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Dresdner Nachrichten : 27.03.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192703270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270327
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270327
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-03
- Tag 1927-03-27
-
Monat
1927-03
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.03.1927
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Nr. 145 r-1i- 4 OerUiches und Sächsisches. Nochmals die Värmszenen im Van-laq. Die »Sächsische LtaatSzettung" schreibt, bah die Dar stellung des Abg. Renner Uber die Aeusserungen des Abg. Bethke nicht zuträsen. In dem Artikel heisst es: »Als am Dienstag dieser Woche das Kapitel »Sächsische LtaatSzettung" und damit auch der Antrag der Kommunisten auf Ablehnung dieses EtatkapitelS sowie ein gleichzeitiger Antrag der Sozialdemokraten, nur die Stellung des letten- den Redakteurs der »Staatszeitung* zu streichen, zur Ber- Handlung standen, soll der Abg. Bethke Herrn Renner folgen, des erklärt haben: Sr könne es versieben, wenn die Kommunisten gegen das Gesamtkapitel der »StaatSzcttung* stimmten, denn das sei der Ausdruck einer prinzipiellen Einstellung zur gegen wärtigen Regierung. Der sozialdemokratische Antrag da. gegen sei nur aus persönlichen Motiven gestellt worden: er richte sich nur gegen die Person des Altsoztaldemokraten. So wenig er lBethkel von dem Anträge betroffen würde, denn als Beamter würde er auch bei Annahme deS Antrages sein volles Wehalt weiterbeztehen, so sehr müsse er doch sagen, dass, wenn die Kommunisten diese rein persönliche Politik mitinachken, eS doppelt schwer fallen würde, die A. S. P. für die Wattigkeit der Wahl EwertS zu gewinnen. Er persön- lich habe stets den Standpunkt vertreten, das; man aus einen Schelm andertlialbcn sehen müsse, und auch danach gehandelt. Bekanntlich haben die Kommunisten für den Antrag der Sozialdemokraten ans Streichung deS Postens deS leitenden Redakteurs der »StaatSzeilung* gestimmt und Bethke soll die Kommunisten nicht im Zweifel gelassen haben, dass seine Parteifreunde in der Mehrheit nicht für die Gültigkeit der Wahl Ewertö stimmen würden. Herr Renner soll darauf bereits angedroht haben, dass er im Landtage in der Oeffent- lichkeit gründlich Lärm schlagen werde. Das ist ja denn auch geschehen. Die Sozialdemokratie wurde in Kenntnis gesetzt i,nd dann das geschilderte Theater anfgeführt. Gegen die drei kvnimnnistischen Angreifer soll bereits Anzeige bei der Staatsanwaltschaft ivegcn Nötigung und tätlicher Beleidi gung ergangen sein." Rückaang der Arbeilslosigkelt. Nach einem Bericht des Ocsscntlichc» Arbeitsnachweises Dresden u. Umg. hat -er Beginn der FrühjahrSarbeitcn aus dein Arbeilsmarkt in der Woche vom 20. bis einschliesslich 20. März zu einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit gc- »ührt. Namentlich die umfangreichen Banarbeiten der Stadt boten zahlreiche UnterbringnngSmöglichkeiten für Erwerbs lose. Industrie und Handwerk zeigten Interesse für einzelne Spezialarbeiter und Aushilfskräfte. Der Bestand an Arbeit suchenden verminderte sich um 1281 ans 