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Derartige Versuche sind der Regel nach mehr wohlgemeint als praktisch brauchbar, weil sie meist auf einer allzu ideologischen Unterlage ruhen und zu wenig Rücksicht auf die tatsächlichen Verhältnisse, die treibenden nationalen Kräfte und Leidenschaften und die sich daraus ergeben den realpolitischen Notwendigkeiten nehmen. Auch wird man sich erinnern müssen, daß gerade in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts der Gang der Weltgeschichte die Theoretiker dieses Schlages in zwei markanten Fällen aä absurckum geführt hat: einmal war es der Krieg von 1866, der unmittelbar auf den Birchowschen Abrüstungsantrag in der preußischen Volksver tretung folgte, und 4 Jahre später zerstörte der Ausbruch des deutsch-französischen Krieges die Friedenshoffnungen, die noch knapp vorher eine Vereinigung von deutschen und französischen angesehenen Staatsbürgern in einer öffentlichen Kundgebung zum Ausdruck gebracht hatte: es hieß darin u. a., daß ein kriegerischer Konflikt zwischen zwei durch so zahlreiche geistige und Wirtschaft liche Bande verknüpften Nationen ein Verbrechen an der Mensch heit fein würde und daß deshalb die Vereinigung es sich zur Auf gabe gesetzt habe, eine dauernde Annäherung zwischen Deutschland und Frankreich herbcizuführcn. Unbeschadet aller gebotenen Vorbehalte haben indessen die ge kennzeichneten Bemühungen gerade in der gegenwärtigen Zeit nach einer so ausgedehnten, unter dem Schutze der deutschen Kaisermacht gewährleisteten Jriedensperivde eine besondere sowohl politische wie kulturelle Bedeutung. Sie gehen aus dem allgemein zu seheuds an Stärke gewinnenden Empfinden hervor, daß ein Krieg zwischen zwei zivilisierten Mächten unserer Tage, der noch dazu voraussichtlich in einen allgemeinen Weltbrand ausarten würde, bei dem Stande der modernen Wassentechnik geradezu fürchter liche, unabsehbare Opfer an Gut und Blut fordern und kaum aus denkbare Verwüstungen anrichtcn müßte. Immer mehr bürgert sich bei allen Denkenden die Ueberzeugung ein, daß das Moltkesche Wort: „Auch ein siegreicher Krieg ist ein nationales Unglück" je länger, desto mehr an zutreffender Schärfe gewinnt, und ein eng lischer Staatsmann, Lord Dustcrin, in den 90cr Jahren des vorigen Jahrhunderts britischer Botschafter in Paris, hat sogar einmal seine Empfindungen angesichts der drohenden Möglichkeit eines großen europäischen Krieges in die drastische Form ge- Neidet: „Man müsse an den Grenze» der Staaten, die sich den blutigen Waffengcmg ungesagt hätten, je einen hohen Galgen er richten und daran die beiderseitigen verantwortlichen Staats männer, die es sich nicht angelegen sein ließen, den Krieg zu ver- hindern, zum warnenden Exempel aufhängen." Die grundsätzliche Anschauungsweise, die in solchen Aeußerungen und Bestrebungen zu Tage tritt, ist in ihrem Kerne durchaus berechtigt. Sie wurzelt in der Erkenntnis, daß die gewaltigen kulturellen Segnungen eines dauernden ungestörten Friedens unter den christlichen Groß- möchten gegenüber den unermeßlichen wirlschaftlich-sozialen und politischen Nachteilen eines modernen Krieges die größten Anstrengungen zur Aufrechterhaltung des Jriedcnszustandcs wert sind. Von diesem Gesichtswinkel aus läßt es sich nicht leugnen, daß die immer aufs neue von verschiedenen Seilen auf- genommrnen