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«rk. ON Lttlioe. I«. ser I» Uso !8. 2«li «ß vreSdrn bietet sich »6 eine« «aerich- Prciü j Näber« :rcSdc». Lchulter- t dressirt, ttet mair lk in rzulegen. >te !e guter en. renuhren 30. 10. Lilberne ».12M.. . silberne k. Regu- : Stutz-, 4 M. an, ristlicher mstr. 33. otlieke. M Mille prcis- Wli «) >e S. erden ivsorte X) M.. M., gr. >ze spie- kwerke mpficklt str. 7. lt" nigreich r ersten nndung besitzt, c Resc- ». r. «den« en. 1N8. Orircotn»»« l»> »tirtzliahrUch , «»r, so Vi«.. durch »i» «»» » »»«re 1» V», «um». 10 Bi,». »u»««. 37000 »n—i. »»> dirNillsaarreln-risndirr»»»« vulrri»!, m«»i sich du Sieducii»» nicht »crdindtiL.. »nn»ncr» M> un» »riimrn ««I V" »nuonc-n-7-urcuui ».»«»«»»- «>»«» ch «»»>»»; - «u»»ls ««»»»: r«-»« ch »»«».l- A«»«ttd»n»a«r! - ». Btüll«» I» »»rlt»: - «io». »I«» i» MaqKrburg! I. dar» ch G». inHau«: - cht«i>>»»inHamduc» Tageblatt für Uotitik, Utttkrhaltung,Gtschästgvkrkkkr. Sörsenben^Fremdenliste. 27. ^»krrranx. S,i«r»u »rrd>° «»ritnlira», » «l» «ach«. »Uhr »narn»»««t «onniaa« d» MU,a,»r»Udr. In Neusiad! nur an Llochrnlagen: ar. «loVrraalirRr Sbi«Nachm.»Uhr. - Li, rtnspaltlae Pkliljkiie eostrt IS PI»«, «inarlandt za Pt«k. ikinr Garantie für da» ilächii- lSgige Erscheinen der Inserat« wird nicht gegeben. »»«wSltige Annoncen» ülustrSge »anundrlonnien Helionen insenren wir nur gegen PiSiiumeranho» Nahlungdurch .nrlesnnnken oder Vonetn,°lj»,ng. Acht Lttden koste» >b Ps«. Inserate sür die Montag»» «ummer oder nach rtncm getiUM die Vrttlteil« 20 P>. 7 ^olranuvs-^llvv — ^'ot^enhinussti'asnv 7. 6rü88to8 Otisö äor kesiäour, vamourimmor, Uillarästlls, Uosoriwmor mit iu- u. iru8lüo6i8cdvu 2oitunb«m. 8i<ivlrimmsr. Lakirttiirsr, utnubkroior Oarteu. Kvn6« r-vous flti' Lintivimisvkv un6 f^möv. SAS üiir k««! ILvU«'» , ttvl««- u »«»«>« u- . livlnv - «»Ir^ch, t «»»rt»«1«n1,hu« Kv„, V«I«I unä 6iirlillt»»«,l»vii, «te «wpüvkLt La rviodor Kvrnli»^«! Lagarto kölner l.««ichrrvch»ivu uuä ««lso-Xrtllcel, Z 2 >Vil8ärukksrstr. 2, runilobst äom ^.ltmarkt. sh 25 Uiielbo^su uuä 25 Oouvsrki, sup formst, mit ^louoxrkimmvu (2 bi HVlI-elrucevr-tr»«»«, uet« <ler 8oxkteu«tr»i»r. ^ .1 MI rneevrGtr»i»«v, 2cll« Oer Uopktcuntr»»»«. KersLorl L kkoikkvr, Dreoävu-Ili-untuäl, Lek« «los Obeixrnben», IlLlbleliivuv u. Iminen« 8vrvIot1en u. I^ebtiielier iu «Lmmtlivb exiLtiioucieu Orü^son. UOi-vlettkn, vträ. von 4,50 Air. au di8 2Ü AK. (fpiunts! Vam38t-8ervi«;tten). 8tilelr vou 1,l5 AK. UN bis 80 AK. (O,iM38tt.'>loItucI>s. uekt iil uiuöul el^uutsn Ourtou, 1 A. User Lortimeut bostebti aus 312 verscbiksleukli Nonosrnimmen. «r. 207. LS» Witterung vom 2S. Juli: varometer noch Oscar Völoit. Wavslrohe 1Vl?ll'dS.7 N.) 7üAMiUim.. seit gestern 4 Mtll. aestieqen. Lbermometroar. n. Neoumour: Lemp. i^^W. nsepr. 