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- 748 - Allerlei für die Zrauenwelt. >«s OukelS Bekenntnis. Er luna von M. Burggraf. „Charlotte, irlolte. wo stecken iLie denn? Wenn ie nicht sofort -erunterkommen. helfe ich Schnep nie wieder Staub wischen oder Gardinenaufsteckenk kommen Sie also schnell, de, meiner höchsten Ungnade!" Die frffche Knabenstimme schallte durch das .Haud^und drang «bi» au dem Zungen »end legte Charlotte Göh- alter weg und «Ute leicht. ^ , .-en hinunter. Mas willst enn. Fritz?" Statt der Antwort um- saht« derJunae daS Mädchen. ..Wie HMch Sie wieder sind, Fräulein. eine richtige, i»en Garten sollen Sie -kommen. Jennv wartet schon lange, ich will Euch setzt plwto- aratchieren. Nachher will ich Ihnen zeigen, wie man «in Gewehr handhabt. Das müssen »sie alles können. Charlotte. Sonn- taa haben wir ja «rohes Vogelschietze», Sie wissen doch, also bitte, mein Fräulein!" Der hübsch« Junge hing sich an des Mäd- chenS Arm. .Fritz. ich bade eigentlich keine Zeit ftir Euch! Dein Vater wird auch nicht lehr erdaut sein, vertrüdeln wir so die Zeit. Ihr habt Eure Arbeiten noch nicht gemacht und aus mich wartet noch ein «Berg Wäsche Mw «AuSbesiern!" ..Und uneigentlich. Chor- lotte?" lachte der «nabe, „ach, der Vater, der ist froh, wenn Sie mal nicht io ernst sind. Die Wäsche kann Fräulein Israel in die Hand nehmen, wissen Sie: als Mama noch lebte, hat sie es auch immer getan. Aber, nun kein Wort mehr, Charlotte, beute bin ich der Herr!" DaS Mädchen lachte k>elutst»gt aus und folgte dem Knaben. Charlotte Göhring befand sich erst seit drei Monaten in dem Hause des Fabrikbesitzers Herfurt. Die kleine Villa lag autzerhalb der Stadt, umgeben von einem kleinen Barke. Herfurt war ein Mann in den besten Jahren, von angenehmem, ernstem Wesen. Seine Frau hatte er früh verloren und leb-te nun etwas zurückgezogen mit seinen Kindern. Seinem einzigen Töchter- chen schien aber das Leben zu einsam und so -lieh er sich bestimmen, eine Hausdame u engagieren. Charlotte dünkte ihm aller- sinas zu jung für den Posten. Trotz ihrer 24 Jahre sab sie kaum älter aus, wie seine 17jährige Tochter. Jedoch ihr ganzes Wesen slöhte ihm Vertrauen ein und seine Kinder bestanden stürmisch darauf, dah er von allen 'Damen just Charlotte nahm. Er be reute «S auch nich-t, die junge Dame war umsichtig und tatkräftig, taktvoll und sein und verstand vortrefflich, seinem Hause vor- zustehen. Charlotte war sorgfältig erzogen worden. Sie hatte ihre Eltern nicht ge- kannt; bis vor kurzem lebte sie in dem Hause ihres Onkels. Heiter und froh uvar ihr Leben dahingeslossen. verwöhnt von dem alten Onkel, geliebt von einem tüchtigen, lebenslustigen Arzte. Da beging der alte Herr von Altleben die Torheit und heiratete um zweiten «Ptale, ein« junge, schöne Frau. In tzottes Herzen regten sich Lange Weisel. Die kalten Augen der neuen ante gefielen ihr nicht, auch ihr spöttisches Zachen lieb sie erschauern. Und war es denn auch «in Glück für den Onkel, diese lebensisprülhende Frau an sich zu sesseln? Gewib nicht! Ach, nun würde ja alles, alles anders werden! Schon, der Hoch zeitstag gab ihr zu denken. Wunderbar sah die junge Frau aus, geradezu berückend schön! Heurig irrten ihre Augen umher und redeten «ine kokette Sprache. Ein mit- leidiges, herablassendes Lächeln hatte sie nur für den Mann, der ihr doch seinen Namen gegeben. Aber mehr wie einmal ruhten ihre Augen mit sonderbarem Glanze auf Lottens Verlobten. Charlotte Mklte ein Frösteln wenn ihr nur