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Dresdner Nachrichten : 04.02.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192402041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19240204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19240204
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-02
- Tag 1924-02-04
-
Monat
1924-02
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.02.1924
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Nr. Z8 SeNe r —- Dr»v»er Nachrlchfen —' TNonkan. < ^ebrvor 1S2il berettschakt darin, dah sich der ViaatSfetrelär de» Arnheren. Brpan. scbr bald wcigrne. diese dcvpelziliigige Politik Weiler zu nnlerlititzen und «rin Ami nlrderlegle Niemals ist Wilion neutral gewesen D»s batte er dadurch gezeigt. datz er bereits im Fevinar itzil« inti alle» Mitteln die Nie. Lrmvrr llirsvl»- «ton" zu Fall brachte, durch Pie die Amerikaner gewarnt und verbinden werden lallten, auf Schissen tnegittlirender Länder zu sabren. »in Koinliktr zu vermeiden. DaS lnrllr er noch oielir ben'ielen durch lene denkwürdige Unterredung mit dem Senakvr Nie Eumber. tn der er t» die Enge artrieben. zu- geben muhte, dah er .unter allen Umständen* in den Krieg einaelrete» wäre. ..auch ivenu Deutschland keine Handlung kriegerischen EkarakterS »der keine Handlung der llngerechtig kctt gegen amerikanische Mitbürger begangen hält.*. Sin Spruch ins Slamiubuch alter derer, die heute bet un» nach glauben, dah der unbeschrankte U-Bootkcieg die wirkliche Ursache der aiuenkaniichen Krtegsertlaruna war. Lüge und Heuchelet war der Grund sür ienc Wahlprvpaganda. die WUivn vvr seiner Wiederwalil lbls betrieb lind die ihn t» allen Stödten Amerikas scieriich erkläre» lieb, dah seine ganze Pr'litik daraus gerichtet sei. Amerika vom Kriege seruuibalten. zu der selben Zeit. atS er die Lemore -iesolnlion zu Fall brachte. ES mag lein dah er sich eine Zcillang mit der Hoffnung getragen har. sich a!S FrtedevSvci mittler einen Platz >n der Geschichte sichern zu können, und daS batst nach der ganzen Einstellung WistonS trab seine» feierlichen GrnndiatzeS: „Keine Sieger und -«»siegle" iiumer nur ein Frieden au«' Kosten Deutsch lands sein können Als er aber iin Lvmmer liilli zum zweiten Male alS Beiverber um die Präsidentschaft aultra«. batte er schen andere Plane Plaue, die in der Nichtnng geben, wie n rr ne auS den It Punkten. anS der Völkerbundöidec kennen Wilson. der Selbstherrliche als Henker der Geschicke der W-lt. a!S Vorkämpfer einer Weltdemokratie. wie er sie anssaht. ES ist muhig. -iril die traurige :>>'»»e cinzugeben. die er am AnSgang des Krieges und tn Versailles gespielt hat Damals aelurrschie er die Situation. «Sr ivar cS. der allein Frank reich und England den Sieg errungen batte, er war cS, dem >re irregeleiteten -«oller Mitteleuropas blindlings pertrguten. er konine die -«edtngnnge» diktieren, und er hätte sich diese überragende Sleiinng dauernd erhallen können, wenn er srri und oi'en erklail balle, -ah er belogen worden war. wenn j er mu seuirr -lbrrüe und der Einsetzung der Ptachiniittel Amerika» zur Dnrchiehnng seiner feierlichen Versprechungen^ gedroht iiml> Er liai cS nicht