Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 30.01.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188201308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820130
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820130
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-01
- Tag 1882-01-30
-
Monat
1882-01
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.01.1882
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
llr »» — L»ivd>u»vr Sk«ol»r1«^<eu. Sotto » — Lkontast, ckan S«. Zauuar 1842 mit rinn reizende»» kleinen Abbildung des sürsilichen Jagdschloss zu St. Germain illuftrstt, niiile in den Enden eines iminrtcn Hirsch- äeioeideo (Statjeleisorm c>n iiunüttuic). Wirkliche Hirschaeiveihe bildeten die Sessel, sowie die »inteeen Tbeile der Tische. Die WäNdk, ul freue», mit Arbeiten der berühnltcfftcn Maler geziert, zeigtenJagd- scenen, dazwischen seltene Jagdbeuten, Waffen, Trinkgerätbe ,c. der! fürstlichen Borfahren. DaS Diner »rar exquisit, namentlich machte rin Zivitckengericht, gespickte Eleisthierzüngrn »nit Austernlauee Furore. Es wurde »nt kleinen mnden Löffel» (ohne Gebrauch von ! Messern und Gabeln) eingenommen und schmeckte superbe. Lustige! Anekdoten würzten daü Maki und endeten erst mit dem in Fuchs-: köpfen aus Vkajolika präsentirtcn Kapee. Nach diesem brache,, wir I »Mai't »nM ÜtneiU n»s lriNl'ti» und ic»> in Iiicliicin ittiwiübeil! soiort nach Paris aus, die Fürstin und ich in meinem inzwischen anaekoinmenen Eoupo, was uns zu einem erquickenden Schläfchen Gelegenheit gab. DicHerien solglen vielleicht viel spater zu Pferde, denn cs wollte uns scheinen, als ob »c gerne ohne Eontrvle einer geslikrlichen Jagd an» grünen Tische aus Goldfüchse »achgehen lebte noch einmal zu durchsliegen. Zur Seite dieser Eüaiselongue, «us einem mit Elsenbeinblumen nusgelegten Tischchen, was in sei nem Inneren eine der melodischen Spieluhren verbirgt, pflege ich nie Körbchen mit eingegangenen Billetü zu plncire». Mechanisch griss meine Hand nach all den vartümgctränkten Papieren, schon »vollte ich über die bereits gelesenen Phrasen nochmals herzlich lachen, denn ich glaube an keine, als mir plötzlich ei» uneröf,nelesBriefchen in die Hände fiel. Neugierig ritz ich die mit bunten Blume» bc druckte Euveloppe (Kaule Xoureaute) auf und entdeckte zu meinem Schreck, daß die Einladung zum Tkec beim R... scheu Botschafter, von der Gemahlin desselben eigenhändig an mich gerichtet, durch meine uuvcrzeihlichc Nachlässigkeit gefährdet war, denn die Pendille verkündete bereits die neunte Skünde. Ich sprang aus, klingelte nach Madelcine und befahl dieselbe in mein Toilerlenziinnier. In» Augenblick siiahlte dasselbe im Kerzenglanz; aber die Spiegelwände gaben mir ein wenig tröstliches Bild, ein müdes, blasses Gesicht, das sich nur ungern vom Lchlasrock trennen zu wollen schien. „Ma deleine, eine Nobel" Meine Kammerfrau sab mich erstaunt an. „Madame" „Eine Nobe, sage ich'" Mit diesen heftigen Worten ilog das Hauskleid auch schon zur Erde und ich halte Zeit eine gestickte Kante von Masckiebchcn ;» betrachten, die sich um den Ausschnitt des keinen Battisthemdcs schmiegte und augenblicklich in vornehmen Kreisen lehr en v->q,x> ist. Inzwischen brachte Mavcleinc eiire Robe von hellblauer M'iuuro iInehk-550, mein Schneider hatte sie vor einer Stunde erst