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Dresdner Nachrichten : 03.11.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190311030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19031103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19031103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-11
- Tag 1903-11-03
-
Monat
1903-11
-
Jahr
1903
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.11.1903
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Dresdner Nachpichten. »1>4. Leite 4. MM Dienstag. » November I»«»» Das Wiener Oberlandeögericht hat da- erstrichterlich« Urteil letzten Platz ou-verkukt. dle Stimmung wahrend d«< ganzen bestätigt, nach welchem die Ehe des Abgeordnete» Wolf wegen Adend» geradezu^begelstert. so daß der Belsall an den einzelnen BerschuwenS beider Ehegatten geschieden wurde. DaS Verschulden Wolss liege in dem von chm zuaestandenen Ehebruch in der Wäre Seidl, für den er keine ausdrückliche Verzeihung seiner Gattin be weisen könne. Das Verschulden der Gattin liege in dem bös willigen Verlassen des gemeinsamen Haushalts. Ungarn. Kaiser Franz Josef hat die von Tisza vorgelegte Liste des neuen Kabinetts genehmigt. Graf Tisza kehrte nach Budapest zurück. Frankreich. Die meisten Blätter widmen Theodor Mommsen lange Nachruse, in denen sie seine außerordentliche wissenschaftliche Bedeutung in warmen Worte» hervorheben, jedoch nicht unter lassen, an seine wiederholte Stellungnahme gegen Frankreich zu erinnern. Von mehreren Seiten wird gemeldet, dass der Minister Präsident Com des infolge der letzten Abstimmungen in der Kammer zu der Ueberzeugung gekommen sei. er könne sich auf die revublikanilche Mehrheit der Kammer nickt mehr mit Zuversicht verlassen, und daß er unter diesen Umständen die Möglichkeit eines BücktrittS in kürzerer oder längerer Zeit i»S Auge geiaht habe. Combes soll deswegen verstimmt sein, daß ein sozialisti'cherRednrr in der Angelegenheit der Ruhestörung in der Arbeiterdörse sich der Opposition angeichiossen habe, noch mehr aber dadurch, daß der von dem Nationalisten Lanjuinais gestellte Antrag auf Verringe rung des Kredits für die llnterpräfekten trotz seines Widerspruches angenommen wurde. Auch die Haltung der demokratischen Mehr heit deS Senats in der Frage des DrittelschuIuntknichtS soll die llnzufriedenheit deS Ministerpräsidenten erregt haben. Die Tat sache, daß sein Sohn Edgar bisher Generalsekretär im Ministerium des Innern, im letzten Ministerrat zum Mitglied des StaatsratS ernannt wurde, wird als Svmptom dafür angesehen daß sich CombeS mit Rücktrittsaedanken trage. Einem Berichterstatter, der die Umgebung CouibeS befragte, wurden diese Gerüchte allerdings dementiert. In Paris wurden gestern in verschiedenen Teilen der Stadt Versammlungen über die Stellenvermittlungsbureau avgehalten. Die Polizei hatte große Vorkehrungen getroffen, um Ruhestörungen zu unterdrücken. England. Alle Zeitungen widmen aus Anlaß des Ablebens M o m m s en s diesem teilnehmende Nachrufe. Russland. Eine Reihe von einflußreichen Politikern hat sich u einer neuen Partei vereinigt, welche extrem national sein >oll. Diesen Politikern erscheint die panslawislische Bewegung zu milde, da dieselbe aus Kompromisse mit nicht rein russischen und