getan. Er bat oieimehr leine Blicke ennig und allein ani die Karikatur kineS Völkerbundes gcriguei. die ichliehlich iieben einem unerhörten Diktat der '««eioalt oaS Ergebnis non Versailles war. und dte die Herr- ichal! der Militärmächte endgültig besiegelte. Das« er diesen ruchlosesten Woribrnäi der Geschichte sanktionierte, ist seine grosie historische Schuld, für die sein .str«W>viori„n miml*. wie e-d Kenncs bezeichnet hat. seine Selbstsuggestion mit der er sich vu'lleich! ietbii einredele, dah die FriedenSbedingnngen seine» 14 Punkien entsprächen, nur einen kleinen mildernden Um stand bedeute?. Heuchelet war dir ganze Politik WilsvnS. Heuchele! war auch sei» Kamp» gegen den angeblichen deutschen Absolutis mus: denn dah er cS besser wüstst, hat er in seinem Buche ..Der Liga.'" bereits IWI gezeigt, tn dei» er drS HvbeS über Prenhen und seine Könige voll ist ..Die preuhischen Könige find bcilr bi gewesen, sich auf den Rai der wissenschaftlich ge bildeten Fachmänner tn der organischen Entwicklung dcS Nc- gicrnngSli'stemS zu verlassen". lagt er. ebenso wie er daS „deutsche VerivaluingSsnstem als Borbild ein st zenlralisierten Zlvilvcrwallnug" lobt und »die prcuhischc LtadlverwaUicng al» etn trekslithr» Beispiel rühriger Selbstverwaltung* hin- stell». Er Hai dein undemokralischen Deutschland den Kamps ungesagt, obwohl ma» »tn Preusic» sorgfältig aus historische und andere Elgeutümlichleitk» llliickficht genomiuen hat*, und er zwingt n»S dte Demokratie aus. obwohl »Frankreich unter der unerträglichsten aller NeaterungSformen leidet, unter einer von einer Massenversammlung geleiteten Negierung* und obwohl er dt« amerikanische als die schlechtest geleitete und äuhrrein 'Inang unterworfene Negierung der ganzen zivilisierten Welt hinstellt. In unlösbarem Widerspruch stehen die Erkenntnisse de» Gelehrten Wilson und dte de» Weltverbesserer», der dte Welt seiner Herrschast unterwerfen will. Al» gebrochener Mann kehrte Wilson au» Versailles zu- rück, rin von gerechtem Gericht Bcirosiener. Und er. der ein ganze» Bolk in den Krieg htneinzutreibrn vermochte, muhte cS erleben, dah da» ganze Volk sich von ihm wandte, als er die vertrockneten Lorbeeren de» Kriege» nach Hause brachte, -.'vä, einmal lmtte sich der vrrstosicnc der Oefsentlichkett ge- stellt, als er seine Memoiren vcrössentlichle. Memoiren, di> mit Nechi da- Interesse der ganzen Welt aus sich zogen, weil Ne den Schleier von tenem Sninps zogen, der tn Pari» herrschte. Memoiren, die aber in erster Linie den versuch darstellten, sich von den Beraniwortlichkeiten zu entlasten, die durch den schändlichen Versailler Wvribruch aus ihm lagen ES war iedoch nicht der Aufschrei eine» erwachten Gewissen» da» ibn die Feder In die Hand drückte, e» war keincSwea» rin Versuch zu ehrlicher Rechtfertigung. sondern dir treibende Kraft siir diese Memoire» war dte verletzte Eitelkeit, war die schnlmeistcrliche Rechthaberei, die eS nicht verwinden kann ge- scheitert z» lein Er hätte mit »ollster Seelenruhe sein Werk abgeschlossen, »nd wenn eS noch schändlicher gewesen wäre, wenn er nur an der Spitze grblt'ben wäre. Denn ein Wilson konnte weder Unrecht tun. noch unrecht