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Dresdner Nachrichten : 30.03.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187503309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750330
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750330
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-03
- Tag 1875-03-30
-
Monat
1875-03
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.03.1875
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»aichellit sto» » Uhr in der «rvediiion kkarienlir^d« >». ?tt>o»< nkmcni«»rc>» «ierlktjalir- >,«t SM»ri 2LPsge.,durch die Po» 2 Mart LS Ptgc. M«jcl.Rumi»cr»I0Pjgk. 27000 >tr»i. Für d>« Rllikgadr ringe- laudier Manuskripte «acht sich die Redactt», »icht verbindlich. Inseralen-Vnnobme aul- wurldt ll»-,»»i«I» uu<> V«,I« in Hamburg, ver- Itn, Wien, Letpjig, Valei, Brellau. tzrantturt a. M. — »,«. ««»»« in Berlin, Leivtia, Wien, Hamburg, Frankfurt a. SV.. MÜn- chrn. — vixid» t V». in Jrarkfurt a. M. — tr. Voigt in ühemnttz. — u». vav.lmdtt». ktolliar » v». in Pari«. Tageblatt für Politik, Unterhaltung n. Geschäftsverkehr. Druck und Ergenthum der Herausgeber: Ettpsch Sr Nejchardt in Dresden. Inserate werden Maetaii- ..«raie >3 anaenomnien vt, Ad. » Mir. Sannt«,» dr» Mittag» »2 Udr. Ii» «ieuiiadt: große Kloster, gosje L bi« Aochm. » Uhr. - Der Stoum einer cin wattige» Pclitjeile loste« >r Psge. Emaelandt dl« Zeile 3» Pigc. »ine «oranlie stir da» nochiitagige Erschei nen der Juicrate wir» nicht gegeben. «lurwiirtige Annonce«» tilniirogc von u>>» «nbe» la.intcn Kirnten und Per sonen inscrirc» wir nur gegen Prniium er and o» Aodlung durch Brief, »larkcn oder Policititad- lun.,. Nenn Lilden kosten IL Psge. Insernte sur die Monlog» - Nummer oder noch einem Felllog» die PeUtzeNe 2» Psge. Nr. 8S. Zwanzigster Jahrgang. Mitredatteur Für baS Feuilleton 0r. Luatl »»«rsv. LnÄvIgs Nartm»»» TageSgeschtchtk. Deutsches Reich, Der Kaiser hat an seinem GcdurtSieste! mehrere» Personen Auszeichnungen verlieben, von welchen einige einige» Aufsehen erregen. So ist dem Herzoge Wilvclm von Mecklenburg-Schwer!». tem Gemahl der preußischen Prinzessin Alexanbrtne, der Rang eines Generals der Cavalerie verliehen worden. Man wird sich erinnern, dah der Herzog Wilhelm vor Jahresfrist In Folge ieneö unliebsamen Vorfalls in Cassel, wo selbst er die 22. Division befehligte, seine Entlassung nehmen «nutzte und vom Kaiser zu den Osficlcrrn der Armee verseht wurde. In Folge ieneö Ereignisses bestand die Prinzessin Alerandrine darauf, sich von ihrem Gemahl scheiden zu lassen; nur der Intervention deö Kaisers gelang eS. den Eclal zn ver meiden. Die Prinzessin verließ hierauf für längere Zeit taS von ihr In Pot-tam bewohnte Schloß Marli) und begab sich zu ihren Verwandten nach Schlesien, während Herzog Wilhelm als einfacher Privatmann in Wiesbaden lebte. Jetzt heißt cs, daß sowohl der Großherzog von Mecklenburg, der ältere Bruder des Herzogs, als der Kaiser die Angelegenheit applanlrt und eine Aussöhnung zwischen dem herzoglichen Paare zu Stande gebracht gaben; daraus ließ auch die Beförderung des Herzogs Wilhelm schließen, der bereits vom Kaiser in einer besonderen Audienz empfangen worden ist. — ES ist nicht unbemerkt geblieben, daß der Oberhosmeiiter der Kaiserin, Gras Nesielrote, der Führer der ultramontancn Partei bei Hofe und als großer Widersacher BiSmarck'S bekannt, den Titel „Excellcnz" erhalten hat; Nesscl- rode bat Im Herrenbause gegen die ganze neuere Kircvengeick- gebuna gestimmt. Wie man vernimmt, wollte der Kaiser mit dkeser Auszeichnung gewisse Gerüchte beseitigen, welche