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Dresdner Nachrichten : 05.12.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188612050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861205
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861205
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-12
- Tag 1886-12-05
-
Monat
1886-12
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.12.1886
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-l-cht-Telegram«. 0« i» «t»em kdetl» der >»<lii««.) L e i V1 > g. 4 D«b; Bei de, bultiarn ersten Ausführung von EL. Wildenbnich'STchau- «piel „Barer und Sohne" ward unter lange andauernden Bet» sallrftünnen «in glanzend«, Erfolg erzielt. Tageblatt für Politik, KM-MU. HefW;«nkt«r. UrlWeMl. DmiNiilUIc. ^N88t«IIuN8. ^sino ktvntxv k'«-», ,n krEon I'vr- raL-ottou. ^ ^ livävr M ^ r L1 LI LLIH r r r tDl rrLmiirri II nki IIr urtt^a XvLvukI ln t»edmnt.)L nnü Ne^«n .jode» Oonrvp mxl Iv krei»1«»U<. MM?gMm ulius Wähler ^ Neinr Urdrv- und ^ ^ n Wekallwaarrn! --- Wll»druff»-str. r«. I rqmu«,»q.» KrSYte Ausrvaht in allen Kreistagen. k^nnimimuLninixmuriimin MM össiss l'isvk-u.L.k'-I ii-isotiunxsßvIr-Llnk, »»»r»de d«l Uu»t»n, u»i,dr»»d- »«>>«», N»,«a ». Ll»,,»d»e»red. »k»kieu in Ot«»»k0dt-t>uok»t»ln d. i(»kl»d«6. I ^brivUf'Nplvi'ekvr Holr- n. Änrntnr-Imllntlon II rum molu'msNssou ^d/islisn fvr Osvvr»1j<rn»- nnä I^LLllir ^rbsiisn. > Vte «L«n>a«u, nu sf rsnt XILsts 6 l: L1srt0n»rr»K.'U' 27. XmsUvnklrs^.'.o 1v. t7nnsttt<lr: tteinriell'-irs 8» ttrUvtt OttrUirl. ^ X «mpfötllok ill Mr««»4»rtl^«t«r ^.n8V!i>il ru LUSLerorcisublioll 4'ieissil kervornizrenckv «V, tieiton in Lisssn, Doppielion, Deokev, 8tudII'oräsn, Olvnsekiimo», gc-xsivknat« I^inenrvuurvn vto c-s 1I'r»pl«««l'>v-Mi»l»ii1»«tnr, I^ord-I-säsrrruareu, rvis äiv mullllixluekston ^.rtäksl ällrcllLelilazoiiLr OegenstLnäv. Nr. 339. si.illlirg. Lull>«t: 43,999 er»l. Sltternnodantstchten wr den».»», «üdwestwtnd mit». ««Seit Lei dnrchichnilti. mit». «ewittkuna. »L»e wes««». RiedersOiltoe. rempeeiine Na»>t« u «er Null, vrmerk.: Orrtl. «./celtweile Redeldild«»,. Lhnrnkirr «er Wilierung wechiein». Dresden. 1886. Sonntag, L. Decvr. Aie beifällige Aufnahme, welche -ie Zilserale in der Lilinorijlllchen ZeilM gefunden haben, veranlaßt uns, unseren Geschäftsfreunden bis nächste Mittwoch den 8 d. (Mittags) zur Aufgabe von Inseraten für die am s (. d. erscheinende Beilage Gelegenheit zu geben, ihre Geschäftsannoncen zu dem Inserlionspreis von 3V Pf. Nonpareille-Zeile, an unsere Expedition (Marienstraße (2) gelangen zu lassen. Dresdner Nachrichten. Dkranlwortl,»er Redakteur für Politisches vr. Emlt vterev tn Dresden. Aus den Verhandlungen der Volksvertretung über die Militär- Vorlage ragt vor Allem die Erklärung des KriegsininisterS v. Bron- mrt hervor; erst in den allerletzten Tagen vor der Berufung des Reichstages habe der BundeSrath den Beschluß gefaßt, ungesäumt die Militärvorlage einzubrmgen. Die Entwickelung der immer drängender sich gestallenden auswärtigen Verhältnisse sei der Grund der beschleunigten Forderung gewesen, die Friedensstärke des HcereS »in 11,000 Mann zu vermehren und damit nicht etwa bis zum Ab läufe des jetzigen Scptennats zu warten, sondern schon am 1. Avril 1887 die neuen Cadrcs zu bilden und die alten in ihrem