lmben. und so sehe» wir Wilson in seinen Memoiren alS den betrogenen Iden- listen, den schmählich Hintergangenen Apostel einer neuen ge- rechten Wcllvrdniing. der er niemals gewesen ist. Sein wahres Ge^cht kann niemand eindringlicher zeichnen, al» eS in dem Testament seines langiährigen Freundes Evmb ge schehen ist. der ihm den Aufstieg zur politischen Macht ge ebnet hatte. Sr lehnt e» ab ihn einen Gelehrten zu nennen i und fährt tn seiner Eharakteristik fort: »Glatt ln seinem Wesen, war er immer nur ans seinen eigenen Vorteil bedacht Er kannte nur einen Gott: sich selbst Ihm diente alle» zu seiner persönlichen Verherrlichung. Im Siege war er brutal in der Niederlage der erste, der zur Flucht bereit war. Für moralische und politische Verpflichtungen hatte Wvodrvw Wilson kein Gefühl. In der ganzen Weltgeschichte hat noch kein Mann der die Dreistigkeit seiner Praktiken besäst, sort- gelebt, und eS wird auch keiner sortlebcn." Das ist der Wvodrvw Wilson, wie einer seiner intimsten Freunde ihn kennzeichnei. da» ist sc!» wahre» Gesicht, da» er stet» so ge- schickt zn verschleiern gewustt hat. Und wenn ihn setzt der Tod ereilt hat. so geschah c» sür die Welt zur rechten .Keit. denn öfter alS früher sah inan in der letzten Zeit wieder sein bleiches Gesicht in der Ocffentlichkeit die sich bereits wegen der Enttäuschung der republikanischen NcglerungS.'eit mehr und mehr wieder ihm zuzilweudc» begann. Sr stand dahinter, als sich die Aussichten sür eine Präsidentschaft seine» Schwieger sohnes Mac Adoo erhöhten, und vielleicht wäre es ihm noch einmal vergönnt gewesen, da- amerikanische Volk vor den Wagen seiner verfehlten Politik zu svannen. wenn jetzt nicht ctu Richter endgültig gesprochen hätte. Der Briefwechsel zwischen Macdonald u. Poincars. Der Wunsch zur Vsr^ländiqunq. Paris. 3. Fcbr. Ter Briefwechsel zwischen Macdonald und Poincarä wird heute veröifentUchl. Da» Schreiben MaedonaldS an Poinearü lautet: »Unsere beiden Lander haben Seite an Seite solche Zeiten der Krise durchleb! und haben gemciiischaftlic,. solche Opfer gebracht, das« ich Ulme» m dem Anaenhlict tn dem ich die Negierung übernehme, einen persönlichen Brief über mittle nicht nur um Sie von dem Wechsel des Ministeriums zu »nlcrrichlen. sondern auch, um Ihnen meine Grüste und meine guien Wünsche »n übermitteln ES ist mir »»angenehm, jo viele unerledigte Fragen oorziisinden. die untere Sorge und Bciiirchlnnaen erwecken, und ich versichere Sie. dah ed meine tägliche Sorge sein wird, dazu mitzuhclsen. sie zu unserem gemciniamen Nutzen z„ rcae>n. Sir haben Ihre öfsentliche Meinung üb habe die metnigc. Sie haben Ihre nationalen Interellen stcherzustellen und zn verteidigen und ich die metniacn. Manchmal aus den ersten Blick könnten sic im Widerivrnch miteinander zu stehen icheirren. Aber ich bin sicher, dast dieser Konflikt durch eine änkerste Anstrengung guten Willen» aercg It werden kann und dast cs möglich sein wird, politische Mittel zn finden, die eS Frankreich nnd Graste britannien gestatten werden. daS srenndschattllche Zusammen, wirken untereinander ausrechtzncrhaltcn. Wir können ollen sein und ohne Feindseligkeiten die Interessen unserer