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Dresdner Nachrichten : 22.09.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187909228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-09
- Tag 1879-09-22
-
Monat
1879-09
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.09.1879
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traßdura.den»!. r. Die ' V »odt-l'vlvxrkmmv MG «otree bei General Fran- s«kv im Oifiztrrdtastno vrrtte» glänzendst. Die Majestäten verweilten bis nach . ist'/, libr baielbst. Leute Vormittag N Ubr «ihre» die Majestäten mit dem arme» Thelle brr Fürstlichkeiten und Gefolge r>»m FestaoUeödienst in der Thomaökirche. Um 11'/» libr ianb bei der Präiek. tur vor dem. Master ein Festzug ländlicherBcweb- ner des Kreises Erttbein statt; unter «orantritt eines Musikchors beftlirten 100 Baurrnburschen zu Pferde und 40 Blagen voll illntkrhaltung, Geschiistsverkthr. SÄsenSericht, Frem-eniM , Mttrrbacteur: vr. l8«ll Druck und Etgentbum der Herausgeber: Verantwprtl. Nedartrur: Für baü Feuill.: Laetvii» «L LSvt«I»ar«tt in LreSde». Untruet«-» S'nUlv««» in Dr,»d,„ London, 21. September, Auö Sliiila wird vom 2l. d. gemeldet: Die Äiridl rmd andere Nähr de» KhybrrpasstS verbürgten Sicherheit ihrer Stämme in der . .. , d Shinwariö boten freiwillig Vorräthe an. San FranctSro, so. September, wurde enthusiastisch bewillkommnet. Rr.ZW S1.Jahrg.187S. verbürgten Sicherheit ihrer Theile der Kabulstrasje. Die General Grant ist heute hier angekommen und geschmückter Bauernmäd. wen vorbei. Die Maie- state» sahen den Zug mit sichtlichem WvhlgeiaUe» an. MithcrzlichcmHände- dratt cntltcsi der Kaistr die »eben ihm stehende bäuerliche Des utation. W i c» .21. September. Die„Moutagorevuc" ent- hält einen dem Besuche Bismarcks geividmetenAr- tikel. worin cö beißt, das, sich dabei um mehr aiS bloße CouttoisicgegcnSl»- drassy bandelt. Die An- »vescubeitBIemarckö neide dazu diene», die Allianz zwischen Orstc. reich und Denljchland neu zu betrüb tigen. Oh man Schwan- vositivc iekussion. ... Bürgschaften deö Frieden» lei die Aufgabe der Staatsmänner Deutschlands und Oesterreichs; Fragen der Klar stellung und,Pflege dieser Interessen werde ihr Meinungsaustausch in erster Linie gewidmet sein. Witterungsaussichten: Neblig, stellenweise qufklärend, trocken. Dressen. 22 September. DreSden, 22. September. — Man bezeichnet cS uns aiS ziemlich wahrscheinlich, daß tlrst BiSmarck ans der Rückreise von Wien nach Berlin in reöbcn einen kurzen Auicnthalt nimmt und zu diesem «ehuie bei seinem Sohn, dem an der kgl. preußischen Gesandtschaft de» schästigten Gra!c» Herbert adsteigt. - Nachdem sich HandelS'ammer-Secretär vlvv. Kicbach in Plauen im V. für die Annahme deS Mandats des 23. Land tag «»Wahlkreises entschieden bat, steht im 24. Wahlkreis«, in dem Kirbach gleichfalls gewählt wurde, eine anberwelte Wahl bevor. Der irübere Vertreter des Wahlkreises Bürger» Meister Eule ist als Kandidat in Aussicht genommen. — Da di« berechtigte Ermattung, bas, dem Bedauern über daö Verschwinden deö Sächsischen Oberav pella- tion-gerichtü ans der Reibe der I» der neuen Gerichtsver fassung geordneten Instanzen und dem Danke, welchen Sachsen diesem Kolleginin iür seine segensreiche Tätigkeit schuldig ist, von bcruiener Seite werde Ausdruck gegeben werken, sich nicht zu erfüllen scheint, so ergreift ein demGcschäitS- undRechtöleben Fernstehender seine