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Dresdner Nachrichten : 04.02.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192402041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19240204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19240204
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-02
- Tag 1924-02-04
-
Monat
1924-02
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.02.1924
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Nr 15 Seite 4 — Dresdner Nachrichten — Monkao. 4. Februar 1S24 Der Bezirksausschutz »es Alelnhandel» von Dres»ea un» Umgebung Met! lürztta, >-nter dem 'Vorsitz des Stadtverordneten Her mann Obmann 'eine Ialireshauploersammlung ab. A»S »cni GeswaitSbericht ist zu entnehmen, dast der Bezirksaus schuß sc» <Neiiii^ndetv mir 28 aiigeichlossenc» größere» Körperschgsien weitaus die stärkste Gesanttvrgaiiisatlon des KleinbandelS van Dresden und Umgegend ist. Er tsk Mitglied des Lande«ans>c'.>ii>ses de» sächsischen Kleinhandel« und de ,nidel «ich mit diesem in enger Fühiungnaftme Die Talig- leil nn vergangene» Jahre war sehr vielseitig. Im beton, seren war nie! Arbeit ansznu>enden. um den Kleinhandel legen die Schädigungen der Geldentwertung und die bei den Bebördc» lange eien vertretene i'luffassung, das, Mark gleich Mark iet. ,u 'chützen. Die 'V o r st a n d « iv a h 1 ergab Wiederwahl de« bisherigen l. Vorsitzenden Stadtverordneten 'erniann A st m a n n, sowie oes stellvertretende» Vorsitzenden üauftnaiii, Oftistav Max W i n k l e r , zuin l. Schriftführer wurde Zigarrelibäiidler Seih neu- und mm Schatzmeister Drogist Daube wiedergewählt. Bezüglich der Stadt- ' e r o r d n e i e n io a » l e n nahm die Versammlung >nlt Be- indti n , von den, Erfolg der wirtschaftlichen Liste von 'andlverr, v<leiniiandel und Gewerbe Kenntnis und gab der Meinung Au-'-druck, das, die Bersolguug der wirtlchastlichen ftele. o!,ne sich von einer politische,, Partei ins Schlepptau nehmen u» lassen, -aö einzig wichtige für den Gewerbestand und seine Gemcindevenreter sei. Es wurden dann noch mehrere be>ondere fragen des Kleinhandels lind einzelner Bre neben ans der nttigsten Zeit verhandelt. Tie Voraus , ah ! nnge » au» dir Cinko ui in e n st c u e r silr 1'i24 mit P>ozevt deS N»nahes erscheinen tlir de» Kleinhandel uuge- -.an'errigr !>ou> da der Reingewinn bei sehr vielen Artikel» wi'chw udevd niedrig ist. Den, Verlangen der Landes- v reis o r u s u u g s n eile ans g e 10 i s s e u h a f t e st e und genaueste Kalkulation uns möglichste Einschränkung V Gewinne wird im Kleinhandel schon inkvlge der nach Ein- änrnna ne.lbedändiger Zahlungsmittel begonnenen lebimllen -eirku: renz Rechnung getragen. Bei den schweren Steuer- :st e n , die dem Generbestand letzt im Interesse des Staates -nierlegl werden mliven, erscheint cs nicht tragbar, wenn milder Handel, der keiner Umsatzsteuer und sonstigen Abgaben iinkerliegt. noch weiter blüht. Deshalb sind energische Mastnahme» in die'er Richtung zu fordern. Schließlich wurde noch über 'Draaniianonssragen verhandelt. Wie das Ausland Sachsens Not ansteht. Stn «chv »es silchstschen Piessetage» 1SL4. 