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ouchsucioia« l-luiliaiimc der , >virl> »iml ocaede». Aus- 1 t^u INtriurn ivsiv ixutl flcafdeil. Hrtior Aiiluiidiounaeoiiiiraae«eae» Jvrtierbejaliiima ijmcki Briefmarken oder Poiiemraliimia. . ,.. 8ilr Rückgabe einaeimidiec xwris!» »ucke keme PcrbiiidUchkcit. Anlündiounoc» iicimieo iäminmevr IiamlmIIe Per»iglclu»aSlicIlen an. üernwrechilelle Sir. N. 33. Jahrgang. Aufl. 47,000 Stück. Dresden» 1888. «»«««». i— »»i»« m««ter. i«e» »t—in.» »,e. 100.00. «vkll.«,1 Ist». «„«» «UV. i«co 101-180, «„. Der. lOl.Ov. «»eil» Dili 108.00. Dininierläiee »aler 1»e, 12«-112. «üb», bei,.. Rove«»er dt,70, «»rtl-Mal b.',,LO. «Virltu» ««vre., loco ohne F»lf OOer 02,70, 70,r M.oo, Noodr.-Derbr. 79« «-.«io. «vrll-ckal 20.20. «,„o,e«« loco veezillt 12.0«. « re « Ia „ , 8. «ovbr. IGetvelde» mack,.» «i>icl,9« p>. l»o vir. I«>0°/.. rrcl. 00 M. «erbraiiNioadaadc »c, «oo»r. Oo.oo. «oodr.-Dccir. OO.M. «Vril-Mnl 02.20, »,.»o.7»«. »io,»r. 21.00, Novdc.-Dccdc. .'Il.Oo. Ilveil-Mai 22.00, «ogaeu »erRove.- »er. 102,00, Ker. I'choo. «»rtl-Mai IdS.U». «»»iss «„. k.7.00, RovOe.. vrcemder08.0«. »,»i „nisavlvS. — Wetter: «all. Salm, ViAm- u. l'nl«6- u, 8« Vöeöok^u«»- «n» Üsollictrmacll«», tar u»ck »ummirtor 8l»eol-, paolcat- L7. I»Iao«n I». IIr«»«Ien, ttitilrvr^lio ninviU-iilt enr »«»Uiirsn No»l4>tunl,' xc wxn ^>i««»i>i VN» 8>znir-Ne8»8Ioni>i> IN Linic, Olo^ii,» U»<I Hupsoc, »Uv Ilarlnnx»» Hlindfstrlstlertei'rl UN» K Ktrniprl iAi'picrate, ouvi« Au-NUir»,,- vna «Sc,cvir-Arvett«» W »ockoc Lei. jfrrnpl>rr«1>ai»le1i1»ft 1141. L ^srLsn-^ronlsucdtsr,! k6tlol6UM-I^rl,MP6N. öu>i»8 SollLaiivk, 4l«> /4iu 8ov 11». r SM^ Fl tttl«, ^ b«lrl»«8i»t»v, L»«lLl»ar«tt», I»vI»I»»»8 N 8 sinpüeklt. N Usinrivk NLllioks, MrlHiier,»ei!Icr. § I» » XlraGi«» IS. M VoidNLMsKvsvdMke Nr. 314. Kpiezel: m kLlLüterio-nnä I>«aervL»rvll WLi»I»L88«, .lllkivnlll» ^r>iiltll«-ii-,1it»8>-l- II, I> I»uz»1»»lot»8-,t; I. Freitllll, Novbr. IU Präsident Harrisson, preuki'che Laudtagswable», llulerdrückung deö Lc .. Geh. Rath Edelmann f. Die ttaltc, Ger>chlsverhandl»naen. Bcnvennto Eellini. jianimerianqer Gndehnd. rlnvenhandeli«. i-oinachrichten. Jubiläum des Harnes Wettin, ^ Eoncrrt Kronke-Hauk. LeranlworlNcker Nedattenr tür PvÜÜschkÄ l>r. lkmll Blere» tu Dresden. Wider Erwarten hat bei den Präsidentschaktöwahlcn in den Bereinigten Staaten Vvn Nordamerika die Partei der Republikaner den Sieg über die Demokraten davongctragen. Zwar laute» die Wahlnachrichten aus einer Reihe von Staaten noch unbestimmt und widerspruchsvoll, aber sie lassen an dem Endergebnis; doch keinen Zweifel. Am 4. März nächsten Jahres wird der jetzige Präsident Elevcland das Weihe HauS in Washington räumen, um seinem Nachfolger, dem General Harrissvn Platz zu machen. Tie republikanische Partei übernimmt, nach dem einmaligen kurzen Zwischenspiel ElcvclandS, die Leitung der Bereinigten Staaten, die sie 2.', Jahre hindurch, von