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Dresdner Nachrichten : 30.03.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188403308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840330
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840330
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 9-24 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-03
- Tag 1884-03-30
-
Monat
1884-03
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.03.1884
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^eine Gedanken autsl verband sich dir Aug ach und wirbelte. haltend, «gl. Adjutanten Graf Seebach an . Experiment verlieft MN ihn sofort nach einem!, en, Major« von Malortie, vtaior« von Malorne, la«. I» diese Adjntanlen-Kvpfdedeckuna cß Eumberland in der Gesellschaf »de» hatte Seim rre» ng»> , , , ... von . . ne Stecknadel in den inneren Frack dt« Preußischen Gesandten Grasen Dönhoff gesteckt batte. Hierauf von seinen beiden »AnfsichtSrSthen". die ihr« Pflicht schärfer Vornahmen, a« manche AufsichtSräibc bei Aktiengesellschaften, wieder in dm Saal geführt, Keß sich Eumberland die Augen verbinde», faßte dm Prinzen von Hohenlohe an der Handwurzel und riß ihn nn Sturn,- schritl zu dem Grafen Dönhoff hin, durchsuchte Letzteren wie ein Zollbeamter einen verdächtigen Reisenden und entdeckte gar bald die ick aus dt« '.-rr Ke hin», gern De «in ktewi«, dt« einem Körperschmerz behaftet sei? Sofort meldete sich zu allgemeinem Jubel Graf Lucknrr. E« sollte nun die Stelle seine« Schmerze« aus- gesunden werden. Graf Luckner legte erst eine Zeit lang seine ritterliche Hand ans die Stirn de« Engländer«, dieser ergriff dann sein Handgelenk und fuhr damit dem Grafen vom Kops bi« zu dm Füße» herunter. Am Kopfe hielt er sich nicht lange auf. Der Luckner'sche Kopf war offenbar ganz gesund. Ditto die Brust. Zn der Magengegend stockte er einen Moment. Auch da« Herz fuugirte normal — hcrzleidend ist der Schloßherr von Allfranken nun schon nicht. Auch der Unterleib wurde sofort als frei von allen Beschwerden erkannt und das Portemonnaie in der Tasche litt auch nicht an Aus zehrung. Nun ging « rasch zu den Unterthanen deS Grasen. Cuniber- land fuhr ein Paar Mal an ihnen hin und her-: richtig! da, an der großen Zehe des zierlichen rechten Fuße«, da saß der Schmerz! Ob Hühnerauge oder Leichdorn — cki Io sa? fraat der Italiener. Graf Luckner mußte aber zugcben, daß er dort Schmerzen empfinde und Mr. Cumberland gab ihm den wohlgemeinten Rai», künftig weniger enge Stiesel zu tragen. Nack kurzer Erholung de« sehr ermatteten Eumberland begann das letzte Experiment. Abermals verlieh er unter der Obhut zweier AufsichtSrälhe das Zimmer. Rittmeister v. Strahlenheim (Gardcreilerregimcnt) berührte dann mit seinem Kassettcntchlnssel zwei Gegenstände: die Taschenuhr des englischen Gesandten, Mr. Stracken und den Notizenzctkel, den der Redakteur die'eS Blattes, Dr. Biere», vor sich ans dem Tücke »egen halte; daun steckte der Rittmeister v. Strableuhcim de» Schlüssel in die Tasäie des Adjutanten v. Malortie. Wieder eingcsübrt in den Saal ergriff Mr. Eumberland die Handwurzel deS Herr» Rittmeister« und führte, verbundenen AngeS, denselben in stürmender Hast, als ginge