Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 25.12.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189012256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901225
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-12
- Tag 1890-12-25
-
Monat
1890-12
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.12.1890
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
-2 vxs ü ^)ä- .r -V'; 2 Kt - IIP-« - i -r ?'K istL^ E> Z 4 x. g l Kl bs weisen, daß wk nevrn -vheren Knaben« auch höbe« Töchter» schulen baden und daß auch bei diesen eine Reform de» BildnngSplaneS als dringend nothwendia erscheint. So schreibt der «Onkel einer höhere» Tochter": ,W ist ungefähr 25 Jahre her. daß sich in den besseren Bürgerkreffen. im sog. Mittelstände, das Bedürfniß herauSstcllte. gleichwie für die Söhne des Hauses, auch sür die Töchter öffentliche Schulanstalten zu gründe», in welchen den letzteren ein höheres Maß von Kenntnissen, eine bessere Bildung gewährt würde, als daS bieder in össentlichrn Lehrunstalten für Mädchen möglich war. Für solche Zwecke gab eS bis dahin nur Privat-Jnstitute niit meist hohem Schulgelde und von sehr verschiedenen Leistungen. Am lebhaftesten war der Wunsch »ach öffentlichen, mg. höheren Töchterschulen in den weniger bemittelten Beamten , Professoren . Lehrer-n f. w. Kreisen, deren Töchter sich schwer veiheirnkhe» und welche deshalb sehr häufig darauf ange wiesen sind, water irgend euren Berns zu ergreifen. Derienige der Lehrerin, Gouvernante, des GesellschaftSträuleinS liegt liier am nächsten, und nm dazu beruhigt zu sein, ist eine bessere Bildung eisorderlich, namentlich auch Sprachkeniitnisse, Tie Städte haben wildem eilten rühmlichen Böe Neuer m der Gründung solcher An-« Nulten enlsultet, die Regierung ist, wo eS nothig war, »eisend hinzn- gelieteii, nndgegeiuvirtig dürfte es in Norddeutichtgiid namentlich wohl launi eine MilielUadl geben, in welcher uirhi eine luelirklu'Ngc der artige Schule bestände Es tväie seht vielleicht an der Zeit, ein mal zu niilernichen. ivelche fruchte dieic Bewegnng getragen und ob dieselbe nirhk über das Ziel hinmiSgeschossen ist Tau unsere legigen üingeii Tam-cn a» K'eiininiffen die Generation der 60er Jahre bedeutend überragen, ist ia nicht in Abrede zu stelle» ; eS wagt sich nur, ob sie dadurch glücklicher geworden sind, ob die ie>ei»ül!!SbiIduilg nur derieiügen des Gciiles gleichen Schrill ge halten hat, und namentlich, ob die Körverträtte der luirgen Mädchen nt Hk unter eitler nverlric Venen Kultur des Geistes gelitten haben. Sehen wir nns einmal den Lelnvlan einer solchen höheren Tockler- irhule an. Ta batte die erste .Klaffe, Mädchen von 14—15 Jahre», unlängst folgende Anssatzlhemen: l> Parallele zwilchen Klopstock'S Jriililittgs-Ode und den G.'etbe-Nhlaud'schen Frütningsliedern. 2> Welche Hinweise finden sich noch im Nibelungenliede aus den allen Götter Mythus? :! 'Wie wurde Brandenburg eine Gros, inacht? — Sind daS Auffas',themen für lüahrige Mädchen? Tarnacb läßt sich beunhetlen, ivelche TreivliansknlUir mit den armen Kindern an inaiichen solcher Anstalten getrieben wird, und es i't wirtlich kein Wunder, das; so viele bleichinchtige Pflänzlinge gezüchtet wcrden, welche, beladen mit einem Ballast von unnothigen Keniitniffen, leine rechte Juaendfreiide genojseii habe» und einen geschwächten Körner dnrch'S Leben schleppen, Tie Kinder sind mit häuslichen Schularbeiten uberhäuff. viele bedürfen, um den An- 'oiderniigen ihrer .