ltztil bis 85, nnuuterbrvchcn inne- gehabt hat. Wäre sie am ersten Dienstage des Jahres 1888 ebenso unterlegen, wie an demjenigen von 1811, so hätte sie wohl für lange Zeit daraus verzichten müsse», wieder zur Herrschaft zu ge langen. Sie verdoppelte daher jetzt ihre Anstrengungen und zwar mit Erfolg. Die ganzen nördlichen Staaten der Union stimmten republikanisch, die südlichen, mit Ausnahme Floridas, demokratisch. Unsicher waren einige Staaten in mittlerer Lage, den Ausschlag gab View - Jork, wegen seiner Bedeutung schon von jeher der , „Ztaiscrslciat" genannt. New-Aork stellt die meisten aller Wahl männer, nämlich 36. Bor 4 Jahre» siegte Cleveland im Staate Ncw-Aork allerdings, aber seine Mehrheit betrug unter 1.167,000 Absiimniendcn nur 10l7; jetzt haben wahrscheinlich leine republi kanischen Gegner eine ähnliche kleine Mehrheit aus Harrisson zu vereinigen gewusst. Die Wahl des Präsidenten und des Biceprä- sidenten der Vereinigten Staaten erfolgt durch Wahlniänner (Vek toren) : die gesammtcn Staaten wählen deren zusammen 40l: die absolute Mehrheit beträgt also 201. Bor 4 Jahren siegte Clcve- land mit 33 Stimmen Mehrheit (2l7 : 184): jetzt zählt man für den Republikaner Harrissvn 23!), für den unterlegenen Elevcland 168 Stimmen. Die Wabl bat beiden Parteien ein Heidengeld gekostet. In der Stadt New-Nork kommt unter gewöhnlichen Verhältnissen die Wahl eines Bürgerineisler-Eandivatcn ans etwa 1 Milr. Mk.. ein Auf;ug mit Fackeln allein gegen 10,060Mk. zu stehen. Wie viel Millionen mag jetzt die Wahl des StantsobeihaupteS der Republik ver schlungen habe», wo iür die wichtigste» ErweibSziveige die LebcnS- inieressen aus dem Spiele standen? Alle >ene Industrien, welche auf Alleii'-Beherrschung des einheiniischc» MaiktcS angewiesen sind, sträubten sich ans Leibeskräfte» gegen die Wiederwahl Elevclands, der den Freihandel aus seine Fahne geschrieben hatte. Sic hatten den grosseren Geldbeutel, sic sind Sieger geblieben. ES batte den Demokraten nichts geholfen, das; sic das ireihändleriiche Programm Elevelands immer mehr abschwächtc»: das Mißtrauen der Jndu- stiiclle» und Arbeiter war einmal geweckt. Eleveland erschien dem Volke als em. wenn nicht im Solde des Auslands, so doch indessen Abhängigkeit stehender Politiker, der seine nächste Ausgabe darin erblicke. Amerika mit ausländischen Wanren zu überschwemmen und die Bliithe der unter den Schutzzöllen erstarkten einheimischen In dustrie zu knicken. Um sich von diesem Verdachte zu reinigen, muhte Elevcland die auslnndseindliche Stimmung de« Voltes über trumpfen. so in der Ehinesensragc, so in dem canadiieben Fischcrei- streit, so betrcfss der Parteinahme des englischen Gesandten Lvid Sackvillc für die Dcmokiate». Das Volk erblickte in ClcveiandS übcr- schroffem Auftreten nur Acngstcsprünge: es glaubte einem Manne nicht, der bisher nur Proben vmi Ehrlichkeit und Festigk.it abge legt hatte. Mit der republikanischen