schwache steter, um mit einige» Worten wenigstens zu verhüten, daß in weiteren Kreisen der Glaube Raum finde, es sei das sächsische Volk kalt und theilnahinloS bei diesem Verluste einer der grössten Zierden seines enger» Vater lands. Daö Sächsische Oberappellationdgericht trat in'ö Leben mit dem Geseke, die höheren Justizbehörden und den Jnstanzrn- aang in Justizsachen betreffend, vom 28. Januar 1835. Sein GeschäslSkreiö war im Verhältnis, zu dem des vormaligen LandeS- «ppeUationsgerlci ts. dessen Stelle cö im Wesentlichen zu ersetzen besltinmt war. thcilS ein engerer, thellS ein weiterer. Enger war er, weil für die zweite Instanz, welche bas ÜanSeSappeltatioiiö- gericht mit der dritten Instanz 1» sich verewigt hatte, besondere AppeUatlonSgerichte gedllbet wurden. Weiter war er. weil er sich auch aut die zweite Entscheidung in den wichtigeren Straf.- fachen, in denen dle AvvellatlonSgeclchte nach der damaligen Ver fassung in erster Instanz zu erkennen Satten, erstreckt. Die Stellung deö OberappellationsgerichtS aiS oberste Instanz in bürgerlichen RechtSstreitigkeiten und Straiiachen war nach dem Gesetze eine unabhängige und gegen alle Einflüsse von Oben ge sicherte and zum Ruhme der sächsischen Regierung sei gesagt, daß sie das Palladium der Gerechtigkeit, welches bis Gesetzgebung in de», OberapvcllatlonSgerichte geschaffen hatte, nie amutasten ver sucht bat. Nichtsdestoweniger mutzte daö Oberappellationögericht den schönen Rubin der unparteiischen UtthetlSsällung und deS stcsthaltenS an das Recht durch Besiegung eines Widerstande- von einer anderen Seite her erst mühsam erstretten. Zn die Zeit seiner Berulöthätlakttl steten nämlich Jahre, in denen Sophistik, Egoismus und politischer Partelelser die Bande der bürgerlichen Ordnung zu durchbrechen und die billige Gerrchtlgkclt zu stürzen' suchten, und hätte der oberste GerlchtShok ln diesem Sturme der Partelbewegungen gewankt, so wäre der letzte Anker der bürger lichen Ordnung verloren gegangen, da» einzige Schutzmittel der bedrohten persönlichen Freiheit, de» gefährdeten Elgenthums und alles dessen, was iür den Staatsbürger von Werth und Bedeut ung ist. DaS sächsische Overappellationsgericht behauptete seboch auch unter Viesen schwierigen Umständen mit Rübe, Lkionnen- bett und Charakterstärke seine Würde und erfüllte seine Pflichten als oberste Justizbehörde mit Hingebung und Treue. Die Arbeits last. welche daS Oberappellationögericht zu bewältigen hatte, war auch selbst nach dein Inkrafttreten der sächsischen Straiprozeß- ordnung. welche dessen Zuständigkeit in Straiiachen engereGrenzen steckte, eine verhältnlßmäßig große. Na» einer ungefähren Be rechnung dürste in dem nicht ganz 45jährigen Zeiträume ieineö Bestehens nur allein dir Zahl der an dasselbe gelangten bürger lichen Rechtssachen beinahe auf 80,0t» sich belaufen haben und diese ansednliche Zahl von Sachen, deren Bearbeitung in letzter Instanz nach der bisherigen sächsischen bürgerlichen Prozetz- Orbnung große Schwierigkeiten hatte, erledigte daS Oberappella- tionsgerlcht »ist einer verhältnißmäßig geringen Mitgllederzahi. Dessenungeachtet standen die Urthrile desselben ln den bürger lichen Sachen in der grössten Mehrzahl dem Ideale nah. welche» man sich von der Rechtsprechung macht, Indem sie nicht bloS mit bewundernswürdigem Takte da» Recht au» dem in den Akten zerstreut berumllegenden tiatsächlichen