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Dresdner Nachrichten : 28.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188608282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860828
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860828
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14, 16-17 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-08
- Tag 1886-08-28
-
Monat
1886-08
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.08.1886
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lenkbaren ine Mel' >d spottet en muth- Lläge dc« «und. ,ch hiiei, an» vrgt bin. Berwicke« Kirchen- Budgct- r Verant- überlasse ehrgeizig, i» ralten- k ist eine aui, keine md wenn Kartoffeln Himbeer- : Tochter wie den lant, hat it. AnS Sie keine n nüiffeii, hänaende n: lassen oben Eie i Sie an len, inan l gewesen ließe dies >r Allem, e Häiiscr, cd Ihnen >t>ö" das iS Mada- schildec». 'griffe, die. en. Die innahinen l. sondern r geweieu Mure de ng aufgc- cdentende >r bereits kreichs ist (3,170 ge- ließiingen erstcrc i» t an der hast". - September Opporlu- fey, Die iinterstützt ischeii den >de-CalaiS -rllvechlel, in Gegner chte, kann irde unter iür Louis n Beisein Gelegen!- selbst der iah reu die >cne zugc- ber sichet, ein solches etzt ist ffe betreffend Sorte B. 'tznng der r Antrag n die Eut- ourde vom in Irland ckkebr des ie Machte, die voll- nstkminige ihre ganze -er sie sich , Gedantc >idmet der .hebt, ein bedruckten Freunden Schluß gc- i gehässige nuber g»i- n, Mil sie Huna auf hält sogar „schniach- :m Scrvi- n Fürsten scheu gekommen Liddin ein wird auch en lodern, i bedeutet geführte» ärmlich in : die poli- Wie kühn gemeldeter n war ans ingehalten iS von der lten. Sic sich, ohne uchten, die ir Redverö eit mehren englischen teln wäre. Manchester, »en wurde, ist betäubt eines Auf- ltcrsachung Coupce für en. — In llabendlich izistcn sind aet wvrdcii, : sind dcr- nSport der er der auf» Grade gc- halb sollen werden. — der irischen ip'e anfge- chl gestellt lenen Vor marsch irtc besagen, chen de» ^ htem. welche von dev inittirt worden waren. jonen en« Hungen litt! e Exnnitlrten best den bei ^ » . von Ely er- dm sich auf ihren, , für sie ein »Eham» e der Stadt wurde »rt. — Starker Widerstand wurde M den letzten Hagen . sioneu aus dem Lüterkompler deS DiarquiS v. Elaimcarde oodiord un kreise Galwav entgegknaesetzt. ^uaesäbr 100V Polizisten sind in Portumna vmaiinMlt, welche sich jeden Morgen nach van Schauplatz der Austreibungen begaben. Die erste Exmission fand am Donnerstag in Kilnawally statt. Als die Polizisten dort onkamen, fanden sie bvv Personen versammelt, die auf daS Läuteu der Kirchrnglocken hrrbeigestromt wak»r. Die Beaiuten brauchten drei Stunden, um m das verrammelte HauS zu dringen. Während der Arbeit wurden sie mit kochendem Kalkwnsser degvsssk und niit Schiefer beworfen. Das Polt nahm ihnen mit Gewalt die Brech eisen fort. In Drumrumri», wo eine andere Austreibung vollzogen der Widerstand so groß, daß Beamte und Polizei un- ch Portuiuna zuruckkchrten. Am folgenden wurde, war verrichteter » vcrlaip Josef, bedeu ürsten ilt sich«« Land darun .ulgarieu." Darauf wurde dem Flb. nah« gelegt, sofort ab,»reise». Er zeigte sich hierzu le aber in Gesellschaft seines Bruders, des Prinzen praru )ie Fahrt anzutretrn. Da» wurde ihm zwar bewilligt, jedoch «deutet, daß der Prinz nur in einem zweiten Wagen ihm folgen, ferner auch, daß Nieorand von der fürstlichen Umgebung sich den Abreilenden anjchlikßen dürfe. . Im Ganzen wurde dem Fürsten höflich begegnet, nue titulirten ihn die Verschwörer nicht mehr mit