11 479 Dresdner ohne Wohnung. Tw Sagt auf dem Dresdner W o h n u n g S m a r k t e im T e z e m b e r 1928 ist im wesentlichen unverändert geblieben. Es wurden 920 Anträge aus Zuweisung einer Wohnung gestellt. Von den Antragsiellern sind 587 im Besitz einer eigenen selbständigen Wohnung, während 888 bis jetzt keine eigene selbständige Wohnung haben. Im Dezember wurde, neben >98 Dauichgenehmigungen inSgeiami 519 Woh nungen vergeben und bezogen. Die Zahl der Antrag- 9 e l! e r. deren Anirag noch nicht entsprochen weiden konnte, ftei im D iembe, von 82 561 auf 82 525. Davon haben 16 877 eine eigene selbständige Wohnung: 17 148 haben keine Wohnung 'und zwar II 179 Dresdner Bewerber und >969 von ausworisi. Die Zahl der Vordringli ch e n betrug ani Euoe d.Verichtsmongis 8100. Davon lind liiach den, Stande vom 15. Januar 19241 1591 als ganz besonder« dringend ibevorzugr vvrdringlichi anziisehen. darunter >88 Schiverkr.eg-.-beschädlgle, Lungenkranke und Flüchtlinge. Das Rä»mungsver>al>ren wegen S ch w ci r z b e z u g s wuri'e un 'Zerichksmoiiat in 2V Fällen durchgeführt. Die da durch sretgewordcnen Wohnungen sind a» Vordringliche vcr. geben worden. 28 Vermieter weigerten sich, mit den ihnen zugewteienen Mietern Mietverträge abzuschlieste». In zehn Fällen wurde auf Antrag des Wohiningsamle« vom Wob. ttiings'Miedsainre Zwangsmietverlrag abgeschlossen, in vier Fällen erkolgie ansteramtliche Einigung. 11 Fälle erledigten sich ans andere Art. Durch V a i! l ä 11 g k e i t nmr für den Wohnungsmarkt nu Menak ülovember ein Die bulgarische Tageszeitung „Nezawlssi. in oft" lSvslai brachte anläßlich des sächsischen PrejsctagcS einen Artikel ihres Korrespondenten au« Dresden, dem wir folgende« eninehmcn: Die sächsische Regierung. Sie Dresdner Stadtverivaltung, dir sächsische Presse und die Industrie empfingen in gastfreund lichster Weise den Verein der AilSlandsprcsse tu Berlin, der sich entschlossen halte, Mitteldeutschland gcmetnschaftltch -u be. sichtigen, um in de» dichtbcvöikcrien deutschen Ländern an Dri und Stelle die schwere», durch eine nnmilgliche und ge- danienlv'e westeuropäischen Politik ansgeziunngenen Levcns- verliältnissc zu studieren. Unser Aufenthalt wuroe von einer Reihe festlicher Emp fänge und herrlicher Darbietungen umrahmt. eS blieb aber die Hauplaufgabe der Gastgeber, sowie der Gäste, daS fürrhter> lime Bild der heutigen europäischen Verwüstung vor dem Ge wissen der gesitteten Well aufzuderten. E« wurde uns eine stattliche Anzahl Statistiken. Zifteru- niaterial. Bilder und gedruckte Referate in die Hand gedrückt, es war aber nicht die Sprache der Zahlen, die rührlc uirü auf wühlte, sondern die Schatten und die Farben diese« Gemäldes und der deutschen Gesellschaft eine» Teil ihres persönlichen Fortschritte« und ihre Vervollkommnung verdanke», nicht ausbleibcn. Es sind Gelehrte. Kauslcute und Emigranten, die das Wort habe». Menschenpslicht klopft ganz imperativ an vielen bulgarischen Türen. Laßt »nö hoffen, dast hinter diesen Türen herzhafte Bulgaren wellen. Seitens der Notleidenden bin ich ermächtigt, von vorn» herctn allen Wohltätern zu erklären, bas, die htlsSbedlirstlgen Deutschen keine Freunde des Almoseuwesenv sind. Schweren Herzens sind sie dtesmal die Nehmenden, well sie nicht nu> produktive Unterstützung, sondern Arbeit fordern. Um sich erneut aus dem Felde der Arbeit zu betätige», brauche» sie Kredite, Frieden