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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.02.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050216027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905021602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905021602
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-02
- Tag 1905-02-16
-
Monat
1905-02
-
Jahr
1905
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-s §1 r» »8-2 « Z KS 2 L « sQ L tzFtz ^ 4- rE suchte?- fragte sie. vlo wiok Die Sache ist doch ganz eimach, ich kabe nicmalS Ware» und bausdalten gelernt: aber V-a» Guicciardini vcltteb» dies alles aus dem ff. und da bat ich «du eben, mir bei der Verwaltung meines Geldes zu lie fen »n» mich zum Sparen anzudalien. Ader man findet es ausfällig. dag er stühmvrge»S zu imr kam? Ru», nicht jedermann ist ede» ein Siebenschläfer wie gewisse Leine! Ich und der G-af fchwä-mteu tür Mdigeiiwaiiergänae. WuS ist dainn BW es ?- — Lnstitrat Körner rrchleie eine Mitteilung a» die vffiziöie „Agencia Sleiani". worin er dniiegte. jede weitere Berdandung mit der Giltst» M-'n- tignofo iei unniöglich. letztere erkläre, dnß sie künstig nur mit aeiehlxde» M'tieln a»beite» werde. Schließlich genwtt das Schriftstück die kr»de»Me Stellunannbme der iialienirchrn Presse, die „Agencla Striani" bat dieses Coniniunianö indes in Ataiien nicht nmgeaeden Wie bereits milgeieilt. erklärten die Anwälte der Gräfin Montignow, die GM» werde die Prinzeisin Anna Monika Pia unter der Bedingung he-ansgeven, daß man >dr nestaite, alle ihre Kinder zu kestge'ente» feilen und an ieiigeiepte« Orlen zu sehen. — Nach teleg-aphi'che» Meldnnyen öiterreichstchcr Blätter wurden die obigen belastenden Aussage» der Dienstbare» ans dem Kanlnlar durch feierliche Erklärungen des Grasen Guteciar- dini und eines Grasen Ntccoiiui bestritten —* Der Verein Evangelisch-lutherischer Gott es kästen im Königreiche Sachsen hielt am Dienstag in Chemnitz unter Leitung seines Vorsitzenden, Herrn Pastor Dr. Ahner-Lewsta, seine J-u-reestauptversammIung ab. Der Berein, ivelcher voriges Jahr m Leipzig sein SOiähriges Bestehen feierte, .»i sich auch im avgelausenen Jahre sehr gut weiter entwickelt. Der Kassenbestand Ende 1904 betrug etiva 25 000 Mk-, daS srud -.000 Mk. mehr als 1903. Dem von Herrn Pastor Große aus Sora bei Wilsdruff erstatteten Jahresberichte war zu entnehmen, daß 53 sächsisch« Gemeinden an bestiimnten Sonntage» Kollekten für den Goneskasten jahraus, jabrein jammeln: 25 Osemeinde» sammeln, ohne sich sestrulegen. 62 Gemeinden veranstalten eine Hauskollekte bezw. zaklen einen Teil einer anderen Kollekte für den Gotleskcisten Feste z>i gunsten des Gotteskastens fanden im Jahre >901 acht statt. Die Kaki der Mitglieder ist aus 674 ge- nieaen Durch sechs Vermächtnisse sind dein Golteskasten in der Bcricbtszeit 7275 Mk. zngeslossen. Ans der Denkschrift des Deutschen evangelischen Kirchenausschusses geht hervor, daß der- >elbe den Golteskasten als ersprießliches Glied der Kirche be- 'rochier, vnd daß er beabsichtigt, eine neue Kollekte einzusühren -ür die Diasporavflege rn sämtlichen deuticken Kirchen. Die Kollekte des Kirchenausschnsses soll auch in den Jami'ien ge sammelt werden Der der Verjamuilung ooraelegt« Unter- 'rnyiingsolan empfahl die Verteilung von 21 500 Mk. In Dcni'chland sollen unterstützt werden 11 bayrische, 1 elsässische, '! lippeich« und eine Bremer landeskirchliche Gemeinde, sowie 39 preußische. 