slawischen Elementen eingebt. Tie neugebildete Partei fordert zum offenen rücksichtslosen Kampfe gegen alles Nichtrussische auf. Zunächst soll mit der Bekämpfung der Deutschen begonnen werden. Die Partei betrachtet als Endziel die Vertreibung der Deutschen lud aller nicht russischen Elemente. Die Partei bat eine Zeituiig zegründet. die demnächst unter dem Titel „Rußland" erscheinen soll. Türkei. Die Pforte beauftragte ihre Botschafter, bei den Mächten über ibre Haltung bezüglich der Reformnote an- zuffagen. Inzwischen hat Deutschland als erste Macht der Reform- '.ivte zugestlmmt, und Freiherr v. Marsckall in Konstantinopel purste bereits Auftrag haben, dem Sultan die Annahme anzuraten- >as Gleiche gilt auch von dem englischen Botschafter. Frankreich ivird jetzt nach dem Besuche Lamsdorffs ebenfalls Auftrag zur Unterstützung der Note erteilen, und Italien wird dann nicht allein Zurückbleiben können. Die Anregung der russischen „Nowosti" aus Einberufung eines Berliner Kongresses entspringt nur einer Kombination. Ter Minister des Aeußeren stattete dem österreichisch- ungarischen Botschafter in Konstantinopel einen zweistündigen Besuch ab und besprach mit ihm dieResormforderungen, wobei er gleichzeitig die Bedenken und Einwendungen des Sultans gegen diese vorbrachte. Der Minister versprach, daß die Pforte in den nächsten Tagen auf die Forderungen ant worten werde. — Es wurde ein Jrade betr. die Demobili sierung aller Redifbataillone zweiter Klasse erlassen. , Entgegen Meldungen auswärtiger Blätter wird festgestellt, datz der Sultan sich bester Gesundheit erfreut. Die Nachricht von der Ermordung Julius Paschas, des Gouverneurs von Asir. Vilaiet Aemen durch Araber bestätigt sich. Ferner wurden der dort weilende Generalsiabschef des 7. Armeekorps,Achmed Pascha, sowie einige Offiziere und Beamte ermordet; außerdem wurde der größte Teil des Bataillons, das die Besatzung des RegierungsgebäudeS bildet, aufgerieben. In folge der Ermordung des Gouverneurs von Asir und der dort herrschenden Unruhen wurden vorläufig zwei Bataillone von Hedschas und die Redifbrigade aus Adana. die schon vor 5 Jahren einen in Asir ausgebrochenen Aufstand bekämpft hatte, zur Ver stärkung der dortige» Garnison abgesandt Au der Spitze des Ausslandes steht der Kalifen-Präteudent Scheik Hamid Eddin. Amerika. In Newyork ist der Bericht der für den Schisf- bautrust eingesetzten amtlichen Verwalter erschienen. Derselbe enthält aufsehenerregende Mitteilungen über absichtlich falsche An gaben und betrügerisches Vorgehen bei der Gründung der Gesellschaft und über einen Plan, die Gesellschaft durch Zurück behaltung der Einnahmen der Betlehem Steel-Compcmv zu Falle ,u bringen. Der Bericht empfiehlt am Schlüsse gerichtliches Vorgehen gegen die Begründer des Trustes, Charles und M. Schwab, um von ihnen die zur Bezahlung der Schulden der Gesellschaft nötigen Gelder zu erlangen. Auch empfiehlt er die Einsetzung eines gerichtlichen Verwalters für die Betlehem - Steel- Eomoany. Asien. Tie chinesische Regierung ist wegen der Wicder- besetzung Murdens durch die Russen sehr beunruhigt und hat die befreundeten Gesandtschaften um Rat gebeten. — Nach Mel angen. die bei der Regierung eingegangen sind, besetzten am Donnerstag 1500 