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Dresdner Nachrichten : 21.11.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189011210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901121
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-11
- Tag 1890-11-21
-
Monat
1890-11
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.11.1890
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L>St»1«tt fiir Psttttl. UnkrLaltu»«. ««ILLftlvtE. «Lrlciibni»«. vnmdtiiUll«. v.«vk!i»l>i»u»,ci>Manki>U'.«v.»-s. Sonnt»,« di« » Uln. Ä» Sicntiadl: Är. »Nnicr,. b, mir ü>> Wo«t>ent»,«n tu« S Ubr. Pie ltvalna« Ännidteil« mnielnt»' «SNbei» isrm»., nirMou- >a»s oder mich yclitanen so j!fa. jlnlenn HZuch tEniaciaaS» Heilt ->» PI«. Mitiintnaunae» »nt t»-» Privat. Isile Heile M Pf». Line BilrMalt tvr >»e nachmaalae »rlntnalnne der A»M,en wir« nicht «rnedru. Ku»> Iväilise R„kuiidii»»»,oai,ittnae »kaen tl>o»licrbci»tilnn» dnnli Brietina»«»» „oder Pvttcinzalisnn». gür IIjick,abc einariandior Schrill, llijike keiiie Lkibindlichtcil. Slntiindinunaen nelmm, Inmnilllch« ,iaml»>lle Periiiiileliiiia«siellcu an. üernwrechilcUe Nr. »1. Jahrgang. Ausl. 59,000 Stück. W> A I»Sl - VI <^v«r8 8M)Ol8(Innlt1t, l'apviriroritt.'ztr.. Llor1tL8tr. 8,1. .<ttv NLU«o t1v8 lioLtam-Lnt« 0. * 86II10 Kolldvll II. UTOllIkflllÜIlkI oikioi' Dresden, 1890. Iiiliii8keiitl«r vrosäsu KaMße 15 owpüsdlt in lsrösstor 7lu8»vaI,I: Lltzvruv Ovlv» ullä ULN8-, Klielien- nn-I Paittlrvli llinrliLktn- Oerütbo. M/t! SiüreknnMmittel tür R6convalo8cvnt«n unrl Liutarms. x- i G laeikl»« S HI., mit kNsvn t HI. SO II. 1 krowptor Ver8nuät naell r»u8»viirt8. Lxl. Uofupotlivliv, Vrs8äsll. kavr^ontkor. JaUlls 8vkLäUvk, ^Ut 8kv 40. ZLvrLvnlLr«nIonvI»toL kotrolouiulnmpon. ^ vralll- uLilläerLasslLttullKen Lni«a«s' giussisch-sranzösische Beziehungen, Prozeß Ehrand, Papstthltin Mid Republik. .Honiachlichten, Volkszählung, Zum Bußtag, vir. r>eH»eI» Tcuticher Nefvnnveici». Gerichtsverhandlungen. Lottcrieliste. „Lohkiigiin", „Sch»»iann-'Abe»d". Kr»' viMNi;8 l'ahiilcnt in .»»alcaniit. l»r?«1«i ^u8t>>t>r»ir->'. 8limi»t>. 8t»lt« /uni 8eIb8t-^ntc>rtiMN /»> hillipwten 1'ioi8on. I'ruisliUetrer fririieo. Vollen« SvdlLlÄeokvll, 8pemlitiit: XLinssUiLLrLselrsL L « klsilell-NiilueilllliN V. Vsirler, Z O Iit O. I«. ID HVü^kliosuN^llt n. I»»c8itl»ttu»sr^«r« Itiin. Hlaiii-Ii- «1« »««t« o »Nit I'vi'llL'Uü«, Mit. u. I. tttg-. '1'c'h'iilwu 1!id2. Für den Monat Tecembcr werden Bestellungen aus die „Dresdner Nachrichten" für Dresden tei uiilerzcichireter Geschäftsstelle zn 00 Pfenttiaen, für auswärts de, den Kaiserlichen postanstaltcil in» Veutschen Reichsgebiete zu ssfennigen, in Oesterreich zu rr Kreuzer (ausschließlich Auf. gctd) angeiiommen. GeschastsStlle der vres-ner Äachrichlen. Politisches. Tes LebenS ungemischte Freude wird den Franzosen ebenso wenig zu Tbeil. wie anderen Sterblichen. Man war so glücklich jo rwb in Paris seit einiger Zeit, nran berauschte sich in LiebeS- licwcisen gegen das Nnssentbuin. die zur höchsten Genuglhurliig oller wahrhaften Patrioten von den asiatischen Culturträgern Huld reichst