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Donnervlag, 1. April 1926 — »Dresdner Nachrichten" — Nr. 154 Seile 5 Dresden aus dem Wege zur Wellsladt. ^Ausranglerte sächsische „Namenlokoruotlven" lm Dienste der städtischen Straßenbahn. Betriebsstörungen werben sich in keiner Verwaltung, und sei sie »vch so gut dnrchvrganisiert, gänzlich vermeiden lassen. Ansgabe eines wirklich neuzeitlich eingestellten Ge meinwesens ist cs aber, sic ans das geringste Mas; herab- znjetzcn. Eletreu ilirem Grundsätze: Schnellste und l> i l l i g st c Beförderung sür jedermann! bat die Direktivn unserer städtischen Straßenbahn jetzt eine technische Steuerung eingesührt, die geeignet ist, ihr die etwa nvch fehlende Lnmpathie einiger Ntitbürger zu verschaffe». Durch den Berwaltnngsansschnß sind vvr kurzem ans den Ueber- schiissen des Jahres tl>2ä zivanzig von der Rcichsbahndirektion Dresden ansgcmustcrtc Raligiermaschinen, die sogenannten „Namcnlokomvtiven", zum Preise von -l-lllOOO Mk. angekanst worden. Je zehn dieser Lokomotiven werden in den Siraßen- bahnhöfeii ständig unter Dampf gehalten, um bei et waigem Aussetzen des Stromes sofort in die stromlos ge wordene Bonc z» fahre» niid die l i c g e n g e b l i c b e n c n Wagen zöge nach dem nvch »ntcr Strom stehenden Leitungsnetz zu „v erschiebc n". Diese Maschinen sollen nach und nach die Namen verdienter Ratsmitglicder crlialten. .^kürzlich traten In Hamburg die Leiter der deutschen Vcr- kehrspolizejämtcr zn einer Tagung znsammen, um Richtlinien sür die einheitliche üiegclnng des '^Verkehrswesens anfzu- stellen. So wurde n. a. auch eine sür das ganze Reich in Schnitt und si arm glei ch m a s; i g e li n i s v r in der er leb r s p v l i z e i b e a in t c n beschlossen. Das Dresdner Polizeipräsidium hat jetzt vorläufig zehn seiner Beamte» damit ansgestattet. Die Uniform ist jeweilig in den Landes farben gehalten, also für Sachsen weiß-grün. Der grüne Mantel oder Wassenroek zeigt in der Quere weisigcstreiste Aermel und an der Brust und Rüekenseite einen breiten, leuch tend weißen Längsstreisen. Die Diensthandschnbe sind eben falls ganz ans 7s-e> »Wirkung eingestellt: die Finger stecke» nämlich in großen S i g » a l s ch e i b e n. Sv gleicht der neu zeitliche Verkehrspolizist einem l e b e n d i g g e w v r d c n c n Eisenbahn L e m a p b v r. Zwecks Sichtbarmachung des Beamten in der Dunkelheit sind die weißen Streifen mit Indanthren Phosphor-Leuchtfarbe getränkt. * Es ist eine bekannte Tatsache, daß der Elblanf auf der Strecke 'Bodenbach bis unterhalb Dresden sich zum Segeln wegen der die User nmsännienden Hvhenzngc säst gar nicht eignet. Dem Winde fehlt die Stärke und Stetigkeit, und das verhältnismäßig schmale stlnßbett läßt ein Anslrenze» nur selten z». Eine jüngst in Dresden ins Leben getretene StiidiengeselUchast. der n. a. an der Elbe gelegene »vmmnncn, Berkelirsvcrbände, 'Banken und Wassersportvereine angehören, hat jetzt einen I- lettncr - Rotv r ans einige Beit gemietet, um mit ihm Probefahrten elbaufwärts zu nnter- nchmcn. fallen die Berinche günstig ans so soll in eüirze eine Rees A-G. lÜIvtvr-Elbe Eil-I-ahrten-Akticn-l^csellschastl gegründet ivcrden, die den Schnellverkehr sür Personen und brachten nach der Sächsischen Schweiz übernimmt. Die st-alir preiie können infolge der kaum in Betracht kommenden Be triebskosten denkbar niedrig gehalten werden. Der „Ilettner- Rotvr". der zurzeit an der Dampsschisshaltcstelle ani Tcrrassen- nscr liegt, wird heute vormittag elf Uhr erstmalig nach Pillnitz fahren. Die neue Uniform unserer "Verkehrspolizei. Llso>>Lcneü6el<!