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Dresdner Nachrichten : 04.06.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187406049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-06
- Tag 1874-06-04
-
Monat
1874-06
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.06.1874
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Per- Ionen inierireii wir nur oegeu PiöiiiMierando- Zaiilnng durch Brtei- marlcn oder Pssikjuzah» lunz. u Silben losten >>I, Nar. Answarti»« tbnnen die Zahiun, auch aui eine Dretdnergiriv» auweisen. Die «r?. Rr. ISS. Neunzehnter Jahrgang. Mitredacteur: vr. L»»U Für das Feuilleton: Nartnu»»». Dressen. Donnerstag, 4. Juni 1874. Politische». Der mit vielem Lärm officiös verkiindete FriedmScongreß, den der russische Kanzler Gortschakoff auf Geheiß des Kaisers Alexander in Brüssel geplant hat, entpuppt sich immer mehr als lediglich «ine Versammlung höherer Militärs zur Berathung, wie man im Kriegs fälle die Verwundeten und Capitulanten behandeln solle, und zur Schlichtung einiger völkerrechtlichen schwebenden Fragen. Also ein Genfer Congreß zweiter Auflage, diesmal jedoch ausgehend nicht von Philantropen und Humanisten, sondern von den KriegSmächti- gen selbst. Immerhin mag man der Versammlung, die auch von Deutschland beschickt wird, schätzbare Resultate wünschen, aber ein Friedenskongreß ist das nicht. Hauptsächlich durch die Abschiedsrede Andrassy'S un ungarischen Delegationshause war die Hoffnung auf einen solchen geweckt worden. Andrassy sagte: „Die fried lichere Richtung wäre beim österreichischen Militärbudget viel leicht in bedeutenderem Maße zum Ausdruck gekommen, wenn nicht die europäische Constellation eine solche wäre, wie sie wirklich ist. So lange der Fieber-ParoxiSmus einer fortwäh »enden Kriegsbereitschaft in ganz Europa herrscht, so lange die Nationen ihre besten Kräfte darauf verwenden, zu über legen, wie sie sich gegenseitig am schnellsten und sichersten vernichten können, so lange müssen leider manche andere, höhere Interessen zu rückbleiben. Oesterreich hat keine insulare Lage. Alle Volksströmun- gen berühren es in unmittelbarster Nähe, und das zwingt größere Opfer auf, als den Wünschen des Volkes entsprechen kann." Kurz darauf tauchte die Petersburger Friedeusentc auf und eü war ja nicht unmöglich, daß das an der Donau gesprochene wahre Wort vom Auffressen der Nährkraft durch die Wehrkraft auch an der Newa, der Spree und Themse «neu Wiederholt geweckt hätte. Aber es war Nichts damit: es wird iir Brüssel nur über eine Schlachtordnung discutirt und votirt. Und doch — wo sollen die Jeremiaden über den Nüstungsdruck hinsühren, wenn nicht endlich einmal eine Schranke errichtet wird. Keine Natron kann heut zu Tage ohne sympathetische Neutralität der Nachbar», oder ohne Al lianzen einen Krieg beginnen. Wenn nun ein politischer Congreß tagte und den Friedensstörer in die Acht, zur Jsolirung verurtheilte — wäre da nicht ein einfaches Mittel zur Friedcnserhaltung gefun den? Aber dieser Congreß tagt wohl eher im Monde, als — in Brüssel! Und al» ob e» nicht nrhig werden sollte auf dieser schönen Erde, hat man in Paris und London richtig wieder zwei? gefunden, uin die sich die Officiöscn aller Länder str, preußischer Prinz wolle König in Spanien werden, lautet das eine Märchen; die deutsche Reichsregierung wolle Luremburg annectiren, so lautet das andere. Die Stellung eines preußischen