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Dresdner Nachrichten : 31.08.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188208314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820831
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820831
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-08
- Tag 1882-08-31
-
Monat
1882-08
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.08.1882
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— L. v. Ferienreisebriefe Eine» iNs N >ten im Norden vor Allem: der Geduld. Mit Hastend hier Nichts gethan, mitPreschen kommt man nicht vom Fleck«. Geduld lernte ich vor Allem in Norwegen. Hierher war ich auf eine äußerst angrnebmeWeise gekommen. In Kopenhagen hatte ich eine Cabine zu zwei Bette» aus dem groben Dampfer Dronnmg Lovisa (Königin Louise) belegt, der die Woche einmal von Stettin nach CÜnfttani« fährt. Len Helsillgör lieb ick mich weit in den Sun» hinaus rudern, um dort von dem Dampfer an Bord genommen zu werden. Der Anblick des Sundes war entzückend. Am Vormittag batte ick vom Nmrmc des Schlosses „Kroningborg" unbewaffneten Auges 183 Schiffe ge zählt, von denen die gröbere Hälfte den günstigen Wind benutzten, um durch den schmalen Sund auS der Ost- nach der Nordsee zu gelange». Alle diese Fregattschifse. Barken und SckluppS hatten mm Segelzeug ausgespannt, was sie von Leinwand an Bord hatten. Mitunter sah man aus einer Stelle 8—9 Schiffe, die gleichsam im Gänsemarsch hinter einander, sich förmlich aus die Hacken tretend, nordwärts steuerten — eine Parade von äußerst fesselndem Anblick. Etliche 80 Schiffe hingegen lagen mit geresstem Segrlzeuge vor Anker, des Augenblicks geduldig harrend, wo der Wind umspringen und sie aus dem Kattegat in die Ostsee bugsiren würde. Unser Danipser brauste 24 Stunden entlang durch ganze Flotten von Kauffahrteischiffen hindurch und da der Wind äuhcrst lind blieS, passirlen wir das wegen bösen Seegang- und vieler Schiffbrüche ungemein gefürchtete'Kattegat und später da- Skagcrak ungefähr mit denselben Gefühlen der Behaglichkeit, die eine Lustfahrt von Dresden nach Meißen oder der Bastei gewährt. Kein einziger Seekranker an Bord — so langten wir an der wunderherriich ge legenen, sich terrassenförmig aufbauendcn Hauptstadt Norwegens an. Christlama selbst enttäuscht den Reisenden ; eS ist eine langweilige Stadt, olme geschichtliches Gepräge ; die fast niederländische Rein lichkeit, die aus ihren breiten Straßen herrscht, kann nicht den Mangel an historischer Plnisiognomie ersetzen, der Einem auS diesen Häuserreihen entgegengälmt, welche ausschen, wie die nebeneinander geschichteten Waarenbo.llcn eines KnufinannsbaznrS. Die Umgebung von Ebristiania hingegen ist reizend, lieblich, poetisch. Weit hinaus nach Norwegen bin ich freilich nicht gekommen. Ich habe weder Eis bären noch Eisberge, weder Finnen noch Lappen gesehen, weder Gletscher noch Hering-Slang noch Rcnnthierbcerden, aber prächtige Wasserfälle. Felsenschroffen, Waldcinödcn, Seen, Inseln (Stären), Meeresbuchten «Fjords) und SkndS. WaS rst ein Sknd? Ein Einspänner der primitivsten Art, nur für eine Person berechnet, aber mit einem flotten, äußerst ausgiebigem Gcbirgspferd bespannt, olme Federn, aber des Luxus einer Lcderdeckc nicht entbehrend. Men seiet sich daraus, wie aus einem Pelociped reitend, man muß meist selbst lui'chiren, wenn man sich nicht eines hintendarauf stehenden Fungen bedienen will. Fn Norwegen giebt es keine Post- sondern nur SkndS-Ltationcn. Es ist dies eine äußerst drückend auf dem Bauernstände lastende