heit, sondern einfach ^knes" (Herr l). Der Fürst pervollstäkrdAt« inzug MW Gnic rium, wohin auch spä zwischen fuhren zwe, " MI ruew «i .... Fürst veivollsi ging, geleitet von einem Spalier nd zwei Offizieren, in da» Prinz Franz Josef gebe '« Sv! , onn agrn vor, in welchenMrst'Äb^nder und e zwei Offizieren und einem bewaffneten bocke Platz nahmen. Einige Kavaleristen „,lg. ES war halb vier Uhr MomenS, in Beweguna setzten. Bevor die Wagen zu Vruew: ..Ich habe gar kein Geld bei Menge» kommen/ Letzterer, ei» eit Londonderrv, auf dem Grundstück des Pächter» 2 Walker, eines Presbyterianers, eine Dynamit-Explosion statt, die glücklicherweise an Leben und Eigcuthum keine» ernsten Nhaden verursachte, da nur eine Scheuneiimaiicr beschädigt wurde. Fenier wurde am Sonntag während des ÄbeiidgvltesdiensteS ein Theil der Behausung eines gewissen Mr. Rice in Bushmount, Grafschaft Kerry, entweder mit Pulver oder mit Dynamit in die Lust ge sprengt. Auch hier wurden keine Personen verletzt. Rtttzla«- Die russischen Preßorgane vom Dienstag sind fast alle noch bei den ungemischten Frendeiidumnen über den Sturz des Fürsten Alexander. So beginnt die „Nawvze Wrenüa" ihren Einganasariikel wie folgt: b'rnita la eomnieäia. Der Prinz hat den gebührenden Lohn seiner Großthaten ausgczahtt erhalten. Dieser polnisch-deutsche Abenteurer, der sich mit der Hoffnung trug, unabhängiger Herrscher zu werde», mkk den Preis unbotmäßiger Undankbarkeit gegen ein Reich, welchem er Alles schuldete, ist ge stürzt durch den einstimmige» Spruch aller Parteien deS lange von ihm betrogene» Bottes. Selbst sein Hauplgcsrlle und Helfer Pctko Kamwclow ist bo» ihm nbgeiallen' nnt drni ibm eigenen leichten Herzen und der überraschenden Leichtigkeit ist er aus Seite der Gegner des verflossenen Fürsten überaelreten: sei» Name Prangt in einer Reihe mit denen Zankvw'S, Barinow's und GrekowS, den ausgesprochenen Parteigängern Rußlands. Uebcr die Borgänge selbst steht nur eines sicher, die bcwundernSwerthe Einstinnnmkeit aller bnlgariichc'n Parteien, die sich noch jüngst mit der größten Heftigkeit bekämpfte»: Billgr>rien inbclt au», daß eS endlich von rmer RegierAng befreit ist, welche sfnrch ihre Intrignen gegen Hiubland Bulgariens politische Zukunft kvinprvuütlirte. Der ehe malige preußische Leutnant wird wahischeinlich finden, daß er noch wvhiieil davon kain und daß die Rolle ciiirs „Herrschers im Exil" spielen zu können, noch nicht das schlffmnste Theil ist, daö ihm Gott schicke» konnte. Loch genug — inid heute mehr wie je — von cniem kläglichen BcNrcrer der Gruppe der zeitgenössischen Abenteurer. Sei» ferneres Schicksal beansprucht absolut kein Inter esse mehr. Um vieles wichtiger ist die Tamsirage über das künftige Schicksal des bulgarischen Voltes, dessen Regelung heute die ganze politische Weisheit Euivpas heraiissvrdert. Eine Regierung müsse gegründet werden, die sich so schnell und so vollständig wieniöglich Rußland in die Anne wirft, welches Bulgarien schützen und vor einer türkischen Okkupation bewahren wird. Was die Frage eines neue» Fürsten betreffe, so werde diese manche Schwierigkeit iimchen, sei aber nicht dringlich, dagegen sei alsbald zur Berufung eines Russen als bulgarischen Kriegsmiiiislers zu schrecken, der die Ord nung ausrechierhnlle und die Bcsitznnhine durch türkische Truppen iiniwlhig mache. Gutem Bernehmcn nach ist nach dem Eintreffen der Nachricht Vv» der hevorsichenden Ankunft des Fürste» von Bulgarien ans russischem Boden vom Kaiser selbst der Befehl ertheilt worden, daß dem Fürsten die Landung und die vollständig beliebige Fortsetzung der Reise