und ein Moratorium für die Versaisles-Vrr schuldungen. ^7 Der Eindruck, den ich au« meine» Unterredungen mit Heu Kollegen von der mastgebenden amertkanliche» und eu'to patschen Presse gewonnen habe, lähl sich in dem Einsehen zu- sammensassen. dast ma» dem deutschen Volke all« Möglich ketten bieten mutz, sich erneut in fegen bringende Arbeit zu stürzen, mit deren Hilfe man allein vor de« Elende« selbst. Ein Volk, das weltbekannt durch "inen Edelst ,lL7''z>7leuEn''L Fielst, seine Gaben und seine Fertigkeiten war. da« trotz aller ! Irreaeft brie an' geographische., und Natt.rerschwernissc eö fertig gebracht hatte. - '"7 ^ .botierenAber kfte durch die sabelhaste Vervollkommnung der Produktionsmittel in, Friede» seine Ernährung zu sichern, — ist heute der Ar-i beilsli'sigkeir, dem Fnngcr und dem Elend verfallen. In de» Kinderkrankenhäuser,, und Zteh- Heimen wurden un« die nackrcn Körperchen unschuldiger Geschöpfe gezeigt, deren erster Anblick schon angrusclte. Ver tiefte ma» sich aber ins Studium dieser lebende» Skelette, so wurde man überwältigt von der Tragödie de« Fiebcrkainpses menschttcher Natur gegen Sie liarlen und unzähligen Klam mern des Hungers. Die gesamte kultivierte Welt steht er griffen von diesem mitteleuropäischen Toten,anz, und e« gibt rechtzeitige und taktvolle Verhängung de« Ausnahmezustandes und die zweifellosen soziale« und menschlichen Fähigkeiten des Kommandierenden Generals Müller »al-en zu einer baldigen Wiederausrichlnng der Ordnung. Eins der Ziele unserer Engucte war die Feststellung der vorbildlichen öffentlichen Sicherheit in Sachsen. Der Verband der sächsische» Indu striellen hat un« ersucht, nach allsten hin bekannt zu machen, dast die Bedingungen für eine geregelte Produktion gewähr leistet sind, und dast die sächsische Industrie tu der Lage ist, sämtliche Bestellungen ihrer ausländischen Kundschaft prompt auSzuführen. Die beste Illustration für daS wache Gefühl der d7uttchr' Kinder vElicst,. '^""'"'ttina "" ""ngernde ^ sächsischen Gcmeindewahkcn. Ich wein e« selbst am besten, wie schwer es gerade heute Unser gemeinsamer und zusammenfasfendcr Eindruck war. dcm bulaarftchen Volke fallen mag, gnsterhglb unserer Grenzen ' dast wir cs mit einer heldenhaften B o l ' s g m e i n - Htttc z» leisten, zu einer Zeit, da im eigenen Lande die Not . schalt zu tun haben, die auch in den dunkelsten Nie. rungeu nicht minder stark wütet. Jedoch: auch die kleinste Bei hilfe für die Leidenden in Deutschland Ist hier iv i I l k o m m e n. Sie wird vor allem moralisch wirken, sie wird auch »n>er Land in die Reihe der ersten humanen Staaten der Welt stellen. Vor allein darf aber auch der bescheidenste Beitrag der vielen Vulgaren, die der deutschen Wissenschaft Ihres Kampfes gegen Hunger. Not und politische« Schicksal den Glauben an ihre grostc Bestimmnna nicht verloren hat. Jeder, der imstande ist, dem Kampfe diese« Volkes gegen da« Elend VersaillcS-Enropa« beiznitehen, ist verpflichtet, seine helfende Rechtt zu reichen, um damit sein Schnldtcil an der geschichtlichen Evolution der Menschheit abzntragkn. t-chnik von Marcoin bi« zum Snstcm der tönenden Funken, ! erklärte an sinnfälligen Versuchen die Wirkung der Katboden- j röhren, der Verstärker, der Uebe>lagerungSspannung. Kuope- ! liing