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Diese« «na« wird dm Leim» von Dresden «nd Umgebung am Lage vorher bereit» al« Abend-Ausgabe zugrstellt. während e» die Post-Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. üerugrgeMr: «t»rtrItNr>tib»»' »««»»» bri tSaN» iwkimaligei putraoun, durch untere Pott» <»»«»»» und ««r,eu«, an Sonn- und Momaoen nur einmal» s z>il. so Pi > durch auswärtise Koni M.iilonlire , Mk. de» S Mt »0 V, Nei eil,matt,er putielluni, durch die PoilSMe «ob»evel»elloeld>. imAuL >«id mit enlivrechendem jjuichiaoc. R aLdru« aller Artikel u. Oriainal- Milltilunaen nur mit deutlicher OueIl«naniabel,Dr«Sd,Nachr.") ,uläil>a Nachträgliche Honorar- auivriiche dleiben unberüiksichtiat: unverlangte Manuikrivte werden nicht auldewadrt. Telearamm-Adrelle: Nachrichten LreSde». Verlag von Kiepsrh S- Relriiardt. Anreizen-caiii. klnualime von Auknndiau»g-n bis nachmittags 2 Nlir Tonn u'id lteieriaas nur Manenüraüe M vi u II bi» '/.tUkr Tie twaittg>>>»ur^- »eile «ca. s Eiideu« «> Eig. Au- tiindigungen aui derPrwal'ctte iicile iS Pig ^ die rivalliac,!eile als „tzm- geiandl oder aui Tertieiie so P«u. In Äiummeiu nach «-01111 und »>k er- lagen > de. rwalttge «rirundikilen so. so bez. «> und so P,a nach de. wilderem Larii. i«iu»wärilge Ruf. Näge nur gegen PorauSdejalilung. BelegdiiUier werden mil loPig berechnci. Nernlvrechaiilchlnin Am« I Nr. N »nd Nr 20W l»i „»«Nim llsclitlclilsi "!» llllck E-Vp! tr 1L 2 li cd Lvvi l! ML! unck ndvinlis (iureli <2. «t: 8«Iin (.1. Iliecl-ttii'Ii-. * SLünizriizilalr Vo. 8. M»» Neueste Drahtberichte. Hofnachrichten. Landlagsnachrichten, Gesamiratssitzung. Gewerbcverein. Zirkus,! All-» Vpnlitl. Gerichtsverhandlungen. Kon,err Margaretha Schässer. „Ldystens'Tod" ! Mittwoch, 28. Oktober »9t>3. Neueste Drahtmeldungen vom 27. Oktober. München. Kammer der Abgeordneten. Bei der fortgesetzten Generaldebatte über die allgemeine politische Lage betont Abg. Zimmern lZentr.b das, auch er einen gesunden und cbrlichen Frieden wünsche. Schon vor Luther habe cs 14 deutsche Bibclüberjetzungen gegeben. Redner bemängelt eine Stelle im proteslantlschen Katechismus der Pfalz, die dem Frieden nicht diene. Der Kultusminister erklärt, die Kompetenz der Regierung in bezug auf Neligionshandbücher sei beschränkt; er werde aber die genannte Stelle, ebenso wie die von Casselmann beanstandete Lebhafteste bedauere. Wenn auch noch die letzten protestantischen Minister gehen würden, so würde dies die protestantische Be- oülkerung allerdings sehr beunruhigen. Abg. Deinhard »ib.j gibt der Befriedigung seiner Freunde Ansdruck über die Ausführungen des Ministerpräsidenten betr. seine ändere Politik und über die Erklärung, das, er treu zu «Bayern »nd dem Reiche stehe. Er habe aber bei dein neuen Ministerium auszusetzen die Unsicherheit bei allen seinen bisherigen Handlungen, so gegenüber der Ver staatlichung der pfälzischen Eisenbahnen, der Verteilung der Ge schäfte innerhalb der Ministerien und gegenüber dem Katholischen Pressevcrcin. Seine Freunde ständen dem neuen Ministerium abwartend und vorsichtig gegenüber, da ihnen keine genügende Klarheit über dessen Absichten geworden sei. Im weiteren Ber- laufe seiner Rede polemisiert Redner gegen das Zentrum und kommt auf das bayerische Reservatrecht der eigenen Postmarke zu sprechen, die wenigstens in der Pfalz nicht als unabänderlich gelte. Jedenfalls stehe sich Württemberg sehr gut mit seinem Postvertrage mit dem Reiche. Ministerpräsident