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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.05.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030502011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903050201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903050201
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-05
- Tag 1903-05-02
-
Monat
1903-05
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.05.1903
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* ü L - -7 ^ r» .L kr» L - « v r» ,- hau» könne den Bericht nicht zur «echandlung ziehen. Minister» Präsident v. Szell, der nur unter unausgesetztem Lärmen. Toben. ,mßstampfe» brr oppositionelle» Abgeordnete» keine Rede sorisetzen konnte, erklärte, er müsse den Vorwurf einer Verletzung der Ver- tassung zurückweisen. Die außerordentliche Rotloge sei entstunden, imil die Obllruktivii gewaltsam die Willensäußerung der Majorität verhindert habe. iUuauSgesetzte Zurufe von links: Versassungs- druch! Abgang! Abdanken! Der Präsident schwingt fortwährend die Glocke.> Der Ministerpräsident, welcher sich m dem unge heuren Tumult nur schwer verständlich machen kann, beruft sich darauf, da,, das Abgeordnetenhaus versammelt sei. das die Ver- aiilworllickkeit des Ministerpräsidenten geltend machen könne. Es sei weder ein ungesetzlicher noch verfassungsloscr Zustand, noch weniger könne von einem Verfassungsbruch die Rede sein. Die "pnoiliio» habe nur zu erlauben, das, verhandelt werde und die Abstimmung erfolgen solle. lstürmischer Beifall rechts, tobender Widerspruch und Geschrei links.! Der Ministerpräsident finit erhobener stimme!: Ich oedaure, das, ei» Teil der Oppo sition die Redefreiheit io ausfaßt, das; er dem Ministerpräsidenten nicht gestatten will, gegen den Vorwurf des Bcrfassungsbniches sich zu rechtfertigen. Ta der Präsident Apboiwi trotz unanSgesetzier Ermahnung die Mibe nicht wieder Herstellen kann, und die Zwischen- ruse, die den Ministerpräsidenten stören, kein Ende nehmen wolle», wird die Sitzung unterbrochen. Nach der Pause kann der Mi nisterpräsident eine Zeit lang seine Rede ungestört sorisetzen, bald aber erhebt sich neuer Lärm, und die Zurufe eines Teils der Opposition verraten deutlich die Absicht, Szell nicht ruhig sprechen zu lassen Der Präsident des Hauses verliest endlich den Para graphen der Hausordnung, der ihn ermächtigt, einen Ruhestörer, der trotz wiederholter Ermahnung bei seiner Widersetzlichkeit be- harrt, dem ImmunitätSausschnß anzuzeigen, der dann über den Ruhestörer eine Ordnungsstrafe verhängt. Der Ministerpräsident beendet seine Rede mit der Erklärung: Wenn die Minorität sich als Vertreter der Nation hinstelle, so lei dies ein schwerer Irrtum und Selbstbetrug, und wenn sie Gewalt anwcnde, so sei das eine 'cbwere Anmaßung. sLanganyaltender Beifall rechts. Lärm und Widerspruch links ! Die Debatte nimmt sodann ihren rußigen Verlaus. Komjathu sKossutbvarteü erklärt, daß der vom Minister präsidenten vorgeieate Bericht das Budgetprovisorinm nicht ersetzen könne Der Bericht sei in der Verfassung nicht begründet. Den- »och wünsche er. über denselben zu verhandeln. lZuruf des Mi nisterpräsidenten: Ich habe nichts anderes gewünscht.! Abg. Vötbv lparteilos! stimmt dem Vorredner zu und stellt fest, daß die Verantwortlichkeit für den Erler-Zustand ausschließlich die Regierung