und Abstimmung, und wie mau die nngcdämpsten Schwingungen hörbar macht. Die praktischen Vorführungen, ! bei denen ein Lanisprccher der Telefunken-Gesellschast zur > Verwendung kam. bewiesen, dast die deinsche Radiotechnik in > den letzten Sechen mit bestem Erfolge gearbeitet hat. Ein ! Iustrilmenmltrio »Klarinette, Eello, Klavicrl, da« erstmalig statt de« Grammophon« in Köiiigswusterhansc» spielte, war im gan.cn Saale dcuilich und ziemlich rein vernehmbar. Mari horte die Träumerei von Schumann, einen Ländler und Schildert« ..Am Meer". Zum Lchiust wurden Telegramme in Moriezeichen von Aranjuez iSoanieni. Karlsbvrg (Schwe den > und Rom. sowie die Zeitsignale von Nauen und vom Eiiselttirui ausgenommen. — Hcimaischniworjräge. 2! ach neu Donnerstag 8 Uhr be ginnt im Ver-Znshame eine neue Reihe der Heimatschutzvor- ^ träge, diesmal ausnahmsweise mit numerierten Plätzen, um i den vielen, die nicht in der Lage sind, eine Stunde vor Beginn des Abend« im Saale anwesend zu sei», auch einmal Ge'egen- z u g a n g v o n 75 D a n e r w o h -! heit '"l bieren. die Vorträge anzuhören. Hvsrat Prvsei'or n u u a e u mit zusammen 880 Wohnräumen und 75 Küchen zu i S e u ffe r t eröffne« die Vortragsreihe mit einem Mario- aeme-chnem davon sind 37 Wohnungen mit Baukosten-! «eiten-, Schatten- und Kasverletheater-Abcud. ansterdcin wer- Nl'ckiUsen eriielir. iIm Vormonat 19 erstellte Wohnungen ' den ein Filmabcnd, ein L'.chtbildcrabcnd und drei Liederabende init zusammen 1A! Wohnräumen und 18 Küchen.s Durch Um- ! veranstaltet, bau. Abbruch oder sonstige 9.0 a st nahmen kamen in WeakaU 7 Wohnungen mit zummmen 47 Wohnräumen und 7 Kuchen. .nn leisten Vierteljahr t923 sind durch die Tätigkeit der Abteilung W o h » u n g s a u f s i ch t durch Beseitigung non Doppelwohnungen und unzn'äinger Ausnntznrka von Wobn- räumen. 'vivte Znrückvermandlung von Gxwerbcräiimeii in Wonnräuuie insgesgin! 27 Wohnungen mit 74 Wohnräumen und 29 Küchen dem Wohiningsniarkt zugesüi>rt worden, ain er- >em konnten durch Wohnliugskeiinng aus einer arötzeren zwei kleiner.' Wohnungen erstellt l.o«rde». wucher getrieben werden kann. Bis jetzt sind über hundert tausend Hektar Bodcnankciufe erfolgt, über 80 neue Siedlun gen entstanden Den Juden ln Deutschland hat da« Haupt- bnreau de« NattonalfondS für du« Jahr 1028/24 al« besondere Aufgabe den Ausbau von Iadjur, einer jüdischen Gartenstadt am Fustc des Karmel, gestellt. In einem kurzen einleitenden Vorträge, der manche bemerkenswerte Angaben über die gün- ltige Entwicklung de« Jüdischen Nationalfonds brachte, wurde dann auch lebhaft für die besondere deutsche Aufgabe geworben. Im Rahmen einer Tonristcnfabrt durch Palästina konnte man dann an fast 150 Lichtbilder» bestätigt finden, dast eS dem Indi schen NatioualfviidS schon jetzt gelungen ist, grostartige Er folge zu erzielen. Sv ist ganz besonders bemerkenswert die Wandlung ln Tcl-Awiw. das vor 18 Fabren noch so gut ivie eine Wüste n-ir, heute aber schon 1400 Häuser mit über 20 000 Einwohnern hat. Auch von einer ganzen Anzahl anderer Kolonien sah man fesselnde Bilder tüchtiger Kulturarbeit, die. die Hoffnung berechtigt erscheinen lassen, dast bei der tatkräfti gen Förderung durch den NattonalfondS Palästina einst wieder das Land werben kann, wo