30 450 1 81 600>. Die Zahl der Empfänger von Erwcrbsloscnunterstütznng weist eine» entsprechende» Rückgang um 1427 ans 10 028 121 3651 auf. „Das ist -er Rhythmus -er Polizei " Da- muß ich sagen: Unsre Polizei Di« hält mit unsrer Zeiten Tempo Schritt. Jetzt war mit Feuereifer sie dabei. Allabendlich zu lernen in ..Pit-Pit". Ein Amazonenkorps kommt anmarschiert Wie im Zentralthrater voller Schneid. Wie dort wird rapportiert, wird exerziert In Uniform von holder Weiblichkeit. Wie auf den Pfiff von Uschi Eilest, So eilen all« Girl» -er Polizei Aus Fräulein Leutnants trillerndes Gebot, Wenn wer wo brüllt, haut, mopst und sticht, herbei. Bald wird auch der Verkehr so reguliert. Vor zarter Hand stoppt jedes Auto gern. Gehorsam folgt er, wo er auch spaziert. Wenn eine Damenhand winkt einem Herrn. Und wie. wenn erst sie auf der Kanzel hoch Am Seetor und am Wiener Platze stehn! Dann wird man sie — erleben wird man's noch! — „Abkanzeln" unsre Prager Straße sehn Luginsland in den „Dresdner Nachrichten" »» < - - - - . - E— Otter ^tltkyrtryteN »E» Konnlag. L7. März 12S7 Kurzarbetterunterstützung wurd« an »78 (7RF Personen ««zahlt. Insgesamt wurden während der vrrlchtdwoch« «00 »rbelt». stellen durch dle 40 Iachabteilungen de» Oefsentltchen Arbeit». Nachweise» besetzt. — Zum D»b« de» SauitätSrate« Dr. Christoph. Wt« schon kurz mttgeteilt. verstarb hier am Freitag der Santtätsrat Dr. Julius Christoph. Er war am 4. Juli 1884 in Apolda ge- Horen und hatte von >875 bi» 1880 in Jena, Leipzig und Frei, bur« t. Br. Medizin studiert. Am t. April 1882 hat er sich in Dresden al» Augenarzt niedergelassen. Der verstorbene er. freute sich in der Bevölkerung eine» grossen Ansehen». — Hiudenburg al» Pate. RelchSpräsidrnt v. Hindenburg bat die ihm angetragene Ehrenpatenschaft beim neunten Kinde, dem achten Sohne, de» Bürstenmacher» Friedrich Baum» gärte! in Dresden angenommen. —Der Rat von Leipzig nach wie vor ge»e« dle Umbenennnna de» AugustnSplakeS. Die Stadtverordneten zu Leipzig lind in ihrer Sitzung vom 23. d. M trotz de» Einspruch» de» Rat» bet ihren, Beschluss, den AngustuSplatz in Karl-Marr-Platz umzubennen. stebengeblieben. Gegen den Beschluss der Stabt, verordnetcn wird der Rat Klage auf Aufhebung erheben. Gegen den von de» Stadtvrrvrdnetcn in der gleichen Sitzung gefassten Beschluss, mehrere Strassen und Plätze umzu- benennen, beschloss der Skat. Einspruch zu erbeben. — Verleihung von Ehrenzeichen. Die Fachkammer für Forstwirtschaft hat das tragbare Ehrenzeichen in Bronze am grünen Bande verliehen an den Geheimen Forstrat Professor a. D. Dr. Je nt sch in Tharandt und den Obcrsorstmeister a. D. Krutzsch in Tharandt. Der Präsi dent der Kammer Gras zu SolmS-WildenfelS überreichte die Auszeichnungen persönlich. — Verlegung deS Termins der Technischen Messe. In einem Bvrtrage. den Stabtrat Dr. Leiske am Freitagabend i» der Pvlntcchnischen Gesellschaft in Leipzig über Leipziger Berkehrsprobleme hielt, machte er Mitteilung vvn einem Be schlüsse des grosse» Ausschusses der Technischen Messe, die Technische Frühjahrsmesse >028 erst am Donnerstag der allgemeinen Mustermesse beginnen zu lassen, um so unter Ansrcchterhaltung