gestaltet werde. Ändere Fürsten hatten dies zuvor dem' Ezaren an'ö Herz gelegt. Das „Jour», de St. Pct." empfiehlt Bulgarien, sich der ange- ruicnen Fürsorge der Mächte durch Ausrcchtcrhaltung der Mihc würdig zu machen. Die von der äuswältigen Presse geäußerte Meinuigi, daß die Absetzung des Fürsleu Atexauder eine ruhigere Betrachtung der Orientiragc gestatte, sei durch die Ucberzcuaung eingegcbc». daß die drei Krriseruiäcyle mehr als ie einig seien, de» Frieden zu erhalten und den Ereignissen »i den Donau-ander» den örtlichen Charakter wahren. Die Begegming in FranwiiFbad werde diese Zuversicht starten und noch mehr bczeNgen, vag die Kaue>machte entschlvssc» seien, ihr Vorgehen in Eintlcmä zu bringen und die Ereignisse nn Intercch'e deS Friedens zn beherrschen. Biilgartcu. Ter „Pejler Llohl" bringt aus der Jeder eines Augenzeugen die erste autheisiuche Darstellung der Entthronung des Furslen Alexander: Ich selbst befand »lieh in der Nacht vom Frei lag ans den Svnnabend m Heneiigeietlschaft und es war 2 Uhr iiacb Mitternacht, als wir den Heimweg antrate», der uirs am Pa lais des Fürsten vvrbeislchren soll»'. Da hörten wir plötzlich den gleichmäßigen Schritt einer cninmrichirenden Truppe - bald darauf eiiisiand em duinpseS Gepolter ani-deu Schlvßwache und ein schreck licher markerschütternden Angst» und Hilserus bnrchzittcrte die Krille des hccamdäiiimemdcn Morgens. Tann war 'Alles wiedet still — todlenstill. Einige Wachsoldaten, welche Widerstand leisten wollten, waren ermordet worden. Tic Uebrigen ließen sieh'S genagt sein und fiigtcii sich lautlos. Es waren ein Bataillon von ttündit und zwei .'iompaginen, gehildct aus den Zöglingen der Junkerschule, welche lncr auuiiarjchirtcn und alle Zugänge zum Schlosse beichten. Das war zu dieser Zeit überhaupt die ganze Besatzung von «osta. denn alle übrigen Truppen waren in den letzten Tagen nach Sliwnitza verlegt worden, '.Heils „m daselbst größrue Uebungen vorzunehnien. tlicils aber auch vursichlshalber und der serbische» Rüstungen wegen. Wie cs sich nämlich jetzt hcrmrsilellt, sind ichon seit Wochen syste matisch füliche vertrauliche Berichte der bulgarischen Negierung zu gemittelt worden, des Iuhalks, Serbien rüste im Geheunen und be absichtige einen Plötzlichen Ueberiall. Diese fortwährenden Ver dächtigungen Serbiens Phrteu zu dem cricdnteu Ziel« der Zmr- kvwisteu : di« bulgcnische Hauptstadt svurde von Truppen entblößt und nur das eine Bataillon, dessen Kommandant Gruciv, ein inngcr, ehrsüchtiger Streh.er, mit Zantoiv nnd dem Nletropolcten Klement im Einverständnisse war, blieb in Sofia zurück. ES muß bemerkt werden, daß der Fürst am Freitag Vvrniittag einen mioiihmen Bries erhallen hatta der ihn warnte und ihm das ganze tioinplot imltheilte. Ter Fürst, dessen .UnMcl>rvcte>llieit bekannt ist, lachte über die Drohung, las sie seinen Vertranten und seinem Bruder vor und warf das Schreiben in den Papierkord. Ein durch das Ge räusch erwachter Beamte stürzte sofort in das Zimmer des Prinzen Franz Josef. Dieser trat i» den Hof hinaus und de» Verschwörern entgegen. Es entspann sich ein heftiger Wortwechsel, der so laut geführt wurde, duß Fürst Alexander durch deusellleu geweckt und wenige Minuten später, beieitö nur erst halb augektcidet, im Hose an der Seite seines Bruders erschien. „Was geht hier vor?" war seine Frage. Die gebieteruche Gestalt des Fürste» und seine Ruhe machten einen lnrpviliu.'nden Eindruck auf die Berichwörcr, ' ' ' - 'ten »dann leinen ten, ferner von rium, ,.... V.... z . rin, Franz Josef mi! Soldaten auf dem Kuts eMiieten und schlossen als die beide» Wagen