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Dresdner Nachrichten : 15.09.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189909150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990915
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990915
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-09
- Tag 1899-09-15
-
Monat
1899-09
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.09.1899
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» »„ »«>«»«» »„ tzlr dir «ÜMe Nummer eziolat in d«r k>ouviaela>ält»liell«. Marienikr.». u. Io den NxbenannabmtNtllni v Bor«. KM S Nur Nalbm. Sonittaa« nur Mariens».» v. U->/,i UlirMlttag». Anzeigentarif. Die ilval!jae2>rund,elle«ea sGItbew >s VI.. «nmMiimarn aui drr Vrivar- Iklte Helle so BI. -D-vvelmIe .unterm Llrich' «Einielanbtt « Äj. Ärund- »eikIÜr Monlaa« oder nach yelltaaen so LI,. «kur Kamtliennachrlchten »c.1. du. so Bk. — «uSwürtiae «»«IrLae nur oeaen BorauSbe«amnna. Sernlvrechanlchlub:^ vik Dresdner Nachrichten erlchetne» ta,Iich iNoraenS. MWlh 44. Jahrgang. Folill» Sentier, Irn>l«». «krUstr. IS vmpüoblt io ^.USiVllKl: Ulsorne v«ten und IIvnN«, IInu« , liüeltvii- und Lelear.-Adresse: Nachrichim, Dresden. Vofllcommenstsr, svlbst- tbätigsr gsrilusehlossr IdürsedUeZser. s 80,000 St. tw Üedritllod. krospsets gratis u.traueo. Lapt Ilelnnlu», Lüüixl. üLoti«. ttoNiolorLQt, LarMrstcudtr.» Heelcstr. (UervLprsokLMl. U, tkr. LU>0.) 8 z. !l. XgpKdllti! 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In der preußische» Presse werden die Erörterungen über die Maßregelungen der politischen Beamten, die als Volksvertreter gegen die Kanalvorlagc gestimmt haben, fortgesetzt. Mit unab lässigem Eifer bleiben besonders die Organe des sogenannten Liberalismus bemüht, die Regierung zu weiteren Vcrgcltnngs- maßregeln zu drängen. damit die in der dritten Lesung der Kanal- Vorlage vom Ministertische aus angedcutctc Drohung, die Ab lehnung des Mittellandkanals werde für das Verhältnis der Konservativen zur Regierung weittragende Folgen haben, voll ständig verwirklicht und so für eine» Systemwcchsel Raum ge schaffen werde. Die unablässige Forderung von Zwangsmcißregeln gegen die konservativ - agrariiche Kanalopposition und die ganze denunziatorische Hetze der Liberalen hatte doch nur den Zweck, eine so weitgehende Entfremdung zwischen den konservativen Parteigruppen und der Negierung herbeizuführen, daß diese nicht niehr umhin könnte, eine Schwenkung ihrer Politik vorzunehmcn. weil sic aus Aergcr über die Ablehnung der Kanalprvjekte nzit denjenigen Elementen, welch: die bisherige Rcgiernngspolitik hauptsächlich vertreten und unterstützt haben, nicht mehr zusammen gehen will. Die Liberale» muthen der Regierung nichts Anderes zu, als daß sie die vollen Konsegnenzen aus den Vergeltungsmaß nahmen zieht, zu denen sie sich in unbegreiflicher Uebereilung und Kurzsichtigkeit hat verleiten lassen. Die „Köln. Ztg." gcnirt sich sogar nicht, die Verweigerung der von der Negierung versprochenen Eisenbahnbauten im Osten zu fordern, um auf diese Weise die ost elbischen Agrarier zu bestrafen. Andere gesinnungstüchtige Organe empfehlen der Regierung die Nichtbcrücksichtigung der Wünsche und Forderungen der Landwirthschaft, damit den „ostclbischen Schloßhcrrcn und Kanalfrondcnrs" die