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der und «eßaeteu» dw „Mitteldmtsch« Boktt-Zeitung^ August Peter», gestorben ist. — Wir erfahren, daß di« Stichwunde, Velch, di, vrrrhe« lichte Freund vorgestern von ihre« Ehemann zugefügt erhalt«; weder lebensgefährlich, noch überhaupt der Art ist, daß ein blri- bender Nachtheil für die Freund daraus zu befürchten stände. Dagegen soll da» Befinden de» auf der Albertrbahn in der Nähe de» FelsenkellerS verunglückten Anstreicher» Peschel den Befürchtungen eine» wahrscheinlich bald eintretenden Lade- Raum geben Erfreulicher ist e» zu melden, daß der arme Droschkenkutscher, von dessen plötzlicher Krankheit wir gestern berichteten, bald genesen und schon wieder im Stand« ist, sei» nem Berufe nachzusehen. — Testern Abend fiel bei« Bau der neuen Gasanstalt in Antonstadt dem 18-jährigen Arbeiter Fehrmann au» Seif» Hennersdorf rin Grundstück auf den Kopf. Der Unglückliche wurde in die Diakonifsenanstalt gebracht und wird mit dem Leben leider nicht davon kommen — In der Abgangshalle der leipzig-dresdner Eisenbahn hat seit vorgestern der Heer Buchhändler Türk eine Verkaufs stelle von Büchern, insbesondere von Reiseliteratur, eröffnet. — Aus Wilsdruff schreibt man dem „Dr. I " vom 3. Juli: Gestern früh kam der 33 Jahr alte Sohn des hiesigen Bür ger» A. mit einer Flinte in der Hand in die Wohnung des in seinem Hause mitwohnenden Fleischers B. und sagte: „Jetzt werde ich Sie schießen!" B. flüchteie mit den Worten: „Mach' nicht dummes Zeug" in die Küche. Kaum aber hatte er die Thüre hinter sich geschloffen, so schoß A. durch das in derselben befindliche GlaSfenfier und traf B. in die linke Seite Der Pfropf — m t welchem er das Gewehr nur geladen — drang durch Weste, Hemd und MuSkelfleisch bis auf die Rippen. (Neueren Nachrichten zufolge ist B. am 4. d. M. Abends an den Folgen dieser Verwundung gestorben) — Wie die „Bud. Nachr." melden, starben jüngst binnen 6 Stunden der allgemein geachtete Gerichtsschöppe I. Lehmann, welches Amt er 6 Jahre verwaltete, in Niederruhna nebst sei ner Frau. Beide hatten bereits vor 9 Jahren in aller Stille ihr goldenes Ehejubiläum gefeiert und standen im 82, bezie hentlich 78 Lebensjahre. Ihr öfters in der Stille ausgespro chener Wunsch, zusammen zu sterben, ist dadurch erfüllt worden. — Nach dem vorgestrigen Blatte zählt Altstadt-Dresden an BrandversicherungS-Beiträgen: X. 15,670 Thlr. 4 Ngr. 5 Ps., S. 6305 Thlr. 3 Ngr. Sj Pf., 6. 13,137 Thlr. 10 Ngr. 3j Pf., in Summa 84.110 Thlr. 17 Ngr. 7 Pf. jährlich. Leipzig zahlt sogar 88,790 Thlr. 32 Ngr. 8 Pf. und Chemnitz 33.807 Thlr. 28 Ngr. 9tz Pf., die 3 Städte also in Summa 116,709 Thlr. 9 Ngr. 4^ Pf. Man würde nun dem geehr ten Verfasser deS Aufsatzes sehr dankbar sein, wenn derselbe auch angeben wollte, wieviel jährlich für diese 8 Städte an Brandschäden verausgabt worden ist? Ob Wohl z. B. in Altstadt-DreSden soviel Brände stattfinden, daß jährlich 34,110 Thlr. 17 Ngr. 7 Pf. Brandschäden gezahlt werden müssen? Dann erst wird sich erkennen lassen, ob die Beiträge als gerecht erscheinen oder ob sie nur eine Unterstützung für da» ganze Land sind. Bei den unglaublich vielen Bränden von Dörfern und kleinen Städten wäre es interessant zu wissen, wieviel diese an Beiträgen zu zahlen haben. Jede Privatgesellschaft macht jährlich ihre Bilanz und schreibt dem Versicherten die Ersparniß gut. Wer z. B in der Gothaer Feuerversicherung jährlich 2 Thlr. Beittag zahlt, hat in diesem Jahre Itz Thlr. als Ersparniß zurückerhaltcn. Wie geht e» nur zu, daß von der Landesversicherung Niemand je einen Pfennig als Erspar niß zurtickerhält? Wenn man immer und immer nur zahlen muß, fragt man billig: wo kommt das G^ld wohl hin? — Auf der Bautznerstraße drängte sich vorgestern Nach mittag in ein dortiges Grundstück ein unbekannter Mann ein, der, abgesehen von seinem im Ganzen auffälligen Benehmen, noch dadurch besondere Aufmerksamkeit erregt, daß er auf alle an ihn gerichteten Fragen stumm blieb. Man wußte sich nicht anders zu helfen, als daß man ihn in da» Krankenhaus brachte, und daß man daran sehr wohlgethan, ergab sich in der Folge. Der arme Mann ist geisteskrank und hatte