öffentliche Leistung, für die Reisenden so und io viel Pferde und Wägelchen jederzeit bereit zu halten. Da-Rcisc- buch belehrt Einen, dag man recht freundlich mit dem Pferde um gehen soll, damit gewänne man vor Allem das Herz des norwegi schen Bauern, man wird alsdann von einer SkydS-Station zur andern als ein „leutseliger Karle" empfohlen und erhält das beste Noß, den bcgucmsten Wagen. So was schreibt man sich hinter dir Einen. Feh knavyle mir also den Zucker voin Kaffee ab. ließ beim Essen ein Stück Brod in die Tasche verschwinden und fütterte damit mein Bergrsterd, von sonstigen Cajolirungen ganz zu ge schweige». Als ich aber auf der nächsten SkydS-Station die Em pfehlung als „leutseliger Karle" einheiinien wollte, mußte ich doch stundenlang warten, vis mir ein paffendes Gefährt und Pferd von der Weide und dem Stalle beschafft waren. Geduld. Geduld! Bon dem Geldwerthe der Zeit hat offenbar der norwegische Bauer keine Ahnung. Wenn ein Schiff wegen widriger Winde und Wellen heute nicht ankommen oder von einem Haken auSlausen kann, nun so wartet der Reisende eben bis morgen, bis übermorgen und wenns nicht anders gebt, auch zum dritten Tage. Das ist nicht schlimm, lieber den Charakter der Norweger ein lkrtbeil abzugeben, halte ick, der in ihr schönes Land nur so hineingerochen, für ge wagt. Fn den von Fremden stark bereisten Gegenden ist die früher jedenfalls bestandene Ehrlichkeit und Sitteneinsalt vor der Raffimrt- heil und Ausbeuttmgsi'ucht ebenso gewichen, wie in anderen Gegen-! den, durch welche der Fremdenstrom slulbet. DaS Reisen erweitert I den Geist der Fremde», verdirbt aber den Charakter der Einheimi-' sehen. Feh bin in Tbelcmarken ebenso von biedcm Normännern übers Ehr gehauen worden, wie früher von braven Schweizern und > ehrlichen Tirolern. Gern glaube ich aber den Reiscbüchern und! den Berichten der von Hammcrfcst und dem Nord-Kap heimkckiren- ! de» Reisenden, daß der goldcchie, biderbe, treue Charakter der Nor weger sich da herrlich offenbart, wo sie noch nicht voin Krankbcits-! »- Vi>Vckl»«r vergl ratrur Sette» - Nachmittag der genchen und n HöAe die lest adermal« Zeugnit »an der vorzüglichen I, und dem herzlichen Einvernehmen, welches »nd Lernenden besteht. Mittels «meS Erti währt« sei««« enden Seelen und gab »ctplin dieser den und Lernenden' Hestedt. Mittels «inet tzrtraschifleS fuhren sämmtlich« Theilnehmer (es waren deren mehr alStiM) gegen Suhl nach Dresden, wo man am Schulhaus» sich verabschiedete. Der Himmel begünstigte in seltener Weise dieses schöne Fest. — Die prächtig, neue, von Herrn Baumeister Möckel erbaute Kirche in Krippen wurde am Montag früh in feierlichster Weise durch Herrn Superintendent vr. Blochmann unter zahlreichster Teilnahme der Gemeinde ringeweiht. Namenü d«S LandeSconst- storium» sprach Herr vr. Jenysch in längerer Rede seine Freude über den herrlichen Bau auS. Die Festprebiat d«S greisen Herrn k Leonhardi. dem die Schöpfung dieser Kirche eine Lebensaufgabe war. drang mit wunderbarer Wärme vom Herzen zu den Herzen. DaS erhebende Thema lautete: „Bringet in Eure neue Kirche auch eine neu« Liebe zu Euren, Gott." Gegen Mittag vereinigte man sichim Gastdose zum Erbgericht zu einem gesell. Festmahle. — Nie schon erwähnt, wird am 2. September d. F. inLüdtau vom dasigcn Gärtnerverem zum Besten der Kindcrbewaliranstait eine AuSst«llung von Gemüse, Blumen und Pflanzen eröffnet werden, zu welcher II. Majestäten der König und die Königin gütigst ihren allerhöchsten Besuch »»gesagt haben. Die Eröffnung findet Mittags 1 Uhr statt. Die vom Herrn Kammerherrn