Versuche, die nationalen Reibungsflächen unter den Großmächten z» vermindern, an ihrem Teile mit dazu beitragen, der internationalen Politik unserer Tage ihren eigentümlichen Stempel aufzudrückcn. Der gewissenhafte Chronist ist deshalb auch verpflichtet, solche Bemühungen unter den Zetterlcheinungen und Tagesereignissen zu registrieren und sic sachlich zu würdigen. Neuerdings sind es vornehmlich die deutsch-französischen und die französisch-englischen Beziehungen, ans denen die vorhandenen Stachel ausgenierzt werden sollen. Frankreich hat in dem Faschoda- streit kennen gelernt, wie wenig im Grunde dazu gehört, um zwischen den beiden Ländern dieSleitS und jenseits des Kanals, die in vielhundertjährigem geschichtlichem Ringen sich in tötlichcr Erbfeindschaft gegenüber gestanden haben, aufs neue die Kriegs- furie zu entfesseln. Seit jener Krisis ist von einflußreichen poli tischen Kreisen der dritten Republik unausgesetzt daran gearbeitet worden, eine Annäherung an England herbeizuführen und ihr als sichere vertragsmäßige Grundlage ein ständiges Schiedsgericht zwischen beiden Mächten zu gewähren. Für den Schiedsgerichts- gedanken wird jetzt wiederum in der französischen Presse Stimmung gemacht. Die Absicht der Anhänger jener Bestrebungen, die auch in England zu finden sind, soll dahin gehen, eine Bereinbamng ins Leben zu rufen, kraft deren bei künftigen ernsten Differenzen nach Erschöpfung der üblichen diplomatischen Mittel nicht, wie seither üblich, die Botschafter abzuberufen sind: vielmehr soll als dann eine aus 6 Mitgliedern zusammengesetzte gemischte Kommission zur Prüfung und friedlichen Schlichtung des Streites ernaimt werden. Dieser Gedanke zählt namentlich in den französischen und englischen Handelskammern zahlreiche entschiedene Freunde. An sich erscheint die Ausführung des Plane» wohl möglich, doch ist hi« wie bei allen derartigen Projekten immer die VorauSfetzung anzufügcii, daß der gute Wille der Regierungen, die ja henke in Erkenntnis ihrer großen Verantwortlichkeit durchaus friedliebend sind, nicht von einem elementaren unwiderstehlichen Ausbruche der nationalen Volksleidenichasten, die in der Gegenwart die eigent liche, nahezu ausschließliche Kriegsgefahr bilden, durchkreuzt wird. Den gleichen Vorbehalt muß man auch, und zwar in ent sprechend gesteigertem Grade, bei der Würdigung der Bemühungen zur Erzielung eines deutsch-französischen Einvernehmens machen, hier sogar noch mit der Verschärfung, daß selbst die regierenden Kreise Frankreichs keine einwandfreie Haltung im Punkte der „Revanche" beobachten. Diese Bedenken stehen von vornherein allen deutsch-französischen Annäherungsversuchen entgegen und ebenso auch dem jetzt von München aus neu erlassenen Aufrufe zur Gründung einer „deutsch-französischen Liga". Dem Ausruf ist als Motto das Wort Victor Hugos voran- gcsetzt: .Die Vereinigung Deutschlands und Frankreichs wäre das Heil Europas, der Friede der Welt." Als Ziele der Liga werden u. a. folgende Punkte bezeichnet: Lösung der elsaß-lothringrschen „Frage" durch Teilung des Reichslandes zwischen Deutschland und Frankreich nach der Sprachgrenze gegen Abtretung einer französischen Kolonie an Deutschland, und nach Beseitigung der beide Länder heute noch trennenden Schwierig, leiten ein politisches Bündnis zwischen dem Deutschen Reiche und Frankreich. In