abtuhre», sagre der mir, lassen Sie d Deutscher und erprobter Plivat-Ekfttotjille. Den Verschwörern zuthun.Len^ Folge dc mit irgend erner nun Grnsw, er werbe se den, Fickftc» Geld nach auch am selben Tage Fürsten gingen dje Vcsichworer zu dem Metropoliten Kleinen liebst Zankow als die Seele der Bewegung zu betrachten ist. In zwischen war daS ganze Bataillon in kleinere Wachcibtheilungen aufgelöst worden, welche di« öffentlichen Gebäude und jene Häuler besetzten, in bene» dir Minister, die distmgnirten Fremden und die bekannteren Anhänger Karawelow's wohnten. Aus diese» Häusern wurde Niemand herauSgelasseu, nicht einmal die Dicnstboteiü die in der Frühe Wasser holen wollten, und Niemand wurde in dreselben binemgclasse». Gleichzeitig durchzogen Patrouillen die Straßen m wcenges kommen. Letzterer, em rtrauenSmann de« Fürsten, verwaltete die erschwvrcln war aber vor Allem darum iap auS der Stadt hmausjubrinaen. In en sie in kemrm Falle eine Begegnung desselben Perlon seines Gefolges gestatten Daher sagte erbe selber dafür Sorge tragen, daß Herr McngeS Lom-Pala»ka nachjende. waS thatsüchllch noch geschehen »st. Nach der Abreise he» 'wörer zu dem Metropoliten Klemmt, gte, und keine Ahnung von lb> dem Vvrgefallenen hatte, in die Kirche. Jedem in die Kirche Ein- tretenden wurde von eigens dazu ausgestellten Leuten ein bis zwei Rubel in die Hand gedrückt. Besonder« guten Eindruck machte dieser Vorgang auf bi'e „Milchmeier" nnd Landleute der Umgebung, die »ist ihre» Produkten auf den Markt gefahren kamen und sehr angeuchm überrascht waren, als sie Geld erhielten, ohne Maaren ndsetzen zu müssen. Vor 5 Uhr hielt der Metropolit eine» Gottes dienst ab, wobei er dm Gläubigen verkündete: „Gott habe das bist- gariickr Volk von dem Prinzen Battenberg erlöst und es wieder den, Schutze des mächtigen Czaren aller Russen gnädigst zugeführt." Nach dem Gottesdienst gab die kleine Trilppe vor der Kirche drei Salven ab. um das freudige Ereigniß zu feiern. Diele Salven weckten erst die bessere Bevölkerung, die erstaunt auf dir Straße eilte und sich nicht zu fassen vermochte, als sie erfuhr, der Fürst habe abgedankt, sei bereits abgereist und eine neue Regierung sei gebildet. Die Volksmenge wurde inzwischen zum russischen Konsu lat getrieben. Auf dem Balkon standen Bogdanow. der russische koniiilacvcrwcscr, zu seiner Rechte» Melrovvllt Klemmt, zu seiner Linke» Zankow. Im Hintergründe hielt sich Gruew. Der Metro polit erhob beide Arme, sagte, er wolle das Volk segnen. Dieses kniete nieder, um den geistlichen Segen zu emvfcmgen. Die Agita toren riesen inzwischen ihr „Ural-!", flehten Bogdanow um Hüte an, welche Vieser im dmmen das Czars auch zusagte. Es durfte ans den besetzten Häusern Niemand heraustreten. Ohne Unter schied wurde Jedem mit Erschießen gedroht. Der Sofiaer Vertreter des Barons Hirsch durchbrach dir Cernirung. Gleich daraus flogen chm zwei Kugeln nach nnd er zog eS vor, umzukehren und hübsch bescheiden in seiner Wohnung ru bleiben. Alle Depeschen und Be fehle wurden mit den »Namen Karawclvw's und des Kriegsministers Nikisorow's unterzeichnet. Beide protcslirtcn und drohten mit der Ansdeckwig: besonders Nikisorow geberdete sich wie wuthend. Die Fälschung dauerte fort und nur dieser Fälschung ist der Erfolg zu danken, der ursprünglich erzielt worden war. Inzwischen wurde iiiilcr das gemeine Volk reichlich Geld ausgctheilt. Aber die ge bildeten Leut: murrten laut trotz des terroristischen Regiments. Bor Allein wurde verordnet, daß keinerlei Depeschen cidgeschickt werden durften, nicht einmal die der Diplomaten. Darauf verstän digten