russische, Soldaten oie Amtsgebäude, sperrten die Tore und vertrieben die chinesischen Beamten. In und um Mukden befinden sich zwischen 10- und 20 000 Chinesen; die chinesischen Befehlshaber in der Mandschurei haben aber gemessenen Befahl, in keiner Weise der russischen Regierung Widerstand zu leisten und alles zu tun, um Kollisionen ;u vermeiden. Tie Um stande. die zur Wiederbelebung Mukdens führten, waren folgende: Die Russen verwandten einen berüchtigten Briganten als Chef einer der irregulären Polizeitruvven. die sie in der Mandschurei bilden. Die Chinesen verlangten zu wiederholten Malen, daß dieser ihnen übergeben werde. Vor kurzem kamen die Rüsten vielem Verlangen nach. Ter Brigant wurde von einem chinesischen Offt- zier ohne vorherige gerichtliche Untersuchung enthauptet. Darauf hin verlangten die Russen, daß dieser Offizier innerhalb 5 Tagen hingerichtet werde, widrigenfalls Mukden von ihnen besetzt wer den würde. Das chinesische Auswärtige Amt erbot sich, den Offs zier zu verbannen und verhandelte noch darüber mit dem russischen Gesandten, als die Meldung einging, daß die angedrohte Besetzung Mukdens erfolgt sei. Wie verlautet, haben die Chinesen die von den Russen gesetzte Frist mißverstanden und geglaubt, sie lause erst Sonnabend ab. Drei chinesische Kreuzer sind nach dem Jalu- slusse abgegangen. Das bedeutet nach einem englischen Blatte eine Verletzung der Rechte Koreas. Kunst und Wissenschaft. ff Im König!. Hofopernhause gelangt heute Offenbachs phantastische Oper „Ho ff in an ns Erzählungen" zur Auf führung: im König!. S cha u sp i e lh a u se wird der Einakter „Der Oberlehrer" und das Lustspiel „Die Diplomatin" gegeben. Die Vorstellungen beginnen halb 8 Uhr. ff Mitteilung aus dem Bureau der Königl. Hof- theatcr. Im König!. S ch a u sp i el h a u ie eröffnet, wie angekündigt, Donnerstag, den 5. November, Herr Adolf v. Sonne n thol vom Kaiser! Konigl. Hofburgthcater in Wien Herr: Hr. Tccarli (zum ersten Male): Derwisch: Hr. Wiene Klosterbruder: Hr. Erdmann; Taja: Frl. Guinand; Patriarch: Hr. Bauer. — Mittwoch, den 4. November, findet eine Wieder holung von Shakespeares Lustspiel „Der Widerspenstigen Zähmung" mit Frau Bast« als Katharina und Herrn Tecarli ^ vmi'Richard als Petrucchio statt. Im Aktschlüssen kein Ende nehme« wollt«. Die Besetzung der tragen den Rollen war im wesentlichen die aletchr geblieben wie «rüder Zum erstenmal sad man ln größeren Ausgaben nur grau Sal> dach, die mit schöner Weiblichkeit, der freilich etwa» mehr ener gische Hotzelt gut zu Gesicht stehen würde, dle Gräfin Terzkh spielte, und Hrnn Decarli. der als Max Piccolomini auf» neu» bcwieS. daß er eher einen Liebhaber im Kostüm als im Frack agiere» kann. Im ganzen und großen war die Darstellung rrlolg- rcich bemüht, das Werk de» Dichter» so stilgerecht wie möglich zur Geltung zu bringen. Besondere Hervorhebung verdient hier Herr Wind», dessen Wallenstein gegen früher nickst unbeträchtlich an Äeschlossenhett de» Eindrucks bei strenger Linienführung de> Komposition gewonnen bat. Im Ensemble ging nicht immer alle» mit der höchsten Exaktheit zusammen, da man bisweilen gar zu teveramenkvvll ins Zeug ging. Für die Aufführung von „Wallenstein- Tod" mit Sonnrnthal ai» Ehrengast darf jedenfalls dieser Abend