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Dresdner Nachrichten : 02.07.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188107021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-07
- Tag 1881-07-02
-
Monat
1881-07
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.07.1881
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Kr. » - Savrurbonä,M» — Einem Briefe av» Jnterlaken entnehmen mir folgenden Wink '-reisende, bez. auch fürdieExtra»üglerGeuck « t. rer,ende,vez. auchsürdieE x t r a»ü g 1 e r G e ^ Sohl nehmen die Hotels am Hohenweg 12—14 rc. für ein Diner und 4 Frc. für den untnnkl ine solide Pensionen für 8—b^Fnü giebt ei au> A Menge und ,m alten Thei^Aarniühle nächst der Post, im Restau- ratwns- und Biergartenleben so billig und aut wie m Dresden. Das ist bei der außerordentlichen Schönheit JnterlakenS, von wo oie schönsten Touren möglich, gewiß Manche»! wiffenswerm, da oie Bädecker ic. darüber nicht viel sagen können, weil erst neuerlich in Interlaken die Restaurants den Hotels Konkurrenz machen. — Polizeibericht. Unterhalb der an der Cliausseegetder- Ejnnalnne in Löbtau befindlichen Brücke sprang a», 28. vor. LvttS., wie hierher mitgetheilt worden ist, ein in den zwanziger Jahren stehender unbekannter Man» in die durch voranSgegangene Regen- rling «0! , eldbnef m. im Hofe einem wahnmj von ni sch«, Geschäft in«,i»,ia > «inen ebm angekl ein , hat ang schnell drai ling zur Aus n, als wüffe er Budwe'S Lcfflmcr!' — V. Me stark strömende 'Weißeritz und ertrank, ohne dag zn einer Rettung etwas gethan werden konnle. - Aus dein neuen Neustädter Friedhofe hat sich am Donnerstag Abend in der 0. Stunde ein 72 Jahre alter Mann, wie er später angab aus Rah- rungssorge», durch drei Revoiverschiisse in die linke Bnist zu tödten versucht. Cr wurde, anscheinend schwer verlebt, dessen ungeachtet aber bei vollem Bewußtsein, mittelst «icchkorbeü in das Stadtkrankenhaus überführt. — In der Ehemnitzeiitraße — aus dem Wege nach dein letzt in schönstem Flor stehenden Ruschpler'schen Rosengarten, siebt man auch recht schmucke Privatgärten: u. A. fällt in Rr. 12 eine vom Hausgärtnei hergeslellte sogen. ^ eppichgruppe aus, die — in Aon» einer ovalen Muschel — als oriPnell gelten darf. -- Aus Seebad äst e sterIand -« »lt schreibt uns ein dort weilender Dresdner: Erlaube mir Ihnen niitzntheileii, daß am 26. Juni in der Rabe der Insel Slstl von den Mannschaften des hier stationirlcn Zolltreuwrs ein W alfi s ch gefangen ivorden ist, was noch nie aus der Insel geschehen sein soll. Das Thier habe ich gestern gesehen, es ist unglaublich^ welche Diinensivnen dasselbe hat und soll doch »ach Aussage von «eeleuten noch lange nicht das größte Exemplar sein. Der Walfisch war in die Watten (seichte Lee) geratben zur Zeit der Flutl,, wo also Wasser hinreichend war; als nun Ebbe ein trat, konnte das Tiner nicht mehr fort, in Folge des geringen Wasserstandes. Die Mannschaften des Zollkreuzerö sahen von fern diese Maste und hielten sirM ein gestrandetes Boot. Das Thier soll ganz fürchterlich mit dem Schwänze gehauen haben, so daß ein Nahen höchst lebensgefährlich war. Zwei kouragirte Leute bewaffneten sich mit Beilen und benublcn einen ruhigen Moment, um den Lchivan; des Tlneres abzuschlagc», was ihnen auch gelang. Ter Blutstrom, der während zweier Stunden heraus- geflosten ist, soll nach Aussage von Augenzeugen armstark gewesen sein. Als der Fisch immer noch fürchterlich um sich