seit län gerer Zeit mit Vorliebe colporttrt werten. — Der ln Plötzenste mhastirle RelchStagsabgeordnete Mest hat sich an die Bibliothek de-Reichstages um Nebcrscndung von mehreren wissenschaftlichen Büchern gewandt; der Bibliothekar, 0r. Potthast, ist diesem Wunsche bereitwilligst nachgekommcn. Oesterreich. Die Nachwirkungen des Prozesses Oienbeim beschäitigkn noch fortwährend die Presse und dir öffentliche Mein ung. WaS zunächst den Ritter von Pontcuxin selber betrifft, so ist eine benierkensiperlhe Kundgebung aus UniversitätSkreiscn zu zeglstriren. Die größte und geachtetste studentische Verbindung an der Wiener Universität, tcr „Lcievcrein der deutschen Studen tin" hat in seiner lebten Auoschußsitzung den Beschluß gefaßt, Herrn v. Oienheim, der tlcscni Vereine bisher alS Stüter und Mitglied angedörte, auszuschließcn und die zugesagten Jahres beiträge desselben von nun an zurüekzuweisen. ES erscheint erwäh nenswertst, daß an rem Zustantckonnnen dieses Beschlusses die Prrfessorrn Blllroth, Hanel, Lützow und Erner persönlich mit wirkten, invcm sie aiö Ausichußinitgiitder des LestvereineS an der betreffenden Sitzung tsteiinastmen. Zweitens wlrü. von der „Presse" koustattre, paß, entgegen allen blSstertgtzffMMHcUrmgen. da- Verhalten deö Fkelherrn v.Hein !m ProzesfsVklMdtkm that- sächlich eine Mißbilligung seitens des obersten Gerichtshofes er fahren stabe, indem Baron Hei» wegen seines an den Schwur gerichts-Präsidenten Baron Wittw.ann gerichteten Briefes einen Verweis erhielt: seine Zuschrltt an den LanbeSgerlchtSrath Baron Wittmann sei „sowohl der Zeit alS rer Form nach" eine unglückliche gewesen. Frankreich. Auö Havre wird geschrieben: Havre de Grace war wohl einer der wenige» Haien in Frankreich, wo der Ge burtstag des deutschen Kaisers Wilhelm von den Kapitänen der im Hasen liegenden Schiffe gefeiert wurde. Um8UbrMorgrnS, jum ersten Male seit dem Kriege, hißte das deutsche Eonsnlat vor den etwas erstaunten Blicken der Franzosen die dreifarbige deut- 'che Tonsuiatsslagge. Ihm war bereits die Stettiner Barke „FI- delio", Kapitän Kindt, vorangegangen. Das letztere Schiff bkangte in vollem Flaggcnschmuck; stier sah man auch neben den deutschen Nationalfarbcn den alten preußischen Adler im weißen Felde lustig slatter». Andere deutsche Schiffe, die Rostocker Brigg „Mathilde", die Bremer Barke „Columbuö", der Ham burger Schooner „Adelaide" :c. stoben sich ebenfalls durch Flag- arnschmuck. Trotz des unS nicht ireuntlich gesinnten Volkes von Havre kamen dennoch keine Mißstelligkeiten vor, der Tag verlief in Ruhe. England. Die Ausrüstung der Schiffe für die Nordpol- exvebition ist nahezu vollendet. Plan dart behaupten, daß keine stühere Expedition so vollkommen ausgerüstet und gegen Gefab en geschützt war, wie diese. Auch die Bemannung Ist anss Sorgfältigste auSgelesen. Ein großer Kessel erpkodlrte am 22. Morgens in den Zinn- plattenwerken zu Eandora bei Swansea, töbtete zwei Personen, verletzte sechs ankere und richlete ungeheuren Schaden an Eigen- thum an. Glücklicherweise beginnt Montags dieArbeit später als gewöhnlich, so daß von den WO Arbeitern nur wenige anwesend waren. Der Kessel zersprang in vier oder fünf Stücke, und jedes Stück, nn Gewichte von mehreren Tonnen, wurde 80-50 Fuß weit geschleudert, Alles im Fluge zerschmetternd. Locales und «iichftsche». — Mit nächsten, Monat nimmt daSMilitärersatz-Aushebungs- gcschäft im gesamniten deutschen Reiche seinen Anfang. Namentlich gelangen zur Untersuchung die Militärpflichtigen der Jahrgänge von 1852 bis 1855. — Die Garnison Dresden ist