Grasen Luckner, vom dösigen Gewerbe- und OrtSvercin sowie von zahl reichen Privaten gestifteten Prämien werden von dem Verein fern stehenden Fachleuten vergeben. Die Herren Hoflieferant Petzold, Friedr. Richter und Albm Dalcn haben die Arrangements über nommen und wird die Ausstellung von auS im Orte gezogenen und kultivirten Gegenständen bestehen (siehe Inserat). — AnS demPotizeibericht. Am Kaiser Wilhelm-Platz fiel am Dienstag Nachmittag ein Klcmpncrgcselle van einem Gerüst und erlitt dabei einen doppelten Beinbruch und mehrere Ver letzungen am Kopfe. — Die Frauenindustrieschule und TöchterbiloungS- anstalt, Eliasplatz -t, hier, war im vergangenen Frühjahr von 8t Schülerinnen besucht. Ausgebildet in der Anstalt und angestellt wurden drei Lchrkandidatinncn. Verschiedene junge Mädchen erhielten Stellen als Buchhaltcrinncn. Kassirerinncn, Korrespondentinnen oder Stützen der Hausfrau. DaS Institut hatte sich seit seinem ki'/sjährigen hiesigen Bestehen einer sehr günstigen Aufnahme zu erfreuen und ist jungen Damen, welche sichln einem selbstständigen Berus heran- bildcn wollen, zu empfehlen. — Heute Nachmittag findet im benachbarten Striesen ein vom Grundbesitzervcrein und den Lehrern arrangirtes Kinderfest statt. Ter aus circa 1300 Kindern bestehende Zug kann ein recht imposanter werden, wenn — der Himmel lächelt. Herrn Doigtländer, Inhaber des hiesigen Dianasaal-Etabliffe vor-nsr^AL, ckop ^uguit !S82 Geschästhiann, u« hat nur die'Sorgkostgkett be- er b«tm Caffamachen nicht die Comptoirthüre abae- pflichtgrtreuer aangen, daß e schloffen, wodurch ^ dem Mörder allein möglich war, sich unb einzuschletchen» . Der Vater de» dahingemordeten hoftnungSvoUm jungen Manne», Herr Oscar Grübler, hat am Sonntag Abend, altvald nach erholteichr Kund« von dem plötzlich erfolgten Tod« seine« Sohne«, di« Reise nach Danzig annetreten. — In Sürßen ist am Montag Abmd die groß« gefüllte Scheune de« Gutsbesitzers Ptnkcrt von den Flammen vernichtet worden. Der Brand soll von dein Dienstmädchen Meyer böswillig veranlaßt wordm fein. — Die öffentliche Versteigerung der in diesem Fahr« aus« zumusterndcn Dienstpferde der Kavalerle, Artillerie und de« Train« soll an den nachgrnannten Tagen und Orten von Vor mittag« 10 Uhr an stattsinvcn: den 22. Sept. in Riesa und Großen- Hain; den 25. Sept. in Oschatz, Dresden, Pirna und Grimma; den 26. Sept. in Dresden und Borna; den 27. Sept. in Äochlitz und Freiberg; den 6. und 27. November in Dresden. Die Pferde der Garnison Lausigk werden in Grimma, die der Garnison Pegau in Koma und die der Garnison Geithain in Rochlitz zur Versteigerung gelangen. — Bei dem am Montag zu Meißen abgehaltenen Bartholo- mäuS-Fahrmarlt wurden nicht weniger al« 19 Taschrndiebsiähle bei der Polizei zur Anzeige gebracht. Besonder- sind Portemonnaie-, zum Tbctl mit beträchtlichem Inhalt, entwendet worden. — Beim Rangiren auf dem Bahnhof in Bischofswerda svrang am 27. dS. in einer Weiche rin Güterwagen mit solcher Wucht auS den Schienen. daß die auf demselben befindlichen zwc, Arbeiter weit weagAchlcudert wurden; der ein«, Namen- Grille, ward übrr den TAegraphendrabt geworfen und erlitt den Bruch beider Unterschenkel, der andere erhielt nur leichte Contuslone». — Der unter den Handwerkern übliche „blaue jMontag" hat schon so Manchem blaue Flecke eingetragen, vielleicht heißt er auch deshalb „blauer" Montag. In Crimmitschau entwickelte sich am letzten Montag Abends gegen 10 Uhr ln der Nähe der Gas anstalt auch so eine blaue Montags-Prügelei zwischen Einheimischen und fremden Handwcrksburschen, die