ausgenommen wurden, man strahlte vor Bergungen, daß man den Engländer» mit einer soliden Summe in ihren Finanznöthen unter die Arme greifen konnte, man schwebte im siebenten Himmel über den einigermaßen friedlichen und anständigen Verlaus der .ya»ui>crverhl»idln»gen und batte seine für die Mcdisancc der Boulevards unumgänglich nothwcndige kleine Skaudalgeschichte i» der Verabfolgung einiger thatkrästiger und wohlgcwogener Obr feige» an Herrn von Ephrnssv, den Schwiegersohn Rothschitd's. des Mügs von Zion. Mitten hinein in die allgemeine Behaglichkeit knallt nun plötzlich am Hellen Tage und in einem vielbesuchten Hotel aus offenem Boulevard ein Pistolenschuß, zertrümmert den Lchädcl eines russischen Generals und bringt dem aufgeräumten Pariser wieder einmal die bittere Lehre bei, daß es gar zu schwer sei, wenn eine freiheitssrendige Republik mit einem absolut regier teil Polizcistaat Arm in Arm wandeln will. Vor wenigen Tagen eist hat das Nachspiel des letzten Pariser Nihilistriiprozcsses in der Verurtheilung der Jüdin Günzburg und ihrer vier Mitangeklagten vor dem Petersburger Gerichtshöfe seinen Abschluß gefunden; schon damals, als eS sich um die Auslieferung der Verschworenen handelte, drohte die russisch-französische Frcundschaft trotz alles bis herigen Anvetterns einen Riß zu erhalten. Jetzt, wo von Neuem die Thatsache erhärtet wird, daß es für alle Gegner des Kaiserlich rnssochc» Neglmentü keinen angenehmeren Unterschlupf gicbt, als Paris, muß selbst der hosinungSjeligste Franjvse an der Dauerhaf tigkeit der russischen Zuneigung so vielen Prüfungen gegenüber ;u zweifeln beginnen. Sicherlich hat auch die Pariser Polizei nur deshalb länger als einen halben Tag gezögert, etwas von der Thaliache, daß General Seliverstow von einem Nihilisten ermordet worden sei. verlauten zu lassen, damit der Eindruck dieses Verbrechens nicht allzu unmittelbar auf die Ocfsentlich- keil wirke. Das bei der That angewandte Reccpt gleicht ganz dein, welches schon in anderen Fällen zu Petersburg und Mch»ei-Nowgorod zur Verwendung gelaugte. In das Zimmer des Generals tritt ein Tienslmann, nbcrbriugt einen Brief und während der Empfänger mit der Lektüre desselben bcichäsligt ist. wiid er nicdergcschosseii. Einen wunderlichen Beigeschmack erhält die That jedoch dadurch, daß dieser angebliche Dienstmann mit 'Namen PederSkh oder PodlcwSkv von einem Verein angcstellt war, der eigens die Aufgabe hatte, die russisch französische Freundschaft zu kulliviren und dessen Wablspruch die Liebe zu Rußland und seinem Ezarcn verkündete. Ist diese Thatsache nicht eine blutige Ironie ans das ganze unnatürliche Vcrhaltniß zwischen den beiden Mächten ? Vielleicht wird man zu dem Mittel greisen, die Ermord ung als einen Akt der Privatrache eines Einzelnen darznstellcn. Daß die Polizei von Paris jedoch selbst hieran nicht glaubt,, beweist die bereits erfolgte Verhaftung einiger anderer Umstürzler, die In den Ecken und Winkeln des Quartier Montcmartre ihr Dasein fristen, sowie vor Allem der Umstand, daß der Ermordete früher der Ehcs der berüchtigten „dritten