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Dresdner Nachrichten : 01.01.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188501016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-01
- Tag 1885-01-01
-
Monat
1885-01
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.01.1885
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Nacht-Telegramm am Kopf« Madrid. Den nmessar Ermittelungen »ufolge wird di« Zahl de» durch da» Erd- beben Verunglückten nunmehr auf »wei Tausend geschätzt. Tageblatt für Uolitik, I. SEsoettttr. Wlseilericht. IlmMW. ln „Uvorran u. krrdigeo ßhüpsenu.Hravatlei «a»t, tü TUlvW OriN QLä tjnmwl- dchQE mit LQä pr»IcU» ixräor^ttrilitnrsa, UaamMettaa-, «trag-,- u. VUemtoetteakaSpfav, papieeackeode F. irmrieom ttsstti»«, l»re«6«v, HVtt»ärnttert>lrn«m« Sitz a. Nvpkivnvtratmv 6 »m koatplLta. L»»t« mack sMM- v. Miltei'WllMtz vomatr»»» in vorrüssUcdvr Husvickl lür Lorroo nuck vmusu I M» ckavodi D piut. unä vrsto ktaxe. HH »«tttz rt, Lxl. 8äod«. u. XZ1. ?i-6U38. üofpkotograpd, Vresäv», Xsukstua«, 8k08tru88v I^o. 10. Hannover, ttamdurg, leiprig. »rmIen-ülMtsM, kMrnemts» Ile. lL Ltiampsgnvr fsbrüc, Vk. f. Leeger, vreMeii-üeuztM, kittvNitr« Kr. u vmxüsstlt ««ms rviscksrliott prttirillrt«!» 0»»inpt»ßsl»«r, in tzuaiitüb ^uton t'lLiirö8isoktzn tzlaijcsn glsiest, ra 2—4 KUc. clio b'Ill^csto. Viesvlkvu ?roi8s in ckvn I^ieckorlaxsu. «r l. s». l88z7Do»«rrstag, l7Ja»»ar. und muß ein Ausgleich gesunden werden, um die Sozialreform. zu .Eiexi» . 31. Dccrmbcr. Nachmiltag» > uiir. <wk«rktd«m-ri,.> weite» welcher die Zeichen der Zeit immer deutlicher malmen, in einheit- > '"A- "st Uchem Plane weiter zu fördern. Die jetzige Konstellation der'st""'^«»rii-Mai >38.»». »r. MaiJ««i i».»». Rü»a» arteien im Reichstage entivrickt durchaus nicht der mächtigen j ' LeranNvortNcher «edatteur sür Pvltltschk« vr. «tuitl Slerev In Dr«»»«n Sylvester-Betrachtungen und Neujahrs-Hoffnungen drängen sich deute unwillkürlich Jedermann auf. Jeder Jahreswechsel stimmt ernst; er lenkt den prüfenden Blick aus eine vabältnißmäßig kurze Spanne Zeit rückwärts und da giebt eS für jede« Einzelwesen wie für ganze Völker bei vielem Erstrebten im Ganzen doch nur wenig Erreichtes und manches Mißlungene. Aber die unverwüstliche Spannkraft der menschlichen Natur pflanzt am Grabe eines scheidenden Jahres mutbig die Hoffnungsfahne auf. Wie sollte dies nicht zutreffen bei einem so thatkrüftigen Volke, wie deni der Deutschen, die von ibrer jungen Reichsgemeinfchaft großartige Leistungen im Dienste der Kultur erwarten, zu denen sie in ihrer Jahrhunderte langen Zersplitterung unfähig waren? So sehr manche Erscheinungen des öffentlichen Lebens im Vorjahre ernste Besorgnisse wacbrtesen — das Erfreuliche überwog denn doch das Bedenkliche. Aller Welt hat es die Dreikaiserzusammrnkunft in Skirrniewicze dargetban, daß das deutsche Reich seine ungeheueren Machtmittel nicht zur Bedrohung eines Anderen zu verwenden gesonnen ist, sondern sie der Erkaltung des Weltfriedens dienstbar macht. Daß unserem Erdtheile die Segnungen des Frieden« auck im letzten Jahre gewahrt blieben» ist ein Verdienst der kaiserlichen Politik. Der