gebracht. Weich ein glücklicher Zufall l Die Taille, viereckig decolletirt, fiel in getkeilter Schnebbe aus zwei in einander verschlungene Draperien, die daS durchaus mit Pngen, Volants und Schleifen bedeckte Vordcrthcil abschlossen und an der Seite bis zum Saume hinabreichten. Die Schleppe, deren Sciten- babnen bedeutend länger alü das Mittelthnl geschnitten waren, wurde revcrsariig umgeschlagen und durch eine Schleife in der Mitte des Rockes verbmiden. Von da ab fiel sic wieder in losen Falten auseinander. Sowohl die so originell gebildeten Revers loivic der TaiüenanSschmtt nud die Acrmcl waren mit einer Guir- kande broneesarbiger^Sainii'ctblättcr, zwischen denen Glnnatblulhcn leuchteten, bedeckt. Für das Haar sollten Goldstaul- und Granat- blüthen dienen. — Entzückt war ich über die aus dem Stoffe des Kleides gewonnenen Schuhe, die anstatt einer Schleife oder Rosette einen von Broncebläliern umrahmten kleinen ovalen Melallspiegcl zeigten. Wie prächtig und dequein kann man darin sein Antlitz suchen. Diese neueste Ebauffürc wurde schon einmal in der Blütkc- zeit des LnrnS von den Priestern getragen, jetzt gehört sic der weib lichen Eitelkeit. Diese gestattet AileS und war auch die Ursache, daß ich für den Tbeeabend zur Schminke meine Zuflucht nahm. Schminken sic!» jetzt doch liier die meisten vornehmen Frauen. Es kommt mir immer vor, als ob die Zeiten des großen Ludwig wieder heiausbc'chivoren würden. Damals, also clwa um daS Jahr 1740, trug mau in Frankreich selbst die Reichen der Prinzessinnen geschminkt zu Grabe. Da die Gesichter der Damen durch übermäßiges Schminken den Masken glichen, io koursirlc in Paris folgende'. Epigramm: Dar los soiiw guo IMo nrcmck — Nt «In plätrs e! ckos nonuuackcm — Ne8 rimtes au'clle ronä — Knut ante,nt ck>> Ep cie-, ponm uumoarmhes — ?our olle soit bien, 8oit mal — II est tonsour> earnorul. — ^Vu Iopi8 ot stau« la ruo — >'on8 la. vovons tv>i8 Io8 wur8 — Nt )amai8 uv I'avon8 vuo. Mit tausend Grüßen Deine P. v. B. Brtkfkastkn. Gürtler Mutze. Ihre poetischen Stylübungen verdie nen temeSwegS den Papierkorb. Weit entfernt, einer von wahrer Menschenliebe cingegebencn und durch die Verhältnisse gebotenen Emnchttmg cntgeg.'nziilreleii. verdienen Ihre Verse, »ul ivclchen Sn Denjenigen, weiche gern unter ausgeslrcnte edle und reine Saat, ihre Quecken »ilichen, ein wenig den Spiegel Vorhallen, nur An crkcnnuiig. Es zswbl Leute, und wer kennte deren nicht, die unter ihrer gleißenden ^unika verflucht daumwolleue Gefühle verdergen, Leute, die es für iel>r vortbeilhatt finden und sich freuen, mil gulce Vkanier und auf billigstem Wege das eiserne Schild ihres Herzens an die Thür ihrer Wohnung nageln zu lönnen, vollständig über zeugt, mit einem sehr geringsügigen Beitrag, den sie möglicherweise mit noch mehr innerlichem Widerwillen leinen, als z. B. die vcr haßte Hundcstcncr, Alles gcllian zu haben, was überhaupt Gott und die Well von ihnen verlangen kann. Vielleicht fällt fogar noch et was ab „forsch Geschäft!" -vier sind die Verse: Sonntag war rS, von den Thünnen schallte Glockcnklang hernieder, Andachtsvoll geweiht erklingen Orgelton und fromme Lieoer, Und es lansckst die stille Menge ihres Priesters milde» Wouen, Wie des Samariters Beispiel Anklang fand doch aller Orten, Und von des Erlösers Mahnung:„Sc>d in Lieb' vereint fortan," „Was