Partei zieht nun auf's Neue die Partei der Evrruption m die Regierung ei». Die von Clevc- land durchgerührten elirenwerthcn Anfänge einer Säuberung des Bcamtenstandes von Günstlingswirthschask und Ausbeutung werde» niiiimehr bald völlig beseitigt sein. Wir >n Deulschlaird haben keine Ursache, uns des amerikanischen WahiaussallcS zu freuen. Wenn es auch übertrieben war, datz Elcveland in 'einer wieder holten Amtsiührnng den Schutzzoll mit dem Freihandel vertauscht hätte, io stand doch eine Erniützigung der übertrieben hohen ameri kanischen Schutzzölle bevor, woraus unserer Industrie manchcilei Vortheile erwachsen wären. Von den siegreichen Republikanern siebt zu befürchten, bah sie die unsinnig honen -kosten der Wallt ihres Harrison dadurch wieder einireiben, das; sie die Schutzzölle noch weiter erhöhen und durch AnS'chlus; ausländischer Wanren ihren Fabrikanten den dortigen Markt schrankenlos auölieiern. Jetzt bereit- liefern die amerikanischen Hochschutzzölle jährlich mehr als 130 Millionen Dollars über die Stuatsbedürsniise in den Buudes- schatz der Staatskasse, so das; derselbe mit 520 Millionen Mark unnütz überfüllt ist. Gegenüber der riesigen Wahlbewegnng „jenseits der grotzen Wasserviützc" nehmen sich die preuhrschen Landtagswahlen spiet,eng- artig aus. Alle 433 Wahlen sind jetzt bekannt Eine genaue Uebersicht ergiebt folgende» Vergleich (die eingeklamnicitc Zahl theilt die bisherige Vertretung mit): Daö neue Abg.-HauS zählt IM (202) Eonservative und Freiconservalivc, 116 (115) EeuIrumS- pa>tci, Polen, Dänen, 86 (72) Natioiialbberale, 20 (40) TeuOch- srcisinnige, 3 (4) Wildliberalc. Hiernach haben gewonnen die Na- tionalliberalen 14 und das Centruin 1, verloren die Freisinnigen 11. die Eoniervaliven 3 und die Wildliberalc» 1 Silz. Besonders erfreulich bei dem Rückgang der Dcutschireisinnigcn um ei» volles Viertel sind ihre Niederlagen in Franlsurt a. M. und in Breslau. Dort gaben sie ihre beiden Sitze an einen Coniervativen (den früheren Polizeipräsidenten v. .Hcrgenhah») und einen National- libcralcn, hier je an einen Streng-, einen Frel-Conservativen und an eine» Nationalliberalen ab. Dic Elciicalcn hatten es i» BreSlau m der Hand, drei Fieisinnige zu wählen; es durfte» nur ihre 60 Wahlmänner siir diese stimmen. Sie wagten es aber nicht, weil alle 3 Cactelleand'daten sich für die Befreiung der Bürgerschaft auS der.stn.'chtschast des JudcnthumS erklärt hatte» und die Ka tholiken es für gefährlich hielten, sich, wie eS dre Fitst. Ztg. ansdrnckt, „den erregren Leideincdaste» entgeacnzustellen." In Breslau dauerte der Wahlkampf volle l6 Stunden. Neberbaupt haben sich erfreu licherweise in Schlesien die Katholiken der llnierstutzung des Frei sinns enthalten und diese- Jallenlassen seitens seiner lathvlr>chen Gönner zog ihm zum Dheil seine Niederlagen zu. In Koiutz im Posen'schen freilich verhallen Pole» und Katholiken dem Frei»»» zum Siege. Hat sich