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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.05.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030502011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903050201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903050201
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-05
- Tag 1903-05-02
-
Monat
1903-05
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.05.1903
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Zusammenschlns; der evangelischen Landeskirchen. Zu der in letzter Zeit viel erörterten Frage des engeren Zusammenschlusses der evangelischen Landes kirchen liegt eine neue bedeutsame Kundgebung derAllgemeinen Evang.»Lutherischen Konferenz vor in Gestalt einer Bekanntmachung, die namens der genannten Konferenz von dem I). Graf Vitzthum, als erstem Vorsitzenden der Engeren Kon ferenz in der „All ge in. Evang.-Luther. Kirchenztg." veröffentlicht wird. Es Hecht darin, die „Allgemeine Evangelisch-Lutherische Konferenz" würdige in vollem Masse die idealen Gesichtspunkte, die dem Streben nach „engerem Zusammenschluß der deutschen evangelischen Kirchen" zu Grunde liegen, müsse aber gewisscns- halber auch auf die drohenden Gefahren Hinweisen: „1. Die Gefahr, dass der preußischen uniertcn Landeskirche die Leitung der Vereinigung zufällt, daß demnach der preußische Oberkirchenrat in Berlin die ausschlaggebende Stellung erhält. Geschieht dies aber, so sind Bekenntnis und Selbständigkeit der evangelisch-lutherischen Kirchen bedroht, weil die Union ihrem Charakter und ihrer Geschichte nach das Bekenntnis in seiner hohen Bedeutung nicht zu würdigen vermag und daher zu ve> fürchten ist, daß sie diesen ihren Charakter auch der neuen Vcr> einigung mit Erfolg aufprägen wird. 2. Ist aber das Bekennt nis der evangelisch-lutherischen Kirche nicht gesichert, so fehlt es ihr auch Rom gegenüber an der wichtigsten Waffe. Denn so wertvoll auch in äußeren Beziehungen ein Zusammen schluß gelten darf, so verbürgen doch allein lauteres Wort und Sakrament den durchschlagenden Erfolg. 3. Ohne ausreichende Sicherstellung des Bekenntnisses sind aber auch tiefgehende Be unruhigungen innerhalb lutherischer Landeskirchen zu befürchten, deren üble Folgen durchaus nicht abzusehen sind und sich sogar auf die Wirksamkeit in der Fürsorge für die Mission und die Diaspora erstrecken könnten." — „Daher richtet die „Allgemeine Evangelisch-Lutherische Konferenz" an alle lutherischen Kirchen rcgimente die ehrerbietige und dringende Bitte, mit vollster Ent schiedenheit dahin zu wirken, daß die volle Selbständig keitderevangelisch-lutherischen Kirche in Bekennt, nis, Kultus undVerfassung unbedingt gewährleistet werde. Zu diesem Zwecke legen wir namentlich Wert darauf, daß 1. die Beschlüsse der Bereinigung ohne verbindliche Kraft für die ein zelnen Landeskirchen gefaßt werden, 2. die Leitung der Ver einigung in gewissen Zeiträumen durch freie Wahl bestimmt und der Sitz des geplanten „Deutsch-evangelischcn Kirchcnausschusses nicht in die Reichshauptstadt verlegt werde. Zur Wahrung des guten Rechts des ewangelisch-lutherischcn Bekenntnisses in deutschen Landen halten wir endlich noch für erforderlich, daß 1. die deut schen evangelisch-lutherischen Landeskirchen einen engeren Zusam menschluß unter sich herbeiführcn, 2. den evangelisch-lutherischen Freikirchen die Rechte selbständiger Kirchen zuerkannt werden, und 3. nicht länger lutherischen Mannschaften im Landhccr und in der Marine unierte Militärseelsorge aufgezwungen werde. — Die „Allgemeine Evangelisch-Lutherische Konferenz" gibt schließlich ihrer Ueberzeugung Ausdruck, daß die größte Gefahr für das Ge deihen und den Bestand