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Dresdner Nachrichten : 27.03.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188703279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870327
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870327
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-03
- Tag 1887-03-27
-
Monat
1887-03
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.03.1887
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-n» «»«lu.sürMo». > am der Pr Krihal- »Ifriimia >a Sn» Para»»« Sma« (rckitiriiikn, der mmi^r^eds» N !>„«- o/ahiung du i?» » ivnen an. ftßr Ruit aiiuiciit'Ik keine!»ei Üermvrech - stelle« Neim.-Lretden. «V,. l..-., , ^s»„d. «mrr.Ida.,., 1,.u>« (!e8l»iA>»iIkIitzr miil kiW«Kini»M-kmIiM« omplioklt ln xrvsstr-r -Vuszeatll Julius LNlkIvr. 2K M^Nrulkor Strato 2«. . ,. , ... vv,tu>». 0ek,.«Mdr.M. «rrutz. »I«lde>/.. ««inner 7«^.. Neu« ,»»««« 07-/,. «arani ««inner!»//,. «»»>a»da»t ld'jx. Sn«,-««, 8»-,,. Pnnler «UV- Erd«/. — Sitii». «re»I«n. Ä>. Ntiärz, Nachm. IGetretdemart» > Spilsiuä »r. »iS«!, itv »/. «I»,, MM. ÄVrll-Mai >8.1«. Kelt->«a. iü.i». R»»«e» iilpriiMai «0.00. Mai-A«ni 120.0,8. Auni-tz»!« ISK.O'I. Nübvl laco Mar, 11,8«, »»ril-Mal 10,00. «Zink unilahio«. S« e» I i«, 26. Marz, Nachm. >,n. IGetreldcm.» Wrizrn uniieran«.. Im» «01-Ni«, «hril-Ma« »i«.0». Juni- Juli >60.0». Nozae« ermnlle»». lara N2-II6. «vril-Mai ««8.00, Auni- In» 12021». Rüviil mal«, «hrll- Mal 13g>0. ShtriiuS fest, loe» 37,00. Ahrcl-Mal 07.10, Junl-Ju» »8,7V, An«.-Seht. 30,00. Pelrvlrum l,«« U.20. I'srL. LesrlLcL. iss.e1ik. KG ^vinkav^luvx mit krodiorstudgn »üsfllrslf. 4. fs?n8preek8ls!Is 32l. LnollUirlleds kroislistsn vorsaoäo kroi. Vovitkr kör roioo ^aturiroins. «mpkslll» 1e^ Iz»ok M4li l^rudo»» kUr I-'u-ssdöiloa, unä L'onptor O»rl vrenckoii, N 8i»r«e»nt, !if.vion»,tr. L?. ^iim!ian*tr >S. ttviarisl.-lr. 6ür1itr). ^ LuMsedsr LeLrisu s— ^ Vslsvnksusstt'ssso >4 u. ^floki-Iekr^llso 14. Voll >--« Mir vorriiflUriio Dinovs L 1 Mark so Pfg. laxliek sel»rk» Aristvrn» x«r 0>rä. s Mark 40 P>fg. —— üedt Pilsner anä ff. Spntonbeän <s«aimaxr) —— vooSrwL«aM-«Lsvke » ill Nr 86 S2.J°hrg.Jah>cs-Slufl. 4M»«» Erp« SWLM'SKÄLLS-' »e« 4« O V« " " ».Quartal-LuwackS 1, 401» . Temperatur »>e Nordwcftlulnd de» »»««Irrer Slärk« mil.,«!«- n. ftcUenmrise« NiederlchlSge», «venia perSnücr«. E8 . M. SLILL88, 4V«N0l»«-V»IirilL eine» !N»r>« nntr. ii unel !»«»> tllen», n. I, kt. Dresden. 1887- S0lttltllg, Z7. MälZ. Avonrrerrrent. Die gechrtcn auslvärtigen tcscr dcr „Dresdner Noch, richten" (mit humoristischein Leiblutl) bitten wir d«rs DonimlMll für öns zivcile gli,ulüc 188? baldigst erneuern zu wollen, duinit die Ilummern ohne Unterbrechung weiter geliefert werden können. Alle postanst»Iten im Deutschen Ueiche, in Gesterreich- Ungarn und im Auslande nehmen Bestellungen ans unser Blatt an. Abonnement in Dresden bei der Erpedition (incl. Bringerloh,,) 2 Mark 50 Z'k. virrteksälirkich, bei den Aaiserl. postanstallen im Deutschen Reichsgebiet 2 Mark 75 HU-, in der Meslerreichisch - Ungarischen Ulonarchie 2 Hnkden 29 Arcnzcr erck. ^gio;nsis,kag. ^peöilio» -cr.Zttsöiil.'r