Prinzen mag sein wie sie will — aber ein Prinz, dem die spanische Koni Dornenkrone begehrenSwerth erscheinen wollte, der wäre wohl eher für den Sonnenstein reif. Apropos Luxemburg, so hat das deutsche tzsieich das größte Interesse an dessen exacter Neutralität. Ww« die Nachricht einen SkdttWt von Grund haben sollte, so ist es damit so: Bon dem Tage «w, wo Preußen in den Bezirken Coblenz, Mainz und Trier mit der schwarzen Sippe Ernst machte, etablirte sich in Luxemburg ein schwarzes Bureau, eine Art jesuitisches Dienstmarm Institut, von wo prächtig gewühlt, gereist, agitirt wird. Da» Nest wird die deutsche Regierung wohl ausheben wollen und daher die Gerüchte der „Annexion". Auch China hat seinen Kirchenstreit. Die Negierung steht der wachsenden Anmaßung eine» buddhistischen Clerus gegenüber. In der Proklamation eines "Proviuzialgouvcmeurs wird ausgeführt, daß die Priester das Volk zum Ungehorsam gegen Verordnungen der Regierung aufgereizt, wobei sie zu falschen Auslegungen ihre Zu flucht genommen. Diese buddhistischen Jesuiten sind schon mehr mals dieserhalb „mit Hieben bestraft worden". Der Gouverneur verbietet ihnen jetzt bei der gleichen Strafe, Ablaßbriefe oder Frei briefe für den Himmel ohne Fegefeuer zu verkaufen; ferner Frauen und Mädchen unter dem Vorwände, für ihre verstorbenen Ange hörigen Weihrauch zu verbrennen, Nächte hindurch bei sich in den Tempeln zubringen zu lasten. Frankreich und Italien machen zwei alte Sprüchwörter zu Schanden: „Der Papst lebt (nicht) herrlich in der Welt," sinte malen er das Wechselsieber hat; und „Wie Gott in Frankreich leben" darf kaum noch alt dons gelten, fett diese Nation sich um Gott und die Freiheit, um Napoleon IV. und die ro, public» erbittert zankt. Man vergesse nicht, daß der äußerliche bewegliche Sinn der Fran- die goldene Medaille vom Albrechtsorde», der hiesige Maler und Lackirer Schweckendieck das Prädicat „Königlicher Hofwagenlackircr" erhalten. — Landtag. Aus die Kammern übt die sollte Hitze eine beschleunigende Wirkung: mit beträchtlicher Schnelle erledigte die erste Kammer am 3. Juni die StaatShilse kür die Vor arbeiten der Canalverbtntung Leipzigs mit der Elpe. Referent war Se. K. Hoheit der Prinz Georg. Man trat der von der zweiten Kammer bereits geschehenen Verwllliguna von llttOOTHlr. pure bei, welche Summe die Lttpzlger Handelskammer zu per- rechne» haben wird. Ebenso subvciitlonirt man die Vorarbeiten eines Elster-Saale-CanaleS, ebenfalls tn Uebercinstimmung mit dem andern Hause, mit IlX>» Thlr. — Der Bericht dor zweiten Deputation, Re!, v. d. Planitz, schlägt vor, dem s. Z. gemeldeten Beschluß der zweiten Kammer, betr. den Neubau der Fürsten- schule zu Meißen, nicht belzutreten, sondern den von der Regie rung vrolectlrten Bau zu genehmigen und die neuerlich aus 276,800 Thlr. herapgemlnderte Bavsumme in'S Budget zu be willigen. Dabei soll die StaatSreglerung ersucht werden: kaö Ertcrnat soweit auSzudchtien, alö dies ohne Errichtung von Parallelklassen tbjinllch erscheinen werde «bekanntlich war die Ausnahme Auswärtiger bislang nicht immer ohne Schwierigkeit) und serner die Verfügung zu treffen, daß künittg die Externen nicht mehr bei den Anstaktslehrern sollen wohnen müssen. Nach nur einigen kurzen Bemerkungen trat die Kammer den Dcpntatlondvorschlägen allenthalben bei. — Die Fortschrittspartei hat in der 2. sächsischen Kammer den Antrag auf Vorlegung eines Gesetzentwurfs