der erwünschte» organi» schen Berbindung beider Messen die Häufung des BerkchrS, die zur diesjährige» Frühjahrsmesse besonder» stark in die Erscheinung getreten ist, möglichst zu vermindern. — Umleitung städtischer SraftomnibnSlinien. Wegen Gleisbaues am Wiener Platz wird vvn Montag, den 28. März, an der Fahrtweg der KraftomnibuSlinten X. 0 und ff! wie folgt geändert: ES verkehren die Wagen der Linie X, vom Nenstädter Bahnhof kvmmend, durch die Sidvnienstrasse. Lüttichanstrahe, an der Ostseite und Südseite des Wiener Platzes entlang, durch die Eisenbahnüberführung in die Reichsstrasse, vvn Obergorbitz kvmmend. über BiSmarckplatz— Strehlener Strasse — Bcuststrasse — Stdonienstrahe in die Prager Strasse: Linie <?, vvn Lvschmttz kvmmend. an der Ostseile und Südseite deS Wiener Platzes entlang, durch die Eisenbahnübersührung bis an die rechte Bordkante der Nordseite des BiSmarckplatzeS, vom BiSmarckplatz abfahrend, durch die Strehlener Strasse—Beuststrasse in die Wiener Strasse: Linie ff!, vom Wctssen Adler kvmmend, durch die Sidvnienstrasse—Lüttichanstrasse, an der Ostseite und Südseite des Wiener Platzes entlang, durch die Eisenbahnübersührung bis an die rechte Bordkante der Nordseite deö BiSmarckplatzeS. vom BiSmarckplatz abfahrend, durch die Strehlener Strasse— Beuststrasse—Sidonicnstrassc in die Prager Strasse. — Haltestellcnveränderong infolge Glciöumbaues auf dem Wiener Platze. I. Straßenbahnen. Linien 8, 10, 2fi: Die Wagen halten in beiden Richtungen in der Wiener Strasse vor der Einmündung der Lüttichaustrasse und am Wiener Platz in der Nähe der Ncitbahnstrassc. II.KraftvmnibuS- l i n i e n. Die Wagen der Linien X, 0 und ff! halten am Wiener Platz an der üblichen Haltestelle der Linien 0 und L. Die Endhaltestelle für die Linien 0 und L befindet sich an der Nordseite des BiSmarckplatzeS. Für die Fahrtrichtung stadtwärtö wird für die Linien X und L eine Haltestelle in der Sidvnienstrasse vvr der Kreuzung mit der Lüttichau, strassc errichtet. Tie Wagen der Linie» 6 und ff! können beim Ankommen am Wiener Platz schon Fahrgäste zur nächsten Ab- fahrt aufnehmen. — Neues vom Dresdner Sender. Der SenderauSschuh hat auch für die nächste Zeit wieder eine Reihe von Sonder- abendcn vorbereitet. Erwähnt sei insbesondere ein Abend .»Kuriose Gestalten, tolle Kerle" unter Mitwirkung von Decarli und Bcnreuther am 30. März. Am 8. April sinket anlässlich BrahmS' Todestages eine musikalische Stunde deS Dresdner Streichcmartetts statt: am 10. April nachmittags eine Heinrich-Schütz-Feier. Am 16. April wird Dr. Zimmer- inaiin über Klopstocks „Messias" sprechen, anschliessend trägt Friedrich Ehrhard die Dichtung vor. In Vorbereitung ist seiner ein umfassender Zyklus „Technik und Poesie". Für den 18. April ist ein Obersächsischer Bolksliedcr-Abend vor gesehen, anlässlich der diesjährige» JahreSschau-Auöstellnng später ein Zyklus „Das Papier". — Dresunka 1027. Der Reichs verband Deutscher Funk Händler E. B.. Ortsgruppe Dresden, veranstaltet auch in diesem Jahre seine alljährlich stattsindende Hcrbst- Fuukautstellung »Dresunka ISST*, «n der Mn»»«llung werden die in der obengenannten Organisation