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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.04.1919
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190416019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919041601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919041601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-04
- Tag 1919-04-16
-
Monat
1919-04
-
Jahr
1919
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.04.1919
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«, »er W,IIeiil1Wa»»il»»i»iU»»i Berli«. IS. April. Die nach Belgien geseitetcn fünf deutschen Sanitätszüge. welche die deutschen Schwer« verwundeten nnd Sch iv erkranken heimbcfördern sollen, sind bereits znrüctgekommen oder im Beariss, zurück- -»kehre». Da sich aber in den bclnischen »rankenhänsern noch 40tz kranke Deutsche befinden, hat die belgische Kvm- Mission um die Entsendung zweier weiterer Sanitäiszüge aebetrn. — Die bereits angckiindiatc japanische Mis sion, welche sich aus zwei Beamten und fünf Offiziere» -usammensctzt, wird am 17. April in Berlin etntresfen. — Die Alliierten sieben in Spa Mitteilen, daß die «Herlichte unrichtig sind, die Entente Habe die bäurische Räte- republik anerkannt. -- In einer deutsche» Note wurde den Alliierten vvrgcschlagen, die Bcraütuna der Requi sitionen und Schäden in besetzte» Gebieten nach dem deut schen Beralttungsaesetz oorzunelimen, die Bezahlung grund sätzlich durch die deutsche Negierung erfolgen zu lassen und die Beträge auf die geschuldeten Unterhaltungskosten an- surechncn. Die Beratungen l» Versailles. Paris, IS. April. iAgcnce Havas.j In K'nseren,- kreisen verlautet, bah die deutschen Delegierten in Versailles in einem zum Hotel du Nest-nwir gehören, den Gebäude untergevracht werden. Tie Zusammenkünfte mit den alliierten Delegierten werden im Trianou-Palgst stattfinden. Sobald die Bedingungen von den Bcetrctern der Großmächte festgesetzt worden sind, werdet! sie der. Bei trrtern der anderen Staaten mitgetcilt werden. Doch wer den dicsenigcn Staaten, die mit Deutschland keine gemein famen Grenzen haben, nur eingeladen werden, oavvn Kenntnis zu nehmen. Den Kriegsteilnehmern wird der F r i c d e n s v e r t r a g in erster Linie zugestellt werden. Die militärischen Bedingungen werden non d e n D e u t s ch e n o l, n e D i s t >l s s i o n a n g c n v m m e n werden müssen. Man glaubt, daß die Zusammenkunft in Versailles nicht von längerer Dauer sein wird. Di>' Deut schen werden daö Recht haben, ihre Regierung durch Kuriere von den Abmachungen in .Kenntnis zu setzen. Es ist wahrscheinlich, dab zur Unterzeichnung des ansgesertjg- ten FricdenSvertragS. so wie das auch bei dem Wgssciistill- standsvertrag der Fall war. eine Frist von acht Tagen ge währt werden wird. So labt sich' der Tag der Unterzeich nung schon jetzt voransschen, ausgenommen in dem Falle, dab sich der Feind weigern würde, den Frtcdcnsvertrag zu unterzeichnen, mit welcher Möglichkeit aber nicht gerechnet wird. Amsterdam. IS. April. Dem „Allg. Handeldbl." wird aus Paris gemeldet, dab man dort der Ansicht sei, das; die Unterzeichnung des Präliminarfriedens nach Verhandlungen von ein bis drei Wochen stattsinden könne. Kein russisches Bündnisanflebot. Berlin, IS. April. Die N c i ch S r e g i e r u n g erklärt: Die „Deutsche Tagesztg." brachte in der Montags-Ausgabe eine sehr ins einzelne gehende Darstellung eines russi schen B ü n d n i s a n g c b o t s. Die Quelle dieser in jeder Einzelheit unwahren Nachricht wird nicht angegeben. Nach Rücksprache mit sämtlichen in dieser Meldung als be teiligt genannten Personen wird hiermit erklärt: Weder der