7-ewv Vewr c»-Wtnd. L eiter, l edeskt Aussilbterr für den 26. Juli: Süd leicht, veränderliche Bewölkung. Niederschläge, Temverntur wenig verände t. Mittwoch, 26. Juli. verontwartlicher «edaeteur stir PvUNschkA vr. Emtl vtereh ln Dresden Die deutsche RcichSpolitik fährt fort, in der egnptischen Frage ein tieleS, unerschütterliches Stillschweigen zu beobachten. Deutschland überläßt es England und Frankreich ganz ru'ng, ihr Verhalten so eiitturichtcn, wie sie es sür angemessen halten, ohne ihnen jedoch damit ausdrücklich oder stillschweigend irgend ein Mandat ertbeilen zu wollen. Diese passive Zuschauerrolle, mit der Bismarck gleich» sam gelangweilt sein Auge aus die Landkarte fallen läßt, beunruhigt doch nicht wenig die beiden Wcstirächte. Engländer wie Franzosen wissen genau, I»7,h dieses glcichgiltige Hinstarren nur äußerlich ist. daß ViSmarck die Entwickelung der Orient-Dinge bis in ihre kleinsten Details mit der gespanntesten Aufmerksamkeit und der innerlich zurückgedrängten Aufregung eines Astronomen verfolgt, der den ersehnten Augenblick des Eintritts einer Sonnenfinstcrniß oder eines anderen hochinteressanten HimmelscrcigniffcS abwartet, uni sofort seine wissenschaftliche Arbeit zu beginnen. Das ist im Wesentlichen auch die Ausfassung dcS deutschen Volkes von der deutschen RcichS politik in puueto Egnptens. Mögen sich Engländer und Frnnzoscn am Nil und Suczkanal zunächst verbeißen. Man kann versickert sein, daß wenn die Stimme Deutschlands augenblicklich noch schweigt, sie sich dann, wenn sie erhoben wird, schon Geltung zu vcr- schaslen wissen wird. Ohne den Willen Deutschlands werden sich die Weltmächte weder am Suczkanal fcstsetzcn noch Eguptcn erobern. Sollten die Engländer auch momentan Erfolge davon tragen, so ist damit nock nicht gesagt, daß sic das Eroberte auch behalten. Auch Afghanistan, dessen Besitz England niit Strömen Bluts er kauft. hat es später wieder geräumt. Schon, daß Rußland, welches bisher dem englischen Vorgehen gegen Egypten applaudirte, neuer dings seine eigenen Interessen betonte und Widerspruch gegen die Rücksichtslosigkeit der englischen Politik erhob, zeigt, mit welchen Faktoren schließlich sich England abzufinden haben wird. Vielleicht, daß man in London hofft, Rußland den Mund zu stopfen, indem man cs sich in Central-Asien schadl.os halten läßt. Nun denn, so gut wie Rußland ist auch Deutschland in der Welt da. England wird die Interessen einer so starken, vorwärtsstrebcnden, an Be völkerung überquellcnden Nation wie die Deutsche nicht igno- riren können. Unsere Lebcnsintercffcn weisen unS auf die Erwerbung von Kolonialbesitz bin. Ganz in aller Stille und in den, egnptischen Rummel ziemlich unbeachtet hat sich vor einigen Wochen ein Er- eigniß vollzogen, das doch einer Erwähnung nicht unwcrth ist. Italien, bisher völlig kolonielos, ist mittlerweile zu Kolonialbesitz gelangt. Tie Erwerbung der Bei von Assab seitens Italiens ist zur vollendeten Tbatsache geworden. Diese Bei liegt am südlichen Ende von Eguptcn, am rotben Meere, gegenüber der englischen Niederlassung Aden, der bekannten Kohlen- und Handelsstation aus der Fahrt nach Indien. Italien hat das dortige Territorium nur nach Ueberwindung vieler Schwierigkeiten und diplomatischer Aus einandersetzungen mit dem Sultan und dem egnptischen Vicckönig in seinen Besitz gebracht, an die Spitze der Kolonie einen Civil- kommiffar gestellt (Cavalicr Bianchi) und eS gedenkt den Besitz Asiabs dadurch möglichst zu verwert!,en, daß es den Handel mit Mokka-Kaffee und Perlmutter von den benachbarten arabischen Küsten nach Affab leitet. Die Regierung hofft durch die Privat- Industrie und durch Handelshäuser