v. Podewils malmt mit warmen Worten zur Mitarbeit aller an dem inneren Frieden, den man um jeden Preis baden müsse, zu gegenseitiger Achtung und zu zurückhaltender Mäßigung: nur damit könne man sich »m das Vaterland verdient machen. Damit schließt die Generaldebatte. Die Rcchnungsnachweisungen zum Etat des Ministeriums des Acußern für 1900/01 werden genehmigt. Kiel. Das Oberiandesgcricht vertagte heute auf Antrag des Vertreters der Stadt Kiel bis aus weiteres die Verhandlung im Prozeß um den Kieler 5z äsen. Metz. Gestern abend hielten etwa 950 hiesige Bürger eine Versammlung zur Besprechung der Wasserfragc ab. Nach dem Baural Heydecker die von mehreren Rednern bekämpften Vorschläge der Militärverwaltung befürwortet hatte, wurde ein Beschlußantrap angenommen. Nach diesem wünscht die Ber. ' ' ' Wied - - - - ' " ir Ar , . auch stimmten Vororten dient. Paris. Wie verlautet, wird der Aufenthalt des Grafen Lamsdorsf, der morgen hier eintrisst. bis Sonnabend dauern. Morgen wird Graf Lamsdoris vom Präsidenten Loubct empfangen werden, dem er angeblich ein Handschreiben des Zaren überreichen wird. Dclcassö wird mit dem Grafen Lamsdorsf mehrere Unterredungen haben. Donnerstag werden sich die beiden Minister wahrscheinlich nach Versailles begeben. Am Freitag wird Tclcassö zu Ehren des Grafen Lamsdorsf ein Frühstück geben. Paris. Die hiesige Polizei hat einen Italiener namens M»sso verkästet, der zu oer Bande gehört, die im März d. I. in einer Villa in Easalc einen Einbruchsdiebstahl ver übt und dabei für 9 Millionen Francs italienische Rentcntitres erbeutet hatte. Die Untersuchung hat ergeben, daß die Bande bisher über 500 000 Francs Rentcntitres verkauft hat. Musso ist an Italien ausgeliefert worden. Paris. Der „Matin' enthält eine Privatdepcschc aus New- vork, wonach die Regierung von Kolumbien beabsichtigen soll, sich de Besihrechte der französischen Panama-Gesellschaft zu be mächtigen, und zwar will d'es die kolumbischc Regierung da- rmrch erreichen, daß sie die Rechte als verfallend betrachtet oder dadurch, daß sie die Verlängerung der Konzession bis 1910 für ver- sassungswidrig erklärt. Das Blatt fordert die französische Negie rung auf, tue Besitzrechte der Panama-Gesellschaft, tüi die von den Vereinigten Staaten eine Entschädigung von 210 Mil e ür gien Staaten eine Entschädigung von 210 Mil lionen Francs geboten sei, mit aller Entschiedenheit, nötigenfalls durch Entsendung von Kriegsschiffen, zu schützen. Barcelona. Hier wurden gestern zwei italienische und ein französischer Anarchist verhaltet, die durch aufrührerische Maueranschläge Provaganda zu machen suchten. Bilbao. Die Ansständigen machten Dynamitanschläge gegen den Lokomotivschupvcn der Eisenbahn und die Zentralen der elektrischen Bcleuchtungs- und Fcrniprcchanlagcn. Der Aus stand erstreckt sich aus alle Gruben der Nmaeacnd. London. Die „Times" melden aus Sofia, es sei ein Be fehl zur vollständigen Demobilisierung der bulgarischen Reserven ergangen. Nach einer Meldung des „Daily Chronicle" aus Konstantinopel soll der türkische Minister rar die in dem Memorandum Rußlands und Lesterreich-Ungarns enthaltenen neuen Vorschläge zurückgewiesen haben. London. Sagatel Sagouni, der Vorsitzende der Ver einigung armenischer Flüchtlinge in London, ist in der vergangenen Nacht in der Londoner Vorstadt Runhcad er mordet worden. Die Mörder entkamen. Man vermutet, daß das Verbrechen auf einen Streit unter den hiesigen Armeniern zurückzusühren