Staatsmann, der sie leitet, rief jene Friedens-Allianz in» Leben, die jedem Störenfried ein gebieterisches Halt zuruft — mag eS rin intriguanter Minister wie Gladstone, mag eS die international-revolutionäre Verschwörer- Bande sein. Der von Gladstone eingrfädelte Versuch. Deutschland mit seinem russischen und französischen Nachbar so zu entzweien, daß der europäische Kontinent zum Nutzen England- von schrecklichen Kriegen verwüstet würde, ist an der überlegenen Staatskunst Bismarck'« kläglich gescheitert und bat zu einer Vereinsamung Englands geführt, die, an Demütliigungen reich, zugleich die Schwächen d-s gefürchteten Jnselrciches offenkundig machten und es zum Stillliegen zwingen. Ans dem Boden des so gesickerten Frieden» sehen wir jetzt den deutschen Kanzler an dem weiteren Werke thätig, um auch künftige Verwickelungen zu vermeiden. Die von ihm nach Berlin berufene kanische Cooleren, führt «in neue« und hoffnungsreich«» Element in den internationalen Berkebr «in: die vorherige Verständigung der Mächte über etwaige auftauckende Streitfragen. Gelingt eine Lösung bei einem ko vielen Zündstoff enthaltenden Gegenstand«, so eröffnet sich eine tröstliche Aussicht für andere Stoffe heikler Natur: wir gedenken nur der gleichzeitigen Abrüstung der in Waffen starrenden Völker. Die oberste Voraussetzung für eine solch« Perspective ist di« Freundschaft zwischen Frankteich und Deutschland. Sie vorurtbeilSlo» bis zu ihrer jetzigen Wärm« gefördert zu haben, ist ein denkwürdige« Verdienst de» Fürsten Bismarck. Ohne sich übertriebenen Einbildungen blnzugebe«, darf man doch fo viel sagen: «S ist schon unendlich viel gewonnen» wenn die arglistigen, selbstsüchtigen Hetzereien englischer Minister nicht ferner mehr bei den Franzosen stet« offene Obren und willige Hände finden. Im scheinbaren Widerspruche mit dieser ausschließlich und schlechterdings dem Frieden gewidmeten Politik de« deutschen Reiche« steht dessen jüngst ln Angriff genommene Kolontatpoiittk. ES war unvermeidlich, daß da» Ausbissen de« deutschen Banner« aus unbesetzten Gebieten der Erde un« mancherlei Eifersüchteleien zuzog. Mißdeutungen konnten seiten« Derer nicht ousbleiben, die in Deutschland immer noch nur Han« den Träumer erblickten, der, obne Kenntntß seiner Krastkülle. seine Zelt vavaßt. Ferner darf man bei allem EnlbustnSmu« für dt« überseeischen Gebietserweite rungen doch nicht übersehen, daß unsere bisher in sich eoneentrttt« und in dieser Abgeschlossenheit nnwiderstehltche Kraft gleichsam verzettelt wird. Kolonien find bei etwaigen Kriegen oft nur eine Last; ihr Schutz erfordert außergewöhnliche Krastanftrengungen: fl« dem Beliebe« de« Feinde« einstweilen vrei-mgeben. um sie nachher zu entschädigen, bat stet« etwa» Mißliche«. Der Nachtbell einer soliden Vermehrung der angreifbaren Punkte wird «der Überwegen dnrch die NotdwendtgkeU von Kolonialbefitz. odne welchen ein« Großmacht eben nicht eine Großmacht ist. Urberseeischer Besitz regt als solcher den Unternehmungsgeist einer Nation in einem Umfange an. von dem ein kolonienlose« Volk kaum sich eine Borstellung zu machen vermag. Die Dampsettubventton lft «in