Ministerpräsident Tcheidcmann, noch die Minister Erz- beiger und Graf Rantzau, noch die Abgeordneten Haai'c und Cohn wissen das Geringste von diesem angeblichen Blind- nisangebot. Sie erklären das Ganze für eine schlechte Er- sindung, der jede Unterlage fehlt. Mckgaua des Streiks im Rohraeblet. Essen, IS. April. Die Strcikziffer geht immer weiter zurück. Die Zahl der Ausstäudigen erreichte ihren Höhepunkt am 10. April mit l87VOS. Seitdem hat die Zahl täglich abaenommeu und betrug in der hcntigen Frühschicht 127 020 Mann. Essen, 15. April. Heute mittag bei Kattwig zu einer Konferenz über den Streik znsammcngetrctcne Rnhr- berglcute wurde» von NegierniigStruppen umstellt und festgenommen. Die Lage in Düsseldorf. Düsseldorf. 15. April. Mit den Buchdruckern ist gestern eine Einigung erzielt worden. Tie Zeitnn- zen sind bisher nicht erschienen. Die Wasserversorgung der Stadt Ist, nachdem die Arbeiter beschlossen haben, eine gänz liche Einstellung des Betriebes zu vermeiden, erheblich ein geschränkt. Sonst ist in der Lage des allgemeinen Auü- stanücs bisher eine Acndcrnng nicht cingetreten. Das Korps Bergmann ist wieder in die Stadt ringcrückr und bat den Oberbefehl über sämtliche in Düsseldorf befind liche Truppen übernommen. Während des Druckes nachts eingegangene Neueste Drahtmeldungen: Der Kohlcnmangel in Hamburg. Hamburg, 15. April. Wege» Kohleninangels wird in Hamburg vom Freitag ab der gesamte-S t r n ß : n ü a h n - verkehr vorläufig ans acht Tage eingestellt. Ein ncncr Landesoerratoprozcsi in Paris. Paris. 15. April. Nach einer Hcwasmeldiing steht ein neuer Lande sverratSprozc n bevor. Angcklagt ist «in gewisser Lcwn, der der deutschen Spionage in der Schweiz «ine wichtige Mitteilung gemacht haben soll. Sittliches und SilchMe». Uebrr da» Verhalle» der Licherbellstruppen bei der Grmordnng Steuring» wird uns von einem Augenzeugen folgenoes berichtet: „Als die Vorgänge am Sonnabend begannen, kamen von überall her Befehle, woraus man keinen richiigen Enl- schlus, fassen konnte. Ich stand am Dcntmal am Neustädter Markt, als verschiedene Personen Reden schwangen, was alle Anwesenden mit lanren Hochrufen bcgrüssten. Nacn kurzer Zeit tam eine Abteilung Schützen von 5ii Mann, deren Stärke mir schon im woraus, den Umständen an gemessen, zu gering erschien. Die Abteilung Schützen wnrde angebaUcn und von 'Verwundeten umzingelt. Während der Aussprache mit dem Führer der Abteilung Schützen über den Zweck der Zusammenrottung erklärten die Ver wundeten, daß sie nur ihre Forderungen durch diese De monstration sichtbar zum Ausdruck bringen wollten. Wal, rend der Aussprache mischten sich Zivilisten in die haltende Truppe und aus gegebenes Zeichen gingen sie daran, die Mannschaften gewaltsam zu entwassnen. Dabei kamen aus jeden Sicherheitsmann fünf bis zehn Zivilisten und Sol daten, wobei es natürlich zu wüsten Szenen kam. Das, sich die Sicherhcitsmannschastrn nichr willen los entwassnen liehen, beweisen die Verwundungen, welche sie davvngetragen haben. Der Führer der Abteilung wurde hinterrücks durch zwei Messerstiche in de» Rücken ver wundet. Wäre von vornherein dem Schützen-Bataillon die ri-ch tige Lage bekannt gewesen, so wären von diesem ganz andere Maßnahmen getroffen und dieser Putsch mit seinen höchst bedauerlichen Folgen im Keime erstickt worden. Sollten in Zukunft wieder derartige Zusammenrottungen stattsinden, so wird das Schützen-Bataillon, ohne sich in Verhandlungen einznlassen, ganz energisch Vorgehen, um sein Ziel zu erreichen. Hätte der Führer sich nicht auf Ver- handUingen eingelassen uns wäre ohne Rücksicht vor- gcgangen, so hätte ein furchtbares Blutbad unter den Ver wundeten und Zivilisten stattgesunden. Ob dann wohl die Bevölkerung Dresdens auf seiten des Schützen-Bataillons gestanden hätte'? Gruhle, Batl.