«Kasse folgen zu können, noch der Nachhilfestunden, Ls bleibt ihnen keine Zeit mehr zur Erholung in der irischen Lust, sie leben zu wenig i» und mit der Natur, was dem weiblichen Körper gerade in diesen Jahren doch w nothwendig ist Tie Ziele der meisten höheren Töchterschule sind^zu sehr darauf gerichtet. Gouvernanten vorzubilden: aber dieser Stand ist doch noch nicht die enirtge Aussicht d. r Töchter unseres Mittelstandes. Tie Inicht vieler höheren g achtersihnlen ist rin t.Ntusst-.'hltcher Gouvernanten ton, welcher in nisierer miigen Tamentreik iniiner mehr überhand nimm! und irden genmd denkenden itlagen Mann in die Flucht treibt. Taff die Zahl der alle» Jungfern immer mehr cmwächst, liegt auch mit an dem unglücklichen Ehrgeiz der Eltern nnS dem besseren Haudroerkciffande, ihre Töchter in die höhere Töchterschule zu schicken, damit sie chemo gebildet werden, wie die Töchter von K ni;le:ral!is. ToktocS nebenan. Ta !r!wl nun solch ein iiingcS für die vom Tev- . ^ . - welcher festgestellt irhr für den Stadtbezirk Dresden sämmtltche Ent- e erledigt sind und alle wetteren Anmeldungen t bleiben »n'issen. Zur Auszahlung waren unter tzlnzunahmc 'der 25,000 Mk. welche von den Sammlungen der Kreisbauptmannschnst anthcilig für den Stadtbezirk Dresden bestimmt wurden und etwa 7000 Mk.. welche in Dresden selbst gesammelt waren, tm Ganzen ca. 32,000 Btt., verfügbar. Diele lind nach und nach an die im städtischen Bezirke liegenden Wasser» beschädigten auSgcrablt worden. * — .Heute 'Nachmittag 5 Uhr findet, wie alljährlich, unter Mit- anwcsenheil mehrerer.Herren vom Ruth und vom Stadtverordnelen- kollegiui» in bekannter herzlicher und festlicher Weise dir Bescher ung der Waisenkinder im städtische» Waisenhause in der Nabebcrgcrsl raffe »alt. — Der diesmalige Dresdner E l) r t st b a n m - M arkt ist in ganz eigenthümlicher Weise verlaufen. Zunächst wäre» etwa 15,000 Bäumchen weniger vorhanden, als ans dem Markte dcS Vorjahres, und zwar bezifferte sich die Zufuhr mit etwa nur 2l,000 bayrische» Tannen und ca. 15,«>«>«) Indien, welch' letztere zumeist anS der Um gegend von Nizdvrs und Tetiche» in Böhmen, sowie jener von Neustadt h. Stoche» :e, bezogen waren. Ten hiesigen.Händlern kostete das Schock dilrchschiiitttich über 60 Mk., da das Abholzen der Baume auch in Bayern vehöralicherieitö in neuerer Zeit erheb lich beschränkt ist und strengstens überwacht wird. Noch arff den Bahnhöfen erfolgte vor der 'Abfuhr eine gcnaue Abzahlung der einzelne» Stücke: da außerdem Heuer meist dreiäslige, viel Rain» heanspnichende Tannen zum Beisandt gelangren, so konnten »att »00—1000 Stück — wie ililhec rrgclniäsng — diesmal nur 500—700 Stück an' je einer Laivry verladen werden, und durch alles Tics erllart sich der erhöhte Preis, der diesmal Geltung erlangte. Größte und linsgeuichl schöne Silbertannen wurden in einzelnen ittel- Niadchen nnt a- siokratiiEH gci'ligen Ideen getränkt in das Eltern Haus zniiict den Antrag eines braven Handwerkers, der nickt- iveitz vom Nibelnnaeiiliede, ipird sie schwerlich annebmen — wenn sich ein lolchec an sie heranwagk Wäre sie aber mir einer lörver- lichen Bildung, gesimd an «Sein und Körv>'r, als Iran eines braven Handwerke,»- nicht glücklicher geworden? Wenn die Eltern dies doch t»'denken möchten' Tie Answüchw. welche die moderne Bewegung ffir Francnvüdnng getrieben hak, müssen beschnitten iverden," — Um eine unaiEgehallene Bestellung der Briefe n, s, w. in Tresden bei dein bevornehenden Jahreswechsel zu erreichen, ersucht die kafferliche Sberpoitdicektloii, mit der Anfiicsernng derselben lhnnlichst zeitig ;n beginnen und ans die genaue und deutliche A d r e f f i r n n g besonders