geeignete« Wittel, feste Verbindungen zwischen dem Mutterlande und den Tochter- Pflanzstätten derzustrllen und ln den Drutschrn im Au«lande über haupt da» Gefühl der Zusammengehörigkeit mit der Heimath zu stärken. Die Begeisterung, mit der Deutschlands Volk di« Kolonie frage aufgriff, wird «in unvergänglicher Beweis seiner Energie und seine« JdealtSmu« bleiben! Einen weniger sonnigen Anblick boten die inneren Verbältnisse de« Vaterlandes. Die ErwerbSverliältmss« wurden übermal« schwieriger. Die allgemeine Uebettüllung in asten Zweigen wirtli schaitlicher Tbätigkett schmälerte überall den Verdienst. Trotz ge steigerter Thätigkeit blieb der erzielte Verdienst hinter den An strengungen zurück. Uebaall ging die Produktion so in'S Mafien hatte, dap der Konsum dir Mengen der Woaren nicht mehr auszuneb men vermochte und dir Preise «ine rückgängige Beweaung versolgten. Au dreier unerfreulichen Wahrnehmung, die irdrr Einzelne an sich machte, trat eine allgemeine. Der letzte Reichstag batte mehrere ttich- Ikge Schritte in der Sozialreform getban, milche die kaiscilicheBotsckaft tnaugurirte. Der neugewäbl«« Reichstag scheint mißmuthig Fuß und Hand sinken lasten zu wollen. Der Grün» dies«, veräi-derten Sachlage ist weniger in dem Ausfälle der Wahlen. alS m den Begleiterscheinungen des Wahlkampfe« zu suchen. Da« Srntrum. bisher der hilfsbereite Förderer der Sozialreiorm. kiekt sic» auf ein mal theil» durch eigene Schuld, IveilS durch unkst"- ^--'"»ndlung seitens der ReickSregwruna. aus Seiten ver da« Re "Niatig reit verurtbeilcnden Opposition. Windtlwrst an » ange mit Eugen dem Zrr-Grunde-Aichter und den- n v. Dollmar ziehen zu sehen, ist ern unsäglich m. blick: er erkundet «inen unhaltbaren inneren Wid ewegung, die das deutsche Volk am 28. Oktober an die Wahl urnen getrieben batte. Diese besagten ein Los! von dem Mancheiter- tkum. einen Bruch mit der Fnibandelspartei, rin Ausbäumer^ gegen die Alles niederdämmernde Herrschaft des Leihkapitals, ein Sehnen nach korporativer Gestaltung aller Envcrbsverhältnisse Pr. Drcdr. Pr. April-Mai bl.bp. Spirit«» uu»e» «prii-Mai 41.7», pr. Juni-Jnii 44.M, Juli-Augaft 4S.ü». lege dazu giebt es mebrere deren Anwar sen aus Viele Sehnen muff Genüge geschehen. Der Die Strcbeziele der Sozialdemokratie, erschreckend wirkte, find unaussülirbar. Nur diejenige Sozialresorm kann dauernde Verbesserungen be wirken, die mit den Forderungen der Zukunft und den Bedürf nissen der Gegenwart nickt die Vergangenheit verleugnet. Die aus Erkaltung, aus geistige und materielle Blütlie von Staat und Gesellschaft bedachte Sozialresorm muh dahin streben, all mäblich die durch den unbarmherzigen Kapitalismus von der Gesellschaft abgelöste, fluttuirende. existenzunsichere Arbeiter klaffe wieder organisch mit der Gesellschaft »n verbinden. Sie hat den wilden, zügellosen, unsittlichen Konkurremtampf der einzelnen Unternehmer zu mäßigen. Während die bisbe tge Zeit ricktung den Unternehmer am em möglichst rasches Geldverdienen binlenkt, geht das Interesse des Arbeiters (der unter keinen Um ständen so rasch reich werden kann, um von seinen Zinsen zu leben) naturgemäß auf eine sickere Tauer