Länder verteidigen. Auf diele Weile wird die Verständigung viel mehr sein nIS ein Wort, und Frankreich und Grvstbritaunic» können .Zusammengehen »m den Frieden nnd die Sicherheit Eurovas aufzurichtrn. Ich bitte Sie. die Versicherung usiv. Namson Macdonald * Die Anlrovrl Polncarös lautet: »Ich bin lehr gerührt von dem liebenswürdigen Briefe, mit dem Sir mir dte ilebcrnahme Ihre- Amte» mit- znteilen die Güte hatten und in dein Sic mir persönlich Ihre Grüste entboten haben. Ich wünsche von ganzem Herzen, das« Ihre Bemühungen um daS Wohl Ihres Vaterlandes von Er folg gekrönt sein werden Die Bande die unsere beiden Län der miteinander verknüpfen und die Sie unS in- Gedächtnis rufen, sind mit gemeinsamen Prüsuugcn und Kämpfen ge schlungen morden Die Erinnerung an die Zeiten — dessen können Sie üclrer sein — wird mir wie Ihnen unaufhörlich gegenwärtig lein. Damit habe ich bereits anSaeivrochen dast auch ick lebhaft bedauere, dah mehrere für unsere beiden Länder wichtiae Fragen no-*' nicht geregelt lind. Wie Sic. so werde auch ich mein möglichstes tnn. nm sie gemeinsam mit Ihnen zu unserem bcider'eitiaen Nutzen zu lösen. Wenn wir beiderseits aus unsere öffentliche Meinung Niickstcht nehmen müü"". wenn wir beide unsere nationalen Interessen zu schützen haben, so habe ich daS vertrauen, das« wir. «venu »vir iedcr für unseren Teil bei Ser Regelung der etwa auftreten- dcn Fragen mit der Entschiedenheit und dein guten Millen, von drin Sie gesprochen haben. Vorgehen, zu Lösungen ge langen werden, die dazu angetan sind, zwischen Grvs«- hriiannien und Frankreich die Politik der sür unsere beiden Länder und für die Nulie der Welt notwendigen Zusammen- aibeit aufrecht zu erhalten. Mein Freimut wird stet-) dem Ihrigen entsprechen und wenn ich die französischen Interessen mit dem gleichen Eifer verteidigen werde wie Sic die cncr- lisä'en. so wird nichtsdestoweniger — dessen dürfen Sie sicher sein — niemals etivaS die Herzlichkeit meiner Empfindungen beeinträchtigen. ES ist nicht möglich, das« wir. wenn wir beiderseits von dcrartia-n Empfindungen beseelt sind, die Entente nicht iviedcr effektiv gestalten und das« cö nnö nicht geling«, ihr die Früchte abznaewinncn. dis sie «rnaen kann und must, wenn Europa endlich den Frieden, die Sicherheit i'i-d die Freiheit der A-cheit wieder finden soll. Empfangen Sic nlw. PoincarS.* sW. T. v.i Koalilionsberetrschaft ver französischen Sozialisten gegen Poincare. Part», 8. Fcbr. Der sozialdemokratische Parteitag in Mnrseillc hat In iciner heutigen vormittngssitzung de» Wort laut einer Erklärung angenommen, in der eS iin wesentlichen heistt: Die teil llllll. insbesondere seit der Besetzung des Nuhr-- gebictcS. von der Mehrheit und den Negierungen des nativ- ualcn Blocks betriebene Politik lei im Begriffe, ihre unver- weidlich«:» Konseguenzrn zu entwickeln. Sie bedrohe in Frank reich die E istcnzbcdingungen der Arbeiterklasse durch daS Sinken der Währung. Sie setze den Weltfrieden der Ge fahr neuer Katastrophen auS. Das sran-Ssi«che Wahl- gr ctz lasse einen neuen Sieg des nationalen Blocks möglich erscheinen, wenn die Oppositionsparteien isoliert der bereit» gebildeten reaktionären Koalition gegenlibertrctcn lallten. Die Partei lei dementsprechend zn der Anffasfnng gekommen, dast die Möglichkeit vo» Wahlbündnissen i»S Auge gelabt werden müsse. 