al» gute Vorbedeutung gelten. >V. ff Im Residenztbeater fanden die letzten Aufführungen von „Der Hochtourist" bei ausverkauften Häusern statt. Das Stück bleibt aus dem Repertoir. ff Central-Theater. DaS zweimalige Gastspiel deS ge feierten französischen Schauspielers Coquelin r»!n6 im Central-Theater bringt, wie bereits mitgeteilt, am ersten Abend, Mittwoch, den 4. d. M., die fünfciklige romantuche Komödie „Cyrano de Bergerac" m der da» ganze Ensemble des Porte St, Martin-Theaters zu Paris (63 Personen) auftritt; der zweite Abend die reizenden, eleganten Komödien „I,o Oonckro cko itzlr, koirisr" und „Tn ckoio kalt kour". Während Coquelin in dem Rostandschen Stücke, mit dem Cyrano, eine seiner glänzend sten Rollen darstollt, in der er in den beiden letzten Akten bis zur vollendeten tragischen Größe emporwächst und erschütternd wirkt, gibt er an seinem zweiten und letzten Gastspielabend, mit Mr. Poirier und dem alten Noöl, zwei seiner elegantesten und charatz reristischsten Rollen, in denen er in der französischen und deut schen Schauspiclerwclt längst typisch geworden ist. Dem bedeuten den Vorverkauf nach zu urteilen, werden die Coquclin-Gastspiele, die zugleich die letzten für Dresden bedeuten, die distinguierte und vornichme Welt Dresdens im Central-Theater versammeln. Jeden falls dürften di«, beiden Abende zu den interessantesten der Saison zu zählen sein, ff Der NeustädterClub gibt heute im Saale des Hotels Bristol ein Konzert unter Mitwirkung der Kammcrvirtuosin Frau Professor Rappoldi, Frl. Paaske. Frau Schjelderup und des Herrn Adrwn Rappoldi. ff Heute, Dienstag, findet das Konzert Mary Münch hoff unter Mitwirkung der Herren Kammermusiker Wilhelm Nöchlich (Klarinette), Alfred Spitz,,er iViola) und Herrn Paul Colberg (Klavier) im Musenhause statt. s DaS KSntat. Konservatorium bringt morgen. Mittwoch, in einer VatronatS-Auffübrung »um Bortrag: Orgeltonale 0-moII für 1 Lände von Merkel: Klavierkonzerte von Hummel, Cbovin; Klavierstücke von Rudinstem; Konzertwalzer für zwei Flöten von Dopvier. Gesänge von Rossini, Nubinstein, Grieg unv Wolff. ff Mit einem gut gelungenen Vokal- und Klavier-Konzert trat am Abend des ResormationSsesteS der Männergesangverein „Germania" im Saale des „MukenhauleS", der bis auf den letzten Platz gefüllt war. an die Oeffentlichkeit. DaS mit großem Geschick zusammengestellte Programm legte in einer ganzen Reihe eistmalig zum Vortrage kommender Cböre einen trefflichen Beweis von dem Fleiße der Sängeiichar sowohl als auch ihres bewährten Liedcrmeislers Herrn A. Hoyer ab. Schon dir beiden a oapslla gesii»gene» Chöre, besonders dak anheimelnde Lied „AuS süßer Minnereit' von H. Jüngst, bewiesen dies. Einsätze und Durchführung waren gleich exakt Sehr stimmungsvoll wirkten anch die beiden Silcherschen Volkslieder „Zu Straßburg auf der Schanz" und „ES geht bei gedämpfter Trommel Klang". Ebenso vonüatich gelangen zwei Männerchöre mit Klavierbegleitung, wobei besonders in dem ersten Lied „Woldesweide" von Kelvorier ein vom Vorstand des Verein» Herm Fritz Steinheit gesungenes Bariton-Solo lebhaften AvvlanS verdorrtes. Der instrumentale Teil de» Konzertes lag in den Händen einer jungen Amerikanerin Miß Mav Doelling. die erst tm Anfang ihrer Künstlerlauf» bahn steht, die