des Geschäfts hin. Hat er diese Sicherheit, so verwandelt sich der sonst revolutionären Einflüssen leicht ausgesetzte Arbeiter unbewußt in ein spezifisch erkaltendes Element. Allerdings werden wir alsdann nicht mehr io viele neue Reiche bekommen, wie bei der Herrschaft des kapitalistischen Systems, aber den Millionären werden auch nickt mehr so viele Millionen von Armen, Hilfsbedürftigen und Unzufriedenen entgegenstehcn. Wenn in die aeiammte Produktion, auch die landwirtbschaftliche. die Bürgschaft der Dauer, der maßvollen Entwickelung gelegt wird, dann bleiben auch jene unheiwollen Hanoels- und GeschäftStrisen mit ihrem Verderben und grausen Verbrechen aus, von der wir setzt eben wieder eine Probe erleben. In der Richtung der Erbaltung des noch bestehenden gewerblichen und bäuerlichen Standes und der organischen Anglrederung der Arbeiterschaft mit den Berussklaffen. weichen sie ihre Arbeit widmet, bewegen sich die bisherigen Sozialresormen. Ihre planvolle, systematische Fortsetzung ist des Schweißes aller Patrioten werth. Ist doch der Grunvzug dieser Reformen ein durchaus sittlicher: er soll den wilden Egoismus des Einzelnen bändigen. Aus dieser rücksichtslosen Selbstsucht und Selbsthilfe entsprangen die Ver recken, üdrr die df« >4 Richter des L^iprffirrWeichsgertcht« tzaS rtdeil z« kälten batten. Jener Prozeß wirft den tiefsten LchaHn auf das geschiedene Jahr. Das Vaterland darf aber da« neue Jahr mit der Hoffnung begrüßen, daß solche entsetzliche Aus schreitungen de« Aberwitzes sich nicht wiederholen und daß, wenn die Sozialresorm sich festigt und erweitert» sie den Sozialrevolu tionären die Voraussetzungen ihres unheilvollen TbunS entzieht. )arum, mit gutem Mulde. redlichem Willen und frischen Men vorwärts auf der Bahn der Kaiserlichen Botschaft auch im lahre 1885! Pcirolcum loco 8,2». Vr»»ia«. 31. rcccmlier, »lachm. (Geirci»rmark«.> Spirit«» pr. 1»» Mrr 1» Proc. pr. Drcemi>er-Ian«ar 4»,7», pr. April-M», 43.2». Juli-Au,«» 47,,0». Wcizrn pr. Drccmvrr 1L!,.»». No»gr« »r. Drrrmlikr 134,»«, pr. «pril-Mni 13».»», pr. Mai-Juni 137,«». Riidöl pr. Tcccinbcr Li.b», pr. April-Mai »!,!>», M-i-Juui L2.W. Ruhig. - Weiirr: Irüdc. Neueste Tklessr«m«r »er „Dre»»«erN«chr." vom 31. Decbr. Berlin. Eine heute hier eingetroffcnen dem bringt eine Berliner Mtttheilimg von eu Unterdrückung der Anarchisten iwalincheinlich ! Londoner Kvrrespon .. einer Uebereinkunft g der Anarchisten (wahrscheinlich das Resultat der sammenkunft m Skrerniewice. welche zwischen Oesterreick. Deutsch und Rußland abgeschlossen wurde. Auch Frankreich, über den Gegen stand konsultirt, habe der Vereinbarung zugcstimmt. Der Hauptzweck sei die Unterdrückung der wachsenden nihilistischen Tendenzen in Armee und Flotte. Die Korrespondenz theilt einzelne Punkte der Verein barung mit, in Folge deren die jüngsten Unteistichunaen in den deutschen Kasernem sowie auch in Rußland schärfere Nachsorscknm- aen als gewöhnlich und in Frankreich und der Schweiz ebenfalls Untersuchungen stattgesundcn hätten. Das sei übrigens nur das dünne Ende eines einzutreibendcn Keils, und binnen Kurzem würden ausgedehntere und durchdringendere