schlug, schlich sich ein Matrose mit einem Säbel bewaffnet heran und stieß ihm denselben in die linke Seite, worauf das Thier verendete. Der W alsisch ist 21 Nieter lang und der Rachen allein mißt 0 Nieter, und glaube ich den beulen gern, wenn sie sagen, 2 Mann hätten beguein darin Plag gehabt, als der Fisch den Rachen aufsperrte; die Höhe des aufgesperrten Rachens ist 2,80 Nieter. Zum Beweis meiner 'Aussage sende ich der Redaktion ein Stück selbst ausgeschnit tenes Fischbein mit der Bille, dasselbe zu behalten. Heute wird der Speck hcruntergeschnitten und soll der Werth des Throns 600 Aik. sei». — Im Uebrigen sind schon einige Dresdner Kurgäste liier und kann man Snlt allen Denen empfehlen, die einen starken Wellen schlag und kräftige Luft haben wollen. Die Verwaltung des Bades läßt sehr zu wünschen übrig; man findet wenig Akkurateste. Unsere Prcmiöre Frl. Ulrich kommt auch am 4. Juli hierher und wird die zur Zeit noch abwesende Badelapelle unsere Künstlerin hoffentlich würdig empfangen. — Das 'Neueste aus Bad EI st e r ist, daß bezüglich der Fürstin Dolgorukr, aus Petersburg, die gegenwärtig im Bade weilt, eine arge Verwechslung vorgegangen zu lein scheint. Diese Fürstin ist rücht die Wittive des ermordeten russischen Kaisers, ivie es erst hieß. Sie ist eine denselben Namen tragende Dame mittlerer Statur, hager, schwarz gekleidet und sehr leidend aussehend. Tie kaiserliche Wittive soll sich in Rußland besinoen und ihr Zustand eine Reise überhaupt nicht zulasten. - Die Kutlisle von Johann io bat i. B. zählt >70 Par teien mit 809 st-ec jenen, — Die Einwclbungs - Feierlichkeiten der Gaiilichgiotke bei Hobnstcin fand am vergangenen Sonntag Nachm. -1 lil-r unter lebhaiter Belheiligiiiig von Vertretern tail aticr Scttiviicii tcg G e b i r g o vc r e i n o statt. Eine Begrüßungo - Ansprache oca Vorsitzenden der Sektion Hobnstcin, 'Apotheker .Knebel, aut dem Marktplätze, leitete die Feer ei». Der unter Voranlritt des Muiikchorü von Schandau dahinichrcilciidc Zug wurde von einem Quarkettgeiang des schönen Licdco: „Gott grüße dich" be willkommnet. In der geräumigen Grotte sang die Versammlung 1)r. Hertmanns Wcihelicd vom Frühlingsteste „Segen spende, Meister". Hieraus hielt Pastor (Körner von Hohnstci» eine vor treffliche Wcitzcrcde, die mit einem begeisterten Hoch aus den cr- kabcncn Protektor des (Kcbirgsvcrcins, Sc. .K. H. den Prinzen Georg, schloß. Der Verfilzende teö ('entoal-'Auöick'uffes, Pros. Iw. Rüge, entrollte hieraus tu einer hochtulcreffautcn. des Wisseiis- wertben die Fülle bietenden und dabei warm -um Herzen spre chenden Rebe die hohen Verdienste Karl Gautich's uno hob her vor, daß er gewissermaßen die zcitcutsprccheude Fortsetzung von Götzingcr bilde, und in seinen historischen Forschungen über die alten und verblichene» Verhältnisse der sachi.-böbm. Schweiz diesem durchaus ebenbürtig zur Seite zu stellen sei. I» An erkennung denen widme der Gcbirgsverein diesen Srt der Er innerung an Karl (Kautsch und verleihe iür alte Zeit ccmsclbcn den Namen „Gauticb-Gcolte." Die inmitten de? sich über die Grotte wölbenden Wand eingelassene bekränzte Marinertaftl wurde nun enthüllt. CS sprachen iokanu die Vertreter und Vor sitzenden tcc Sektionen Blasewitz lGerichtsrarv Glöckners und Dresden iPrivatkoceut H. Krönet, derjenigen beiden Qrte, an denen Gautsch gelebt und gewirkt, unter llcbcireicl nua von Loc- becrkränzen tlc mit den von Gaulich vorgcschiagenen »ud aus seine Anregung clngeiül'rten Vercinsiarben „Grim.