nun vollständig mit dem neuen Gewehr Nr. 71 einexercirt und ausgerüstet und bezieht nun mit demselben die Wachen. — Am 1. April trifft die erste Quote der Beurlaubten beim 12. ArmeecorpS ein, um binnen 12 Tagen die Handhabung des neuen Jnfanteriegewehrs kennen und behandeln zu lernen, und folgen die Quoten dann von 12 zu 12 Tagen. Theil- weise Bürgereinquarticrung. — Vorgestern in der 7. Morgenstunde bat der hiesige Poly, techniker-Gesangverein „Erato" Herrn 1)r. E. Pesch ei in Würdigung seiner Verdienste um das Körner-Muieum durch ein Ständchen und eine Ansprache in seiner Wohnung, große Plauenschestraße. überrascht. — Die Zahl der in voriger Woche in den hiesigen Kirchen constrmirten "Knaben und Mädchen beträgt im Ganzen 2844. Diese vertbeiltcn sich aui die einzelnen Kirchen wie folgt: 178 in der Frauenkirche. «98 in der Kreuzkirche, 120 In der evangelischen Hofkirche. 748 in der Neustättcr Kirche, 250 In der Frictrich- stäbter Kirche und 560 in der Annenkirche. — Trotz des ungünstigen Wetters der letzten Woche, Kälte, welcher seinen» bereits im..Gemeinnützigen Verein" gehaltene» Vortrag über „Wohnungen" wiederholte. Diesem Herr Stalt- rctth Advokat Grüner, über eic „revidirte Stättcortniing" sich sehr faßlich verbreitend und die Vorzüge derselbe» gegen die ältere ganz besonders bervorbebend. Den nächsten Vortrag bot Herr Direktor Lr. D rechSl e r. welcher seinen ebcnialls im „Gemein- ltzlge» Verein" gehaltenen Vortrag über „Ue Sonne" aut Wunsch der Vereins-Mitglieder unter dem regsten Beifall wieder holte. Den Reigen der Vorträge vor dem Qsterscsie schloß Herr PrivatuS Eng ei mann, welcher Rciieeindrücle über denBeinch der Ausgrabungen Pompcii'S und des Vesuvs während tcr Ostcr- iciertage des verflossene» Jahrcö der sehr zahlreich erschienenen Versammlung mittheilte. Daß sämmtliche Vorträge sich dcS leb haftesten Bclialles zu erfreuen hatten, war bei der durchweg treu- lichcn Bchanblungöweise der vorliegenden Themas selbstverständ lich, und sicht man den noch für einige Vortragsabende des April angcmeldeten Vorträgen mit um so größerer Erwartung entgegen, alö die Wahl der Themas einerseits, aiö auch die Persönlichkeiten der Vortragenden zn den weittragendsten Hoffnungen berech tigen. (i. — Der (Seuckc'sche KioSk auf dem Kaushansplatz entwickelt sich mehr und mehr zu einer Berkehrsstelic für das große Publi kum. Leit gestern werden daselbst auch alle Sorten von Da mp s- schifs-Billets bis Schandau und Meißen verkamt, und zwar eiistacbe, Doppel- und AbonnementS-BillctS, ohne irgend welche Preiserhöhung. Diese praktische Einrichtung wird Vwien willkommen sein, welche mit den Dampfschiffen fahren und dem zeitweiligen Andrang an den anderen ossteiellcn Billct-Expedilio- nen answeichen wollen. — Die Hebung des Ketlendampfers, welcher nicht, wie früher berichtet, an der Marienbrücke, sondern an der Augustuobrücke «an Vordertheile einen Leck erhalten hat, ist auf größere Schwierigkeiten gestoßen, als man Anfangs glaubte. Der Dampfer besteht aus 8 wasserdicht geschlossenen Theilen, von denen der vordere den Leck er hielt und sank, worauf der mittlere und der Hintere Theil nachfolglen und der Steuermann sogar in Gefahr kam. Leider konnte man zur Hebung nicht genügend lange Zillen herbeischaffcn, um ein der Länge des versunkenen Schiffs entsprechendes Triangelgerüst ausstellen zu können, sonst wäre der Hintere Theil des Dampfers, der noch einen Meter tiefer im Wasser sitzt, wie der vordere, bereits gleichmäßig gehoben. Nach der Wiedergewinnung des Ketlendampfers sott der selbe in dnrSchÜck'sche« Echiffsbauanstalt