5 hessische und 4 badische freikirchliche Gemeinden. , Der evangelischen Bewegung sollen etnm 5000 Mk zufließen. 29ester werden Unterstützungen in Vorschlag gebracht für eine Gemeinde in der Schweiz, tür 6 Gemeinden in Böhmen, ffir 12 lkerneinden in Mähren, für eine Gemeinde in Oesterreich- Schlesien. für 19 Gemeinden in Ungarn, für 3 Gemeinden in Frankreich, für 2 llniermebmiinqen in Nordamerika und für je eine Gemeinde in Südamerika und Australien. Erstmalig er- icheinen in der Unierstütznnasliste die Schule zu Lndwiqsmoos in Bayern, der Ansiedlerkirchenbau in Bluchau in Preußen, die Gemeinde Greisenbera in Preußen, die Gemeinde Mühlhausen m Preußen, die Kirchenbamen in Naugard und Obornik in Preußen, die Gemeinde Spandau, der Kirchenbau in Lobositz, der Betsaal in Wernsradt und die Gemeinde Neuhans in Böhmen. Die in Vorschlag gebrachten Beträge schwanken zwischen 50 und 2500 Mk. Dieser Verteilungsplan wurde genehmigt. —* Dos gestrige Fest der Studierenden der Königlichen Akademie der bildenden Künste: „Ein Karneval im K ü n st l e rv i e r t el" hatte die Räume des Ansstellunaspalostes bis auf den letzten Platz ae'üllt, sodaß die Ueberzahl der Gäste den projektierten Jestzug kaum zu siande kommen ließ und daß die zahlreiche Schar der Tanzlustigen genötigt war, sich aus wenige günstige Momente zu beschränken, in denen in dem Hunten Maskengewühl zufällig eine Lücke enistnird, Was zunächst das Aeußere anbelangt, so verdient vor allein der in der Auswahl der Kostüms bewiesene vornehme Geschmack — bei Künstlern eigentlich ielbswerständlrch — Hervorgeboben zu toerden. Nichts sagende Banalitäten, nffe ein zur »alftc weißer, zur Hälste schwarzer Frack, den sein Träger für ein äußerst geistvolles Ge wand zu halten schien, ivaren nur in zwei oder drei Jollen ver treten. Vorziig'ich echtes Gepräge trugen die dem Volksleben der Mittelmeerküsten eninommenen Typen: Basken, katalanische Ji-cher. Marseiller Lastträger, oor allem einig« treffliche Eremplare Neapolitanischer LazzaroniS, wechselten mit in zottige Schafsselle «gehüllten Hirten ans der Campagna, zierlichen Abbates, robusten Franziskanern, vornehmen Dominikanern, Wäscherinnen vom Ponte Nuovo, Wasscrverkäuserinncn von Tre fontane ab: dazwijche» drängten sich gefährlich echt cius- iebende Abruzzenränber. Fischer und Fischerinnen von Cavri. Sorrent, venetilinische Nobili, mit Dogen und Dogarcssa an der Svitze- Bewohner der ßhWarzen Berge, Frestanellaträger schränkten die ohnehin drangvoll fürchterliche Enge noch mehr ein: Kleinasien war nni den honten Trachten von Smyrna und Damaskus, Aegypten durch Jelachen und Beduinen reich oer- n:sten. vom Goldenen Horn aekomm.en, wandelte ein würdiger Pascha, begleitet von einem halben Dutzend seiner Hareius- 'chönsn, durch die Säle, die es merkwürdigerweise wenig äbel- uahmen. wenn ein nsugisriaer Blick und eine kecke Hand es ver- iuchten. hie vom Schleier verhüllten Reize etwas zu lüften. All- -remeine Heiterkeit erreate der große Pan, der seinen zottigen Schwanz und ieine rauhbeharien Schenkel mir Weintrauben und Weinlaub umkränzt hatte und von einer Pftfferaribanbe zu Wobltätigksjtszwecken tanzend vorgeführt wurde. Das Knnstler- m'erd Peqg'üs war um A itcboppel berabaesunken und forderte mit kläglichem Geschrei und kraftlosem