Dame hat daS fünfzehnte Lebensjahr noch nicht erreicht, aber trotzdem schon eine ganz vorzügliche musikalische Vor bildung mit aus dem Lande des Sternenbanners herübergebrackst Kat. um hier ihre Studien bei Frau Kammervirtuosin Rappollst- Kahrer zu vollenden. Die junge Dame spielte befriedigend die Tarantella auS „Venorm s Xspoll" von LiSzt. und Stücke von Henselt und Mendelssohn. Der zweite Programm-Test brachte den beim diesjährigen Kaiserpreissingen in Franistnt a. M. gesungenen Preis (Stunden-) Cbor „Das Volkslied" von W. Kienzl: „Ein wandernder Geselle zielst munter durch den Wald" und das von R. Schwalm in Musik geletzte Baumbachjche Gedicht vom Holler busch, beides ein paar sehr melodiöse. da»kbarr Lieder, die mit Wärme und Ausdruck vorgetiagen wurden. Zwei Doppelciuartette .Aufgeblüt" von W. Sveidel und die schelmiiche Volksweise .Liebeswerbung" von I. Freyer fügten sich glücklich in die Fülle des Gebotenen ein. so daß der Abend als ein genußreicher bezeich net zu werden verdient. ff Im „Drei Kaiser-Hof" gab der künstlerisch ernst zu neh mende Männergefangverein „Einigkeit" in der Vor stadt Löbtau am Reformationsfeste neue Proben seines rüstigen Aufschwunges, den er seinem hervorragend tüch tigen Dirigenten. Herrn Tonküustler Max Stranßky, ver dankt. Die musterhafte äußere Chorordnung, der Fleiß in der Bewältigung neuer. Ausgaben, die musikalische Sicherheit und die fast ausnahmslose Reise seiner gewählten Darbietungen stellen manchen numerisch stärkeren Verein in den Schatten. Von 8 Chören war nur der vierte Teil bereits früher gesungen worden, worunter Dörings „Vineta". Von den Erstlingen verdienen un eingeschränkte hohe Anerkennung nach Sprech- und Tontechnik wie Stimmungsausdruck Attenhosers „Abendfeier", Eurtis „Die Toten vom „Iltis"" und der nach einem finischen Volksliede voll naiver Liebessehnsucht eines jungen Mädchens trefflich bearbeitete Cbor „Wenns nur nach zweier Willen ginge!" von Gottfried Angerer. Dock waren daneben Hegars „Morgen im Walde" und dos alte Volkslied in mall „Schwesterlein. wann geh'n wir nach HauS?" svon Carl Hirsch bearbeitet) ebenfalls sehr achtungswerte Leistungen. Nur störte im letzteren der starke, gaumige Beiklang des Hellen Solotenors und das liedertaselmäßige Drauflosgchen in Hegars „Waldmorgenidpll". dessen Vertonung allerdings auch mehr auf den äußeren Effekt abzielt. Der Schlußchor (.Mach auf, du schöne Träumerin!", von Otto Heil dem Verein ge widmet) fiel als ein bloßes Zugeständnis an die Menge aus dem künstlerischen Rahmen des Ganzen heraus, hatte aber den Beifall der Allzuvielen auf seiner Seite. Die Solisten standen auf der Höhe der Vereinsleistungen. Mit dem „Bajazzo"-Prolog und Liedern für Bariton von Brückler, Weingartner („Ich denke oft"). Albert Fuchs („Walküren"), hauptsächlich aber mit der charaktervoll gesungenen, dichterisch wie musikalisch hervorragenden Ballade „Drei Wanderer" jvon Carl Busse und Hans Hermann) erntete Herr Konzertsänger Hand-Hossmann verdienten Dank, während Fräulein Ella ISagner mit Violinvorträgen Aoncko caiieioaioeo von Saint-Saöns, Aoaturna in l> von Chopin- Wilhelmy und Zigeunerweise von Nachc§) sich die Gunst der zahlreichen Hörerfchaft erspielte. Beide Solisten fanden sich mit Zugaben