M-lMell". «krlanrwortllLer Netakimr kür Politisches vr. Emil Biere» in Dresden Mit Italien verbindet Deutsch»»!) eine nahezu zwcitaiisend- lährige Geschichte. Die Bedeutung, die Italien imincrdar für unser Vaterland a>chabt hat, wild dnrrl) zwei Vmgänqc der lchien Zeit in'ö hellste Licht gctcht: den Beitritt des italienische» Staats zu den, deutsch-österreichischen FcicdcnSbnndnis; und den Fnevensichlnj; zwischen Pnvst und Kaiser. Das weltliche und geistige Italien treten in die herzlichsten Beziehungen zu dem neuen Kaiserreiche. Friede aus allen Seiten erscheint als Lnosung. In Italien schst, in Rvm, freilich stehen sich die Staats- und Kirchcngcwall als un versöhnliche Feinde gegenüber; aber Onirinal wie Vatikan wett- eüern um die Freundschaft und den starken Nrnr des mächtigsten Staatsgebildes der Neuzeit. Es scheint, als führten diesmal alle 26ege anS Nom und zwar nach Deutschland. Will sich der Nn- immiSmiiS mit d-m Germanismus vermählen? Da miikte man Jenen schlecht kennen. Einzig leine» Vortheil sucht er. Sein Vor« lh.'il ist, waS das Königreich Italien anlangt, unbedingt auch der mvere. Erst die Erneuerung des dentsch-österrcichisch-italienischen IriedcnSbiindes sicherte den Weltfrieden. Kein politisches Er- eigniß der letzicn Jahre war so segensreich und hat so ungemischte Zustimmung der Völker gesunden, wie dieses. Nicht mit so nnge- ihdilten Empfindlingen betrachtet ein grogcr Thcil der Deutschen den Ausgang des preußischen Kirchcnstwites. Das kann auch gar nicht anders sein. Unzählige Protestanten hatten cs sich anders gedacht, wie der Friede zwischen Nom und Berlin hergeslellt werden wurde. Au? so viel Opfer Waren nur Wenige gesagt gewesen. Dm Anzcigepflicht. die nationale Erziehung der katholische» Geist» lichtest, der staailühe Rechtsschutz von Laien und Geistlichen gegen Mißbrauch kirchlicher Gewalt, das Verbot von staatS- oder gemein gefährlichen geistlichen Orden galten a!S ebensoviel Bollwerk gegen Vom. Durch den Fürsten Bismarck wurde man belehrt, daß dies ein großer Jrrthum war. Ohne mit den Wimpern zn zucke», schenkt er diese Maigesesz-Erlungenschaiten weg. Bismarck ist dabei von verblüffen der Offenheit. Er sogt nmimwnildcn: ich frage nicht nach kirchliche» Gesichtspunllcu und Interessen, mich leiten einzig politische Zweck- mäßigkeitSgründe, die auswärtige Lage ist der Art. daß das Reich Len inneren Kampf, den Kirchcnstreit beenden, daß cs suchen muß, Len Papst als Bundesgenossen zu bekommen. Die Sicherheit und das Wohl des Reichs verlangen diesen Friedcnsschluß. Bor diesem höchsten nationalen Gesichtspunkt müssen die Bedenken verstummen, die sich in den Herzen guter evangelischer Patrioten gegen die gar zu großen Opfer regen, die Preußen dem Papste bringt. Bismarck batte cs sogar eilig, das 5. Abünderniigsgesed der Maigesehe durch LaS Herrenhaus zu peitschen. Der Bischof Kopp stimmte, was be sondere Beachtung verdiente, stir dasselbe, obwohl seine Ermeitc- rungsanträgc alle, bis auf de» eine», abgclelmt worden waren. Derselbe bezog sich auf die Erleichterung der Rückkehr von Mönchen und Nonnen; daS Herrenhaus wolste auch diesen Kopp'sche» An trag verwerfen, da sich aber Fürst Bismarck demonstrativ dafür er hob, ging er mit kleiner Mehrheit durch. Nun fragt sich: welche Parteien werden an Abgcvrdnetciihanse das Geich dnrchdrückcn? 