ist. Brist o l. Die „Bristol Times and Mirror" sind zu der Mit teilung ermächtipt, daß der Schatzkanzler im letzten Kabinett Salisbury Hicks Brach dem am 19. November in Bristol zu Ehren der Mitglieder der Regierung stattsindenden Bankett bei wohnen wird, an dem auch Balfour tcilnimmt. Hicks Beach wird das in BalfourS Rede am 1. d. M. ui Sheffield skizzierte Pro gramm der Regierung unterstützen. . . Petersburg. Aus Werichne-Udinsk wird gemeldet, dort seien zwei Todesfälle durch Cholera festacstcllt worden, die mit dem Postzuae aus dem fernen Osten cingcschlcppt worden ist. Tie Jrkntsker Medizinalbehörde und die Acrzte der sibirischen Eisen bahn treffen Vorsichtsmaßregeln. Cetinse. Nach einer hier eingegangencn Meldung ist der Mutessarif lLandratj von Jvek mit Truppen und Geschützen in Plava cingetrofie», um dort und in Ansinic eine neue Steuer cinzuführcn. Tie Bevölkerung befindet sich in großer Erregung, doch ist es bisher zu keinem Konflikt gekommen. Port Arthur. Der Statthalter. Admiral Mexejess. be gab sich nach Talienwa». »m eine Besichtigung der russischen Sexstreitkräfte des Stillen Ozeans vorzunehmen. OertltcheS «nd Sächsisches. Dresden. 27. Oktober. —* Se. Majestät der König begab sich heute früh mit dem Kronprinzen und begleitet von mehreren Kavalieren mittelst Sonderzuges 6 Uhr 45 Minuten von Niedersedlitz aus nach Tharandt zur Hochwildjagd auf dortigem Revier. Der königliche Sonderzu-g traf 7 llyr 25 Minuten am Bahnhof Tharandt ein, wo die Herren Geh. Oberforstrat Dr. Ncumeister, die Rittmeister o D. Freiherr von Milkau und von Jaeckel. der Ockonomierat Andrä auf Braunsdorf und der Oberförster Flemming-Spechtshausen als weitere Jagdgäste die Ankunft des KönigS erwarteten. Nach der Jagd findet um 6 Uhr im Albert- Salon in Tharandt Jagdtaiel statt. Die Rückkehr nach Pillnitz Wird heute abend gegen 9 Ubr erfolgen. —* König Georg nimmt vom 4- bis II. November in Schloß Sibylleiwtt Au'entkmtt. Königs Georg wird der königliche Zercmonienmeistcr Gras von Rez die Prinzessin am Bahnhofe empfangen, wo sich auch Prin- zesnn Mathilde zur Begrüßung einfinden und dem Gaste das Geleit nach Pillnitz geben wird. —* Die Fürstin von Schwarzburg. Rudolstadt mit den Prinzessinnen Adolph und Teklo. sowie die Prin zessin von Schönburg besuchten das Hauptgeschäft der Firma Hartmann u. Ebert, Viktoriastraße 28. und die Sonder ausstellung Viktoriastraße 7. —* Das königliche Hoslager wird am 9. November von Pillnitz ins Residenzschloß verlegt. —* Der D entl che Kail er bat die Eittlraguiig seines Namens als Taulzcuge in das Kirchenbuch bei der Tanfe des nur 9. Juli d. I. in Leipzig geborenen neunten Sohnes des Lber- kellners Max Mnllitz «Hotel Hocbileiio genchmiat. —* Landtagsnachrichten. Iw Ständchanse z» Dresden herrscht gegenwärtig angesichts des Herannahcnü dcS Landtags reges Leben. In erster Linie erfolgt eine große Reinigung der beiden Sitzungssäle für das Plenum der Kammern, der Deputationszimmer und sonssigen außerhalb der Dag»ngsze:>. in beschaulicher Ruhe liegenden Räume. Außerdem werden überall oie notwendigen kleinen Reparaturen ansaesührl und die Mobiüor- stücke ausgestellt. Auch in der von Herrn Archivar Kraus geleiie- ten stündlichen Kanzlei sind die die Session technisch vorbereiten den Arbeiten im Gange, welche in der Ausführung der Beschlüsse dcr Eiiiwessungskommission, der Vorbereitung der Sitzuugsord- nung, der Einrichtung des erweiterten KanzleidienslcS, der Her stellung der