-Wciß-Roth" geschmückt waren, und über der Voftvtiicl bleibend beseitigt j erschien ges werten sollen. Der Dresdner'Kranz enthält folgendes Distichon : j geeicht Kö: „Hier in grünendem Wald zwischen moooecklcidcicii Feste», — Die Dich im Leben erircut, bist Du von 'Neuem uns nah - Dein gedenke» wir gern und des rastlos fleißigen Schaffens; - Waö Dein Forschen enthüllt, tankt Dir die wandelnde Zeit." Mit dem Gelang des LleoeS von Ist-. Herruiaun „Vaterland" schloß der oincielle Tbcil der Feier, nachdem noch eingeaangene Begrüßungs-Tclegrammc mitgetheilt worden waren. Nachträglich leierte De. Herrmcinn die Start und Sektion Hoonstcln, Apo theker Kriebcl den mn die Augiülst nng des Ganzen hochverdienten AnstaltS-Jiffpektor Schömeltcr, woraus Diubrich-Büchoiswerda ein Hoch aui König Albert von Sachsen und de» deutschen Kaiser ausbrachtc. - In Folge der Ueberhandnabme der Brandstiftungen in Niederneimchönberg und Umgegend und da deren Ur. Heber nicht zu entdecken gewesen sind, sowie in der Erwägung, daß eine größere Zahl dieser Brandlegungen in den Nächten der Sonntage iaii, die Montagel erfolgte, a» welchen Tanzmusiken in den betreffenden und aiigrcuzeukcn Ortschaften stattgehabt haben, hat stch die Kgl.'Amtötzauptmamiich.fft veranlaßt gesehen, bis auk Weiteres in den Orten Niederucwchönbcrg, Kleiunc»- schönberg und Hcllbach jedes öffentliche wie nickst öffentliche Tanzbalten zu niitersagcn, auch Vorbehalten, dlcieS Verbot noch auk weitere Dttstchatten ihres Bezirkes zu erstrecke» und jede Zuwiderhandlung an den Winden unk an de» Unternehmern mit Geld biö zu !.'>«> Mk. oder Hast bis zn l l Tagen zn bestrafen. — Das an der BorSdorffMeißncr Eisenbahn srcnudlich ge legene Städtchen Naunhof hat ein neues, den VerftbrSverhält- nrffcn cntsvrechendcs Bahnhofsgebäude erhalten, welches heute dem ^rinKpals gestohlen, ha , ^ kannten, einem stellenlosen Ll iibergeben und dann im Comptoir geil ... ... .. nichts. Jetzt sttzt er mit sammt seinem Spießgesellen. — In Callenberg langte am Freitag ein erst kürzlich nach Amerika Ausgewanderter, von dort kommend, wieder in der Hei- math an. Lieber hier trockneS Brod essen, als langer da drüben verweilen, war seine Meinung, und Viele, sagte er, theilten drüben diese Empfindung und kämen von Herzen gen» wieder, wenn sie nur das Geld dazu hätten. — In einer Färberei In Chemnitz trieben dieser Tage brr! Arbeiter Allotria, Indem sie sich mit Wasser bespritzten re. Plötzlich schlug der Scherz I» Gruft um. Zivei packte» bcn Dritte» »nd warfen Ilm i» eine mit lochendem Farbcwasser gc- iüsttc große Wanne, so daß sich derselbe die ganze linke Körper scite so arg verbrannte, baß sofort ärftlichc Hülse in Anspruch genommen werde» mußte. Auö Ni eerane wird geschrieben: Aus briefliche Bestel lung bei hiesigen Firme» hat ein großes Schwindel-Konsortium versucht, größere Quantitäten Damciiklcidcrftoffc a» sich zu dringe». Jedoch soll keiner der größeren Fabrikanten auf die Angebote, welche mit melftsachc» Referenzen begleitet wäre», hinclngesalleii sei». Jetzt Ist l» der „Köln. Ztg." z» leien, daß eine schwarze Bande in Brüssel nach aste» Hl»»nelSrIchtungen bi» Briefe mit Bestelliingc» aui Maiiuiaktlirwaare», Kaffee. Wein, Spirituose» rc. abgesandt habe; an cliicm Tage seien gegen 2sti> Briete von dieser Gesellschaft I» 'Brüssel aufgegebcn ivorden. Gs iit kein Zweifel, daß dies dieselbe Bande ist, welche auch bei hiesigen