Ungnade, die sic sich durch ihr Volum gegen die Kanalvorlage zugezogcn haben, fühlbar ge macht werde. Blos uni das Rachcbcdürsniß befriedigen zu können, soll die Regierung ihr politisches Programm ändern; denn wenn das nicht geschieht, würde sie ja nur zu bald wieder ans die Unter stützung der konservativen Kanalgcgncr angewiesen sein. Um die Politik der Rache gegen die Konservativen und Agrarier erfolgreich durchzusühren. würde die Regierung der Mitwirkung der gesnmmten Linken mit Einschluß der Sozialdemokratie nicht entbehren könne». Vor Allem müßte dann die sogenannte „Zuchthausvorlage" zurück gezogen. die vollste Gleichberechtigung der Sozialdemokratie von amtlicher Stelle verkündet und der Partei Bebel-Liedknccht- Singer wohl auch die Regierungsfähigkeit zuerkannt werden, wie das anderwärts bereits geschehen ist. Zur Wahrheit müßte werden, was ein demokratisches Berliner Blatt schreibt: „Wenn es mit dem Kamps gegen den Bund Ernst werden sollte, so müßte Alles zusammen halten, was an der Vernichtung des Agrarierthums arbeiten will: Regierung, Freisinn und Sozialdemokratie". Hoffentlich bricht sich bei den leitenden Männern in Berlin allmählich die Ueberzcugung Bahn, daß weit höhere staatliche und ungleich wichtigere vaterländische, die preußischen Grenzen über ragende Interessen, als um welche es sich bei dem Mittellandkanal handelt, bedroht werden, wen» wirklich die Maßrcgclnngspolitik der Vergeltung, die wegen der Ablehnung der Kanalvorlage be schritten worden ist, folgerichtig dnrchgcführt werden soll- Die -Hauptaufgabe der Regierung in Preußen wie im Reiche ist und bleibt die zielbewußte und energische Bekämpfung der Umsturz- bewcgung. Die wichtigste Stütze dieser Politik bilden naturgemäß die Konservativen: diese zu maßregeln und schwächen zu wollen, weil sic in einer rein wirthschaftlichen Frage, die vom Standpunkte des nationalen, staatserhaltcnden Gedankens ans beurthcilt gänzlich bedeutungslos ist, eine von den jeweiligen Regierungsansichten ab weichende Haltung cinnehme», heißt nichts Anderes als die Kraft der antisozialdemokratischen Aktion, die aus kaiserliche Initiative mit der Vorlage zum Schutze der Arbeitswilligen eingeleitct worden ist. lähmen. Das Gefühl der Schadenfreude, meinte dieser Tage ein Berliner Denunziantenblatt, sei bis zur Stunde der einzige Ge winn, den di« Liberalen aus dem Stand der Dinge hätten ziehen können. Der Schaden, über den sich die Gegner einer Politik des starken Schutzes der bestehenden Ordnung gegenüber dem sozial- revolutionären Terrorismus freuen können, liegt klar zu Tage: er besteht in der Entfremdung der Regierung und der konservativen Partei, deren einträchtiges Zusammenwirken unerläßlich ist. wenn nicht die neueste antisozialdemokratische Aktionspolitlk abermals mit einem kläglichen FiaSko abschließen und den Staatsintcressen wiederum schwerer Schaden zugesügt werden soll. Für das all gemeine vaterländische Wohl, für die Aufcechterhaltung der staat lichen Ordnung in Preußen und im Reiche ist es glelchgiltig, ob der Mittellandkanal gebaut oder nicht gebaut wird: aber vom Standpunkte der höchsten nationalen Wohlfahrt, die durch die stetig fortschreitende Umsturzbewegung immer ernstlicher gefährdet wird, ist e« dringend geboten, di« Einheit der zum Kampf gegen