ihr dem Geringsten einen thut, das halst ihr mir gcthan." Goldumsäunite Abcndschaitcn senkten sich zur Erde nieder, Heimwärts lenkien ihre Schritte 'roh bewegte Menschen wieder, So auch ich, doch sehr prosaisch will mein Appetit sich rege», Uns zum Glück, ans blankem Laden, quillt nur Licht und — Wurst entgegen, Mete ein, mein Tbeil zu fordern von des Schweines edlen Gaben, Mag beim Abendtrot gemüthlich Hunger mir die Mütze icbaben. Sorglos frei, behäbig waltet die Verlailsrin frommen Blickes Lauschte lient auch sic des Predigers Worten, sic, ein Kind des Glückes. auch i Fanden sie den Weg zum Herzen? Tie Parole nbzngebcn Und die Probe zu bestehen, gleist Gelegenheit sich ehe». Langsam dreist der Tliürc Angel sich, die Armulh kvinint geschlichen, 's iii ein reinlich, armes , altes Mütterchen, krank und verblichen, Stumm, die Roth hat keine Worte; „Was will sic denn, alle Vettel, „Also sprach die dicke Trine; solcher unvcrschämter Bettel! „Mache sie so schnell als möglich, daß sie fort kommt, aber glei, „Weiß es Gott, denn sonst da schick ich auch noch auf die Polizei, „Ree, auch Lonniags noch zu betteln, schließlich koinincn sic noch vors Bette" Lächerlich! Als ob das Elend jemals einen Sonntag hätte. Appetit und Launen waren beide gründlich mir vergangen, Gab der Alten meine Zehrung, deren Aug' voll Thrünen bangen Und gedacht der eignen Mutter, will am Hause schnell vorbei, Doch, da leie ich in Eisen: „Mitglied gegen Bettelei." Ja in Eisen, grab cü lieber in der Pforte harten Stein, Dacht ich, grab cs tief ins kalte steinern ehern Herz hinein. Warn»» gingst du in die Kirche, wolltest du, es »st Gun Lachen, Etwa gar den „Allerbarmer" auch zu Eurem Mitglied machen? , jährlich, dafür soll Ttr'ü Herz erstarken ? Weißt du nickst, daß mit der Liebe man soll niemals, niemals marken? Wer des Wohlseins sich erfreuet, soll in» ILohlthun nicht erinüden; Wer da stillet HcrzenSkummcr, sammelt dasür HcrzenSfriedrn; Wem das Wohlthun wohlthut, wer sich, einer Täuschung, Undanks willen Nicht verschließt willkommnen Vorwand-, an dem wird sich- Wort erfüllen. Geh' zur Armuth, willst du lernen, wie man Mt dcS Nächsten Noth, Tenn der Arme «heilt mit Freuden mit noch Arrm'ren Noth und Brod. Ulst du kluge Vorsicht üben, dein« Hilfe wei-lich pflegen, oht, es sei, und angeschrieben sei'S bei Gott und allerwegen, wer sich voll Hochmuch wendet, kalt, weil'- ihm nicht würdig dünket, Der vergißt, daß, wie sein Mille«. Gotte- Nachsicht mit versinket. Ach es haben edle Tbaten nicht auch immer edlen Grund. » Und cS gielst sich daS Erbarmen nur in Herzensreinheit kund. Fa, da- Herz, da- soll entscheiden, nur allein das Herz soll »valten, So Hut e« bis fetzt noch jeder wahre Menschenfreund gehalten. Zwar ich weiß, Du sprichst: Der Esel, der versteht nicht wohlzutkutt, Möglich, bei der Noth Erkenntniß la» ich Wenn und Aber ruh'n, Ged mir einen Nasenstüber, greis behutsam nach den Ohren, Na — es geht — bald bätt' ich über alldem den -- Humor verloren! »*» E. i. H. Anfrage wegen nachträglich verlangter Stempel steuer auS den, Jahre >878. Die Stempcigebüliren unterliegen der kurzen Verminung nicht, wie die Gerichtsgebührcii. Sic müssen also »achzahlcn, auch ist die Androhung der Ereention nickst ungesetzlich. >!?"» Botenfrau Baar. Kämmeroivatde. „Ist cs strafbar, wen» ich als Botenfrau