eingebracht, in welchem die Berechtigung der Polizeibehörden zur Ausweisung von Nicht- Sachsen aus dem Lande gesetzlich geregelt wird. — Um auf der Route zwischen Berlin und Rom einen direc- ten Eiscnbahnzng über Baiern und den Brenner in den Stand zu bringen, wird auf Anregen der preußischen Regierung in Dresden eine Conferenz der Beamten aller betheiligten Bahnen stattfinden. — Vorgestern Mittag in der 1. Stunde wirkte die fast uner trägliche Junihitze auf einen kleinen Schornsteinfegerlehrling auf der Alaunstraße dergestalt ein, daß derselbe zusammenbrach und bewußt los hierauf aufgehoben wurde. Der zufällig mit anwesende Arzt Herr vr. Spitzner ließ den kleinen Schwärzling auf eigene Kosten per Droschke nach der Diaconissenanstalt bringen. — Soeben wird uns ein recht bedauerlicher Vorfall, der sich gestern Mittag in Neustadt ereignet, mitgetheilt, indem daselbst ein ca. ir/zjährige» Kind, dessen Mutter zwar in der Nähe gestanden, aber ihre Aufmerksamkeit nicht auf ihr Kind, sondern auf andere Dinge gerichtet haben soll, von einer Droschke ohne Schuld des Führers überfahren und derartig verletzt morden sei, daß es bald darauf an dnr Folgender Verletzung, gestorben sem soll. Auf dem Schnellzug der Leipzig-Dresdner Bahn verun glückte ein Schaffner aus Wurzen am 2. Juni dergestalt, daß er den Oberarm am Schulterblatt zerbrach und außerdem Hand- und Fuß Verletzungen erlitt. Glücklicherweise war tyr Fall nicht tödtlich, wird aber den Verletzten einige Monate an die Krankenstube fesseln. — Der sii Leipzig versuchte Streik der Schuhmachergehilfen scheint ohne das erhoffte Resultat verlaufen zu wollen. Die Zeiten sind solchen Unternehmen jetzt nicht^eben günstig. Ein Theil der Ge hilfen nahm, ohne die geforderte Lohnerhöhung durchgesetzt zu haben, die Arbeit schon vorgestern wieder auf und man vermuthete auch von dem Rest der Gehilfen, daß sie ihren College« Nachfolgen. — ckt. Nachdem der 28. Mai von der allgemeinen deutschen Lehrerversamnllung In Vreölau zu SettionSversammlungcn, und zwar - nach dem Zeugnisse dcS.PräsIdeiitrn Hoffman» — mit ausgiebigstem fflelße, benutzt worden war, folgte am SS. die zweite und - - - aus allgemeine deutsche Lehrrrversammlung an-, daß die königlich preußische StaatSregiernng durch ein bald zu ertastendes UnterrichtSgesctz kür Preußen die Grundlage zu einem allgemeinen deutschen Schulgesetze schaffen und aus diese Weise die Initiative zur einheitlichen Regelung des deutschen Schulwesens «grellen werde." Bet dem Vorträge des Schulvor- stederS Jttig au« Bremerhaven Mer „die Stellung der Schule und ihrer Lehrer Im Kulturkämpfe unserer Tage", worin das Bestreben der Nltramontanen, mtt Hilfe der ungebildeten Maste des Volkes die Größe des Staates, seine Macht und Ein heit zu zertrümmern, gekenvzelchnet wurde, unterbrach eine Clique von 40 bis 50. Personen Im Hinteren Theile des Saales den Redner durch Unruhe und die Rufe: „Schluß! Weiter sprechen'." Doch wurde durch die Energie des Vorsitzenden die Ruhe bald wieder hcxgcstellt, und die Tumultuanten zogen eb vor, sich zu entfernen. Bezüglich der Socialdemokratic meinte der Redner, dcxß manche ihrer Grundsätze anz»,erkennen seien; wenn sie aber die Frechheit hätten, die deutschen Bürger zum Feste der Pariser Commune aufzusordern, so sei einem sol chen Verhalten mit Entschiedenheit entgegcnzutreten! s Zustim mung.) Schließlich nahm die Versammlung bezüglich dieses Vor