rcparirt werden. TaS System, welches in Seestädtni bei Hebung von Schiffcn angewendet wird, dürste Manchen interessiren. An beiden Seiten eines versunkenen Schiffes werden große Bote init hohem Bord so nahe als möglich angelegt. Nun füllt man diese beiden Bote mit Wasser, so daß sie tief versinken. Hierauf verknüpft man diese, bis zum äußersten Rande mit Wasser gefüllten Fahrzeuge durch Taue fest mit dem versunkenen Schiffe, pumpt das hineingefüllte Wasser aus den Boten wieder heraus, so daß dieselben, ihrer Last ledig, sich und zugleich das versunkene Schiff mit, cmporheben. Dieses Verfahren konnte hier, in Ermangelung derartiger hochbor-- diger Fahrzeuge, nicht angewcndet werden. — Der bekannte französische Deputate, Advokat und Staats mann Jules Favre hat jetzt eine „Einfache Erzählung eines Mit glieds der NationalvertheidigungS-Negierung" veröffentlicht. Darin findet sich neben vielem Bekannten auch einiges Neue. Was Jules Favre und ThierS mit Bismarck verhandelt haben, wird im Einzel nen berichtet. Selbstverständlich hat Julcü Favre bei allen diesen Vorgängen die schöne Rolle, und es ist ein Wunder, zu sehen, wie er mit den« reizbaren und launischen deutschen Kanzler fertig zu werden iveiß, und welche tragische Würde er den fürchterlichen Anmaßungen der Deutschen entgegenstcllt. Es kann nur zur Erhöhung seiner ei genen Wichtigkeit beitragen, daß er im klebrigen sichtlicheAnstrcngun- gen macht, dem persönlichen Verfahren des Kanzlers Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Ein unbedingt anerkennendes Porträt ent wirft jedoch Jules Favre von dem sächsischen General und KriegS- ministcr v.Fabrice, damaligen Gouverneur von Versailles, der nach Bismarck'S Heimreise die Unterhandlungen leitete. Er, Jules Favre, gibt mit einer anmuthigen Wendung zu verstehen, daß die vortreff lichen Eharalter-Eigenschasten dieses Generals wohl in seinem fran zösischen Ursprünge, den schon der Name andeutet, ihren Grund ha ben mögest. V. — Vorgestern erschien in der Wohnung einer hiesigen Dame ein Dienstmann und verlangte mit dem Dienstmädchen zu sprechen. Dabei wies er einen angeblich von der Dresdner Sparkassenverwal tung ausgestellten und von Herrn Stadtrath vr. Stübel Unterzeich neten Schein vor, nach welchem er, wie er vorgab, beauftragt sei, das Sparkassenbuch des Dienstmädchens einzusordcrn, weil mährend der Osterfeiertage bei der Sparkasse die Umrechnung der Thaler- währung in Markwährung stattfinden solle. Der Dienstmann war von einem unbekannten Manne auf der Straße mit diesem Aufträge versehen worden und sollte das in Empfang genommene Sparkassen buch dem am Gebäude der Sparkasse wartenden „Vorstand" über geben. Die ganze Sache stellte sich aber als eine schändliche Be trügerei eines bis jetzt leider noch unbekannten Schwindlers heraus, der jedenfalls wußte, daß das Mädchen ein Sparkassenbuch besitzt, und auf diese Weise dasselbe herauszulockcn versuchte, was ihm allerdings nicht gelungen ist. Um das Publicum vor dein Scbivind ler rechtzeitig zu warnen, hielten wir cs für gcrathcn, den vorstehen den Fall zu veröffentlichen. - Eine, diesige Wittwc bat, wie »nS inltgcthcllt l'.lcr icvc Dresden, Dienstag, 80. Mär; 1875- und tßat Ne nötyigcn gerichtliche» Schritte. Obgleich nun ßeire ein aui ivren Nainen getauttcoKinv pro- sich doch Nirch weitere bcl)örNiche Erör- dieses Kind ein von ißr angenommenes ^ . . eigenes war. Sie sieht nuiimebr der Be» wrasung tür ihren Schwintelversuch entgegen. — Wie der Tharanoter Anz. berichtet, pnssirte dieser Tage einem craetcir Tharandter Handlungshause