Trncksachen, der Versorgung der Presse u. a. m. bestehen. Die erste Präluninarsitzung der Zweiten Kammer, deren Festsetzung der ans dem Präsid-um des letzten Landtags vesrchen- den Einweisuiigskommission obliegt, findet voraussichtlich am 10. November abends 6 Uhr statt, nachdem im Lauie des Nach mittags die Abgabe der Missiven durch die Abgeordneten ersolm sein wird. Tie Tätigkeit dieser ersten Sitzung besteht i» der Hauptsache in der Teilung der Kammer in oie fünf Avieilungen. Die am nächsten Taqe slaitsindcndc zweite Präliminarsitzung lisiro sich mit der Wahl des Direktoriums befassen, in welchem kaum eine Aendcruna gegen den vorigen Landtag eintreten tvird. da sich die Parlciverhältnisse durch die Wahlen nur wenig verschoben haben. Das letzte Präsidium bestand aus den .Herren Präsiden! Tr. Mehnert-Dresdcn, Ersten Vizepräsidenten Tr. Schill-Leipzig. Zweiten Vizepräsidenten Opitz-Treuen, und Sekretären Ahnerl- Zwenkau und Rüder-Roßwein. In der 3. Präliminorsiyunn am 12. November wird der Präsident nach Empfang durch de» König die neu in die Kammer eintretenden Mitglieder aus Grund der Verfassung verpflichten, worauf dem Vernehmen nach in der Mittagsstunde im Königl. Rcsidenzschlosse durch den König die feierliche Eröffnung des Landtags im Thronsaale in der üblichen Weise oor sich gehen soll. Die Erste Kammer hält in dev Regel zwei Präliminarsitzungen ab, in welchen der von dem Könsi: wiederernannte Präsident des Hauses, Wirklicher Geheimer dem vereinigen sich gewöhnlich am Tage der feierlichen Erössi»»'.,' des Landtags die Mitglieder beider Kammern, sowie die Vcr treter der Staatsregierung zu einem Gottesdienste in der Evangelischen Hofkirche. Die ersten Vorlagen, unter denen sich der Rechenschaftsbericht aus die Jahre 1900/01, der Staatshalts Haltsetat und das Jinanzgeieh auf die Jahre 1904/05, der Pc richt über die Verwaltung und Vermehrung der Königl. Camni lungen für Kunst und Wissenschaft in den Jahren 1900/Ol, sowie mehrere Gesetzentwürfe befinden werden, gelangen am 12. Novem ber alsbald nach Eröffnung des Landtags zur Verteilung. —* Eine am Montag abend in Chemnitz abgehobene engcr- Vertranensmännervcrsammlung der Ordnungsparteien aus dem 15. Reichstcigswablkreisc erklärte sich einstimmig für die Wiederanfstellung des Herrn Fabrikanten Rüdigcr-Mittiveido als Rcichstagskandidaten. Herr Rüdiger erklärte vorbcoallticii der Zustimmung einer demnächst einzubernsenden Vertrauens- männerver'ammlung aus allen Orten des Kreises die Annahme der Kandidatur. . —* In einer vorgestern in Mittweida abgeyaltcncn sozialdemokratischen Partelveriammluna des 15. sächsischen Reichs tags-Wahlkreises wurde die Mandatsniederleaung des bisherigen sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten Pastor a. D., Göore als eine Beleidigung der Wähler erklärt und eine Resolution angenommen, welche die Vorgänge aut dem Dresdner Partei tage verurteilt. Als neuen Kandidaten stellte man den Redakteur Stückle» von der „Altenburger Bolkszeitung" aus. Kunst «nd Wissenschaft ff* Mitteilung aus dem Bureau der Königl. Hof- theater. Im Opernhause findet Freitag, den 30. Oktober, die Uraufführung von August Bungerts drciaktiger Musik- Tragödie „Odysseus' Tod" ider .