von Palermo. Neapel, Genua. Venedig, Livorno. Mailand und Turin in ihren Bemühungen unterstützt zu werden. Wenn es einer Macht zweiten Ranges, wie Italien, möglich war. den Beginn zur Erwerbung von Colonial- befih mitten im Frieden zu machen, so dürfen wir in den krieger ischen Zritläufen, denen der Orient entgegensetzt, wohl der Zu versicht leben, daß dann die hohen Interessen Deutschlands auch aus die eine oder andere Weise ihre Befriedigung finden. Eine Erscheinung, auf die bei dm egnptischen Wirren bisher zu wenig Werth gelegt wurde, bietet die religiöse Frage dar. Der Islam steht sich in gewaltige Aufregung versetzt. Er findet sich nicht blos durch das Christcnthum der Engländer bedroht, es melden sich auch die Spaltungen in seinem eigenen Scdooße. Die Koran- gläubigen in Egypten trachten schon lange darnach, das Khalifat dem Sultan zu entziehen und dem Großscherif von Mekka, einem Nachkommen Mohamcds, zu übertragen. Der Sultan kann natür lich nicht in diese Tbeilung seiner Macht, in die eines Kaisers und die eines Beherrschers aller Gläubigen, willige». Seine Macht beruht ja gerade in der Vereinigung beider Würden. Nun gilt aber Arabi selbst den Türken als ein besserer Dcrthcidigcr des Islam gegen die Ungläubigen, als der Sultan selbst. Der trotzige Egnptcr- Pascha ist der Abgott der Sofias (Tbcologie-Studentcn) in Kon- slantinovcl. In der Azar-Moschce, dem Versammlungsort der tür kischen Intelligenz, wurde der Vorschlag gemacht, den Sultan zu entthronen und in seine Stelle Abdul Mussalit, den Großscherif von Mekka, welcher direkt vom Propheten abstammt, einzusetzen. Dieser Beschluß wurde Letzterem mitgethrilt. Derselbe sott im Vereine mit dein Stamme Hcdjaz beabsichtigen, im Nordwesten von Medina 60,000 Mann zusammenzuzicbcn, um Arabi zu Hilfe zu kommen. Der Sultan ist von diesen Umtrieben unterrichtet und gebt daher mit der Absicht um, den Großscherif zu entsetzen und ihm eine Per sönlichkeit zum Nachfolger zu geben, auf deren Treue er bauen kann. Ein solcher Schritt dcS Padischah könnte unabsetzbare Folgen nach sich ziehen- Man spricht sogar davon, daß der Sultan sich in Person an der Spitze einer militärischen Expedition nach Egypten einschifft und nach Eairo geht, dann in seiner Eigenschaft als Kbalise Mekka besucht und am Grabe dcS Propheten sür die Rettung deS Vater landes und des Glaubens betet. Ein solches Schauspiel würde die Differenz mit Arabi und die sonstigen Spaltungen in der mohamc- danischen Welt beseitigen und den Islam innerlich Iräitigen. Die Engländer werden aber gerade deshalb die Reise dcS Sultans nach Egiwten verhindern. In Eguptcn selbst gicbt eS fetzt zwei Herrscher und zwei Mi nisterien: der Vicekönig Tewfik und der General Arabi hat jeder seine eigene Regierung. Die Macht des elfteren reicht freilich nicht Par'«. 