dem Begleitschreiben zu dem Aufrufe wird aus drücklich betont, daß die Anregung zu der Gründung von deutscher Seite ausgegangen sei. Ferner wird hervorgehoben, daß Kaiser Wilhelm seinen guten Willen, ein freundschaftliches Verhältnis zu Frankreich herzustellen, schon des öfteren bekundet habe, und daß es nun Sache des deutschen Volke- sei, zu beweisen, daß es sich dabei um mehr als bloße wörtliche Versicherungen handle. Falls der Plan in Deutschland günstige Aufnahme fände, würde man ihm in Frankreich, „wo einem Einvernehmen mit Deutschland die Wege besser geebnet wären, als hier zu Lande" l!>, freudig zirstimmcn und dort, wie von zuständiger Seite erklärt worden sei, eine ähnliche Veranstaltung ins Leben rufen. Die Münchener Kundgebung ist an sich gewiß ein erfreuliches Zeichen, indessen krankt sie von vornherein an dem Nebel, daß sie zu viel erreichen will und deshalb schwerlich überhaupt etwas er- reichen wird. Alle Vorschläge zur Güte von deutscher oder fran zösischer Seite, die von dem Vorhandensein einer elsaß- lothringischen „Frage" ausgehen, fordern von deutscher nationaler Seite immer nur wieder die unvcrklausulicrtc Feststellung heraus, daß es für das deutsche Volk in seiner überwältigenden Mehr heit eine solche „Frage" überhaupt nicht gibt. Was dagegen wohl als möglich erscheint, ist eine Verwertung der gemeinsamen Inter essen und Berührungspunkte, die auf geistigem, künstlerisch-wissen schaftlichem und wirtschaftlich-sozialem Gebiete zwischen beiden Ländern bestehen, zu der Anbahnung einer allmählichen politischen Verständigung. Will die neue Liga hierauf ihr Augenmerk richten, so wird sie ohne Zweifel viel Verdienstliches leisten können. Auf diese Seite des deutsch-französischen Verhältnisses, die gegenseitige zivilisatorische Ergänzung der beiden Nationen, legt ja auch der Reichskanzler Graf Bülow das Hauptgewicht, wie aus seinen jüngst in Italien getanen Aeußerungen heroorgcht. Mit Bezug auf die politischen Einwirkungen zwischen Deutschland und Frank reich erklärte Graf Bülow bei derselben Gelegenheit: „Die deutsch- französischen Beziehungen sind die denkbar besten. Ich sehe da keine schwarzen Punkte. Die Wiederkehr blutiger Streitigkeiten ist nicht zu befürchten, und was die Annäherung beider Nationen anlangt, so muß es heißen: „Eile mit Weile!" Ich glaube an den Frieden zwischen Frankreich und Deutschland und wünsche ihn!" Diesen Wunsch teilt mit dem Reichskanzler ohne Frage die ganze deutsche Nation: sie weiß aber auch, daß die Bahn zwischen beiden Ländern nicht eher völlig frei werden kann, als bis unsere westlichen Nachbarn sich zu einer endgültigen de dingungslosen Abfindung mit dem geschichtlich Gewordenen, zu einer ehrlichen Anerkennung des seinem ganzen Inhalte nach un widerruflichen Frankfurter Fricdcnsvcrtrages entschließen. der Befugnis, die Krankenversicherung für Handlungsgehilfen durch Ortsslatut obligatorisch zu machen, werde zu selten Gebrauch ge- macht. — Abg. Stadt Hagen sSoz.s befürwortet den sozialdemo kratischen Antrag. Mit bloße» Sympathien helfe man den land wirtschaftlichen Arbeitern, dem Gesinde, den Handlungsgehilfen :c. ebenso wenig, wie etwa mit dem Gesundbeten. Besonders geboten erscheine auch die weitere, in dem Anträge seiner Partei enthaltene Forderung, für die erkrankten Seeleute ausgiebiger zu sorgen. — Geheimer