Wsaannen- geschloffenen Händler sowie Vertreter der deutsch»» Funk, indukrte tetlnebmen. — verband Dantscher Zigarreuladen-Jnhaber. Die hiesige Ortsgruppe de» Verbände» Deutscher Ztgarrenladen. Inhaber, Sitz Hamburg, hielt unter ihrem Vorsitzenden. Stadt- rat Josef Sunte, bte 3«. Jahreshauptversammlung im Italienischen Dörfchen ab. Au» dem vom Schriftführer Friedrich Gettz vorgetragenen Jahresbericht ging hervor, bah die Ztgarren-Gpe-talgeschäste im vergangenen Jahre, in- folge der durch die allgemeine missliche Wirtschaftslage per. minderten Kaufkraft des Publikum» »u leiden halten. Schwerer Schaden werde dem Spezialhanbel durch de» ver- kauf nach Ladenschluss und an Katertagen auf den Bahiihösen, t» Trinkhallen. Gasthäusern und v«rgnügung»lokale» zu- gefügt. Schuld daran sei die RetchSregterung, weil sie bis jetzt immer noch nicht die einstimmig gefassten Beschlüsse des Reichstages vom 8. Februar 193«, die «ine Aenderung der Gewerbeordnung forderten, in GesetzeSform gebracht Hobe. Starke Beunruhigung herrsche in den Mitgliederkretsen auch über die beabsichtigte Aufhebung der Zwangswirtschaft sür gewerbliche Räume, die nur mit gesetzlichen Schutzbesttnimu». gen gegen wucherische Ausbeutung der Mieter vorgenvminen werden könne. Die neuen Satzungen wurden der Bcrsamm- lung vorgetragen und von ihr beschlossen. Die zur Wahl stehenden Vorstandsmitglieder — 2. Vorsitzender, 2. Schrist- sichrer und vier Beisitzer — wurden einstimmig wteder- gewäblt bzw. ein Beisitzer neugewählt. Die Vorstandschast setzt sich wie folgt zusammen: Ehrenvorsitzender: Emil Kläh n, 1. Vorsitzender: Stadtrat Josef Kunt«, 2. Vorsitzender: Handelsrichter Hans Breustng, 1. Schriftführer: Friedrich Seitz. 3. Schriftführer: Richard Ztegenbalk, Schatz meister: Walter Heil mann, Beisitzer: Georg Anders, Egmont Bauch. Max Braun, Carl a Lampo, Georg Höfcr, Max Kaul, Richard Müller. Otto Peschkc und Franz Rabatt», Die mährend de» abgclauscnen Jahres abgehaltcncn Mitgliederversammlungen waren durchschnittlich gut besucht. Die Zahl der Mitglieder beträgt zurzeit 414. Der Kassenstand ist günstig. — GescllenftiickS-Aosstellung 1927. Wie alljährlich ver. anstaltet der Innungs-Ausschuss der Dresdner Innungen auch Heuer und zwar am 2., 3. und 4. April eine grosse Ausstellung nv» Lehrlingsarbcitei, und oicsrNeii- icken im Kunst- ausstcllunqSgcbäude deS Dresdner AnSstellungSpalasted an der Lennsstrasse. Zweck der Ausstellung ist. der Dresdner Ocssentltchkeit sowie besonders Eltern. Vormündern »nd Erziehcrn zu zeigen, was eine ordentliche Mctsterlehrc in d:r Heranbildung des handwerklichen Nachwuchses zu leiste» vermag. Diese Ausstellung ist im wahrste» Worte eine Leistungsschau des Handwerks und gibt einen guten Einblick in die Ausbildung und die gemeinsame Arbeit zwischen meisterlicher Werkstattlehre »nd Berufsschule. Die feierlich« Eröffnung findet Sonnabend, den 3. Avril. 