Milch und Honig flicht. — Das Wese» »er Radio-Telegraplsie und -Telepstonie er iainerte am Sonnabend Dozent Ing. M. Färber im Ver einsbaus o> einem lehr gut gelungenen Dementiration«- oorkrag vor einer zahlreichen Zuhörerschaft. In allgemein- verständlicher Weise behandelte er die Grundlagen der elek trischen Welleniheoric. zeigte die Entwicklung der Radio- — Der neueste Palästina-Film: „Eine Reise durch Erez- Israel iin Jahre 1928" wurde in den Sonnlagsmiltagsstnnden zahlreichen Besuchern im Prinzest-Theatcr vorgettihrt. Die Zionistische Vereinigung Dresden wollte damit Rechenschaft ablegcn, was der Jüdische N a t i o n a l f o n d S Keren Kajemeih Lciisrael für den Wiederaufbau Palästinas bislang getan har. Der Völkerbund hat bekanntlich im Jahre 1922 das Recht der Inden auf eine nationale Heimstätte in Palästina anerkanrtt und England als Mandatar für die Ver wirklichung dieses Planes bestellt. Der Iiidiscbö Nakional- sondö ietzc sich seitdem mit allen Kräften dafür ein. Palästina diesem Ziele rasch zuzusühren. Das Land wird kultiviert, aus- aeforster. saniert. Sümpfe trocken geleg! und vor allen, dem Landwirlschaslsbcirieb der Boden bereitet. Ter Jüdische NattonalfondS will dazu beitragen, dast dem Antisemitismus die Grundlage entzogen wird, einer seiner wichtigsten Artikel enthalt die Bestimmung, dast weder Spekulation noch Boden- Seilen- piano s fadpiksts vr»tsn kränge»! Fuk cker lntornationslsn ^»»»tellurix cker gewerdlirAeri LftintunFon unck koriscckirüte ru 1923 - SrrrnÄ austzercücchnet. ZzvvigniscksrlssLang Drucken: ^orisnn-Seopgen-^Ils« IS Z Holm. Die Auszeichnnng ist bisher von der Berliner Hoch schule noch keinem Ausländer verliehen worden. Die Programm der Sönigsberger Kant-Festlichkeiten. Ter 2üO. Geburt-.-tag Kant« am 22. Avril dieses Jahres wird ^on zahlreichen Universitäten und wisseinchasllichcn Gesell schaften des In- und Auslandes gefeiert werden. Selbstver ständlich wird dabei die Slaor und Universität Königsberg an erster Stelle stehe», die .Heimatstadt des Philosophen, in der er fein ganzes Leben verbracht und sein unsterbliches Werk ge- schanen. Aus dte>em Anlast wird die K a n t - G e i e i l s ch a s t in Königsberg eine In b i l ä u m « t a g u n g abhalten, bei der nervorrag'''Ee Ri,isa> ",>'en ^'"'-äge über die Bedeutung der tcult'chen Philvsovkie halten werden. An diele Tagung, die am 20. A'.'ril stal.nm.c, ichlicsten sich dann vom 2> —28. 'April Sie Fent'.chcetten -er Luid: und Universität. Bei dem Fest- a k r i in Tom hält Adolf o. Harnack die Festrede. In der Stndtinille ssndek ein Kon,zerr stall und lm Ltadtthcalcr eine Fcstailfnilnung von Beethov.ns ..Fidelio". der eine Bc- griistunasanivrache durch den Rektor der Universiläl und die Festrede de' Pros. i'Zoedeckemener vorangcht. Schließlich wird da« non Grund auf nmgebante K a n ! - G r a b d c n k m a l neu eingeiveih! werdeis. Das lchie Lenin-Porträt. Ter Maler Brobski hat im .Aufträge der Pctcröburger Komiinrnalbank soeben ein Por-rät Lenins vollendet. Es stellt den verstorbenen kom munistischen Füvrer vor dem Kreml stehend dar. Da Lenin damals schon schwer krank war. ha! der Künstler natürlich nicht nach dem lebenden Modell malen können, sonder» Lenin- Bilder als Vorlagen benutzt. Aus der Namensuche. '7" Ergebnisse