2>'-. Ju!l. iSchluIi., Rcnle Kü.uo. Anlcihc I >4.7ü. Iiulicttcr Sioaisbabn "vr.bo. Lomdordeu 2SUM. d>>. Pricriläieii 2b0,bv. EgMlcr -10,' 0. Orllerr GsN>re»lc 80-/,. Lräge. Lokales mid Sächsisches. — Heute, wie schon gestern, sagt Sc. Mas. der König auf Mitteldorscr und Postclwitzcr Revier ; Se. Kgl. H. Prinz Friedrich weiter als die Kanonen der Engländerseine Absetzung ArabiS bat'August, welcher geücrn Abend in Schandau eintraf, nimmt an der blutigen Jagd Tbcil. Ter König logirt in der Villa Quisisana; nur theoretischen Werth — Arabi ist der anerkannte Gebieter über die gekämmten Hilssgucllen und die Streitkräste Egyptens. Seine Vcrschanzungen kommen den Engländern immer unangreifbarer vor. Er entsendet Streiscxpcditionen gegen Alexandrien, dessen LcbcnS- auclle er durch Absckneidung dcS Süßwaffcrkanals unterbindet. Die Ankunft neuer englischer Streitkräste in Alexandrieu hat daher zunächst nur die Wirkung, die Zahl der Waffertrinkcr zu ver mehren und die Waffervorräthe zu mindern. Es gelang den Eng ländern zwar, Ramleh zu besetzen, wo sich die Pumpwerke des Süßwasserkannls befinden, aber die Ableitung des Kanals selbst ver mögen sie nickt zu hindern. Ohne Trinkwaffer ist aber Alexandrien unhaltbar. Der beste Verbündete ArabiS ist aber der Nil, dessen an dauerndes Steigen in den nächsten 14 Tagen das ganze Delta über schwemmt und das Eindringen ins Innere unmöglich macht Mittlerweile fahren die englischen Matrosen fort, Alexandrien zu plündern, ohne daß man davon hört, daß der Admiral Seumour seine Leute süsilircn läßt, wie er es mit den Eingeborenen gethan. Die Radikalen im Pariser Gemcinderathe wollen unter allen Umständen den Streit mit der Nationalversammlung auf oie Spitze treiben. Sie beschimpfen die Ablehnung der Errichtung einer Pa riser Bürgermeisterei durch die Kammer als „einen insurrektioucllcn Beschluß einer Baucrnvcrsammlung" und lehnen trotzig jede höhere Autorität ab. Paris soll Frankreich seine Gesetze vorscdreibeir, Frank reichs Nationalversammlung hat sich dem Pariser Gemcinderathe zu unterwerfen. Tie Mehrheit dcS letzteren will, nachdem ihn die Regierung mit ernstem Tadel zu seinen Pflichten zurückgerusen, ab danken, um die Regierung zu zwingen, den Geurcinderath auszulöscu. Sie hoffen, mit großer Mehrheit wiedergewäbit zu werden und der Negierung schwere Unannehmlichkeiten zu bereiten. Wahrscheinlich täuschen sie sich, denn der Gemeinoerath zählt 80 Mitglieder und würde, sogar wenn alle Anhänger der Ccntralmairie zurückträtcn, hinsichtlich seiner Mitgliederzahl immerhin noch beschlußfähig sein, so daß also nicht» .verzüglichNeuwahlen anbcraumt werden müßten. Uebervics gebt die Session des Gcmeinderaths in ein paar Tagen zu Ende, und die ausgetretenen Ultraradikalcn hätten dann sür lange Zeit nicht daS Vergnügen, sich „Herr Gemcindcratk" titulirt zu kören. Und wenn die Pariser klug wären und sie gar nicht wicderwählten? Aus Deutschland beklagt man, daß sich die Fälle von Ver tu tbeilungcn Unschuldiger i» letzter Zeit in auffallender Weise ge mehrt haben; vielleicht weiden sich dadurch unsere maßgebenden Kreise, und namentlich das Rcichs-Iustizomt, davon überzeugen, daß auf gesetzlichem Wege etwas geschehen muß, um diesen unschuldigen Opfer» der Justiz weniastens eine materielle Entschädigung zu bieten. Dem Reichstage liegt bekanntlich über diese Frage ein von den Abgg. Philipps und Lenzmann eingebracktcr Gesetzentwurf vor, der, da er die Priorität vor allen anderen Anträgen hat, unmittel bar mit Wiederaufnahme der Reichstags-Arbeiten zur Bcratbung gelangen wird. Man ist bei der Wichtigkeit dieses Antrages aus allen Seiten darüber