-Fhr. gcz. Friebel, 2. Sicherheits-Komo. tM," Universität und Grenzschutz Der Rektor der Universität Leipzig macht folgende Verfügung des Kultusministeriums bekannt: Soweit die von der Studentenschaft beschlossenen Be dingungen, von deren Erfüllung der freiwillige Eintritt in den Grenzschutz abhängig gemacht wird, die Zuständig keit des Ministeriums betreffen, hat diese folgendermaßen dazu Stellung genommen: 1. Das Ministerium steht seinerseits — unter der Voraussetzung, dag seine Ansicht vom Senat geteilt ivird — nicht an, den Beginn des Sommer- semesters auf einen späteren Termin zu verschie ben. wenn die Not des Vaterlandes den Eintritt dcr Studentcnschaft in den Grenzschutz dringend erfordert und falls die übrigen Hochschulen die gleiche Einschließung fassen. Wegen Herbeiführung dieser Ucbercinstiminung wird das Ministerium ungesäumt die einleitenden Schritte tun. 2. das Ministerium sichert den ln den Grenzschutz Eintrctcnden zu, daß für sie die gleichen Bestimmungen über Vorprüfungen Anwendung finden sollen, wie seinerzeit für die Kriegsteilnehmer mit der Maßgabe, daß das Prüsmigszeugnis erst Gültigkeit erhalten soll, wenn der Geprüfte drei Monate im Grenzschuvdieiist gestanden hat. Hinsichtlich der reichsgesetzlich geregelten Prüfungen muß das Einvernehmen des Slaatenaiisschusscs eingchvlt werden: 0. das Ministerium wird solche Studierenden, die durch den Dienst !m Grenzschutz in bedrängte wirr- sch östliche Lage geraten sind, ivährend ihres Stu diums nach Kräften unterstützen und nötigenfalls die Bewilligung besonderer Mittel zu diesen! Zwecke be antragen. Die «rrichlung einer Pressestelle bei der Neciierttug war der Gegenstand einer Aussprache, die gestern zwischen den Vertretern der Regierung und den Mitgliedern der Sächsischen Pressekonferenz iw Ministerialgebäude stalt- sand. In seiner Ansprache, die Ministerpräsident Tr. Gradnauer an die Versammlung richtete, gad er der Zuversicht Ansdruck, daß es dem deutschen Volke gelingen werde, ans den verworrenen Zuständen der Gcgenwart wieder zu besseren Verhältnissen zu gelangen. Wenn wir das Schwerste überwunden haben, werbe ein neues Zeit alter kommen, in dem nicht nur der Staat, sondern die gesamte Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung zu neuer Gestaltung sich entwickeln werde. In dieser neuen Zeit werde auch die Stellung der Presse, der Schriftsteller und Schriftleiter eine andere als früher sei». Der Staat habe in der frittiere» Zeit die Presse vielfach doch mir als ein notwendiges Hebel angesehen. Man habe oft gute Worte für die Bedeutung der Presse gchabk, aber wenn man sie nicht brauchte, sei man oft genug mit erheblicher Nicht achtung an ihr vorübergcgangen. Das Verhältnis zwilchen der Regierung und den Vertretern der Zeitungen müsse ein möglichst inniges werden. Der Staut nnd die Presse haben vielfach die gleichen Aufgaben. Ilm diese zu fördern, sei es notwendig, sich gegenseitig zu kenne» und gemeinsam zu arbeiten. Als ein kleiner Anfang dieser Entwicklung sehe er die Einrichtung einer Pressestelle bei der Regierung an. Die Slellc solle Einheitlichkeit bringe in dem Verkehr zwischen Nekic;ui-a und Prelle. Sie solle sür die Regierung die Möglichkeit geben, daß sic unterrichtet werde über sie Wünsche der Prelle, und die Prelle solle anderseits die Möglichkeit haben, besser und 'chneller die Auffassung der Regierung über die einzelnen Fragen kennen zu lernen. Ministerialdirektor «Heb. Rat Dr. Schulze änßene sich darauf über die nähere Einrichtung