das unangenehme Ver sehen, daß cS, statt des verlangten Weines zur Eammuniov, Arac in die Kirche sandte. Glücklicherweise wurde man den Jrrthunr noch vor Beginn der heiligen Handlung gewahr und konnte den Umtausch bewerkstelligen. - Kaincuz, 27. März. Heule wurde vor versammelter NalhSntzuiig Herr Bürgermeister Hertel in Eibcnstock zum hie sigcu Bürgermeister einstimmig gewählt. Der Artikel im Brief kästen der „Trervncr Nachrichten" vom 22. Mürz vat hier böieL Blut gemacht ; wie konnte aber tcr Herr Veriasier tie guten Voll blut Kamcnzcr so angresteu, dieselben haben sich sehr getroffen gcinbit und ihren Unwillen im diesigen Wochenblatt«: ausge- sprechen, sich sogar in poetische A not rücke verstiegen, in weichen der Herr Vcriasscr den schmeichelhafte» Viamen „Ochs" erhält, leer ici»! Wenn die ge,'reffenen Kameiner wüssten, wer der Ver- iasicr wäre, wehe ihm! Und doch war der Artikel ganz der Wahrheit gemäß, worüber sich Planster ge'reut hat. Das Gute hat cs gci abt, daß wir nun in de» Kirstcnnastristtcn lauter „Herren" haben! Möchte der Herr Vcriasscr bald wieder so was Pikantes folgen lassen. — Aus Qlbernhau. Daß oft das anscheinend unschuldigste Kindervergnügen für die Bethcrligteu mit sehr unglücklichem Ende beschließt, dürste nachstehender Fall, welcher sich am 20. d. in den Nachmittagsstunden im benachbarten Nübenau zutrug, zur Genüge dartßu». Der zwölsjahnge Knabe des Naaelschmied Uhlig beschäf tigte sich in Gemeinschaft mit zwei andern Knaben gleichen Alters damit, an einem Bergabhange unweit der elterlichen Wohnung iir Nubenan Schncelawinen den Berg herunter zu rollen. Der kleine Uhlig laust, um das Umstürzen der Schnerwalzc zu verhindern, neben der sich den Berg abwärts bewegenden Schncelawino her, kommt zum Fallen und wird van der nachstmzendcn Schneewalze vollständig verschüttet, so daß seine Befreiung nur mit Airwendung von Hacke und Schaufel den auf Hilferuf hinzugeeilten Leuten mög lich war. Ter Keine Uhlig war leider bei seiner Auffindung be reits eine Leiche, nn welcher sich alle Wiederbelebungsversuche erfolg los zeigten. Es hat nach Ausspruch des Iir. Schüttet Erstickung stattgesunden. — A ngck 5i»bigtc Ge r > cl> tsvcr h anblunge n. Heute Vormittag 0 Uhr Hauptperhandlung witcr Therese verw. Biencrt gcb. Williimnu aus Keinotan und Flora verw. Liersck) geb. tkicnerl von hier wegen Betrugs, de«. Beihilfe zu solchem. — 0 Uhr Hauptverhanblung wider den HandeiScommiS Ernst Friedrich Earl Emil Schmälst aus Großosstersleben und Ge nosse» wegen Diebstahls und llikundeniälschuiig, bez. Beihilfe znin Diebstahl. - 'TL'tterungö-Beobathtu»,, am 20. März, Mittags. Barometerstand »ach Otto <L Böselt hier: 28 Paris. Zoll 2 L. «seit gestern 8'" gestiegen). — Thermometer nach Reaumur: 7 Grad über Null. — Die Schloisthurmialme zeigte West- Wind. Himmel trübe, Schnee und stiegen. — Gldhöhc in Dresden, 2'.>.März. Mitt.: 58 Cent.unter 0. Fe»illc1o,t. kl. U. Residenzth:atcr. Zum ersten Male: „Die goldnc Vase", Zaubermärchc» ven Ferdinand Gleich. Auch ein goldncr Teps braucht kein GlüclStopi zu sei» und Ferd. Gleich zog aus tem Hoffmann schen geltnen Topie eine große Niete. Die barocke Zaubcrwclt des genialen Zechbruders von Ludwig Devricnt, die oit iratzcnhaitc Vermischung von Geistern und Gespenstern mit der hansbackencn Wirklichkeit, wie sie sich in den Hoffmann'schcn Phanlasiestücken, in den Eliriren des Teufels und dcrgl. ailkspcicht, zn kramatisircn. erfordert einen geübten Theater-Lchrittsteller. Ferd. Gleich aber zeigte bei seinem Ver suche eine wahrhaft kindliche, rührende Nnbeholscnheit