7 cm Fürsten BiSmarck liegt sehr an. Herze», daß die Mehrheit sich anS den Konservativen und Nationnlliberatcn zusaminemcht, so daß LaS Geich Z» Stande kommt, ohne daß es dazu der Zustimmung des CentrumS bedürfte. DaS Centrum muß ja unbedingt dem Ge-> i.he zuslimmen; eS kann in katholischen Dingen nicht katholischer sein als der Papst und der Bischok. Wenn nun aber im Abgeord« netenhauie daS Gesetz zu Stande kommt, gleichviel, wie das Cen- tnim abstiiiimt, so könnte Bismarck dem Papste den Beweis liefern, daß cS deS CcntrnmS nicht mehr in Preußen bedarf, um zu Zustän den zu gelangen, die auch den Papst befriedigen. Die ganze innere Politik Bismarcks ist eben darauf zugeschnittcn, das Eentrum klein oder doch gefügig zu machen. Ist daS Ccntrum unschädlich, dann blickt der Kanzler mit Ruhe der Zukunft entgegen: die Macht stellung des Reich- ist gesichert. AuS diesem obersten Gesichtspunkt erklärt sich daS neueste Kirchengesrh, erklären sich einzig die Opfer, die Preußen darin dem Papste bringt. Ein völliges Stillschweigen beobachteten die Vertreter des BimdrSrathe-l ,a>S, eS sich um die Haildweikeranträge handelte. Anträgen Stellung zu nehmen. Ganz zu- äruna nicht. Jedenfalls thaten die Parteien, welche für de» Handweckerstand mehr als schöne Worte haben, reckst daran, nicht abznwarten, zu weichen Ergebnissen der Bnndcs- rath schließlich gelangt. Vor Allein drängte, es die Deutschkonscr- valiven, den Dank für den Beistand abucktatti'», den ihnen bei de» letzicn Wahlen die .Handwerker in Deutschland geleistet haben. Der Abg. Ackermann knackste daher seine dieSsallsigen Anträge vom letzte» Reichstag wieder ein. Dasselbe thal das Eentrnm durch den Abg. Bielst. Beide Anträge sind völlig gleichlautend; nur der Um stand, daß bei den Wahlen das Eentrum zu bekämpfen war, ließ es de» Konservativen unichicktick) erscheinen, ihre Unrerschristen mit denen des Cenlrnms unter einen ganz gleichen Handweekerantrag zu setzen. Zn diesem Doppelantrag trat ein ihn wesentlich ab- lcknuächendcr Antrag der NeickrSpartei. Ganz still verhielten sich die Nalionolliberalc»; nur iniosern war eine kleine Besserung ihres Verhaltens gegen das Handwerk wahrziinehmen. daß ihr Wortführer lucht mehr sich mil der irüheren Verächtlichkeit über die Bestre bungen der Handwerker äußerte. Das besorgten hinreichend die ge schworenen Todfeinde deS Handwerkerstandes: die Freisinnigen und die Sozialdemokraten. Ans Förderung ihrer Zwecke haben freilich die Handwerker seitens der Nationaütberalen schwerlich zu rechnen. Tic Ktcinmerslcr und Gcwerbtreibenden, die dein Rufe des Vater lands folgend, einen nationalen Kandidaten wählten, werden, soweit cs ein nalivnalliberalcr war, noch Manches erleben. Denkenden Handwerkern war Das schon vor den Wahlen klar: wenn sic trotz dem, wissend, daß ihr natronalliheraler VerNeicr später nichis für den Handwerkerstand lnsten würde, ihm zn Tausenden ihre Stimme