gestern Nachmittag GHgmheit gesund«,' der Aufsicht seiner «ngehikigm sich zu entzieh« und heimlich der« Wohnung zu verlassen. — Sestern vormittag um 11 Uhr hat sich auf eine« Eorridor der hiesig« Jägerkaserne der Jäger Nacke vom 8. Bat. 3- Comp, mittelst leine» Dienstgewrhre» erschoss«. Wie man hört, soll er au» Furcht vor einer ihm bevorgestanden« Strafe d« Selbstmord ausgeführt haben. — Ei» Sxceß, der in der vorvergangenen Nacht gegen 8 Uhr von mehreren, au» der deutschen Halle heimkehrend« Pee» sonm auf der Zwingerflraße verübt wurde und, wie r» schien, durch ein Frauenzimmer veranlaßt worden war, da» sich in ihrer Begleitung befand, endigt« mit der Verhaftung eine» am Skandal hauptsächlich betheiligten HandlungSeommi», eine» Handarbeiters und eine» (orangen) Dienstmann». — Der Wetterprophet Mathieu de la Dromefin Pari» fordert alle diejenigen Herren Wetterliebhaber auf, welche Zeugen eine» der erschrecklichsten Stürme diese» Jahrhundert» sein wollen, sich in den letzten Tagen de» November 1664 nach Venetien zu be geben. Man werde dort vom 39. November bi» zum 8. De» cembrr da» großartigste Schauspiel erleben, welche» di« ent fesselten Elemente dem menschlichen Auge darzubieten ver mögen. — Auch einmal etwas Gute» aus England. Die englische Regierung hat auf besondere Verordnung deS Sir Roderich Murchison der zur Zeit in England lebenden jüngsten Tochter des verewigten Direktor» Dr. Karl Vogel in ehrender Aner kennung der hohen Verdienste ihres Bruders Dr. Eduard Vogel um die Wissenschaft, für welche er sein Leben zum Opfer brachte, die Summe von 500 Pfd. Sterling überreichen lass«. — Am 4. d. M. früh 3 Uhr brannten in Dehnitz bei Wurz« die aus 6 Gebäuden bestandenen Güter der Besitzer Nitzsche und Kunze nieder. Da besonders auch die Wohnge bäude Strohdächer hatten, so griff da» Feuer mit so rapider Schnelligkeit um sich, daß sich ein Theil der Bewohner durch die Fenster retten mußte. An Mobiliar und WirthschaftSgo» räthen konnte nur äußerst wenig den Flammen «triff« werden. Kunzen verbrannten 6 Schweine, das ganze Federvieh und dem auf Besuch anwesenden Schwager, Gutsbesitzer Rentzsch au» Schettehau 3 Pferde und der Wagen. Nitzsche verlor seine ganze beweglich, Habe, besonders 3 Stück Rindvieh und da» ganze Federvieh. Die geretteten 7 Stück Rindvieh haben solche Brandwunden erlitten, daß deren Erhaltung sehr zu bezweifeln ist. Versichert hatte Kunze an Mobiliar gegen 3000 Thlr.,' Nitzsche über 4000 Thlr. Tie Entstehungsursache ist unbekannt, höchst wahrscheinlich aber liegt Brandstiftung zu Grunde; binn« Jahresfrist ist e» da» dritte Feuer, von welchem Dehnitz heim gesucht wird und merkwürdigerweise sind alle drei Montag» früh — nach vorher stattgefundenem Tanzvergnügen — herauS- gekomm«. — An demselben Tage und zu derselben Stund« brannten sämmtlich« zu dem Rttergute Niederrennersdorf ge hörigen Ställe, Schuppen und Scheunen nieder. Diese Gebäude waren alle mit Stroh gedeckt. Dre EntstehungSursach« ist noch nicht ermittelt, es wird aber Brandstiftung vermuthet, weil da» Feuer zuerst an einem hinter dem Schasstalle gestand«« Fuder getrockneten Klee's wahrgenommen wurde. Da» Vieh konnte bi- auf ein Schwein und einige Lämmer gerettet werden. Von dm versicherten Haus- und WirthschaftSgeräthen ist viel ver brannt. — Tag» vorher ward da» den Besitzern Schmidt und Reubrrt in Eppendorf gehörig« Halbhufengut, vermuthlich in Folge Brandstiftung, ein Raub der Flammen. Hierbei konnte nur da» Vieh und die allernothdürftigste Kleidung gerettet wer den. — An demselben Tage Nachmittag» brannte dar Wohn haus deS Handarbeiters Kasper in Löberschütz bei Bautzen nieder. Sin fette» Schwein und 3 Ziegen fanden hierbei den Flammen tod. Brandstiftung wird ebenfalls vermuthet. — Gestern Nachmittag 5 Uhr schickte rin Schuhmacher gehilfe seine zwei Kinder mit fertiger Schuhmacherarbeit zu dem betreffenden Meister. Unterwegs schlängelt sich eine Frauens person, anscheinend ein Dienstmädchen, an die Kinder, und er sucht solche, in ein am Jüdenhof gelezeneS Hau- zu geh«, um dort von einem zwei Treppen hoch wohnenden Schneider eine Jacke abzuholen. Die Kinderchen sind bereit, und da» Frauen-