^Odyssee" vierter Teil) in folgender Besetzung statt: Odysseus: Herr Scheidemantel: Tele- acmos: Herr Äurrian; Desooino: Iran Abendroth; Penelopeia: Frl. v. Cbavanne; Telemackws: Herr Jäger; Eumaeos: Herr Nychtcr; Priester im Heer des Ooysscns: Herr Ploschke; Ober- yriesler: Herr Rains; Kirke: Frl. Eibenschütz usw. — Im Schauspiel Hause mutz heute abend infolge einer Unpäßlich keit der Frau Salb ach „Herodcs und Mariamne" abgesetzt werden: dafür wird „Jugend von heute" gegeben. Die Vor stellung beginnt um 7 Uhr. ff* Konzert. Im Musenhause stellte sich geltem Frl. Mar - arethe Schaelfer, eine junge, anmukige Violinkünst - er in. vor. um sich, wohl zum erstenmalc. öffentlich hören »nd schätzen zu taffen. Unverkennbar begegnen wir t» ihr einem liebenswürdigen, in guter Schule bereits anerkennenswert gebil deten Talent, daS die Ansmerkiamkeit weiterer Kreise verdient, das aber noch zu fühlbar im Stadium der künstlerischen Entwicklung steht, um den dornenvollen Weg in das Virtuosentum ohne bittere Enttäuschungen wagen zu können. Davor warnt vor allem die Uinuttinglichkeit des rein Technischen, wie cS sich im Bortrage deS Birnxtempsichen v-moll-KonzerteS beobachten ließ. Wätneno Frl. Scharffer hier in den rubigen. langsamen Sätzen die zarten Canti- lenen unter Beobachtung einer von Eleganz und Souplesse gelei teten Bogensudrung und in sicherer, reiner Tongebung befriedigend gelangen, verwischte sie. sobald Brillanz und Bravour ihre Rechte forderten, daS Paffogenwerk sebr emvfindlich, so daß die virtuose Seile ihres Spieles mancherleiProtest heworrusen mußte. Ucbrr- haupt ging deutlich aus dem Bortrage hervor, daß Frl. Sckaeffer sich mit dem BteuxtempSschen Werke eine Ausgabe gestellt, der sie noch nicht gewachsen ist. Technisch tadelloser gelangen ihr drei Schumannlcye Stücke tRomanzen) unddieGricgsche v-cknr-Sonate. dle sie. auch in der. Auffassung, lobenswert beherrichte. Vielleicht gibt Frl. Schaefser später wieder Gelegenheit, sie in Ihren Fort schritten zu beurteilen, gegenwärtig besitzt ihre Künstlerschaft noch nicht die Reife, um strengeren Ansprüchen voll genügen zu können. Dasselbe läßt sich über Irl. Frida SrhaefferalSKlavier- IViele rin sagen. Sie hatte sich gewissenhaft ihre Aufgabe ein- gelerut. spielte solid und tüchtig, ohne sich aber über daS Duich- IchntttSmaß einer fleißigen Konservatoristin zu erheben. Gleich den Darbietungen ber genannten jungen Damen wurde auch den Liedervorträgcn Frl. Caroline Rosenbergers reicher Bei fall zu teil. Mit lehr schönen, lynipatbilchen Mitteln, m sorgfäl tigem Vortrage lang sie einige Schttbcttlche Lieder tKreuizug, LiebeSbolschaft. Rastlose Liebe re.), mit denen sie auch höheren Erwartungen bestiedigend entsprach. ü. 8t. Odysseus' Tod. Mit dem Vorspiele „Tclcgonos' Abschied" Vierter Teil der Musik-Tragödie „Die Odyssee". Von August Bungert. Erste Aufführung im Königl. Hofopcrnhause Freitag, den 30. Oktober. . g . . . Aeschylos unter dem Titel „Die Psychagogen" eine Tra- laödic geschrieben, die den Tod des Odysseus zniii Gegenstände hatte. Ferner auf den Inhalt eine Tragödie, „Der Stachcl- «schossene" von Sophokles, die die Tötung des Odysseus durch I Tclegonos, seinen und der Kirke -Sohn, schildert, der, von seiner . Mutter ausgcsandt, um den Vater zu suchen, auf Jtbaka landet ! und aus Not plündert. Odysseus, indem er der Plünderung Einhalt tun will, wird unerkannt vom Sohne mit einem Rochen- stachel erschossen, worauf Tclegonos die Penelopeia und Tele- machos zu seiner Mutter, der Kirke, bringt. Auf diese Vorgänge, auf Homers „Odyssee" sowie aus Heber- lieserunaen aus der vor- und nachhomerischen Zeit baut Bungert das Smlußwerk seiner Tetralogie, „Odysseus' Tod", auf. Das Vorspiel „Tclegonos' Abschied" führt uns in den Garten der Kirke, den wir aus dem ersten Teil der „Odyssee" kennen. pldgelbcm Gewände in der Sonnenblumcnlaube, ie vier Ouellenmädchen, mit Lyra und Kythara Kirke ruht in ' ihr zu Füßen -.