Abthcilung" in Petersburg war, die bekanntlich die spezielle Fürsorge für die Beschaffung von Nihilisten- Heims in Sibirien und die Besiedelung der Galgen mit männlichen und weiblichen Verschwörern zu ihren Lebensaufgaben rechnet. Seliverstow mag ein persönlich unangenehmer Mensch sein und deshalb Privatfcindc haben, doch seine frühere dienstliche Eigen schaft sowie seine neuerdings ausgeübte Mission, die Pariser Nihi listen zu überwachen, haben sicherlich die Kugel gelenkt, welche seinem Leben ein Ziel setzte. Wenn der Blick einmal nach Frankreich gelenkt wurde, so ist eS schwer, denselben sofort wieder von dort abzuwenden, denn cs giebt da immer einigen Stofs zur Betrachtung, und namentlich in der Zeit, wo die saure Gurke blühte, mag mancher Zeitungsleser gedacht haben: Wenn es keine Franzosen gäbe, müßte man sie eigens erfinden! Da ist zunächst eine ganz unscheinbare Thatsache. die im Dcpclchcnsiil lautete: Ter Prozeß gegen Epraud und Gabrielle Bompard ist bis auf die nächste Tagung des Schwurgerichts ver schoben worden. Was liegt darin Merkwürdiges? Anscheinend Nichts. Fragt man aber nach den Gründen jenes Aktes, so erfährt man, daß die Herren Geschworenen, welche in diesen! Sensations- Prozeß fungiren sollten, sich vorher von Reportern regelrecht inter viewen ließen und daß sie. offenbar höchlichst geschmeichelt durch diese Aufmerksamkeit, ganz harmlos ihre Meinung zum Besten gaben. Ter Eine erklärte, er werde für Schuldig plaidiren, der Andere bewilligte im Vorhinein mildernde Umstände, der Dritte verhängte Tod. der Vierte Kerker. Diese biederen Männer nun wollten in aller Ehrenkestigkeit den Schwurgerichtssaal betreten und den Eid der Unparteilichkeit oblegen. Es muß weit gekommen sein mit dem öfseutlicben NechtSbcwußisein in Frankreich, erklärt aber auch die Freisprechung so vieler Mörder ans „moralischen Gründen", wenn derlei möglich ist. Wo Petrolcuseii grundsätzlich straflos ausgehen und vom Publikum im Triumph sortgcleitet werden wo eine Gabrielle Bompard, die kaltblütige Mörderin eines allen Wüstlings, geleiert und in langen ZcilniigSartikcln gepriesen wird, blos weil sie daS Geschäft einer Dirne mit einer gewissen Pikantcrie aiiszuübcn pflegte, da — ja da kan» man sich eben auch nicht wundern, wen» der reichste Mann von Paris, der israelitische SportSman Moritz Ephrussh. nachgewiesenermaßen in betrügerischer Weise am Totalisator hohe Wetten gewinnt und dennoch nach wie vor das wohlangesehene Mitglied der „vornehmsten" Pariser Ge sellschaft bleibt, vorausgesetzt, daß er niit einigen Lufthiebe» den Rattenkönig von Duellen vergrößert, über den die französischen Zeitungen wahrhaftig mit der Geschwätzigkeit von ältlichen Wasch weibern täglich berichlen. Sieht man von den Symptomen ab, welche die innere Morsch heit der französischen Republik fast täglich verkünden, und zieht man nur einige äußerliche Thatsachen in Betracht, so könnte cs den Anschein gewinnen, als wenn Frankreich oder doch wenigstens die republikanische Staatsform sich am dem Wege einer langsame» Gesundung befinde. Ter jüngste Wahlsieg über die BoulaiiMen