1l Uhr statt. Daran schliefst sich ein Nundyang durch ll Ausstellungs hallen. in denen 20 Innungen gegen 2600 Stücke zeigen werden. — Der Parkplatz aus dem Altmarkt nicht für de» Fnss« verkehr frei. DaS Preffcamt deS Polizeipräsidiums teilt fol gendes mit: Der Parkplatz auf dem Altmarkt ist kürzlich durch Ketten abgegrenzt worden. Um VerkehrSunsälle nach Möglichkeit dort auszuichliessen, wird dem Publikum in seinem eigenen Interesse empfohlen, den Parkplatz im Hinblick auf den dort herrschenden regen Kraftsahrzeugverkehr niclrt zu be- trete» und lieber den kleinen Umweg entlang dcS Parkplatzes zn machen. — Tagung der Sächsischen Hotelbesitzer. Am 7. April findet in Leipzig die 10, Jahreshauptversammlung dcS Scich- fischen Hotelbcsitzer-BcrbandcS statt. Es werden sprechen Reichs- tagSabgeordnetcr Senator Beythie »-Hannover über «Wirt« schastöpolilische Betrachtungen mit besonderer Berücksichtigung der Lage des Hotelgewerbes* und NeichStagSabgeordncter Richter B r o d a u f - Chemnitz über .Schankstättengcsctz und Abstinenzbewegung*. Ferner spricht VerbandS-SnndikuS Dr. Senf über »Steuerpolitische Forderungen des Hotel gewerbes". — DaS Uebersallkommando in Freital. Die Dresdner Nationalsozialisten haben Freitag abend im „Sächsischen Wols* im Stadtteil Drüben eine Ortsgruppe Freital gegründet, AlS die Roten Frontkämpscr in den Saal dringen wollten, kam eS zu Zusanimenstösscn, Das Dresdner- Uebersallkommando war rasch zur Stelle, riss die Streitenden auseinander und geleitete dann die Nationalsozialisten zur Stadt hinaus. 1akrmarkt8-5onntag von 1—8 vtzr geükknet l-sinsilff>»us l-lseM SpeeiaUiau» Me gute zvsecde 1S,»II»«r»0s « Onlnrlunxsjnlir 18Z0 Kunst und Wissenschaft. Opernhaus Ein prachtvoller Abschluss der Nichard-Strauß-Tage war die Ausführung der „2 a l o m e". Auch dieses Werk hat Strang wiederholt hier dirigiert, und die den Abend beherrschende Gastleiitung der Barbara Kemp ist ebenfalls bekannt. Neue Eindrücke vermittelten sich also auch an diesem Abend nicht, aber dafür erneuerten sich alte in lebendigster Form. Die Salome der Barbara Kemp bleibt immer ein Wunder, eine der stärksten dramatischen Gestaltungen, die die deutsche Opernbühne zurzeit hat. Eine mächtige seelische Entwicklung, cm nucnisdringlich und doch mit allen schauspielerische» Meisterkünitcn entworfenes Charakterbild gewinnt Klang i» einer gesanglichen Linie von reichster Schönheit. Und so sehr man auch gestern wieder tm Banne der dramatischen Persön lichkeit stand, die bis zur Bewegung jeder Fingerspitze, ja man möchte sagen bis in die mit erlesenem malerischen Geschmack gewählte blendende Gewandung dnrchnervt ist: die ganz be sondere Bewunderung galt doch auch diesmal wieder dem Ge lang dieser Salome, der. ohne die gebotenen Schärfen des Ausdrucks sollen zu lassen, eine wahrhaft berückende Fülle von Wohlklang und Schönheit entfallet. Und solche» Grnnd- zug nimmt daS Werk selbst auch unter Leitung seines Meisters an: dad Ehavtischc wird zurnckgedrängt zugunsten der Klarheit und deS Wohllautes. Dieses Leitmotiv alles Slransstchen DirtgterenS eigener Werke erschien am Salome- Abend noch einmal ganz besonders ausgeprägt. So dass man küglich nicht kaffen konnte, dass dieses Werk vor noch nicht einem Viertellahrhunderl von vielen als eine Orgle von Häss lichkeit und Verwirrung betrachtet wurde und die. die damals anderer Meinung waren, verketzert wurden. Zum Er folg deS jüngsten Salomeabends