einig, denselben an eine besondere Kommission zur Vorbrrathung zu überweisen. Ncurste Telegrammr der „Dresdner Nachr." vom 25. Juli. Berlin. Der Lbersteucrmann Meiling ist wegen Landes- verratbs zu 6jährigcr Zuchthausstrafe und Ebrverlust von gleicher Dauer vcrurtheilt worden. Berlin. Einer offiziösen Notiz zufolge ist anzunebmen. daß das neue bürgerliche Gesetzbuch sür das deutsche Reich im nächsten Iabrc zu einem ersten Abschluß gelangt sein wird. — Dieser Tage treten die Vorstände derjenigen statistrschen Centralstellcn, welchen die Bear beitung der Beruksstatistik obliegt, zur Konferenz in Kaffcl zusammen, um ihre Wahrnehmungen auszutauschen und über das Detail der Arbeit weitere Bestimmungen zu treffen. — Der „ReichSanzeigcr" veröffentlicht eine Bekanntmachung des Reichskanzlers, enthaltend Bestimmungen über die amllrchc Beglaubigung von Abel- schen Petroleum-Proben. — Zugleich wird ein Beschluß deS Bundes-RattiS bekannt gegeben, wonach als stempel- pflichtige Spielkarten solche anzulehcn sind, mit welchen irgend eines der gewöhnlichen Kartenspiele gespielt werden kann. — Von „hervorragender Seite" w,rd der „Nat.-Ztg." die Mittheilung, daß Umstände vorliege», welche die Wahrscheinlichkeit einer Auslösung der jetzigen Berliner Stadtvcrordnrtcn-Versammluiig als sehr „zurückgedrängt" erscheinen lasten. — Der deutsche Kron prinz bat in Wien eine längere Unterredung mit dem österreichischen Minister des Aeußeren, Kalnoku, gehabt. Die Meldung Wiener Blätter, der Kronprinz habe den Grafen Kainoky nicht zu Hause getroffen, ist danach unrichtig. Konstantinoprl. Die türkischen Kommissäre erklärten in der gestrigen Konferenz-Sitzung, die Pforte sei im Prinzip bereit, Truppen nach Egypten zu schicken. Äeußerung über Modalitäten, welche sich nach der identischen Note voni 15. Juli an diese Send ung knüpfen würden, behielten sich die türkischen Kommissare bis zu morgiger Sitzung vor. Port Said. Die Svrache der Eingeborenen läßt auf feind selige Absichten gegen die Europäer schließe Letzte« ncrlangcn die Besetzung Port Saids dun. Marincsoldaten. Der Kanal ist noch frei, doch ist "je Lage besorgnißerrcgcnd. «erttnrr Börse. Die Börse eröffnet«: zwar in fester Hal tung, aber bei sehr stillem Geschält, welches sich auch später nicht lcbbaftcr gestaltete. Banken schwankend. Eisenbahnen waicn leblos, namentlich deutsch«» von welchen die letzteren niedrere eine Besserung erzielten. Oksterr. Bohnen behauptet. Fran zosen halbwegs belebt. Montaiipapiere fest und still, ebenso In dustrien. Deutsche Fonds vernachlässigt. Von fremden waren Rüsten bevorzugt, Italiener dagegen angcboten. ierontt««» «. S». Jul«, »»nid«, «rcdi« 2»».7b. «UiaUbalm 180»/,. L»m- darl>k„ N7.no. «Oer Loolk—. vklt. Gildcrrciitc —. Parok-rkNle -. G»li»>cr eil,00. Ociierr.Goldrciiic —. Ui,q.0»oldrtn!e . 77cr MuSk» —. «-Orr 0!»«lc»—. S.^riciilonicisic —. Olcncli- Uiioor. «tzoidanli'il»' -- . o. «;r«-u>c»le!