cs ans eine scuerlpeieude Batterie, erst zu Mr. Strackey, diesem die Uhr auS der Tasche ziehend, dann an re» Tisch de« Dr. Bierctz, denen Noküpapier zerknüllend lcs war nickt schade darum, denn c« enthielt aas der Rückseite einen der landesüblichen anonhinen Schmah- briese); endlich fand er alsbald den Schlüssel an dem Berstcckorte. Mau wird zngeben, daß die Möglichkeit eine« heimlichen Einverständ nisses so vieler hoher Herren mit den, Fremdling ansgeichlossen ist. Derselbe gab dann auch zum Schluffe frei seine Erklärung. Er besitze eine ganz enorme Feinheit und Schärfe der Wahrnehmungen' in den Bewegungen de« Nervensystem« Desjenigen, den er- am Hand-i gelenk gefaßt bat. Er empfinde sofort die geringsten Borgängc in I dem Nervensystem dieser Person und inerste die der Person meist' selbst umnerklichen Bewegungen, sobald er fick dem Orte und Gegen-! stand nähert, der gesucht werden soll. ES ist also kein Gedanken lesen. Etwas Abstraktes, was sich ein Anderer denkt, kannjEumberland ebensowenig,sinken, wie einen Gegenstand außerhalb des Raume«. Wer z. B. an^d>e Zifferblätter des Krcnzihurmc« oder au die. Weisheit einer Tbcalerlcunng deult, den wird Mr. Eumberland „ic! an die Stelle sichren können. Die unbewußten und unwillkürlichen Mnskelzuckuugen, vielleicht auch kleine Beränderungeu in der Puls- freguenz, die au rem richtigen Orte und angesichts der richtigen Person sich bei dem von Cnmberlaud forkgerissencn Medium einstcllen, das und die Hanplmomente, an« eenen der mit großem Feingefühl und schärfster Beobachtungsgabe auSgcstallete Engländer seine Schlüffe zieht. Er interpretirt mit seinem ungemein ansgebildcien Tastgefühl und gcsckärstcr Eombinaiionsgabe tue durch die Hand de« Geführten erhaltenen Eindrücke. Er ist ein Amispirilist, der mit ansgcdcckten Karten spielt, aber findet Niemanden, der ihm seine Kunststücke nachmackt. — Mr Eumberland wird in Dresden sünfmal öffentlich: Soiree» veranstalten und zwar heute, morgen, übermorgen und am Donnerstag im Borsemaale und am Mittwoch im (ffewerbehause. — Ein niedlicher Besuch steht dem Zoologischen Garten bevor, das etwa sieben jährige Affcnmndchen Krao nämlich, welches sich während seines Aufenthaltes im Berliner Panoptikum durch sein munteres, freundliches Benehmen die Sninpalhic» des dortigen Publikums erworben, wird vom 1. April an in Begleitung ihres Adoptivvaters Farini und einer englischen Gouvernante auf einige Zeit daseihst zu sehen sein. Dasselbe gcliöit einem Stamme an, welcher im Norden von Siam sein Dasein fristet. Ter Umstand, daß der nur »och in geringer Zahl vorhandene Stamm überaus scheu ist, ist die Ursache, daß his jetzt noch keine sichere Kunde von dem ^ntercffanlen Stamm zu uns gekommen ist. Krao verdient in der Tbat den Namen „Anenmädchcn", denn nicht nur der äußere Anblick erinnert lebhaft an den Assen, auch andere Eigenthümlich- keiten tlierlt Krao mit jenen Vierfüßlern. Die .Hände sind in gleicher Weise heweglich, wie die Pfoten der Cliinipansen, und die Behaarung entspricht nicht minder der der Affen. Die Füße haben die gewöhnliche Form und zeichnen sich durch größere Gelenkigkeit aus. Trotz alledem ist Krao ein intelligentes Kind zu nennen, den» es bat in den 12 