^..>,.....»^>..2, in den Händen. Tclegonos, Kirkes -sohn. ein Znnglina von ! 15 Jahren, stürmt, im Hintergründe der Bühne mit einem Löwen spielend, laut jauchzend vorbei. Kirke: „So wächst er auf, ein Löwe unter Löwen, und sucht, wie einst sein Vater, voll Trotz Gefahr und Kampf nur auf der Welt." — Tclegonos fragt: „Wo ist er, wo weilt er — kommt er bald?" Tclegonos erfahrt aus dem Munde der Kirke, wer sein Vater ist und war: „Zu Taten zog er — doch nicht zum Tod!" — Kirke: „Du herrlich' Sonnenkind, geh' hin, ein Sonnenstrahl, und leuchte hell und flammend in die Welt. Such' Deinen Vater, den Achaierhelden, der Troja zwang und Priamos' ganzes Geschlecht!" Sic nimmt eine Lanze und hebt einen Becher vom Schaft geheimnisvoll: „Sieb' dieses Bechers heiliges Gold, aus dem er einst Vergessen und Lust und Liebe trank. Er führe Dich. So finde Deinen Vater. Gib ihm zu trinken draus, daß er Erinnern trinke der goldenen Seligkeit, die auf dem Grunde ruht." — Teloponos. Lanze und Becher erpressend: „Mir ist, als jauchzte» alle Winde rings, mir ist. als schrien alle Ströme laut: Such' Deinen Vater, Tclegonos!" Lange Umarmung. In den Wolken erscheint Helios im Sonnenwagen. Kirke: „Die Sonncnrosie unsres heiligen Vaters, sieb', dort sie schweben — sonnig ie> Tein Weg!" — Teleponos: „Den Vater bringt Tclegonos zurück!" — Die Ouellenmädchen: „Fahr' wohl!" — Kirke: „Und küssest Du den Vater, denk' an diese Lippen!" Ter Vorhang schließt sich Im er ste n Akte begegnet »ns Odysseus i» Tbcs- protien. Odysseus: „In blinder Wut ob der gerechten Strafe, die ich an frechen Freiern meines Weibes und wilde» Schlem mern meines Landes vollzog, erhoben sich die Sipvcn der Er schlagenen, zu rächen sich für der Verwandten Tod. Und sv gcschah's, daß manches Land ringsum ich selbst mit Krieg muht überziehen und dann es unteriochcn meiner Macht." In diesem Siege über die Tbesprotier ist Odysseus und seinen Kriegern die Königin des Landes, Despoina, als Gefangene in die Hände gefallen. Es ist dieselbe Despoina. die wir als eine der Mägde im Gefolge der Penelopeia in „Odysseus' Heim- kehr" kennen gelernt, deren Liebhaber, der Freie Hyperion, von Eurvmachos getötet wurde. In ibr tritt Odysseus' Ver derben auf. In Ketten gefesselt, wird sic vor Odysseus ge bracht. Odysseus: „Die Königin, Despoina, dieses Krieges Brandfackel fiel in »liiere Hand. Auch sic, Ibr wißt, war unter jenen Mägden, die frech an meinem Herde Schlemmerei mit wilden Freiern ekelhaft getrieben. Was soll geschehen mit diesem Weibe'?" — Die Krieger: „Den Tod, den Strick, den Pfeil!" Dämonisch antwortet Desvoina. zu Odysseus -gewendet: „Durch Deine Schuld fiel einstens Hyperion. Er siel in Deines Weibes Schlingen. Durch sie fand er den Tod. Zu rächen mich, gab ich mich hin dem König der Barbaren!" Während die i-ffrieger wieder holt den Tod der Despoina verlangen, bittet Tciemachos um Gnade für sie. Schließlich wird aus dein Munde eines Ober- Priesters der Rat laut, nach Dodonas heiligen Hainen zu ziehen und das Schicksal der Despoina durch fromme Jungfrauen be stimmen zu lassen. Krieger: „Aus, nach Dodona!" — Odysseus: „Morgen ziehen wir zum Heiligtum!" — Während der Nacht versucht Despoina eine Bcrsührnngsszene mit Telemachos. wäh-