sich der deutsche und der österreichisch-ungarische Vertreter uird sandten ihre Berichte mit emem Vertrauten ab. der sie in Pirot nach Wien und Berlin aufgeben 'sollte, an der Grenze wurde der Bote amgehalten; er wollte nach Sofia telearaphiren, um dem veutsche» Vertreter das Geichebene zu melden. Die Depesche wurde nicht ausgenommen. Da kam er selbst zurück. Der deutsche Vev treter begab sich zu Zankckw und sprach mit diesem in einem Tont, welcher der rechte gewesen zu sein scheint; darauf gab Zankvw augenblicklich die Ordre, den Boten passiren zu lassen; dieser ging ab und kan, glücklich nach Pirot. Solche Intermezzos kamen »lebrere vor, aber nur der deutsche Vertreter hatte mit seiner Reklamation etwas erreicht. Fürst Alexander verließ am Freitag mit dem Morgenzuge die russische Eisenbahnstation Podwolyczhska. Heute Sonnaben 10 Uhr kann der Fürst in BreSlau cintressen. Rumänien. Der Abgeordnete von Tirnowa, Gradiaroff, ist mit einem Schreiben des Kammerpräsidenten und Mitglieds der ueucu provisorischen Regierung, Stambulofs, in Bukarest einge- trvfsen und wartet die Nachrichten des Hosprcbigers Koch und des Hoffiiaischalls des Fürsten Alexander, Äeneralleutnants Frhr. v. Riedescl, ab. welche dem Fürsten entgegengereist sind. Amerika. In der Legislatur von Newhork ist ein Gesetzentwurf eingeblacht worden, der den Briefträgem achtstündige Dienstpflicht gewähren soll, und in New-Pork wurde eine Mnssenversammlung einberuten, in der Demagogen und durchgesallene Politiker um die Gunst der Stimmen bei de» nächsten Wahlen dadurch buhlten, daß sie Medcn zu Gunsten dieser 8-Stungcn-Bewcgung hielte». Die Lage der amerikanischen Briefträger ist eine viel aüiistigere als die anderer Pvslboten. Das Jahrcssalair eines Briefträgers ist 1000 Dollars. noch nicht fest angcstelltc erhalten 900 Dollars. Die Arbeitszeit, das heißt die Anwesenheit im Dienste ist zwischen 11 und 13 Stunde», aber dre wirkliche Thätigkeit ist nur 8 und eine Viertelstunde. Der Briefträger steigt nie eine Treppe, sondern läßt in der HanSflur einen Pftss aus einem kleinen Instrumente ertönen nnd die Em- psänger haben sich die Treppen herab zu bemühen, wenn der Bries ' se ' ' die sich unwillkürlich verneigten und beim Erscheinen des verstummte». Gruew, der mit zwei Oistzierrn in der vordersten Reche stand, nahm nun das Wort und letzte in ruhigem und ge messenem Tone dem Fürsten auseinander, „daß das Wohl Bulga riens icine Abdankung erheische." Der Fürst wies diese Zumulhung kurz zurück, ohne sich übrigens in irgend einen »Austausch der Mei nungen nnt oen Verschwörern cinznlafsen. Gruew w»rde darauf dringender, wies beim Fenster aus die vor dein Schlosse>autmarschirte Tiiivpe hin und jagte: „Die ganze Akince verlange stürmisch die Avdankung des Fürsten und den Schutz des Ezaren aller Russen, den er, der Fürst, w schwer beleidigt habe." Der Hiniveis aus die unten ausgestellte Truppe, der Anblick du hoffiiiingsvollen militäri schen Jugend Bulgariens, die ihren ersten Schritt m's junge Leben mit dem Verrathc ihres zLriegSherrn bcgaim, der persönlich ihre BildilngSanstalt geschaffen und eingerichtet hatte, übte auf den Fürsten eine erschütternde Wirkung. Die Stirne aus die Glasscheibe gelehnt, blickte Fürst Alexander einen Moment sinnend zum Fenster ans die Truppe hinaus, dann wandte er sich>um und sagte nicht ohne Weichheit in bei Stimme: „Wohlan, verfassen Sie die Ab- dmikmigsnrNinde. ich werde sie unterschreiben. Weun^mich meine suchet» Szene stattgesuiiden und schritt die Treppe zum ersten Stock hmaü wo sich d« Schlafzimmer befand, um sich völlig anzukleidcn. Die Verschwörer halten,aber die Abdankungsurklinde schon fertig in du. ,e. sie folgten daher dem Fürsten aus dein Fuße, ließ, 'zierlich' der Fürst das .Vestibül des Parterres, . in wechem diese Tasche. gen ihn früh ritglied der pervetuo auS Mnkelmann erfreute «KU Mich« Ktt» »la»tVoL« »Matt«« bsvor- ^ st, der kreuzkirch« Leute S Uhr: 11 Kuye Fuge grl lü-woN) von IohiiSeb. Bach. 21 „Fürchte Dich nich". liotette mr Dvvpelchor von Job. Geb. Bach. 3) Larghetto D-clur-Sonate für Orgel von Mendelssohn. 