der Pressestelle. Sie solle zunächst nur rin Ver'uch sein, an dessen Vervoll kommnung aber fortgesetzt gearbeitet werden würde, bis beide Teile bis zu einem gewisse» Grade zufrieden seien. Alle bei den verschiedene» Aemiern bisher bestehenden Pressestellen sollien zu einer einzigen vereinigt werden. Die Pressestellen beim Ministerium für Militärwesen und beim Landeslebendmittelamt sollten aber vorläufig noch bestehen bleiben. Nach eingehender Erwägung habe die Regierung beschlossen, die Leitung der Sielte einem Be amten, also nicht eineru Journalisten, zu übertrage». Daraus nahm der Vorsitzende des Landesverbandes der Sächsischen Presse, Schriftleiter Herrleiu, das Wort und betonte unter Verlesung der bereils mitgeieillen Ent ichlicßung des Landesverbandes, daß eine größere Wür Ligung der Presse am besten dadurch zum Ausdruck svuim-, daß man einen Journalisteu mtt oer Leitung der Stelle betraue. Schriftleiter Dr. Purlitz sprach als Vertreter des hiesigen Bezirtsvereino des genaunleu Verbandes in gleichem Sinne. Ter Miiiisterpiäsident legte daun die Gründe dar. die die Regierung zu ihrem Entschlüsse ge- führ! habe, einen Beamten zu bei men. Diese, solle sich völlig von Parleipolilit sernhalten,' bei der Wahl eines Jour nalisten, der einer bestimmten Parreirichlung angchvrc, sei aber zu befürchten, daß er nicht das »olle Vertrauen aller Kreise genießen würde. Spater, nach der Einrich tung der Pressestelle, sollten aller ein bürgerlicher uns ein sozialdemokratischer Iournäliß zur paritätischen Mit arbeit hcrangezoge» werden. Zum Schlüße verbreiiele sich Regierungsrat Professor Di. Böhm, der als Leiter der Pressestelle in Aussicht genommen ist, über deren Ans gilbe» und bat die Verjamnttung nur ihre Unterstützung. Abflauen de» Bergarbeiicrstreiks im ^rzaebirqe. Luä.au. Der Bergarbeitcrstreik im Lngan-Ocls- nitzer Kohlen reute r ist stark im Abflauen be griffen. Am Dienstag früh fehlte bei der Einfaliri am den Schächten des Sleinkohlenbergwerts „Gottes Segen" und des Lugauer Steinlohleiibaur-ereins mir ein gan- geringer Prozentsatz der Belegschaft. Auch in Q e s s n i n mehren sich die Arbeiiswilligen non Tag zu Tag. Wahrend auf oe» Schächten „TeutsehtnnS" und „Bereinsglück" die Arbeit »och völlig ruht, sind ans den Schächten des Reviers am Dienstag früh diirchiciiiiutlich -to bis 5<> Prozent der Be legschaft eingcsahren. Zwickau. Am Montag bereits ist vollzählig angefahren worden auf „Brn.ckeubcrg', „Erz.-obirgischcr Tt.-A.-V". auf den „Wilhelmschachten" und der „Gewe'Nichan Morgen ster»", zum Teil augesahren sind die Belegich, slcn von „Bürge rgewerkichafi", „Vereins,stück" und „Acnun'chr Werte". Ans letzteren streue,, noch N» Pro.ein. Sa mt A dürste die größte Gefahr beseitigt und der Bclgorbeiterstrei'e in kurzem beendigt sein. — Der Streik in der Meinls- ' rnbu st r i e ist noch nicht beendet. »— TaS Ende der WettdettbLweczunct, ^ oas bereils vor einigen Tagen in einem 'Belicht uni'rteo Bautzencr Mitarbeiters als nahe bevorstehend au gekündigt wurde, scheint nunmehr gekommen zu icin.2. Die Ttaaksanmaltichas, Bautzen ha! eine Durch suchung der Wohnung des Stndienrats Mucke in Bautzen K F nnd des Oberlehrers Brühl in Bautzen und Pirna vor - » »> genommen. Diese beiden stehen nn Verdachte, zu ver-?