Maaren, die ich aus der Nachbar- stadl niitzubringcn beauftragt werde, in daü Haus des Aullrag gebcrü selbst abliescre, oder müsten diese Maaren, wie mir vo» ver schiedener Seite bedeutet wird, in meiner Wohnung abgebolt werden?" — Nach dem Gesetze über das Postweien dcS Deutschen Reiches vom 26. Oetober 1871 erstreckt sich der Postzwang nür auf ver schlossene Briese und auf solche politische Zeitungen, welche öfter alü wöchentlich einmal erscheine»». Packetsenbungen sind dein Posl- zivang nicht unterworfen. Wenn aber Packete zwischen Posierten aus andere Weise als durch die Post gegen Bezahlung befördert werden, so ist cS nicht gestattet, diesen Packeten verschlossene Be gleicht riese brizugebri». Die Bestellung vcrgl. Packete durch eine Botenfrau in die Wohnung des Empsängcrö dürste hiernach nicht verboten sein. *** Leser, Gruna in Sachsen. „Jüngst sagte der Abg. Starke aus dem Landtag: „In Dresden gielst e» foviel Acrzte, daß ganz Sachsen damit verforgt werden könnte." Ilm so bedauerlicher macht sich der Mangel an Aerzlen aus dem Lande fühlbar. Wenn »vir cS auch keinen» derselben verdenken, zumal nach einen» so langen kostspieligen Trudln»», wie dem medizinischen, sich da anzusiedein, wo Tbeater, Eoncertc ic. das Leben annehmbarer als auf dem Lande gestatten, so »vollen die kranke» Landbcwohner doch auch behandelt >ein und daS Onacksalherthui» »vird o>t zum nothivensigen liehet. Unser Ort «Balm- u. Telegraphenslation), zählt ea.-lOM Einwohner, ohne einen Arzt aufzuweisen; mehr als das doppelte EonlingenI dieser Zahl stellen noch die anliegenden Dörfer. Würde denn kein Jünger AcekulapS zu finden sein, der, sich hier nnsiedelnd, uns ar me» Maroden wieder aus die Beine Hülse?" — Na, hier steht Euere Beschwerde schwarz ans weiß. Hosjentlich läßt sich ein Arzt ver locken, sich in Ginna anzusiedein. A b., Ebe m n i tz. „Ich habe immer daS Unglück, in der Schreibweise das Den mit Dem, oder umgekehrt, zu verivechseln: würden Sie nicht die Güte haben, mir etwas zu empfehlen, wodurch inan sich diese fatale Sache beseitigen könnte?" — Fragen Sie sich volkoininenden Falls im Stillen, ob Sie in dem betr. Satze Dir oder Dich anwenden könnten. Wo Sie lagen würden Dir, beißt es T c in, und ivo Dich, da ist Dc n am Platze. Z. B.: ich sehe dich, ich sebe den Mann ich gebe dir, ich gebe dem Mann. Eavirt? Stammtisch Spion, Rautenkranz. „Ist eS der Gesundheit nachtbcilig oder zuträglich, wenn der Wir», daS Bier durch ein beiß gemachtes Eisen erwärmt?" — Glühende» Feuerhaken ins Bier gehakte», innckst's G'söss scbaal, weiter tlmt'-Z nichts. R. H., Nossen. „Man bittet um gütige Auskunft, ob der älteste Solm deS deutschen Kronprinzen z. Z. den militäriichen Rang eines Hauptmanns oder bereits den eines Majors bekleidet?" — Prinz Wilhelm ist gelegentlich der letzten Hcrbstmanöver vom Kaiser zum Major befördert worden. Torgauer Anna. „Du bist doch sonst niit Jedermann gut befreundet; solltest Du eS nicht auch mit Herrn Dainpsschiss- Direktor Rührig sein? Könntest Du da nickt den Wunsch, den so Viele haben, vorlegen, daß er nächste Pfingsten zu unserem Schützen feste ein Tampjschist, wie es vor mehreren Jahren war, bis Torgau fahren läßt? Lolltc »nein Wunsch in Erfüllung gehen, daß ich »nit meiner Freundin die prächtige Änssichl der Elbe entlang genießen kann, bringe ick Dir