dieser doch gegen die Matzregeln zur Wieder- germanisirung der polnische» LandeStlicile ausgc'vrochen. Herbe Verluste verzeichnet der Freisinn in dein Tnrchtall lerner Führer Haenel, Tracgcr. Friedländer und Alexander Metier. Letzterer lus- herige Vertreter Breslaus wird nun seine kvlonialie>ndl>chen Vreden vcrtiicifcn müssen, jalls ihm nicht ein Berliner Gcsinnnngsgenojje den Gefallen tlmt, zu innen Gunsten zurückziiircten. Zur Uiiterdiückiiiig dcS Sklavenhandels ist von England, wie man wtzt ans dem Mniidr seines PreniiermiiiislnS Salisburn weif;, etwas MehrcreS nicht zu erlangen gewesen, als Maßregeln zur Sec. Die gegenüber Zanzibar liegende Küste des afrikanischen F-esllandeS wird unter Blokadc gestellt, d. h. deutsche und englische Kriegsschiffe patrouillnen die Küste deS bete. Lchntzgeb'etes und bringen alle Sklavenschiffe aus. Sic erhalten ferner das Recht, alle verdächtigen Schisse, unter welcher Flagge sic auch segeln, zu durchsuchen. Letzteres ist besonders wichtig, da der Sklavenhandel bisher wesent lich unter französischer Flagge betrieben wurde. Es verdient Aner kennung, dass Frankreich, auf die gemeinsame Vorstellung Englands und Deutschlands hin, sich dazu verstanden hat, i» dicie Durch suchung der unter jraazösischer Flagge fahrenden Schisse zu willige». Wenn sich Portugal und Italien an dieser lleberwachiing bcthei- ligeu und olle Staaten cmsliich Vorgehen, so wird allerdings dem Sklavenhandel ein schwerer Stof; verletzt. Tenn wenn die Jäger »ud Händler nicht ihre ans dem Inner» Anikas an die Küsten ge schasste» Sklaven nach Zanzibar und auderen kleineren Inseln ab- ietzen könne», io lohnt ihr icluecklicheS Handwerk nicht mehr. So erfreulich insofern das engllsch kent'che Abkommen ist, io blecht cs doch bintcr den Estvarlnngen zurück. Zunächst soll zwar die Sklavennnssuhr a»S Afrika unierdrückt werden, hingegen bleibt die Waffeneinfuhr »ach Attila bestehen. Sie zu unterdrücken, dazu ver stand sich der englische Eigennutz nicht. Englische Gewehr- und Pulverfabriken werden nach wie vor Wosscn und Schietzbedarf den Arabern und Negern znnihcen und sie damit erst zu gefähr lichen Gegner» aller Europäer machen. Gar nicht zu erreichen war die Mitwirkung Englands zu cmcin Krenzzug gegen die ara bischen Sklavenjngcr ini Innern Afrikas. Selbst gegen die beschei denen gemeinsamen Mabrcgcl» zur See eifert schimpslichermeiie die „Times"; sic entspricht damit mir der wahren Meinung Englands, welches sich zwar gern theoretisch mit Masznahmcn gegen die Sklaverei brüstet, aber in derProxis dem Sklavenhandel durch die Finner gesehen hat, Deutschland wird jedenfalls mit den Sklavenhändlern nicht so spaßen. Wc»n sich dabei hcransslellen sollte, das; die deutsche Ostairikagescllichast in ihrer fetzigen Verfassung nickst im Stande ist. bei der llistcrdnicknng des Sklavenhandels so mitznwirkcii, wie sic möchte und wie es nolhwendig ist, lv wird daS Drilliche