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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.04.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130418013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913041801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913041801
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-04
- Tag 1913-04-18
-
Monat
1913-04
-
Jahr
1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.04.1913
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Vr»' »TrcSduer Nackrichieu" 4 IV« Freite, 18. Avril Ll>1» » wahre Zusammenbau« wurde zuerst daran erkannt, daß in der llmgebung de» Transsormatvrenbause« zablrriche ver kohlte Leichen von Staren berumtagen. unter ihnen frei lich auch jener Sperber. Man hat hinterher bereits ander in diesem Salle Vögel «iS Brandstifter gefunden, und diese Lalle werden ein nicht uninteressante» Thema sein, ha» auf dem l8. Deutschen R e i ch s f e u e r w e h r t a g e im Juli in Leipzig zur Behandlung gelangt. — Ja unseren Redaktions-Schaukästen. Martenstr. 38. stellte die Phvtvgraphtschr Handlung van OSkar Bohr, »eben Eafö König. neue Bilder vom Tage aus. und zwar: l50 Flamingos im Dresdner Zoologischen Garien beim Eintreffen des RiescntransporteS am io. April 1013. Böhmen» Finanzen. Bon einer böhmischen Sparkasseuverwatttiiig erhalte» wir folgende Zuschrift: ..Die seit dem Borjahrc mit besonderem Nachdruck in der Absicht geführten Verhandlungen, die das Land Böhmen be wohnenden beiden Volksstämme, Deutsche und Tschechen, zu gedeihlicher LandtagSarbeit wieder zu vereinen, sind bisher an dem Widerstände der ausschlteßllch Ihre Interessen fordernde» Tschechen gescheitert. Nach der neueste» Prognose sollen zwar nochmals, und zwar unter Teilnahme der Ne gierung, Bersnche znr Flotlmachung der LaiidtagSmaschiiic veranstaltet werde», doch haben auch diese nach den bisherigen Erfahrungen wenig Aussicht aus Ersolg. Die Folge davon wird die Auslösung des Landtage» sein, eine Tat, die jedermann begrüben würde, weil Sann die Wiener Re gierung mit Beiseitestellnng der Prager antonvmeu Nörper- jchast selbst die notwendige Ordnung in dem Haus halte des Landes schassen wird. Die dermaligen böhmischen Landessinanzen sind dadurch in eine Lackgasse gerate», weil der Landtag infolge de» nationalen Hader», zuletzt durch die von Sen deutschen Abgeordneten wegen sprachlicher und ivirtschastsvolitischer Forderungen geübte Obstruktion, keine Beschlüsse über die Ettihebnng der 'Biersteuer, der Lande» nmlage», sowie hinsichtlich der Bewilligung zur Ausnahme eine» LandesanleüenS zustande bringt. ES slieinni daher der LandeSkasse keine Einnahmen au» Ltcnereingängeii zu, während jedoch ans der anderen Seite die Ausgaben sür die Lehrcrgehaite, für den Unterhalt der Krankenhäuser und sonstiger vom Lande geschaffener Anstalten ihren Fortgang nehmen. Das Nichimitmachen der Deutschen im Landtage konnte auf diesen insolange keinen Einfluß ausüben, als iSebarnngsnberschüssc vorhanden waren und die Lauüesbank mit Borschüssen diente. Noch Auibranch dieser Mittel und Möglichkeiten sind nun die Deutschen und Tschechen vor die Wahl gestellt, die leere Landeslasse idle al» Symbol der „Finanznvt" oder noch versiändniSloser Weise gar als „Bankrotterklärung" hingestellt wirbt entweder durch Ein hebung der besagten fälligen Stenern und Umlagen krasi eine» Landtagsbeschlusses wieder zu stillen oder aber, wenn unter keinen Umständen ein Zusammenarbeiten der zwei streitenden