zu achten. Namentlich ist cs erforder lich. das; ans den Briefen n s. tv. anizer dem L risnamen .Tresden" oder a der Bc':eichnnng „hier" auch der Sladtlheil .Altstadt" oder '.'ceniladt". sowie die Wohnung des E'M'pfängcrS nach Straffe, Hausnummer und Lage Zahl der Trepve», Hinterhaus, Seiten gebäude deutlich angegeben wird, — Um die Benutzung deS NeichstcIeg r a v h e n immer mclii zu erleichtern, hat d:ePonverwalliing in »enerer Zeit beiden 'Anstalten in verkehrsicicheren Orken nichi allein die Telegr'p!,en- dieiislsuniden am Tage fortgesetzt erweitert. sondern, soivestttmnlich, Vorkehrungen dahin getroffen, das; unniuerbrochen. a!>o feibü tväh- rend der Nacht, Telegramme vom Publikum entgegengenommen und besordcrt, auch von aufferhalb eingehende Tclearaiiniie an die Em pfänger bestellt werden, Eme derartige nnnioerbrochene Tiemt-i reviere im fogeiiann.en hreilcn Gninde ein in den OOcr Jahren bereilichaft für den tciegraphiichen Berlelir besielu i:n Ol'c'c-Post- dfrektioiishezirk Leivog iev.l bei den Postamt»".» in 'Altenbiug lS.-Aö, Bncbholz, Meerane, Planen zB >. Werdan, Wurzen und Zwickau. Bei allen übrigen Poüämtern werden auch anherlla'b der regelmäffizen Telegraphen-Tieiistslnuden abul'endende Telegramnie vom Publikum angenommen und von aufferhalb eipm'hcmde Tele gramme bestell!, sobald riberhanvt ein Beamter in o^7 Tieiiffrä»' men c.nwe>e»d ist. Zn welchen Zeilen öics der Zall, ist bei den Poganstalten zu erfahren und auch durch AnShang an de» Poii- nhaltern crsichtlnh gemacht. Tie Telegravhenämtcr in Leivzignnd Ehemnii; sind bereits seit Jahren ununterbrochen — Tag und piachi — f»r den 'Verkehr geöffnet — Ter Staaivfekreiar im NeichSvoilamr beicbloff. zwischen Tresden und Ehcmnip, iowie zwffchen Tresden und Leivzig Jerii- > p r e ca a n ! a g e n im Jahre ld'.N lierznsteUen, olme die Getvalir- lefftnng einer Nciiidesleiimahme zu bea»svrucb.en. Zerner soll zwiichen L'eipzsg und Berlin eine zweite Zeriiivrechverslndniigsteitniig geschaffen werden — Zu einer überaus herzlichen Jeier gestaltete sich die am 2ff. Tezemvcr Ocachmioags 5 Uhr im Inesigen „T a n b il n m m e n- I n st i tk e" siangeiandeuc Ehristbeichernng. In der weihnacht lich geschmückten Anstatiskavelle batten pch anlzer dem 'AnstatiS- Eoius c250> und dem Lclirer-Kvlleainm zahlreiche Glieder der Dresdner 'Lcmbstllmmenczcnleindr und melirrre Elneugäste einge- silndl'ii. und legrüszte man mit beionderec Jrcude die Jäegenwart des irurierkn Anstaltsleiters Herrn Hostat'a Jencke. 'N'achdem Herr Tireklor Stöhnec mic de» Zöglingen einen erhebenden liturgischen Gottesvienil gehalten, entrollte er Einen gehöiioicn Pfleglingen an der Hand des Wechnachts Evangeliums em lebensvolles Bild der ewigen und erbarmenden Men'chenliebe nn-ereS Heilandes. Tiesergriffen verlief: hiernach die JesiveEammluiig die kirchliche Sic.tte. nm in der bellel euchielen. init Pncam.c cn und Elnistbanmen dekocirten Turnhalle Zeuge des Jubels der beglückten Kinderschaar sein zu können Und fürwahr wer nur noch einen Jnnkcii Mir- ge'nlü si c dis <>>liick und Wohlergehen seiner Mitmenschen besitzt, dem mnp die nngesuchte. herzliche Jröhlichlci! dicsi'r Kinder, welche mit innigem Tanke und lautem Jubel die Gaben der Liebe ent- gegennalnn m. uiwergefflich bleiben. — osestcrn Nachmittag Z Uhr fand in der König!. Blinden anstalt, Ehemninerstraffe I, die Weihnachtsfeier und Ehristbcffcherniig statt, zu welcher zahlreiche Gälte erschienen waren, n. A. Herr Oberkonsistorialrnih Tr. Jcnlich und.Herr Oberbckriebs- insvcktor Hnlmeyer. Tie Trier bestand in einer