bei Erledigung des Mandates von Joffrin in einem Pariser Vorort kann wenigstens als Anzeichen dafür anSqegcben werden, daß der Bonlangismns cntgiltig das Zeitliche gesegnet oder vielmehr ver flucht hat. Boulanger selbst will nach Egypten gehen und dort wahrscheinlich den Khcdive in die Geheimnisse der höheren Finanz- knnst cinweihen. Wichtiger aber als der Schlußakt der bonlan- gislischen Abschlachtnng ist die Thatsache. daß die konscrvativen Parteien sich mehr nnd mehr von der höheren, bedingungslosen Opvosiiion lossagen und, lheilweise vielleicht beschämt durch ihr einstiges Biindniß mit dem Verbannten von Jersey, alle lauten Konflikte vermeiden. Bei der Bcrathnng des Marine-Budgets waren die heftigsten Szenen erwartet worden, sie blieben jedoch aus. und zwar nicht nur, weil der ans friedlichem Wege dnrchgc- sührte Erwerb von Madagaskar der französischen Eigenliebe schmeichelte, sondern auch um die hinter den Eonlissen bewerkstelligte Annäherung an die republikanischen Kreise nicht zn uiilcrbrcchcii. Man darf eigentlich den Konservativen ans ihrer Schwenkung gar keinen besonderen Vorwurf machen, hat doch auch ihre gciiicinsame Nätnmnlter. die päpstliche Kirche, sicherlich nicht ohne Weisung »nd Wissen des Papstes, durch den Kardinal Lavigcrie ihre Meinung dahin abgegeben, daß die republikanische Regicrmigsform keines wegs mit den Bestrebungen der Kirche unverträglich sei und daß die Einigkeit aller Parteien das Ziel sei, dem auch die geistlichen Hirten nachstrcdtcn. Hiermit hat sich in aller Form der Klerus ans den Boden der Republik gestellt und das äußerliche Siege! erhielt dieses Ereignis;, indem der Kardinal durch seine weißen Väter" die Marseillaise ausspielen ließ. Ganz ohne Miß trauen sehen natürlich die Republikaner diese Nückverwandlung manches ullramontancn Paulus in eine» republikanischen Saulus nicht an. Sic füichlen eben, daß die Kirche, da sic die Unmöglich keit einer baldigen Wiederherstellung der Monarchie einsehe, ihr politisches Glaubcnsbekemitniß nur amgcbe» will, lim sich der Republik zu bemächtigen und den Ausspruch eines klugen Geist lichen in Wirklichkeit zu übertragen: „Frankreich ist die Amme, um nickt zu sagen, die Milchkuh des Papslthnms." Hierüber ließe sich noch Manches sagen, würde Robert Kühn hcmerken. Keruschreib- und Kerirsprech-Vericht vom 20. November. Berlin. Ter Kaiser und die Kaiserin kehren morgen nach lotsdam zurück, wo sic mehrere Wochen bleiben werden. — Der nspcttem der Marincartillcric, Kapitän zur Sec, Thoimen, wurde zum Conircadmiral befördert. — Der italienische Botschafter über reichte im Anstrage dcs König? Humbcrt einen prachtvollen Schmuck 'ür die Braut, Prinzessin Vikioüci. — Auf kriegsministeliellc Verordnung erhalten von nun ab sämmtlichc Arbeiter der tech nischen Institute Spandaus in Krankheitsfällen Krankemiliterstütz' urig bis ans die Dauer eines vollen Jahres. — Der Bundcsrath nabm in ferner hcniigen Sitzung den Etat für I8!>1/!