Nationalitätenstämme zu erzielen ist, die Negie rung für die Einhebnng der Landeseinnahmen und sür die Erfüllung der Lanöesanfgaben sorgen zu lassen. Der Bevölkerung dürste cs bei allem 'Respekt vor der staatsgrnndgesetzlich gewährleisteten Selbstverwaltung ziem lich gleichgültig sein, wer da» Bud-ret des Lande» regelt, aus keinen Fall aber wird sie es ruhig hinnehmen können, daß durch rein nationale Gewaltmaßregeln das Ansehen des Lande» Böhmen im AuSlanüe zu Schaden kommt. Eine wahrheitsgetreue Berichterstattung erfordert es, darauf hin- zuweisen. daß die sogenannte „F innnzkris c" d e s Landes nichtdas geringste zu tun hat mit allen jenen G e m c i n d c a n st a l t e u. Instituten und Körperschaften, die unabhängig vom Landes- unter halte sind. Wenn demnach etwa die Sicherheit de» in Böhmen in dieser oder jener Form angelegten aus ländischen privaten Kapitals in Zweifel gezogen werden sollte, so wäre eine solche Auffassung ebenso falsch wie be dauerlich, da für diese nicht der winzigste Grund vorhanden ist. Unsere HandelSbcziehinnnm zu unserem Nachvarlandc sind so innig und von derart beiderseitigem Werte, daß an dieser Stelle erklärt werden muß, daß die lediglich durch die geschilderten Umstände herautbeschworene Lage der Lanbes- oerwaltung die Wohlhabenheit de» Landes au sich, seine hochentwickelte Industrie und die erprobte Vertrauenswürdigkeit seiner Fi ng n z i n st i t u t c, seine Sparkassen oder sonstige die Mün- delstcherheit genießende gesetzliche Anstalten, nicht im ent ferntesten berührt. Böhmen ist bekaunterweise die reichste Provinz Oesterreichs, hat eS doch eine viel größere Steuerleistnng als Niederösterrcich, einschließlich Wien, aufzuweisen. In dem Augenblicke nun, wo die Wiener Neichsregiernng daran gehen wird, in der Prager Landtagsstnbe reinen Tisch zu machen dadurch, daß sie die LandeSautonvmie sür eine gewisse Zeit anfhebt, werde» mit einem Schlage wieder ge ordnete VerwaltungSverhältiiisse eintreten, was »ach den vorliegenden Nachrichten bereits für die nächsten Tage zu erwarten ist. Damit wäre einer ganz und gar unnötigen, die Köpfe verdrehenden Komödie ein Ende gemacht." TagesgeWchte. Die Monarchen ziisammenkiinst in Berlin — ein Akt weltpolitischer Bedeutung. Die „Tägl. Rundschau" schreibt: Eine Zusammen kunft bedeutender europäischer Diplo maten in Berlin wird gelegentlich der Hochzeit der Prinzessin Viktoria Luise am Ende des nächsten Monats siattsindcn. — „Daily Expreß" hört, daß, wenn der König von England am 21. Mai nach Berlin geht, um der Hochzeit der Tochter des Kaisers beiznmohnen, er von dem Staatssekretär des Auswärtigen Amtes Sir Edward G r c n b e g l e i t e t sein werde. Es ist das erstemal, seit er dem Auswärtigen Amte vorsteht, daß Sir Edward Grey England in offizieller Eigenschaft ver läßt. König Eduard war auf seinen Besuchsreiscn in fremden Hauptstädten nicht von dem Minister Lord Lang oowne und später Sir Edward Gren, sondern von Sir Arthur Hardinge begleitet, der damals Iknterstaatssckretär des Auswärtigen war. Außer Lord Grey wird sich auch der russische Minister des Aenßeren Ssaionow im Ge folge des Zaren nach Berlin begeben und daselbst werben bedeutsame Besprechungen der leitenden auswärtigen Minister mit den deutschen Staatsmännern stattfinüen. Man erwartet von dem russisch-englischen Re such in Berlin lehr günstige Wirkungen im Inter esse des europäischen Friedens. Tic Reise Ssaso nows erfolgt auf Wunsch des Zaren. Die brannschmcigischc