Streitmaterlale berauö- schälten, sondein auch eine wissenschaftliche Begründung, welche icdoch nie in Doktrinarismus auSartete, enthielten. Und waö ein nicht hoch genug anzuschlagendes Verdienst de» Obcrappella- tionögertmtS ist, den Entscheidungen desselben verdanken mehrere eingreifende sächsische Gesetze, z. B. das Grund- und Hypotbeken- gesctz und daS bürgerliche Gesetzbuch, Ihre praktische Ausbildung. Die Tvätigkeit deö Oberapvellationögerichtö in seiner Eigenscbatt als letzte Instanz ln Strafsachen war In den lebten drei De- cennien wegen deö fortwährenden Wechsel» der Gesetzgebung im Strairechte und Straivrozesse sehr erschwert. Erst da» deutsche Strafgesetzbuch gab der Strafrechtspflege eine sestere Gestalt. DaS Verdienst de» OberappellationsgerichtS um die Strafrechts pflege Ist dessenungeachtet groß, weil dasselbe den vielfachen Um gestaltungen nie einen Widerstand entgegensetzte, sondern jedes neue Gesetz gewissenbast studirte und mit dem ihm eigenen prak tischen Sinne anwenbete. Das OberapprllatlonSgericht hatte das Glück, in der Reihe seiner ledeSmaligen Mitglieder nur Männer zu zählen, welche eine wissenschastliche und praktische Durch bildung hatten, ihrem Berufe al» Richter treu ergeben waren und sich durch Reinheit ihres Charakters auSzeichneten. ES herrschte unter Ihnen ein edler Wettkampf, indem Jeder den Anderen durch Intelligenz, Anspruchslosigkeit und Diensteifer zu übertreffen suchte. So wird das Andenken an daS Oberavpella- tlonSgericht und an die würdigen Männer, weiche in demselben gewirkt haben, mit den Gefühlen der Hochachtung und Dankbar keit in aller Zukunst gestiert werden in den Annalen der säch sischen Geschichte. Und wenn eS erlaubt ist, einen Wunsch auS- zusprechen, so sei cd der, bah die gegenwärtigen Mitglieder des OberappellationsgerichtS, welche thellS in daö Reichsgericht, tbeilS in das sächsische Oberlanbeßgericht übergebe», den Geist, welcher im Oberappellationögericht herrschte, in ihrem neuen Wirkungs kreise sdrdcrn und lebendig erhalten mögen. — Die juristische Fakultät der Universität Leipzig hat vor einiger Zeit in dem Streite, der zwischen dem Fürsten Reuß t. L. und dem dasigen Landtag über die reußlschen Domai- »en auögebrochen ist. ein Urtdell abgegeben. Der Landtag hatte eine Summe von 2'/» Millionen Mark al» Abfindung für den Verzicht auf daö fürstliche FIdeicommih begehrt, die alö LanveS-Domanialfond angelegt werden sollen. Die Leipziger Fakultät hat hingegen erkannt, daß daS Land nur Anspruch auf 150,000 Mark habe. Dieser Vorschlag Ist indessen vom reubischen Landtag alö zu gering bemessen zurückgewiesen worden. — Im oberen Saale de» Kgl. Belvcdöre findet heute ein so- iencS Diner der höchsten IustIzbeamten statt. Den An lab dazu bietet die bevorstehende Auflösung deS OberappeliationS- und dcß hiesigen «ppellationSgericht«. Se. Krcettcnz der Herr Justiz,»Mister vr. v. Abeten hat sein Erscheinen bei dem Ab- schiedsmahle brr obersten richterlichen Beamten Sachsens zugrsagt. — Die gestrige BootSwettsabrt fand zwischen dem Dresdner Rudetverein (Herren Pawltcky und Lopes und dem „Triton" (Herren König und Kunaths statt. Diesmal patte der Dresdner Mudecvcrctn die Stromseite erloost; derselbe legte die Strecke zwischen Blascwitz und dem Ncustädter Dampsschlff-Lan- VungSplatze in lt Minute» zurück: die Tritonen brauchten 12 Minuten K Sekunden. Der Dresdner Ruderverein