>2 und den Anlcihegesetzcntwurf, ferner die Vorlagen über die Jntraftietznng der Jnvaliditätö- nnd Altersversicherung vom 1. Januar ab und über die Vereinigung Helgolands mit Dentschlanv an. Berlin. DaS Abgeordnetenhaus trat heule in die Bcraih ung des Einkommen- und Erbicyastsstcuer - Gesetzes ei». Finanz- miiiiiier Miguel dankte seinem Vorgänger nnd dem Gcneralstcner- direktor Burkhardt für deren Vorarbeiten, welche das Zustande kommen der Vvrlagr.''crniögl>chlen. Die Negierung beabsichllgt, dem allgemeinen Zuge folgend, das System der Personal-Besteuerung zu vervollkommnen und die Objektstcncr als Staalssleucr möglichst zu beseitigen. Deshalb soll später auch die Grund- und Gebcuidesicucr an die Gemeinden nberwicie» werde». DaS letzte Etatjahr schloß mit einem Ucberichuß von !)Millionen. Trotzdem sei Vorsicht ge boten nnd eine Verminderung der sicheren Einnahmen müsse ver mieden werden. Das Ergebnis; der Eisenvahnverwalinng habe sich ini letzten Jahre besonders günstig gestaltet, sodaß I Prozent Schulden getilgt werden konnten. Aber dieses Ergcbniß werde immer ein schwankendes sein. DaS Ergebnis; der neuen Einkommen- leucr lasse sich noch nicht nbschätzen. Erst, wenn cs scslllehe, könne an Ucberwcisting der Grund-' und Gcbnndcstcuer an die Ge meinden hcraiigctrctcn werde». Die Eibschastsstcner bezwecke die Hcranzichnng des sundirlcn Einkommens. Der'Minister schloß mir lncm warmen Appell, die Differenzen zu vergessen, um die Reform zu Stande zn bringe». Acht Redner meldeten sich gegen, 1!> für die Vorlage. Dr. Rcichensvcrgcr (Ecnlr.) wandte sich gegen die DellaranonSpflicht, wünschte größere Berücksichtigung der Familienpcrhällnisse und cmpiahl. um den Eomniunen entgegen;» üoinnien, die Reform des Conimunalwahlrechics nach Maßgabe des NcichStagswalilrechteS. v. Nanchhanpt (kons.) vertheidigte die Selbsldeklnration. ohne die dagegen sprechenden Bedenken zu ver kennen. Die Skala der Einkommensteuer müsse verbessert werden. Die mittleren Einkommen seien mehr zn cnllnsten. um die größeren, namentlich die snndirie», schürfe» heranzuziehen. Tie Progression sei deshalb bis zn 5 Prozent weilerzusühren. Rickert erklärte sich Freitag, Ä1. November. Namens der Freisinnigen gegen jede Steuerreform, welche Aich» ertrage bezwecke and nicht die Mvtivirnng bringe. Ec verlangte die Aushebung der Agrarzölle nnd svrach sich im klebrigen für die Dellarationspslichl aus. — Wciierbcralhnng morgen. Berlin. Die heutige Generalversammlung der Denlsch-Sst afrikanischen Gesellschaft genehmigte den Vertrag mit dem Mich »der die Hoheit-Svcrhältnissc m Tentich-Ostasiila. DaS Reich iidei- »iinmt die Vecwallnng, die Gesellich ist zahlt 4 Millionen Ent schädigung an den Sultan von Sansibar und beschafft außerdem eine Reihe wilthschafllichcr und Vcrkchlsanlagen. Sie bringt die Mittel dazu durch Ausnahme einer llprozentiacn Anleihe im Ae. trage von 10'/.' Millionen Mark auf. DaS Reich ve>pslich!et sich, aus den Zollerirägen jährlich MO.OOO Ml. an die Gcicllschaft be hufs Verzinsung und Amorlstaiwn der Anleihe zu zahlen. Die Gesellschaft erhall das ausschließliche Recht aus Eigcnthnmscrwecb durch Besitzergreifung an herrenlosen Grundstücken unter gewissen Modifikationen. Sie erhält ferner