rrcffe. Nachdem die Oppositionellen Hollo und Gabriel Npron den Obersten Rechnungshof einer verfassungswidriaen Ueberschreitung seiner Befugnisse beschuldigt haben, erhebt sich Ministerpräsident v. Szell, um das Vorgehen des Rechnungshofes zu reclmertigen. Die stürmischen Szenen erneuern sich, io daß Szell unter minutenlang währendem ^Lärm und Toben nicht zum Worte gelangen kann, worauf die Sitzung wieder unterbrochen wird und der Kammerpräsident eine Panse anordnet. Pari s. Der König von England ist um 3 Nhr nach mittags hier cingetrosfen. Als der König in englischer Gcnerals- unisorin dem Züge entstieg, eilte Loubet aus ihn zu und begrüßte ihn herzlich. Paris. lPriv-Del! Die Polizei bat sämtliche illustrierten '.eittchristen, welche Karikaturen König Eduards enthielten, de ich l a g n a h m c n lassen. Nantes. Einer der Offiziere, die mit der Ausrechterhaltung der Ordnung beauftragt waren, während die Siegel an das Praemonstratenserkloster gelegt wurden, der, Leutnant de Leitavis von den Dragonern, hat, nachdem er seine Mann- 'cha'i an Orr und Stelle geführt hatte, seinen Posten verlassen. Tein diensttuenden Polizcikommiffar erklärte er, er habe den Be fehl seines Vorgesetzten ansgesührt, weigere sich aber, irgend einem 'Aufträge der Zivilbehörden Folge zu leisten. R o m. Nach dem „Messagero" soll derBesuchdes Zaren in Rom am 27. Mai erfolgen und der des Präsidenten Loubet fünf Tage guvor. Rom. Deputiertenkammer. Der Minister des Aeußer» erwiderte ans eine Anfrage, die Regierung verfolge pflicht gemäß mit Aufmerksamkeit die Ereignisse in Makedonien, sie ent- halte sich streng eines üolierten Vorgehens, sorge aber dafür, daß Italien nicht bciiertc siche. Die Lage in Makedonien sei gewiß ernst, dürfe aber doch mit Ruhe und Vertrauen angesehen werden, weil die Mächte entschlossen den Frieden wollten, und die Anf- rechterhaltung des -Untns gua als sicherste Gewähr dafür an- sehen, daß der Friede nicht gestört werde. Dieses Ziel werde von den Mächten in vollster Einigkeit erstrebt. N cavel. Eine Division des Mittelmeergeschwaders hat Be fehl erhalten, sich nach Saloniki zu begeben. Madrid. Die Feststellung des Wahlresultats in Jnfiesto veranlaßte Unruhen da die Wahl des Demokraten verhindert norden sollte. Die Volksmassen wollten in das Stadthaus ein- dringen und griffen die Gendarmerie an, die von der Waffe Gebrauch machte. Zehn Personen wurden getötet, darunter zwei Frauen: es gab so viele Verwundete, daß Aerzte von Oviedo herbei- genffen werden mußten. Bern. Der Bundcsrat beantragte, bei der Bundes-Ver- 'cimmlung die Neu bewaffnung der Feldartillerie mit einem non der Erperten-Kommission vorgeschlayenen 7 Zeniimcter- Rohrrücklaittgeschütz der Firma Kruov in Essen. Muniiionswagcn, Munition »sw.. sollen in der Schweiz hcrgestellt werden. Die bisherigen 56 Batterien zu sechs Geschützen werden erseht durch 74 Batterien zu vier Geschützen. Dafür werden die Munitions- dotarinnen für jedes Geschütz von 500 ans 800 Schuß erhöht. Die Versuche mit den Feldhaubttzen und Gebirgsgeschützen sind noch nicht abgeschloffen. Tie Kosten der Neuoewaffming der Feld- arlillerie belaufen sich auf 21700000 Frcs., wovon 700000 Frcs. aus dem Fonds für den Erlös aus dem Verkauf alter Waffen ge deckt werden sollen, mährend 21 Millionen ans der om 26, März beschlossenen Oprozentigcn Anleihe zu decken sind London. Lnigi Arditi