di« Sozialdemokratie berufenen Faktoren zu fördern und zu stärken. Durch die kleinlichen Maßregelungen, zu denen sich die Berliner Regierung hat nöthigen lassen, geschieht das Gegentheil: die Ein heit der antlsozialdemokratischen Elemente wird dadurch gelockert und zersetzt. Mit Recht ist angesichts der Maßregelungen die Frage auf geworfen worden: „Ist «S etwa wieder nicht Ernst mit dem neuesten Schritt zur Bekämpfung der Sozialdemokratie, wie er im Erlasse zum Schutz de» Arbeitsverhältnisses vorllegt? Hat man die Empfindung, schließlich doch nicht die nöthige Eourage und Energie zu besitzen, um der Sozialdemokratie den Fuß aus den Nacken zu setzen? Dann allerdings wäre der Mangel an Rücksicht aus die Konservativen, die doch zum Kern der Truppen im Kampfe gegen den Umsturz gehören, zu begreifen." Der Kamps gegen die Sozialdemokratie erfordert eine starke, in sich gefestigte und geschlossene konservative Partei, nicht eine willenlose Herde allezeit gefügiger und charakterloser Jasager. Würden die Konservativen bei der Behandlung der Kanalvorlage in Folge von Einschüchterungen und Drohungen ihre pflichtgemäßen Uebcrzcngungen in Stich gelassen haben, so hätten sie sich zu einer rein gouvernemcntalcn Partei degradirt, die unter den gegen wärtigen Verhältnissen nicht die mindeste Existenzberechtigung haben kann: sie würden das Vertrauen bei den Wählern eingcbüßt und bei den nächsten Wahlen von der Bildslächeverschwunden sein. Mit der Möglichkeit einer neuen Wahlbcwegung für de» Reichstag müßte aber die Regierung in Berlin rechnen, wenn sie den festen Willen hat, vor der Opposition gegen die Vorlage znm Schutze der Arbeitswilligen nicht zu kapitnliren. ES ist daher eine Pflicht der Sclbstcrhaltnng und zugleich ein Gebot einer weitblickenden staatserhaltcnden Politik, wenn die konservativen Parteien fest bei ihrer Haltung beharren und der Wählerschaft den vollen Beweis ihrer Ueberzengungstreuc und Unabhängigkeit erbringen. Mit Genugthnung muß die Erklärung begrüßt werden, in welcher der Bund der Landwirthc nochmals besonnen und maßvoll seinen Standpunkt in der gegenwärtigen Lage klarstem. Es heißt darin : „Die Negierung sollte Alles vermeiden, was die stnalserhaltenden Elemente trennen kann. Verkennt sic diese ihre Aufgabe, schlägt sie Wege ein, welche nothwcudig zur Schädigung des monarchischen Gefühls und des Ansehens der Staatsgewalt sichre», so erwächst uns mehr denn je die Pflicht, unsererseits fest und ruhig unsere Anschauungen zu vertreten, andererseits aber uns frei zu halten von jeder Erbitterung und Feindseligkeit, von jeder vrinzipiellen verärgerten Opposition. Unsere Aufgabe ist es, uns nicht in blindem Eifer zu unheilvoller Vergeltung hinreißcn zu lassen, son dern in unveränderter Königstrcne und Vaterlandsliebe mit un erschütterlicher Ruhe und tichler Besonnenheit weiter zu schassen an dem mühsamen Werk der Sammlung und Kräftigung aller staats erhaltenden Elemente. Nur so wird es gelingen, die Grundlage unerschüttert zu erhalten, auf welcher unteres Vaterlandes Krast beruht und unserem Herrscher einst eine Macht zur Verfügung zu stellen, auf welche gestützt es ihm möglich sein wird, die Wunden zu heilen, welche wir uns heute selbst schlagen, eine Macht, deren Treue nicht bestimmt wird durch das materielle Interesse, sondern