trage« die These an: „Im Culturkampfe ume licht der Sch> an: „Im Culturkampfe unserer Tage ist cö , ule und der Lehrex, durch gesunde Bildung, wie sie die neue deutsche Pädagogik lehrt, allen Bestrebungen ent- gegenzuarbeitcn, welche das moderne StaatSbcwußtsein zu unter- — Daß unser hochwohtlöblichcr Stadtralh schon längst hin >en Pin daß durch an verschiedenen Punkten en plötz aus den Banden widerlicher Knechtschaft aufrüttelte, das sind im Vergleich zu der jetzt modernen Frömmelei schroffe Gegensätze.' Me kann ein Land glücklich sein, dessen Millionen Bewohner von einer handvoll gepuderter Legitimksten und gewissenloser Abenteurer terro- tisirt und mißregiert wird. Der Schrei der Entrüstung gegen die impotente heuchlerische Nationalversammlung ertönt immer kräfti ger, und die letzte Stunde derselben dürfte nicht zu ferne sei». Ob eine bürgerlich enthaltsame, die Gewerbe und den Handel veube- fruchtende Republik das Erbe des heiligen Ludwig antrcten wird? bder ob ein starkes gewaltsames, verlogenes Gloircregiment der Na- ^dleoniden die Welt nochmals beunruhigen darf? — wer kann es fisten! Daß eventuelle Neuwahlen nicht zur Revolution führen, dafür bürgt die Macht der Linken, der Republikaner aller Farben, hie wohl wissen, daß der Bürger wie der Bauer Ruhe will um jeden Preis. sicht, und sicherlich zu seiner Zelt gute " Locale» und Sächsische». — Der Kirchvater'I. E. Müller in Crimmitzschau hat die sil- »eene Medaille vom AlbrechtSordsn. der Minister,astovrier Barthel daraus vr aus der und bere , ^ gemein und niederträchtig, vchcS gute Samenkorn auSgcstrcut, Frucht tragen wird, ose Strolche daS z, — Strolche Ihre nächtliche Tbätlgkeit enden, einsame Wanderer, die irgendwo ei» Plätzchen omenadc zup» Schlafen sich auserkoren, auSznsptonIren Börsen und Uhren zu stehlen, so ist dies schon ganz derträchtig, wenn aber unter mehreren Freunden, zusammen einen SonntagS-AuSflug nach einem nahen Vcr- gnügungSorte unternehmen und daselbst sich ihres Lebens so reebt nach Herzenslust freuen, der Eine dann einen Ankere» unter ihnen von etwas sehr schwankender Natur, wie dies am vergangenen Sonn tag im Geburtsort der „Gnstel" vorgekommcn sei» so», seine Be gleitung l» später Nacht anbletct und bei dieser Gelegenheit, den nicht ganz normal«, Zustand seines Eollcgen hemmend, die sem die Uhr ans der Westentasche eöcamotirt und in seine eigene steckt, so ist die» ein Act. tür den ein gewöhnlich christlich denken der Mensch gar keine Benennung aufzuweisen vermag. Wie wir hören, sollen die übrigen Freunde deS Geschädigten mit dem Taschenkünstler wenig Proccß gemacht und einige Tage später -ihm nun ihrerseits die Begleitung viö hinter die Frauenkirche an- wote» und dort. >vr weih durch welche Zauberet, die i» dessen oientasche verborgene lwr an» TaacSlickit gefördert baden. länglich tamr gesorgt bat, der Promenaden angebrachte besondere Vorrichtungen den plötz liche» Aniorderungcn, die inanchmnl tleNalur in ihrer neckische» Laune an einen armen Sterblichen stellt, Rechnung getragen wird, weiß jedes DreödncrKind auswendig: aber trotzdem konnte man sich vor einigen Tagen davon überzeugen, wie zwei dem Arbeitersiante, wie cö schien, ungehörige Männer in der WiiS- druiserVorstadt sich lener wohIthätigcnEinrichtungcn wahrscheinlich nicht erinnern mochten, indem sic, ihre Filzhsttc in den Hände» hal tend, dieselben alö IcneS unaussprechliche Etwas benutzten, waö