zum Danke ein Stück an Güte bekannten Tor- ganer Omarkkuchm mit" — Quarkknchcn von TraSdo in der Schestel- gaffe? Das wäre schon ganz hübsch, aber es ist nach eingezogcncr Erkundigung an komvetentcr Stelle gerade zu Pfingsten wenig Hoffnung für Erfülluno Deines Wunsches vorhanden. Schicke doch erst einmal Deine Photographie ein, liebe Ouarklnchcn - Anna; da wird es sich ja zeigen, ob die Fahrt nach Torgan lohnt. Nini und Karoline. „Sind die Jechlmeislcr der deut- 'chen Reichs - Fcckstschnlcn vom Staate angestellt, und können die selben nach langjährigen treue» Diensten Aussicht auf einen Orden haben?" — Ja wohi, auf den Orden zum rauhen Bcttelsack am gelben Bande, in der Westentasche zu tragen. *** Ungenannt. „Wir sind 2 Freundinnen, 28 und 24 Jabrc alt. haben gar keine Gelegenheit, ein Eonccrt oder anständige Gescllschait zu beincken. Wir:e." — Keine Gelegenheit, anstän dige Gesellschaft zu besuchen? Welche anständige Gesellschaft soll man jungen Damen empfehlen, die lstSiwr nur Gelegenheit hatte», Gesellschaften entgegengesetzten Eharaltcrs zu sregnentiren! Angellicbliabcr. „Dem Vernehmen nach sollen in nächster Zeit die Erlaulmißscheinc rin» Angeln in der Elbe für den Dresdner Bezirk aus daS Jabr 1882 ansgcgcben werden und dafür nicht die zcithcrige Gebühr von 0 Mk. 75 Pf. sondern 20 Ml. 75 Pf. zu erlegen sein, währcno die Banvcrwalterci Meißen nach deren Bekanntmachung dergleichen Eriaubnißschcine pro 1882 zu dcm zeit- bcrigcn Satze von 0 Mk. 75 Ps. ausgielst. Weshalb hier eine ver schiedenartige, ganz unverhältnißmäßigc Besteuerung?" — „Jische fangen und Vogclslcllcn — Verdirbt manche Junggesellen," lagt ein altes Sprichwort. Tie Behörden wollen also bei angelnden Junggesellen die Verderlmiß durch thencrc Taxe verbitten. O. L. .1. Bin ich als Geschäftsinhaber vervflichtctBürgcr zu werden? 2. Desgleichen als.Hausbesitzer? 8. Ist cs unbedingt nötbig selbiges zu werden?" — Zum Erwerben dcS Bürgerrechts sind alle die zur Bürgerrcchtserwcrbung berechtigten Gcincindc- mitglicdcr verpflichtet, die männlichen Geschlechts sind, seit .! Jahre» -n der Gemeinde ihren wesentlichen Wohnsitz haben und niindestenS > Rkk. jährlich an direkten Staatssteucrn iE'inkonimen- und bczrv. Gnlirdsleucr) zahlen. , N H o >' en 1 r ä g e r gegen runde Rücken führt Herr Bandagist Wendschuch, Maricnstraße. Eharloll e. „Mein lieber Schnörke, sag' mir 'mal, — Deine Antwort ist mir nickt egal, — Denn ich habe schon so manche 8!acht — Dcinctwegcn rastlos zngebracht. — Jetzt zähle ich gerade 20 Jabr — Und i csttze einen Ebaraktcr gewiß sehr rar, — Denn Sckmörke, das kannst Du sckfoir daran erkennen, — ES drängt mich, täglich i" Mal an Deinen Jcnstern vorüber zu rennen, - Jedoch ich habe Dick noch nie gesell'», — Du scheinst mir Tag und Nackt nickt aus dcm Bureau >n geh'ir. — Ick bin doch ein Mädchen mit liühscker» Gesicht, - Eine Bekanntschaft mit mir anzriknüpfen ver- ickmäbtesl Tu nicht, — Und wärst Tu schon zweimal aus dcm Schneider. — Desto erfahrner wärst Du mir als Lcbenslciter,— Denn nur Du allein könntest mich glücklich machen — Und ich Dich mit vielem Geld und schönen Sache». — Also bestimme Tu ein Rendezvous — Und unsere Herzen werden sich vereinigen im Nu. — Deine für Dick schmachtende Seele schließt — In der Hoffnung, daß Du noch nickt versehe» bist". — Sckmörke ist