Nachforschungen erfolgen. Die zeituna* sagt, es sei nicht» Neues, daß polizeiliche Verein- >en betreff« de- Vorgehen« gegen die Anarchisten u. f. w. de- . , hegt aber Zweifel an da vollen Zuverlässigkeit dies« Mil- eiliing. Das „Berl. Tgbl." erblickt in den Mittheilimgen ein offiziöses englisches Preßmanöver, um in Frankreich neue Mißgunst gegen Deutschland zu säen. Andere Blätter äußern sich meist re-° servirt. — Die .Nordd. ALg." knüvkt an daS in Bayern hervorge- trelene Bedürkniß da Wiedereinführung de« Heller» anin unserer heutigen Goldwährung kehle eine Geldioft«. «eich« die Wache dev. jenlgen Unterabthi ilungrv da Masse, noch denen die nochwaidigen Lebensmittel da «rarere» Klassen gekauft werden pflegen, zu ae nauerem Ausdruck bangt. Das Pfimd Rindfleisch gelte 86 Pfa kür ein V» Pfund müsse der Konsument, aber IS Piw. zahlen, also Plg zu viel. Dasselbe wiederhöle sich b« allen aVglicheuKvu- lumttonsartikcln. Die' »Nordd." aiebt ein« Berechnung, oock da sich da Verlust, den die ärmeren Klassen ans dies« Weife beim Ein kauf eimetna Lebensmittel zusammen erleiden, aus mindesten- 20 Mk. un Jahre pa Kops belaule. Schätze man den Bes dieseraonzen Klassen aus 30 Mill., ko ergebe sich ein Verlust von 600 Mrll lährlich. Die Frage, der Wiedereinfühnmg deS Hellas, durch welche >ene 600 Mill. für den arinen Mann erspart würden, sei wohl einer gründlichen Erwägung werth. Pari». Da Munizipalroch lehnte mit 46 argen 86 Stimmen da« Polizeibudget ab. wenigsten« wurden keine Groältn bewilligt, wodl ad« die Bureaukostcn — Unter dem Vorsitz de« Fräulein Barbeurusses bildete sich ein Frauenbund, da für die Geltendmach ung der verkannten Frauemechte eintritt. Demnächst soll ein großes Frautrnmeeting stattfinden. / Tie Berliner Börse verlies in Folge der günstig bändig ten Ultimo-Reguliruna befriedigend. Die auswärtigen Notirunaen waren fffft, da Verkehr indessen wenig belebt. Erst der Schluß brachte größere Belebung. Geld ist Wieda etivaS flüssiger ge worden. Das Hauptgeschäft machten die leitenden Banken in Folge von Deck! ingskäufen. Kreditaktien schlossen 8 Mk.. Diskontogrsell- schaft l'» Proz.. deutsche Bank I*» Proz. höhn. Russische Bank für auswä rtigen Hände: war lebhaft gefragt. Aus dem Eisenbahn- niarkt Herr ächte t«»k einheitliche Tendenz, Mecklenburger. Franzosen und Md ethal waren höher, Mainzer. Ostpreußen. Marienlmrger und 'Lombarden um einige Bruchtheile schwächer. Spekulative Bei igwerke waren fester als in den letzten Tagen, fremde Renten gnr gefragt, Russen höher. Im Kassavrftehr waren Bahnen meist fest i, »d höher. Stammprioritätrn acschästslos, Banken fest. Berg werke i^emachMigt. Industrien mäßig belebt und vorwiegend höher. Bon üst vreichnchen Prioritäten waren besonders Aoldpriorttäten ge fragt und Kronprinz Rudolf-Silberprivritäten gesucht. A»,nN«r> «. 31. Lcccmdcr. «rrdii 23i incl. St-ol»»»«« —. Lombarden ILO-/,. Mer Looie —. vrslirr. SUberrenr« —. vaplklreiue —. »alitier —, Vesten, «oidrenie —. 4«/, Ung. »«Idrrnte 7S>/,. 77er Rusen —. Mer Austen —> 2. Ortenlanietbe —. Reuestc Ungar, »oldanlriiie —. 8. crienlauleide —. U«g»r. Pupierr. —. Diicoino 2W.5V. Egbpier —. »oub.