jeder andere gebildete Norddeutsche daheim >»> tiessienWinkel verbergen hält. Wenn nun schon balv darauf einer jener beiden noblen Herrchen durch einen hinziigckoinincnen GcnSbann, leider wie man uns erzählt, nicht ohne gewaltige Reniicnz und so daß der Eine in der That entwischen konnte, a» einen bestimmten Ort befördertivurde, wo man ihm wahrscheinlich lehr nachdrücklich eintränkcn wird, waS eö heißt, die Sittlichkeit öffentlich in dieser Weise zu verletzen, Io wäre eS auch jedes andern Staatsbürgers Pflicht, dergleichen Flegeleien sofort entgegen zu trete» und nicht Vit aus die Hüter der Gesetze zu warten. — Eö kommt in Dresden gar nicht so selten vor, daß Kin der und Erwachsene in den meisten Fällen durch eigene Schuld mit Droschken und anderem Fuhrwerk in eine unliebsame Be rührung gerathen und zu Schaden kommen, >vaS bei dem leb haften Verkehr namentlich der inneren Statt auch sehr leicht er klärlich ist. Den gerechten Unwillen eines jeden billig Denken den aber muß das Benehmen eines Troschkensührers hervor, rufen, der, wie dies vorgestern Nachmittag in der Pirnaiichen Vorstadt verkam, trotzdem, daß die Straße von allem Fuhrwerk frei und mehrmals zu viel Platz vorhanden war, um bequem auswelchen zu krönen, einen von einem Mäd chen dicht am Trottoir geschobenen Kinderwagen derartig mtt seiner Droschke auf das Pflaster schleuderte, daß her Kinderwagen zerbrach und daS Kind, wenn taö Mädchen nickt schnell und energisch zugegriffen hätte, verunglückt wäre. Als ob gar nichts vorgeialien. fuhr der noble Droschkenkutscher, ohne sich auch nur umzubiickcn, seinen gewöhnlichen Trab weiter, wird aber, so hoffen wir, an competcnter Stelle jedenfalls Rechenschaft über sein Thun und Nichtthun ablcgen müssen. Nickt dieselbe Beurtheilung bürste dem Führer einer ankeren Droschke zuThei! werden, die an dem nämlichen Tage eine sungcFrau an der sehr lebba'tcn Kreuzung am Altmarkt bei der Löwen-Apotheke ohne Schuld Ihres Führers, da man die Frau noch zeitig genug ge warnt und zur Vorsicht ermahnt, überfuhr und derselben eine V«letzi»ig deS FnßeS für vorkommende Fälle alö warnende Er inneruna zurücklicß. — Seit einigen Tagen bildet daS Schaufenster im Neustädter Nachhause' der Militäreffectenhandlung und Schneiderei von Jean Schieme u. Kreusch einen glänzenden Anziehungspunkt durch eine daselbst auSgeleate Gckla-Unisorm !ür preußische Kam merherrrn. Dies ist bereits die zweite in diesem Jahre aus dieser Werkstatt hervorgegangene derartige Uniform, und zeigt von der Leistungsfähigkeit unserer Dresdner Firmen, da derartige Stücke bisher mir aus der Kaiscrstadt Berlin für den preußischen Staat bezogen wurden. — Gleich wie in den früheren Jahren, so tritt auch dies Jahr der überaus rührige Unternehmer Herr Adolph Hessel in Dres den wieder mit einer Einladung zu einer Ertra - Fahrt über Berlin nach Hamburg und der Insel Helgoland, ani cine l4tägigc Dauer berechnet, vor das Publikum. So wie sich seine früheren Arrangements durch Eractttät der Ausführung. durch Billigkeit und Reichhaltigkeit keö Gebotenen, sowie endlich durch freund liches Entgegenkommen und die Erfüllung aller billigen Wünsche den Thtllnehmeyt gegenüber auSzeichneten. so bietet auch diesmal daS Programm, welches an allen Billet-Verkaufsstellen gratis zu haben Ist, zu der am l3. d. stgttfindenden Ertraiahrt so viel des Reichhaltigen, Bequemen und Interessanten, wozu noch insbe sondere der