liturgischen An dacht, die »ch >n slinnmmgSvoller Abwerhiclnirg in Cbor- nnd Soiogciangen unter Orgel- oder Elavicrbegleiiuna, in Vorträgen von Bibctslcllcn, geistlichen Liedeiverien und Wcihnachtsgesängen vollzogen. Tie Ehöre, welche in allen Stimmen gut beictzt waren, zeichneten sich durch seltene Reinheit aus und erzielten eine er greifende Wirkung, die noch verstärkt wurde durch den Wchmnth und Rührung erweckenden Anblick der Sänger nnd Sängerinnen, denen die .Himmelsgabe des Augenlichtes versagt ist. Nach Schluß der Andacht wurden die armen Blinden zu ihren Weihnachtsge schenken gclührt, die sie durch Tasten und Fühlen zu erkennen suchen. Bei manche» Gaben währte eS einige Zeit, bis sie sich die Art der Gegenstände zum Bewußtsein zu bringen vermochten; aber überall äußerte sich die freudige Ueberralchung und glückliche Zufriedenheit ebenso lebhaft, wie bei Sehenden. Ganz besondere Trcude erregten die Büchergeichenke, die sofort aufgeschlagen und m Bezug auf ihren Inhalt durch die über das Papier hinglcitcndcn Ungcr einer flüchtigen Prüfung unterzogen wurden. Mit sicbt- clichem Interesse und herzlicher Theiinahmc mischten sich die Gäste unter die .Zöglinge der Anstalt, die in regem Geplauder und Fach- und llluslrirten Zeitschriften, Euch- und Adreßbücher, sowie der Kalender, welche m Deutschland und im Auslande erscheinen, nnd wird dem inserirrnden Publikum wie bisher als ein zuver lässiger Raihgebrr dienen. isartsetzun» de» örtlichen DKrileS Sette v. TaaeSnkschtchte. Deutsches Reich. Zwischen den preußischen Ministem ded Unterrichts und der Finanzen einerseits und dem Gcheimratlr Koch und seinen Mitarbeitern andererseits ist bezüglich Ueberlassung der Herstellung und Vertheilung des Heilmittels verhandelt und eine Vereinbarung erzielt worden, ivelche gegenwärtig der Prüfung de» LtnalSmiiiislrrinmS unterliegt. Etwaige Mitlheilungcn von Einzel- heilen sind vorsichtig anszinn'hincn. Tie finanzielle Seile der Angelegenheit kommt vor den Landtag. Ter Kaiser soll den von der LandcSvcrthcldlgnngökoniinlssion ausgembcilc'ten Pta». Breslau zu einer Festung ersten Range» umzuwandel», genebmlat haben. Der FestnngSban soll beginnen, sobald die Kälte nachläßt. Es sollen mächtige AukeniortS. ähnlich wie uni Paris, errichtet werde». Aus Wunsch des Kaisers ist in Spandau beim 4. Garde-Regi ment die erste erweiterte Mannkchaftskantiiic eingerichtet worden, i» der Soldaten verweilen »»d mit Berwandtcn znsawmenkonnne» könne». Ein Verdot, Wirtlnchastcil aufferhalb der Kaserne zu besu chen. ist damit nicht verbunden. Ein liitcressaiikeS Kuriosum wird anläfflich der Geburt des letz ten Preußischen Prinzen des Tenlschen K.nicrlianscS ans Prciulan mitgelheill: Ter dortige Fabrikbesitzer H. trat an demselben Tag wie ver Kaiser, nämllch am 27. Fevrnar lKKI. in den Stand der heiligen Ehe: Herrn H. wurden gleich unserem Kaiser sechs Knaben gebown, deren letzter am It>. d. M„ also einen Tag vor der Geburt des Kaiserlichen Prinzen, da-s Licht der Welt erblickte. Zn der Frage. vH der prenßijcye Minister des Innern, Herr» surtb, mit seiner Opposition gegen die konservativen Voochlägcznr Laiidgemciiideocdiiung allein stehe, oder aber die Meinung des Gc- ianimtiiiniisteciams vertrete, führt eine vssizwse Austastung ans: Wenn hier und da die Meinung verbreiiel ist, daß die vom Mini ster des Inner» in der letzte» Sitzung der Kommission zur Aorbc- rallnmg der Landgenieindevrdnniig abgegebene Erklärung seine peoönllche Austastung wiedergehe, jo erhellt schon ans der Form der Erllaning zur Evidenz, dap. hinter derselben