Thronfolge-Frage, steht seit dem Besuch des Herzogs von Eumberland beim Kaiser in Homburg erneut im 'Mittelpunkt des Interesses. Auch die „Brannschiv. Landesztg." beschäftigt sich an leiten der Stelle mit der Regelung der Angelegenheit und nimmt Bezug auf eine Mitteilung, die der „Bogtl. Anz." erhalten hat. Diese Angaben, die auf Infvrmationcn aus der Nähe des Gmundcner Hofes zurückgeführt werden, lauteten: „Ihre heutigen Nusführiiiigeu über den Besuch des Herzogs von Eumberland, Herzogs zu Vraunschweig und Lüneburg, veranlassen mich, um den immer wicder- kchrcndcn falschen Behauptungen und daran geknüpften Schlußfolgerungen ein Ende zu machen, Ihnen absolut authentisch mitzuteilcn, daß das angebliche Versprechen oder der Schwur de- Herzog«, auf Hannover zu ver zichte«. Kabel unv freie Erst« dun« ist. Der Herzog wird edenfowcntg wie sein Wohn Ernst August je malt» auf Hannover verzichten, ebenso will die Braut de» letzteren. Prinzeß Btktorta Luise, von einem Verzicht nicht« wtIfen. G. M. der Sailer bat in seinem au«gesprochen«n Gerechtigkeits sinn, aufgeklärt Uber die Stell»«« seine« Schwieger- sohneS, dessen Bater« und der vtelverleumdeten deutfch- hannoverschen Partei, sein ursprüngliche» verlangen nach einem Verzicht gänzlich aufgegeben, und der Prinz Ernst August wird auch ohne diesen Verzicht bald vraunschweig« Thron besteigen, vorstehende« ist absolut Tatsache!" Dazu schreibt das genannte braunschweigische Blatt: Wie nun mit dieser Stellungnahme der Wunsch de« Prin zen Ernst August, de, braunschweigischen Thron zu be steige», zu vereinigen ist. das ist ein Problem, llber welches wir den berufenen Staatsmännern sich die Köpfe zu zer brechen überlassen müssen. Was immer wieder betont wer den muß. ist die klare staatsrechtliche Sachlage, die durch den BundesratSbeschlutz vom 28. Februar 1007 gegeben ist und die als Gesetz zu gelten hat. Siebt sich der Bundesrat veranlaßt, auf Antrag von irgendeiner eite — am ehesten wäre dabei an Preußen zu denken — diesen seinen Beschluß aufzuheben, so würde damit der Zu gang zum braunschweigischen Thron dem Prinzen Ernst August als zukünftigem Herzog erschlossen sein. Ohne diese Aufhebung aber bliebe er verschlossen.... Eine Formel zn finden, welche den beiden Fürsten eS ennvg- licht, tbr politisches Gewissen zu salvteren und anderseits den Erfordernissen gerecht zu ivcrden, welche die nationale Ehre Preußens und des Deutschen Reiches bedingt, könnte mit der Quadratur des Zirkels in Vergleich gestellt wer den. Wir halte» es aber für zwecklos, darüber nach- zugrübeltt. lind glauben, daß es weiser ist. der Zeit und den zünftigen Dtplontaten es zn überlassen, diese An gelegenheit zn regeln." Das ArbeitSprogramm der Budgctkomunssion des Reichstage». Nach den bisherigen Dispositionen soll mit der Bera tung der Wchrvorlage in der Budgelkvnimission des Reichstages am Mittwv ch der nächsten Woche begonnen werden. Man hofft, sie bis zum Beginn der Pfingstferien serttgznstellcn. Ob die Bndgetkommission die Steuer vorlage teilweise in den Psingstferien beraten wird, ist noch nicht entschieden. Eine Aussprache über diesen Punkt soll nach Beendigung der Beratungen der Wehrvorlage erfolgen. Die Untersuch»«« des Zwischenfalles von Nancy. Tie nächste Unterredung des Botschafters Freiherr n v. S ch o e n mit dem Minister des Aeußcren P ichon über den Nancner Zwischenfall findet heute vor- mitiaa statt. Hierbei wird es sich in der Hauptsache darum handeln, welche ferneren Maßregeln die franzö