Monaten, die es in England lebte, mit der englischen Sprache auch zugleich europäische Eimiüation gelernt. Prosegor Vircbov nennt die kleine Krao eine sehr seltene, beacl!» tcnswcrlhe Erscheinung von höchstem anthopologischcn Interesse. — ES vergeht jetzt kaum eine Woche. ,vo nicht von der Ein weihung eines neuen ElbvamvscrS zu berichten wäre. Auch gestern Nachmittag lag wieder der neue Schlevvdaiuvser „Leipzig" der Gescllschait „Kette" zur Probefahrt am Clbuscr bei Bellevue bereit, und zwar cur höchst elegant ausgestatletcS auf der eigenen Werst in Uebigau erbautes eücrnes Schiff von 60 Meter Länge, 6,1 Pieter Breite und circa 60 Centimeter Tiefgang bei einer Koblenladung von 1000 Etr. Dampfmaschine und Keim! lieferte die Maschineniabrik Buckau bei Magdeburg, mit einer Krastäußerung von 600 indicirten Pscrdekrästen garanlirt, bei 7 Atmosphären lieb erdrück, einer -Heizfläche der zwei Kessel von je 67 Ouavrat-Meter, Eulinder-Durchmesser 600 resv. 1200 Millimeter, beide nebeneinander liegend mit einem .Hub von 1200 Millimeter. Die Maschine treibt gekrümmte eiserne Patent-Schaufelräder, welche fast geräuschlos und den, Strome irachgebcud cmschlaaen und dem Schiffe einen ungemein ruhigen Gang verschaffen. DaS Teck war nur theilweiie mit ge riestem Eisenblech belegt, cwer sonst Alles mit Messingbeschlag und seinem Oelanslrich. Tie Steuerung wird, wie bei allen Schnell - Daimffern der „Kette", von der Mitte auS be wirkt. Zur Probefahrt waren außer den amtlich erschienenen -Herren AmtShauptmmm v. Mctzsch nebst Sekretär Ludwig, Straßcn- und Wasserbauinspeklor Weber und in Stellvertretung des neuen GewerverathS Dampttcsselinspcktor Frießner, auch die -Herren Generaldirektor Bcllmgrath, Direktor Philipp!, Handelskammer- Präsident Hultzsch und Sekretär Stcglich, Bankier Manliewicz als Verfitzender des Aussichtsraths der Kette, Schiffsbcrr Moritz Gaffe mit Sohn, Gütcrverwalter Mcttig, Direktor Knoop, und einige Vertreter der Dresdner Tagespresse. Die Fahrt ging höchst eratl bis über BrieSnitz hinaus von statten und ebenso sankt retour, d. h. verschönt durch em opulentes Dejeuneur in der Kajüte» welches Herr Nakke (Hclbig'S) selbst höchst geschickt iervirte. Herr General - Direktor Bellingroth begrüßte die Erschienenen aufs Freundlichste und schilderte beredt, wie di« Schlevvdampscr-Flotille der Elbe sich immer schöner und größer gestalte Dank der Förderung der hohen und höchsten Behörden, welche der Entwicklung de« Schiffsverkehrs ihre beste Gunst zu- wendcten. Ten erlauchten Protektoren, Sr. Mas. dem Kaiser Wilhelm und Sr. Mas. dem König, gelte «in volles herzliches Hoch I .z?err Anitshauptmann von Metzsch mmmie diesem Hoch aus innigem .Herzen bei und dankte, soweit es auch den Behörden gelte, insofern auis Beste, indem er auS voller Ueberzcuguna konstattrte, daß die Gesellschaft „Kette" der Stolz deS Vaterlandes sei. und stets eine korrekte, anständige und tbatkrästiar Gelchästssüh- rnng gehabt habe und noch habe. Auch das eben «„geweihte neue Sctnff „Leipzig", welchem er sein Hoch widme, gebe einen voll- gütigen Beweis dafür. Handelskammer - Präsident Hultzsch warf billig. dick», »uch de, L^taenemnt« W««ie «it danmschkießendem Hoch. «! anerkennendes Hoch Herrn Mankiewics. Herr Präsident vu ,.