die SlaatSregiernng solidarisch steht Insbesondere darf gegenüber gegentheiligen Ausstreuungen bestimmt versichert werden, dgß das ges.iiiimle StaalSmiiiislerinm »nd namentlich der Präsrdknt desselben vvn der tleherzeiigung durchdrungen ist, daß die Befchlubsassung über die Bereinigung leistungs- voer sonst lebensunfähiger Landgemeinden und GnlSbezirke mit anderen Gemeinde» oder zu Zweckverbänden nicht der Beichlnßiassiliig einer Körperschaft nherlassen werden darf, bei welcher die Gctahr einer Kollision der S'aatsintercssen mit den Sonderinteressen und Anschauungen ihrer Mitgliever nicht auSgc schlossen »t. Man wird gut ihn», sich nach dieser Hinsicht, sowie darüber keine» Illusionen hinzugeben, daß die SlaatSregiernng, io .. . . sehr sie eine Verständigung über die entstandenen Tiffercn.e» wünscht günstiges Engebnis; geliefert, als die der ersten Ahtheitnng ^ nnd io bereit sie sein mag, hier;» die Hand zu bieten, doch äußcr- . - . — sn>„ Jgttes nickt davor zurückschrecken wird, die vollen Konsequen zen ihres Slaadvnnktcö zu ziehe». Darnach wäre Mangels einer Verständigung entweder eine Kammer »lslösnng vder der Rücktritt dcö Gcs>immiministcrinms zu geivärtlgen. Ter vrcnmsche Minister nir Landwirthschaft bat die Einstlhr von lebenden Rindern anS Jalien nach allen deniciiigen Städten, ivelche die Erlanbniß znm Beznae von italienischen Schweinen er hallen habe», unter den sür diese festgesetzten Bedingungen wider ruflich gestattet. In dem Obersten Schnlrath, der in München in den letzten Tagen über die Gestaltung der höheren »Lchulen beriech, betonte der Kultusminister in seiner Schlußrede, daß an dem bewährten Grnndhan der Gymnasien nicht gerüttelt worden sei, die jetzigen Beratlnmgen seien dazu bestimmt, de» Weich derselben sür die idealen Güte, der Menschheit zu erhöhen. Von der Ueberreichnng des Ehrenbürgerblicies der Stadt Torün'.ind an den Fürste» Bismarck vcrlanici Folgendes: In dem Emvsan.zSzimmer rechts vom Eingänge wurde die Deputation von den, Fürsten, der von einem Spaziergange in den Wald znrück- telnte, begrüßt. Nach statlgehavlcr Borstcllnng der Mitglieder legte der OberbUrgermcistcr Herr Schmieding i» kurzen Worten den Zweck der Aiiwcseichett der Tcpulalion dar und verlas die Widmung des EhrcnburgcrbricieS nach etwa folgenden einleitenden Worten: ..Wir T'ortmnndcr sind gute Preußen nnd treue Unter- thanen unseres K.ifferS »nd Königs! Wir sind aber auch treue dankearc Vcrehwr des großen Deutsche» Mannes, der die Autorität nnierec Könige stets hoch gehalten, der ihr Ansehen im Volke und na.y Aupen gekrästigt nnd gehoben und ihre Dynastie gefestigt hat, der Preußen in die Fichrcrichast der deutsche» Staaten ge bracht und die deutschen Stämme znr Einigung in dem wieder- erstandenen Tentichen Reiche geführt bat." '.Kack Verlesung des walle» niit lO—15 Mk.. loiijnge Pumawaarc mit 5-K Ml., mi große Vanmchen mit 1,50—2 Mk, nnd kleine mit 50—100 Psg. bezahlt: größere Fichten dagegen kostete» 1,50—2 Mk. mittlere 0,75—1,50 Mk. nnd kleine 25—75 Psg. — Im gestrigen «Dresdner Jonmal" veröffentlicht das Mini sterium des Jiineiii wiederum eine Verordnung, die weilcre A»s- sühruiig des I n u a l i d i k ä t s - nnd A lterSver > i ch e rnngs- gesctzcs betreffend. Durch Beschluß des VnndesratbeS sind die allgemeine Knappichastsvensionskaffe sür da« Königrenh Sachieii und die Pensionskasse snr die Arbeiter der ünhsiichen Slaalseffen- balinvenvattling ans Offrund der vorgeicglen Statuten bez. Saluingen als Kasseneiiuichtnngen im Sinne von ,5. 