sische Regierung beabsichtige, um der Wiederkehr so unliebsamer Vorgänge v o r z u b e u g e n: dann aber auch um die erforderlichen Vorbereitungen sür ein volles, klärendes, sicherndes Gerichtsverfahren. Dazu gehört nach allgemetuer Ansicht das persönliche Er scheine» der deutsche» Herren. Sehr nützlich wäre es, wenn von deutscher Seite schon jetzt ein Rechtsanwalt namhaft gemacht würde, um die Interessen der beteiligten Herren zu wahre» und die Einbringung einer Klage gegen „Unbekannt" unverzüglich in die Wege zu leiten. Ein Uebcrgriss der elsaß-lothringischen Kammer. Die G c s ch ä f t s o r d n u n g S k o m m i s s i o n der Zweiten elsaß-lothringischen Kammer hat ein stimmig beschlossen, die Regierung nufzusordern, alljähr lich zur Elatberatung eine Ucbersicht vorzulegen, woraus ersichtlich ist. wie die Regierung ihre Buu- esratsbevollmächtigten bezüglich der Stellung nahme zu den Gesetzesvorlagen für den Reichstag und bezüglich prinzipieller wichtiger Verhaltungsmaßregeln und Entscheidungen instruiert hat. Die Regie- n n g hat sich ihre Stellungnahme zu dem Beschluß Vor behalten. Die Aufhebung der deutschen Gesandtschaft i« Tanger steht für den Sommer bevor. Ter bisherige deutsche Ge nutzte Freiherr v. Seckendorfs dürste von seinem Urlaub nicht mehr z u r ü ck k c l, r e n. ' Als sein Nach- vlger gilt der jetzige Generalkonsul in Tunis, Gras v. Hardenberg, der auch in Tanger das Amt eines Generalkonsuls bekleiden würde. In der sranzösischen Presse in Marokko wurde dieser Tage angezeigt, daß in etwa zwei Monaten die italienische Gesandtschaft in Tanger gleichfalls in ein Generalkonsulat umgewandclt werden würde. Das Bcsindeu des Papstes. Die Befürchtung einer Lungenentzündung hat sich bis gestern abend nicht bestätigt. Ter Papst fand einige Erleichterung. TnS Fieber war fast vcr- 'chivuilden. Die Nahrungsaufnahme hatte sich gebcsser t. Die Wirkungen des belgischeu Generalstreiks beginnen sich bereits durch Kohlenmangel fühlbar zu machen, da in allen Kohlenbergbaubezirken des Landes die Arbeit vollständig ruht und die Lager im Handel schwach sind. Nur der Betrieb der Elektrizttäts- und EKiswerkc. der Eisenbahn- und Straßenbahnlinien ist auf einige Zeit hinaus gedeckt. Japanische Spione in Petersburg verhaftet. Ter Direktor einer japanischen Gaukler- truppe wurde in Petersburg wegen Spionage im Inter esse Japans verhaftet. In der Nacht zum Donnerstag sanden zahlreiche Haussuchungen statt. Diese führten zur V c r h a f t ii n a vieler 'Arbeiter und Studenten, darunter auch Frauen. Tic «vmerikanische Tarisrevision. Der demokratische ParteianSschusi hat endgültig be schlossen, Rohwolle auf die Freiliste des Zoll- tarises zu setzen. Ter Vorsitzende der Bndgetkommission des Repräsentantenhauses. Undcrwvod, sprach die Zu versicht aus, das, die Tarisvorlage von dem Parteiaiisschuß des Repräsentantenhauses in einem oder zwei Tagen ohne wichtige Amendements angenommen werde. Deutsches Reich. Im Aufträge des Kaisers wird Prinz Friedrich Leopold von Preuße« der Ent hüllung des S ch a r ii h o r st -- D e n k m a l s in Groß- g ö r s ch e u am 2. Mai beiwohne n. An der Feier wird ferner Prinz Stephan von S ch a u in b n r g - L i p p e tctlnehmen. Der Kaiser hat genehmigt, das, von derNationa l- s l u g s p c n ö e der Provinz Posen in Höhe von log 000 Mk. für 10 000 Mk. zwei Flugzeuge be schafft werden, die die Namen „Posen" und „Nrvmbcrg" führen sollen. Ter Restbetrag soll sür eine Flugzeughalle verwendet