der Komponist des „Kuhwalzcrs", ist heute früh in Hove bei Brighton gestorben. Glasgow. Ein bier seit einiger Zeit bestehender Ausstand der Maschinenbauer am Clvde nimmt ernstere Gestalt an: heute war so gut wie keiner derselben zur Arbeit an getreten, K o u st a n t i n o p e l Meldungen über die gestrigen Vorfälle ui Saloniki, die infolge Zerstörung der Leitung verspätet hier ein gingen. besagen: Mittwoch abend wurden seitens des makedonischen Komitees an etwa 50 Punkten der Stadt und Umgebung D o n a m i l o n i ch l ä ge verübt. Durch den Brand der Ottomam Vank-Filiale wurde auch die gegenüberliegende Metcllinbank er griffen. Die Gclddcvots der beiden Baiuen sollen gerettet sein. Auch gegen den Fremdenklub und mehrere Restaurants wurden Bomben geworfen. Truvpcn. Gendarmen und Polizei verfolgten d e llebcltcitcr, daher fanden bis nach Mitternacht dauernde Kämpfe statt. Aus beiden Seiten gab cs viele Tote und Verwundete, darunter viele Unbeteiligte. Der Werkstättenkciter der Orient- best»! Gustav Billigs erlitt bei den Erplosionen einen Schicnbein- bruch: sonst ist niemand vom Personal verletzt. Auch die Bau anlagcn der Bahn sind unbeschädigt. Der Bali und der Militär kommandant erschienen am Ärandplatze und ließen alle Straßen durch Truppen besetzen, die Konsulate und andere hervorragende Gebäude militärisch scharf bewachen. Der Bali versprach den Konsuln möglichsten Schutz der Fremden. Außer einigen Schul digen. sowie bewaffneten Bulgaren wurden auch zahlreiche Ver dächtige verhaftet. Die Erregung ist groß. Handel und Ver- militärrsche Beratungen abgehalten. Die Gerüchte, daß das dritte Korps in Saloniki und das zweite in Adrianopel mobilisiert wer den, bestätigten sich bisher nicht. Rach türkischen Angaben wurde auch gegen das türkische Hauptpostamt in Saloniki ein Bomben- Attentat verübt, ohne daß großer Schaden angcrichtet wurde. Bei dem Anschlag auf die Oltoinanbank fuhren die Ueoeltäter bei der Bank vor, überwältigten die LAacho osten. drangen >n das Bank gebäude ein. und brandschatzten cs durch Dunamitervlosionen. Ottawa. Der kanadisstze Premierminister verlas im Unter- Hause folgende Meldung des Regierunasverincssungs-Insvektors über die Katastrophe in Frank: 88 Personen wurden ge tötet, darunter 1ü Kranen und 15 ikinder. De Eindämmung deS Flusses macht keine Schwierigkeiten. Der Bergsturz war etwa 4000 Fuß lang und erstreckte sich vom Gipfel des Turtlebergcs nach Westen her über das Tal und die andere Seite der Höhen hinauf. Er dehnt sich fächerartig aus, so daß das äußerste Ende des Absturzes fast zwei Meilen breit ist. Von dem Flusse ist eine Meile weit keine Spur zu sehen, doch fließt das Wasser so schnell wie es ankommt, unten durch die Felsen hindurch. Man glaubt »ist», daß dadurch weitere Abstürze veranlaßt ivcrden können. Ein Erdbeben oder ein vulkanischer Ausbruch fand nicht statt. Me im Bergwerke arbeitenden Personen entkamen, mit 'Ausnahme von zivei Mann. 4lach anderen Meldungen muß die Pacistebavn ein Zweigaleis bauen, da das alte Gleis verschüttet ist. Man glaubt, die Ursache des Bergsturzes sei das plötzliche Schmelzen des Schnees infolge Eintritts großer Hitze gewesen. Berlin. sPriv-Tel.l Produkten-Börse. Der Ge- treidcmarkt war ziemlich ruhig, doch blieb die Tendenz im all- gemeinen fest. Die schlanke Aufnahme, die die ongekündigte Ware findet, hatte eine