6 nnd 7 des Reichs« gejetzcs vo:n 22. Jnm lEKO anertannl tvoiden. — Ter nach der Ailstädiec Wache,und der katholischen Kirche zu gelegene Theil deS Königl Schlosses hat durck den Umbau ein vortreffliches Ansuchen erhalle». Die herrliche deutsche Renaissance tritt erst setzt, nachdem daS Gerüste in der Hauptsache iiirdergelegt worden ist, voll nnd ganz zu Tage. Gestern wurde» an den Paiterresenslei» große schone Eisenaitler angebracht. Ter nnnmc'hr 'reiitcchende Ecithnoi!, sowie der Balkon uno Erker sind Von imposanter Wirlang, — Tie Ist! Stück enthaltende '2. Abthcilung der Hvsrath Engelhardt scheu S a m m l n n g iiichsliche r Nc ünze n »t niin- mchr im hiesigen Kniislanklionsivkal von Elnsiao Salomo» gleich falls znr Versteigerung gelangt Ticsc Versteigerung bat ein nicht minder im Jatne IbXch vei welcher nir I!0 Stück 25.0MMk erziell wurden. Die diesmal auSgcboteneii. den Jahren I5'.>2 bis l«»5Z» angehörrnden Eicprage. darnnter 1! lSoldstucke erbrachten weil über 22.«00 Mk. :! goldenePorlraitmedaiUe»deSKursarstenEhristia» ll. iiogenannte Kleinode) zum Anhängen mit Eiiffaffnng und E»iaillc'a,beik an lebtercrß iviirl'en uni «?20O Mk. s'MctaUwerlh nm über lOONkk.i, :i!>5i> Mb und «P.5 Mk. bezahlt; niiler den Sithergepiagen wurden Oval- mednillen Ehnstian s II. und der Kmsmsini PNagdalene Sidylle > ans dem Jahre 1620 mit :!7>>, 610 nnd WO Mk am höchsten bezahlt. Ein bekannter Ebemnitzer Sammler eisland allein !1K Stücke snr 8151 Mk. Das Königl, Munzkabrnct und das Königl. Grüne Ge wölbe erwarben 5!« Stücke zd,immer 1 goldenes Kleinod von Tobias Wvlo .zusammen sür rund 5«I>L> '.Oct, — In Tresden und Vororten ist zur Zeit an 260 Stellen die Pelilion ansgelegt. die sich gegen die Znrückvernfnng der Jesui ten wendet. Eine dieser Steilen erzielte an einem Tage 200 Unlcrschrislen. — Bei der diesialnigen Berlheilnng vvn Beihilfen ans der M e hnerl - !'. s t u n g sür Ansbildnng innger L »idwirlhe und Landwiilhiniien konnlen von 15 emgegangenen Gesuchen 24 bernck- sichkigk werden Tie gewährten 'Beihilfen von io 100, «>0 nnd 40 'Mark wurden den damit Bedachten am Weihnachtsabend über wiesen. Um nrihnmliche Verwechselungen zu vermeiden, sei miige- theill. daß die vor ewigen Tagen mitgethcilie Verhaltung eines Tr, S. in Lv'chwstz einen datelbs' wolmuaslcn Tr. Srmvn bc- lriist. Ter'etbe, Israelit, ist >ns Altona gebürtig. — Geilem Vormittag wurde im Tliarandtcr StaatSsorst- iichcndcr gut gekleideter Unbekannter erhäng! nnigeffnidcn. selbe ivmde >n die Leichenballe nach Tharanvt iiberffihrt. Dcr- — Seiten des Kucyenvorstandes der Franenlirchenvarochie ist i Ehrenbnrgerbricses sprach Fürst Bismarck der Deputation wirren beschlossen worden, vom l, Januar 180l an das Morgen - und Tanl ans nir die ihm durch Gewährung des EhrcnbürgerrcchteS A b e n d l a n t e n, sowie dos Emlänten an den Vorabenden der > zu Theii geivordene Ehre. Besonders angenehm empfand sS der hoben kirchlichen Feste einznsnlnen, Tas Nkorgenlünten nndet um ! Fürst, daß wiiie Verdienste um die Wiederbclehiing der gewerblichen 6 Uhr. das Ahendläiitc'!! UI! Sommer »m 0 iibr, im Winter um! Thätigleil der DortmiNider Gegend auch nach seinem Nücktrilk von K Uhr. daS Einlänteii der hohen Fene Abends 7 Uhr statt. Bereits gestern 'Abens wurde mit dem Ewiänten begonnen, m Zoolvgi s ch e n «ü arten pnlsirt trotz Schnee und den Gesetzgelstingsgenhasien 'Anerkennung rinde, besonders in einer Sladl, Ivelche »eis ec» gewichtiger Faktor in der Jndilsliie gewesen sei. Er ici bis zu den 70er Jahren ein überzeugter Angehöriger grauem Winwihimmet rrffcheL Leben in der reichen Tlnerwelk. die des Freihandels gewesen und gewissermaßen in vcmselbcn aufge- sich »i der längsten Zeit w.eder nm mglicheS schöne und kheilivc'.se! wachsen »nd anigezogen. Bis zum Jahre 1670 sei er auch in ieOene Stück vermehrt hat. 