^ improviflrtk am End» der Fahrt noch folgendes gemüttwolle Berschen: Al« ich «inst in Leipzig war - S ist vielleicht «in halb«« Jahr. Saß ich an der Pleiße Strand — Sicher auf de« testen Land. Heute schon, man glaubt es kaum — Sitz ich hier im ScbiffeSraum. Nickt auf festem Lande noch — Li« in Leipzig ich nun doch» Wünsch« drum nach deutscher Art. — Diesem Schiff« gut« Fahrt» — Die Sxainentage der Gewerbeschule gestalteten sich »u Ehrentagen für dieselbe. Dt« vorgesührten Leistung«« zeigt««, ««» Organisation d«> Unterricht« d«i vereintem Fleiß von Kehrern und Schülern zu erreichen vermag und waren geeignet, da« bereit« über Sachsen« Grenzen binau-grorude Renommö der Anstalt zu be festigen und zu erweitern. Die ausgestellten Arbeiten der Schüler sind heute Sonntag zu», letzten Male »u leben. Moittag findet im Gewerbetzauie die JahreSschlußseier und Scdülerprämiirung statt. — Oe ff ent li che Prüfungen. Dresdner kath. Volks schulen vom 3l. März bi« 5. Avril: Hölrere Töchterschule de« Ver ein« zumFranenschütz tHospitalstraß« 2) am 1. und 2. April; Real schule I. Ordnung in DreSdrn-Neustadt am 2. und 3. April; Krie ger',che höhere Lehr- und Erziehungsanstalt in Kützschenbroda «Mcißncrstraüe 47) vom 3. bi« L Avril. — Die Prüfungen in der höheren Töchterschule von Bricgrr-Mefferschmidt, Matktldenstraße31. verliefen in programmmäßiger Weise zur großen Befriedigung der zahlreich erschienenen Eltern und anderer geladener Schulfreunde. Hoffentlich bringt das neue Schuljahr ebenso günstige Resultate, welche der durch gewistenbaste Führung und umfassende Kenntnisse hervorragende» Vorsteherin wohl zu gönnen sind. — Da« von der Sängerschaft de« Turnverein« für Neu- und Aiilviistadt am 26. d. M-, im Lokale de« Linckeschcn Bade« unter Direktion ihre« bewährten Liedermeister« Herrn A. Rönschild veran staltete Konzert erfreute sich eine« reiche» Besuche«. Der 1. Theil au« Cborliedem bestehend, fand ebenso wie einige.von milwirkendc» Musiker» der Kapelle de« Schützen-Regiment« vorgetragene Horn- qnartctte wohlverdienten Beifall. Die de» 3. Theil bildende Operette „Singvögclchcn" von Jakobson wurde von Fräulein Martha Burk- Hardt. sotvie den Herren Seiler» Berthold und Kramer ganz vor trefflich zur Ausführung gebracht. — Morgen finden nn Biktoriasalo» wieder zwei Vor stellungen statt. In beiden werden, und zwar »um letzten Male, — ' B tangenn Fr>- Eraffs, sowie die graziöse Trapezkünstlen» ( Erminia Chell, werden Montag zum letzten Male austreten — Mit beute finden im Mellini-Tbeater dle letzten SonntagSoorstellungen statt. Wen die wöchentliche ArdeitSthätigteit alio bisher verhindert hat, diesen bestrenommirten Zauberpalast zu besuchen, der mag sich die Gelegenheit nicht entgehen lasten, dies schleunigst »ächz,ih ölen. — DaS hier und auswärt« gut renommirte Herrengarderoben- gcsckäst von Job. Hörnlein rst vom Postvlatz im Stadtwald- tchlößckcn nach Marienstraße 23, I. (Renner'« Restaurant zu den drei RabciO verlegt worden. Guten Kunden gewährt diese« Geschäft »eben billiger PrciSdcrechnmig, noch einen Gconto von 8 Pro;, bei Baarzablungen. (s. Znserat.) — Die Kgl. Porzellan- und Gefäß S amml u n z bleibt wegen vorzunebmender