>ic , Un» »«ritz!,« Pap'crreiae —. Ti«coill» . E„»ptzr 77,70 üiuliig. die Diners werden im Iagd'alon servirt. Morgen trifft auch Ihre Mas. die Königin niit «brcm hohen Besuch, der Frau Prinzessin von Hohcnzollcrn, in Schandau ein, um an einem von Sr. Maj. dem König geplanten größeren Ausflug Thcil zu nehmen. — Am Sonnabend wohnte Sc. Kgl. Hob. Prinz Georg den Schießübungen des 1. Fcld-Artillerie-Rcgiuients aus dem Schießplätze von Zeithain bei. Die Artlllericschießüvungen neigen sich ihrem Ende «u. Nur das Prcisschießcn findet noch statt. Nach Beendigung der Artillcricscbießübungcu finden diejenigen der Insanteric, welche nur einige Tage dauern, statt. Es waren die letzten Tage der Schießübungen hochinteressant. Man bemerkte am Ziele durch Strauchwerk bez. Nadelholzäste rc. dargcslelitcn Wald, aus beiden Seiten, ferner ein Haus. Durch einen Wegweiser wurde ein Kreuzweg bezeichnet und eine grün-weiß angcstrichcnc Barriere deutete eine Brücke au. Es wurden nun Insantcricscheiben von dem einen Wald zum anderen gezogen. Beim jedesmaligen Passiren der Brücke wurden Salven abgegeben. Erst kamen die Vorposten, die Avantgarde und dann, durch drei große Scheiben dargestellt, der ganze Truppenkörper. Man siebt also, daß unsere Artillerie auf alle möglichen Vorkommnisse sich cinübt. Am 27. Juli rücken die Truppen in ihre Garnison nach Dresden und Ricia ab. — Graf von Dönhoff, der hiesige Kgl. prcuß. Gesandte, hat einen mchrwöchcntlichcn Urlaub angctretcn. — Bekauntiich weilt jetzt Ihre Hoheit die vcrw. Frau Herzogin von Schleswig-Holstein, die Mutter der Gemahlin des Prinzen Wilhelm von Preußen, in unserer Stadt und zollt den Sehens würdigkeiten unserer Residenz große Aufmerksamkeit. Auch dem Körnermuscu m stattete vorgestern die Herzogin einen mehr stündigen Besuch ab. nachdem schon Tags zuvor Prinzeß Louise Sophie die pietätvolle Stätte des Kömer-SckillerhauscS mit ihren reichen Sammlungen besichtigt hatte, wobei Herr I)r. Peschel, der verdienstvolle Begründer und Direktor deS unserer Stadt und unserem Bnterlande wirklich zur Ehre gereichenden Kunstinstituts die Freude haben konnte, den schönen Inhalt des Körnermuscums eingehend zu erläutern. — Tie vielfach auttretende Bcsorgniß, als werde es bis zur Vogelwiese nicht möglich sei», aus der Albertbr licke die Legung der neuen Pferdebahn zu beenden, ist unbegründet. Bereits jetzt sind die Schienen bis zum Kurfürs!c»platz gelegt, ebenso ist die Pflasterung der Brücke selbst bis zur Halste beendet. Bis zum Sonntage aber muß die ganze Brücke wieder fahrbar sein, um den zu erwartenden großen Verkehr aufnehmen zu können. Nicht minder steht fest, daß die Pferdebahn über die Albertbrücke bis zum An schluß auf die Bautzncrstraße bis zur Ankunft des Kaiser Wilhelm Mitte September fix und fertig sein muß, da der Besuch der Albertstadt durch den Kaiser wahrscheinlich Tausende von Menschen nach der Kascrnopolis über die Albertbrücke führen wird. — Der Ausflug der Kunst gen offen schast nach der Lößnitz verlies in jener ebenso anregenden als gemüthvollen Stimmung, welche sich regelmäßig bei den Kimstlcrscstcn schon vom Beginn an einzunellen pflegt. Selbst hestige Gewitterschauer ver mochten diesen Frohsinn nur auf kurze Zeit zu veischeucken. Es waren an die 300 Künstler nebst ihren Angehörigen, die am Montag Nachmittag auf Station Weintraube von einem schnittcrmäßig kostü- mirten Musikantcnchor begrüßt wurden. Die Scnsricd'schc Musik schule batte diese Kapelle gestellt, und wenn auch dieses Kötzschcn- brooacr