der evangelisch-lutherischen Landeskirchen in Deutschland dadurch hcraiffbeschworcn wird, daß Männer, die mit dem reformatorischen Bekenntnis innerlich zerfallen sind, zur Führung des geistlichen Amtes berufen werden. — Sie richtet deshalb an die lutherischen Glaubensgenossen die herzlich« Mal, nung, nicht abzulassen von dem Gebet um treue Hirten und Lehrer, welche tüchtig sind, das lautere Evangelium, das allein Leben schafft, zu verkündigen mit aller Freudigkeit." Zum Verständnis dieser Kundgebung ist daran zu erinnern, daß der Gedanke eines engeren Zusammenschlusses der evange- lisclzen Landeskirchen im Jahre 1901 in Gotha bei der Enthüllung eines Denkmals des Herzogs Ernst des Frommen von Kaiser Wilhelm II. angeregt worden ist und seitdem bereits eine gewisse praktische Förderung erfahren hat. Der Kaiser erklärte damals, er sei fern davon, auch nur in Wünschen und Hoffnungen der Selbständigkeit anderer zu nahe zu treten, betonte dann aber, daß eine „Einigung der evangelischen Kirchen Deutschlands in den für sie gesteckten Grenzen" für ihn „ein hohes Ziel seines Lebens" wäre. Schon vorher war das Bedürfnis nach einein einigenden Bande unter den verschiedenen evangelischen Bekenntnissen Deutsch- lands in einsichtsvollen Kreisen fühlbar geworden. Die Vorteile einer geschlossenen kirchlichen Organisation mit einheitlicher Lei tung liegen zu klar auf der Hand, als daß sie eines besonderen Beweises bedürften. Das Gleichnis von den Stäben, die sich, einzeln genommen, leicht zerbrechen lassen, wahrend sie In ein Bündel zusammengeschnürt der stärksten Kraftanwendung trotzen, gilt im vollen Maße auch für das kirchliche Leben, und gerade die Macht der römischen Kirche, die hauptsächlich auf ihrer straffen Einheitlichkeit beruht, muß den evangelischen Bekennen, ein mäch tiger Ansporn sein, gegen die römische Organisation und die auf- lösenden Tendenzen der Zeit auch ihrerseits einen Damm auf zurichten, der etwas auShält und eine Sturmflut auf der ganzen Linie abzuwehren vermag. Organisation ist nun einmal das Losungswort unserer von heißen Kämpfen bewegten Tage geworden. Auf der Grundlage solcher Erwägungen setzte im Jahre 1902 im Verfolg der kaiserlichen Anregung die Eisenacher Kirchen konferenz einen Ausschuß in der Angelegenheit ein, der die Schaffung eines deutsch-evangelischen Kirchen-Aus- schusses vorbcreiten sollte. Dieser Kirchcnausschnß ist im Ent- Wurfe bereits sertiggestcllt, und der Entwurf sott der nächsten Deutschen EvangelischenKirchenkonfercnz zurBcschlußfassuug unter- breitet werden. Vorher hat nunmehr die Allgemeine Evangelisch- Lutherische Konferenz in der oben wiedcrgegebenen Kundgebung das Wort ergriffen, um ihre Bedenken zur Sache geltend zu machen. Wenn sich hierin ein Umschwung der bisherigen Meinung weiter protestantischer Kreise deutlich zeigt, so dürfte dieser in erster Linie darauf zurückzusühren sein, daß sie durch die Haltung des preußischen Bundesstaates in der Jcsuitc »frage miß trauisch gemacht worden sind. Es erscheint tatsächlich sehr frag lich, ob ein solcher Zusammenschluß unter preußischer Führung bei so veränderten Umständen noch die notwendigen Garantien einer kraftvollen Unabhängigkeit gegenüber Nom bieten kann. Von der gleichen. Besorgnis ist offenbar die Kundgebung der Allge meinen Evangelisch-Lutherischen Konferenz mit beeinflußt worden, wenn darin ausdrücklich die Forderung ausgestellt wird, daß der Sitz des geplanten Kirchenausschusses nicht nach Berlin verlegt werde. Neueste Dralitmeldunqen vom i. Mai. tNachts emgeliende Devcstken befinden fick, Seite 4.1 Berlin. sPriv.