Mann- schaitsbestande zu verstärken. Der Reichstag begleitete diese Erklä rung des Kriegsniinisters, um nicht zu sagen, diese Enthüllung, mit ivi '-erholten Hört! Hört's! Was ist in jener Zeit, da die Reichs- re<. .erring ihren so auffälligen Beschluß faßte, in der großen Politik vorgegangen? Das Publikum, nicht «ingewciht in di« geheimen Vorgänge der Diplomatie, ist nur aus Muthmaßungen angewiesen; den wahren Zusammenhang der Dinge wird man wenigstens jetzt incht erfahren. Alles, was man thun kann, ist, an die zu jener Zeit sich offen abspiekenden Ereignisse zurückzudenken. Da fällt zunächst aui. daß kurze Zeit vorher der neue französische Botschafter Serbelte seinen Posten in Berlin angetreten hatte und sich die französische Presse beeiserte, anscheinend, um ihm einen guten Empfang zu- sicvcrn, dieses Ereignis; mit den verführerischen Friedensbetheuerungen zu begleiten. Zu mehrerer Verstärkung dieses Eindruckes erschien bald daraus der Kriegsininister Doulanger in einem Pariser Cirkus zur Preisvertheilung bei einem nationalen Turnfeste, nm die vicl- beniiene Rede zu halten: er bereite zwar kräftigst den Krieg vor. aber er erstrebe ernstlich den Frieden; um einen ehrenvolle» Frieden zu genießen, müsse Frankreich stark gerüstet sein. Diese Rede machte, schwarz aus weiß, wie man sie vor sich hatte, einen vortrefflichen Eindruck aus das große Publikum, auch auf daS deutsche. Eine ähnliche Sprache redet jeder Kriegsministcr, der vom Lande neue Geldmittel zu Rüstungszwecken begehrt. Aber Boulangcr ist eben keui Kriegsminister wie jeder andere. Aon seiner Verschlagenheit, von ieinrm Mangel an Wahrheitsliebe und Treue hat man ge nügende Erfahrungen und es mußte erst recht „uffallen. warum der eifrigste Kriegsschürer aus einmal, ohne ersichtlichen äußeren Grund, aus einmal die JriedenSschalmei blieS. Seine Friedensredc war wirklich auch nur eine Komödie, bestimmt, die deutsche Wachsamkeit zu täuschen. Die Doppelzüngigkeit Boulanger'S ergab sich schon aus dem Umstande, daß er bei jenem Turnfeste an der Seite Dsrouiedes. des Naiiptes der Patriotenliga erschien, der neben chm am Vorstands- iüchc Play nahm und während der Rede Boulanger'S bei allen NiiedcnSstellen durch Winke, Geberdensviel und allerlei Zeichen icinen Getreuen zu verstehen gab. sie sollten nicht so einfältig sein, diese friedlich klingenden Aeußernngen des KricgSministers für baare Münze zu nehmen. Zu jener Zeit kam auch der zweite Hauptküg- ner Europa-, KaulbarS, an das Ende seiner schmachvollen Sen dung. Er verließ enttäuscht. auSgelacht, aber wüthend Bulgarien. Rußland ward nach dem Scheitern des KanlbarS'schen Auftrages genvthigt, neue Stellung zu nehmen, andere Entschlüsse zu fassen. Nach dm neuesten Meldungen gewinnt eS an Wahrscheinlichkeit, daß gerade die so bedrohliche bulgarische Frage einer friedlichen Schlichtung mtgegengeht. Damals aber muß unsere ReickSregie- ru»g zu anderer Ansicht gekommen seiu. Aus dies« beiden Punkte, z» denen höchstens noch die egyptische Frage treten könnte, be schränkt sich für daS Publikum die Kenntniß Dessen. waS die ReichS- regierung bewogen haben muß. nnverzügert die Militärvorlage ein- znbnngen. Sobald «in französisch-russisches Bündniß geschlossen ist. da habm wir dm Krieg, und die Staatskunst BiSmarck'S bestand hauptsächlich