Reinigungen bi« 13. April geschlossen. — In Rücksicht aus die bevorstehenden O st r r f e i e r t a g e be halten in, Lokalveckehre der Königl. Sachs. StaatS-Eisendahncii die am Sonnabend, den 12. April, und Sonntag, den 13. April, zur Ausgabe gelangenden TagesbilletS Giltigkeit bis mit Mitt woch, den 16. Avril. ES entspricht dies bei den am Sonnabend gelösten Tagcsviltets einer »tägigen, bei den am Sonntag gelösten einer 4tägigcir GiltigkeitSdcmer. — Im Publikum findet man vielfach di« Meinung verbreitet, daß mau zum Auszug auS Miethräumen S Tage Zeit habe. Diese Ansicht ist eine irrige. Da« bürgerliche Gesetzbuch, welche« »ach Aushebung des MiethregulativS für die Stadt Dresden hier allein maßgebend ist, kennt keine besonderen Fristen zur Leerstellung vermiellicter Räume nach Ablauf deS MirthvertragS. Der Ver- mietlicr ist demnach berechtigt, sofort nach Beendigung des Vertrags die Mietblokalitätcn im geräumten Zustande zurück;usordern und der Abmietbcc gesetzlich verpflichtet, den Schaden, welcher durch sein längeres Verweilen in den betreffenden Räumen entsteht, zu ersetzen. — Anläßlich seines HochzeitöscsteS vereinigte kürzlich im kleinen Saale des Tivoli Herr Eliokoladensabrikant Kelvin ann hier (Güter- bahnbosstraße 50 seine scimmtticheir Arbeiter und Arbeiterinnen (ca. 60 an der Zahl) zu einem fröhlichen Arbeiterseste im Tivoli, welches einen überaus wolüthuendcn Beleg lonalen Einvernehmens -wischen Prinzipal und Untergebenen an den Tag legte. — Fm Allgemeinen Dresdner -Handwerterveretn hält morgen in Mcinbold'S Sälen Herr Hofsckauspieler Walther einen Vortrag über „Senme". Die Reihe der Vortragsabende und die Winteriaison überhaupt findet hierdurch einen würdigen Abschluß. Wenn nun aber auch die regelmäßigen Montags - Versammlungen mit dem miiiinchr beginnenden Sommerkalbsahr auSsallen» und nur außergewöhnliche Anlässe, Erkürstonen,c. die Mitglieder vereinen, so wird die Thätigkeit deS Vorstände« und Ausschusses doch auch m diesen, Son»nerhalbsal,r sehr in Anspruch genommen weiden, denn eincstlieils gilt es die durch die DiSkussions-Adende angereg ten Fragen und gestellten Aufgaben zum AuStrag zu bringen, nndchnlheils wird aber auch durch die Arbciten deS Deutschen HcinVwcrkerblindes und die von vielen Seiten jetzt in Angriff ge nommene Eonsolidirung des Gewcrbestandes der Allgemeine Dresdner Handwerkerveicin angcspornt, im Bunde mit anderen, die gleichen Ziele verfolgenden Vereine, auch von unserer Stadt auS für das Wicveraufblühcn des Handwerks zu wirken. — Die von den Schülern der Abendzeichenschule sür .Handwerker im abgelausenen Sckuisahre 1883 81 gefertigten Arbeiten werden noch heute von ll bis 4 Uhr in der K. Knnstgewerbeschule am Antonsplatz ausgestellt bleiben. — Am ersten Oüerseiertag wird ein Extrazug von Dresden nach Berlin via Rödcra» verkehren, welcher 5 Ubr 50 Min. früh vom Böhmischen Bahnhofe und 6 Ubr 5 Min. vom Leipziger Balm- bose hier absährt. Tie zu diesem Extrazuge zum Verkauf gelangen den Billets haben erheblich ermäßigte Fahrpreise, denn «S kostet Hin- und Rückfahrt in zweiter Klaffe nur 9 Mk.» ln dritter Klaffe 6 Mk. Die GiltigkeitSdauer der BilletS beträgt 8 Tage. — Der Wochenmarkt in Pieschen wird nächsten