'Als Geschenke kamen dem Garten zu:! wichem Maße vvn den Geschälten der answariigcn Politik in An- I Prachisink von Frau Otadtrath Foeduch, hier; I Kaffer-Enle von Herrn Wilhelm Lieben, hier; 1 Schaf vvn Herrn Sieben in Blaiewitz: I Sperber vvn Hrn. Schmidt, hier; 2 Goidbanlimhühncr von Fran Riltmeitlec v. Messe, liier: I Rohrdommel von Frau Lnckner in Mittffh-i»se» : l Waldohreule von Hm, P, Schiefficr. Solmsdori. 'Angckanst ivnrde» dagegen: Jigdhunoc. Sciden- vinscher. :l Blancistern lip.miickei, 5 Alpendolnen lrokhichnabeliges, I Kock-Rabe. 5 Psauhalme, 6 Edelhirsche. I Trillaffe. 2Kahlkovigcier aus Indien Tägigen wurden 0 Tlger, 4 Löwen. 2 Aris- hiricke nnd I Schwcizerziegc im Garten geboren. Junge Tiger bat der Garten seit langer Znt nicht gehabt. Sie zäblen setzt 0 lebendigem Freudenaustamch sich gegenseitig über d>e erhaltenen > össentlickt die Preise, zu denen die vom 1. Januar 18t>1 ab giliigen Weihnachtsgeschenke nnterricbtcicio ? Zeitsahrkarten ausgestellt werden. Mit der Anmeldung ist die — Gestern Vormittag fand im Rathhause unter Vorsitz des l Photographie zum Zwecke der Befestigung in der Fahrkarte ein- Aerrn Stadtraih Hendel die Schlußsitzung der engeren Kommission' zureichcn. svrnch genommen gewesen, das; er sich den ivirlhichattlichcii Fragen nicht eingehend und ciiidringend habe widmen können. Nach 1870 ict snr die ängcre Politik mehr Ruhe eingetreten, und als im Lause der Zeit er gesehen habe, daß ein Ofen nach dem anderen ansgeblasen. nnd die nationale Arbeit immer mehr znrück- gegangen lei. da habe er die Ueberzcngniig gewonnen, hier mich Wandel geschaffen werden Tie steireiung Berlins von der Unzahl fremder Schwindsüch tiger. ivelche die Stadt gegenwärtig in ihren Mauern birgt, wird durch den Polizeipräsidenten Freihcrrn v, Nichlliofcn mit allem N -chdriick iv'S Werk gesetzt, Ende voriger Woche ist an stimmt« Wochen, nnd,nach ffstrst Konstitution wie dem pflichlgelreneii Bc licke stationäre nnd fliegende .Heilanstalten, soweit sie nicht die nehmen der Tigcrmnttcr ist alle Hoffnung vorhanden, sie kostbaren Eonceffion zur Ausnahme von an Infektionskrankheiten leidenden kleinen Bestien glücklich groffzuzichen. Zeitweilig sind die Kleinen Perioncn haben, ichon jetzt dem Publikum sichtbar, namentlich znr Füttccnngszctt, Von den l kleinen Löwen erleben drei an ihrer Muster (die den öffercn Besuchern des «Kortens wohlbclaiinteLöwin „Puz«i"i keine Freude; sie kümmert sich um ihre ichätzeiiswerthen Nachkommen ganz und gar nicht, und man hat sich daher genvthrgt ge'ehe», Zifftiichk zu einer Hündin zu nehmen, die sich vorzüglich znr liebe vollen Amme eignet und die drei Löwen »ist waliicr Mntterliebc sängt, ES gewährt ei» ganz reizendes Bild im RaubthieihanS: dicffe Hnndemnlkcr inst ihren Löwenkindern! Tic brave Hündin heisst ..Inno" und ibr Herr, Hr, Gutsbesitzer Kästner in Sorau b. Wiisdrnff. bat sic bereitwilligst dem Garten überlassen, wie er schon vor 18 Jahren znr 'Aniziicht jnnaer Tiger eine Jagdhündin lieh, der es damals auch gelang, ihre Pfleglinge nuszuziehen. — Ter seit 6 Jahren hier bestehende WohltbätigkeitLvcrein „Erzgebirger" (Vercinslokal Hotel „Vier Jahreszeiten") sieht auch dieic-s Jabr im Interesse der zu uistcrslützcnden Familien von einer öffemlichen Ebristbescherung ab, dann werden aber an klo nnnc Familien im Erzgebirge und Vogllande, sowie an