beliebige Aufenthalt in Berlin und ab Hamburg die bequeme Gelegenheit, Bremen und dessen große internationale landwlrthschaitliche Ausstellung besuchen zu können, zu rechnen ist, daß man mit Fug und Recht Sillen, die sich eine Erholung vorigen Blühen und Sorgen des täglichen Lebens gönnen wollen »nk können, empfehlen muß, an einer solchen Reise Theil zu nehmen. Für, im Grirnde genommen, doch wenige Kosten viel Sehenswürdigkeiten, viel Unterhaltung! — Trotz des warmen Juni-Abends war vorgestern zum AbsckiedS- Eoncert der L. Na in er'sehe» Tirolcr-Sängcr-Gcicllschait der Gewcrbchauösaal gut gefüllt. Schon am Abend vorher, zum Be nefiz deS Frl. Ioh. Hoser, zeigte sich das Publikum außcrrrdcnt- lich theilnehmcnd. Der Sitz der Bcncstzlatin war mit Blumen ge schmückt, sie empfing fast nach jeder Nummer Blumen, darunter aueo große Bonanctö und einen Lorbcerkranz In cdcnsolchcr Weise wrack sich denn auch der Beifall an diesem letzten Abend wieder reichlich aus. Vcychrcr aus der Mitte des Publikums batten die Wätze der Theres und Isabel la mit Blumen bekränzt: unter Slnterrm wurden den beliebten Tirolcrdaincn zwei Rie- fenbouqucts geworfen. An der Wand, über dem Podium, prang ten in Blumen die Buchstaben .1. U. 'l'. Daß stürmischer Em pfang und viele Dacapo-Nme erfolgten, Ist — selbstverständlich. Der Tenorist Körbler erhielt zwei Lorbccrkränze. Natürlich ward dieses letzte Eoneert mit außergewöhnlicher Theilnahme seiten deS Publikums bedacht. Die Gesellschaft bat hier im Gan zen 35 Eoncerte, und stets vollbcluchte, gegeben, also außer der für sie ehrenvollen Erinnerung an reichsten Beifall auch znvcr- icktllch eine respectablc Summe Gcltcö mitgenommen. Doppelte Nrünte dafür, daß auch sie sich dankbar an DreStcn erinnert. — In der kurzen Zeit beS Bestehens deS hier cristircnten lladtke'sst C. R, 'sehen Flaschcnblcr-Vcrsandt-GcichästS, Könlgsir. ist, FI« hat dasselbe —wie wir hören-einen kaym geahnten Austchwung genommen. Und in dcr ^' ^ . ----— ^lai ^ bietet taS Etablissement mit seinem anz vorzüglichen Flaschen-Bicr zugleich dem Publikum wcscnt- ichste Erleichterungen. DaS langweilige und zugleich nicht immer glückende Abziehen deS Bicrcö vom Fasse bleibt erspart; der In halt der sauberen, man kann sagen clegantc» Flaschen, ist aui daö Sorgfältigste behandelt und schmcekt um zclm Proccnt testier, als wenn man denselben Stoff vom Faste weg trinkt. Dabei ist der PrcjS ein so geringer, daß man gar nickt bester thnn kann, alS sich dieses Flasckzcnbicr ziizulcgcn. Durch die Einführung von »peiße» halben Litcrflaschcn arbeitet das Geschält anderen Fkaschcn- vlerhäiidlcrn gegenüber mit außerordentlich geringem Nuben. ES sei hiermit allen Bimreunten zur Beachtung empfohlen. Schließlich sei noch bemerkt, daß man alle Lorten Biere in Flaschen bekommen kann, namen-tlich auch ärztlich geprüftes Zerbstcr Bittcrbicr, engl. Ale, Porter :c. — Auv dem Erzgebirge. Der neue Fahr-Plan .der sächsischen StaatPBahncn. weicher von allen Selten so im- gchcncr gelobt wird, hat für daö ganze Erzgebirge doch wiederum einen Fehler, welcher ganz tics empfunden werde» wird. Bekannt lich hat die königliche Staats-Eisenbahn-Verwaltung schon seit längerer Zeit einen gemischten Zug von Schwarzenberg nach Werdau um 8 Uhr Abends abgcbcn laßen, der dort an die durch- -Vbendcn Ellzügc nach Ho«. Eger «Wicin und Leipzig entschließt.
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