-Tel.) Aus der Sitzung des Herren hauses ist noch mitzuteilen, daß Minister Budde die bereits im Abgeordnetcnhause gegebene Darlegung der Situation bezüglich der Verstaatlichung der Breslau—Warschauer Bahn wiederholte Die Regierung werde abworten, ob die Aktionäre fetzt mit einer annehmbaren Offerte an die Regierung herantreten. Geschehe das nicht, dann würde die Regierung mit der Zwangsverstaat lichung Vorgehen, wobei die Aktionäre um etwa 15 Prozent un günstiger gestellt sein würden, als bei Annahme des früheren Angebots der Regierung. — Der Antrag des Frbrn. v. Man- teufsel, den Ministerpräsidenten zu ersuchen, für alsbaldige Kündi gung der bestehenden Handelsverträge und der kündbaren Meist- begnnstigunasverträge einzutreten, wurde zunächst vom Grafen Mirbach befürwortet. Der Antrag bezweckt, die Reichsregierung in ihrer Position zu stärken. Die deutsche Landwirtschaft stehe und falle mit dem Getreidebau. Durch die Caprivischen Handels verträge seien die Landwirte so schwer geschädigt, dag sie die Tage bis zur Aushebung der Verträge zählten. iBeifall.j Freiherr v. Lucius-Ballhausen, der frühere Londwirtschastsminister unter dem Fürsten Bismarck, erklärte sich gegen den Antrag, der wie ein Mißtrauensvotum gegen die Regierung aussche. Die Wahl des Zeitpunktes einer Vertragskündigung müsse der Negierung überlassen bleiben. Dr. Wapplcr sprach ebenfalls gegen den Antrag. Wolle man überhaupt zu Verträgen kommen, jo dürfe man sich nicht mit dem Revolver, sondern mühte sich freundschaftlich gegen über treten. Dadurch, daß die Antragsteller dem Drängen des Bundes der Landwirte nachgäben, verschlechterten sie die Positionen der Regierung. Freiherr v. Mantcuffel meinte im Gegenteil, daß aus der Bekämpfung dss Antrags die extremen Elemente im Bunde der Landwirte den größten Nutzen ziehen würden. (Sehr richtig > Ein guter Patriot stütze die Regierung auch, wenn sie cs nicht haben wolle. sHeiterkeit. Sehr richtig!) Wenn die Interpellation im Reichstage von Sozialdemokraten cingebracht worden wäre so wäre die Regierung sicher am Platze gewesen. iZustimmung.) Oberbürgermeister Becker-Köln konnte keinen Grund für den Antrag einsehen. Wie die Rcichsregieruug darüber denke, habe sic bereits gesagt, und wie die preußische Regierung darüber denke, ersehe man an dem leeren Regicrungs- tische. iSchr richtig.) Gras zu Eulenburg-Prasscn vetonte die Notwendigkeit, dem Auslande gegenüber mit Nachdruck für unsere Interessen einzutreten. Oberbürgermeister Bender-Breslau: Der Fortfall der Handelsverträge würde Not und Elend im Lande Hervorrufen. Die ungünstige Lage der Landwirtschaft sei daraus zurückzusühren, daß die Güter zu teuer bezahlt würden. Der Antrag wurde schließlich mit großer Mehrheit angenommen, ebenso die Sekundärbahn-Vorlage. Der Präsident teilte dann mit, daß das Abgeordnetenhaus bezüglich des Gesetzes betr. die Vor bildung für den höheren Verwaltungsdienst an seinem früheren Beschlüsse fcstgehalten habe. Minister Freiherr v. Hammcrstein erklärte, daß die Regierung nach dem Beschlüsse des Abgeord netenhauses keinen Wert auf die weitere Beratung der Vorlage lege; diese ist somit gefallen. Der Gesetzentwurf betr. die polizei liche Regelung des Feuerlöschwesens wurde einer Kommission über wiesen, womit auch diese Vorlage für diese Session gefallen ist. — Die Botschaft, durch welche der Landtag geschlossen wird, verlas in der gemeinschaftlichen Sitzung beider Häuser Justizministcr Schönstedt. Tie Botschaft ist vom 29. April aus Bückcburg datiert. Berlin. lPriv.