Dienstag zum ersten Male abgehalten und hat sich bereit- eine Anzahl der dortigen Einwohner zum Festhalten mit Lebensmitteln gemeldet. Auch nicht in Pieschen wohnenden Personen ist e« gestattet, auf diesem Wochenmarkte ihre Maaren fcrlzuhalten. — Heute Sonntag beginnt da« Eoncert au^ dem Llncke' schen Bade anstatt 4 Uhr um 5 Uhr und endet 9 Uhr. — VergnüaungSkalcnder. Der Sängerchor de- MilitärvcrcinS „Jäger und Schützen" veranstaltet heute Abend in üollack'ö Etablissement auf der Köiiigsbrnckerstraße ein größeres Gesangs-Eoncert. In Ublmann'S Äastbof in Löbtau findet von Nachmittag 4 Ubr an großes Jnslrumcntal-Concert statt. Morgen Abend veranstaltet der dramatische Verein „Hermes" in de», schönen akustischen Saale des katholischen Gesellenyauses eine Vorstellung zum Besten des Fonds zur Bekleidung armer Kommunikanten und gelangt das Gerstäcker'schc Drama „Der Wilder" zur Ausführung. Näheres ist im Jnscratmtheile zu ersehen. — In Folge der eingetretenen stillen Wochen finden heute Seiten der beliebten Schubcrt'schen Pionnier-Kapelle im Rod le der'scheu Etablissement in Löbtau zwei Eoncerte statt, um 4Uur großes Fantasie- und Potpomri-Eoncert und Abends'/»8 Uhr großc- populäreS Eoncert. — Es verdient, darauf hinacwiesen zu werden, daß der TrinitattSfriedkos abermals um eln schöne- Denkmal mit ebenso schönem eisernen Geländer bereichert worden ist und zwar an der Grabstelle des Herrn Stadtrath Büttner. Diese« Monument, ein prächtiger Obelisk von Syenit mit dem Relief-Portrait beü Verstorbenen in Marmor, gefertigt vom Vildbauer Tbume hier, SMelenerstrahl Nr. 17 — Verfertiger der Figuren aus dem neuen Kaiserlichen OberpostdirettionSgebäudc hier — und das darauf be findliche reichverziert« Geländer, gefertigt vom Schloffermeister Hanisch hier. Cranachstraße Nr. IS, welcher schon seit Jahren di« Anstkligung d«r»rtiü«r Geländer «st» SvecialUät betreibt. lea«u nick M — AnisogenarÄm Londelhasen v» der Mb«, unterhelb der raffe, stürzt« gestern Nachmittag gegen 5 Ubr »st, Mann tn d«n Gondelhafen WUNachmittagB» vl^Uchius°mm„ l«Hemeno " gen. .daß Passanten Herz«, «m dm anscheinend 1 befindliche Promenadenbank «, leae Unglückstchen so epileptisch« Krämpfe, Stande waren, denselben an dm Platz zu herbetgekommene WohlsahrtSpolizeibeamte bi «erthen später zu seiner Familie. 2«^ Kantor bar Stri«Ienffst Herr Kantor bracht« sprangen einige s «in« daktbft jedoch dm kaum im Der schnell dm Bedauerns- Gemeind« tn Erulauten - ldst^ernannt worden. tn S«iv nächst sch >te Dorbereitunaea zu dm, groben Peuschen Schützenfest zig find bereit« energisch in Angriff aenommen. Dem- »n «scheint im Berlaar von Lbeodor Stauffer in Leipzig Hai . ... Jntrreffe betroffenen Orte zur Veranstaltu vor dem verschiedener Festlichkeiten nd hierin nicht mrttck und llummation, tzackclzuo. athhau« und solennen mngv veranlaßt. Auch Liebertwolkwitz flau F^tÄt am Sonntag am Z Festcommer«. — Neuheiten, bei welcher inan da« kann, hat zu dickem Zangengabel konstruirt, Lange i» den Handel bringt. Diese Gab«! klemmt in, Gkg«nsatz zu de» früheren die Speise» nur nn und läßt sie gleich imen erst auf einen Druck los. Ihr« Anwendung ist deshalb besonder« ange nehm beini Servicen von Macrarvni, Spargel, Salate, Gebäck