4). „Herr. Gebet". Motette sür Doppclchor von E. Fr. Richter. — ronntag, früh v Uhr wird im Gottesdienste der Kdeuz- ' Kvnstftutwn-seste» das »To Vouw lauchuuus" ter von Haffe zur Aufführung kommen ckter Saison war die t». Reunion im Kursaal Mittwoch, d. 85. wiederum übersüllt und dot anziehendes Programm. Die Herren Paul l und Reinbolb Bens« «öffneten da» Konzert r Klavier. Violine und Cello von Gäbe und er- ovelttl istler. Später zeigte Herr Gunkel, ine Meisterschaft besonders im Mvto- uite f. Viol. v. RieS Irl Agnes ie durch eine weiche, mvdulationSsähiae Allsliiiinie, welche, wmn nicht über ihre natürlich« Grenzen geheim, von wohl- gefiel ungemein- rMitb poeo Lieder (besonders „Lied an den Mond" von Dom ae Die jugenoliche Sängerin ist im Besch eines selbst in der Mittel läge ausgiebigen Koloratursopran« von unfehlbarer Reinheit: Tei» erament, wie kelfliche Schule sichern ihr eine gewiß glänzende aukbahn. Abermals als Meister seines Instrumentes zeigte sich Herr Kammermusikus Jrtcke: tue diskrete Vortragsweise wie der weiche Tonklang seine- schönen Messinginstrumentes erweckte» u» elheilte Bewunderung. Der angenehme sympathische Bariton de» Herrn Rudolf Brnser kam in zwei hübschen Duetten für Bariton und Sopran im Verein mit Frl. Schack» zu günstigster Wirkung Herr Pianist Bercht hatte da« Accompaanement in kürzester Frist bernommrn und zu großem Dank sich seiner Aufgabe entledigt. Sämmtliche Vortragende erfreuten sich lebhaftesten Beifalls und verdienter Hervorrufe. f „Der Vertheidiaer", Schauspiel in 4 Akten von Richard Merckel, betitelt sich ein soeben von der deutschen Genossen- chaft dramatischer Autoren und Komponisten an die Bühne» ver- andteS modemes Salonschausviel, welches als „großes Sensatioiis- tück" empfodlen wird, und dem eine lebenskräftige, einheitliche, nächtig ergreifende Handlung nachgcrühmt wird. Dieselbe berherr- Ucht eure» der hervorragendsten Stände unserer modernen Gegen wart, den Juristenstand, und ist der Repräsemant, der „Vertheidiger", ein mit großen Zügen gezeichneter Eharakter. f Marcella Sem brich wird bis Weihnachten nur in Kon zerten (insgescunmt 16) austrete», und zwar in Berlin, Breslau, Dresden, Prag, Leipzig, Frankfurt, Köln, Stuttgart, Hamburg und Bremen. -s Das deutsche Theater in Berlin hat ein von Franz von Schönthan und dem Schanspielsr Kadelburg gemeinsam versüßtes neues Lustspiel, betitelt „Die Goldfiscke", zur Aufführung angenommen. Den „Goldfische» wird es nicht fehlen, Gold zu suche», falls der Verfasser des „Raubes der Sabincrinncn" wieder die frühere Leistungsfähigkeit aufweist. t Der Prinz-Regent Luitpold von Bayern hat durch eine beträchtliche Schenkung die Münchener Küiisllerichait in hohem Grade erfreut. AuS Königsiee schrieb der Prinz-Regent an Herrn Ferdinand v. Miller, den Präsidenten des Komitees zur Erbauung eines Künstierhauses in München, Folgendes: „Mein lieber Ferdinand v. Miller! Ich finde Mich bewogen, -uni Andenken an de» Tag, an welchem vor hundert Jahren Mein in Gottruhen der unvergeßlicher Vater, weiland Se. Mcnestät König Ludwig l. das Licht der Welt