Reich un ihre Stelle kielen, d, h. ihre wcrthvvUen Kolonialanlagen über nehmen müssen. Tenn davon ist doch unter verständige» Männern und Patrioten keine Rede, doß wir die erfreulichen Anfänge unserer dortigen verl>ciß»»gsvvllen Kolvnisicrmg schmählich picisgrben, d. d. den Engländer da ernlen lassen sollen, wo der Denlsche gcsäct hat. Neueste Drahtberichte der „Dresdner Nachr." vom 8. Nov. Berlin. König Albert und Prinz Georg von Sachsen treffen morgen aus Dresden hier ein, nni NaclunitiagS den Kaiser zur Jagd nach KönigSwiislerhausen z» bsgleiten. Nach Beendigung der Hofjagd am Sonnabend kehren der König und Pmiz Georg zunächst hierher zurück. Der König begicbt sich duiru nach >Lilst>llcn- vrt, wo am nächsten Tage auch die Königin von Sachsen aus Dresden cintrisst. In Sibullenvrt gedenken die sächsischen Maje stäten ui ehre re Tage zu veiblciben. Au der Horjagd i» KönigS- wusierhauicn nimmt auch der Herzog von Sachsen Coburg theil. — Senator Schurz kehrt erst am Sonntag von Hamburg nach Amerika zurüll. — Freiherr v, Roggenbach ist in Berlin eingc- trosjen und soll hier als Zeuge in der Gesfcken-Lachc vernommen worden lein. — Ter Aistchluf; Portugals an das dciit'ch-cnglischc Ablommen wild lstuncn einer Woche erwartet. Sobald eine Ver ständigung der Mächte erreicht ist. wlk von Mozambigue biS Sunkim ein Eordou von Kanonenbooten hcrgcsleUl werden und jede bctbeitigtc Pracht besagt sein, verdächtige Schisse, welche unter der Flagge cines der drin Abkommen beigctrelencn Länder segeln, anzubalten und zu durchsuchen. — Prinz Heinrich tritt am 13, dS. aui dem Panzerschiff „Kaiser" eine Reise nach Koveuhagc» an. — Die freisinnige „Voss. Ztg." sagt in einer Besprechung der frei sinnigen Wablnicdcitage, die freisinnige Partei werde prüren müssen, ob ihre Organisation, ihre Leitung, ihr Programm und ihre Taktik den Bedürfnisse» der Zeit und den Wünschen der Wählerschaft noch entspricht, denn sie »ehe vor einer ernsten Zutun». — Major Schubert erklärt, daß seine über die Eiitsksligilngssragc gemachten Vorschläge, die so lebhafte Erörterungen hervorgeruien. lediglich Privalansickten seien, das; die Annahme, als hätten dieselben offi zielle Sanctwn gefunden, sonach unbegründet sei. — Die dies- wöchcntliche Stadtverordnetensitzling tällt ans zur Verhinderung eines ösiciiilichen AustragS der in der sreisiniigzeu Partei anlätzlich des Empfanges der städtischen BcgiüßnnaSdepulalwn durch den Kaiser bestehenden Tifsercnzen. Auch die sozialdemokratische Inter pellation über den V>rlau> und Erfolg der Darbringung der Hnl- digiln»Sadiesse halte nicht genügende Unterstützung gnunden. Jetzt wollen »nii eine Anzahl radikalerer sorljchritllichci Stadtverordneter eine ähnliche Jntervrllniion cinbringcn, was die geniähigteren Ele mente gern veihntea möchten, Berlin. Das Londoner Blatt „Trnth" berichtet, Kaiser Wilhelm habe seine Zustimmung zur Vermählung seiner Schwester Viktoria mit