re. und bat man dabei die linke Hand frei zum Urberreichen der Platte» und Schüsseln. Sie ist in den verschiedensten Ausführungen zu baden und dient in jeder Beziehung al« Tafelzierde. Ebcndasscll'e Geschäft sendet un« Kaffeelöffel zur Ansicht, die nicht nur für jede» Han-balt, sondern vorzugsweise für Konditoreim und Restaurant» höchst einpfchlenswerth sind. Sie bestehen au« stark vernickelte,» Bessemerstahl und sind so dauerhaft, daß sie selbst beim Esten kom pakter Torte» nicht verbogen werden können. Trotz de« wohlfeile» Preise« ist die Vernickelung eine so starke, daß die Löffel gleich den ebenso auSgesührten Tüchmefsern, Gabeln re. die besten sehr theuercn Alssmdebesttckk bei nahez« gleichem Aussehen an Haltbarkeit übertrcffen. — Die beliebten Leipziger Sänger werden heute indem „euerbauten Werner'schen Saale in Pieschen konzerttren. Am Mon tag de» 7. d. findet der letzte Konzertabend in Rohleder'« Etablisse ment in Löbtau statt. — Bei der kgl. Thierarzneischule soll demnächst die Stell« eine« Civilvvrsch miede« niit 1200 Mk. Gehalt mit freier Dienst wohnung besetzt werden. Bewerber müssen da« Diplom al« „gedrillte Hufschmiede nnt Auszeichnung" besitzen und auch innerhalb der letzten fünf Jahre unausgesetzt al« Husschmiede thätig gewesen sein. Die Bewerbungen selbst sind in der Kanzlei der kgl. Thicrarzneischule (Eircusstraße 2. I) bi« zu», 20. April einznreichen. Dortsclbst find auch di« weiteren Bedingungen für die Bewerbung zu erfahren. — Leipzig, 27. März. Bezüglich de« großen deutschen Schützenfeste« wird sich unsere Stadt nicht auf die Ueber- ,lahme de« Garantiesond« von 170000 Mark beschränken, sondern sich auch noch in anderer Weise den Schützen entgegenkommend be zeigen : sie wird um den Zugang nach dem Festplatz, den Rennplatz, abznkürzen und zu erleichtern, namentlich auch für den Fährverkehr von der sog. Spießbrücke an« direkt nach dem Rennplatz eine neue westlichen Bebauung«)^ in 4 oder 5 Jahren, wenn da« Baue» ebäuungSplan bereit« eingezeichnet und würde vielleicht in dortiger Gegend loSgcben Wen» e< also jetzt schon im Interesse und . h: . wird, ohnehin hergestellt werden müssen. ^ür^da« ^W,oh!gelingen de« LchützensesteS^ Die Aufmerksamkeit es «rllärtrrmaßel. gegen die Schützen kostet der Stadt 13,936 Mark. Bei den Stadt verordnet«!, wurde e« von einer Seite, die etwa« spottsücktig ist, als ein Kuriosum hervorgehoben, daß der Vorsitzende de« Central- auSsämsi'e« sür da« Schützenfest, Hr. Dr. Tröndlin, während der Ab wesenheit de« Oderbürgermeisters auf dem Landtag an den Bürger meister Tröndlin schreibt, um vom Rath derlei Vergünstigungen für da« Fest auSzuwirkcn.^Jcdenfall- wird aber damit die Liberalität der Stadt nicht abgeschlossen sein, sondern vermntblich auch noch eine Ehrengabe gestiftet werden. Hat man für die Wetttennen einen Ehrenpreis der Stadt in den Haushaltplan ausgenommen, so wird inan auch hier, bei dieser außerordentlichen Gelegenheit, nicht gut fern bleiben können, sondern m den Gabentempel mit «nein Preis einziittctrn halb und halb genöthigt sein. — Der Ban der Luther« k, rche, zu welcher am 11. Nev. v. I. an der BiSniarckstraße der Gmndstein gelegt wurde, soll zwar sosort nach Genehmigung