Verminderung des Angebots zur Folge. Außerdem lagen vom Auslande vorwiegend günstige Tendenz- berichle vor. An gestriger Nachbörse war Weizen SO Pfg„ Roggen 7S P'a. gegen amtlichen Schlußpreis gestiegen, heute konnten beide Brotfrüchte die erzielten Preisbcsserungen voll behaupten. Weitere Avancen wurden durch das nach wie vor prachtvolle 'Wetter und die Meldung wesentlich vermehrter Getreideverschiffiin- aen Argentiniens verhindert. Hafer sehr füll, Mais loco fest. Rüböl wenig verändert. Spiritus nicht gehandelt. Z»m Schluß der Börse war Getreide fest, Mai-Roggen etwas iveiter anziehend. — Tie heutige Aufnahme der hiesigen Getreidebestände er gab: 4117 Tonnen Weizen, 399 weniger gegen 1. Avril d. I.. »nd 12199 Tonnen Roggen. 878 Tonnen mehr. — Wetter: Schön, Westwind. Hr»»ri»r» » «I. >»«>-».> Krkdt! 218,—, «ittom« >90,so. rrezdnrr oank >81 iv «>aal»»s»n —. L°mb«r»»» l«,— LiuradMI» —, IN,,« Sol» —. ö«rwgt«>en —. Ruhig. 2>ar>». >8 Uhr nackm.i Si«n«e S7,U7'I«ali«n«r laS.S«. Spanier 87,72'/,. voriugieleu 82.30 Türken s»,82>/,. Türlenloote >2V,8». LNomanbanl HW,—. Siaaiidohn —,— Lombarden 88, -. ilneinichieden. 0r«h»ne»marn. «Le»»» re, Mai 24.W rer Jertbr.-rezbr. 78 steigend. Sririlu» rrr Mai «i> 78, rer Sepiembr-December 40,28, fest, «üb»! re» Mai 81,HO, per 2!e»iember-T-e,e>nder 84,28, ruhig. «imstrrdaiu. orrduüe» .-verichi. »euen «er Mai —. -er Nord». —. AefchäüSioS. Roggen oer Mai —, »er dliober —. Gei-häftSlog. London lDroduklenbericki.i Amsterdam WeNen fremder fest, englNiher stetig, Mai- amerik. stetig, ameri!, Mehl fest, Gerste und Hafer ruhig, — Wetter: BewSlk», «leb« übernommen. — Zur Verleihung de» Aönia»aö»eiche»» ist Jäaer-Kompaanie dann in Vorschlag zu b Ausbildung, im Schießen unter billiger Berückst schieden« Ersatzverhälinisse der Schießarrsdrldrm treffenden Jahre für das Kviserabzeichen vor pagnie der Königlich preußischen Jäger «nd Der Kommandeur der S. Jnfantene-Driaade 4.. . lich im Einvernehmen mit der Königlich preußischen ^ der Jäger und Schützen das Eno-de,lich« festzustelle« uvo Generalkommando des 12. ll- K. S.l Armeekorps entsprechende Meldung zu erstatten. Die AnSwohl der zur Verleihung des Köniasabzeichrn» in Vorschlag zu bringenden Batterie der Feldartillerie erfolgt seit 1902 unter Mitwirkung des Königlich preußischen Inspekteurs der Frldartillerie. Die betreffende Banen« wird nur dann zu der genannten Auszeichnung in Vorschlag ge bracht, wenn ihre Schießleistungen aus der gleichen Höbe stehen, wie die der preußischen Batterien, welche zur Verleihung des ÄaiserabzeichenS vorgeschlagen werden. — Mir werden vom Bürgeransschnß für patriotische Kund gebungen gebeten, auf folgendes noch aufmerksam zu «nachm: Di« kehr »osten. Es verlautet, daß gleichzeitig mit den Vorkomm- niisen in Saloniki auch im Vilaiet Monastir verschiedene Aktionen stattgcfunden lniben. Gerüchten zufolge haben starke Banden die bulgarische Grenze überschritten und größere Kämpfe slciiigc- innden Bestätigung dieser vielfach in der Erregung über die Salonikier Vorfälle übertriebene» oder von den .Komitees lanzierten Nachrichten sehlt noch: nur über einen vorgestern aus der Malesch-Planina im Kreise Pechoischowa im Vilajet Uesküb erfolgten Zusamme»stoh mit einer großen Bande verlautet, sah die Bande angeblich mehrere .Hundert Mann stark und der »ampi sehr hartnäckig war Ans beiden Seiten waren große