blieb also Sieger. . — Srit Sonnabend wird bier ein Siäbrlge» Mädchen, Jda Rains-, vermisst. DaS etwa- schwacvsiuntgeKinb trug Helle« Kleid, winr ohne Kopfbedeckung und batte eine Tasche mit darau! gestickter Katze bet sich. Tie bekümmerten Eitern wohnen Moltkrpiatz 3. — Die Ursache de» gestern erwähnten Selbstmordes auf der Rosenstrabc ist, wie uns bst Angehörigen des Betreffen den „mltMien, nicht in zurllctgekommenen Verhältnissen, jouvern in S->vermutb zu suchen. — Am vorveraaageaen Sonnabende wurde auf der Pacht- jagv deS Grafen SolmS-WildcnstlS bei Stein der Restaurateur Saä>S von dort durch einen von zwei auf Rebhübncr jagenden Schützen i »'S A uge aeschofsen und befürchtet derselbe, dab. da die Aerztc eine Lädirung veS AugeS bei Herausnahme de» Schrotes vorauSscbcn, er immerhin da» eine Auge eiubühen werde. Obwohl Sach» keinen Strafantrag gestellt hat, ist der Fall dom MAnzelge gekommen, zumal sicherem Vernehmen nach beide leichtsinnige Schützen nicht Inhaber von Jagdkarten sind. — In diesen Tagen kam in Thürmsdorf ein Hand arbeiter zur Hast, der, wegen Unzucht mit Kinder» bereits mit langjährige,» Zuchthaus bestrast, nun gar noch der Vater eines von seiner leiblichen 19jährige« Tochter geborenen Kindes geworden ist. ' n — In GöpperSdors bei Burgstädt Ist am 19. b. M. die Scheune und ein Tdell des Seitengebäudes der früheren Laut- rich'schen Mühle mitsammt den darin ouibewahrten ürntevor- rätben inlolge böswilliger Brandstiftung nirdergedrannt. — Im mittleren Sahnteiche zu Crimmitschau wurde am 20. d. M. früh die Leiche veS Rentier Zul. Förster auf gesunden. — In Markneukircven verursacht der Bankerott deö dortigen Fabrikanten C. Kraub «rohe Aufregung, da viele Ar beiter dadurch empfindliche Verluste erleiden und weitere Fallisse ment» in Aussicht stehen. In Nt unzig bet Meißen hat sich am Dienstag der ?1 jährige Tagelöhner C. G. Müller in Folge von Schwermuth und NabrungSiorgen erhängt. der Vorstellung in Streit und wll dabei In Bezug ans seinen Gegner die Bemerkung: „Dem Lump schlage ick, die Bude ein, von so einem lapp'gen Komödianten lasse ich mich nicht rauS- werstn", sowie später. a>S während der Vorstellung eine Frau einen Sack von rer Bühne aushob, ebenfalls betreffs Köhler s die Aeußerung: „Wer ein richtiger Lump iS, bebt de» Sack selber aus!" auögerusen haben. Der Beleidiger bebauptct, ebenfalls von seinem Gegner Köhler geschimpft worben zu sein und erinnert sich in dieser Beziehung nament lich noch arn da» Prädikat „Flegel", daS er wiederholt habe an- hören müssen. Der Einzelrichtcr erkannte aus 50 Mk. Strafe gegen Schlösser, wogegen dieser Einspruch erhob und setzte daS Gericht die Strafe tn Würdigung des gereizten Zustande» von S. auf SO Mk. herab. Alö Sachwalter de» Kläger» war Herr Advokat Vr. Schscgel H. erschienen. - Emilie veno. Zöllner muh trotz Ihres EinspruchcS wegen einer klar erwiesenen be leidigenden Aeußenmg 10 Mk. Strafe und Kosten zahlen. - Tbekla verehel. Richter in Striesen ließ mehrere Slcußerungen vom Stapel, die darauf berechnet waren eine Frau vcrcbelichte NoSkc InS Bockshorn zu lagen und da die überflüssigen Redereien anscheinend auch daraus hinauSlleien, einem Gendarmen inioiern etwas am Zeuge zu flicken, alö dieser daö „Rücken" der Richter unterstützt baden sollte, wurde die Angeklagte auf Antrag der kdnigl. Polizei-Direktion wegen Beamte»-Beleidigung zu 12 Tagen Getängilib