Rat Eucken-Addenhausen ersucht, nicht durch zu weitgehende Anträge die Novelle zu gefährden. Was die See leute anlange, so werde die Regierung später in einer Novelle zur Scemannsordnung auch die Krankenversicherung der Seeleute anderweit regeln. — Abg. Rösicke-Dessau lfreis. Vereinig.! wird mit seinen Freunden zwar für den Antrag Raab wegen Einbeziehung der Handlungsgehilfen stimmen, da d>e verbündeten Regierungen daran das Gesetz nicht scheitern lassen würden, be- trefss der land- und forstwirtschaftlichen Arbeiter sollte cs dagegen das Hans jetzt bei der Resolution bewenden lassen. lieber kurz oder lang werde die Regierung doch eine Vorlage wegen Krankenver- Neueste Drahtmeldungen vom 23. April. INachts eingehende Devesihen befinde» fick Seite 4.» Berlin. Der Bundesrat stimmte heute dem Ausschuß berichte über den Reichstagsbeschluß zu einer Petition betr. Er teilung der Befugnis zur Ausstellung von Besähigungs-Zeugnisscn für den einjährig-freiwilligen Militärdienst an die nrchtstaertlichen Lehrerseminare zu. Berlin. jPriv.-TeU Reichstag. Das Haus ist ganz schwach besetzt. Die Novelle zum Reich sbeamtengesctz wird in dritter Lesung definitiv angenommen. — Dann tritt das Haus in die zweite Beratung der Novelle zum Kranken- versichcrungsgesetz ein. Zu § 1 des bestehenden Gesetzes, welcher die Personen angibt, auf die sich der Vcrsichcrungszwang wcrbctrcibende und endlich au! . trag Raab lReformp.j, die Versichern» aus Handlungsgehilfen zu erstrecken, also rac ferner ein -Pflicht ohne Vorbehalt jen Absatz 4 zu streichen, . .. , - lefäkrde, da ja schon früher die Regierung dem Gedanken, den >er Antrag vertrete, wohlwollend gegenüber gestanden habe. Von ichspü weist ebenfalls hinsichtlich der land- und forstwirtschaft lichen Arbeiter auf die in der Kommission von der Regierung gemachter Zusagen hin, erklärt, seine Freunde würden die Vortage nach oen Kom- nrissionsbeschlüssen annchmen, und erörtert dann die sozialdemo kratischen Äbänderrrnasanträge, die wohl nur gestellt seien zur Be friedigung der Redelust der Sozialdemokraten. — Abg. Trim- born sZentr.j wendet sich ebenfalls gegen die sozialdemokratischen Anträge, die nur das Zustandekommen des Gesetzes gefährden: dagegen sei der Antrag Raab annehmbar. — Abg. v. Richthofen lkoiis.s erklärt das Gleiche namens seiner Freunde. — Abg. Albrecht (Soz.s verbreitet sich nochmals über die Anträge seiner den, und zwar mit dem Antrag Raab, in der Erwartung, daß die von der Regierung zugcsagte weitere Reform bald Nachfolgen werde. — Abg. Dr. Halse jnat.-lib.) äußert sich in gleichem Sinne und bedauert nur. daß nicht schon jetzt auch gleich die Aerzte- frage mit geregelt worden sei. — 8 1 wird darauf mit dem Antrag Naab angenommen unter Ablehnung der sozialdemo kratischen Anträge. Eine Reihe weiterer sozialdemokratischer An träge werden nach jedesmaliger ziemlich kurzer Befürwortung, meist durch Stadthagen, und ohne, daß sonst noch jemand das Wort ergreift, abgelcbnt. — Bei § 6a befürwortet Aba. Esche snat.