dem Baitenbcrger iclwn vor länger als drei Monaten gegeben. Der Ehevcrtrag zwischen dem Prinzen und der Prinzessin sei durch Bermitieluna des Herzogs von Eoburg ausgeletzt. Die „Post" erklärt diese Nachricht ans Grund sicherster Jissolination für durchwcg erlogen. Berlin. Tie Eröffnung des Reichstags ist ans den 22. Nov. festgesetzt. — Offiziös werde» die Nachrichten über eine bcvorstrheiwc Ligttidaliv» der Deiltsch-Ostasrikaiiiichen Gesellschaft tür falssh er klärt. Im Gegentheil erblickt man massgebenden Orts in der Thal- sache, daß Deutschland und England gemeinsam das Arabcrthnm bekämpfen werde», einen Grund mehr, den deutschen Besitz seslzu- balicn. Das deutsch-englische Abkommen wird demnächst ver öffentlicht. Wien. Die Regelung aller Fragen, welche durch die Ucber- nahine der rumänischen Linien und der Lcinberg Ezernowitzer Eisen bahn rn den Staatsbetrieb einer Neuerung bedürfe», soll durch Zusatzprotokvll zu der bezüglichen östcrrcichisch-rninänischcn Kvnven- twn erfolgen. London. Die Sozialistenliga für das Ostende fordert durch Flugblätter die Arbeiter mss. sich massenhaft mit rolhen Fahne» und sozialistischen Transparenten am 0. dS. ans dem Trastrlgar- Cgnare cinzufindcn. Von dort sollten sie vor dem Loidinavvr- Zuge einherniarscbircn. Die Pali,ei trat Gcgeninaßregeln. ES werden ernstliche Unruhen befürchtet. — Der „St. James-Gazctte" zufolge erhielt daS Parizer'chisj „Agamemnon." welches dem Miltclmeergeschwader angchört, den Befehl, nach Sansibar abzu- gehen. Die Berliner B v r j e ccössncte wieder schwach, befestigte sich aber dann etwas aus Deckungen. Tancben erhielt sich aber das Angebot, welches erst gegen Schlus; nnchliejs, sodasi erst der Schluß nlS wirklich lest zu bezeichnen ist. Die ungünstige Stimmung bat ihre Ursache in dem slaikcn Rückgänge der russischen Valuta und den» besiirchtetc» Loudouer Gold-Abftus;. Spekulative Banke» waren dis gegen Schlich mall infolge von Realisirungcu und Blanko-Abgabe». Bahnen konnten sich durchschnittlich ziemlich bebanvten, Mailenbnrgcr, Ostprciltzen. Galizier, Tuxer und Eibc- Ibal schwächer. Fremde Rente» durchweg abgcichwächl, besonders Ungar» und Russen matt. Spekulative Montanwerthe setzten zwar niedrigerem, überfliegen aber am Schlus; theilweise noch das gestrige Schlntz-Nivcan. Im Kassavcrkchrc waren Banken ruhig und fest, Bahnen schwach. Aui dem Industrie-Aktienmärkte deckte» sich die Eourserhöhnngcn mit den Rückgängen io ziemlich. Bon denlsche» Fonds waren -Iprozentige lest. 3'/ststo;cntigc schwächer; österreichische Prioritäten still, aber beseitigt. Privatdiskoist 3'/» Prozent. ^ r a n r s u r I <1. M.. <i. iUvvdr. Urkdit 25,7',,. ZtanlSbalm A7. Lom- daidcn Ällstricr I7r>. renovier üa.eo. «vroc. Unoar. (i>»l»rente 81,70. Dweonio ecUM. DrkSd«. Bk. —. Taniiftädlcr —. vaura IÄ.A. — gcst. wie». 8. Nvobr. Sredil ;v>8.lr>. LlaaiSdada 2I8,lU. uomdarden 101,00. Nordwcstb. 