darin, dm Eintritt dieses Ereignisses zu hintertreibm. Jetzt aber scheint er mit der Möglichkeit zu rechnen, daß ein solches Ercigniß nicht für immer auszuhalten ist. Die französischen Re publikaner entwürdigen sich immer mehr zu Sklaven Rußlands und der eigentliche Präsident der französischen Republik ist nicht der Advokat Papa Grrvy, sondern S. M. der Zar aller Reußen. Der zweitwichtigsie Gesichtspunkt des ersten TageS der Mili- lärdebatte betrifft die Widersprüche in dm mitgetheiltm Ziffern über die Friedensstärke der Heere Deutschlands. Frankreichs und Rußlands. Eugen Nir'.tcr bemängelte daS Ziffemmaterial der Mi- liiärvorlage mit dem Ansgebot von sehr viel Scharfsinn, sodaß ihm wahrscheinlich nicht die Bewunderung verjagt werden wird, daß er doch ein großartiacr Kops, ein wahrer MordSkerl ist. DaS kann man ruhig »nwrschreibm, ohne doch aus'S Tiefste zu beklagen, daß er seine bedmtcnden Fähigkeiten gerade hier und in einer Rich tung brthätigte, die in» Interesse des Vaterlandes der vorsichtiastc» Behandlung bedarf. Engen Richter sühne au»: die französische Armee ist gar nicht so stark, als sie von der deutschen Militärvo» läge binarstem wild, ihre Friedensstärke stebt zum guten Thril auf dem Bavirr. Umgekehrt ist dir drutsche Wehrkraft unendlich stärker, als unsere Regierung glauben machen will: haben wir doch bei notorisch. Ec habe aber keine Kciiiltniß von diesen notorisch früheren Mobilmachungen erlebt, daß da ganz neue Formationen Vorgängen (Heiterkeit). Woher sollte er sie haben? Aus d zu Tage kamen, von denen Niemand zuvor eine Abnnng hatte ;> „Norddeutschen", aus der „Germania" ? Die Thronrede spreche ähnliche Ueberraichungen hat wahrscheinlich unsere Militärverwal- den guten Beziehungen der drei Kaiserhöfe zueinander. Ab tung in aller Stille vorbereitet: wozu brauchen wir da neue Eadres wenn diese Beziehungen gute seien, woher soll die Gefahr de . noch? Wir unsrerseits wissen nichts woraus sich die Mutbmcißung, drohen? In der Kommission werde dem Minister ein streng, Richier's stützt; aber so viel wiffen wir. daß er rübimichcr ge- Examen nicht erspart bleiben und er hoffe, dort auch einen V.'. handelt hätte, wenn er davon schwieg. Nimmt man hinnl, daß treter des Auswärtige» Amtes zu treffen. Wenn wir solche Summe Richter außerdem noch seine etwaige Bewilligung der Erhöhung der bewilligen sollen, müssen wir auch ivrffen, wozu. Wir werden b. Friedensstärke an Bedingungen knüpfte, aus welche die Militärver- willige», was unbedingt notbweiioig ist, mehr nicht. Der wmö waltung in dieser dringenden Zeit vennutblich gnr nicht eingehen Gchasttiche Zustand des Landes sei im Niedergänge begriffen, d kann, so schwindet die Aussicht, daß die Militärvorlage möglichst, Noch >ei groß, die Steuer» drückten und Sie Abgeordneten crhmU einstimmige Genehmigung findet. Eugen Richter ist ntlerdings nicht, die Mahnung mit: Bewilligt keinen Heller! Er hätte die Prünin : die Fortschrittspartei und nicht alle Mitglieder derselben sind io starr, j der Vorlage am liebste» vor dem ganzen Volke vorgcnomimu so von dem Ehrgeiz besessen, eine große Rolle zu spielen, selbst wo i aber das sei ausgeschlossen, da in der Kommission manche M : die thcuerslen Interesse» des Vaterlandes in Frage komme». In thcilung gemacht werde» wird, die