für den gespendeten Beifall ab. -v. ff Der „Dresdner Orpheus" wird in seinem Volks- liederabcnde nächsten Donnerstag im Veremsbause unter Albert Kluges Leitung folgende Chöre zum ersten Male vortragen: Heuberger: „Es steht eine Lind": Psttzncr: „Ter Landsknecht"; Kienzl: „Das Volkslied" (Frankfurter Stundenchor); Silchcr: „Licoes'cyerz" (schwäbisches Volkslied): außerdem: v. E. Becker: „Das Kirchlein"; Weinwurm: „J>ui>ches Volkslied"; Sitt: „Zu Strcißbura auf der laugen Brück'" (schweizerisches Volkslied); Cnrsch-Büyren: „Ach. wie ift's möglich dann" (Thüringer Volks lied); Kjerulf: „Äraukfahrt in Hardanger" lschwedisch); Schumann: „Tie Minnesänger"; Zehngraf: „Täkf ih'S Dirndl liabn?" (steirisch). Frl. Caroline Rosenoerger singt Lieder für Alt von Brahms, Schubert. Cricg und Weber. 'p In dem Konzert für den Albert-Verein am 14. November, das durch den Mozart-Verein auSgeführt wird, wird Fran Erika Wedckind eine in Dresden noch nicht ge sungen« Konzertarie von Mozart Vorträgen; ferner drei Lieder ^ - traust: die Herren .Herrmann Scholtz und Percy , Syerwood spielen das Konzert in b'.-^ckur für zwei Klaviere von Könlal. Hofschankvirk gab man vorgestern > Mozart; eS wirken ferner noch mit die Herren tznsopernsängcr Abend Schiller- „Wallenstein' lda» „Lager" und die.Piccolo- Plaichke und Konzercmeister Wille; da» Orchester hat die An«- mint'f zur Erinnerung an die Tre-dnrr Erstaufskchrmm des aewal- sührung der sogenannten Pariser Ouveriüre von Mozart, di« eigen Werke« vor hunverr Jahren, über dt» an dtein Stelle bereit» bisher nur in r:nrm VereinSkonzert zu Gehör kam, und Glücke eingehend gesprochen worden ist. DaS -au» «a, b>« auf den l von Händel übernommen. Ihre Majestät dt« köntgtn- Witwe, di« Protestori» de» Ukbert-Perrin«, hat de» Bestich de» Konzert» zugesagt. ff Theodor GerlachS gesprochene Oper »LteieSwog»,* gelangen nächsten Sonnabend im Gtadttheater zu Breme» z»m ersten Male zur Aufführung. ff Der ..Stuttgarter Liederkran»" ernannte ael^mt- sich seiner 7S. Gründungsfeier Herrn Professor Hugo Jünaft zu seinem Ebrenmitaliede. ff Der HauptsPorstand der Allgemeine« Deutschen Kunst gen ofjenschaft, deren Vorort Dresden ist. hat für du Weltausstellung in St. Laut, nunmehr die meisten Wahlen in den verschiedenen Kunststädten beendet. Am lä. November erwartet man die Listen über die au» Staat», und Privatsammlungen zu erbittenden Werke. Diese Auswahl muß ebenso energisch «ie sorgfältig betrieben und von den Lokaljuryi überwacht werden; denn auf diese hat die Zentraljury keinen Ein fluß. Am 1. Dezember kommen die Listen Uber die von den Lokal- jurys ausgewählten Werke der Mitglieder einer jeden Lokal- genossenschoft. Dies, gehen dann bis Ende Dezember an den Hafenvlatz. und hier beginnt im Januar die Zentraljurv ihre sichtende Tätigkeit. In St. Louis ist der Bau, der unsere deutsche Kunstabteilung beherbergen soll, vollkommen fertig gestellt Unsere besten Architekten sind bereit, die weitere Ausstattung zu übernehmen. Am 15. April 1904 soll die Eröffnung stattsinden. Während de» Druck» «tngegangene Drahtmeldungen vom 2. bez. 3. November. * Wildpark. Der Kaiser ist abends 9ff4 Uhr nach Homburg abgereist. * Berlin. Bei dem Festmahl zu Ehren des Reichs- bankpräsidenten Koch, der heute