Häusern ihr Glück versuchte. Bei blrectc» Aufträgen auö Brüssel iit somit Vorsicht geboten. - N euvöricden b. Mittweiba. :i«>. Juni. Heute Morgen in der vierten Stunde schwoll rav Wasser der Zschopau vielleicht :> 4 Ellen an. Das BabehuuS unterhalh der Brücke ging gegen sechs Uhr mit fort, ei» anderes wurde anü jenseitige wer gesetzt. Das Wasser steift sehr trübe auö. GS tübrte allerlei Gegenstände mit sich, auch eine Bettstelle wurde bemerkt. Vermutlstich sine Wolkenbrüche l»i Gebiete der Zschopau »ictcrgegaiige». wie man Port im Flöbatbal. I» der Umgegend von Mittweiba regnete cs »ur gegen Abend 6 Ubr wenige Tropft». Gewittert bat es last de» ganzen Tag. »ach Süden am heftigste». Die Harncck- schc Prognose trat für Juni wenig zu. — Am 28. Juni Abends in der 10. Stunde wurde rin circa 20jähriges Mädchen auf dem sogen. Hanmierberge in Schönhaider- haininer von 5 biö 6 jugendlichen Arbeitern angegriffen und straff bare Handlungen mit demselben vorgenommen. Die Thäter sind ermittelt und der Hauptbettzeiligte wurde zur Haft gebracht. de- Blumm» Blümchen abvflücken «ollen, »u . ^ . .. . fchaftttchcn Anträge gemäß wurde Keimling tn hohen Grad sittlicher Verwahrlosung, ein Kindergra schmuckes zu berauben, zu 2 Tagen G — Ist»»»,«licht »«» li. Juli. viras Verhandlung argen den Landarbeiter Hermann dicbllahls. »-/. dl, aiu»1ehuug von OeldLalMal.. tehrllng Johann «„null kchncidcr in Dresden wegen Unlerschlaaung. >i,l> lldr geuen die Honda,deUerdeheirau Iah. cllniftiaiie Wallger ged. gjetzaldt in Otihlau und da» DUnsiinüdriu'n «ngnsie LLaiilier in »«»dlchculiloda weg«,, UrluulxusLiichnna. z,ig gegen den tzandaedelter Eari viliited ftaclnec in iLrnindach, Rasiue verebcl. ndrnxr geb. Hnnilchml in wrnmbach »nd den Manrer gerdinand Paul gcinlche in Aemdi» wegen 'Liedsiel,l im iXUlkseile. Meteorologtsclie Bcobacistungeu der deulsch or». Kopenhegcn . . Slorküoim . . He»»cande . . -ct. Pciccsdurg Vioaieu . . , Saminlcg , . Men,ei . . . Paris .... Milnchcn. Lcipgg . . . Berlin . . . Wie» .... BreSlau . . . >> Nachts etwas Regen. Ucdcrnchi der Willernng. Das daremelcijche Aacimnm dal sich esiwäri» nenUel-en uns lagen »eine nul einer Hei,c een 77^ Mrilrurerer iwer Nordsranirend und Westkemichiand: im gregeren ncsliicheu Tdeile von cr. niraicurega rü dccdald ruiugcs. lrortcireS und verwiegend deilcrcs Wetter cingeircie», nachdem gesiern ani süoitsniie der Alpe» v cisach Ärn-itier »nd siarke Negensallc luedergezauge» jrnd. Auch ans Irland ist inner e in csinsinsse einer No» Weil hcranrurtenden Dci'rcssieii viel Regen gesellen und dre cki'.dwiüdc- srnd bis zur Llärke 7 der iSt>,eiligen Skala ansaciriichi. IlsÜ. st .,2, :ewarle m Hamburg -,» :,0. Juni um o Ulli Morgcur. ^ 768 ! ikvtn». mäßig N'-Nc». woikig k j 764 ! >v seich! dedclli > ri k'lcht wolieuloi -^19 s 763 ^ n lriscr gug wolkenlos 19 , 76 l , KW leiier gug wolkenlos j 770 WKW (chllluch heiler -f-16 ' 764 KKW schwach iicderklO -4-14 771 i K leiser gug wolkenlos ; 771 KW schwach lialli bedeckt -! l -'. 770 KW leichl heiler ^ lü 7 760 8 5 KW Iciche halb bedeckt -^16 765» KW mäßig wolkig wolkig 4 17 7tr6 KW leichl 4-16 — Wasserstaub der I' n issorp.'äl'rne Vor Glbe ivr'r! i'i'Ib .7 Awä-Goi io >-üo» z,v vorbeiU ßi-goilrigio .'-löiv-.'iv.. ve-rbcgro.si gc'scl'iidc'lto 'lttgc'ilriglo »'S. iili vorigen Illlae in einer Iiiesigon Familie als Näherin beschäftigt und brachte gelegentlich eines Sühne Versuches am 26. Januar d. I. bei dem Friedensrichter an, eS habe sich der nickst erschienene Klaggegner, ein Herr H-, in dessen Familie sie vorher gearbeitet halte, ihr gegenüber des in K177 des R.