Verluste zu verzeichnen Am 25. d. Bi. fand 10 Kilometer süd lich von Krajowa im Vilajet Uesküb ein Zusammenstoß mit bulgarischen Banden statt. Die Banden verloren 4 Tote und Ni Gefangene, die Türken hatten 2 Tote. Konstantinopcl. Ter Urheber des Bomben-Atten tats auf dem französischen Dampfer „Guadalquivir" wnrde nach türkischen Angaben in Uesküb verb-ntet. Die Pforte erklärte, angesichts der Dynamitaklio» der Komitees müsse ganz Europa dies als Anarchismus verurteilen und entsprechende Maßregeln gutzeißen. Tie Pforte bereitet über die Ereignisse ein Zirkular <« Be Mächte vor, Sie wird zum Sckmhe der fremden Oerlliches »md Tiichsisches. — lieber die Galatafel. die zu Ehren König Georgs am Donnklstag in München statltanv. berichten dortige Blätter »och folgende Einzelheiten: Ans dec Tafel prangte das kostbare Prinz Karl-Service. Ein reicber Blumenschmuck zierte die Tafel. Die Hauvttafel. an der die höchsten Herrschaften saßen, war huf eisenförmig ausgestellt. Zwischen ihren beiden Flügeln waren weitere stins Tatet» gedeckt. Die Tasci zählte 100 Gedecke. König Georg von Sachsen hatte den Platz zwischen dem Prinz- Regenten ziir Linken und der Prinzessin Lndwig zur Rechten. Weiter »ach rechts reihten sich an Prinz Ferdinand von Bourbon, Prinzessin Leopold. Prinz Karl, Prinzefsin Ludwig Ferdinand, Prinz Leopold, Prinzessin Therese, Prinz Ärnuli, Piinzcisin Hilde gard, Prinz Lndwig Ferdinand, Prinzeisin Klara. Prinz Atfons, Herzog Christoph. Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg- Strelitz, Pli», Friedrich von Hohenzolleni, Fürstin Albrcchl zu Oettingen, Fünt Philipp zu Hohenlohc-DchillingSsürst uiw. Links vom Regenten folgten PUnzest»! Marie von Bourbon, Prinz Lndwig, Prinzefsin Arnulf. Prinz Franz, Prinzessi» Alsvns, Prinz Kcmrad. Prinzessin Adelgunde, Pcinz .Heinrich. Prinzessin Wiltrudis, Prinz Ferdinand Maria, Prinzessin Friedrich von Hvhcnzvllern. Herzog Siegfried, Herzog Lndwig, Prmz Ernst von Sachsen-Meiningen, die Gemahlin des sächsischen Gesandte», Frei frau v. Frieie» uiw. Dem Regenten, sowie dem König iaße» gegenüber Obersthofmarschall Gras Seinsheini mit dem sächsische» Geiandlrn, Freiherr» v, Friesen, zur Rechten »nd dem hanciischen Gesandten am König!, sächsstchen Hofe, Freiherr» v. Niethammer, zur Linken. Ferner nähme» an der Tnsel teil die Palnstdame Freifrau v Fcllitzich, Freisinn v. Redwitz, Freifrau v. PvdewilS die Staalsminister Freiherr v. PvdewilS, Dr. Freiherr v. Riedel, Tr. Freiherr v. Feilitzsch, v. Miltner und Dr. v. Wehner, der Kricasminister Freiherr v N'ch. die ol'kisten Hvschargen v. Pcrsall, der sächsische Legationssekretär v, Watzdorfs mit Gemahlin, daS Gefolge des Königs, das mtttiärische Haus des Regenten, sowie die Suiten der höchsten Herrschaften ustv Der König von Sachse» hatte die Uniform seines 15. Infanterie-Regiments, dazu de» Hndertnsorden angelegt, während der Regent zur Uniform seines sächsischen Infanterie-Regiments Nr. 102 den Orden und das Band des Königs, sächsischen HansordenS der Rantcnkrone trug, weichen Orden auch die Prinzen Lndwig, Leopold, Arnulf, Luv- wig Ferdinand und Herzog Ludwig trugen. — Im Lause der Tafel erhob sich, wie bereits erwähnt, dec Regent und brachte einen Trinksprnch aus König Georg ans, in welchem er in herzlichen Worten des mit dem Wittelsbacher Hanse verwandten KöniaS von Sachsen und des befreundeten