welche wie ein Fels von Erz begründet ist in den Herzen und der Ueberzcugung des deutschen Bauern und Handwerkers, des gcsammtcn schassenden Mittelstandes." Aernschretb- und Kerusprech-Berichte vom 14. September Berlin. Ans Kopenhagen wird gemeldet: Der Ezar mit Familie wird am Freitag von hier über Kiel nach Darmstadt abreiscn. In Kiel findet am Sonnabend eine Begegnung des Ezaren mit dem deut schen Kaiser statt. — Der „Neichsanzcigcr" veröffentlicht die ans Anlaß der diesjährige«! großen Herbstübnngcn von« Kaiser ver liehenen Auszeichnungen. Es erhielten: Generaladmlanl des Kaisers und konnnandirender General des 1t. Armeekorps General v. Büloiv den Schwarzen Adlerorden, der württembergische Kriegs- ministcr Freiherr Schott v Schottenstein das Grvßkrenz des Rothen üldlervrdcns. Ferner erhiellen folgende sächsische Offiziere im sächsischen Infanterie-Regiment Nr. 105 „König Wilhelm ll. von Württemberg" Auszeichnungen: Major Lcimbach, Haupt mann Marschalck v. Bachtenbrvck und Oberstabsarzt Dr. Sedl mayr den Rothen Adlerorden 4. Klasse, Lbcu'llentnant Pfeil den Kronenorden ff. Klasse und der Zahlmeister Mäge den Krvncnorden 4. Klasse. Der sächsische Militärbevollmächtigte in Berlin Major Krug v. Nidda erhielt den Kronenordcn ff. Klasse. — Ein beim hiesigen Hauptpostamt angeslelltcr Briefträger hat. wie es jetzt feststeht, zum Mindesten 12,000 Mk. unter schlagen, die ihm zur Auszahlung auf Postanweisunge» anvertraut waren. Der Betrag stellt die hinterzogene Summe eines Tages dar. Der Defraudant ist flüchtig. — In London hat sich ein europäischer Rechtsschutzvercin gebildet, der die Be wegung gegen die Beschickung der Pariser Ausstellung in allen Ländern einlcitcn und unterhalten will. Auch «n Berlin soll in den nächsten Tagen zu diesem Zweck ein Ausschuß gebildet werden. Es hat indes; den Anschein, als ob die Bewegung gegen die Be schickung der Ausstellung in Deutschland erheblich im Rückgang sei. Hier tritt nur noch die „Voss. Ztg." dafür ein, während selbst das „Tageblatt" sagt: Da es für die deutschen Aussteller nicht klug wäre, einseitig zurückzntreten, denn es würden dadurch lediglich die Geschäfte ihrer ausländische» Konkurrenten gestärkt, glauben wir nicht, daß die Boykottbeweanna in Dentschland die Oberhand ge winnen wird. Aus New-Nork wird gemeldet, daß die dortigen führenden Blätter einen Boykott der Pariser Ausstellung ent schieden mißbilligen. — Rens erklärt in einer Zuschrift an die „Krenzztg." die Behauptung, daß er einen jüngst veröffentlichten Brief des Fürsten Bismarck an den Fcldmarschall v. Manteusfel der „Voss. Ztg." ausgeliefert habe, als ganz unbegründet. Die ihm ferner zuacschriebene Enthüllung über eine in der konservativen Partei angeblich vorbereitete Spaltung rühre ebenfalls nicht von ihm her. Köln. Dir „Köln. BolkSztg." nieldet zu den beunruhigenden Nachrichten aus Schantung, daß bisher eine amtliche Bestätigung deutscherseits nicht vorliege, finde seine Erklärung in dem Umstand, daß die auS dem Ausruhrgebtet von dem deutschen Gesandten in Peking gesandten Telegramme von der chinesischen Regierung auf- gekangen würde». In Berlin werde zwar an der Auflassung fest , halten, daß der diplomatische Schutz nur auf deutsche Staats angehörige sich erstrecken dürfe, da man sonst zu unabsehbaren ^ - --- Konflikte» mit der chinesischen Regierung komme, indeß müsse die Diplomatie einen Ausweg ans der unklaren Lage suchen, da ja anch die deutsche Knltnrarbeit bedroht sei und der Balmbau unter beständigem militärischen Schutz betrieben werden müsse. Nürnberg Die Generalversannnluna des Deutschen Vereins für öffentliche «stcsnndbeitspslege beschäftigte sich beute mit der Frage der Schulärzte. Alle Redner betonten die Nolhwendig- keit der Anstellung von Schulärzten in allen Schulen, anch den Dvrsichnlen, sowie Einrichtung von Lehrkursen für Schulhygiene aus den Universitäten und Seminaren. Ein Beschluß wurde nicht gefaßt. München. Obwohl heute in München und, soweit Mel dungen vvrliegen. auch im oberbayrischen Gebirge, kein Rege» niedergegangcn ist, ist die Isar im Lause des Tages noch nicht gefallen. Abends >/o6 Uhr ist die erst vor einigen Jahren erbaute eiserne Prinzregentbrücke, welche bei der Prinzregentstraße gegen über dem neuen FriedenSdenkmal über die Isar führt, infolge Unteripülnng eines Pfeilers vollständig eingestnrzt. Ta die Brücke schon seit Vormittag von der Polizei für seden Verkehr abgeiperrt war. sind Menschenleben bei dem Einsturz nicht zu Grunde ge gangen. Breslau. Ten von 10 bis 1 Uhr Mittags eingelaufenen amtlichen Telegrammen zufolge steigen gegenwärtig nur »och der Oberlauf der Ndec, die Glatzer Neisse von Neisse abwärts, das Striegaucr Wasser, der Bober von Sngan abwärts und die Lausitzer Neisse unterhalb Görlitz. Bei Görlitz erreichte die Neisse vergangene Nacht mit 3,12 Metern ihren Höchststand. In Ziegcu- hals hat die Biela einen großen Theil der Stadt unter Wasser gesetzt. Bei Martlissa wurde der schon 1897 zerstörte Damm des Queis durchbrochen. Posen. Dr. Rakowski, der hier eine polnische Verlagsanslalt leitete, ist ausgewiesen worden. Wien. Tie „Volksztg." meldet, daß gegen den Nennes- Zengcn, den ehemaligen Leutnant Eecnnschi Strafanzeigen wegen Verbrechens des Betrugs von einzelnen Personen ans Wien, Pest und anderen Städten erstattet worden seien, mit denen sich das Pariser Znchtpolizeigericht zu befasse» haben werde. — Ans allen Thcilcn des Staates treffe» Hochwassermeldmigen ein: am »leiste» ist das Salzkanimcrgut betroffen. Jichl und Gmunden sind vollständig überschwemmt Aus Ebeniee kommen Häinerbestand- theile gegen Gmunden hcraiigcschwommen. Neun Häuier sollen dort cuigesjürzt sei». I» Steyr steht nahezu die ganze Waffcnfabrik unter Wasser, der Schaden ist sehr beträchtlich. Paris. Das Budget für 1900 weist in den Einnahmen 3.523. IM,Oll) FrcS., in den Ausgaben 3,522.010,019 Frcs. auf.! Tie Steigerung in den Ausgaben im Vergleich zum Budget von 1899 beträgt 45 Mill Frcs., wovon 36 Brill. Frcs auf Heer und Marine entfallen. Letztere Mehrausgaben sind bedingt durch die infolge der Faichvda-Ereignisse beschlossenen Truppenverslärkungen in Algier und durch Schutzbauten. — Dem „Rappel" zufolge! wurden gestern im Auftrag des Herzogs von Orleans an die Familien der wegen Komplotts verhafteten und der im Fort Chabrol eingeschlossenen vermögenslosen Anhänger je 2000 Frcs. vertheilt. Rom. Das Panzerschiff ,ck!arlo Alberto" hat Befehl er halten. sich znm Abläufen nach China bereit zu halten. London. Ans Pretoria wird gemeldet, die Antwort Trans vaals aus das englische Ultimatum werde