-Z.-G.-B. gedachten Verbrechens, der Nvllizncht, schnlc>ig gcinackst, und ihr bei dieser Gelegenheit n. A. auch den Niund zngehaiten. Sie beab sichtigte ferner im Verfolge ihres Entsciilitises, das Einschreiten der Staatsanwaltschaft zu erwirken; inzwischen war aber bereits van H. eine dahingehende Anzeige erstattet, daß die Pana die Anschuldigung wider besseres Wissen erhoben habe. Ter Gerichts hof überzeugte sich denn auch auf Grund der unter Ausschluß der Seffent!ichieit staltgesundenen Beweisaufnahme, trotz des frechen Leugnens der Paua, ivelckie entschieden die Anschuldigung aufrecht erhielt, von der Schuld der Angeklagten, fand auch sür erwiesen, daß die P. angcstrebt liahe, eine Vergleichssumme zu erinngeli, und erkannte daher in straffchärsender Rücksicht ans die Beharrlichkeit, mit welcher das verbrecherische Ziel verfolgt war, sowie die Schwere der Anschuldigung überhaupt und der gefährdet gewesenen Störung deS Familiensricdeiis seitens des Verletzten aus 2 Jahre 6 Monate Gefängnis; und -l Jahre Chrenrechtsverlust. Auch beschloß die Strafkammer, dein Anträge des Herrn Staatsanwalt Iustizralh Reiche-Eisenstuck gemäß, die bisher ans freiem Fuße befindlich ge wesene und nunmehr der Flucht verdächtige Angeklagte in Hast zu nehmen. — Vor der Berufungsinstanz (Strafkammer V.) richien gestern zunächst der wegen Unterschlagung vom Schössen- iericht Königstein zn l W»che Gefängnis; verurtheilte, aus KönigS- ivald bei Bodeubach gebürtige und in Neustadt bei Stoipen auf hältliche Uhrmacher und Dachdecker Wilhelm Walther, nachdem er gegen das erstinstanzliche Erkenntnis; das Rechtsmittel der Berufung eingelegt batte. W. erhielt im September v. I., als er bei dem Erbgcrichtsbesitzer Kvpvrai'ch in Kunnersdors die reparaturbedürf tigen Stundenzeiger wieder in Gang brachte, von dem noch nicht I, jährigen Dienslkiiecht Großer eine silberne Svindeiubr zur Repa ratur eingehändigt und ließ sich seine Arbeit mit l Ni. 70 Pt. von G. honorieru. Jedenfalls besitzt Walther kein großes Verständnis Tckstt-steschtckte. Deutsche» Sketch. Unter dem Titel „Grspcirnlsseam preußischen Milltäretnt. Nncvstewlesen am Etat pro UZxl—K2. Zugleich et» Beitraq nnv ein Signal zum bevor- ttebcnben WablkainpfetLeipzic, IlM. literarisches Verlagöliislltuti' bat Herr Haupkuiaim a. D. von Gbrenberg tn Schlüchtern ein sehr lelenowcrtbeo Schriitchen veröffentlicht. Der Versasser de. gntlgt sich mit einer Aufzäbluna berlcnigr» Ersparnisse, welche lnnerbaib teö Rahinens ber breljätzrigen Dlensizeit gemacht wer de» können, ohne der Kriegötilckftlgkelt irgendwelchen Abbruch zu thu». Es können selnerAnsicht nach am preußlsclienMIlttäl» etat gespart werde» l) durch Aushebung des Regiments Garbes du Corps 170.017 Mk.; 2) durch Auibebung verschieben» an derer liiinötblger Trnppenibcile 4U4.IKI5 Mk.; ri) durch Gleich, stcllung von Garbe und Linie 2,tt«;0,18l Mk.; 4> Vurch Gleich stellung der sämiittllchcn Kürassier - fftcglinenter mit der übrigen Kavallerie 70ii<> Mk.; 5» durch Verwandlung der Jäger In ge wöhnliche Infanterie 721.254 Mk.; 0) durch Streichung von unnütze» Stellen, Rationen ». s. w. 7,0'i'.