187,00 Markuorco .09,70. Nu», strcdil 7,02,70. grslkst. Parl », 8. Olovbr. (Schlusi.f iNenle 82,82. Ilnleilie Ust,88. stlaliener 07,00. Llaoiovain, 020,00. Ijouivarde» 228,20. vo. ü!rioiit,itcn —. svauier <2,70. iknovicr 111,88. Ottomaac» 1,21.0,». Türlcii —. gefr. Londo », 8. Oivvdr., «ormittons II Udr 10 Mi», rivnlol» 07-,. I872cr Oiussrii I00>/„ stiollcncr Oomdarden 0V„. Noao. Türken WO ,, ivroc. iundirte »mertkLuer —. rvroc. Uuqar. (Solvrenir XI'/,. Ocfterr. Bold» »eine Oi. Urcntz. «soalol« 107. r9„vier 81-/,». Neue rknovlcr loco/,. Garant. Ivaovrer 100'/,. Oiiomaiibanl >>>/». Svr,. Aktie» 88. Tvanier 72'8°/„ Mrxilaner 80'/,. Oiciic 1',"/» <ea»vt. Aiilclio: 18-/,. — Sttmmnna: Matt.— 1» a r t 0 < Pro» » kten», 8. Nvvbr. tSchlus».» wei/rr» ver Noormvcr 28,90, vcr März-gluiii 28,00, >»>>>». Spiritus per Owvcmdrr 10,70, prr Mai-August 12,00, ruijig. Otttdvl per Niivcindcr 78,70. per 'März-Juni 89,70, still. A n, st c r d a n,. 8. glvbvbr. Drudukirn iSchlus». ^ wetzen vcr Slovbr. —, ver März 227. Roggen vcr März 128, »er Rial 128. OertlichcS und Sächsisches. — Se. Majestät der König nahm gestern Vormittag die Vorträge der.Herren Staatsministcc sowie den Rapport d«r Hos- departcmcnts-EhcsS und verschiedene Meldungen von Offizieren enlgcgcn. — Gestern Vormittag wohnten Ihre Majestäten der König und die K vuigin, sowie Ihre König!. Hoheiten Prinz Georg, Prinz Friedrich August und Prinzessin Mathilde einer znm Jahres- geSächtnij; weiland Ihrer Maicstät der Königin-Pkntlcr <i 8. No vember 1877i rn der Privattapelle des Köiugl. Ncsidenzschlofses ab- grhaltenen Seclciimcsje bei. — Gestern Nachmittag fand rn der König!. Billa zv- Strehlen Familientaiel statt, an welcher die König!. Majestäten, Se. Köuial. Hob. Prinz Georg mit hoher Familie, der Ec^süszhcrzog von Oldenhnrg nebst Geniahlin und der Herzog vv'-^ -ltcnburg Theil nahmen. * — Se. Majestät der König empfing gestern NavMttag den bisherigen K. K. Oesterr. Gesandten Freiherrn von,' -erbert Rathteal in fcierlikbcc Audienz, um dcs,cn z!lbbcru»i„o,-schreiben eittgegenzilnebmen. Hierant erlhcillc Se. Majestät st/m neuer- nannkcn Oesterr. Gesandte» Grasen EHotel behuts Entgegen nahme dessen Aecreditwc Audienz. Beide Herren Gesandten wurden hierauf bvn Ihrer Maicstät der Königin empfang.». — Se. Majestät der K önig vcgicbt sich heute Vormittag 10 Uhr !)8 Ai in. vom Böhmischen Bahnhöfe anS über Zossen nach Berlin. Verabschiedung findet nicht statt. — Ihre Majestät die Königin beehrte gestern Mittag in Begleitung der Hoidamc Gräfin v. Einsiedel dac- Wäsche-Geschäft des.Hilssvercins am See Nr. 1!) mit ihrem Besuche, und machte daielbst namhafte Einkäufe von den dort vorhandenen nützlichen und praktischen Wäsche-Gegenständen. Ferner besuchte Ihre Maje stät die Thec- und PorzcUanhairdliing von H. Zehr seid und machte aleickialls namhaile Einkäufe. — Bei der vorgestern von Sr. Majestät dein König und Sr. Königs. Hoheit dem Prinzen Georg in