<imLseoI « r » « . >E !^<;blscr>s oovg bst. tseik« LcbneÜ rurn Orersoer k?st! AM als Sehenswürdigkeit wieder ansgcbaut werden. Nm das „R c k l a m c s ch l o ß" auch in der Dunkelheit gebührend in Erscheinung treten zn lasse», beabsichtigt das Städtische Be triebsamt, die ziontnren mit vielen Tausenden von elektri scheu Lampen z» nmsänmeil. Diese I a s s a d c n b e l c u ch - t n n g dürste in Verbindung mit zwei riesigen, auf den Schlvßtnrmen ausgestellten S c>, e i n w erser n. die das Motto „Wer Reklame notig hat, lause schnell zum Dresdner Rat!" an die Wolken projizieren, und einer R! Nieter hohen, in allen Farben spielenden L c » ch t f o n t ä n c, einen seenhasten Ein druck hervvrrnsen. » Der Rnrort Weißer Hirsch klagt bekanntlich seit dem Ende der Inflationszeit über mangelnden Besuch. Der Hanptgrnnd dieses bedauerlichen wirtschaftlichen Rückgangs ist ohne Bweisel in den bisher ganz n n g e n ü g e n d c n B erIe h r s v e r h ä l i n i s s e n z» suchen. Die einzige direkte Verbindung, die Straßenbahnlinie II, in schon dermaßen über lastet, daß man trotz des seit dem IN. März eingeführten Drei- minntcnverkchrs eine viertel Stunde lang warten muß. nm überhaupt, »nd dann nur noch „stclienderiveise", mit sortzn- kommcn. Diesem ossensichtlichen UebcUtand soll die A nlv - buslinie H a n p l b a li n b o s—W e i ß e r H i r s ch abhelsen, die seit langem geplant war und nun am 1. April in Betrieb genommen wird. Die schmucken Wagen wurden in den Wert hätten der städtischen Straßenbahn an der Trachenberger Straße gebaut und stelle» einen für Dresden völlig neuen Tnp dar: es sind sogenannte „Q b e r d e cl c r". Diese lieber antvbnsse sollen, nm das Leben ans dem Weißen Lunch zu heben, vorläufig auch stundenweise in der Rächt verlehren Wozu Schloß Ä-ltzrechtoberg verwendet wird. Endlich hat der feudale Herrensitz an der Elbe, Schloß A l b r e ch t s b e r g, dessen Ankauf durch die Stadl Dresden seinerzeit bei einem großen Teil der Bürgerschaft ans stärk sten Widerstand gestoßen war. eine zweckmäßige und nach außen hin repräsentable Berweiidung gesunden. . . . Die immer mehr um sich greifende Tätigkeit ans dem Gebiete kom munaler Reklame — man denke nur an die Reklame-Straßen bahnwagen, Reklame - Straßenbahn - Haltestellen - Lenchttürme und Wartehalle», Reklame Straßenlaternen, festen und dreh baren Reklanie-Lencht-Lilsaßsänleii mit und ohne GlvbnS u. a. — hat den Rat veranlaßt, eine eigene Abteilung zur Be arbeitung aller einschlägigen Iragen zn schassen. Da sür dieses neue „S t n d t i s ch e R e l t a m e a m t" »eben zahlreichen Bureau räume auch große Ateliers und Ansstellnngssäle be nötigt werden, Hai der Rat das zu einer solchen Bweckbeüim- mnng hervorragend geeignete Schloß Albrechtsberg gewählt. Auch die viel nmstrittene Schöpfung unseres Sladtbanrats Wvls, die „R e k I a in e st r a ß e". deren Ein zelteile nach ihrem Abbruch ans den Günlzwieien im Stadtiscben Banhose ein gelagert wurden, soll ans de» Elbterrassen des Schloßparles -'E Ein Jlettner-Notor ln Dresden. ilber-Äntoonrnibusse nach „VAeißer Kirsch"»