trugen im übrigen dir bekann ten Leistlingen des einheimischen Ensembles bei. Leider batte B o g e l st r o m s mit der gewohnten überzeugenden Lebendig keit wirkender meisterlicher YerodcS nicht seine ebenbürtige HerodiaS, Für die erkrankte Irma Tcrvani trat Lotte Dörwald vom Leipziger Stadttheater ein, eine sympathische geschmackvolle Tänacrin, der aber für diesen Fall völlig das Format dämonischer Grösse und Leidenschaft fehlte. Den Jochanaan sang Plaschke mit der gewohnten Verinner lichung. den Naraboth Hirzel mit warmer Tonschvnheit. Dass ihn als er als Leiche am Boden lag, dann einer der Sklaven sehr ungeschickt trat, io dass er unwillkürlich eine Bewegung, wie sie bei einer Lciclie nicht vorzukommcn pflegt, mache» musste, war ärgerlich. Aber die Stimmung wurde auch dadurch nicht gestört. Man feierte zum Schluß Barbara Kemp, Vogel- ström und vor allem Richard Strauß nochmal mit grösster Herzlichkeit. Dr. E u g e n S ch m i tz. -j- Dresdner Theater - Spiclplan sür heute: Opern- Haus: „Tannhäuser" (147). — Schauspielhaus: Morgen feier: Beethoven (1412): „Wallcnstein" (ff48). — Albert- Theater: Beethoven-Feier >1412): „Der zerbrochene Krug". „Komödie der Irrungen" ()44>: „Regen" (ß48). — Residenz. Theater: „Das Hollandweibchen" (l-44): „Die ZirkuSprin- zessin" (>48). — Die Komödie: .Der Arzt am Scheide wege" s>«81. — Ccntral-Theater: „Pit-Pit" s'/48). Mitteilungen der Sächsischen StaatSthcater. Schau- s p i e l h a u s. Im Rahmen der festlichen Veranstaltungen, die dem Gedächtnis des hundertjährigen Todestages Beet hovens gewidmet sind, wird am Sonntag, den 3. April, .Egmont" non Goethe, mit der Musik non Beethoven, wieder in den Spiclplan ausgenommen. Die Spielleitung liegt in den Händen Paul Wieckcs, der auch den Oranten labwechsclnd mit Klrinoschcggl spielt. Neu besetzt sind folgende Rollen: Margarethe von Parma iGrethe Bolckmar): Herzog von Alba iDecarlt): Ferdinand iMalten): Macchiavell IKottenkampl, Nuysum (Liedtkes. Wie früher spielen: Graf Egmont sLtndiierl: Richard IPosse): Silva ILewtnsknl: Gomcz iFarechti: Klärchen lAntonia Dietrichs,- Ihre Mutter sLuise Firlel: Brackenburg iPaulscnl: Jctter lPonto): Soest lSchrödcrl: Ziinmermann (Hühner): Seifensieder (Ostwald): Bunk sMeneri: Banse» Müller). Musikalische Leitung: Arthur Chitz. Anfang ff4? Uhr. Nach .Egmont" wird, zeitweise unterbrochen durch die notwendigen Proben für die Osteraufsührungen dcS „Faust", die Vorbereitung von ,W a l l c n st e i n S Tod" ausgenom men. Die Erstaufführung des neu einstndicrtrn Werkes soll Ende April stattfinden. Montag, den 28. März sAnrcchtSrethe X): önig Heinrich IV.* s3, Teil) von Shakespeare. Spiel leitung: Josef Gielen Anfang 148 Uhr. Dle Ausgabe der Stammsitz-Gutschein hefte für die Zeit vom 1. April 1927 biS mit 81. März 1928 an biS- berige Inhaber erfolgt gegen Vorlegung der vorjährigen Gut- icheinhcfte von Montag, den 28. bis mit Donnerstag, den 81. März, täglich zu den üblichen Kasscnstunden von 10 bis 2 Uhr an der Schauspielhauskasse. 4 Katholisch« Hoskirch«. Morgen Sonntag <27.1, vormittag» >2 Ukr: Meile vvn Goßwin: Graduate: Tribulation«» von Aib linger: Offertorium: 2küiu ckulei» momaria von Pitloria. 