^ botenem Grenzüberirttt und verbotenem Verbringe» vonI Schriftstücken ins Ausland angestiftei zu traben. Diele s: Maßnahme sieht in unmittelbarem Zusammenhänge mit' A- der auch von uns gemeldeten Verhostnng des Fleuch-HI. beschanerS in Ebersbach, welcher dorr allerhand Schriftstücke» S z. Abbildungen nun. über die Grenze nach Prag zu schmuggeln — Ki vernicht batte. Er mar mtt eine, größeren Summe Geldes »»A- ins Ausland geflüchtet. Die Staaisgiiioaitschai! wird iu§» dieser Sache weiter Vorgehen, und cs stehen iür die nächsten s Tage aufregend: Enthüllungen über das Ende des w cndi s ch e n N a ! ivnalaus s ch n l s e s in Anstich:. chA Kriegshanshalt. A Fleikchveiteiinng. S- In dieser Woche kommen aus die Reichsfleiichkarte Reihe „>l" l ß" G r a in m P viel oder G e s e: e r s I e i s eh V zur Verteilung. Toignarenverteilung in den beiden Dresdner Amtshanptinanns,hasten. In den ,rmtshauvtma:inichc.itilchk»l Bezirken Dresden Altstadi und Dresden Aenstadt wird Avschniit <u der Nülnmlttestkqrttn vom Io. März bis 'Avril außer mit den bereits betauiitg> gebenen Rälniuilr lmengen noch mit einer weiteren L o n d e r z n i e i I u n g von je Z P s n n d Teigwaren beliefert. Die Karissselvoi rät: nackisegcn! Es ist eine dringende Mahnung, mindestens alle vier zehn Tage die Karrvsfelvorräte nachzmehen. Immer wer den wir einige mit Druck oder Faulsiellen finden, die, wenn sie nicht herausgeiesen werden, »niete knappen Vor räie gefährden. Darum die Mühe nicht verdrießen lassen nnd fleißig die Vorräte an Kartoffeln ei'.rchlcsen. Kunst Md Wissenschaft. -f Dresdner Theatersvielpla« sür heute. Opern haus: „Der fliegende Holländer" l7j; Schauspiel haus: Geschlossen,- Residenz-Theater: „Die Geisha" l7j,- Ulbert-Theater: „Rübezahl" s-".): „'s Freien zu Dreien" s7j; C c n t r a l - T l> e a t c r : „Dir Faschingsfce" l7j; V o l k S w o h l - T h e a t c r: „Flachs mann als Erzieher" (7j. st Albert.-Theater. Infolge der AnSdelvnina der Polizeistunde auf tll Uhr nbendS beginnen nun die Nachmittagsvorstellungen nm 8 Uhr, ble Abendvorstellungen durchgängig nm 7 Uftr. ,>rcl- tag (18.) zum ersten Mole (Urauffübrnng) „Mutter Maria" non Georg Terra mare. Dem Werke geht ein musikalisches Vorspiel voraus, ln dem Professor Ltenz und seine Tvlsttcr Maria Ltenz, die«darfentstin des Albert Theaters, Mitwirken. f- Dichterabende. Alice Verden und Verth old Viertel veranstalte» am 22. April, 7 Uhr, im Künstlerhaus eine Peter-Alte n bcrg-Feicr. Karten im Residenz SanshauS. — Bruno Derarlt aibt den Hebbel-Heine-Abpnd nunmehr am 7. Mai tm pogenkauS. Karten im Restdenz-KaushauS. ß Die Hauptprobe zur Ausführung der MatthäuSpafsion tu der K r c u z k i r ch e beginnt am Gründonnerstag abends nicht Uhr, so» der» bereits um 7 U b r. Einlaß '-7 Uhr nur gegen Karten. -f Veranstaltungen. Heute: VolkS-LInsonlekon- zrrt, GeiverbeiianS, 7 Ubr. Kammermusikabcnd vn„ A »n» Etsese, Palmengarten, 7 Uhr. Klavierabend W c r n o w, tzogen- hauö, ^8 Uhr. „Fanst"-Voncag von Dr. Wollf, 7 Uhr, großer Laal der Kaufmannschast. ß Das Dresdner Streichquartett (Havcmann, Warwas. Spitzner. Wille) gab im Palmenggrte» seinen dritten K a m m e r m u s i k a b c n d, der den Zuhörern durch die künstlerisch ausgereisicn Tarbieiuugcn zum inneren Er lebnis wurde. ES standen aber auch nur abgeklärte klassische Werke auf dem Programm: Mozarts C-Dur- Qvartctt. BrahmS' B-Dur-Quinut mit dem :nu'g schwärmerischen zweiten Satze, und endlich Schuberts an Melodien unerschöpfliches C-Dur-Ouintett, bei dem sich Zenker als zweiter Cellist dem Quartett gewandt ein fügte. Die Anwesende» kargten nicht mit lautem Beifall. Xr. P Die dcntfche Shakespeare-Gesellschaft wird zwar, wie bereits kurz gemeldet, in diesem Jahre keine Generalver sammlung abholden, doch soll am 2ll. April das Nglivnal- theatcr in Weimar Shakespeares Schauspiel „Die bei den Veroneser" in der Bearbeitung und Einrichtung von W v l d e m a r I ü r g e n S als Uraufführung sür Deutschland zur Aufführung bringen. Die ursprünglich für den diesjährige» Shakespegretag