Begleitung einiger Kavaliere abgehaltenen Hosfagd in der sog. junge» Haide bei Radebeul (dem Walde zwischen der Meißner Landstraße ur Rädchen! und dem Heller-Exercierplatz) wurden 6 Rehe, 5-4 Hajen und 13 wilde Kaninchen zur Stierte gebracht, während eS einem mit ausgcspürtcn Fuchs, trotz der großen Anzahl mit tüchtigen Störten versehenen Treibern, gelang, uuhcschädigt zu entkommen. — Bei der am Dienstag aui dem Grillenburger Ttaatswrst- rcvier von Sr. Majestät dem König abgelialtcncn Hochwild jagd sind 2 Hirichc und 4 Stück Mutterwild geschossen worden. — ES ist, wie man uns mittbeilt, gegründete Aussicht vor banden, daß an dein lMMrigcn Jubiläum dcS Hauses Wett!» auch Jkre Mafejtätcn der Kaiser Williclm und die Kaiserin Angnsla persönlich Thcil nehmen werden. Feste Zusagen »doch konnten schon deshalb nicht erihcilt werden, weil vvn hier ans noch nicht der bestimmte Tag des Wettiner-Jubiläums nach Berlin mitgclheilt werden konnte Auch andere deutsche Fürsten werden wohl an der Jubelfeier des crlanchlcn Hauses Wcttin theil- nehmen; namentlich intereisiren sich die „thüringischen Vettern", die Fürsten ans der älteren sächsischen Linie, schon geraume Zeit iür das Jubelfest des gemeinsamen .Hauses. Zunächst ist die Bit düng eines grossen Ausschusses im Werke, der sich aus Männer» aller Bcrisssitände und aus allen LaudeStheilcu Zusammenleben wird. Innerhalb der Dresdner Kuiistgcnosseisschaft ist für das Jubi läum ein grosser historischer Festzug in Anregung gebracht worden, welcher Trachten aller 8 Jahrhunderte, seitdem die Wettiner über Meissen herrschen, in geschichtlicher Treue voissihren wird. — Dem Kaufmann und Korkfobrikanten Woldcmar Anhalt in Dresden wurde das Prädikat ..König!. Hoslieseranl" verliehen. — Der Dneltor der König!. ÄrandvcrsicheiiingSkamiiier, Herr Geheimer Regieiungsrath Karl Alexander Edelina n n. ifl gestern früh nach kurzem Krankenlager rin 75. Lebensalter gestorben. Für seine dem Staate geleistete» ausgezeichneten Dienste erhielt er vor einigen Jaln.cn Vvn Sr. Majestät dem Könige das Eomthurkreu; zweiter Klasse deS Königs. Sächs. Verdicnstoroens. Edelmann ist am 2!>. März 1814 i» Bautzen geboren, und hat sich durch den reiche» Schatz seiner Keniilnissc und durch treue Pflichterfüllung im Staats dienst besonders hervorgethan. Seine Untergebenen verlieren in ihm einen trensorgenden Vorgesetzten. — Schnell und »»erwartet ist die K ä l t e cingetreten. und der Winter läßt sich streng an. Gestern früh zeigte das Ther mometer im Elbthalc 7 Grad unter Rull. Wenn die Kälte so sortgcht, werden wir bald die schönste Eisbahn haben : denn die Plietzintz war schon gestern in ihrer ganzen Breite mit einer Eiskruste überzogen. An den Fenstern bemerkte man bc rcils die schönsten EiSblumcn. Es wäre iür manche BcruiSklasicn recht schlimm, wenn die Kälte von längerer Dauer wäre, wir z. B. für die Maurer, welche bei eintretendem Froste ihre Arbeiten cin- IMS