das 50 jährige Diensi- -ubiläum feiert, hielt der Reichskanzler eine Ansprache, in der er auSfichrte, der Jubilar sei Zeuge und Mitbegründer des gewaltigen Aufschwunges, der sich ausprägt im Unterschied zwischen den Ziffern der deutschen Geldwirtschaft beim Beginn der Lauf bahn Kochs »nd dem gegenwärtigen Gefchäftsumfang der Reichs bank. Die Grundlage dieser Erfolge sei die gesamte Beschaffen- heit unserer Volkswirtschaft. Er, Redner, glaube, daß diese Grund- läge gesund und lebensfähig sei und weitere Fortschritte verspreche, nicht in irgend einem Zukunftsstaat, sondern innerhalb tüchtiger Wirklichkeit des Deutschen Reiches. lBravo.) Zum Hohn auf alle Verelendungstheorien erfreue sich das deutsche Volk als ein ganzes, trotz mancher Krisen, bis in immer breitere Schichten hinein einer Lebenshaltung, wie sie chm in der Vergangenheit für die grobe Masse der Nation niemals beschieden war. Die Kräfte zu diesem Aufblühen habe Deutschland aus der großen staatlichen Zusammenfassung gewonnen, aus der inneren und äußeren Sicherheit, die ihm das Reich gebracht. Graf Bülow schloß: Nicht als äußerlichen Prunk, nicht als Schaustück, das man nach Belieben haben oder nicht haben mag, auch nicht bloß als Ver wirklichung der idealistischen Sehnsucht, sondern als zwingende historisch« Notwendigkeit, als aonckiti» sin« qua non für Deutschlands Zukunft ehren wir die am 18. Januar 1871 ernannte Krone. Nicht bloß die politische, nationale Einheit, auch die materielle Wohlfahrt unseres Volkes hängt am deutschen Kaiser tum der Hohcnzollern. Lassen Sie uns auch bei diesem Feste an erster Stelle deS Mannes gedenken, der mit frischem Mut und hohem Sinn über den deutschen Geschicken waltet, der mir jüngst, als seinem Hause abenteuerliche, über die ReichSgrcnzc hinaus- greifende Pläne nacl>gesagt wurden, geschrieben: „Ich und meine Söhne gehören dem deutschen Volke!" Seine Majestät der Kaiser und König lebe hoch! lAndaucrnder, lebhafter Beifall.) Die Musik intonierte die Nationalhymne. — Staatssekretär Freiherr o. Stengel brachte sodann in längerer Rede einen Trink- spruch aus. Er entwarf daS ausführliche Lebensbild de- Jubilars und feierte dessen Verdienste um die Durchführung und Befestigung der deutschen Währung als erste- wichtigste» Funda ment des Wirtschaftslebens. Besser als ein Toast sprächen für seine Verdienste zwei von Universitäten ihm verliehene Ehrm- doktorate. sowie die Liebe, Verehrung und Dankbarkeit weiter Volkskreise. Unantastbar sei die Lauterkeit seines CharakinS; die Verbindung des edelsten Herzens und scharfsinnigsten Geistes habe dem Jubilar viele treue Freunde und die Verehrung und An hänglichkeit seiner Beamten erworben. Der Staatssekretär schloß unter dem Beifall der Anwesenden mit dem Wunsch: Möge dem Ju bilar vergönnt sein, sich noch lange »um Segen des deutschen Vater- landeS der Frische des Geistes und Körpers zu erfreuen, die man heute an chm bewundere. — Der Jubilar dankte in bewegten Worten für die chm zuteil gewordenen Ehrungen und schloß mit einem Hoch auf die Reichsbank. — Geheimer Kommerzienrat Frenze! brachte einen Trinkspruch auf die Familie des Jubilars aus; namens derselben dankte der Schwager des Präsidenten Koch, Oberregierungsrat Ukert. * Karlsruhe. Das Oberkriegsgericht verurteilte vier Grenadiere de« 110. Regiments, die während der Manöver Unteroffiziere überfallen und mißhandelt hatten und deswegen vom Kriegsgericht Heidelberg zu mehrjährigem Zuchthaus ver urteilt worden waren. Iw der heutigen Revisionsinstanz wurde Reinarth wegen Meuterei und Auffuhr zu 7 Jahren Zuchthaus, Feinauer wegen Meuterei und Auffuhr, sowie Oehler und Habich wegen Meuterei zu 6 Jahren Gefängnis verurteilt. 