der Baupläne durch den Rath und da« Landeskonsiftorium beginnen, neuerding« hat inan aber doch die Entdeckung gemacht, daß mit dem Bauplatz ein Wechsel stattgefiinden hat und nunmehr auch die ur- iprünglichen Baupläne umgearbeitct werden mußten, die ursprüng liche Bausumnir von 140,000 Mark auch nicht mehr auSreickt, sondern über 190,000 Mark ansteigen wird, während die Samm lungen bi« jetzt bei 151,000 Mark stehe» geblieben sind. Bei dem großen Interesse, welche« die Höheren Klassen an diesem Kirchcn- bau nehmen, wird »idch da« Fehlende sicherlich bald nackgehelt werden. Der Einweihung der neuen Neudnitzrr Kirche ani vori ge» Sonntag bat im Auftrag de« LandeSlopsistorinm« der Oder- kviisistorialrath Dr. Jenhsch beigrwohnt, um dt« Glück- und Segen«- wünsche desselben zn Überbringer,. Die Reudnitzer baden ihre Kirch weih außerdem dmch einen imposanten Festzug mit Ehreiijiiiigfrane», ein Festmahl und einen Kommers al« Nachfeier gefeiert. Die vom Ministerium geschenkten 7 Statuen sind von französischem Sandstein, welcher plastischer und der Witterung weniger auSgrsetzt Üt al« unser einheimischer und repräsentiren eine» Werth von 17,000 Mark. Sie sind von ManneSgröß« und herrliche Kunstwerke. — Döbeln 28. März. Am gestrigen Tage hat Herr Ober- amt«richter Damm unsere Stadt verlassen. Eine größere Anzahl Herren vereinigten sich an, Abend vorher, um dem bochverehrten in de» Ruhestand tretenden treuen Diener seine« König« und hochver dienten Beamten zum letzten Male in Wort und That zu erkennen zu geben, wie schmerzlich sein Weggang Alle berührt, die ihm im geschäftlichen oder im sozialen Leben näher zetteten sind und während seine« Hiersein» al« einen Biedermann im wahren Sinne de- Worte« gekannt nnd verehrt haben. Se. Majestät hat Herrn L^beramtSrichter Damm bei seinem Austritt au-dem aktiven Staats dienst mit dem Cwilverdieustorden 1. Kl. ausgezeichnet. Bon seinen hiesigen Verehrern wurde ihm ein Album übeneicht. — Abermals ist vor einigen Tagen in der Nähe der Goh» liker Fähre der Leichnam eines jungen Mannes aiiaeschwonimen. welcher als der 20 Jahre alte Feuermann Johann Lehmann aus Liebesgedichte »nd scheint cS so, als ob unglückliche Liebe den Unglücklichen zu diesem entsetzlichen Schritte aekieben hat. — WittgenSdors b. Chemnitz. Zwei Strumpfwirker und ein Sckmtedeleyrling hatten den kuriosen Plan gefaßt, auf die Wanderschaft zu geben und eine Räuberbande z» orgamstrcn. Der «ine der Strnmpfwirker hatte die Rolle des Räubcrbauptmann» übernommen und war auch schon in» Besitze von zwei geladenen Revolvern, zweier Schachtel» mit Patronen, eines Dolche» und anderer Gegenstände. Sin Genüdarm kam aber dem säubern Klee blatt auf die Spur und bewirkt« di« Festnahme deS angeblichen „RäuberhauptmannS". — In Glauchau feierte am 28. d. Herr Realschuldirektor Pros. Acker sein 25jährige» AmtSjubiläum al» Direktor der ge« nannten dortigen Anstalt. -Sin betrübender Vorfall ereignet« sich in Leng «selb. Junge Eheleute waren vergangenen Sonntag Nachmtttaa au» ihrer Wohnung fortgeganaen. um einem Vergnügen bei,»wohnen, ohne ihre beiden Kinder, vaft eine dreijährig, da» ander« rtnjÜr ILÄSW.1Ü iaffrn. dies«! «ln«
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