erblickte, als Beitrag sür Erbauung erncS Künstlerhauses die Summe von 15,000 Mk. aus Meiner Privat kasse anzuwsisen. Indem Ich damit dem Interesse, welches Ich nir das Gedeihen der Kunst und der Künstlerschaft Münchens stetig hege, Ausdruck gebe, reche Ich hieran gern die Versicherung huld voller Gesinmlirgen, mit welchen Ich bin — St. Bartholomä, den 25. August 1W6. — Ihr wohlgeneigter Luitpold. Prinz von Bayern." f Ein sehr populärer italienischer Schauspieler, der Komiker Pelisier in Neapel, ist plötzlich wahnsinnig geworden, nachdem er in letzter Zeit häufig an heftigen Kopfschmerzen und an zeitwei ligem Gedächtnißmcmgel zu leiden hatte. Noch am Abend vorher hotte er durch seine Komik das neapolitanische Publikum zu größter Heiterkeit sortgeriffen. In der Nacht daraus verfiel er in Tobsucht, ging, in jeder Hand ei» Messer, wuthend aus jeden im Zimmer Be findlichen los und mußte gefesselt in's Hospital San Francesco di SaliS geschafft werden. s- AuS dem Verbände der Leipziger Oper ist jetzt der bisherige Kapellmeister Herr Kogel ausgeschieden, um mehr freie Zeit zu kompositorischer Thätigkeit zu gewinnen und sich außerdem dem Musikunterricht zu widmen. träger nicht A» Sonntagen Werve» keine Briese auSgetraaen, in manchen Stationen einmal de« Morgens: die Geschäfte sind be kanntlich Sonntags geschlossen und ebenso die Post. Sollten nun die Pvstburenus wirklich nur 8 Stunden deS Tages geöffnet sein und in dieser Zeit auch die Sortirung der Briefe vorgenommen werdon müssen, so müßten einige Austragdtourrn Wegfällen, und eS ist fraglich, ob sich die dortige Geschäftswelt die- gefallen ließe. Der Streik der Angestellten der Pferdebahn in New-Iork nimmt größeren Umfang an und wird wahrscheinlich sich noch auf andere Linien ausdehnen. — Der kürzlich«: Orkan in Texas hat furchtbare Verwüstungen angerichtet. Die Stadt Jndianala liegt vollkommen in Trümmern, nur vier Häuser stehen noch. Afrika. Die Negierung von Transvaal hat die amtliche Meldung erhalten daß reiche Äoldtelder am Flusse Nomatie, nahe der Grenze von Snaji, entdeckt worden sind. Eine Menge Leute sind von der Capkolonie nach den Goldfeldern in Transvaal ab gereist. In der Reservation des Zululandcs, bei der Grenze von Natal, soll ebenfalls Gold entdeckt worden sein. Biele Leute van Natal strömen dahin. Seutlleton. der heutigen Aufführung der hochbellebten Marschner Herr Scheidemantel hier Man darf I'chei/Oper „Hans Helling" tritt . , zum ersten Mate in der Titelrolle auf. Man darf wohl darauf rschnen, daß der begabte jugendliche Sänger gerade in dieser Rolle allicitige« Interesse erwecken wird. Zum ersten Male singt Frl. Anßcnegg die Anna nnd Frl. v. Chavanne die Partie der Mutter Gertrud. > f Je häufiger auf unserer Hosbühne Webers „Freischütz" zu Gehör kommt, desto mehr empfindet man, daß noch immer tue andere Hauptoper des großen Meisters, „ Euryanthe", sehr stief- väterlich im Opern-Repertoir zurückgcsetzt bleibt. Dem Vernehmen »ach soll die aste Ehrenschuld gegen Weber endlich cinaelöst werden, ' 100-ährigen Ge« rung^>crleben. sehr vieler Opernfteunde sichern. Viel größere^ WstkUngmuß selbstverständlich die Meister-Oper Hervorbringen, als di« Jugend- .... . . . ... kommt vom 25. bis 30. Oktober d. I. bei List und Francke für Rechnung der Hirzel'schcn Erben zur Versteigerung. Die Hirzel'sche Bibliothek umfaßt etwa 3300 einzelne Nummern, von denen 560 Werke speziell zur Goethe-Literatur gehören. Goethc's Werke mit Uebersetzungen, Kommentaren, Einzelwerkcn des Dichters aus Al manachen, Zeitschriften re. kvminen in 300 Nummern vor. lieber „Werthers Leiden" allein