nicht für die großeLesfentlichl der Kommission, an welche die Militärvorlage geht, will der Kriegs-! geeignet ist. Ueber eine dreijährige Festsetzung des Präseiizstaudc minister vertrauliche Darlegungen über die Heeresverhältniffe würden seine Freunde schwerlich hinausgehcn können. Sie brächwn Deutschlands, Frankreichs und Rußlands mache». Sie werden den guten Willen mit. eine Verständigung niit der Regierung zu hoffentlich die Bedenke» der Opposition beschwichtigen. Die Milff ^ finden. Er bedauere, daß der Reichstag Mitlhcilungcn über dac- tärvorlage enthalt mehrere Unklarheiten. Sie auizuhelle». dazu ist dentich-österreischische Biuidniß nicht erhalten habe; er gestehe, du nicht die Rcichstngstribüne der richtige Ort. Wir zweiieln nicht.! seine Erwartungen i» Bezug ans dieses Bündniß weiter gegangen daß der Reichstag aus Grund der ihm vertraulich mitgelheilkcii ^ seien, als sie jetzt bestätigt würden. Es könnte die Zeit komm.'», Ausschlüsse das für die Sicherheit des Vaterlandes Geforderte mit wo wir bedauern, daß das Vcrhältniß zu Oesterreich nicht bestehe, imposanter Mehrheit bewilligt. welches wir im Bundestag Hallen. Die Trupvenzaht entscheide nicht. DaS große Ereignis; des Tages ist der Rücktritt des ganzen cs komme aiff den Geist an, deshalb müsse der innere Friede wieder französischen Ministeriums Freycinct, Hern; Boulanger eilige- hergestellt werden. — Graf M o l t ke: Wohin wir blicken, aus allen schloffen. Urbcrrascheiid kommt diele Wendung nicht gernde. In Seiten siehe» die Nachbar» schwer gerüstet. Es dränge mit Noth- den Budgetberalhungen fristete das Kabinet nur mühsam von Tag Wendigkeit zur Entscheidung. Frankreich trage die doppektc Last zu Tag und unter unausgesetzten Demülliigungcn sein Dasein, wie wir. Eine Verständigung mit Frankreich wäre wünschenswerth. Wiederholt mußte der Ministerpräsident die Vertrauensiraac stellen. Aber so lange dort die öffentliche Meinung mit Ungestüm die Zn- Zumeist erhielt er das Vertraue» ausgesprochen, nicht selten aber! rücknahme des deutschen Gebietes verlange, wir aber fest ent- kiimmerte sich die Kammer gar nicht darum und dann erklärte! schlossen seien, dasselbe nie heraus.zugebcn, m an eine sreundschast- Frepcinct: der augenblickliche Fall erscheine ihm nicht wichtig ge-. licke Gestaltung der Verhältnisse nicht zu denken. DaS Bündniß nua. um wegen der dabei erlittenen Niederlage den Rücktritt zu mit Oesterreich sei von großer Bedeutung. Aber wie es schon im nehmen. Bezeichnend waren die Vorgänge bei Bewilligung der gewöhnlichen Leven nöthig ist. sich entlang aus sich selbst zu ver- Gcldmittel iür Tonkina. Der Minister bat um einstimmige Be- taffe», jo müsse ein großer Staat der eigenen Kraft vertrauen willigung der Tonking-Kreditc, er erhielt letztere auch, aber nur mit können. (Beifall.) Wollten wir mit Einführung der zweijährigen der kleinen Mehrheit vo» 74 Stimmen. Herrn Freycinct schien diese Dienstzeit das ganze bestehende System über den Hausen werfen, Mehrheit, die so trübselig gegen die gewrderte Einstimmigkeit ab- so wäre das im aegenwärtigen Augenblicke besonders gefährlich, stach, gleichwohl ein großer Lneg: denn im vorigen Jahre betrug Die Vorlage fordere weniger eine militärisch wünschenswerthc, als die Mehrheit aar nur 4. Freyeincr erlangte diesen ^Stimmenzuwachs finanziell erreichbare Ausgabe. Durch die Ablehnung der Vorlage auck nur. weil er hoch und heilig verfichexv, in dem grüßten Theile würde das Hans eine schwere Berantwortung ans sich laden. Die Tonkings herrsche Ruhe, rin streit nit! China sei nicht mehr zu ganze Welt weiß, daß wir keine Eroberungen beabsichtigen, mag sie befürchten. Dabei hatte dieser Minister eine Depelche aus Hanoi aber auch wissen, daß Das. was wir haben, wir zu verthcidigen in der Tasche, wonnch nicht blos die Civilbea,»ten der Grenzregu- entschlossen und gcwaffnet sind. — Abg. Grillenberger: Die So- lirungSkommission. sondern etwa ein Dutzend französische Soldaten zialbeinokraten wollten das Vaterland Nicht wehrlos machen nnd getödker worden ist und zwar auf Betrieb der Chinesen. Er hielt glaubten im Gegentheil, mit geringeren Lasten eine größere Macht aber diese Unglücksdepesche zurück, um erst die Bewilligung für die zu erzielen. Daß die einjährige Dienstzeit genüge, > beweise das fernere Beherrschung Tonkinas in'S Trockene zu bringen. Mit noch ! einjährige Freiwllligeii-Jnstitut. welches jetzt daS Privilegium der größerer Mehrheit bewilligte sodann die getäuschte und eingeschlä- > Bourgeoisie sei. Wenn der russische Erbfeind sich beikommen ließe, fcrtc Kammer die Geldmittel siir Madazzaskar und that auch noch ! «sine „.Kultur" nach Weiten tragen zu wollen, würden seine Freunde >!„ n.-ii-i.-i-s- n kl.mto n»> Areni-inets 8i>- n»«! ohne Bedenke» die Mittel zur Zurückweisung bewilligen. Diese Forderung sei für sie unannehmbar. — Abg. Marquardsen (nat.- ein Uebriaes: sie stellte aus dringendes Bitten Frencinets die aus SpanamkeitSrücksichten gestrichenen Unlerstaatssekrekäre (ä M.000 Frnncü Gehalt) wieder her. Der Minister drohte nämlich der Kammer mit Auslösung, wenn sie io wrtführe, willkürlich Beamte zu streichen. Die Deputirten klammern sich aber a» ihre einfluß reichen und einträalichcn Mandate „nv fürchten Neuwahlen. So wurde mit Ach und Kroch eine Art Eintracht zwischen Rechnung nnd Kammer erzielt. Jetzt ist aber die Unheilboffchaft aus Tonking nicht länaer zu verheimlichen. Die Kammer benutzte den ersten Anlaß, sich an dcrRechrrung zu rächen, die sie in der Tonkinchraae io schmählich hinter's Lickt geführt hatte. Dieter Anlaß ist sogar äußerst aeickickt gewählt. Die Geholte der Nntervräfckten stehen zur Bewilligung. Scho» bei den llnterstaatiffekretären wurde geklagt, daß diese Posten eigentlich ganz überflüssig seien: die Regierung bedenke mit densel ben solche Abgeordnete, die sic nicht als Minister selbst versorgen könne. Nock krustiger wurde diese Beschwerde bei den linier- prär'ckten wiederholt. Diese Aeniter sind die Belohnung für Dienste, welche bei den Wahlen geleistet werden. Wer die Wähler recht erfolgreich bearbeitet »ns beeinflußt, daß sic Anhänger der republi kanischen Regierung wählen, erhält dafür eine Präfektur (Land- ratbSstrlle), da aber nicht so viele davon vorhanden sind, um alle Verdienste der Wahlagentcn zu belohnen, bringt man Hunderte dieser würdigen Herren wenigstens als llnterpräfrkten unter. Gras Douville-Maillefen erklärte cs sür eine Schande, daß der Minister Frevcinet sagte: dieses (ursprünglich bonapartistffcke) Institut der Unterpräseklen sei unentbehrlich sür den Bestand der Republik. Die