Borlhcile hinsichtlich der Ge winnung von Mineralien, das Vorrecht bei Erlheilung von Eiscnbahneoncessioncn und das 'Recht zur Einrichtung einer Bank mit Nolcnprimtcgium. Tie Gesellschaft wird vor Erlaß von Ge setzen und Verordnungen für das Schutzgebiet gutachtlich gehört werden. Der Tirctlor der Gesellschaft, Consnl Vohsen, gedenkt anSznschcidcn. Prag. Ini Landtage begann die Debatte über die Zwei- Iheilung des Landestnltnrralhs. Der MinorltätSreferent Tr. Gregr erklärte, die Minorität habe Alles aiisaebotcn. die Verhandlungen i» der Kommiisivil zn verschleppen und Abänderungen diirchzuictzen. Die Minorität beantragte kiebergang zur Tagesordnung. Ter Platz vor dem Landbause ist behördlich abgcsperrl. H a a g. Tie Eidesleistung der Königin Emma als Negentin hat heute in feierlicher Form slattgefiinden. Rom. Der türkische Botschafter erklärte, daß in Constantl- »opcl geplant werde, der katholischen Propaganda in Afrika durch ! mnseimäniilsche Missionen entgegeiiznivirlen. Pari S. Ter mnthmaßliche Mörder des Generals Seliverstow. i PadelcwSki. hat am Dirnstag Abend die belgische Grenze passirt. Polizclaaentcn sind nach Belgien abgercist. London. Die Morgenblüttcr veröffentlichen den Wortlaut der Urkunde über den Baring-Garanticsond, der zusolgc die Ga ranten sich verpflichten, der Bank von England für die gemachten B- rschiissc guotenwcue für etwaige Verluste gutzustehen, sobald die Bank die Liquidation für vcendigt erklärt. Tie Liguidation darf sich nicht ans einen längeren Zeitraum als 3 Jahre erstrecken. Tic „Times" sagt, teinesfallS werde die Bank von England an den finanziellen Abmachungen zur Entlastung der argentinischen Regie rung lheilnehmen. — Der „Standard" erfährt, Lord Rothschild habe die Zusage gemacht, dem argentinischen Eomitee aiizngchören, in welchem die deutschen Interessen wahrscheinlich durch Herrn v. Bleichrödcr, die französischen durch ein Mitglied der Umrto bangne vertreten sein würden. Tie Berliner Börse zeigte heute eine beruhigte Haltung ans bessere Nachrichten an? London. TicEnrsc setzten mein höher em, später befestigte sich die Tendenz noch mehr nnd das Geschäft gewann an Lebhaftigkeit. Banken besonders lcbhatt und steigend. Von deutschen Bahnen Ostpreußen bevorzugt, österreichische Bahnen fest, Tny-Bodcnl'achcr stark steigend. Fremde Renten gut gefragt, ebenso russische Noten. Bergwerke fest, Kohlen belebt. Im Kassa- vcrkehrc Banke» mir zum Theil eiholt, Eisenbahnen befestigt. Bergwerke und andere Jndnstricen besser. Sächsische Stickmaschinen verloren 3 Proz. Deutsche Fonds vorwiegend befestigt, ebenso öilcrreichischc Prioritäten. Privatdiscont dH» Proz. Nachbörsc ziemlich fest. — Wetter: Regnerisch, Wcstnoidwcstwind. vr » » kf >> r « ».«>. Mdcn»«.! Sredii W.NO, SiaiiSd. 'E,lg. «oi»». 117..-,». «alizirr —. E»o»l» MM. «Urne. Noä. 88.7.1. vt-como -'»S,7». Drrvdu. VI. »18,7». ttavra —. Gclscnkirilicn —. gcsler. Wie». MbcndS., ilrkd» Mi,etaaioda!», LM.Ili. «o«dar»e» lSSM. Nordwcft L16M. INarki»»ie» '>6,70. Ung. 8rcdit 817,7i>. Hcst. Ri-Nic !it,62. »»lkidk !«!.».'>. MalikUkr St!M. eto-t». bahn Lt!8,75>. L,m»ar»k« N06.2.'