>,121 Mk.; 7s durch außerdem zu ersparende Fourage-Rationen 198,000 Mk.; 8j durch NIchtbewilligen überflüssiger Ausgaben, wie WobnungS- geldzuschüsse 767,481 Mk. Daö Gesamniteriparniß am Militär- clat, welches auf diele Weise zu machen wäre, berechnet v. Ebrcnberg aus 18 Mill. Mk. Außerdem erglebt stch, baß auch beim Extraorbinariuin recht erlftblicl'c Abminderungen ein- treten könne». Die Detallliruiig der obige» sniiimarlschen An gaben »nd die ausführliche und fachliche 'Begründung derselbe» ist höchst lcsenoivertb und lehrreich. Die kaiserlichen Leibärzte sollen sich dahin geäußert haben, daß die Wiedei'gc'neftllig der K aiserin zwar nicht »»mittelbar, jedoch mit Sicherheit zn erwarten sei. Die Kaiserin fühlt sich schwach »nd angegriffen, ist aber in zuversichtlicher, gehobener Stimmung. Der Reichskanzler Fürst Bismarck ist am Freitag Morgens »nt Gemahlin und seinen beiden Söhnen nach Kissing en abaereisl. Zwischen dem Stagtöanwgltö-Assessor l-ft. Schmidt !» Frank furt a. M. und dem Rechtsanwalt Fritz Mäher daselbst kam eS bei einer (hclickftsverbandlllng zu Dilicrenzen und persön lichen Reibereien, und schließlich ließ der Staatsanwalt dcn Ver« tbcldigce aus Pistole» lordern. Der Geforderte wieö die HerauS- iorkcrnng mit der vernünftigen Bemerkung zurück, baß, wen» cc stch sachlicher Streitigkeiten halber schießen sollte, er Dies wöchent lich mehrere Mal tlm» müßte. Gin seiteneö Paar Ist vor einigen Tagen vor einen Staiidcobramtcn in Berlin gclrctc». Die Braut war bereits viermal verheirathet gewesen nnv ihre Ehen jedeöinal geschieden worden. Jetzt beim iünfteii Male hat vie Frau mit ihrem ersten Gatten wieder die Ehe geschlossen. Wiederholt ist i» den letzte» Jahren bei ber EtatSberatbung im Berliner Abgeordnetenhause aui die Mangelhaftigkeit der preußischen G e r i ch t s g e b a u d e unv Gelang nisle hingewicic» worden. Der Juttizmlnister I)r. Friedberg bemühte sich jetzt, diesen Uedelstäiiden cihznbelien. Derselbe gedenkt, nach dem er von icliicr Reise aus der Provinz Posen zurückgekehrt iit, sich auch in den anderen Provinzen persönlich von de». Zu stande der Gcrlckstogebände zu überzeuge» und dann nach den Betürililffc» mit Forderungen im Etat vor den Landtag zu treten. Gl» von der schwedischen Bark „OSkar" nach Londonberrh gebrachter, vom 26. Juni dcftirtcr Brief deö Kapitän Pctzold, Fiff rer der „Vaiidalia", iit i» H ainvurg cingetroffc». 'Nach diesem Schreiben hat der Bruch der Schraubenwelle der „Vaiidalia" am 22. Juni Nachmittags slattgesundcn, die Schraube selbst blieb aber unbeichädigt. Das Schiff segelte, dcrWInd war am 26. Juni Nordwcst; an Borv 'Alles wohl. Die „Vandolla" Deiand sich am 26. Juni aui I7, Grat westlicher Länge. ES Ist an- ... ^ , zniiehmcii, daß das Sck'iff sich iiizivlschcii welker der Küste ge gen utuubeilffilnhuiig. bez. wegenund somit um so rascher von den »ach ihm anSgesant- o.G l'o-K:gft, rachsüchtig >>»o verlogen n>,i„>pscrn angciroffen iverten wird. Qosterret'h. Am 27. Jliiii um 5 lll'r Srachiniltagö entlad j sich plötzlich ein schweres Gewitter In der Richtung gegen llngarisch- > Sleudörfl, wo eben daS KIrcl'weihic'st begangen wurde. Ein Blitz- ! strahl schlag au die knapp am Lcitha-Wirthsbausc aufgcslellle > Klcftcritange, pan da durch das HauSacstmie in den im ersten j Stocke bcstndUchcn Tanzsaal, längs der Scitenwand durch die j untercEcke des Spiegels, töbtcle den davor stehende» löjährigc» ! AFirihsck'astödciitzcröloi'li aus Ncntörsl, suhr schräg gegen die Läiigeiffronl des HauscS durch die hier geschlossenen Fenslcr nach Außen und abermals durch die Wand in das ebenerdige Extra zimmer, um