hauptsächlich mit von der Haltung des Oranje-Freistaates abhänge». Wie es heißt, werden im Volksraad Gesetzentwürfe vorbereitet, die ans Konsiskation des Berinögens solcher Einwohner abzielcn, die fremde Brächte zu. kriegerischen Mayiiahmen gegen die Republik ansrcizen - Ter Sekretär der König!. Kommission für die Weilanssrelliing erst: dem „Daily Ehronicle", für die Abmeldungen seien bereits ein- Anzabl Gesuche für die dadurch frei gewordenen Plätze ein gelaufen: er nehme icdoch die Abmeldiliigen »och nicht deslniiw an, bis sie dem ordentliche» Komitee Vorgelegen hätten. — Tie letzte Post ans Nnniea meldet, daß ans einem französischen Damvfer aus Havre eine Meuterei ausgcbrochen sei, woran sich ei» Theil der Matrosen und Offiziere bethciligt hätte. Bei der Anknnst in Nnmea seien alle Meuterer, einschließlich der Offiziere, verhaftet und in's Gesängniß abgeführt worden. Kapstadt. In Bezug ans die Aufnahme, welche die Depesche Chamberlain's bei der Regierung von Transvaal ge funden, sind hier widersprechende Berichte eingegangen. Es herrscht indes; darüber Uebereinslimmung, daß die britischen Vor schläge wahischcinlich angenommen werden unter dem Vorbehalt der Suzeränclät aus der Grundlage der Konvention von 1884. Pretoria. Die Regierung hat den ersten Entwurf einer Antwort anf die Depesche Ehambcllain's fcriiggcslellt Tic Am wort wird von den beide» Rands, welche heute Nachmittag i» gc Helmer Sitzung versammelt sind, in Gegenwart der Mitglieder des ausfnhrcnden Randes in Erwägung gezogen. Es heißt, in der Frage des Schiedsgerichts sei ein gewisses Einvernehmen erzielt worden und die Regierung sei zu einer gemeinsame» Konferenz bereit. Man glaube, es handle sich zur Zeit hauvtsächlich nur um die Frage der fünfjährigen Amässigkcit behufs Erlangung des Wahlrechts. Man nimmt an, daß die endgillige Antwort Trans vaals nicht vor Freitag erfolgen werde. Der Staatssekretär für die auswärtigen Angelegenheiten Grvbler ist aus Bloemfontein hierher znrückgekchrt. An der Berliner Börse trat heute eine leichte Reaktion ei», namentlich konnten sich Montanwerthc erhole». Der Bönen besuch war infolge des jüdischen Feiertags schwach und die Umsätze deshalb »»beträchtlich. Banken still. In der zweiten Stniidc fanden einige Deckungen statt, namentlich waren Kommandii- antbcile und Deutsche Bank erholt. Von Eisenbahnen amerika nische etwas fester. Bergwerke fest, Kohlen- und Hüttcnwerthe ans Deckungen steigend. Rente» sehr still, dreiprozentigc heimnchc Fonds höher. Schluß geschäftslos. Privatdiskont 5 Prozent. — Am Spirit» S - Markt konnte das etwas reichlichere Angebot für Locvwaare infolge überwiegender Nachfrage leicht Unterkunsi finden und 10 Psg. anziehen (43.40 Mk ). Termine heute leicht erholt. Im Getreide- Verkehr machte sich der heutige jüdische Feiertag geltend, der Markt war schwach besucht, sodaß die Umsätze sich in den engsten Grenze» hielten. Die Tendenz war etwas fester als gestern. Weizen und Roggen nominell 2b bis 50 Psg. döher, Haler behauptet. Nach Ermittelung der Ccntralnotirnngs- stelle der preußischen LandwirtbschastSkammern wurden bezahlt tu Berlin: Weizen 152. Roggen 148, Hafer 144 Mk.: Stettin- Stadt: Weizen 147, Roggen 143, Hafer 126 Mk. — Wetter: Schön: Westwind.
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