einen großen Menschenauslauf veranlaßtc. Die Prügelei hatte einen solchen Umfang angenommcn, daß mehrere Schutzmänner herbeicllcn und schließlich zwei im Ge sicht und am Kopfe blutende junge Männer verhaften mußten. — Am Dienstag Mittag brannte das Wohnhaus deS Wirth- schastsbesitzerü und Hüttenarbeiters Mcnzer in Zug bei Freiberg bis auf die Umfassungsmauern nieder. Dem Besitzer und den MiethSbewolmern sind säst sänniitlichcS Mobiliar und Betten mit verbrannt. Das Vieh ist gerettet. — Morgen feiert in Annaberg Herr Gottlieb Zschiesche mit seiner Ehegattin Regina Amalie geb. Triebe! das seltene Fest der diamantenen Hochzeit. — Amtsrichter Schneider in Heidenau ersucht unS betreffs der im vorgestrigen Blatt gestandenen Notiz über den dortigen Brand anzufügcn, daß die Erntevorräthe versichert waren und daß ments, traf in vorvcrgangener Nacht eine bedauerliche Kalamttät. von drei verdächtigen Handwerks!);,rschen nichts bekannt sei. ES ist CS hatte sich an der Gasleitung ein Defekt eingestellt und Herr Voigtländer wollte die fick gewordene Robrstelie vor der Hand verstopfen, als sich daS ausströmende GaS an der Lampe entzündete und der Genannte dadurch Brandwunden im Gesicht und an den Schultern davontrug. — Daß unsere wirthschastlichen Etablissements auch auswärts wohlbekannt sind, erfuhren am Montag die Lehr- me'erei „HeinrichStbal" bei Radeberg und die hiesige „Dresdner Molkerei" der Gcbr. Pfund in der Bautzncr Straße. Beiden Etablissement? ward von einer speziell im Molkcreiwcicn bedeutenden ersönlickkcit, dem Herrn Oekononiierath und Herausgeber der Milch auch nicht der Gasthof, sondern nur ein Stall- und Schuppen gebäude nieder-gebrannt. — Aus Borna wird unterm 28. d. geschrieben: In dem Zu stande der mörderisch überfallenen Frau Heinkcr in Zediitz ist Besserung cinaetretcn und es ist nunmehr die Hoffnung vorhanden, daß ihr Leben doch noch erhallen bleibt. Fbr Bewußtsein ist langsam, aber noch nicht vollständig zurückgckclnt Aus ihren Antworten, die sie bei Befragen über das an ihr verübte Verbrechen giebt, ist zu ! erkenne», daß sic »ich auf noch gar nichts zu besinnen vermag. Sie !sagt: „Mir bat Niemand etwas gethan!" — „Mir ist nichts passirt!"— „Das Blut in der Stube ist nicht von mir I" öebm- Zcilung, Petersen auS Eutin, ein Besuch abgestattet. ! — Fn einer aus dem Sonnenberg bei Chemnitz gelegenen — Um etwaigen Mißverständnissen vorzubcugen sei. Ziegelei wurde ein Arbeiter von einer mehrere Meter tiefen LE mitgcthcilt, daß der vom König!. Schöffengericht in Schandau in wand verschüttet Strafe genommene Oberlehrer mit Herrn Or. Tlicod. Alb mann, Oberlehrer an der Anncnrealschule, identisch ist. Die an . geringe Geldstrafe von 70 M. wurde wegen unbefugter lieber- > dem FischcrmAster Pollner für Uebcrwachung Kaffe der Reisenden verpestet sind. Soviel wurde mir aber auch l bei dem kurzen Perkehr mit norwegischen Bauern und Fischern klar,! welche unbeugsame Festigkeit in diesen zähen Urgermanen steckt, l Fn Norwegen ist die Demokratie in ihrem besten Sinne verwirklicht, ie'es Land wird von einem freien und ans seine Freiheit stolzen! o!ke bewohnt. Cs duldet keinen Herrn. Die Selbstregierung im j itesten Begriffe ist hier verkörvert. Norwegen ist. obwohl schreikung der Bahnbarriere beziehentlich Beleidigung von Bahn- beamtcn erkannt. — Am vergangenen Sonntag unternahm der vaterländische Gc- birgsvercin Saxonia einen AuSslug nach Hinter-Heiinsdort und von da nach dem ungefähr Ne Stunden entfernt gelegenen hoben Fclskegel „Hcrmannscck", um die aus dessen höchster Spitze im Sinne des