werden. Dem General der Infanterie v. Hangwitz, General- Inspekteur des Milttär-Erziehiings- und Nildungsivesens, ist das Gros,kreuz des sächsischen A l b r e ch t s o r d c n S verliehen worden. Die Heeresverwaltung hat zur Erlangung großer Doppeldreh Hallen, von denen zunächst elf gebaut werden sollen, einen Wettbewerb aus geschrieben. dessen Ergebnis Ende dieses Monats dem Kriegsministerium vorlicgen soll. Die ««mischte Deputation zur Veratun« von Maß. nahmen gegen dte Lebrntzmittelteurrnng tu Berlin beschloß, -e, verkans russischen Fletsche« auch während der Sommermonate fortzusetzen. Einzeln« vor- orte haben den Fleischverkaus ansgearven. Marakks Die französische Regierung hat die Soctsts G' Nsrale Marocaine damit detraut, mit der Kon- »esstonsaesellschaft sür die geplante 8 abnlt«te Tan ger-Fez die französischen Interessen zu vertreten und den französischen Anteil am Kapital zu -eichnen. Die Soetöts Gsnsralr Marocatne wurde tm vorigen Jahre von rtner Gruppe großer Pariser Banken gegründet, um der Regierung bet der wirrschastltchen Entwicklung und Ver wertung Marokkos behilflich zu sein. Während des Drucke« nacht« etnaeqanqene Neueste Drahtmeldungen. Hombnrg. Der Kaiser, die Kaiserin und Prin zessin Viktoria Luise besuchte» heute nachmittag das OsfiziersgenesungSheim in Falkenstein und besichtigten cü eingehend. Nancy. Die amtliche Untersuchung des deutsch- französischen Zwischenfalls ist beendet. Dtaats- rat Ogter kehrte nach Parts zurück. Die heute alS Zeugen vernonänene» BahnhosSbeau,ten wiederholten, nicht ge sehen z» haben, daß die Deutschen geschlagen wurden. Köln. lPriv.-Tel.) Heule traf gegen n Uhr der eng lische Flieger Hamcl hier ein. Er erklärte den Vertretern der hiesigen Prelle, daß er beute mittag IR/:, Ubr (eijgltsche Zelts ln Dover aufgestiegen, dann den Kanal überflogen, die Richtung durch Belgien eingeschlagen und bei Emmerich den Rhein erreicht habe. Diesem, sei er weiter aufwärts gefolgt bis Köln. Der Flieger landete glatt auf dem hiesigen Flugplätze. Er hatte als Fahrgast den Journalisten Dupree. Hamcl erklärt, daß er mit seinem Mvnoplan bereits 11 mal den Kanal überflogen habe. Sein Flug ist kein Preisslug. Haag. Die Kammer beschloß, in die Beratung über die Bvrlage bctr. die K ü st e n v e r t e i d t g u n g noch vor den Wahlen eiiizutrcten. Der Sozialist Schaper sprach da gegen. Der Minister Heemskerk erklärte, die Regierung erachte die Verbesserung der Landesverteidi gung sür eine dringende Pflicht. Der Liberale van Karuebeek machte geltend, daß alle europäischen Staaten, be sonders der Nachbarstaat im Süden, die Verteidigungs- Mittel verstärkten. London. Im Unter hausc fragte der Abgeordnete Middlcmorc an, ob die wichtigsten Werften, Arsenale und Flottenstützpunkte Englands innerhalb des Aktions^ radtus der Z e p p e l i u l u f t s ch i s f e, die von der deut schen Küste kämen lägen, und vb die britischen Flotten- wcrftc» und Arsenale mit Verteidig nngsrnitteln gegen einen Angriff anö der Lust versehen seien. Der Zivillord der Admiralität Lambert beantwortete die erste Frage bejahend, falls die Verhältnisse günstig seien. Ans die zweite Frage erwiderte er, daß man dabei fei. Bertcidigungsmaßregeln gegen einen Angriff ans der Luft zu treffen. Nom. Ter Papst empfing heute vormittag den Kardinaistaatsickretär Merr» del Val, der ihm eine Bulle zur Unterzeichnung vorlegtc, durch die Kardinal Ferrata zum päpstlichen Legaten für den Eucharisttschcn Kongreß in Malta ernannt wird. Ter