hierlebende arme Landsleute M i e t h z ins u n t c r ii ü tz u n gc n vertbeilt und erhalten diese Familien heute am Ehristtagc viele Nachricht durch die Post. Gewiß snr manche Familie eme irobe Botschaft. Dem Verein ein Glückauf für seine gemeinnützigen Bestrebungen! — Bei der jetzigen Jahreszeit kann cs allen Pscrdebesitzern nicht genug an das Herz gelegt werden, ihre Knticher »nd Knechte darauf aiffmerksam zu machen, die P fe rd e g e b i s I e vorerst in das Wasser zu halten oder dieselben an einem wvrmen Orte aufzubewahren, ehe sie eingeschnallt werden. Den» durch die Berührung der Zunge mit dem kalten Eisen müssen die armen Thiere oft große Schmerzen auSstehen, indem die Haut an dem Metall büngen bleibt und dadurch von der Zunge abgerissen wird, sodaß die armen Thiere außerdem am Fressen gehindert sind. Durch eine geringe Mühe wcrden dem Thiere die Schmerzen erspart nnd eS ist daher Pflicht eines jeden ThielfreundcS. daraus hinziiwirkcn. — Die Direktion der Dresdner Straßenbahn ver- die Aufforderung ergangen, alle derartige Kranke innerhalb acht Tagen z» entlassen, widrigenfalls die ganze Anstalt polizeilichcrjciis geschlossen wird, Dieic Maßregel schneidet sehr lief in die angenblicklichen Verhältnisse der Krankenheilunstalten Berlins ein. Leider werden snrch die Verordnung auch viele sta tionäre Privatllmiken betroffen, die unter ihren vielen Jnsässcn naturgemäß auch viele Schwindsüchtige haben, Uebrigcns wird cs nicht schwer sein, die Verordnungen des Polizeipräsidenten zu »machen, indem sich die Kranken einzeln in möblirte Zimmer ein- micthcn und sich dvrl wcilcr behandeln lassen. Day die Hotels durch die Verordnung gereinigt werden, muß allgemein als eine Wvhllhat empfunden werden. Die sozialdenwkraliscbcn Führer fahren fort, in oft possirlichcr Weise zu divlomntisiren und die allzu sehr Vonvartsstürmenden Ge nossen zurückznhalken. Sie haben bemerkt, daß ihnen ihre rcligions- «eindiichcn Tendenzen bei der großen Masse, namentlich ans dein flachen Lande, nicht gerade von Nutze» sind nnd bemühen sich daher, in dieser Beziehung ein wenig zu bremsen. Jüngst beschwerte sich in einer Berliner sozialdemokratischen Versammlung ein ungläubiger Thomas darüber, daß das sozialdemokratische „Valksblatt' Anzeigen aufnchine. ln denen Geistlichen kür eine Gralnede gedankt weide. Der Abgeordnete Liebknecht, der zugleich Chefredakteur dieses Partei organs ,st, eninMieke sehr diplomatisch, gcr halte sich nicht sür berechtigt, einer Wittwe, die, vom frischen Grabe des Gatten kom mend. dem Geistliche» sür eine schöne Predigt danken wolle. daS Wort abzuschneidcn. Er letzte sogar hinzu, daß er selbst oft schöne Predigten bei solchen Gelegenheiten gehört habe. Wen» er selbst auch keine Religion Im gewöhnlichen Sinne des Wortes habe, so meine er doch, daß die Religion, wie auch das Paiteiprogromm be stimme, lediglich Privatsache sei. Viele ante Parteigenossen, die er nicht missen möchte, fühlten noch religiös. Die« Bekenntniß ist recht wcrthvoll. In Berlin ist. wie bereit« kurz gemeldet, dcc 15,000. Fernsprech- Anschluß hcrgestellt worden. Es Ist dies ein charakteristisches Zei chen für das mächtig puinrendc Leben in der Hauptstadt dcS Deut schen Reiches Daß eS sehr großer Anstrengungen der Verwaltung bedurft hat, um diesen raichen und außerordentllchcn Anforderungen der Aerkchrswclt zu genüge», liegt aus der Hand, zumal die An- lagen und der Betrieb »atnracmüy mit der Vermehrung immer schwicrigeri wurden. In dieser Hinsicht ist eS von der größten Bc-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)