der dra matischen Gestaltungskraft. Es verlohnt sich wahrhaitig nicht der Mühe, das traurige Product theatralischer Impotenz, Geschmack, losigkeit und ManaelS an Geist und Witz einer eingehenden Be sprechung zn unterziehen. Wuntcrn aber tari man sich, wie sol cher O.uark zur Aunührung angenommen, mit einigem Aufwand an ncucu Dccorationcn auSgesiattet und endlich einem kunstver ständigen Publikum, wie dem Dresdner, geboten werten tark. Das Publikum brückte allerdings seine Meinung so laut und kräitig auS, daß man es wohl verstauten haben wird. Unter her totalen Ungenießbarkeit dcS Stoffes litten auch die Darsteller, so daß von dem vielgerühmtcn Ensemble und tem fleißigen Ein- stukiren tcö Resitenzthcaters Wenig zu veripüren war. WaS Halis, daß Frau Weckes förmlich im Schweiße Ihres Angesichts lich abmühte, taß Herr Karl seine beste Laune aufbot, kaß Frl. Lhcisen mit Wärme tcclamirte: Das Publikum dachte koch mit Herrn Karl: Weg damit! Unfreiwillige Heiterkeit er regten eie viele» lliställe in tcr Maichinerie, »och mehr aber die Zumutbling, sich nach Anleitung des Theaterzettels unter etlichen gueilendurchrauschtcn Bäumen den Waltschlöhchenparl, unter einigen Gaslampcn von Milchglas den Lincke'schcn Bad-Garten, unter drei Viaductpsellern taö Ostragehcge bei der Marlenbrücke vorstellen zn sollen. Die Locomotive und Wage», tie über diese Brücke humpelten, stellten gar den Wiener Schnellzug dar: Kurz, der Abend war ein total verlorner! Möge das Residcnzthcatrr nicht viele seines Gleichen sehen — weg damit! H Dem königl. preuß. Hoischauststeler Döring In Berlin sind anläßlich seines Künstlcrjubiläumd anßcr preußischen Orten noch tcr Franz Ioief-, wünemb. Friedrichs-, babeufch. vom Zähringer Löwe», hessisch. Philipp des Großmüthigen, großherzogl. sächs. vom weiße» Falken, sächs. erncstin. HauSortcn und die königl. bairische LutwigS-Metaille für Kunst und Wissenschaft verliehen worden. , wird, aui folgende Welse jüngst einen unvcrheirathctcn istcr «ebenden Anü- läntcr zn betrügen versucht. Sie war eine Zeit lang bei dem Schnee Reg«, hat sich dennoch der Gesundheitszustand d-rDresdncr! ^;^hschäittr!>, m!d i.r dieser StÄlung ziemlich'intstnmtt Einwohnerschaft vortrefflich bewahrt. Die Krrchcnlrsten zeigen l 4>> j^,„ gc^ortc». Nachdem daS Vcrhältniß aufgelöst worden war. zeigte' tic Person nach einiger Zeit ihrem früher» Herrn an, daß ihre Bekanntschaft mit ihm Folge» iür sie gehabt habe, und sie Geburten und nur 128 Begräbnisse an. - In den letzten VortragS-Adenben dcS hiesigen Allgemeinen . Handwerker-Vereins sprachen tcr Reihenfolge nach tie Herren: sich von ihm numnchr die nöthlgc» Alimente iür ihr Kind aus vürgerschulledrer Ludwig über „Ludwig van Beethoven", bitten müsse. Aus vielen Grünten hielt sciicr Herr dieses «n- Dmelbe entrollte ein vorzüglich gehaltenes Lebensbild tiefes sinne» iür einen ans Schwindel begründeten Erpress«,igSvrrsnch Vermischtes. " Aui eine», Bauerngute iin Staate Nevada am Canon Flusse befintet sich eine Heerte von 26 Kamelen, die alle, mit Ausnahme von zweie», dort gezüchtet worden sind. Vor einigen Jahren wurden neun oder zehn ticser Thierc nach Amerika ge bracht, doch nur zwei, ein männliches und ein weibliches, blieben am Leben und diesen entstammen die 24 übrigen. Der Boden ist sandig und außerordentlich unfruchtbar und dieThierekommen gut tort, obwohl ihr einziges Futter aus den stacheligen Blättern einer kleinen Straucha« und aus bitteren Kräutern besteht, welche das Rindvieh verschmäht. Sie werden zum Tragen von
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