verstorbenen Oberförsters Schlegel errichtete Scbutzbütte einzuweiben. Der zweite Vereins-Vorsitzende, Herr Bnchdiiickerci- besitzer Reichel, schilderte, bezugnehmend auf die Dichtermortc: „Die Stätte, die ein guter Mensch betrat, sie ist geweiht für alle Zeiten!" die Liebe und Verehrung für den Heimgegangene» Ober förster Schlegel und betonte, wie in seinem e-mne und Geiste die Hütte entstanden und so gewissermaßen sein Werk sei. Von HermannSeck aus begab sich die Gesellschaft nach der ungefähr 20 Minuten entfernten BootSstation an der oberen Schleuse und von da nach der an der Schleuse gelegenen Schutzhülle, woselbst sich außer den Mitgliedern des Gcmeindcraths und dcrSection Hinter Hcrmsdorf oiich die Herren Oberförster Plant und Förster Groß Her-! - Öeffentliebe Sitzung der Stadtverordneten. Heute i sich , Ab. ttr7 Ul>r: Beuchte des Finanz-Ausschusses: di« Erhöhung der und Instandhaltung der städtischen Elbhäder für Männer verwilligten Remuneration um 500 M. behufs Annahme zweier weiterer Badcaufseher: die Regulirung des Trottoirs vor den kommunl. Grundstücken Palm- straßc 7 u. 8; des Verwaltungs-Ausschusses: die Ileberweisung des Betrages von 50,000 M. der im Fahre 1881 erzielten Sparkassen- Ueberschüssc an den Fonds zur Errichtung eines neuen Büraer- ho'pitals; die Fortcrhcbung des Brückenzolles aus der Augustus- b> licke; deS vereinigten Verwaltunas- und Finanzausschusses: die Ncuvflasterung der Reichsitraße aus der zwischen der Lindenau- und der Rcichenbachstraßc, sowie in der Nähe der russischen Kirche aelcg. Strecke; des Rechts-Ausschusses: das Gesuch deS Bücke- mstrs. Anger und Stcinmchmeistcrs lind Steinbruckshes. F. A. Sonntag um Entlassung auS dem Anssclmssc zur Prüfung der Abgabenreste; das vom verstorb. Herrn Oberst v. Plötz der Stadtgmcinde auSgc- sctzte Vermächtnis!; die Ausstellung eimS Bestraßungsplancs sür das zwilchen der Löbtancr Flurgrenze, der Berlin-Dresdner Eisen bahn, der Cottaer Flurgrcnze und der Waltherstraße gelegene Terrain ; die Ein- und AuSflunmg von Arcaltrennstücken an der V weiie,icn negnue in mcr verrorven. 'pcorwegcn ist. ovwolil ein ! - ... ... Königreich, sachlich dock^ eine Republik. Dem Könige sieben nur mann als Vertreter der Königl. Jorstvcrwaltung cingefundcn hatten, Löbtancr Flnrgrenze; den bekusS Regulinmg der Besitzverhältniffe ieringe Befugnisse zur Seite. Er bezieht eine^ mäßige Civilliste, um der Enthüllung einer dem verstarb. Oberförster Schlegel ge-' a» den siSkal. und städt. Ablagerungsplätzen am Terrassenuser über widmeten Gedenktafel beizuwohncn. Tie festliche Anwrachc die Ablrctung zweier Trennstücke der Mal. Parzelle 985» deS Jlur- hattc wiederum Herr Reichel übernommen, in der er namentlich des buchcs sür Dresden-Altstadt an die Stadtgemeinde, sowie der Par- edlen Charakters und der hoben Verdienste des Gefeierten um die zelle 985b des gedachten Flurbuches an den StaatsfiskuS ausgefer- Erschlicßung der binteren sächsischen Schweiz gedachte. Redner schloß ! tigtcn Tauschvertrag betr. — Geheime Sitzung, hierauf mit den Worten: „So falle du Hülle, die daS schwache! — Kgl. Landgericht. Des einfachen Diebstahls im wie- DankeSzcicken verbirgt, da- Liebe und Verehrung dem Heimgeaan- j derholten Rücksalle beschuldigt, erschien gestern der am 28. Februar gencn gewidmet haben. !?ei Du immerdar ein Weckruf sür Alle, ^ 1827 zu Niedermuschütz bei Zehren geborene und bereits 13mal und komliiandirt die Flotte und ein Heer von 17,000 Mann. Aber ach da ist seine Macht äußerst beschränkt; in Allem ist er an die Woltte cr's, er könnte cs