zweimal schon ans dcm Schneider, Bleibt unvermählct und immer heiter. Wirt Deine Glnlb nur auf einen Andern, Es führet zu Nichts Tein Fenslerwandern. Ab. Freiber g. „Ist daS Recht von euerer Redaktion, daß, wenn ich erst den 0. oder 7. Tag abonnire, so muß ich doch voll bezahlen und bekomme die rückständigen Blätter nicht, kann ich da Beschwerde führen und wo?" — Nur nickt gleich so hitzig und Beschwerde führen wollen. Erst hübsch erwägen, ob Ihr auch bei Eueren, Postamte die 10 Ps. Porto, welche sür verlangte Nach lieferung der rückständigen Blätter (bei verspäteter Bestellung) zu find, bezahlt habt. Ist di erlegen sind, bezahlt habt. Ist dies geschehen und die Nachlieferung bleibt auS, dann könnt Ihr Euch auch dort beschwere». ^ .*» Alter Ab. „Wird in Frankreich, Italien und der Lchweiz sür „Geschäst-papiere" im Postvertrbr ebenfalls eine Mindestbetrag-Tare erhoben, wie die in Deutschland übliche von 20 Pf., und könnten Eie mir den Betrag der bedingten Mindest- srankirung in jedem der drei Länder mittheilen?" — Im Wechsel verkehr der gedachten Staaten mit dein deutschen RelchSpostgebiet sind die Taxen natürlich dieselben, ob die Taxen im internen Ver kehr der nur genannten Länder andere sind, wer weiß «S l **» Alt. Ab. „Bitte um gefällige Mittheilung res». Nennung eines deutschen Eubmisston-blane-, wetche- alle Submissionen, be sonder-für da« Baufach. dringt." — Submission-.Zeituna „Eycioo" Organ für Eisenbahn-. Hütten- und Banbedarsü-vlatistik, erscheint in Berlin. Friedrichstraße 1, wöchentlich drei Mal. T. S. „Wie bat man als Patient einen Arzt anzureden der die Titel ..Hofrath" und „Professor" führt?" — Natürlich „Herr Hofrath", den» der Hofrath konnnt immer vorin Professor. Aug. Glöckner. Waldliei in. „In der Brieskasle,»- Notiz „AugusttlShrückc in Dressen" betr. beslndet sich ein Jntlmin. Die erste steinerne Brücke wurde in» Jabre 1110 vom Markgrafen zu Meißen angefangen. blieb aber liegen bis 1178, wo Otto der Reiche den Bau wieder ausnahm. weicher schließlich von» Landgrasc» Ludwig den» Heiligen im Jahre 1222 beendet wurde. Dieser Bau kostete 168,000 Schock (st Schock ungefähr 6 Mark). Von diesem Bau siebt »ichtS mehr; die W> Üerslulh von 1311 und die Eissuhrt von 1813, den 1l. und 12. März, zerstörten diese Brücke vollständig. 13 lü fing man mit dein Bau der jetzige» AugnsluSbrücke an, welche ursprünglich aus 24 Pfeilern und 28 Bogen bestand, von denen allerdings »in Zeiteniause verschiedene zugeichültet worden sind. Das eiserne Geländer, ivivie Jus.wege sind 1727 unter August dein Starke» hinzugekommen, welchem die meterhohen, durchbrochenen Steinmauern nicht mehr zeitgeinüß erschiene»". — L-ehr interessant! H. A. U., EI»ein» »tz. „Ich und mein Freund und noch Einer und dem sein Freund streiten uns, »van» ein neues Jahr- hundeit ansängt. Ich und »nein Freund behaupten 1!X>1, während die Anocren sagen 1000." — Die Aiideren haben Recht, Ihr seid aus dem Holzpflaster. inige Hundert Mark (600), die Beides gut und sicher L. „Ist eS erforderlich, eine Realschule besuchen zu müssen, »m zun» Einjährig - Freiwilligen Militärdienst eintreten zu können ? Wenn dies nicht erforderlich ist, welcher Keimtnifse und Sprache» muß man »nächtig sein? An wen hat man sich im letzteren Falle hebuis Anmeldung zu wenden?" — Inserate anseben, da sinbc» Sie Einjährig-Freiwilligen