Konservatorium niait gerade Götterdämmerung und Parsival blies, so trugen ihre munteren und unermüdlichen Klänge aus dem Marsche nach und von der „Meierei" im Lößnihgrnnde, bei de» dortigen Spielen »nd später beim Tanze wesentlich H»m Imfluß- baltcn der Jidclität bei. Die Straße nach diesem lieblichen Lößnitz- grunde war mehrfach mit Ehrenpforten geschmückt. An der Fon taine begrüßte von einem Erntewagen herab der eine der Gebr. Ziller die Kunstgcnoffcn, die unterwegs von den Bewohnern der Lößnitz mit Blumen überschüttet worden waren, mit herzlicher Ansprache. Dann gings hinein in das kühle, anmulhigc Thal, daS man noch seinen Besitzern und Verschönerern, den um die Lößnitz hochverdienten Architekten Ziller, reckt wohl das „sächsische Zillcrthal" nennen könnte, nach der Meierei, eincni überaus poetischen Fleckchen Erde. Um rahmt von grünem Laubholzwalde liegt cs da. ein wirkliches Idyll. Die bäuerlichen Gebäude sind in altdeutscher Manier mit Wappen schildern und Sinnsprüchcn bedeckt; alte Mühlenräder wurden zum Bau von Keinen Hütten verwendet und mit Silhouctten-Malcrcien ü In Konewka geschmückt ; auf einem kleinen See schaukeln sich mehrere Kalme. In diesem lauschigen Erdcnwinkel wurde gerastet und init allerhand Spiel- und Tanzrcigcn ein Paar Stunden ver scherzt. Selbst ernste Männer, wie Meister Schilling, schauten das muntere Treiben init heiterem Auge an, und wie Oscar Pietsch, der in der Lößnitz wohnhafte liebenswürdige Kinderuinlcr, lustig der Jugend zuschaute, soll man's erst noch sagen? Der nach einem Gewitterguß angctretcnc He>miiiarsch ergab lischst poetische Momente. Der Radebculcr Gesangverein batte soeben seine wack-re Production beendet, da sormiricn sich zwei stattliche Lammonzügc, die, zwei Feuerschlangcn gleich, parallel aus Fahrstraße und Fußweg sich zum Zillcrlhale hinaus bewegten, auf dessen Kämmen Höhcnscucr sich entzündeten. Die Bewohner der Lößnitz ließen von beiden Straßen seiten Rotb- und Grüi'.seucr erglänzen, sodaß der Lampionzug gleich sam eine taminoariige Feuer- und Wafferprobc zu beheben batte, namentlich an der Fontaine, die in (-farbigem bengalischen Lichte, eine wahre Kalospintliechroinokrene. ihre blitzenden Strahlen cmpor- und ihren funkelnden Wasserstau!) dann wieder auf den Lampionzug bcruiedertrieh. Ter Zug bestand die Probe „glänzend" und bekun dete seine Freude über den miss Angenehmste verbrachten Tag noch durch einen mehrstündigen Tanz im Saale der Eisenbahnresiau- ration zu Kötzschcnbrodn. Hier gab noch Baumeister Hartwig in fließender Rede den Gefühlen der Kmistgcnosien einen trefflichen Ausdruck. — Mit dem 4 Ubr 30 Min. Nachmittags von TrcSdcn-AItstadt abgehmden Eouricrzuge bietet sich von heute an direkter An schluß nach Aanrcutli. da die König!. Gencraldirektion der Bayrischen Verkebrsanslallen einen Ertrazug verkehren läßt, der sich direkt an den erwähnten Zug niischlicßt und Nachts 12 Ubr 45 Min. in Banrcutb cintrifft. In der Richtung n a ch Dresden verläßt vom 27. Juli ab Abends II Ubr ein Extrazug Banreuth, der an den Vormittags lO Mr in Dresden ankommendcn Eouricrzug an schließt. Diese beiden ErünOigc werd«» im Inleresic der Besucher ' der Bayrcutber Bülmcuicstspteie bis 31. August täglich verkehren.