Wedeln seiner Jlügei- uummel zum Benutzen seines klapperdürren Leibes als „Sammel- büki'e- stir verkannte Genies aus. Gleichen Ztveck oerivlgte ein Jtaliano als Drehorgelivieler, dessen Leierkasten tatsächlich un- oerstimmbar war — batte er doch nur überhaupt noch einen Ton, und den zu verstimmen wäre schwer gewesen. Das siegreiche > Vorbringen der gelben Nasse bewiesen zahlreiche Samurais miz di« in Dfüringen eingebrochen war. Du« aber hört« nian . ihren Döppelschwrrlera. Geisha« uiid Blumenmädchen vmn Fuße lange nicht- mehr vom Auftreten größerer Zigeuurrbanden. des Furiyama. Chinesen und lebende chinesische Pagoden/Nutz- Gänzlich zigeunersrei ist Sachsen jedoch heut« noch nicht Der land aber ivar nur durch einen Kriegsknecht vertreten, und mit rohen Aeivalt vergangener Jahrhunderte ist «S nicht gelungen, dessen Patriotismus ichien e» nicht allzuweit her zu lein, denn den Charakter deS HigeuuervvIkeS zu ändern: erst mit der fort- l er machte mit Vorliebe einer schlitzäugigen Aakoliamaschonheit schreitenden Kultur zeige» sich bei den Leuten die ersten An den Hof. An vateiländlichen CvaraktermaSken fehlte es auch »eichen beginnender Seßhaftigkeit. Redner endet« sein« A»S- nicht: ganz besonders zahlreich waren nord- und süddeutsche, sichrnngen mit einer ku^en Charakteristik deS heutigen HigeunerS, der keinerlei Anlagen Hab«, jemals «in angenehmer nnd nlltz» licher StaatSbüiger zu werden. — Die zweite diesjährig« MonatSpersammlnn« hielt dar uiiier dem Proleklorat Ihrer Majestät der Konigm-Witw« stehende ReueDreSdnerTierschud'Berein in seinem VereinSlvlal. HelbigS Restaurant, am 7. d. M. ab. die sich zabh. reichen Besuche- erfreute. Ten Vorsitz führt« Herr Rentier Neseiiiai.n, der die Beriammiung mit einer begrüßenden An sprache eröffnet«. Die Generalversammlung soll am 28. Mär» siottslnben. Beschlossen wurde. stvO Mk. Primi« an Sladt» wie Landgendarmerie »u verteilen, die bei ihrer Tätigkeit besondtreS Interesse dem Tierschutz zugewendet haben. Beschlossen wurde, der „Pserdeschutz-Vereiniguntz Deutschlands-, welche unter Leitung des Oberst a. D. v. Gpohr lGießens steht, von festen des Vereins als korporatives Mitglied beizistrelen und als Pflicht erachtet, dieses Unternehmen zu untersiützen. Werter be sprach der Vorsitzende einen interessante» Artikel der Po>«n«r Schweizer und Tiroler Bauerntrachten vertreten. >oda. eS schwer wurde, sich »wische» den verschiedenen Maitli». Maidns. Mädli». Mädem. Madeln, Mädchen. Mächen. Meechen und MecchenS zurechtzuslnden- Amerika war durch einen verstablen Gaucho und durch Winnetou, jenen Karl Maysche» rothäutige» Ueveredeld-iden» christen und Apachenhäuptling vertreten. Den Glanzpunkt de- Feste» bildete die gleich zum Beginne stattsiiidende Deartzml«. enthiillung. Daß sie nickst später stattfand, geschah aus wohl» erwogenen finanziell psychologischen Gründen. Wie der Jest- redner, Herr Rudolf Schmidt, «uslührte, tvar ja nur im An fänge des Jestes auf Uebersluy an Mammon und Opsersreudig- keil zu rechnen, und die dringende Empfehlung, alle verfügbaren Kapitalien zuzüglich der noch telephonisch hcrbeizuholenden Spargroschen in der mit fürstlicher Munijizenz ausgesiatteley Tombola aiizulegen, hätte später sicher nickt den gewünschten Erfolg gehabt. Die DenkmalSeitthüllung jelbst vollzog sich streng nach den Bestimmungen der revidierten Tenkmolsenlbüllungs- feier-Ordnuny: der Redner wieS darauf bi», daß weniger da- Denkmal selbsi Schwierigkeiten verursacht hätte, denn es konnte Tierschutz-Zeitung „Fliegende und musikalische Fische" betr. Die elfteren vermöaen sich an« dem Wasser bis 8 Meter hoch an 10V bis 120 Meter weit sortzujchleudern. Die musikalischen Fisch«. veränderlicher Bemsiellung lil Frage kommen, sowie die .lnord-j > der bringt nur ein«, bestimmten Ton heraus. Die gesamte« nimg von Banken n» Halbkre.s um dasTenkmal. lximit die gleiche» den Akkorden einer AeolSharfe. Demselben Blatt «chiitzleute daraus Platz nehmen konnten, die das Denkmal dem «in Beweis vo» der GedächtniSkrast mancher Tiere zu schütze des Publikums zu enipjehlen haben, schwerer war es, «„tnshnien, wonach eine Hyäne einen iungen Mann, der sie aus ein geeignetes su,et zu finden: für die Künstler konnte za nur . ' ' ^ da-Z Symbol der Schönheit in Betracht komn en, waS Schön heit ist, weiß ja jedermann, aber leider auch jeder besser, und in der staatlichen Niederlage vorschriftsmäßiger Denkmäler fand sich ein Modell der Schönheit leider nicht vor. Man mußte alio erst ein iolcbes schassen und dabei auch den verschiedenen Rich tungen insofern Rechnung tragen, als weder die „richtige ältere Kunst", noch die schlechtweg die „Andere" genannte zu kurz kommen durste. Nach § 7 der amtlichen revidierten Tenkmal- eitthüllunksseier-Ordnung fiel di« Hülle unter dreimaligem, vor- schristsmätzig nach .stählen eingeübtem „Hurra! Hurra! Hurra!" Jahne des „Kwiecher-JercinS der Baker-Innung" senkt« Die - - sich dreimal, und ans hohem Postament zeigte sich die verkörperte amtliche Schönheit. Brrr. . ., flankiert von einer Figur, die das Schönheitsideal in einer Prima Ballerina Berliner Telera darstellte — einer näheren Erläuterung des Denkmals und seiner Schönheiten widersstzte sich diese- selbst, mit tiefer Baß- stimme Protest gegen ein längeres Stehen erhebend, und verließ Ichließlich sein Postament, um sich mit dem Mzeichen seiner Würde, dem langen Tüncherpinfel. in das Gowühl der Tan zenden zu stürzen, — Später traten drei in Schwälmer Bauern- lracht gekleidete Paare zu einem Schwälmer Tanz an. der mit seinen naturwüchsigen, lebhaften, von schallendem Vändeklatschen begleiteten Formen gewaltig mit den ehrbaren, altväterischen Rhythmen kontrastierte, die den das Fest eröffnenden Bieder maiertanz, eine würdige Urgroßvätergaootte. auszeichneten. Interessant war es. in der Begleitmusik zu dem Schwälmer Tanz j die musikalischen Motive zu verfolgen, aus allwäbliches Abschleifen der Mnkee-Doodle, inoffizielle Nationalhymne, gebildet hat. In den Nebenräumen hatte sich ein zahlreich besuchtes Onbnrst » ls asist nc>ir cko p»ri-- elabliert, in dem Vorträge meist überlustigen Genres Stürme von Heiterkeit entsessellen Es wurde 1 Uhr, ans welche Stunde die Gewinnverteilung auS der Tombola festgesetzt war. und noch später, ehe nur einzelne Gälte daran dachten, aufznbrechen. Tie weitaus überwiegende .stahl blieb bis m die frühen Morgen stunden in ausgelassenster Fröhlichkeit beiiammen, unter ihnen auch der größte Teil der Ehrengäste, wie Herr Geh. Hoffat Prosessor Dr. Woermann, der Direktor der König!. Gemälde galerie, die Herren Professoren Bracht, Prell, Banzer, Diez, Gußmann. Kuebl, Herr Geh. Regierungsrat Dr. Rumpelt u. a. —* Im Verein für Sächsische Volkskunde hielt gestern abend Herr Lehrer C. Gnde-Radeberg «inen Vor- erzogen hatte, nach fünf Jahren wledererkannte. Au» ixm „Deutschen Tierfreund" wurde berichtet, daß zur Zeit in Deutsch land 300 Tierschuhvereine mit 106 651 Mttglicdern bestehen, wobei zu bemerken ist, daß die Zahl der Vereine in den letzten drei Jahren um 42 und die der Mitglieder um über 7000 ge stiegen, Nach Bekanntgabe der Namen der neu ousaciiomme- nen Mitglieder berichtete der Vorsitzende, daß im Asvl d«S Verein-, Görlitzer Straße IS. 64 Hund« 179 Tage und 39 Katze» 75 Taae im Januar Aasnahine und Verpflegung gesunden haben. —» Der Männergesangverein „Melotzia* lLei- tung: Her- P. T- Sffdesi tstest am Tonittag >m .M»senda»se- einrn Fomillenabenb ab DaS abwechsln»gsreiche Piogramm deS einleiienbru Kvinm» wnrde in ,nicke- Folge d» -bgefnlitt Med- rere Eboir von Abt. Schnitz, Schöffe« »»k> Fii-st-lbusch wnrden lesich nnd an-elncksvoll znm Vvenag g-dracht. Herr K->»zeet- stliiar« Wegeleben ln»g mit bestem Eifolar .L-ed an de» Abend- siern" au» Tam-Käuler- u--d „Der letzte G-»ß" vo» Levi Here Rrittatoe M 9ieiin>a»n eenirte mit se-'-en kk>te>e» Da,bie«»»ge» ra»schende» Beilall. Aber auch tue andr-e» m»silalls«v-vuin->risii» scheu V-'Niäge lagen in besten Händen u«d erw ckten große Heiter keit. M » e-nem Voll ichloß bei gnt besnchte Bor«>agsnde„v. —* Der Piokne-st Hr>r Paul stiege »Horn kann beule ans eine 35>äbrlge Tätigkeit bei ber L gucu--Fab>ik W-'ldemar Schmidt, D»e»de»-N,i>stabt. ziirückvlickcn Reiche A-,erke«nn»a leiten- keiner CbeiS unv des Peiionals. sowie Aulmkrksamleilen von nad und lern wurde» dem allieitS belichten und geachle:en Manne zu teil * lieber die llebelstände im Berufe der Markthelfer denen sich durch s und Packer beriet eine Versammlung im „Volkshanse-. WS die amerikanische Referent sprach Redakteur Riem vor überfülltem Saale. —* Mit dem 16. d. M's, errichtet der „Invaliden- dank für Sachsen" im Geschäft« deS Herrn Hugo Faber, Kötzschenbroda, Meißner Straße Nr. 10, eine Filiale für die Loßnitz, welche in erster Linie dem Billettvcrkaus für die Komal. Hoffhealer und für das Nesideiiztheater dienen soll, Herr Faber stellt nach telephonischer Veriiondigung mit der Billett-Zentrale in Dresden den Billettkänsern «inen Jn- terimSscbem aus. Die Billetts werden dann gegen Vorzeigung dieses Jnterimssch^ins vor Beginn der Vorstellung an der Kaffs des betreffenden Theaters in Eingang genommen, so daß also die Bewohner der Lößnitz nickt mehr nötig haben, behnftz Be sorgung von Billetts eine besondere Fahrt nach Dresden zu unternehmen. trag über ,-Zigeuner in Sachsen". Dieses zweifellos interessante Kapitel aus der sächsischen Külturgescbichte fand eine eingehende historische Würdigung. Darnach war die Behandlung der Zigeuner, die nachweislich wohl zuerst zur Zeit des Constanzer Konzils in Deutschland, 14 000 Kopie stark, unter Führung eines Hauvtmanns, der sich Herzog von Klein-Aegypten nannte, ans tauchten, zunächst eine fehr barte. In allerdings richtiger Er- kenntnis dessen, was sie waren, nämlich Gauner und Tage diebe, Räuber und Landsriedensbrecher, hielt man es nach den blutigen Gesehen der damaligen Zeit kür nötig, jeden im Lande betroffenen und erwischten Zigeuner einfach zu töten. Daraus abzielende Reskripte sind von einer ganzen Reihe sächsischer Fürsten erlassen und luimer wieder erneuert, ja. zur Warnung und Be» — Oberkriegsgericht. Unter der Bnklaox de" Miß