8la Goldnotenbanleutwurl der Sachverständigen. Am fünfte» Tage ihrer Beratungen waren die Eachvcr« ständigen durch die prrschtede»en Beratungen der Unter- kominilslonen so tn Anlpruch genommen, bah die tn Aussicht genommene Plenarsitzung nicht stattslndrn konnte. Die sivcile Hachverftändigenkommisslon vernahm ihre eigenen Buchhaitungrsachverständigen. die über die Uulers«ch»»ge« bei d.r Dcutskhe« Bank Berich« erstattete» Für dte nächste Wvckie sind ähnliche Untersuchungen bei einer Reihe anderer Ber- ltner Banke» vorgesehen, über deren Namen jedoch bisher LIillschivelgen bewahr« werde, gm Laus« de» Nachmittags störte dir Zweite Kommission de» N e l ch » b a n k p r ä st deuten Dr. Schacht. Im Mittelpunkt dieser Belvrechun gen stand dir Bewegung de» deutschen Kapital». Eü liegen nach Ausicht der Kommission Anhaltspunkte dafür vor. das, eine, wen» auch noch nicht stark ausgeprägt« Rück- bewcguug des deutsck»e» AuolandskavitalS begonnen hat. Insbesondere lag eS der Kvmmtssio» daran, über dte schwie» eigr Frage die Ansicht Dr. Schacht» zu hören. Die erste Unlerkomunssivn sür die Prüfung de» Netch». hauSballS setzte die Prüfung der deutschen Denk» schrist fort und deschlvs«, die deutsche Regierung um Bei bringung weitere» Materials sür ihre Arbeiten zu ersuche». Dte »«veile Unterkvmmissivn sür W ä h r u n g ö s r a g r u hörte die Ansichten Dr. Schachts übe» ihr eigenes Projekt einer Golünotendauk. das sich bereits deu Vvrjchläge» des Reichobankpräjidcutea genähert hat. Eine Nede Dr. Elrescmarrns. Stettin, 8. Febr. Aubenuiinlster Dr. Streiemann hielt heute im grobe» Börseuiaale gelegentlich einer Mitglieder versammlung der Deutschen Vollspartet eii.e Rede über die politische Lage. Eiuleileud führte Dr. Slresemann im Hin blick aus die Nachrichten vom Krankenbett WilsvnS aus, das« die Mehrheit dev veutichen Volkes die Waisen nieder» gelegt Imdc. weil es an die 'Versprechungen Wilsons geglaubt habe. Mit dem Namen Wilson sei unjcr ausieupolitischrS Schicksal verkuüpsl. Wir köuuien heule nur die Aubcnpolitik eines wasscnlvsen Volkes treiben. Wir miibien uns mit alle» K»ästen dagegen wehren, das, mau uns dir moralische Schuld an dem Kriege zuschiebe. In der Gegenwart mache sich doch schon eine gewibe Entspannung der früher ganz allein gegen Deutschland eingestellte» Meinung der Welt geltend. In dem Zusammentritt der S a ch v e r st c> n d i g e n in Berlin sehe er den Ausdruck der Sorge und Unruhe der Wc.t, hervvrgcrusen durch dte Entwicklung der Dinge seit dem Frieden von Ver sailles. Eine der stärkste» Tatsachen, vvr denen heute die Welt stehe, sei der Wälirnngsversali Frankreichs. Man habe immer behauptet, Deutschland Hütte de» Währungssturz selbst herbei- geführt, uin sich seinen äubercn und inneren Verpflichtungen zu entziehen. Aber wie grob wäre daun die Schuld des Staates, der als Sieger auS dem Kriege hervorgegangen sei! Ausgabe der Sachverständig"» wäre eS. die Frage zu lösen, wie die Währungen der Lander zu regeln seien, so datz sie