-lib.f Streichung der Bestimmung, wonach bei durch Trunkfälligkeit ver schuldeter Krankheit eine Herabsetzung oder gänzliche Entziehung des Krankengeldes zulässig ist. — Abg. Rösicke-Dessau stimmt dem Anträge zu. — Staatssekretär Graf P oiadowsky wendet ein, daß cs doch nicht angehc, gewohnheitsmäßigen Trinkern noch Krankengeld in die Hand zu drücken. Auch finanzielle Gründe stünde» dagegen, da die Gemeinden durch Zuschüsse zur Gemeinde- Versicherung ohnehin schon belastet seien. Die Mehrzahl der Ver bündeten Regierungen sei daher gegen den Gedanken des Esche- schcn Vorschlags. — Abg. Esche zieht hierauf seinen bezüglichen Antrag zurück in der Hoffnung, daß dieser mit der Zeit mehr Sympathie bei der Regierung finden werde. — Aba. Beckn tritt lebhaft für den Antrag, der zugleich auch einen Teil eines sozialdemokratischen Antrags bildet, ein, und weist darauf hin, daß die bayerische Regierung in dieser Frage ganz anders denke, als die Mehrzahl der verbündeten Regierungen. Es liege kein Anlaß vor, in Gesuchen auf Gewährung von Krankengeld einen Unterschied zu machen zwischen Geschlechtskranken und Trunk süchtigen und letztere schlechter zn behandeln. — Abg. Stadt- demokratischen Antrag, der hinaus noch verschiedene . rd der sozialdemokratische Antrag abgclehnt, und 8 6a unverändert in der Fassung der Kommission angenommen. Für den Teil des Antrags, der sich mit dem Antrag Esche deckt, stimmte die Linke geschlossen. — Hier auf erfolgt Vertagung. Schluß der Sitzung 6^ch Ilhr. — Mor gen: Interpellation Groebcr-Stötzel betr. den Fall des Sec- kadettcn Hüssener in Essen: erste Beratung des Nachtrags-Etats betr. Neubau eines Marineamtgebäudes, Fortsetzung der heutigen Beratung. Berlin. fPrim-Tel.s Das Zentrum hat zwei Inter -LSI. kanzler bereit sei, dahin zu wirken, daß durch Abänderung der be stehenden Vorschriften >>ber das Waffentragcn beurlaubter Kadetten und Mannschaften der Begehung solcher und ähnlicher Verbrechen mehr als bisher vorgcbcugt werde. Die andere Interpellation betrifft die Ausführung des Flcischbcschaugesctzes in den Bundesstaaten, insbesondere die Vorbildung der Fleisch- bcfchauer und mancherlei sonstige Vorschriften. Die Inter pellanten sind der Ansicht, daß die verbündeten Negierungen sich bei Ausführung des Gesetzes nicht in dem vom Reichstage ge zogenen Rahmen gehalten haben, daß sie besonders mancherlei Bestimmungen in Dingen getroffen haben, die nach Maßgabe der verschiedenen Verhältnisse in den verschiedenen Teilen Deutsch lands den Einzclstaaten Vorbehalten bleiben sollten. Berlin. lPriv.-Tel.s Das Abgeordnetenhaus nahm den Gesetzenwurs über die Befähigung für den höheren Verwaltungsdienst in der Fassung der Kommission an, nachdem Redner aller Parteien erklärt hatten, dem Gesetz als Notbehelf zuzustimmen. Minister Freiherr v. Hamnrerstcin er klärte sich zwar gegen d>e von der Kommission zu 8 4 beschlossene Acnderung, wonach die Ernennung zum Rcgicrungsrcfercndar von der Zustimmung der Minister der Finanzen und des Innern abhängig gemacht werden soll. Doch wurde auch diese Aende- rung gegen die Stimmen der Konservativen angenommen. — Morgen: Anträge auf Abänderung des Einkommensteuergesetzes. — Das Reichsgesctzblatt publiziert den kaiserlichen Erlaß betr. die Führung des Eisernen Kreuzes auf der Handelsflagge. Berlin. lPriv.-Tel.s Ein hiesiges Abendblatt schreibt: Der amtliche preußische Saatenstandsbericht, der der hie sigen Presse für die heutige Frühnummcr zugestellt wurde, soll, wie man an der Börse wissen wollte, privaten Interessenten bereits gestern zur Kenntnis gebracht worden sein. Auf diese Weise soll es auch gekommen fern, daß Mitteilungen daraus an