handlung. vorschriftswidrioen Behandlung und Beleidigung eines Untergebenen siebt der 1880 zu Homm (Kreis Hoyerswerdas ge borene Unteroffizier Jongnn Heinrich Matlern von der 5. Batterie des 48. Feldartillcrie-Regiments. Es wird ihm zur Last gelegt, während der letzten Nekruten-Ausbildungsperiode sich geaen den zu seinem Geschütz gehörigen Kanonier M, wieder» holt tätlich vergangen zu haben, Lw soll er diesen beim Geshütz- Ererzieren wegen einer Ungeschick ichkeit so heftig an die Nase gefaßt haben, daß sich bald darauf Nasenbluten einstellte und dem Manne die Tränen in die Augen traten, Ern anderes Mai soll er idm mit der Faust einen Stoß in den Rücken versetzt haben, sodaß der Kanonier geaen das Verschlußstück des Geschütz- -- » rohres flog. Beim Turnen hat der Unterofftzier nach der An- lehrung für jedermann sogar von den Kanzeln verlesen worden.! klage denselben Rekruten, den er auch mit unrassendcn Redens. Trotz aller Reskripte »rd Verordnungen aber kamen die Zigeuner i immer wieder ins Land und waren nicht auszurotten, und ^ manches Dörflein weiß von förmlichen Gefechten zu berichten, welche sein« Bewohner mit Zigeunern hatten hesteken müssen. Am meisten florierte das Zigeunerunwesen zur Zeit des dreißig- ^ jährigen Krieges, wo sich auch entlaufene und versprengte Soldaten, Marodeure und anderes lichtscheues Gesindel unter die Zigeunerbanden mischte. I» starker Kopfzahl und vorzüglich bv- arten l>elegtr, am Halse gewürgt, wodurch der Gemißhandelte eine Wunde davontrug, die noch wochenlang sichtbar war. Der Angeklagte will sich teils der Vorgänge nicht mehr entsinnen können, teils sucht er sie als harmlos hinznstellen. Den Vorfall beim Turnen erklärt er damtt. daß er den Mann lediglich zu Korrekturzwecken am Halse angefaßt habe, damit er den Kops hock nehme. Von seinem Batteriechef wird der Angeklagte vor- züglich beurteilt und als ein Unterosizrer geschildert, der sich waffnet. streiften, die Bandeo überall in deutschen Landen und gerade in der Behandlung schwächlicher nnd schwerfälliger Leute auch in den sächsischen Erbländern umher. Zu Ende des 17. Jahr hunderts und spater wurde die Bchandlung der Zigeuner etwas milder: man bracht« sie nur über die Grenz« oder setzte sie ge» fangen und verwendete sie keim Festiingsbau, ja man steckte sie sogar unter die Soldaten, «in Erperiment, denen Zweifelhaftig keit man jedoch gewiß bald eingeschen hat. 1722 mußten sogar , die Truppen einer Anzahl deutscher Neichsstaaten argen ein« ! Zigeunerschar von etwa 1500 Personen mobil gemacht werden. »n denen der Verletzte zähle, bewährt habe. DaS Lriegsgerichi der 33. Division hatte den Angekagten nur wegen vorschrifts widriger Behandlung und Beleidigung eines Untergebenen in je zwei Fällen zu 7 Tagen gelindem Arrest verurteilt. Hier- gegen richtete sich die vom Gerichtsherrn eingelegte Berufung, »ach reffen Ansicht Bestrafung wegen Mißhandlung hätte eirttreten müssen: auch die Gesamtstrafe erschien chm zu gering. Zur Be gründung wurde vom Vertreter der Auflage ausgeführt, daß pomelriichen Erkennungsdienstes zu Berlin sind sämtliche deutsche Meßkarleil aufbewahn. Wesentlich einfacher ist die 1901 in England zuerst eingeführle Daktyloskopie, Sie folgt der ge- läuftgen Tatsache, daß nicht zwei Bauiublätter können ausfindig gemacht werden, die unter dem Mikroskop betrachtet, genau das selbe Zellengewebe aufweijen. Die „Jingerschau" unterscheidet in der Zeichnung der Papillarlinien des obersten Fingergliedes vier Klassen von Plustern, das Bogen-, Schlingen-. Wirbel- und da- zusamwengefttzte Muster, Am diesem natürlichen Schema hat der Erfinder Henry eine sinnreiche Registratur ausgebaut, welche es binnen kurzem ermöglicht, den Längsinger oder ion- sttgen Kunden wiederzuerkennen. In neuester Zeit wird auch in Dresden durch Ober regierungsrat (jetzigen Polizeipräsidenten > Köttig die Daktyloskopie in An wendung gebracht. Voraussichtlich wird sie wegen ihrer leichten Anwendbarkeit eine weite Verbreitung erlangen. Ist der wirk liche oder vermutliche Täter gefaßt worden, >o sind die Möglich keiten zu beachten, durch welche der Schuldverdacht abgelenkt wird, die sogenannten Kollusionen, Besonders interessant sind die Mitteilungen über das Entziffern von Geheim schriften, die säst durchgängig aus der Permutationschiffre beruhen, die anstatt ver Buchstaben andere Zeichen airwendet. Wenn die Buchstaben durch Zahlen oder Zeichen ersetzt werden, so ist der Schlüsse! zur Lö'ung die statistische Tatsache, daß die Buchstaben nach ihrer Häufigkeit in bestimmter und zwar fol gender Ordnung marschieren: e, n, i, r, ', t, u, d, a, b, g, o, l, o. irr. Besonders verschmitzt ist die Anwendung der Patronen chiffre, Dre Herren Korrewondcnten haben dieselbe durchlöcherte Schablone, äie wird beim Schreiben aufgelegt, und da. wo ein Loch ist, wird, je ein Buchstabe geschrieben, hinterher füllt man die Zwischenräume mit nichtssagenden Buchstaben aus, DaS »ächstwichlige Mittel zur Ueberführung des Täters ist di« Gewinnung von Zeugen. Beachtenstvert sind die Ausfüh rungen über die Beobächtungssahigkeit des Zeugen^ die in mar kanter Weise durch folgende aus dem Leben gegriffene Beispiele «»läutert wird: «Ein Waldarbeiter wird in der Regel Vor gänge und Erscheinungen im Walde richtiger beobachten, als ein aeiitig noch lo hochgebildeter Städter. Ein Herr kann mit einer Dame fünf Minuten sprechen und siebt vielleicht nicht, daß sie Spitzen «n Kleide hat; «ine Dame, vis an einer anderen im Fluge vorübersährt. beobachtet dabei, was die andere für Spitzen hat und ob sie echt sind." Auch die Erinnerungstreue ist erheblichen Schwankungen unterworfen, sodaß man den Kanon ausstellen könnte: die Turchschnittserinnerung ist fehler- und lückenhaft. Ein hierüber von Professor v. Liszt in seinem kriminalistischen Seminar angestrllter Versuch ergab Folgendes: Ein praktischer Strafrechtssall wurde als Aussage des Angeklagten vor einer Gruppe von Zuhörern vorgetragen, dann von einem Zuhörer der ersten Gruppe vor einer zweiten Gruppe, von einem der zweiten vor einer dritten, von einem der dritten vor einer vierten sofort weiter- und nacherzählt — srei aus dem Gedächtnis. Die vierte Erzählung ergab eine voll ständige Entstellung des Falles im ganzen, wie in allen seinen wesentlichen Einzelheiten, wiewohl doch die größtmögliche Energie des Erinnerungsvermögens aufaewandt worden war. Namentlich ist die dichlende Pl-ontasie unerschöpflich im falschen Alibibeweis, in der Vorspiegelung von Zeit- und Raum umständen. nach denen es ausgeichlossen erscheint, daß der Ver dächtige am Tatort gewesen sein kann. Hier wird der Menschen kenner mit Nutzen sich nach dem Spruch von Gaboriau zu richten 'haben: „Wenn der Alibibeweis gar zu intelligent ist und mit zu viel Geschick einer