-Tel.) Der Landtag ist heute nachmittag 4 Uhr in einer gemeinschaftlichen Sitzung beider Häuser ge schlossen worden. Vorher hielt das Abgeordnetenhaus 8 4 des Gesetzes über die Vorbildung der Verwaltungs beamten in der von ihm früher beschlossenen Fassung aufrecht, während das Herrenhaus bekanntlich die Regierungsvorlage wiedcrhergcstcllt hatte. Das Gesetz ist damit gescheitert. — Das Herrenhaus nahm die Eisenbahnverstaatlichungsvor lage an und verhandelte dann über den Antrag des Freiherr» von Mantcuffel, den Ministerpräsidenten zu ersuchen, im Bundes rate dafür einzutreten, daß eine Kündigung der bestehenden Handelsverträge, sowie der kündbaren Meistbegünstigungsverträgc alsbald erfolge. Vor Beginn der Beratung über diesen Antrag entfernten sich sämtliche Vertreter der Regierung, so daß die Ver handlung vor leerem Reaierungstische statlfand. Der Antrag wurde angenommen. — Im Abgeordnetenhause ist noch eine Interpellation eingegangen. Unter Bezugnahme ans die Zeitungsmitteilung, wonach die Regierung ein rheinisches Weingut anzukaufen beabsichtige, fragt der Abg. Im Walle sZentr.) an, wie sich dies mit den Erklärungen der Staatsregierung ver einbare, daß sie ihren Besitz dort nicht zu erweitern beabsichtige. Die Anfrage kam nicht mehr zur Verhandlung. Berlin. <Priv.-Tel.) Gegenüber den vom Abg. Singer im Reichstage ausgestellten und vom „Vorwärts" trotz aller De mentis aufrecht erhaltenen Behauptungen erklärt die „Nordd Allgci». Ztg.", um Legendenbildungen cntgegenzutreten, auf dos Nachdrücklichste: Es ist eine grobe Unwahrheit, daß die Stadt Berlin den Bau einer Unterpflasterbahn vom Potsdamer Lahnhose nach dem Stadtinnern qeplant hat: cs ist ferner eine grobe Unwahrheit, daß Siemens u. Halskc eine kaiserliche Zusage gleichviel in welcher Form für die Anlage dieser Bahn gemacht war; daß der von Herrn Singer angeführte Erlaß vom 18. Juli IM) auf ein persönliches Eingreifen des Kaisers ergangen, daß die Verlängerung der der Großen Berliner Straßenbahn erteilten Genehmigung auf eine Einwirkung des Kaisers zurückzusühren ist: endlich, daß die Ausschmückung des „Großen Sternes" mit Bildwerken auf einer Anregung des Kaisers beruht. Zutreffend allein ist, daß die gesetzlich vorgeschriebene allerhöchste Ge nehmigung für die Umwandlung des Akkumulatoren-Betriebs in Ober- und Uiiterlcitungs-Betricb und sür die Herumführung des Lbcrleitunysbetriebs um den Platz „Großer Slern" nach gesucht und erteilt worden ist, und daß der Kaiser die Zustimmung zu der von den beteiligten Straßenbahnen aus eigenster Initiative angebotenen Ausschmückung des Platzes mit Bildwerken ausge sprochen hat. Berlin. lPriv.-Tel.) Während der Anwesenheit des Kaisers in Nom findet am 5. Mai die Grundsteinlegung zu dem vom Kaiser der Stadt Nom geschenkten Goethe stanv- bild statt. Prof. Eberlein, der Schöpfer des Denkmals, der sich seit einigen Wochen auf einer italienischen Erholungsreise be findet, wird der Feierlichkeit beiwohnen. — Unter Hinterlassung von 80000 Mark Schulden flüchtig geworden ist der Kauf- mann Albert Moritz, der am Spandauer Schiffahrtskanal einen Petroleumgroßhandel betrieb. Berlin. iPriv -Tel.) Das kaiserliche Kanalamt in Kiel hat bei der Gesellschaft für drahtlose Telegraphie eine wellen telegraphische Station nach dem System Professor Braun und Siemens u. Halske für den Nordostseekanal bestellt. Die Station soll den wellentelegraphischen Verkehr zwischen Kuxhaven, Brunsbüttel und dem Feuerschiff „Elbe I vermitteln. — Der Allgemeine Deutsche Schulverein zur Erhaltung des Deutschtums im Auslande wird seine diesjährige Hauptversamm lung in dcrPfingstwoche inPotsdam abhalten. — Die heutige Mai- feier der Sozialdemokraten in Berlin hat anscheinend einen größeren Umfang angenommen als in früheren Jahren, wozu offenbar das prächtige Wetter beigetragen hat. Auf zahlreichen Bauten ruhte die Arbeit. Die Versammlungen verliefen ohne Ruhestörungen, sodaß die Polizei nicht einzugreifen brauchte. — Auf Grund des Urheberschutzgesetzes hat der Reichskanzler bestimmt, daß Eintragungen in die vom Stadtrate zu Leipzig geführte Ein tragsrolle fortan im „Reichsanzcigcr" öffentlich bekannt ge macht werden. Berlin. lPriv.