>. »o. PriorltSItn —. Svliuikc 737,. 181,23. L«»»i>>a»e» 3!>8,73, ck«con»»e 612,30. grft. Varl». «roduNrii ISLluß.I weizca »er November 25.8». »er Miirz-Iuui 23.8», telia«»tc». Svtritus »rr November 33.3». »er Mai-Augnst WM, scsi. Niibvl »rr 'November 63,23, »er Mor.i-Inni 61,3». ruhig. »m«er»am. «rovueleu ismiub». Weizen »er Novcmhertzrr Mörz 222. 61»»,e» »er März 138, »er Mai 151. 'S .VN-kW 's '-st'rl MM M-Wk '" lÄME Pi ' 't. .1 ' k . .. .".*7 . ./ ' M-i " . - ^ 2. 5-.?/ 8- 5 A» I>^ 2 ' » 7t Oertliches und Sächsisches. — Heute ist der Namenstag Sr. Majestät des Königs. Morgrnmustken sinäen im .Hinblick ans die Abwesenheit Sr. Ma jestät nnd auf die Feier des Bußtages hier nicht statt. — Gestern Vormittag ist Ihre Durchlaucht die Erbprinzeß von Schön bürg-Waldenburg hier cingettofscn und r>n Grand Union-Hoict ahgestiegen. — Eine Anzahl deljcmgcn schon in hohem Alter stehenden ehemaligen Post- und Tclegraphcnbeamten. ans welche das Pcnsionsgcsetz von 18M, welches nur bis März 1872 rückwir kende Kraft hat, keine Anwcndnng findet, hat sich mit Millionen an den Reichstag gewendet, dahingehend, daß auch ihnen die Wohltliat jenes PcnsioiiSgesetzcs nachträglich noch gewährt werde. Zur Erreichung dieicS Zwecks erscheint es angezcigt, das; sich noch weitere Interessenten im Sinne dieses Gesetzes, deren Zahl ja zwar leine sehr mäße ist, deren Lebcnsverhällmssc hingegen meist sehr bescheidene sind, dielen Petitionen anschlicßcn. — Beiganiksdireklor Tr. E. E. Leulhold zu Frcibcrg erhielt das Ritterkreuz 1. Klasse des Verdienstordens. — Zum Sciiatspräsidcnlen am Reichsgericht ist nicht, wie vor Kurzem gemeldet wurde, Herr RcichSgcrichkSrath Tr. Ini. Peicrscn, sondern dessen viel älterer Kollege. Hcir Georg Rudolph Pctcrisen. iir Aussicht genommen. — Es ist Vorsorge getroffen, daß betreffs der am I. Dezember stattsindenden Volkszählung das Zählmaterial innerhalb der Einzclstaatcn iobald als möglich an die Ecntralstellcn gelangt. Von jedem Staate wird sodann spätestens bis zum 1. Mai I8!tt eine vorläufige snmmäriscvc Angabe der orlSanwesciiden Bevölkerung für die größeren Verwaltungsbezirke und die einzelnen Städte von »lindcslcns 20,000 Einwohnern dem kaiserlichen statistischen Amte übersandt werden. Später werden von jeden, Staate Uebersichlen ans Grund von durch den Bnndcsrath bierzu entworfenen Mustern anaesertigt nnd in cntgiitiger Feststellung gleichfalls dem täiier liche» statistischen Amte initgetheilt werden. Und zwar wird dies zu geschehen haben bis zum 30. November 1801 mit den lieber sichten über Flächen-Jnhalt, Wohngebäude, Hanshalltinaen und orlsanwcsende Bevölkerung des betresst-irden Staates, über die Bevölkerungsznnnhme nnd Abnahme seit dem 1. Dezember 188h, über Vcrzcichniß und Bcvöllernngszahl der Gemeinde» bez. Wohn- plätze, welche entweder am 1. Dezember 1885 oder am 1 Dezember 1890 tnindcslens MO Einwohner hatten, über die ortsanwesendc Bevölkerung i» ihrer Vcrlhetlnng aus die Dircktivbezirke für die ^ jl -.'Hz - r RNs'M '' ü H ,' >k Op
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