-v. —. Serben —. Still. wie«, Li. Dcccmbcr. Lredit 2S4.3». Elaattbabn 303,4b excl. Lomb-rdc» 143,7». Nordweilb. 171.0». Marlnoten «».27. Un«. Kredit 30d.7ä. Elbcihol —. geil., »«er». 31. Decbr. V»I«». Anne 7S.I2. »nieche 10».I». JloUener »».37. Elaaitbah» K4I.2». Lombarden 3l3.7ä. do. PrioritLien —. Eguvter 322M. Veit. Toldreute —. Spanier 00.25. O tomancn 5»».»0. Tabak.ilciien —. Unentlchicdcu» Lo«»»«, 3I.Dece«ter. vor», li Uhr >» Mi». Toniol« M 1873er Rüste« Italiener »8>,.. L„,»,r»c« 12-,.. L-rkea 8>,„. 4°,. inud. Amcrik. 125- ^ Ungar. Sol»re«te 7»-,,. vefterr. iSoldreut» 85. rrrußiichc Eonsal» l»2^-. Sgypter K3»/,,. Ltt»«aut«»r 13-/., Eaej-Artiea 72 /,. — Stimm»«»: Aesi. Weller: galt. l! o « don, 31. Deremtrr. S»»lisch«r Weizen Sch. höher ge,«dl», frcmtrr bis i Sch. höher gedalte«, »ur Monia,»Preise gebotear, »«gcr-«»raer «riig »ngehatr«. Hafer Lch., Mehl >/, Sch., theure. Mais fest, Gerste ruhig, fest. — Weiirr: Aalt. Lokale- und Sächsisches. — Gestern haben Ihre Majestäien der König und die Königindie Strehlener Villa verlassen und das hiesige Residenz- schloß bezogen. — Ihre Majestäten der König und die Königin haben bereits ihr Erscheinen auf dem ani 17. d. im Neustädter Hoftheatcr statffindenden Subikriptionsdall zugeiagt. — Beförderungen und Versetzungen. Die Assessoren vr. Wagner in Plauen. Herm. Schnciver in Chemnitz und Tbeod. Hoffmann daselbst sind zu Rathen bei dem Landgericht Cbcmn tz, Assessor Valentin Vogel >n Oelsnitz zum Amtsrichter in Pania, Assessor Stoiiwaffer in Dresden zum Rath bei dem Landgericht Bautzen und Assessor Oskar Henttckel in Leipzig zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Leipzig ernannt worden, während die Amts richter Eduard Hasche in Brand, Arno Hüttner in Leipzig und JuliuS Bermann in Ebersbach an das Amtsgericht Dresden, der Lanvgerichtsratk Paul Scheuffler in Bautzen an das Landgericht Dressen, der Amtsrichter Wilhelm Sckeffler in Pausa an das Amtsgericht Ellersbach und der Amtsrichter Theodor Leidlrr in Osckatz an da« Amtsgericht Brand versetzt worden find. — Assessora.D.lir.jvr. Fra iicke und der pensiomrte Kammer» mustku« LouiS Ääring erhielten das Ritterkreuz II. Klasse »es Albrrckts-Ordens, der Hüttensteiger Ublmann bei dem Privat« Blaufarbemverke zu Pfannemtiei vaS Allgemeine Ebrenzeichen. — Die hiesige Schneiderin Auguste Bertha veiw. Koch geb. Janke erhielt das Prädikat „Königliche Hostie erantin". — Die Tobten des Jahres 1884. Von den fürst - lichen Persönlichkeiten hat an rrster Stelle unser säch- ä'ches KöniaShaus durch den Tod Ihrer König!. Hohlheit da Frau Prinzessin Georg einen herben Verlust erlitten. Fenier trauert die englische Königsramilie um den Tod des Herzogs von Albany, des jüngsten Sohnes da Königin Viktoria. Auf dem Hradschin in Prag starb, fast veraessen von den Zeitgenossen, die Kaiserin Maria Anna/ von Oesterreich ged. Prinzessin von Sardinien, die Wittive des 1648 jurückgetrelencn Kaiser Ferdinand von Oesterreich. Wester verschied in Wien Prinz Leopold von Sachsen-Coburg, Gatte da früheren Sängerin Constanze Gciga, ein Vetter des regierenden Herzogs. Durch den Tod des Prinzen Alexander von