eines Preisausschreibens. Preisausschreiben tonnen sehr lehrreich sein. Sie geben inen Einblick in ieellsche Zustände. Manchmal sogar ln >ie „Volksseele". Das kommt natürlich aus den Sinn des Preisanslchretbens an und darauf, an welche Kreise es sich wendet. Veiiviel: Man such» einen Namen für ein« — Steh bierhalle. Wer lach» da? Für io was hat die Volksseele Ver ständnis. Es ist ein Brauch von aiterS her. Gaststätten einen ichönen Namen zu geben. Sie gewinnen dadurch persönlichen und eigenen Charakter. Wenn nun eine so alle, eingelcsiene Brauerei wie daS Dresdner ..Valdkchlöstchen" einem ncu- errichtelen Raume, wo man SoriS' und Trank in schneller Bedienung zu flüchtiger Atzung erhalten soll, einen kennzeich nenden Namen geben will, so ist daS imwerhtn eine Sache, dir Nachdenken lohnt. Ujch» dlph «eae» h« «ulocke^e» MrcUe. Wie soll die Stehbierhalle im „Stadtwaldschlöstchcir" kenn zeichnend und neuartig benamst werden'? Mehr als 1600 Ge hirne haben darüber mehr oder weniger lange und ernsthast gegrübelt, eine Anzahl von ihnen allerdings auch ohne viel Bedenken und Verbrauch von Hirnschmalz den ersten besten Einsall verzapft. Und so ist dvch neben öden und sinnlosen Witzen und Flachheiten allerlei Nettes zulaac aekommcn, da« volkskundlich und sprachlich allgemeinere Bcdculung hat. Das Volk als Sprachkchöpser. der Mann aus dem Volke als Wort- prägcr! Vesästcn wir noch ein lebendiges Sprachgefühl, io muffte eine Fülle brauchbarer Vorschläge hergnsaciprungen sein. Eine Vlütclcse des Bemerkenswerten zeigt aber, wie verstandesmästig und sprachlich unvollkommen daS meiste ist und mit welchen scltiamcn Mitteln man die Bedingung, einen Namen zu finden der kurz und bündig ausdrücki. das, in einem Ran,» schnell im Vorübergchen der matte Leib acstärkt werden kann, zu erfüllen versucht hat. Ein paar Einsender knüpfen an das alte HauS am Post- platz an. worin früher eine Tpieqclschleiferci war. und schlagen ..Spiegelichieife" vor. oder „Zum nassen Zwinger" oder — „Cholerapille". in dunklem Zusammenhang mit dem Elwlcra- brnnncn ans dem Platze davor. Andre Hallen sich an die Schnelligkeit und bilden die wildesten Zusammensetzungen mft „Erprest". „Zauber". „Hexe", Moment. Augenblick, Blitz. Galopp, flink sliig« dalli und — iebr modern — „Radio-" und „Funk". Ta springt etwa der hübsche Glrichklang „Fnnktrunk" heraus. Da« W- i lwen „husch" führt zu mcswcren B-ildnnacn. unter denen „Hnschhalle" wegen des Doppelsinns der „Husch- liakeit" den erste» Preis erhielt. „D-Zug". „Drehscheibe". „Nicht-Warte-halle". ..Taubenschlag". ...Knrzwcilschenkc", „Vier- rcnnbahn", „FUtzdicle" und ähnliches sind Vorschläge an spaszigc Vergleiche anknüpscnd. Nach berühmtem Vorbild formclt einer „Naschinqer", „Eilstofsauögabe". „Schnell- Schluck-Schcnke". „Labstx", „Schncllbcmmchenbnde". „Schnell- auicke" und Schcllzippe" sind nicht ohne Svrachsinn und VolkShumor. Der nftrd noch kräftiacr bet Vorschlägen wie „'Nein — rauS!", „Wuppdich!", „Kurze Elle". „Schnrllmache. sir". Sinniger gebildet ist „Schneller Teller und Keller". „Hast- und Rast-Stübel", „Z»m schnellen Allerlei". Geläufige Formeln bilden: „Flr un- scrtla". „Gut und schnell", „Alles tm Nu". „Im N» greis' zu!" — nur dast es keine Namen si, d. — Der Kürze dienen auch