Sache zu Hilfe kommt, so muß man glauben, daß er irgendwie künstlich herbeigesührt ist." In dem besonderen Teil des Werkes werden die wichtigsten Arten und Gruppen der Verbrechen: Diebstahl. Hehlerei, Be trug. Brandstiftung, Urkundenfälschung, Münzfälschung und Mord nach den Gesichtspunkten der Feststellung des obiektiven Tatbestandes und der Ermittlung und Ueberführung des Täters methodisch erörtert. Erschwerend und erleichternd zugleich für die Ermittlung des Täters ist daS im Diebstahl wirksame Spezialistentum, das eine genaue Kenntnis der bis zur Meisterschaft ausgeprägten Handsenigkeiteu und Kniffe voraus setzt. Mit besonderer Sorgfalt ist das schwierigste Kapitel, in dem der Verfasser anerkannte Autorität ist, die Brandstif tung behandelt. Einen neuen und -hochinteressanten Beitrag zur Darstellung der Verbrechen gibt daS Kapitel über Münz fälschung, Unechtes Metallgeld wird meistens durch Guß hergestellt. Hierbei enisteht am Rande der Münze, wo die zwei Hälften der Form aneinanderschließeir, eine hervorstehende Naht, ferner haftet an der Mäuse da, wo daS Metall in die Form gegossen wurde, ein keiner Metallzapfen, der vom Fälscher weg- gefeilt wird. Anhaltspunkte für die Untersuchung blcten Farbe, Glanz, Klang, Größe, Dicke, Gewicht der Münzen, auch das Gepräge der Falsifikate weicht säst immer in Einzelheiten von den echten Münzen ab. Unechtes Papiergeld erkennt man an Milveichungen im Papier, in der Schrift, Zeichnung und Farbe. Namentlich die Guillochierung, der durch ineinander- verschlungene Linien gebildete Hintergrund, ist bei Nachahmun gen fast immer falsch nachg«bildet. Ein bequemes Mittel, die Unechtbeit von Scheinen zu erkennen, besteht darin, daß man den verdächtigen Schein und einen gleichartigen echten in ein Stereoskop legt. Soll der verdächtige Schein echt sein, so muß sich, abgesehen von der Nummer, «in vollständig einheitliche- Bild ergeben. 'Der FalsckMÜnzer wird selten in kl-^rnnti, meist auf Umwegen, durch Beobachtung der Verbreiter deS Falschgeldes entdeckt. In die dunkelsten Tiefen führt uns daS Schlußkapitel über den M o r d. Bei ollen Maßnahmen zur Ermittlung des Täter- ist äußerste Schnelligkeit geboten. Mustergültig in dieser Hin sicht ist der für Mordsälle bei der Hamburger Kriminalpolizei ausgestellte Äobilmachungsplan. Dort sind sämtliche Beamte in 8 Kommandos eingeteilt. Die Beamten des Kommandos I begeben sich von dem ihnen angewiesenen Sammelplatz unverziig- lich nach der Meldung des Falles an den Tatort: vie übrigen Gruppen revidieren und beobachten alle in Betracht kommende» Räumlichkeiten von den Knotenpunkten der inneren Stadt bi- zum äußersten Winkel der Bcrbrecherkneipe in Abteilungen von zwei bis vier Manu. Es ist erstaunlich, was für eine Fülle von Wissenschaft und Weisheit aufgeboten wird, um nach Verletzung des Rechtes den Spruch der Gerechtigkeit fällen zu können. Die Nemesis der ^ -- '-r " - - - > -iifftrrit, wie die st de« blanken ^ ... ausniattnt. Wer tiefer schaut, wird in dem wissenschaftlich strengen und empirisch genauen Untersuchung-verfahren, wie «S WeingartS Werk ent wickelt, den Sieg des Realismus erkennen, der unter der meister- basten Führung des großen Weisen von Königsberg, Jmmannek Kant, auf ollen Gebieten Einzug gehalten hat. aus de«« «a» geistigen Rinaen sucht. hrheit in heißem
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