nicht. Er wil5 dies aber keineswegs; trotzdem ist Heller Zwietracht zwischen seiner Regierung und seinem norwegischen Königreiche auSgebrochen. Tie Norweger wollen >l -n.lttch los von Schweden. Grund zur Beschwerde haben sie nicht und soviel ich mich auch erkundigte — einen anderen Grund, als daß sie ein seibs'ständigcs Reich bilden wollen, haben sie nicht sür! -bre Evvonlioii. ES gebt ihnen offenbar zu gut. Fhre demokra-^ stiebe Gesinnung reißt sie zu Ungezogenheiten hin. Der König, um' iich in Norwegen populär zu machen, wohnte jetzt persönlich den Manövern l ei Drainmen bei. Zufällig kam ich gleichzeitig dabin.! Tie Schisse im Hafen waren nur zum Tbeil mit Flaggen geschmückt und hiervon war wieder ein Tbcil beleidigendcrweise halbmast ge- j l-iäti ein Zeichen der Trauer, daß Norwegen noch mit Schweden, verbunden. Andere Fahnen der Straßen, welche der König passirte, j verfassungsmäßig vorgcschriebcne Zeichen der Union l wcde», und der Wabripruch des vereinigten Königreichs: Ernb.-.volles Wob!" stößt bei vielen Norwegern ans .Hohnlachen. Ter König von Schweden ist hier nicht beliebt, verhaßt ist nahezu der Kivnrrivz und die bei seiner Perliciralhung verlangte Erhöhung Wirer Cluilliste um etwa 20,000 Mk. hat geradezu erbittert — sie wurde daun auch vom Stortbling abgclchnl. Ein Abgott der Nor weger ist hingegen der 3. Sohn des Schwedcnkönigs Prinz Carl und wenn man eS den Norwegern gestattete, würden sie heute ein stimmig diese» Schrvcocnrrinzcn znm König ihres selbstständigen Teichs wäbi.n. Fch wollte mit diesen Zeilen schließen, aber cs geht mir mit dem Schreiben wie mir meinem Fortkommen auS Skandinavien: ich finde mich nickst heraus aus diesem prächtigen Lande. — Tic Gesellschast Flora besuchte bei ihrem letzten Ausfluge oaä rettend schön gelegene und prächtig ausgestatte Heim des Herrn Kommerzienrat!, Konsul Spieß in Wachwitz, eine der schönsten Privathesitziiiigen am Clbgcländc. Tie unter der Leitung deS Herrn Baleke stehende Gärtnerei zeugt von der Tüchtigkeit und Vielseitig- icit ihres Pflegers. Palmen, Farne, Stauden. Obst- und Zier- bäilme. Rasenplätze und Gemüsepslanzungen prangten in üppigster Entwickelung., Fast unerreicht steht die hier betriebene AnanaSzucht La. Fn landschastlichcr Beziehung bieten Park und Garten außer ordentlich viel Mannigsaltigkcit.^Turchblicke nach den südwestlichen Bergen der sächsisch-böhmischen Schweiz, nach verschobenen Gegen den deS C'rigcbirgcs und nach der Dresdner Gegend bieten Heini Wandern abwechslungsreiche, entzückende Bilder. Pom Vorder gründe der Terrasse bat man daS sicb^zum Theil im Grunde binnus- iehende Tors Wackwitz und den Spiegel des weithiittusehenden Clbstromcs. weiterhin das reich mit Ortschaften besäcte Elbthal bis Dresden und in der Ferne einen Tbcil der Berge der Nchsisch- böhuiischen Schweiz bis zum Scdnecberge, die Hohen des Erz gebirges bis zum Snltelbcrge in Böhmen und zum Kablenberge bei Rebeseld, da,in den Abfall deS Gebirges ins unter WeiStropp und endlich die Loßnitzer Berge bis zur tWettmshöhe. Die Be sitzung, die früher schon, als sic noch Dr. Güntz gehörte, zu den 'ebenswerthesteil der Dresdner Gegend zählte, hat durch den jetzigen Besitzer noch manche Verschönerung erfahren. - ^ ^ — Am Sonnabend waren die Zöglinge der vr. Ernst Zeid le r'leben Unterrichts- und Erziehungsanstalt (^ülnw Albani) zu einem solennen Schulfeste vereint. Gegen 1 Uhr bewegte sich im stattlichen Zuge unter Musikbegleitung der circa 250 Schüler zählende CötuS nach dem Landungsplatz der Dampfschiffe, wo em Cxtt ischiis die Zöglinge sowie