Nachbarstaates gedachte. Der Regent dankte dem König nochmals für leinen Bemch und schloß mit einem Hoch nuf den König. Kön ig Georg dankte in sehr warme» und herzlichen Worten, indem er sagte, daß es sei» Herz nusrichlig erfreut habe, bier eine so liebevolle Anstiabme z» finden. Er hoffe, Gott möge dem Reaenten noch eine lange »nd alncktiche Rcgiernngszcit gewähren. Nach beiden Trinkivrnchen wielte die Musik die sächsiiche bezw. baherliche Naiiouailwniue, Das Programm der Tasclinustk wies mehrere speziell iächsiiche Piecen ans, !c> zu Beginn der Tafel den Sachienniarich, den H. Reh zur Erin nerung n» daS UOOjähriae Bestehe» des Hairses Wcttin kvmponieite, dann Schröders Salon-Mazurka „Im schönen Elbsivrenz", einen säch sischen Rcgimeiitsniarsch ans dem Jahre 1729 und den Regiments- iiiarich des Leib-Grenadler-RegimentS. — Die F e stv o r st el I n n g im Prinz-Reaenten-Theater nahm einen glänzenden Verlauf. Der König und der Prinz-Regent wurden bei ibici» Eintritte in die Loge mit Hochinsen empfangen, während die Musik die Natlonnl- hhmne spielte. Nach dem ersten Akt ließ sich der König die Chefs des diplomatischen Korps und deren Gemahlinnen Porstellen, Daraufhin begab sich der König in daS große Foper »nd hielt dort mit dem Prinz-Regenten eine» halbstündige» Cercle, wobei er sich längece Zeit mit dem Intendanten v, Possart und den Baumeistern Hcllmci»» nud Lltlmann übe« den Ban des Prinz- Regenten-Tlieaters unterhielt Vor Abschluß des zweiten Aktes verließ der Prinz-Regent mit seinem hohen Gaste und den Mit gliedern der königlichen Familie das Theater. Längs des Weges der oberen Prinz-Regenten-Straße waren Fenerbcckcn verstreut, die ein magisches Llcbt ans den glänzende» Wngenrug warfen, der, von Flambcailträgcr» geleitet, den Regenten mit seinem hohen Gaste »nd die Hofgesellschaft der Nesidcn« zusiihrte — den Offi zieren der Deputation des 15. Iiisanterir-Rcqtmcnts wurden vom König von Sachsen folgende Albrechts-Orden-Dekvrattonen ver liehen : dem Oberst Martini das Komtuikrenz. Major Arnold daS Ritterkreuz niit der Krone, dem Hauptmann Christoph Ma»e« das Ritterkreuz 1, Klasse, dem Oberleutnant I Mäher daS Ritterkreuz 2. Klasse. Der NegimentSadjutant Oberleutnant Grimm hat bereits früher eine sächsische Orden-nnSzeichnnng erhalte». — Ze. Majestät der König bat zum Rektor oer Tierärztlichen Hochschule zn Dresden den Gcbetmcn Mcdizinalrat Professor vr, mell, h, o. ei phil. EUenberger ans die Zeit vom 1. Mai 1903 bis zum 1. Mai 190« ernannt. — Se. Majestät der König hat den nachstehend genannten Lehrern an der Tierärzlllcken Hochschule bcz. Mitgliedern der Kommissio» für das Vetertnarivesen, nnd zwar dem Overmedizinal- rat Professor Vr, niest, li. o. et pliil. Johne Titel und Rang als Geheimer Mevizincilrat. dem Professor Tr, phil, Müller, dem Landesziichtdirektor Professor Dr, phil. Pusch und dem Landes- ttenirzte Prof. Dr, phil. Edelmann Titel und Rang als Mediztnalrat verliehen. aut dem reservierten Platz vor dem Hanptbah . . finden haben, und zwar biS ^412 Uhr vormittag», Die .. .. nehmen den Zugang entweder durch die Carolasrraß« oder durch die Wilkestrane oder am besten durch den von der MSwarck- straße unter dem Hauvtbabnhofe nach dem Wiener Platz sgearrr- iiber der Carolastraßcj znfüh-renden Tunnel. Der für vr« Hul- L. die' , . Aussendung der Zutrittskarten wie der Festschleife» ist der öffentlichen Schreibstube, Zirkusstratze 7. 