Zustand des Papstes mar auch heute nachmittag befriedigend. Nach dem „Eor- riere d'Italia" stellte Dr. Amici heute abend eine Tem peratur von 3»,7 Grad fest. Ter Bronchialkatarrh nimmt weiter ab. Der Auswurf geht bei guter Herztätigkeit und Atmung leicht vor sich. Der „Tribuna" zufolge ist seit gestern eine bemerkenswerte Besserung eingetreten. Dr. Marcia Fava erklärte sich ziemlich befriedigt. Die Schwestern deS Papstes letzten ihre Verwandten tele graphisch von der Besserung im Befinden ihres Bruders in Kenntnis. Noisy-le-2cc. Ein Freiballon, in dessen Gondel sich fünf Personen, darunter zwei Offiziere, befanden, explodierte heute nachmittag. Zwei Personen wurden getötet. Paris. Der mit fünf Personen heute nachmittag bei St. Eloud aufgestiegenc M i l i t ä r - K u g c l b a l l o n stieß bei Kontenay-sous-BoiS an einen Fabrikschlot an und wurde vom Sturm weitcrgctrtebcn. Er explodierte ober halb Villicrs-sur-Marne. T o t sind 2 Hauptleute. 1 Ser geant und 1 Pilot. Der fünfte Passagier, ein Leutnant, ist lebensgefährlich verletzt. Saloniki. Ter Militärflieger Argyropulos, der heute bet seinem Fluge von Saloniki nach Langada ab stürzte, war ein Bruder dcb Präfekten von Saloniki. Auch der Abgeordnete Mano 8,. der Argnropulos als Mit flieger begleitete, ist ums Leben gekommen. Der Präfekt begab sich mit mehreren Offiziere» im Automobil zur Unsallstclle. Die Ursache des Unglücks ist noch nicht aufgeklärt. Petersburg. Tic bulgarisch-rumänische Kon ferenz dauerte anderthalb Stunden. Die Arbeiten schreiten günstig fort. Da einige Vollmachten mangelhaft waren, wurde die Sitzung bis zur Rückkehr Ssasonoms, der bis Montag auf seinem Landgut bleibt, vertagt. Sonftantinopcl. (Prtv.-Tcl.i Jungtürktsche Zeitungen erklären, schriftliche Beweise dafür zu haben, daß der Prä sident der vorlaiisigen albanischen Hiegierung Ismail Ke mal Bet ein Verräter sei. Er habe die albani schen Soldaten in Ianina zur Fahnenflucht und Waffen streckung veranlaßt, indem er ihnen durch einen mit seinem Siegel bedruckten Erlaß versicherte, baß Ianina und Skiitari auf keinen Fall dem albanischen Staate Zu fällen werden. Ismail Kcmal Bei habe dafür von den Griechen 1 Million Franken bekommen. („Köln. Ztg/I Konstautinopel. 'Rach dem amtlichen Kriegsbericht hat sich auch gestern an der Tschataldschalinie und vor B u l a i r nichts ereignet. Sofia. Ta die direkte Eisenbahnverbindung Sofia- Adr i a n o p e l—T s ch a t a l d s ch a wieder hergestellt ist, wurde der Teil der Mannschaften, der für den Transport dienst bestimmt war. beurlaubt. Köln. (Prlv.-Tcl.i Das Schwurgericht in Neu wied verurteilte den Ungarn Szegh, der als angeblicher Mtssionöbischof Oesterreich, die Schweiz »nd Deutsch land mit gefälschten Lchriststücken bereiste und Uber tOOOM Mark Missioiisgelder erschwindelte, zu drei Jahre» Zuchthaus. Köln. l'Priv.-Tcl.s An der westfälischen »nd holländi schen Grenze sind abermals die schwarzen Pocken ausgcbrochcn. Ein Dienstmädchen in Datteln ist schwer erkrankt. Die Seuche ist vermutlich auch vieles Mal wieder durch holländische Arbeiter eingeschlcvvt worden. Ncwyork. 'Rach einer Depesche anö Malvne im Staate Ncivyvrl brach dort beute Nacht um 1 Uhr tm Hotel Dewilson Feuer auS. 7 Personen verbrannten, 15 wurden verletzt. Tic Flammen ergriffen auch das Treppenhaus »nd versperrten 30 Güsten den Ausweg. Einige Frauen sprangen aus dem dritten Stockwerk hinab und wurden schwer verletzt.
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