die beliebten Silbcnvcrblndnngen z» neuen Wörtern nach amerlkanlichrm Muster mlr: „Stawa" lStadlwaldschlös.chcnl. „Schnipo" lSchnell-Imbist-Postplatzj. „Schnua" ischncll und g»tj. Ei—wei" <„Eiltae Waldschlöstchen- Etnkehr!"j. Ai, eine Rearrsvrache aber erinnert daS Wort ungetüm .Hmbtstelibipopla". da» die 3n!ammeutiehlu»g vo« l Lmbt^^öschbier.Voittlah" darlteLU Wenig Erfindungsgabe, aber höchste Erwartungen ver raten diejenigen, die für den Ausschank so herrliche Namen, wie: „Irdisches Paradies". „Dresdner Himmelreich", „Schla raffia". „Tlichlcin deck' dich". „Jungbrunnen" und ähnliche märchenhafte Bezeichnungen, Vorschlägen. Treuherziger be gnügen sich andere mit „Schnellwirlschast Lebensfreude". „Zur Zufriedenheit", „Vier- und Speischaus ElektriL' s?!s. Die Götter und Väter üppigen Genusses leben in allerlei Bil dungen mit Bacchus und Gambrinus auf. und der Schlem mer Lueullus, der noch immer sehr volkslümlich zu sein scheint, liefert den enthaltsamen Titel „Z»m bescheidenen Lueullus"! Einer Gruppe ist daS Trinken, einer anderen da« Essen wichtiger. Abgesehen von dem Kraftmenschen, der für da« kerndeutsche „Frcst- und Sansltzttlc" eiiitritt, und dem srenndlichcn Dresdner, der lieber „Babbel- und Schwabbel halle" sagen würde, gibt es herzhafte Einzclnameu für den Bicrschank wie für die Estgelegenheil. „Btcrhcil", „Biervcr lieh". „Stehsüsscl", „Etlsusf", „Kurz-Sausertci". könnten alt- studentischen Ursprungs sein. Die „Ueberschwcmmc" und der „Vorfluter" deuten mehr aus Herkunft aus dcm Tiesban- Schr umständlich bildet einer ,2Biernippstation für Schnell- säuser", während „Durstlöschcrei" und „EntdurstuiigSaustalt" durch lechniiche Sachlichkeit erfreuen. Kuliiiarftch kundig sind die Bezeichnungen für die Eszangclegenhcitcn. „Nahruilgölicim". „Magenrcparaturanstalt", „Fitticrschaller", „Früh- und Svät- stlick-Stube". „Schnabelweide", „Schnabulierbude", „Stullen- stnbe", „Happcnschcnkc". „Magentrvst", „Gguinenturbine", „Pickus-Halle" verraten da ebensoviel Sachkunde wie Bolks- humvr. Der lebt sich am stärkste» in einer Reihe tollkühner WvrlbaNnngcn auS: „Blttzmagcnsnllcr" „Zum feuchten Blitz- bratwürstchcn", „Znm stinken Magcnstrcichler". „Zum flotten Geniester", „Znm Kranipfhuhu", „GrillcngM". und nun gar „Bierstrndelimbitz — bombe" sind gcwtst schlcmnierhastc Er findungen. Ans anderen Anschaiiunacn stammen die Namen „Zum fixen D"kel". „Zum sausenden Frack", „Zum geölten Blitz": sic gehören zur Schnelldichtclci. Einsam für sich steht der „Blasebalg", denn — wie der Einsender erläutert — soll der Durst wie das Feuer auf dcm Herd hier angeblasen werden! Da bleiben nur noch ein paar nicht üble Namen, die schöpferisches Sprachgelülzl bekunden, so die „lyastel am Vvstplatz", daS „Schmurgclstül,chen" und besonders die „Schnit- trlel", die den schnelle», aber herzhaften Verbrauch von „Schnltteln" Vier zum Wcrkstattnamcn prägt. Genug der Lese aus zahllosen gleichgültigen und geholt» losen Einfällen Man sieht wvhl. es ist nicht leicht, einen passenden Namen zu finden für ein so vielseitiges und volkü tümlicheS Ding wie eine Stehbierhalle. Es ist ober auch nicht gpnz unergiebig, die „Volksseele" einmal L» etaer ihrer ewj» bmdlichücu Lleüe «« reü>»t L L
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