da zn enden. Sowohl der Tanzsaal wie alle Lokale waien von (Kästen übervoll; »lomciikan herrschte Entsetze» und die größte Verwirrung; die Anwesenden hielten sich a» den Wänden oder lagen unter den umgcslürztcn Tischen und Sesseln. Zum Glück hat der Feuerstrelch nicht gezüntct. Kurz zuvor heulten die Hunte entsetzlich. Im Ganzen sind etwa 80 Per sonen durch längere Zelt bewußtlos geblichen. Die Wirthin wurde a» der Hand erheblich getroffen, alS sic eben einem Gaste den Stuhl zurcickftc Eine 'Anzahl erlitt mindere Verletzungen. Der 14jährige BaiierSsohn G. und die lffsälftige HäuSlcrstockftcr ^ N. liege» ichwer verletzt hoffnungslos darnieder. An dem Ge kettete» ist äußerlich keine Wundstclle hcmerkbar; am linken > Qhcrschcnkcl ist dessen Hose gucrübcr wie abgeschnltte». Folgende unglaublich klliigciidcGeschickfte wird a»ö Czerno- witz gcincldet: Vincenz KrzvzanowSkl galt im Bezirk Suezawa für ciuc» Heiligen. Kr., ein aller, blinder Mann, stand lm Gerüche eines Wahrsagers, der nicht nur aus allerlei Anzeichen die Zukunft prophezeien, sondern auch die Leute behexen oder' von allen möglichen Gebrechen hellen konnte. Schaarcnwcise käme» die Frauen auö der llmacgcnd zu dem 'Wunkermanne gepilgert. So hatte clii Weib »ach dem Aufenthaltsorte ihres flüchtigen Gemahls geforscht. Sic erhielt zur Auskunft, der wahre Grund feiner Flucht sei. daß ihr Mann seine eigenen Eltern und Ge- schwüler ermordet l abe. 'Auch Ibr trobe ein gleiches Geschick, sobald der Flüchtling heimkehre. AlS die Erschrockene nun flehent lich bat, der Heilige möge die Rückkehr teö Gatten verhlnvern. Elve niib Pardubitz Molda» ff- l am I. ein Juli: Meliiik 17 Grad li. >: :: cre.»planschen Ttraft wurde ff. .. i o Pa,:a ans Reicheubach bei Görlitz »K 7 lOl de-c, clieickisslrafgesetzbnchesi ver sür die Ulirmacherlimst, denn die Lpmdclnhr (Kroßer's verfiel als-, erklärte sich der'Wlindciiiianii bereit, doch verlangte er außer bald wieder ,n den alten Fehler, d. b. sie bsteb sieben, und nunmehr pem üblichen Lohne auch ein anderes Opicr seitens der Frau, äiigercin Sträuben gewährte. Gewöhnlich die zu ihm pilgernden weiblichen Opfer oft und lebte so I» seinem Hause wie ein Pascha. bald wieder in den cmen Fcmer, d. b. sie vuev netzen, und nunmehr vem üblichen Lohne o übergab W. dem Knecht seine neusilbcrnc Spindeluhr, nach seiner, welches diese »ach lä Behauptung auf dem Wege des desinitiven Tausches, während Großer ; behielt der „Heilige" t versichert, er habe nur unter der Bedingung in einen Tausch ge- ^ wochenlang bei sich un öffentlichen Verkehr übergeben wurde. Nack, Naunbcff bewegt sich namentlich von Leipzig aus ein lebhafter Vergnügnngsvcrke!,r. Die Restauration im Bahnhöfe bewirthschaftet der Besitzer des danelien gelegenen Hotels zur Stalft Leipzig. willigt, wenn er die Uhr einige Zeit auf Probe bebaltcn und sich von dem Gutgcben derselben überzeugen könne. Andcrnfall's solle der Angeklaifte die silberne Spindeluhr Großer'» wieder zuriick- hringen. Schon »ach drei Tagen gab Großer die ebenfalls in Stillstand geratbenc neilsilberne Ubr an Walt ber zurück, gelangte aber nicht wieder in den Besitz der scinigen, die von dem Angcklag- rinnen u Nickst weniger als 40 unschnlkffge Mädchen sind auf diele Weife rem „Heiligen" zum Opicr gefalle», während die Zahl der von ibm bctbörtcn Franc» Legion ist. Daö Sonderbarste bei vieler ganzen Sache ist. daß zn kein sonderbaren „Heiligen" selbst ge bildete und hochgestellte