einen großen Tbei! ihrer Angehörigen nach TolscMtz in Donath's Neue Welt führte. Bei Vogelschießen, mitzuhclsen am großen Werke der Humanität, an der Arbeit für unsere Mitmenschen, sei Du immerdar ein Mahnruf, treu auSzu- harren in dieser Arbeit und die rechten Wege zu suchen sür dieselbe, sei Du aber auch immerdar ein schwacher Dankrui von uns sür alle Freundschaft und Treue, die wir in Teincm irdischen Leben von Dir, Du Heimgegangener, empsaugen haben, und hier unter dieser Widmung geloben ivir feierlich, immer Teincr eingedenk zu sein, Dir »achzusolgen und Tein Vermächtniß heilig zu halten und zu wahren in allen Zeiten. Das walte Gott!" Lauter Beifall lohnte den Sprecher. Aus der 90 Cmtr. hoben Marmortascl befanden kriminell, darunter wiederholt mit Zuchthaus vorbestrafte Maurer Friedr. Dill,. Schubert vor der lV. Fericnstrafkammer unter Vorsitz des Herrn Landocrichtsratb Fustizrath v. Göphardt. Der getrennt von seiner Ehehälfte lebende Langfinger wurde trotz seines hart näckigen Lcugncns sür schuldig erachtet, in der Nacht vom 12. zuin 13. Funi von einem hinter der Meißner Eisengießerei gelegenen Felde etwa 3—1 Liter Kartoffeln, sowie in der Nacht vom 17. zum 18. Fuli aus einer Bude in dem zu Weinböhla befindlichen Kalkwcrke eine Schütte Stroh, 1 Flasche SchnapS und 3 Stück Cigarren gestohlen zu haben. Außerdem hatte der robe Patron am , —... sich > — — >... in besonderer Einfassung drei vergoldete Farrcnwedcl (Vereins- 19. April Nachmittags den städtischen Schutzmann Hecker in Meißen reichen der Saxonia) und die Fnschrist: „Seinem Chrcnmitglicde beleidigt. Herr Staatsanwalt VicariatSrath Lusst beantragte die ' Verurtheilung des Angeklagten unter Ausschluß mildernder Um stünde und demgemäß erkannte der Gerichtshof auf I Fahr 10 Monate Zuchthaus, 3 Fahre Ehrenrechtsvcrlust und Stellung unter Polizeiaufsicht, auch ist der beleidigte Schutzmann be fugt. die Derurtlieilung binnen 14 Tagen nach erlangter Rechtskraft aus Kosten des Angeklagten »m „Meißner Tage blatt" zu veröffentlichen. Die Vertheidigung war von Herrn Referendar Fakobi vertreten. — Amtsgericht. Wegen Gc- fangenbesreiung und Sachbeschädigung wurden den Handarbeitern Cniil Hermann Häse, Bernhard Busch und Gustav Adolph Krause je 6 Monate, bez. 5 Monate Gefängnis! zucrkannt. Häse war der Geliebte einer Vertreterin des zarten Geschlechts, die s. Z. im Orts- gcfängniß zu Pieschen cinguarlicrt war und von ihm die Zusage erkalten hatte, in der nächsten Nacht befreit zu werden. Unter gütiger Mitwirkung seiner Freunde Busch und Krause ging denn auch Häse nach Mitternacht ans Werk und es wurde von dem Kleeblatt mittelst eines Pfahles »nd eines eisernen Gegenstandes die nach Nummer Sicher führende Thür Angestoßen. — Der Musikdir. Seyfried. Dirigent einer wackeren Knabenkapelle, war früher auf dem Dianasaale bei Ausführung der Concert- und Ballinuflk thätig und sollte aus Verlangen des Witthes auch am 7. Mai zu einer außer gewöhnlichen Zeit spielen. Er cntspiach jedoch in Rücksicht auf die kontraktlichen Vereinbarungen dem Verlangen nickt und V behalf sich nnnniehr mit einem anderen Musikcvor, infolge dessen S. einen Brief, enthaltend die Mciniingsanschauungcn des Schrei bers, an Voigtländer absandte. Zwei Musikschüler übcrbrnch- tcn das Schreiben dem Adressaten, mährend dieser auf An nahme des Schriftstückes verzichtete und den Ueberbringern die liebliche Mitthctluna machte: „Ihr Seyfried ist ein frecher Michel, ein Zechpreller N Wegen Beleidigung verklagt, wurde der Redner zu einer Geldstrafe von 20 M. und Tragung der Kosten