3. Eta«, übertvapea' worden. Dieselbe hat zugesichert, bis Freitag obend sämtliche Schleifen und Karten zur Absendnng zu bringen. Wer trotz ferner Anmeldung bis Sonnabend mittag noch nicht rm Besitz derselben ist. wendet sich an die anacaebene Stelle. Di« AuSsendung ist überaus erschwert worden dadurch, daß erst rn den letzten Tagen noch Tausende von neuen Anmeldungen emgeganaen sin» . — Die Königl. Polizeidirektion erläßt im Inseratenteile «rue Bekanntmachung belr. dre Sperrung von Straßen und Plätzen aus Anlaß der morgen bei der Rückkehr Sr. Majestät des Königs geplanten Huldigungsfeierlichkeiten. — An» gleichem Anlasse richtet der Rat in einer Bekanntmachung andre Be wohner Dresdens die Aufforderung, der Freude durch Beflagg«' der Häuser Ausdruck zn geben. — Die Bekanntmachung betreffend Abänderung des Wahlreglements für hie Reichstagswablen wird im „RerchS- anzeiaer" veröffentlicht. Die vom alten Wahlreglement abweichen den tyallptbestiiiiinunqen haben folgenden Wortlaut: ES ist ent weder durch Bereitstellung eines oder mehrerer Nebenräum«, die nur durch das Wahllokal vetretbar und unmittelbar mit ihm ver bunden sind oder durch Vorrichtungen an einem oder mehreren von dem Vorstandstische getrennten Nebentischen Vorsorge dafür zu treffen, daß der Wähler seinen Stimmzettel unbeobachtet in l>cn Umschlag zn legen vermag. Der Wähler, welcher s«me Stimme abgeben will, nimmt von einer durch den Wahlvorstand, in der Nähe des Zuganges zu dem Nebenraum oder Nebentische aufzustcllendcn Person einen abgestempclten Umschlag an sich. Er begibt sich sodann in den Nebenraum oder an den Nebentifch, wo er seinen Stimmzettetl unbeobachtet in den Umschlag steckt, tritt an den Vorstandstisch. nennt seinen Namen, sowie aus Er- fordern seine Wohnung und übergibt, sobald der Protokollführer den Namen in der Wählerliste gefunden hat. den Umschlag mit dem Stimmzettel dem Wahlvorsteher oder dessen Vertreter, der ihn sofort unerösfnet in die Wahlurne legt. Der Wahlvorsteher hat darauf zu halten, daß die Wähler in. dem Nebenraume oder an dem Nebcntische nur so lange verweilen, als unbedingt er forderlich ist, um den Stimmzettel in den Umschlag zu stecken. — Wie »ationallibcralen Kreisen aus Berlin mit Bestimmtheit berichtet wird, ist de» im 9. Reichstagswahlkreise tFreibrrgj Herrn Dr. Oertcl gegenübergestellte liberale Kandidat, Herr Geheunrat Lusensky, von seiner Kandidatur zurückgrtreten. — Der National-Soziale Verein für Dresden hielt vorgestern abend in „Mcinholds Sälen" eine Wäblerver- sammlung ab, die sehr stark von Anhängern der Reformpartci und der Sozialdemokratie besucht war. Der Referent, Herr Redakteur Wcinhäuser-Berlin, verlas aus dem „Antisemiten- spieael", bez einer ähnlichen: „Die Antisemiten im Reichstag" betitelten freisinnigen Broschüre eine Reihe von Sähen, ine sich mit der Abstimmung der antisemitischen Abgeordneten im Reichs tage beschäftigten, und brachte dabei eine große Zahl längst wider- legier Behauptungen wieder aufs Neue vor. Auch für Privat- äußerungeii des Abgeordneten Liebermann von Sonnenbera wurde die Resormvartei verantwortlich gemacht. Natürlich ries dieses Referat vielfachen Widerspruch hervor, und Herrn Chefredakteur Z immer m ann, der namens der angegriffenen Partei das Wvrt erhielt, gelang cs, in drciviertclstnndiger Rede