Frauen, wie Gutsbesitzerinnen, Boja- s. w., um Rath und Hille pilgerten unv dem greisen tcn bereits anderseits vcrwcrthct worden war. Erst nachdem die - Wüstling ibre Elfte opferte». Der Schwindler V. Krzyzanowsky Dienstberrin G's Anzeige erstattet hatte, brachte Walther die aufs! ' ' - ° ncue rcparirtr gcringwcrthigc Ersah - Ubr zurück. Das Schöffen- § gericht gelangte zn der'Annahme einer rechtswidrigen Zueignung der: Ubr Großer'» seitens des 'Angeklagten und verurtheilte diesen daher ^ zu der schon erwähnten Strafe. Die Strafkammer erachtete es je doch für bedenklich, in Rücksicht auf die schwankenden Angaben Großer'S, das frühere Urtlicil aufrecht zu erhalten und sprach daher den Angeklagten frei. — Aus dem Regen in die Traufe kam der vom hiesigen Schöffengericht wegen Diebstahls zu 8 Wochen Ge fängnis; verurtlicilte Zimmer»,ann Karl 'August Lelmer durch seine Berufung insofern, als sich inzwischen hcrausstellte, oaß er bereits — In Erlbach hei Stollbcrg ist am 2 l. Juni der Bergarbeiter: wegen Diebstahls iiiehrfache Vorbcstrasungcn erlitten halte und eö Besser aus Glauchau beim Baden ertrunken Am 80. Juni Morgens brannte das HauS des Röbrmeisftls erkannte dabcr die Strafkammer als Gerichtshof erster Instanz gegen L. ans eine viermonatliche Gefängnißstrnfe und ! Jahr Ehrenrechts- chönfeld in Stadt Mügeln nieder. Die Familie Schönfeld's;verlnst. — Amtsgericht. Pictät den Gräbern! Der 28 Jahre konnte kaum das Leben retten, da beim Erwachen derselben bereits die Schlafkammertbre brannte. — Am 2!). v. Ai. ward in der mcchan. Weberei von F. L. Böhler u. Sohn in Plauen der Dachstuhl durch Feuer zerstört, sitzt letzt Im Czcriwwltzcr GefaiigeuhauS. Itngnrn. Gelegentlich der Rcichstagswahl in Altkanizsa, wo die Parteien Podmaniczkn's und Füzesscry's einander gegen ständen. winde der Erveditor des Zentner Bezirksgerichts, Stephan Kisc, todtgeschlngcn. Der Leichnain wurde am nächsten Morgen im Straßengraben gefunden. Kisc war nach Altkanizsa nur gegangen, um sich den Spektakel mit nnzuschen. Ter Ministerpräsident TiSza wurde in Debreczin mit einer Majorität von Stimmen gegen den Kandidaten der Unabhängig- keitspartei, Nilldron», g c ivähl t. Somit ist Tisza drei Mal ge wählt worden. Von 882 bekannten Wahlen sielen '218 auf Liberale. In einer Pcstcr Volksschule sollte dieser Tage die Prü fung abgcbaltcn werden, welcher der Bezirks-Schulratb vr. 'Aurel Maver beizuwohncn hatte. Daö Benehme» dieses Herrn war von iciiicm verspäteten Elntrittc a» eine ganze »leibe bon nlte, noch völlig unbescholtene Bahiiarbeitcr Gottsrico Wilhelm! Provokatloue». Der Klassen-Lehrerln sagte der Doktor: „Lausen j Keimling eignete sich am 28. Mai d. I. von dem Kindergrabc des l Nianrers Eulitz a;U dem Friedhose in Löbtau ein srischgepflanztes Sie iilckft io hin und her, alS ob Sic Jemand sagen würde; ich bi» ncrböv". Mit 'Bezug aui die anwesenden Mütter der Zög- GänseröSchenstMchen an und ersckncn dicserhalb gestern unter der! iingc ieS waren deren mehr als 80 zngcge>i> bemerkte er: „ES Mütter, welche die Prüiuiig süe einen Auölagckasten an» so Pfauen»,äßlg bunt kleiden sie sich sür solche Anlässe". wobei auch 2 Snzing- und 8 schottische Schlichtmaschinen verbräun- 'Anklage deS Diebsbalils vor dem Schöffengericht. Der Mann suchte giebt N ten. Betriebsstörung findet nicht statt- ^ seine Handlung mit dem Hinweis, er habe eigentlich nur ein' sehen, s
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