gaben, w bewiest» sie damit eine Selbstlosigkeit und Opterwilligkert, die böchsier Anerkennung werih sind Das Vaterland stand den Handwerkeui höher als ihr Sondcrtwrihcil. Dies auözusprechen ist uni so mehr Bedürfnis;, als sich leider nicht leugnen läßt, daß bei Ordnung von Gewcrbelachen manche .Handwerker vtt Engherzigkeit, Kleinlichkeit und Krähwinkelei bekunden. Gerade auS letzterer Wahr nehmung heraus schöpfen die Gegner des Handwerks ihre stärksten Gründe, um das. waS dem Handwerk noth thut, zn hintcrtreibcn. Aut loniervativcr Seite stand von vornherein fest, daß ei» ernstlicher Schritt gelha» werde» müsse, um den vom Handwerker stand schon längst gewiderten BeiälngiingSnachweis znm Gesetz zn erheben. Für Staat und Getcllschistt ist ein ivohlsttuirtcr, tüchtiger Bauern- »nd Handwerkerstand geradezu eine Lebcnssrage. Ein Staat, dessen Bock nur a»S Beamten, Offizieren, Großgrund besitzern, reichen Fabrikanten und Kmiflcute» cincr- und andrerseits ans einer großen Masse armer, abhängiger, täglich von der Hand in den Mund lcbeiwcr und im Gestillte ihrer wilthichgstlichen Un sicherheit stets »»zufriedener, mst Gort und der Welt zerfallener Prole'aner besieht, verfällt uiirelibnr der Devolution, er geht sicher zu Grunde. Der Staat bar also daS größte Interesse daran, sich einen tüchtigen, freien, wohlstrhenden gewerbliche» Mittelstand zis erhalten. Die Denlichkoi>ser»alw-'n fugte» sich, daß die drei Mrll. Handwcrkec doch nicht blos stir andere, sondern auch für sich selbst da sind, d. b. cmen Volk» Anspruch daraus haben, von Neichs- nnd von Rechtswegen in ihrer Eristcnz geschützt zn werden. DaS Handwerk soll wieder »ns eine sichere Grundlage der Ernährnngs- sähigkeit gestellt und vor den» Untergänge i»'s Proletariat gerettet werden. Welche Mistel dazu vorgeickstagen werden, bedarf einer eingehenderen Darlegnng. Der abschwächendc Antrag der Neichs- partei ist in erster Linie nicht bestimmt, das Handwerk als solches zn heben, sondern bezweckt mehr den Schutz des Publikums gegen ungeschickte Ausführungen von Handweckerarbeiten, die Leben und Grstrndheit Anderer gefährden können. Das ist ganz gut, genügt aber nicht Nur insofern verdient ocr Antrag der Reichs- Partei de» Vorzug vor dein der Dentschkonservativen, als er Vor kehrungen tufst, daß bei der Prüfung nicht der Konkurrenzneid egoistitchcr Meister schalten darf. Der knnsi'ge Gewertstreibcnde toll nicht vor vorlcisichen Meistern, sondern einer eigens dazu berufenen obrigkeiitichcn PrüsnnaSvehörbe seine Be'ähignng Nachweisen. Das ist ein ganz geinnder Gedonkr'. Schrcider dieses hat i» ie»icr Jugend, als er dae ehrsame Bttch'oindcrhundwerk erlernre. erlebt, waS der schäbige Brotneid fertig brackste. um beiährgtc Gesellen nicht zur Meisterschast zuzulassen. Beim Mcisterstiickmachen rvnrdcu da bis weilen lnamentlich bei dcr F-rnhstückShause) die vom Prüfling in richtige Folge gelegten gesalzten Bogen heüntich und heimtückisch von einem pulsenden Meister in Unordnung gehracht und wenn dann der Geselle nach dem Frühstück nicht nochmals die Bogen „collatwnirte", ehe er sic znm Buche heftete, lieferte er ein