Drill-Institute angclündigt. worin den jungen Leutchen die erforderlichen Kenntnisse cingepaukt werden. A non. „Zwei Fninilien von auswärts wollen gern einen Maskenball in Dresden initmachen; es ist uns daü Bürger-Easino genannt worden, würden Sie »ns das auch empfehlen? — Ganz gewiß. Es fragt sich nur, ob Sie sich sür diese Gesellschaft quali- stziren. Plumpsäcke werden nicht zugelciffc». A. Schubert, Zöblitz. „Wie »vird Rindfleisch ge räuchert oder gepökelt, ans daß es sich hält? Ich sehe mich zu dieser Frage veranlaßt, indem ich eine Kuh habe, mir aber die Fleischer sür 20 Pfund Fleisch nicht mehr geben wollen »vie 0 M. Die Knlic sind im Gebirge jeht niasscnliast zu verkaufen, während die Schweine hier sehr tbeuer sind. Bitte, mir darüber Auskunft zu geben, indem ich gesonnen bin, meine Kuh selber zu schlachten." — Ein Bäcker möchte sich doch »in» seine Semmeln und Brode kümmern. Sie wollen jedenfalls den dortigen Fleischen» Etwas auswischen. Im klebrigen ist für 20 Pfund Kuhfleisch 9 Mark genug bezahlt. **» (?) „Kann ich bestraft werden, wenn ich gestohlene Sachen gekauft habe, wo ich wußte, daß dieselben gestohlen waren? Ich habe dcm Bestohlenen 8«X» Mark gegeben; dafür bat derselbe mir versichert, daß er keine Anzeige machen ivolle, auch Niemandem daü Recht zustche, Anzeige zu machen, weil bei» Bestohlenen durch die Summe sein Schaden mehrsach ersetzt ist". — Ihr scheint eine nette Gesellschaft zu sein. Natürlich »vird Einer, der Sachen kauft, von denen er weiß, daß sie gestohlen sind, bestraft. Der Hehler ist so aut wie der Stehler. Das mit dem Bestohlenen getroffene Ab kommen kann letzteren auch mit der Staatsanwaltschaft in unsanfte Berührung bringen Exp cd. B. Es ist eine kleine, rasche, gefahrlose und wenn Sie auch wollen, ganz schmerzlose Operation nöthig, zu welcher Sic sich sofort entschließe» müssen; denn je länger csie warten, desto schwerer wird der Entschluß. Damit Sic in diesem heiklen Punkte endlich in Ordnung koinincn, dars man nicht sagen „je länger je lieber." Also, ein Bischen Kourage, »vie bei allen Knaben jenes weitverbreiteten, orientalischen Volksstammcs, welcher hier mit gutem Beispiel vorangegangcn ist. Lasten Sie sich auf 3—6 Tage m ei» Krankenhaus ausnehmen. Riesaer Prov inzleri >», die sich einen Subscriv- tionsball gern einnial ansehcn möchte. „1) Kann Jedermann, der ein Billct bezahlt, znm Snbscriptionsbalt ins Alberttbeater gehen? 2) Gicbl es extrac Zuickauerbillets in die verschiedenen Räirge und sind dieselben ebento thener? 3) Wenn cs »reiche giebt, müssen da die Zuschauer auch in Balltoilcttc erscheinen ?" — 1) Nein, »nit Auswahl. 2) Ja. 3) Nein. Ni. M. „Kann ich noch nach Rußland? Ich werde in diesem Jahre noch 10 Jabre. Würde cs sich thnn lasten, daß ich mich noch ein Jahr vom Militär zurückschrciben lasse» könnte? und wohin habe ich mich da zu wenden?" — Tie Bedingungen, unter denen Wehrpflichtigen die Eriaubniß zur Auswanderung crtheilt werden tann, snid^ an dieser Stelle hundert und etliche Male mit- gcthcilt worden Schlagen Sie sich Ihre Gedanken ans dcm Kopse und bereiten Tic Ihren Magen auf Eoinmisbrod vor. S-, Aue. ,,Jüngst wurde hier in einer Gesellschaft beim Toasten der Quantität und auch der Qualität der zum Verein ge hörigen Mitglieder gedacht. Was halten Sie als gebildeter Mann von einem