4 Die Komödie, „Die Revue zu Bieren", da» ncucste vühnenwert von Klau» Mann, wurde von der Komödie erworben. Di« Auffahrung ivlrd hier am 11. Mai in der Besetzung der II» aussührung mit Pamela V-dekind, Gina Mann, Klau» Mann und Gustav Giündgen» stattfinden. — Heule 148 Uhr: Gastspiel von Alexander Moisst in „Der Arzt am Scheideweg". Einzige Wiederholungen davon: Montag, den 28., und Dienstag, den 29. März. — Hermiirc Körner setzt ihr Gastsviel al» Herzogin vvn Marlborvugk in dem Lustspiel« „DaS Gla» Wasser" am Mitt woch. dein 80. März, fort, 4 Albert-Theater. AIS nächste Novität wird eine Uraufführung von Rudolf Klubmann vorbereitet: „Kaiser oder knock-out!", der Alpdruck eine» Weltboxineistcr», TrauingrotcSkc in 8 Akten, Di« Regie liegt in den Händen Hann» Fischers. 4 tkentral-Theater, Tie bekannte Tanzsoubrette Irene «.Palast» spielt in der ab l. April zur Auisührung kommenden amerikanischen Operette „N o, N o M a n e I I c" die Titelrolle. Frau v. Palast» hat diese Nolle in der vorigen Saison am Netropol-Theatcr in Berlin kreiert. Kartenvorverkanf täglich ab l» Uhr, Somiiag» ab ll Uhr an der Theaierkaije. 1- Beranstaltnngen, Sonntag <27.1: 1410 Ubr In der Luka»kir<b« »nd um II Uhr im Pädagogium der Tonkunst: Beethoven-Feiern: nachm. 4 Uhr in der Kirche von ttätzschcnbroda: Aussührung der „Tebüpsung": abend» 7 Uhr im BereinShauS: Buchdruckcrgesang- verein: im Nenstädter Kasino: M. G. B. Stradclla. Montag: Tanz abend La Argentina: Liederabend Marta Rita Jenny. Tieneiag: Konzert der Donkosaken. Mittwoch: Liederabend Thum. DonnerS- >ag: 2. Konzert der Donkosaken: Dresdner M. G.Vortrag Dr. Wolls i„Metaph»sik der Gclchlecht»licbe">. Sonnabend: MG.V. Weißer Hirsch. -s- Konzert. Die Vereinigung Freunde Deut- scher Kunst bot im Saale der Dresdner Kanfniannschgst einen musikalischen Vortragsabend, der künstlerischem Nach- wnchse Gelegenheit gab, sich über den gegenwärtigen Stan des erworbenen Könnens ausznwcisen. Georg v. Soeben spielte an emlettender Stelle Beethovens I>-D»r-Sonate, Werk 81a. Er fand sich mit der Aufgabe recht geschickt ab. Die Fertigkeiten zeigten sich als sorgfältig entwickelte. DaS Andante im besonderen gefiel durch gesangliche Werte. Aus der Gestaltung des Ganzen sprach gereifte Musikalität. Da von überzeugte der noch junge Musiker auch als geschmack- voller Begleiter sowie weiterhin als Kammerspielcr bei Wiedergabe des O-Moll-Trlos vvn Brahms. Frau Elfrtede Aulhorn (Violine) »nd Stefan Auber (Cellol waren Ihm tüchtige Mithelfer. Die Klangfeinheltcn des Presto-SaheS zwangen z»m Anshorchen. Gesangltche Kunst vertrat Heidt Pa »Icke mit Liedern vvn Schubert und Wolf. Die AuS- schulung der beachtlichen Mittel macht recht bemerkenswerte Fortschritte. Nur die Höhe ist noch nicht genügend sicher be herrscht. Der Vortrag kündete Geschmack und St»» sür musikalischen Ausbau. Die Gabe,, fanden überaus freund- willtae Aufnahme ff!. ?. 1- Der Literarische Hierein konnte diesen BvrtrazSwliikcr nicht elndrnck-ooller beschließen, al» er e» mit seiner Beet» hovenfeler tat. die sich, so einfach sie war. würdig den
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