Untervräieklen sollen nämlich, wie Freycinct rühmte, dazu helfen, daS Volk „die Republik lieben zu lassen". Die Kammer, welche den Zauber genau kennt, beschloß mit 262 Stimmen gegen 249 die Ab'chaffung der Nnterpräscktnren. Aus dielen Entschluß hatte jeden falls die Entrüstung »brr die Tonkingvorgänge mit eingewirkt. Das Ministerium Freycinct hat seine Entlassung gegeben. Der Präsident Grrvy kann sie nnnchmen und den schwierigen Versuch unternehmen, aus einer zerfahrenen Kammer ein neues Ministerium zu bilden; er kann auch die Kammer auflölen. Frankreich steht wiederum vor dem Unbekannten. Deutschland, das ergiebt sich aus! diesem Ereianissc, muß sich aus alle Fälle bei einein so unberechen baren Nachbar voibereiten. Hot sich in verflosscitrr Nacht mittelst 'Revolvers aus offener Straße erschossen. ES wird Geistesstörung angenommen. Die Berliner Börse eröffnele ziemlich fest. Bergwerke standen im Vordergründe des Verkehres, Banken und Bahnen waren gut behauptet. Von fremden Renten waren Türken gcsrag! te Telegramme Ser „Dre-ducr Nachr." vom 4. Decbr. «panier und Russen schwächer. Im Kossaverkchre waren Bahne» .. ^ ^ , nchig. Banken, Bergwerke und Indiismcn sest.deuksche Fonds erlin. ReichStaa. Die erste Bcrathnng der Militär- schwächer, österreichische Prioritäten sehr still, Privaldiskont 3>/r Proz. Neueste B ^ clage wird fortgesetzt. Abg. Di. Windtliorst <C.) erklärt, daß seinen Freunden für die Sicherheit des Vaterlandes rein Opfer zu groß iei, womit sie sich in Ueberrinstimmnng niit der hinter ihr stehenden Bevölkerung befinden. Er erklärt ferner, daß alles Das. .. „ , was er heute vorvringe. weder ihn nnd seine Freunde präindizire. N°rdn>k«i>. >k!,.w. Sie behielten sich ihr definitives Votum bis zur letzten Abstim- r vor. An dem Bestehenden wollten Forderungen an die sie nicht rütteln. Die persönliche Leistling wie muiia Vorlage stelle . „ auch in finanzieller Hinsicht. Durch die Festsetzung der Fricdenspräsenz stärke aus eine Reihe von Jahren weide ein ungleiches Verhältnis! geschaffen: der Reichstag werde gehunden, die Regierung aber nicht. Er habe erwogen, ob nicht mit Erledigung dieser Vorlage bis zum nächsten Reichstage zu warten sei. aber er >ei nach de» Erklärungen des Ministers, welcher die Dringlichkeit der Erledigung der Vorlage, allerdings ohne näher? Präzisirung, dargethan, davon zurückgekommen. Ob eine so erhebliche Vermehrung oller Waffen gattungen. wie vorgcschlciaeii, nothwendig sei, darüber könne er noch nicht entscheiden. Man dürfe nicht übersehen, daß unsere Armee ihre Stärkung in der tüchtigen Führung und den monar chischen Einrichtungen habe. Ausfallend sei. daß dem Reichstage nicht von berufener Stelle Mitlbcilnngcn über die politischen Ver hältnisse gemacht werden, welche die neuen Forderungen veronlaßten. ES sei nur der General anwesend, »md dieser saae. die Dinar seien > »r,i>k«iir» a. M„ «. Drc»r. «kredil ?«,»«. «um- LarLn, «S.lii. Uiaitzlkr li-ii.Zo. V,LL>rr —. «pro«. Nnaar. «»i»rr«« —. DtSronto rie.sa. Mcr Ruffki, —. Mrckiknburarr — Wie»,«. Dkcrmdcr. grcdlt RX),7L. Siaal«»adn 217,9«. r«m»«r»en 107,1)0. Marlnoien —. Nnq. Yredtt iiiiS.W. <!rrd>« steilen«. Dcebr. SiLlnh. «eilte «-leide iiO.OS. Italiener l«2,d.