wird'r in ein festes Verhältnis zueinander kämen, und zweifellos werde sich ein Zusammenhang dieser Frage mit alte» anderen Fragen ergeben, die darauf beruhten, dah Deutschland keine Leistungen übernehmen könne, wenn seine Einheit zerstört lei. Dr. Ctreseman» ging sodann auf die politische Lage im I n »e r u etn. Ein Volk. daS den Krieg verloren habe, müsse sich klar darüber sein, dab cv doppelt arbeiten müsse »m sür die kommende Generation wieder erträgliche Verhältnisse zu schassen. Er verteidigte dann die Haltung der Regierung gegenüber Lachsen. Das, der Einmarsch richtig war. beweise auch die hcntigc Erklärung dcS .vorwärts*, in der eine in Moskau gehaltene Rede SinowscwS wicdcrgegebc« lei. In der dieser sagte, dast der Bolschcrv'SmuS gehofft habe, von Lacklen anS ln Deutschland einmarschieren zn können. Zur WährungSfragc übergebend, betonte Dr. Stress- mau», dab «vir zu einer festen Währung nur durch Balancie rung de» Etats kämen. Internationale Kredite für Ha. del, Industrie und Laudivirtschaft seien nötig, nm unsere Wirtschaft iviedcr in Gang z» bringen. Die BesatznngSkostcn könnten nicht mehr iänaer crtraacn werden, wollten wir nicht in einen ncncn verfall der Währung kommen. Sir feien aber bisher gezahlt worden, um die Bevölkerung icncr Gebiete nicht noch gröberen Drgngsnlicriingc» auSziisetzcn. Dr. Strcscmaiin schloss dgh die Deutsche BvlkSpgrtei jedem die Hgnd reiche, der bereit sei, am Wiederaufbau de» Reiche» mltzuarbcitcn. fvrd.i Rykow - Nachfolger Lenins. Die Neilwtchl -es Äales -erDolkskommissare. Moskau. 8. Februar. Die von der nengcbildetcn Zentral- ereknlivr der Sewjetuntvn gewählte Unionregierung letzt sich wie folgt zusgmmcn: Präsiden» des Naies der Volks kommissare: R n k o w; Ltclloertretcr: Kamencw. gleich zeitig Vorsitzender des Rates der Arbeit; Verteidigung: Zjurpa. gleichzeitig Vorsitzender der Planwirtichastokom- mission. ferner Orazhelnschwili und Tschnbnr; AeubcreS: Tschi«lckerin; Krieg: T r o s« k n; Ausjenhandel K r a s s i n; Verkehr: Slnlutak: Post: Smirnow: Inspektion Knsbgschow: Arbeit: Schmidt; Ernährung: Briuchanow; Finanzen: Lokol- nikow: Präsiden« des Obersten votkswirtschascSrates: Dscherschinstt. DelrieÜ! una ü-er dl? ö' kl lliHeNNLklleMNINa einscvcn werde. Der Sowletkongreb reiche dem en, ^ ^ - r» brüderlich die Hand nnd beauftrage di- Unionreg Moskau. 8. Febr. Der «ow.rtkongreb nahm einstimmig an» der erfolaten Anerkennung der Sow', eine E..tschltrbnng an. in welcher zunächst mit Befriedigung ses.gestellt wird, dah die cl« jure-Anerkennung der Sowjelregierung einer der ersten Schritte der englischen Ar- bei'erregierung sei. Die Entschliebung weist daraus hin. dah die aus der groben russiichcn Ncvolutivn hervorgegangene Arbeiter« und Bauer,iregicrnng der Svivjclunion sich Tie englische Arbeiterschaft sei allezeit de« werktätigen Sowjetrepubliken bei ihrem Kampfe um den Frieden treuer Verbündeter gewesen. AlS Ergebnis der vereinigten Be mühungen der Friedenspolitik der Lowjetregierung unter Lenin» Führung und des festen Willens de» englischen Volkes sei endlich die Wiederherstellung der normalen Beziehungen zustande gekommen, und zwar in riner Form, welche