-Tel.) Der Kronprinz und Prinz Eitel Friedrich schließe» sich morgen dem Kaiser in Florenz an und werden mit ihm das italienische Königspaar und den Papst be suchen. Der Kronprinz feiert am 6. Mai in Rom seinen 21. Ge burtstag und tritt am selbigen Tage mit seinem Bruder die Rück- fahrt nach Berlin an, während der Kaiser von Rom aus zu- nächst zum Fürsten Fürstcnberg nach Donaueschingen und von da nach Straßburg und Schloß Urville bei Metz sich begibt. Gumbinne n. Auf das Hnldignngstclegramm des Offizier- korps des hiesigen Füsilier-Regimcnts „Graf Roon" sandte der König von Schweden »nd Norwegen folgende telegraphische Antwort: „Meinen aufrichtigsten Dank für das heutige Telegramm aussprccbend, sende ich Ihnen allen meine herzlichsten Wünsche für das Wohlergehen des Regiments. Oskar." Die hiesige Roon-Fcicr findet mit dem hentiaen Tage ihren Abschluß. Hamburg. Am heutigen Maifeierzuge nahm der größte Teil der Hafenarbeiter nicht teil. Der Arbcitsbetrieb im Hafen bietet das unveränderte Bild reger Tätigkeit. Bremerhaven. Aul der Tccklenburgschen Werft, auf der gestern abend 1600 Arbeiter die Kündigung erhielten, war heute die Arbeit in vollem Umfange im Gange. Gutem Vernehmen nach sind der Werft sür sämtliche größere Aufträge die Ablieferungsfristen erkcblich verlängert worden. Kiel. Das Marine-Kriegsgericht verurteilte heute den Leutnant Gleiß, weil er für schuldig befunden wurde, den kürzlich an Bord des Schulschiffes „Moltkc- auSgebrochcnen Brand ver schuldet zu haben, zu 1 Monat Festungshaft. Danzig. Der in Rendsburg beheimatete Segler „Erndte". aus der Fahrt von Memel nach Oldenburg, mit .Holz beladen, war vor 12 Tagen ans hoher See gekentert. Der Dampfer „Aurora" schleppte Hestern nachmittag das Schiff in den Hafen von Neusahrwasser ein. Man vermutete, daß sich noch Menschen im Schiffe befänden, und es wurden Rettungsarbeiten in Angriff ge nommen. Nach mehrstündigen Mühen gelang es den Kapitän Engellandt zu befreien. Er hatte 12 Tage, vom Wasser einge- schlossen, in einem Schiffsräume zugebraclft: doch glücklicherweise etivas Proviant vorgefundcn und seinen Durst mit Scclvasscr gelöscht. lDas Letztere ist sehr unwahrscheinlich.) Straß bürg sElsaß). Der Kaiser ist heute mittag auf der Durchreise nach Rom auf dem hiesigen Bahnhofe eingetroffen, vom Statthalter Fürsten Hohenlohe-Langenburg begrüßt worden und hat dann die Reise fortgesetzt. Salzburg. (Priv.Tel.) Grobherzogin Alice von Tos- kana wurde heute telegraphisch nach Lindau berufen und ist vormittag dorthin abgereist. Man schließt daraus, daß die Niederkunft der Prinzessin Luise nahe bevorsteht. Graz. lPriv.-Telft Vor mehreren industriellen Etablissc- ments, in denen gearbeitet wurde, fanden Ärbeiterkund- gebungcn statt. Die Polizei. Ivclche einschritt, wurde mi» Steinen beworfen, zwei Volizeibeamte erlitten VerletzUMN. Die Polizei trieb schließlich die Menge mit der blanken Waffe auseinander wobei zwei Arbeiter verwundet wurden. Budapest. Abgeordnetenhaus. Bei Beginn der Sitzung reichte Ministerpräsident v. Szell einen Bericht ein über die Verschiebungen, die er infolge der Nichterlcdigung der Gesetzes- Vorlage über das Budget-Provisorium bezüglich der Fortführung des Staatshaushalts getroffen hat. Aba. Polony lKossuthpartci) erklärte, dieser Bericht sei eigentlich eine Verordnung und involviere eine Verletzung der Verfassung. Die Verordnung sei dem 8 14 der österreichischen Verfassung nachgebildet, und d — ' es V
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