Stück, das die prüfende» Meister für ungenügend, den Gesellen ak>er für unsäli'g znm Meister erklärte». Gegen solche und ähnliche Chikanen und Konkurrenzneid muß der Staat den gewerblichen Nach wuchs untiedingt schützen. Wenn er dann die Handwerker durch Einsülirnng eines Aetähigungönnchweites vor der Konkurrenz Derer, die vom Hanbwerk nichts verstehen, dir mit Haiidwcrkcrwaaren handetn. beirrst hat, so erhält er sich selbst euren leistungsfähigen Mittelstand. Rrl:rsikTrkkkravtwk der..Tre»Sner-ialbr." vom 26. März Berlin. Reichstag. Eingcgangcn: Gesetzentwurf bctr. Abänderung deS GerichtSkoslenge'ctzes uii!> der Gebührenordnung der Rechtsanwälte. Aist der T.-O- steht zlmächst zweite Berathung deS Gesetzentwurfs betr. Abänderung vcs R cichsbeamte n- gesetzeS. Derselbe wird mit einer den Verlost des KlagcrechtS be- tesfendc» vom Abg. Hahn (kons.) becmlraglen Modifikation ange nommen. ES folgt 1. Beraibiina deS Gesetzentwurfs betr. den Ver kehr mit K» n st b u t t e r. Dircltor im ReichSgelnndhcitSoilit Dr. Köhler begründet die Vorlage. Es werde jetzt vcismnt, in großem Maße Kinlstbiitter als Nntnrbntter zn verkaufen. Darunter leide dcr Comumcist wie die inländische Produktion von Natmbnlter. Letzteres sei umso bedenklicher, als uiiiere Landwirlblchast so wie so schon leide. Auch unser Export werde geschädigt; cs werde Kmistvnstcr «IS Nalurbutter anSgcführt und damit das Mißtrauen des Aus landes gegen unsere Produktion wachgeruk'e». Die deutsche Bntteraiis- fuhr betrug 1885 140.000 Doppelest-, die Einfuhr 40,000. Im vorigen Jahre fiel die Ausfuhr out IL3.000 Doppelest., während die Einfuhr aus öl.000 stieg. Es gehe daraus hervor, um wie große Inleressen eS sich handele. Die Knnslbnllerproduklion solle nicht unterdrückt werden, aber Kunsldutter fülle als fob' Abg. Graf gebend genug. Rücksicht genommen. Das Gesetz müsse?c'nir fortlaufende Eonstole der Materialien, welche zu Kunstbntter verwendet werden, scstfetzen. Diese Materialien müßten deistschcn Ursprungs sein, da nur so eine Controle möglich sei; bei ausländischen Materialien könne man nicht seststellen, ob dieselben nicht etwa von Abdeckereien stammen. Die Vorlage " " " " " - r fülle als solche, nicht alS Natiirbulter verkauft werden. Holstein (kons.) hält den Gesetzentwurf für nicht weit »nn, insbesondere sei auf die sanitäre Seite zu wenig die Kimsthntter dürfe nicht die Farbe der Nalnrbnlter erhalte», oder man müsse die Bezeichnung Butter für jede künstliche Mischung unbedingt verbieten. Abg. LncniS tEentrnin) warnt vor allzu ei» schnejdenocn Bestimmungen gegen die Knnstbuttersabrikation, die znm großen Theil ans solider Basis beruhe und ein keineswegs gesnnvheitrschädlicheS Produkt liefere. Abg. Peters lnat.