geplante Fesmnsfül;-! rnng vo» „Timon von Athen" in der Bearbeitung von Hans Olde wir- ans das Jahr li>2<> verschoben. Das Jahrbuch der Gesellschaft wird im Juni erscheinen, ttm die geschäftliche Lngc der Shakespeare-Gesellschaft zu er örtern, wird der Vorstand, sowie der geschäftliche Ausschuß im Herbst im LchtllerhanS zu Weimar zu einer Sitzung zusammcntretc». P Jean Pauls Gartenhaus in Koburg, dessen histo rische Bedeutung durch eine Gedenktafel gekennzeichnet wird und das bislang möglichst im alten Zustande erhalten wurde, wird jetzt infolge des Wohnnngsmangels z n Mietwohnungen eingerichtet. Hier wohnte, ivie die von der Büste des Dichters gekrönte Tafel besagt. Jean Paul Friedrich Richter in den Jahren 18M und 1M1 und nvllendcte seinen bekannte» Roman „Tic Flegeljahrc". Das große, herrlich am Adamiberg belegeue Grundstück be fand sich bis vor kurzem im Besitz der Erbe» des Theater malers Prof. Lüttkemcnrr und wurde dann von der Staot Koburg erworben. Die Mittel zum Ankauf flössen ans der vielerörterten Nicdcrfsillbacher Millionenstistung. Uebrr Lmifname» in Planen bei Dresden von 1S47-1V00 sprach in der letzten Sitzung des Bcrctns für Ge schichte Dresdens der vormalige Kais. Rufs, staats rat Dr. Koch. Unsere Vorfahren hatten, so führte er aus. meist nur einen Vornamen, der aus dem Altdeutschen ent lehnt war; Familiennamen tauchten erst spater auf. Die BeSkiitung der germanischen Namen ging meist verloren, zu ihnen kamen in der Zeit des Glanzes der katholischen Kirche Namen aus dem Heiligen Kalender nnd aus dcr Bibel. Be'onöcrs häufig wurde der Name Johannes ge geben. Das ums Iabr 12tt<> au Steile einer sorbischen Sied lung begründete deutsche Tors Plauen zeigte im Taust register >«17—1701»-454 Täuflinge, durchschnittlich jährlich !'. Das Dorf hatte 40 Bauerngut''", mehrere Mühlen und eine größere Zahl Holzfäller und Holzstößer; der Bauernstand > herrschte vor. Die Täuflinge rrhiclicn 55« 'rus einfache, teils Doppelnamen, der Billett und dem kaihdltt'chcn Kalender entlehnt. Ernst Friedrich, Iviiami Georg, Anne marie, Anna Rosine herrschten vor. Der Borlragende ging aus die Herkunft und Bedeuttnig der Namen ein. er zeigte dic wechselnde, auch wiederkebrcnde Mod-, die ihre Ursache teils in den fürstlichen Namen, teils -n den durch die Lite raiur bekannt nnd berühmt gewordene» Namen Hai. Iu weiteren 4 Abschnitten zu je 5>i Jahren gliederte der Vor tragende die Häufigkeit und Hcrknnj! der Länfiingsuam-e» nnd wies auf die knliurgeschichtUche Bedtti:»ug derartiger Namenforschung htti. er zeigte auch den Einsluß politischer Vorgänge, wie des 7jährigen Krieges, der Fre.netto Kriege und der Revolution. Nach lN7I winde der ßndniche Einsluß im Torfe größer. Der Bauernstand ging zurück Industrie und Arbeiterschaft nahmen zu. Banerngüte - verstniv.inben. Ihre Stelle nahmen Miethüm'cr ein; der ehemalig: Dors- tcich wurde zugeschüttc:. IM bis stiuo ineg die Einwohner zahl von ÄI50 auf <:>ch'll, ldM wurden 's-- l Kinder geiauf!. also in einem Jahre soviel wie in der Zeit von >517 bis :7NG In der Namengebung wurde der städtttth.' Einsluß und die Ansländcrci. z. B. durch Anhängen srem-der Endungen a» deutsche Namen nnd durch lleberughu: srenidiprachlichcr immer größer. Der Name deö Landesheren Allleit. des Kc.i-erS Wilhelm, des österreichischen Kionp inzcn Rudolf, des Kaisers Franz Joseph, und besonders englisch: Namen, winden Mode. Noch zahlreiche Beispiele wurden angesührt, die wertvolle Einblicke in den Einfluß politischer. Wirtschaft licher, kultiir, und literaturgeschichtlicher Art ans di: Name» gebuna gaben.
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