nicht Unheil drohte von dieser Frau! So bald es an- ging, wollte «sie mit dem Onkel reden, nun war sie ja -überflüssig, nun konnte der Onkel wissen, dah sie Otto Burg liebe. Aber Wochen gingen darüber bin. che sie mit dem Onkel reden konnte. Seine innge Frau nahm ihn «so sehr in Anspruch. In Konzerte. Theater und Bälle schleppte sie ihn, wo sie i» strahlender Schönheit Triumph aus Triumph feierte. Einmal jedoch wurde es den alten Herrn zu viel. „Ich Litte Dich. Hertha, bleibe beute bei mir. ich fühle mich wirklich nicht ganz wohl." bat er. „Wo denkst Du hin. lieber Schatz, heute spielt die Wendler zum letzten Male. Alle unsere Freunde weiden dorr sein!" „Liegt Dir soviel an denen? Bleibe, beute daheim, Hertha!" ./Unmög lich, das entzückende blauseidene Meid habe ich mir ja extra dazu machen lassen!'' (Fortsetzung folgt.i Sommernacht. So still die Macht — des Mondes Heller Schimmer Ergietzt sich über Wiese. Berg und Tal, Vorbei ist Spiel und Tanz und Sonnen- Nur eine Gei^e klagt Hör' wie im slimmer. lge klagt: „Es war einmal!" Traum das alte schöne Lied, Das sanft im Windeshauch herüberzicht. Es war einmal! ... Ich denk' der Kindheit Tage, Vor meinen Augen wechselt Bild um Bild — Wie war es schön, da ohne Sorg' «und Plage Nur reinste Freude meine Brust erfüllt'! Als erste Lieb' mit ihrem Zauberbann In sel'ger Wonne mir das Herz umspann! Es war einmal! ... Du bist dann sortgc- zogen, Dich lockt' die Welt mit ihrem falschen Schein — Unwandelbar und treu bleib' ich gewogen Dir, der du liehest einst dein Lieb allein! Mein Herz webt Zukunststräume lind und sacht Wie BlAendnft die laue Sommernacht! Grete Grüner t. MtnWk W»e Erscheint H täglich Mo. L8V Mittwoch, den IS. August. Am Franzosenstem. Original-Roman von Erich Ebenstein. <l0. Sortstdung.» (Nachdruck «erboten.) So wurde dieser seltsame Bund geschlossen. Das „Fräulein" und der „Herr" Wollte man ganz beiseite lassen. Der einiache Name genügte. Volles Vertrauen und volle Unbefangenheit, wie sie unter befreundeten Sliioenlen etwa herrscht, sollte das Leitmotiv der neuen Kameradschast sei», welche für beide Teile einen besondere» Reiz erhielt durch das Geheimnis, in welches sie sich der Welt wegen hüllen mutzie. Mit dem Venrauen wurde auch gleich der Anfang gemacht. Hans erzählte Ina offen alles, tvas seine Lage in Winkel drückend gestaltete, die Entfremdung zwischen ihm und dem Vaicr. u dem er kein -Herz fassen konnte, seine Zukunstspläne und endlich sein Verhältnis zu § „Weil Sie Freundschaft sagten. Und weil ich nicht glaube an eine Freuiidschast zwischen Mann und Frau." „Oho — habe» wir beide nicht soeben auch Freundschaft geschlossen?" .. .. . . . . . .... v!chc. „Durchaus nicht. Darauf wäre ich nie eingcoange». Zwischen uns herrscht nur Kamerad- fchast!" „Als ob da viel Unterschied wäre!" „Sehr viel sogar! Frenndschast ist die Vor- und Machstuse der Liebe. Freundschaft gibt und fordert gewisse Rechte. Freund- schast involviert immer, wenigstens teilweise, ein gewisses geistiges Eigentumsrecht auf den anderen. Davon ist Kameradschaft gänzlich frei. Wir schenken einander Vcr- krauen, ober wir haben einander keine Ratichläge zu geben, noch irgendwie den Ver such zu machen, uns gegenseitig zu beeinflussen." „Wie sckars Sie das trennen! Aber mit der Frenndschast haben Sie doch nicht recht. Weshalb sollte sie nicht möglich sein zwischen Mann und «Frau?" „Muh ich Ihnen diese alte Erfahrung wirklich erst plausibel machen? Aber fei es. Ich will ein Beispiel wählen. Sagen