-lib.) weilt ans die große Schädigung hin, welche dcr Landwirthschast dadurch erwachse, daß Kunst- als Natnrbntler verkauft werde; andercrscii.' dürfe man aber die große Bedeutung dcr Ki»>slb»t!ersiihcikativn süc die Volksernährnng nicht verkennen. Die Vorlage treffe im Allge meinen daS Richtige. Ec will schließlich die Anwendung des Namens Butter snc Knnsibnttcc ausgeschlossen wissen. Direktor Köhler: Die Einfuhr von Knnslhnttcr aus Amerika sei geringer als man glaube: sceitich werde solche auch inner dem Namen Schmalz cingciührt, weil dafür dcr Zoll ein geringerer sei. Tie Controte dcr Knnsthnttcrsabrikalion sei in dem gewänschien Maße nndnrch- knhrbar. Mit dem Färben dcr Knnstbnttcr würde man die Knnst- butterfabrikation ruiniren. Gesnndhcitsschädignngcn durch den Oöe- miß von Knnstbnttcr seien nicht icsigestellt, eine wiche Feststellung sei auch schwierig. Gehlert (Reichspö rechtfertigt das der Vorlage zu Grunde liegende Prinzip. Für das Eingreifen des Staates in das wirthschatckiche Leben iei in der vorliegenden Frage das Inter esse der Konnnneiiten maßgebend. Die Knnstbnttrr werde unke. Täuschung des Publikums vertrieben. Das Publikum könne sich nicht selbst dagegen schützen, denn der Mensch werde nicht mit einer ungeheueren Quantität Waarenkeirntniß geboren. Er sehe keine andere Lösung der Frage, als durch obligatorische Färbung der Kniistbntter. Man könne ja hübsche apvesttlickie Farben wählen, er schlage sanftes hellblond vor (Heiterkeit). Seither ist gesisthl worden um z» betrügen, färben wir. um den Betrug zn^ verhindern. Seine Partei sei tnr obligatorische Färbung. Sabör (Soz.) erkennt die Vorlage im Allgemeinen als zweckentsprechend an. DaS Surro gat sei allerdings unter ungünstigen Erwerbsverhältnissen nothwcn- dig geworden, aber man werde daS Ausnahmegesetz gegen eine Sache ja nicht so grausam durchführen, als gegen Menschen. Mille (srcisi) ist snr die Vorlage, aber gegen eine weitere Verscharrung derselbe», Graf Hocnbroich (Centrnm). Gras Schtieifcn (kons.Z. Banba, der Lcmnnwirth von Tübingen (Reichst).). Menzcr (lvnsi) für Vcrschärümgen. Letzterer verlangt eine größere Verantwortlich keit der Fabrikanten u»>> Kunstbntterhändlcr. Die Varlage wird schließlich an eine Rer Kommiision verwiesen. — Montag: Defini tive Wahl des Präsidiums, ll. Berathung deS Etats. Berlin. Ter Kaiser leidet seit einigen Tagen an einer Er kältung, wobei auch das linke Auge in Form einer leichte» Entziin- dniig bcthciügt ist. — Die Vermählung des Prinzen Heinrüh mit der Prinzessin Irene von Hessen findet in der nächsten Wintersaison statt. Das Pnnzliche Paar nimmt dann im Schlosse zn Kiel Wohnung. — Gras Mollkc erhielt anläßlich des Empfanges durch den Kaiser am 22. dS. die Brillanten zum Sterne der Groß-Kom- thure des Hausordens von Hohenzollern. — Herzogin Thhra von dcntsch-konserNative Fraktion des Reichstages wählte ihren alten gc- schästsleitenden Vorstand, bestehend a»S den Abg. v. Hclldvrs, Ackermann, Graf Kleist und Wichmann definitiv wieder. Bert in. Das Abgeordnetenhaus nalnn den Antrag aus Vermehrung der Fahrikinspektorcn an, nach lebhaften Aua cincmdcrictziinaen de: nationallibcralcn Abg. Tramm und Reinhvld mit dem Minister v. Bötticher, der daS Bedürfnis; snr die ge forderte Vermehrung nicht als erwiesen erachtete und meinte, die Re gierung werde, wenn sich das Bedürfnis; heransstclle, schon selbst dcintetben Rechnung tragen, v. Minnigcwdc beantragte nach dieser Erkläning dcr Negierung Ucbcrgang zur Tagesordnung, weil kein Anlaß vvrliege. der