1 Monat der Untersuchungshaft wurde allen angercchnet. Wetterbericht deS Kgl. Eächs. Meteorolog. Instituts in Chemnitz vom 3. November 8 Uhr morgens (Temperatur nach CelsiuS). Wetterlage in Europa am 2. November 8 Udr früh: StaNo»«- Ram, Richtung u. StLrr« W4t« v>. Z Station«. Name 's Richtung u. Stttrte Wetter Z de» winde« s; ZL de» winde« § ruockio» ahrMonld tzararand. eiudeOiL« tockdolm Memel Swinem. i Tia«, Loli elimd«. > I>-rr»ed«» leicht wolNp M iUKV lchw. woUlä »5 UV lelilit bedeckt <180 mS»i, bedeckt V leicht wo Ikeni V8V leicht Nebel V mätzig bedeckt Stlll Nebel V lelchlDunst 880 leicht bedeck« 80 leichtRebel -t-u .. 7 -- e i --» « « ff « ff * .. , .., ..« Helder Lctll, Münster t Bern» starllnch» stronN.M. Me, « Varl« l» Münch«» 8 Rom M„i> Ldemnt, 7 7« 8 leicht Nebe, «7,8 «bßlg Dunst 70 > V»V letcht'Nedil 7» Still Nebel k>'0 leicht bedeckt U Ichwuch bedeckt NO lelchtbebeck» 80 leicht bedeck, 0 S bedeck» Stlll Regen bl leicht Nebel ff > ffl» r -« - - 8 ff» Ein Hochdruckgebiet über 7SS Mm. erstreckt sich vom Osten de- Erd teils nach der östlichen Nordsee, mit einem Maximum von 77S Mm. üder der Illdtichen Ostsee. Flache Minima unter 760 Mm. lagern nordwestlich von Schottland, im äußersten Nordoften und über dem Mittelmeer. Da» Wetter ist ruhig, trüb unv viklsach neblig bei wenig veränderter Trmprra- mr; verein,clt hat eS geregnet. Prognose für den S. November. Wetter: Trocken, wenn auch mebr ober weniger trüb. Temperatur: Unternormal. Windursprung: Nordost. Barometer: Mittel. Witterung in Sachsen am 1. November. Statt»» See- höhe Temv. «in» Station Sre- hbhe m r«»i,. »st» 116 >a,8 8.9 050 l o.r Fretberg rss », 7» ! sn» 117 8 4 k, 8 «'NO I 0 6 Lchn-ederg 48b 7.» a.6 8<» 1t!2 8 7 nr 0 2 0 4 Eisler »oa 7,b «7 u 202 8.8 N,I Still :i.2 Nürnberg ?», «,« »,7 V 268 «i 8 4 GttU 12 Reitzrnhain 77, ,1 «.» 080 llio 88 7.4IM10 2 l.l Zichtelber, »6 1 80 pr-7d«n eel°,l, ) 117 8« b N ONO l! O b Lchneebng! er» 7F o.b «i> IO« Loldi, i Ui!> 8 7 «,» 0 »> 0.« El,lrr bOO 7.» «ll U 1 »iau,«n >702 8,8 8.l; Still ( »,ll Ritenberg ( 7»> 8.« «,7 V » t.l Wttau »»7 Wie am St. Oktober herrschte auch am I. November im ganzen Laiw« mbige. tiüdc «mb neblige Wiltcmng bei übernormaler Temoeratur. Die Srtrenuverte der letzteren schwanken nur zwischen einem Minimum »oa !> Gr. tSichtelberg) und einem Maximum von 10,6 Gr. (DreSben), dt« Mittel lagen bl« zu « Gr. höher al« vte vteliöhrtgcn. Dresden, 2. November. Barometer von Oottker Eduard Vte-anb fvorm. O«k. vötold). Wallstraßr ». Abend« » Nbr: 761 Millimeter. Uie- iltegen. Thermonititograph l»ach Lelstu«. Tenweratur: höchst« tl.« Ir. Wärm«, ntedrtgst« tü Ar. Wärm«. Nebel, regnertlch. Südwemvind. Wafterktand der «ld, w«» Mold«». Pudwrt- Prag Pardubitz Melntk Lettmrrttz K: r t r« r» :!t :
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