Sie mal ganz ehrlich unv offen? „Haben Sie während des Verkehrs mit Konstanze Herzog je vergessen, dah sie eine sehr schöne Iran ist?" „Mein, aber das ist doch natürlich. Ich bin ja nicht blind . . ." „Schön — was denken Sic sich von mir? Aber ganz ehrlich!" ,.Tatz Sie ein prächtiger Kamerad sind und die klügste Iran, die ich je im Leben getrosten habe." Ina Landi lächelte. „Ausgezeichnet. Uno dah ich nebenbei auch nicht übel ausfche, das haben Sie nicht bemerkt?" Hans wurde immer verlegener. Er blickte seinen neuen Kameraden sehr aufmerksam an. „Wirklich — Sie sind schön. Sehr sogar . . ." „O, bitte, das spielt keinerlei Nolle zwischen uns. es ist mir viel lieber, Sie werfen diese Erkenntnis wieder unter die Bc- wutztleinsschwelle, wo sie bisher war. Ich wollte Ihnen dadurch nur den Unterschico zwilchen unserer Kameradschast und Ihrer Freundschaft für Frau Herzog deutlich machen." Er grübelte in sich hinein. Dann hob er den Kops und blickte Ina seltsam an. „Und wenn ich's nun nicht mehr vergessen könnte — oder wollte, dah Sie schön sind?" Sie stand auf und klopfte das Moos von ihrem Lodenrock. „Dann hätte unsere Kameradschast eben ein rasches Ende gesunden," sagte sie kühl, „aber es wäre schade." Auch Hans stand auf. „Nein, nein, fürchten Sie nichts, Ina. Es iivar nur «in Scherz." Er machte sich mit seinem Rucksack zu schassen und sah dann auf die Mw. „Es ist jetzt elf Uhr. Wie wär's, wenn wir aus die Kaiserspitze hinüberginaen, dort Mittag hielicn und dann über die Krenztannenschlucht und durch die Klamm absliegen gegen Winkel?" „Ich bin einverstanden." Auch Ina nahm ihren Rucksack und griss nach dem Berg stock. Dann stiegen sie langsam, plaudernd gegen die Kaiscrspitze, einen kahlen Gipse! gegenüber dem Karlhochstein, an. „Eigentlich sollten Sie nicht w allein in den Berge»- herumsteigen, Ina!" sagte Hans, plötzlich stehen bleibend. Sie lachte. ,jEs patzt sich wohl nicht für ein junges Mädchen? Aber wenn man eben keine Oarcks-äkime hat?" „Das ist es nicht. Aber Sie könnten abstürzen. Und auch sonst — man weih doch nicht — cs gibt schlechte Menschen, zudringliche Touristen —" „Dafür bin ich ge- rüstet." Ina zog einen Revolver aus der Tasche. „Der geht überall mit mir hin." Hans schüttelte den Kopf- „«Sie sind wirklich resolut — indessen jetzt, wo Sie einen Kameraden haben, brauchen Sie doch nicht mehr allein zu gehen. Sie könnten mich verständigen, und ich würde immer bereit sein. Sie an dem von Ihnen bestimmten Punkt zu erwarten." „Das wollen wir doch lieber bleiben lassen. Freiheit ist eine so schöne Sache, datz man sie nicht mutwillig cinlchränken sollte. Uebrigens macht ja die IloeIiLv1t8- o. Lraut- Rille vainast- u. vroortt- Rille u. Nolrv- Rille 6iSpvdv6!Uvo v. Lüllvvuv- seilk für Blusen u. Roben in allen Preislagen, sowie stets daS Neueste in schwarzer, weltzer und farbiger „Hlvi»oeI»v«'L»8e1«Iv" v. Mk. 1,10 bis Mk. 18.50 per Met. — Franko und »ek»ou verzoll ins Haus. Muster »»ngehend. -r 8eil!ell-MnItt. üeMbSsg. Aiirieli sic.«. x. Miekm°l>. Lasrerkauk vesva VvsvdLkorultzLbv inll «inein Unbnll v<»n SO, SO unü 4Q I*i«>rvii1. Vs8 Laxer vutlMt uoeli rvleliv äu8wül»1 wodoinvr uud olukaolivr 6onro8 von dou mMIvrvu bis ru dou kvliMou yualltLtvu 1v kLlvtot-, ^urux-, Look- und Ho86u-8toü'ou U8iv. VNo Lsvdovdv, II kiMrlMtzil rum Vüäervsrlwrik. MruiMVettlich. «»»»»«» 81». >2, I e«oo ^-7«» > fa u. 2 Fant. ». »lass, Erarbeit.. Ischdrcke verkauft. >st. a« dass. 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