vcrurtheilt. Nach einer trefflichen Bertbeivigung — geführt von Herrn Advokat Leupold — sprach da» Gericht die Richter in der Erwägung, daß Letztere nicht beabsichtigt bade, bie Beamten an ihrer Ehre zu kränken, klag- unb straffrei. — OScar Rüssel ließ, nachdem er gemahnt worben, an den Kläger Emil Kunze in Löbtau ein Briefchen abgchcn. worin u. A. von gemeiner Unverschämtheit bie Mete war u. s. w. unb für diese Ungehörigkelt muß er 15 M. Strafe und die Kosten zahlen. - Friederike Henriette gesch. Hauer auS Borna stahl neuerdings in nicht unerheblichem Grade, woiür ihr der Einzelrichtcr 1 Jahr Gesängniß zudictirlc und bestätigte der Gerichtshof zweiter Instanz daö uttheil. — Der Bäckermeister Julius Dietrich in Löbtau ging au» einer Beleidigungsklage straffrei hervor und verblieb eS auch bet dieser Entscheidung, nachdem gegnerischerieitö remebitt war. — Der Maurer Hein rich Traugott Leberecht Schlesier in Schullwitz behielt IS Mark 20 Piennlge, die er zur Bezahlung verwenden sollte, für sich und fälschte dann eine Quittung mit der Unterschritt de» eigentlichen EmpsängerS. Wege» Urkundenfälschung setzte t» eritinftanzffch 4 Wochen Gefängnsh, da» Gericht setzte ledoch die Strafe aus 1 Woche herab. — Der Schneider Julius Heinrich In Löbtau, wegen Unterschlagung und Fabnenflucht bereit» mit 11 Monaten FestungSstrase belegt, unterschlug In sieben einzelnen Fällen Sacken, welche Ihm behuf» Verarbeitung anvertraut waren, unb dteiervaib muss er unbedingt 2 Monate sitzen. - Der Brunnrnarbeiter Gotthelf Krieges in Striesen wurde trotz seines Leugnen» iür schuldig erachtet, eine bereäS abgepsändetc Koni, mode beseitigt, also der Hil,»Vollstreckung entzogen zu haben, unb muß diese Ucbertretungösünde mit 3 Tagen Gesängnih sühnen. — AngeküiibtgteGerichtSverhanblllngen.Heu^e Vormittag s Ubr Hauptverbanblung wider AnnciBabette Meisch auö Kitzingen wegen Diebstahls; 10 wider den Kaufmann Georg Woldeinar Scburlcht von hier wegen Betrug»; 11 wider den Handarbeiter Eduard Heinrich Kästel von hier wegen schweren Diebstahl«; li'/r wider den Tischler und Invalid Moritz Hein rich Blödel in Kiebitz wegen schweren DlebstablS. — «SittrruttgS-iveobaetiNinaam 21.Septbr.,MItt. 1 Uhr. Barometerstand n. OScar vbsolt tWallstr. 1V1: 7«a Millimeter (seit gestern 1 Mm. gefallen). — An Aussicht: Schön. - Tbermomctrograpb n.Reaumur: 18"W. — Differenz von aest. zu beute 9": — niedrigste Temd.s^W.. höchste Tttnp. 18°W.— Die Schioßtburmfabne zeigte West-WInv. HImmrir bedeckt, Vor mittags Regen. — «IbbSbelnDreSben'. S1.Spt..MItt.: 122 Cent. nntcrO. — WasserwSrme d«rSN»e am 2i.Septbr.: 15'/, Grad U — Falirwalitriies-N not der («chsifchkii »Itltroms^kckckam I». Sk«. 187» b«I eiiik», WaslerjtLndr von iw Lentiinclcr nnlcr Null am D»»diikr Pca«, in ScnUmktttin Schöna bt» Schandau 107, Schandau »Id «aUirn >02. «alben bik Pib »,« W7. Plllnl» bl» Dresden (Aiberldrüike) U>N. Drekde» " ' . . Dresden (Albceldrüiie) ION. Drekden,«t»crlbri,ck>> b,» Mimen «>je»bahnbrUcke> l«, Metten dt» Riesa l<>», «i«(a di» Lande»,ren»e 107, Feuilleton. -ß Die erste Folkunger - Aussührung »n K. Altstädte; Hottheater war ein großer neuer Erfolg de« Eomponistcn E. Kretschmer und eine Freude iür das glänzend beichte Haus. Denn unter Hrn. Scvuch'S beteuernder und die Musik auis Schönste mit sortreltzendcr Leitung nahm sich d?S Werk vortreff lich auö und wurde so gut wie je zuvor