sind 93, über „Fault" 36, über die „Ge nien" 20, über „Hermann und Dorothea" 25 Schriften im Vee zeichniß aulgesührt. Außerdem finden sich darin Seltenheiten, Aus schnitte, Privatdrucke, welche nie in den Handel gekommen (z. B. Briefe des Dichters für Hirzcl's Freunde separat gedruckt, Goethe- Studien aus Hirzel's Freundeskreise, 100 Gelrgeilheitsschriften über Goethe, Karl August und den Wcimarisckcn Hoft. j- Der berühmte Orgelvirtuos Herr Musikdirektor Aug. Fischer wird am Sonntag, den 12. Sept., in einem Kirchenkonzert zu Löbau Mitwirken und daselbst sein großes Orgelkonzert „Ostern" (mit Posaunenbcglcituna) zum Vortrag bringen. -I- Der Baritonist Herr Dr. Basch, früheres Mitglied der Dresdner Holbühne, aastirt gegenwärtig im Berliner Krolltheater, wo er besonders als „Nigolctto Erfolg erzielte. f Jü Liszt's nunmehr wieder offenstehcnder Wohnung zu Weimar sind neue Manuskripte nicht vorgcfundcn worden, weil der Meister seine Arbeite» auf seinen Reisen stets bei sich ftihrtc. Im Salon ist die von der Königin Viktoria Liszt gewidmete Büste ausgestellt Word». Dieselbe wurde von Böhm angefcrtigt, steht aus einem Sockel, der in goldenen Lettern die Widmung trägt: der Kopf der Königin ist beinahe in Lebensarößc niodcllirt. Die Woh nung steht von jetzt ab unter Aufsicht vcS Großherzoglichen Hvf- marschallamtes. -j- Die ausgezeichnete Konzertsängerin Frau Amalie Ioa - ch i m gedenkt im November ein Konzert in Dresden zu gebe». So oft sie kommt, wird sie willkommen sein. b Der Operettenkomponist F. v. Supps hat aus seiner Villa zu Bars die Musik zu der von Dr. Radler verfaßten Festdichtung .Joseph Haydn", die >m Wiener Jojephstädtcr Theater bei der Enthüllungsteier des Haydn ° Denkmals cnisgeführt werden soll, vollendet. f Von der Modellberühmtheit Bertha Nother ist be kannt. daß sie früher einmal auf der Bühne thätig gewc-en. Neuce- dinas beabsichtigte dieselbe, ihre Gesanaskimst in Berlin auf der Bühne der „stceuen Welt" zu produziren, was selbstverständlich seiyationelle Spannung hervorrief. Die Polizeibehörde befürchtete aber, daß daS Austreten der genannten Sängerin zu lärmenden Störungen führen könnte, und schritt mit einem Verbot ein. 7 In,Belgien ist neuerdings, wie der Pariser „Figaro" meldet, eine mr die Mumerwelt sehr interessante Er t indun g ge macht worden. Der Chevalier van Elewyck, Kapellmeister in Lo»- vam, hat soeben ein Problem gelöst, mit welchem sich schon zahl reiche Musiker seit Dccennien fruchtlos abgemüht haben. ES handelt sich uni einen Apparar, der, am Piano, Orgel oder Harmonium angebracht, auf der Stelle die Nottn, die der Spieler soeben ab- splelt, fixirt, abdrnckk. Die Erfindung, der bau Clewiick 38 Lebens jahre geopfert hat. wird besonders den Improvisatoren unschätzbare Dienste leisten, von den Musikverlegern freilich mit sehr scheelen Augen angesehen werden, da sie dem verhaßten »nd leider schon überall so heftig grassirknden Nachdrucks-System einen ungealmtcii Aufschwung zu geben berufen scheint. Der Apparat hat bereits vor der Königin von Belgien mit großem Gluck die Probe bestanden, so daß die Königin dem Erfinder auf's Lebhafteste, zu gratulircn Gelegenheit nahni. Der Letztere wird., um seiner E,mid„ng mög lichst schnell Eingang zu verschaffen, dieselbe zimachst der Pariser musikalischen Welt vorstcllen und sodann auch Dcutichland damit bereisen. ^ Instrumentenbauer hat eine neue Art Trom - riete nach dem Modell einer Tromba, wie sie im römischen Heere unter Julius Caesar gebräuchlich war. konstruirt. -L- NW hW W W Ist - : M ir ss'l
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