>. Staatddndn «07HO. iiomdardcn M,7b, do. vrioritiiten —. Sdanler e7,dt>. <e«l«»ter R7. Ottomanen !U1. Nene «»leihe 80^0. istnhi«. London, 1. Deecmdee, «oem. II Ndr I« Min. NonsoiS !«»>/>». l87Zer Rüsten Ri'/». Italiener I«i. Lomdardcn »>/„. Aon». Ttirken 15,'/,,. Iproc. »nndirte «meriianer 132' ,. Iproc. Nnliar. tstoldrente 81'/,. Oefterr. »old- renie 91. «rruh. gonsolS ltk>... ««»oter 7«'/,. Rene ««hptrr 9«. »arant. ccgdPter 98'/,. Otlomaabonk II»/,. Snez-«r«ien 83',. Spanier ««>>/„. r> ret> lan. 1. rrccmdrr. Raihm. iGetretdrmarkt». Spirituc »r. ist« Liier 10l> ivroe. pr. Deebr.-Ianuar W.w>. vr. April-Mai 30.80. istoaae» »r. Deetr.- Jannar —, »r. April-Mai I31.H0, pr. Mai-Inn« i3«,oo. RÜ»0I pr. Dercmder- Ianiiar 10,28, »r. April-Mat 10,28. Hinl umiahloO. — Srtirr: ipedeckt. » » e «»in . 1. Trccmdcr, Nach»,, l Ndr. iMeirrchrmarkti. Weizen fest, loco >83—189. pr. Dkl.-Jan. 100.00, pr. April-Mai I«!V.I>0. iitoaoc» »nvrrSndkri, loeo 123—i26. pr. Drccmbtr-Iannar 120.00. pr. 2Ip>-ik-Mai I3i>.80. iitübal nnvrrstadcr», vr. Trldr. 11.Ü0. pr. April-Mai 1i„8N. s»ir,k»t> lest, loeo 38,8», pr. Deccmdcr-Jannar 30L0, »r. April-Mai 37,80, pr. Inul-Init 39,l«. vetrolrun, loeo 11,10. Amsteedam, 1. reeembee. Vrodustev «Schln-i. «eizen »er Mal A». test. «oaae» »r» Mör» >27. rndi« lib.) ist für die Vorlage, speziell auch für das Scptennat. Man solle so handeln, als ob wir jeden Augenblick angegriffen, aber so reden als ob wir nie anacgriffen werden könnten. Er hofft, die Regierung werde, wenn die Möglichkeit gegeben, noch vor Ablaut des Septem nats Erleichterungen eintreten lassen. Die Annahme der Vorlage liege nicht nur im Interesse der Sicherheit des Reiches, sondern auch deS europäischen Friedens. — Abg. Wöllwarth (Reichsp.) ist für die Vorlage. Redner verkennt nicht die grdrückte wirthschast liche Lage, oder ans Tabak und Branntwein ließen sich leicht die erforderlichen Mittel ansbrinaen. — Kriegsministcr Bronsart v. Schcllcndorf: Tie Erklärung GrillenbergcrS, daß man die Sozial demokraten in der Kommission nur vertreten lasse, um den dort er folgende» Mlttbeilnngen die weiteste Verbreitung zu geben, müsse ihm (dem Minister) belMitthcilungen in der Kvmmosion persönlich nn angenehme Schranken aifferlegen. Der letzten Erhöhung der Friedens Präsenzstärke sei eS wahrscheinlich zu verdanken, daß es nicht zum Kriege gekommen sei. Ein gleiches Ergebniß sei von dieser Be willlgung erwartbar. Die granerische Tüchtigkeit sei nicht zu unter schätzen. Auch unö kann es einmal an guten Führern fehlen, w,c zu Anfang des Jahrhunderts. Der Minister wendet sich schließlich gegen dos von Windthorst angeregte Pauschquantum für dicMili tarverwalknng. Mit einem solchen wäre i>c schon längst bankerol Langwcrth (Welle) ist gegen die Vorlage. — Abg. Änllenberaer, Tie Sozialdemokraten werden die in der Kommission gemachtcu vertraulichen Mittheilungen ebenso diskret behandeln wie die andere!' Parteien. Die Vorlage wird einer Kommission von 28 Mitgliedern überwiesen. Montag ServiStarff und Etat. Berlin. In dem jüngsten sensationellen Duell war der Herausforderer der Adjutant des Kriegsminrsterö Bronsart v. Schelle» dors. Baron Ardannc. Ter im Duell gebliebene Gegner war der Amtsrichter Harlwich ans Düffeldorf, cm eifriger Förderer des Tumcns. — Der Hauptman» von Brandts vom Knegsmmistrriiim
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