gelungen. Frl. Malten war prächtig alö Maria unb führte ihre Partie nät jener Leiden schaft des AuSdruckS durch, welche diele Küiisllcrt» dem Publi kum so hoch sympathisch gemacht hak. Dann vcrdicucn Hr. Re gele aiS Olasso» iür seine spieltalentirte feste Durchführung dieses wichtigen Charakters, und endlich Hr. Dccarlt alö Stcn Pctcik, Frl. Nanitz, Hr. Grcei (der freilich seinen Vorgänger nicht er reichte) und Frl. Reuthcr besonderes Lob. Die Partie des Magnus ist aus Hrn.Götze gelangt und wo sie nicht zu tief liegt «satteine Ausgabe für Hrn. Bulß!) gelang ihm bie Ausgabe recht schön. Daß aber im Ganzen Hr. Götze solche anstrengende heroische Par tien noch meiden sollte. btS sein Or«a» sich mehr gefestigt haben wird, bleibt immerhin anzurathcn. Hr. Sommer aiS Herzog Bengt bat. abgesehen von her allzu dunkle» Tonsärbung, seine Sache recht gut gemacht. Soviel für heute Oder die Ausführung. Chöre unb Orchester wirkten ausnehmend schön, an der obligaten Violine mit Auszeichnung Hr. Rappoldi. Die Jnicenirung war würdig. Da- erste und vierte Bild am schönsten, nur der Schnee- sall entbehrte zu sehr der Beleuchtung. Zu bemerken wäre, daß MagnuS am Morastein zu versteckt iür da- Augc Maria'S poffirl war. und Hr.Degele wird wohl nur auSJrrthum gedacht haben, er könne etwas blasen, wenn er rin Horn vergessen dat; dann ffl die Entfernung MagnuS' in dem Moment vom Ucbel, wo er die wichtige Phrase singt: „Sieh'Volk von Schweden deinen Sohn." — Daß unsere Hosdühne, die erste, welche diese so weithin populär gewordene schöne Oper gab, nunmehr 50 deutsche Bühne» aiS Nach folgerinnen gehabt hat — 50 Bühne» haben die Fclkuugcr iiu Ncper- tolr - darf nachträglich mlt Genugtbriung erfüllen, und jetzt ist die Wlederelnstubirung io schön gelungen, daß sie alö Musterttück unserer Oper gelten kann unb cndiich die Musikfreunde wirb» wie vordem erfreuen wirb. U. ch L. L. Kgl. Hofthcater in der Neustadt. Origi nalität wird man dir ersten Novität, welche unS bie Hoibühne in dieser Saison vorsührte. nicht absprechen können. In völlig neuen Geleisen bewegt sich „Der Ring deS Pharao", ein stmiaktigc- Schausplel VeS dänischen Dichter» Molbech. Freilich, daS Ori ginale oder richtiger gesagt, daS Originelle fand nicht den Bestall des Publikums und daS Schlußergcdnlß war eine völlige Ableh nung der Neuigkeit. Und das thut uns herzlich leid, um de» Theater» wie des Dichter».willen. Bei der Armuth der drama tischen Muse Deutschland», warum sollte ein Theater nicht Um schau batten im Auslandes In Kopenhagen lebt ei» Professor, Molbech ist sein Name; ein Stück von ihni,,.Ai»brosio" heißt eS. ist da» Entzücken deö dassgen Publikums. Auch in Hamburg. Wiesbaden und Leipzig hat Ambrosis gefallen. Versuchen wir'S einmal mit einem Stück von ihm — denkt die Intendanz. Daö ist nur zu loben. Aber VerErfolg gab ihr Unrecht. Der Dichter selbst kommt mit Schauspielern unb Maschinenmeistern von Kopenhagen nach Dresden unb muß bier solchen Mißerfolg er leben! Löbliches hatte er sich vorgesetzt: ei» Volköstück zu schreiben mit solider Volksmoral. - DaS gute Princip siegt über daS böse, der Glaube überwindet den Unglauben; cö giebt einen Gott, der die Zwelilcr thaffächlich widerlegt und wunderjam sind die Wege hintrdcn, aber EN, der HERR, führt Alles herrlich hinaus. Und um Wunder zu zeigen, führet unv der Dichter in das Land der Wunder: nach Egypten. Hier läßt sich der Schau