Regierung gnasi ein Mißtrauensvotum zu cr- theilen. Die Annahme des Antrags erfolgte demgemäß gegen die Stimmen dcr Kvwcrvatipcn. (Die Regierung ist argen tue Ver mehrung der Fabrikinspekloren. weil sic hofft, das; die Bernssgenossen- schäften die Aufgabe deS Arbcitcrjchntzcs wirksam i» die Hand nehmen werden.) Die Krcisprovinzialvrdnnng für die Rheinprovinz wurde in dritter Lesuna angenommen. — Das Herrenhaus nahm die Verstaatlichung der Strecke Berlin-DreSdcn an und genehmigte den Vertrag mit Sachsen wegen Abtretung der Linie Dresden- Elsterwerda an Sachsen. Paris. Verschiedene Journale erzählen, ein Beamter deS KriegsininisteriumS Namens Egrollcs sei als Verräther enilarvt und ubersühlt worden, dem ersten Mllitär-Attachce dcr deutschen Botschaft als Spion gedient zn haben. Sicheren Informationen zufolge ist diese Geschichte, soweit sie den deutschen Militärattache«: bckrisst, vollslän Lüg unwahr. Derselbe kennt Egrvlles nicht einmal dem Namen nach. ». vl.. r«. M»rz. «rkd» rri.ao. S«a-I«i!»,i,n —. Lom- bardki, 08,00. Mali»« —. «talivir 71,20. «prik. Nmixr. «»Idroit» 80.80. Dwconl» «01.70. 80« Nnsscu —. Meiklenburger —. Ruhig. Wie». 28. März. Srcdi, r8.'.8N. «laaisdad» M0.-0. S»m»»r»ea 87,00. Nordwrftd. «02.00. «lttarknoten 82.77'/,. N»g. c7rc»i« 201.70. Schwach. V « r i », 28. Miir.z. Schlug. «Nile 80.87. «»leihe »>a,1y. I«ai«e»er 07,dh. S«aa«»da'i» 181,20. Lombarhcn 102,00, !>o. VriorlliNen —. Svo-ier 81 Tghlaer »78,«2. Ottomane« 000,00. Nene Aulride —. Türke» —. rZehauPlc«. « ms« erham , 28. Miirz. ivrodutten <Schl»itz. Wlizen »er Mai 210. Roggen her März —, her Mai I«7. 2 v». ? Z ca „ S« A — LoraleS und TachsischcS. — Die Regicrnng hatte durch die Kreishanptmannschasten Berichte einwrdcru lassen wegen eventueller Wiedcrcinsiihrnng der obligatorischen M e i ste rv r ü s u n g c n für das Baugewerbe. Der Rath dcr Stadt Leipzig hat daraus erwicdect, daß er cs für genügend erachtet, die Ablegung einer Prüfung durch vom Staate hierzu eingesetzte Behörden, und «mar mit Nachweis entsprechender theoretischer Vorbereitung, für Maurer und Zimmerer zn fordern, welche konzesslvnspstichtige Neu-, Um- und Erweiterungsbauten aussührcn oder Eitenkonslruktionen anwende» wolle», daß er aber die Erstreckung der Prüfungen ans Stcinimtze nicht empnchlt. — Das neue Iägerbataillon Nr. 15 rückt am 1. April d. I. in Wurzen ein; drei Evmvagnien von demselben sammeln in Dresden und die 4. Compagnie, von Frciberger Jägern, tritt in Ricla zum Bataillon, sodaß dasselbe im neuen GarnisonSort Wurzen Vollzählig und zwar mit Extrazug eintrissl. Hier wird dasselbe feierlich empfangen und von den verschiedenen Mililärvcremeii, Schützen re., die mit Fahnen am Bahnhof Ausstellung „elnncn^ zur Stadt geleitet, wo ans dem Marktplatz die offizielle Begrüßung durch die städtischen Behörden stattsinden wird. — Morgen begeht die hiesige Gemeinschaft dcr Freimaurer- Logen zum goldenen Äviel und den drei Schwertern und Astraa zur grünenden Raute daS VOiährigc Jubiläum deS ersten Spalen- Vch» zum ersten Logenhause m Dresden. Logenbruder Thiermann
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