solchen Toast ?" — Von der Qualität war offenbar wenig Gutes zu tagen, sonst würben Sie sich nicht so darüber er eifern. Gehen Sie in sich und bessern Sie sich mit samml Ihren Vereinobrüdern. *"* (?) „Ich bin Österreicher, seit 1804 in Dresden, 10 Jahre in ein- und demselben Geschäft thätig, 15 Jahre verhcirathet, habe mithin manchen Tbaler rcjp. Marl Steuer bezahlt, meine Frau geborene Dresdner»!, ich wachse mit Leib und «cele. doch nicht wahlberechtigt, auch nie in einem Adreßbuch« ainzusinden. Wie kann den beiden obenerwähnten liebeln abgebolsen werden ? und ist dies mit Geldkostcu verbunden ?" — Als Oesterrcichcr sind Sie natürlich nicht wahlberechtigt, Sic müssen sich erst naturalisire» lassen. Wenn bas nächste Adreßbuch vorbereitet »vird, brauchen Sie nur Ihre Adresse in den Adreßbuch-Brieskaslen am Haupt- polizeigebäudc zu legen und nm Ausnahme nachzusuchcn. W-, Zittau. „Von der Natur mit einer etwas hohen Stimme bedacht, würde ich Jlmcn sehr danibar sein, wenn Sie mir ein unschädliches Mittel angeben könnten, um eine tiefere Stimme zu erlangen?" — Tnchlig Enne.stcc ans der Pseisc rauchen, dazu einen Posten Brannbier trinken. Ei» Lausitzer Eantor mit hoher Stimme «og allemal nasse Strümpfe an, wenn er eine Baßarie zu singen hatte. Ein tüchtiger Schnupfen erweitert die Stimmbänder sür den tiefen Baß. A d. aus B. «Beweise, daß Du Rechnen in Deiner Schule gelernt hast. Kannst Du das Ercmpcl nicht lösen, so mußt Du 14 „rage bei Wasser und Brod in Deinem Papicrkorbe brum men. Ein gnädiger Herr hat seinem bei ihm 28 Jahre im Dienste stehenden Kutscher drc» unF seinem Gärtner, welcher sieben Jahre hindurch niit der größten Sorgfalt des Gnädigen Garten gepflegt hat, zwei Mark zu Weihnachten geschenkt. Wie viel ist das ,n Lumina und welches sind die Eigcnichastcn des edlen Gebers» die ihm zu diesem eminenten Geschenke verhoisen haben?" — Nur immer nobci! Bei diesem Gehalte werden die Kutscher und Gärtner wohl auch einen Begriff haben, wie Eine»» bei Wasser und Brod im Papicrkorbe zu Mutlic ist. OQ (?) „Wenn ich von einer Firma Maaren bekomme, wo aus der Faktura bezeichnet: „Gesetzlich geschützt", ich aber in» Zweifel bin, was an demselben Stücke geschützt win soll, da cs mir gar nicht so besonders vorkommt und ich nur Schlauheit vermuthe, »vo wäre cs mir möglich, daü genau zu erfahren, ob und was daran geschützt ist?" — Es ist Jedermann gestattet, voin dem Muster- rcgister und den nicht versiegelt eingelegten Mustern und Modellen Einsicht zu nehmen und sich beglaubigte Auszüge auS dein Muftrr- registcr ertheiici» zu lasten (Gebühr 1 Mk.). Wenden Sie sich also mit einem diesbezüglichen Gesuche an die Gerichtsstelle des Ortes der Niederlassung ver betreffenden Firma. Stammgäste »m Löwen »u Geithatn. „Wie schwer war wohl die Zwergin, welche sich laut „Vornan Tage blatt" am NcujahrStage dem Publikum von Berlin gezeigt haben soll und welche di« Schwester der Zwergin aus den» Teller herum- gettiwen hat. damit daS Publikum da- kleinste Weltwunder in nächster Nähe betrachten konnte?" — Diese Ente ist so groß, daß da^e^n nickst einmal ein« Rirsrndame» vielwenigrr eine Zwergin «*» Drivatu- Fiedler, Schönfelderstraß« IS» hat da» v. und 7. Buch Mose- in größter Au-gave, klein Folio mit blulrother Schrift gedruckt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)