lust der Masse allerhand Seltsame» zeigen. Aber ehe er uns bie Pyramiden erschließt und ln die KönigSgräbrr sübrt, läßt er un- auf dem trauten Boden der Heiinath wandeln. Hier (die Scene spielt in Dänemark) sind wir und ist der Dichter zu Hause, und was er hier schildert, ist spannend und bramattsch. Einen dänischen Fabrikbesitzer bewegt ein In genieur. um sich der Tochter Jenes zu bemächtigen, zu einer Meise nach bei» Pharaonenlanbe. Wie er dies fertig bringt, ba tst reizend entwickelt. Nun aber beginnt ein abenteuerlicher Ro man, eine wirkliche Räubergeschichte, auf unb am Stil. Der Ingenieur lockt einen Nebevbubirr in ein KdnigSgrab in einer Pyramide, begräbt Ibn kort selbst, erzäblt der Familie, daß sein Freund in eine Felsspalte gefallen sei. schifft schleunigst mit der Familie na- Dänemark zurück und ist nabe daran, bie Tochter des Fabrikanten zu bilrath«i. al» der durch einen wunderbaren Zufall Gerettete erscheint, dirGettebte Jenem entreißt und seinem Mörder verzeiht. Dazwischen spielt aber ein verzwickter Traum: der in der KönigSgrutt Etngeichlossene bat einen zur Pharaonen- zeit spielenden Traum, in dem er aber mit seiner Geliebten, der gleichzeitigen Pbaraonen- und FabrikantenS-Tochter, selbst er scheint unb mltspieit. Ist die» he», L«ser nicht verständlich, so kann Schreiber dieses Vicht» tzaltzr. Yen»-e» ist Hh« auf der Bühne auch, nicht klar geworden. Da-»a,ze E«ick entvehrt, bi» aus dev ersten Akt, des dramatischen -ketvv, e» ist ein« Wunder- geschlchte in DIalogsorm, eine opernhalt aufgeputzte Erzählung. Die Charaktere baden kcliierlet innere Entwickelung. eS passirt Alle- rein äußerlich und episch. 'Dabei lässt sich dem Dichter bober Schwung gar nicht absprechen. Wie erschütternd ist das Levendtgbegrabcnwerbeni Wie zart sind die lyrischen Partien! ES ist so vieles echt Dichterische und BolkSthümliche und zugleich Frappante, daß man herauSsühit: hier steckt ein originales Talent. Aber der Dichter ringt vergebens mit der Sprödigkeit deö Stoffes. daS Facit ist eine mißlungene Schaffung. - Die Aul- fübrung. die des SrbenSwertben sehr viel bietet (Nilschiff und Pvramikengrcib) war prächtig. Sehr IvbenSwerth führten Herr Jaffö den etwa» dämlichen Kommerzlenralb. Frau Bayer bie biedere gottergebene HauSiraa, Fräul. Guinanb die stille Dul derin, Herr Rlchelscli den egoistischen Bölewlcht durch. Fräul. Ellmenrelch empfing am Sonnabend zwar binnen l4Tagc» schon das 7. Bouguet auf der Bübne, aber die Kritik kann ihrer ge künstelten Naivität nicht den Lorbeer der Anerkennung zilwcricn. Herr Matkowöky vollend» sprach von Anfang bis Ende i» hohl stem Pathoö. Vrirfkasren. Ernst Kavmel. SberSbach. „Ich durchreise nächsten Dienstag, den 23. dsö., Dresden, und da ick) mich immer sehr unwohl kühle, so habe ich die Absicht, mich von einem dorti gen tüchtigen Arzte untersuchen zu lassen. An Sie, menschen freundlicher Briefkasten. rlck'te ich nun dir Bitte, mir einen Jünger AeSculap'S zu nennen, dem ich mich unbelorgl anvertrauen kann." — vr. Bodo Voigt, Maricnstraße, ist rin sehr grwlsscii- hastcr Arzt. H. H-. Hambur g. „Ich besitze von Chemnitzer Wcrk- zcugmaschlnensablik Zliiuncrmaim, Chemnitzer Vulcan und Sou rermann u. Stier >c einige Tausend Mark Aktien. Ist eS gc- ratben, jetzt zu verkaufen, oder »och zu warten?" — Letzteres empfiehlt sich. 3 > >!> ii! k r > ->
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