die mangelnde Gr- schichtskeimtiiiS des Referenten in bezug auf die Reformpartei nach- znweisen »nd die vorgetragenen Fälschungen,»»widerlegen. Weiter ent rollte der Redner ein Bilv über daS Programm der Reformpartei, um dann das Programm und die Taktik der National-Sozialen grau sam zu zerpflücken. Herr Zimmermcmn besprach zum Schluß noch daS verteilte Flugblatt der National-Sozialen und nahm Bezug auf die darin enthaltenen Verdächtigunaen der Reform- Partei. Die nachfolgenden Redner verloren sich sofort auf das kleinliche Gebiet der Kommunalpolitik. Redakteur Block wollte die Reformer verdächtigen, sie seien für Aushebung deS «heim« und gleichen Bürgerwahlrechts und ür Erschwer« der Bürger- rechtserwerbnna emgetreten, Vorwürfe, die von Herrn Stadtver ordneten AhlHelm sofort widerlegt wurden. Dr. v. Man gold» erklärte den Antisemitismus als politische Partei für ein Unding und verlangte, die Reformer sollten alle ander« Partei« mit antisemitischem Geist zu durchsetzen suchen. Redakteur Riem will die jetzigen Stadtverordnetem»«^« beibehalten wissen, ver breitete sich kann über die Verschlechterung des sächsischen Land- tagswahlrcchts und versuchte, den Reformern auch nach dieser Rich tung hin Vorwürfe zu machen. Dr. Schneider stimmte eia Lod- licd auf die Eaprivischen Handelsverträge an, um dann sofort auf die städtisch«. Arbeiterordnung einzuaehen und die Stellung des Herrn Pastors Reichel zu diesem Gegenstand« «r erörtern. AberZedes Interesse der Versammlung war geschwunden, so daß der Referent zu seinem Schlußwort kaum noch daS Ohr der Hörer fand. Ganz und gar unterblieb eine klar« Antwort auf die von Herrn Wilhelm aufgeworfene Frage: wie sich die National-Soziale» zur Aushebung deS JesuitengeseheS stell«: Die ganze Unmöglichkeit einer national-sozialen Kandidatur kn Dresden wurde am treffendsten von dem „Genossen" Block ge kennzeichnet, der den National-Sozialen einfach die Frage vor- legte, wie sie im Falle einer Stichwahl entscheiden würden. Die Politik der Kartellvarteien bekämpften sie und von der Sozial demokratie wären sie durch die so oft betonte tzochhalsting des monarchischen nnd königStrenei'. Prinzips getrennt. Me Dresdner Wählerschaft wird daher wohl den ncitionalZoziäl« Sonder- bestrebunaen, die nur dem sozialdemokratischen Kandidaten zugute komme», bet der kommenden Wahl ebenso wenig wie bisher Ge folgschaft leisten. — Ab 1 Mai tst in dem Fahrplan zwischen Dre-den- London »ber Vlissingen «me weitere vorteilhafte Veränderung insofern eingctrete», als der abends 7,7 hier «rbgehende Sch««». " ggen mit »gen und zwar sind diese wie folgt: Dresden "Hauptbahnbos ob srff 8 Uhr, London Victor«, an 8.05. Dresden Hanptbahnhvf, » abends 7,7, London Victoria an 7,15. Der hier früh abgehend Schnellzug führt Speisewagen Hannover—Vlissingen. .Die Da« chiffahrtsaesell chaft „Zceland", Vlissingen. vermittelt somit, schnellste, direkteste und bequemste Verbindung DretzoeU--! Fahrpläne und Auskünfte erteilt die hiesige Bertretana Linie. Internationales SpeditionS- und Reijebureäu M. Kr> Prager Straße 36, Ausgabestelle von Fahrschein« der Könß. Sächsischen Etaatseiscnbahnen. woselbst auch drrekt« Billett» ent nommen werden können. — Der von der sozialdemokratischen Partetlritmtg in Leipzig geradezu vom Zaune gebrochener Boykott der Bier«
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