Oranien. Kronprinzen da Niederlande, kam m den Niednlonden die Tbronfolgerkrage in s Rollen, während durch das Ableben des Herzog» Wilhelm von Braunlchweig. des letzten Sprosses der älteren Lmit des Welsen- havses, die Erbsolgefrage in Braunschweig zu einer offenen geworden ist. Zu diesen fürstlichen Tobten geicl'cn sich noch Erbprinz Her mann zu Lippe, jüngerer Bruder des Fürsten von Lippe-Dctmold, und Landgras Friedrich von Hessen. Ches der ältere«, nicht regie renden Hauvtlmie von Hessen. — Von dm Tobten unter dem hohen ^ del sind zu nennen: Prinzessin Franziska von Hooenlohe- jt. Fürst von Montemlletto. Herzog von Povoli. da letzte Svro Marts, mw von Cypern, Ge ist - , . offset. Ei , te hielt der Tod unter da hohen katholischen lickkrit. Wir nmnm nur folgende Ramm: Dr Pi Fürstbischof vo« Laibach. Leib. Fürstbischof von Brixm, Kardinal Bilio, Grokpönitmticu und Sekretär da Inquisition, der vielge nannte Verfasser deS Syllabus und Don Juan Janacio de la Cruz Mnrmo v Maffonave, Primas von Spanien undKqrdinalerzbischof wn TMdy. Die Tvdtmliste da Höheren Militärs zeigt olgende Ramm: General Herwarth von Bittenseld. Führer der lliarmee wöhrmd des Kriege« von 186i>, Wilhelm von Tümpling, enaal da Kavolaie. kommandirmda General des 6. Anneekorvs. Gmaal Gral Todtlebm, da siegreiche Kämpfer von Scbaswvol und Plewna, General Frh, von WiM'ssen. französischer Genaal, der Unterzeichner da Kapitulation von Sedan. Auch in den Kreisen da Diplomaten, Staatsbeamten und Parlainentaiier hat der Tod große Lücken gerissen. So starb in Dresden da königl. sächs. GtaatSminista a. D. Richard Freiherr von Friesen, und der langjährige läckl. Gesandte in Paris, Gra! Leo v Seebach, ferner der langsährigr englische Botschafter in Berlin Lord Amplyill, Tdril- nehma an dem Berliner Kongreß, Eugen Rauher, der einst all mächtige französische Minister, Midhat Pascha, der Führer der tür kischen Rcformpartei — die Famo behauptet, daß der in da Ver bannung lebende Staatsmann keines natürlichen Todes gestorben '«i — und der verdienstvolle englische Gencralvostmeistn Henri ßawcett, da Erfind« da Postsparkassen. Der bekannteste der ver- lorbenen Parlamentarier ist Eduard Lasker. den ein jäher Tod in "ew-Ioxk ereilte. Uns« fächsischer Landiag verlor drei seiner Mit- lieder: Pros. Gustav Richter. Professor der Forstakadcmie in Harandt »R. war früh« auch langjähriges Mitglied des Reichs tages), Rittergutsbesitzer Oehmicken aus Choren, Senior der Kammer, und Künstgärtner August Müllcr-Oedcran. Von betrüben der Länge ist die Liste der Tobten aus der Gelehr > enwel t. Es starben Pro«. Lepsin«, der bedeutendste Eavvtologe der Jetztzeit, da bekannte Zoologe Alfred Biedm. Vcnasser des „Tbierlcbens". Pwikssor Klinkersues. berühmter Meteorologe in Güttingen, Pro fessor B!!chmann. der Autor der „Geflügelten Worte', in Veilin. der Historika Professor Droyfen. ebenfalls in Berlin, der Direktor des Berliner Zoologischen Gartens Dr. Bodinns und der de rühmte Asrikareisende Dr. Poage. Die Leipzig« Universitär allein verlor drei ibrn tüchtigsten Lehrkräfte: den berühmte« Ehaück
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