der beiden Völker würdig sei. Angesichts der gespannten inter nationalen Beziehungen gewinne dicker Schritt der englischen Arbeiterregieruug besondere Bedeutung. Der Nnionkongreh erklär«, das« die ArbritSgrmcin'chasi mit den Völkern Gros,. britannicnS stciS eine der wichtigsten Sorgen der Nnion- regierung bleiben werde, die in Neberelnstimmnng mit ihrer Friedenspolitik alle Ncmühnngcn zur LS'nng der strittigen Fragen und zur Festigung der wirtkchaft'ichen Verbindungen - - - - - englische« «ierung. etregle« rüng sol, c » den Schrii«e zu unteruchme ». tMTA-i Kahr, Lossow nnd Seiher ror dem Mckkill. Wie der .Dtsch TageSztg* anS absolut zuverlässiger Quelle mitgetcilt wird, steht der Rücktritt des GcneralstaatS- kommissars v. Kahr, dcS Generals v. Lossow und des Polizei- obersten Scisier unmittelbar bevor. Die anbcrordcntliche Staatsgewalt dürste vermutlich aus daö Gesamtkabiuctt über, gehe». Der llallenlscd-rnsjifche Derlraa. Pari». 3. Febr. Nach Blättermcldungen auS Nom ver lautete dort gestern abend, dab heute daS italienisch- russische Abkommen unterzeichnet werden soll. Auf Grund de» Abkommens werde Nnbiand seine Zolltarife zugunsten der italienischen Waren e r m ä b i g c n. Italien werde Ruhland im Austausch gegen russisches Getreide Fertigwaren liefern. Anberdem werde tn der Kustenschisfahr« in den russischen Häfen des Schwarzen MccrcS die italienische Flagge ei» Vorrecht genlcben. Tie italienische Negierung werde schlicblich der russischen HandclSmissio» tn Rom sämtliche» beweglichen nnd nnbeweg- lichcn Besitz der Botschaft deö ehemaligen Zarenreiche» und der Regierung Kercnsli übergeben. sW. T. BI Zum Abzug der Separatsten aus Wiesbaden. Glückwunsch dcS prcnbischcn Ministcrpräsidcutc«. Der prcubischc Ministerpräsidenl Braun hat an bte Negierung tn Wiesbaden folgendes Telegramm gerichtet: ...Zu der bcatnnendcn Befreiung vom separatistischen Terror spreche ich der Bevölkerung, insbesondere den pflichttreuen StaatSbcnmtcn. meinen Glückwunsch, sowie für das trotz allem Druck erfolgte AuSharrcn und Festhalten am Staat den Dank der StaatSrcgierung auS. Dte Räumung de» Gebäude» der prcusiischen Negierung durch die Separatst'"-« wird ein Smn- bol kür die Rückkehr menschenwürdiger Zu stände im besetzten Gebiet sein. «M Denlzelos trt t zurück. Pari». 8. Febr. Nach einer Meldung ber »Chicago „... „ ... von Tribüne* aus Athen soll vcnizrlo» gestern vom Kranteubct« -l «fang ?.ls erstes Ziel den Komvk uw den Frieden gestellt au» dem Kabinett brieflich mitgeteilt haben, bah er am Mon» und unermüdlich die W i e d e r h e r st e I l u n g der v >. r - ^ tag endgültig zuriicktretea werde. In Erwart«»« de» Sturze» malen Beziehungen zu sämtlichen Völkern an. der Regierung schickten sich die Republikaner bereit» an. Sie gestrebt babe. Keine der früheren britischen Regierungen lei Negierung ihrerseits zu übernehmen, um dt« Republik au»- den Bestrebungen ber Govietregieiuilg entaeoengekommen.! «urujeu. t'Ä-T- vnsor« ^u,Iax« «II»»« Wockior IM-MM (Oesamt-Lataloß gratis!) Absävm. Vuvlilwnälung A. vre««! ti- m»! Vii'li»lls,il'M>IIei' »Hebel' um! Himer MMt».
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