vcrurtheilt. — Fm Lause des Frühjahrs war in dem renommirten Burkhardt'schcn Restaurant im Großen Garten (früher Auraß) auch die Kellnerin Auguste verehel. Pasthäniger thätig und diese scheint hinter dem Rücken ihres Prinzipals mehr als wie es namentlich den Gästen lieb sein konnte, ihr finanzielles Fntercsse wahrgcnommcn zn haben. Denn es liegen zwei Fälle vor, bei denen die wegen Betrugs vor daS Schöffengericht verwiesene Angeklagte für eine Taffe Kaffee anstatt 15 Pf. 25 Pf. berechnete und in diesem Genre mag die Pasthäniger auch noch anderweit manipulirt haben, bis schließlich Äurkhardt hinter die betrügerischen Schliche kam und Anzeige von dem schwindelhaften Treiben erstattete, daS unzufrieden gewordene Publikum auch über den Sachverhalt uuter Vermittelung der Presse ausklärte. Die Angeklagte wurde in Rücksicht auf den groben Ver- Herrn Hermann Schlegel, Königl. Oberförster zn Hinter-Hcrinsdorf, gest. 7. Funi 1882. dem hochverdienten Förderer einer allgemeinen Erschließung dieser Naturschönbeiten in dankbarer Erinnerung ge widmet. Der vaterländische Gebirgsoerein Saxonia." Nach ein genommenem Fmbiß trennte sich hierauf die Versammlung von diesem herrlichen Punkte, um die Heimreise nnzutrctcn. — Bädersreguenz. 24. August, Teplitz: 9163 Kurgäste und 20,114 Passanten. 29. August, Karlsbad: 25,307 Personell. — Fn Lo schwitz fand der dortige Grundstücksbesitzer Scherf vor ca. 8 Tagen ans seiner Wiese Pilze, welche er sür eßbar, jeden falls sür Champignons hielt und ließ sich dieselben zubcreiten. Nach dem Genüsse derselben stellten sich jedoch die Symptome der Ver giftung ein, welche unter heftigsten Leiden vorgestern den Tod des Genannten, eines strebsamen Familienvaters, welcher eine Wittwe und 6 Kinder hinterläßt. herbeiiührtc. Seine Frau und einige Kinder, welche nur wenig gekostet hatten, sind wieder liergestellt. — Die Eröffnung der Wintersaison des V i k t or i ä s a l o n s steht nächsten Dienstag, spätestens Mittwoch bevor. Herr Direktor Tbieme bat den ganzen Sommer daran verwendet, um sein so be liebtes Etablissement auch den skrupulösesten Anforderungen der Baupolizei entsprechend umzrigestalten. Tle ganze Bühne besteht jetzt aus solidem Mauerwcrk und Eisenkonslruktion. Eine aus erlesene Künstlerschaar karrt ungeduldig des Moments, sich dem so verwöhnten Dresdner Publikum vorzustellen. — Dom 15. October ab werden die Züge der Berlin- Dresdner B ab n in Berlin ans dem Anhalter Bnlmhof An laufen. Tic Arbeiten zur Verlegung der Geleise haben bereits begonnen. — Der jüngste Sohn de- VorschußkassirerS Herrn Oskar Grübler in Meerane, der Kaufmann Johannes Grübler, wurde am vori gen Sonnabend Abend in Danzig daS Opfer eines ruchlosen Raubmordes. Herr Grübler i»v. war seit einigen Jahren bei dem Bruder seines Schwagers, dem Schiffsabrechner Herrn W. Gaiiswindt in Danzig, als Kassirer angestellt. Am Sonntag früh '/e6 wurde nun Hcrr Grübler von dem Komptoirdiener Bottke und dessen Frau erniordct am Boden vor dem Äaffaschranke liegend aufgesunden. Grübler hatte einen Dolchstich im Nacken und anschcincnv einen Schlag aus den Hintertopf erhalten und ist wahrscheinlich am Abend zuvor, als er mit Abschluß der Kassa beschäftigt war, über satten worden. Die Geschästskasse war um circa sieben tausend Mark beraubt, dagegen gelang eS dem Raubmörder nicht, den Geldfchrank zu öffnen. Der Verdacht der That richtet sich auf Anen von Grübler entlassenen Comptoirdiener NamenS Gräske. Der Ermordete ist 24 Jahre alt und ein sehr zuverlässiger,
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