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- 4M - dankbar« ANerlei für dit Fvaurnwelt. Gchwälbchen -kberirt te sie still liegen, lange, lange Atter pflegte ihr Mäoel sora- ganzen Tag über konnte sie M. Hoberen- stEber^rint. < Schluß» Grete wanderte durch den Wald, da» Her» ^war ihr so schwer. — sie trug ds« Schwalb« fort, Abschied nehmend küßte sie zärtlich da» kluge Vöglein und setzte e» nieder in da» weiche, duftende MooS, mit zuckenden Lippen flüsterte sie: ..Leb' wohl, ,«tzt hast du deine Freiheit wieder! " Beide Hände deckte sie vor da» Besicht und weinte bitterlich, lange — lange. Als sie wieder aus- sah, war die Schwalbe verschwunden. Lang sam, mit traurig gesenktem Köpfclren, schlich Grete heim. — Wochen Ivarcn ver gangen. Droben im Giebelstübchen lag Grete m einem schneeweißen Bcttchen. Sic war gestürzt und Halle sich schwer am Fuße ver> letzt, nim mußte sie st'' " Zeit- . Dle M sam. doch den ganz« . .. nicht oben sem, sie hatte im Haushalt zu tu». Einmal kamen Schulmeisters Hans und Fritz, sie brachten Grete» die ersten Erdbeeren. Die lebhaften Buben hatten so laut und viel gelacht und geschwatzt, daß die Kranke er- leichtert anfatmete. als sie gingen, und dann müde die Augen schloß. Das Bett stand dem Fenster, vor dem jetzt die Linden blühten, gegenüber. ES war weit geöffnet, lvarine, würzige Lust strömte herein. Sehnsüchtig schaute Grete hinaus in den Wald, der sich ln seinem frischen grünen Kleide gor prächtig ausnabm. Schmetterlinge jagten sich in graziösem Spiel am Fenster vorbei, Vöglein sangen, Bienen summten — alles, alles atmete Leben. Goldige Sonnenstrahlen stahlen sich durch da» grüne Blättcrdach der Linde und fielen nieder auf die schneeige Bettdecke, unter di« kleine Patientin lag. Grete seufzte, wenn sie doch hinaus könnte in de» lieben, alten Wald. Sie langtveilte sich. Me Märchenbücher hatte sie schon ein paar Mal durchgelesen, und die Geschichten, die Muttchen erzählte, kannte sie auch schon alle; sie hörte sie ia gern noch einmal, aber Mutt chen hatte jetzt wenig Zeit für ihr Herzblatt, ie mußte fleißig im Garten schassen. Grete ah den Bienen zu, die um die Lindenblüten ummten und den süßen Blumensaft w«,- naschten. Fleißig flogen sic bin und her. sic sammelten ein zu frischein, goldgelbem Honig. Plötzlich wurde Grete dunkeirot im Gesicht, sie richtete sich halb auf im Bcttchen und starrte nach der alten Linde hin, dort saß auf einem Ztoeige ein Schwalbenpaar. Jetzt hob es die Schwingen, flog auf und umkreiste bas Fensterchen. Die eine Schwalbe ließ sich dreist auf da» Fensterbrett nieder und guckte sich im Kämmerlein rundum. Grete wagte kaum zu atmen, war das nicht ihr Vöglein, das sie so sorgsam pflegte? Sie jubelte auf vor Wonne, denn setzt zweifelte sie nicht mehr zu und >. Grete - . „ strich liebkosend mit den Fingerspitzen über de» zierlichen Kopf der jurückgekehrten und flüsterte: „So ist's recht, -chlväibchen, erst Hab' ich dich gepflegt, jetzt kommst du zu mir. um mir die Langeweile zu vertreiben, ach, du lieb », lieb'» Vogrrl!" leise, leise küßte sie da« klug« Tier. Von nun an langweilte sich Grete nicht mehr. Täglich hatte sie Unterhaltung durch das Schwalben paar, es baute sich dicht am Giebelfenster «in Nest. Grete sah staunend, Wie geschickt die kleinen Baumeister hantierten, ab und zu flog di« Schwalbe zu dem Kinde auf's Bett, als wollte sie nach ihm sehen. Auch die andere Schwalbe ward nach und nach dreister. Zu den Mahlzeiten stellten sich beide bestimmt ein. Und Greten schmeckte das Süppchen viel besser, seitdem ihr die schlanken Vögel zusahen und ab und zu eine Krume Weißbrot von den Lippen Pickten. Ws Grete zum ersten Male am Fenster sitzen durste, galt ihr erster Blick dem Nest, das sich die Schloalben gebaut batten. Wie war es sauber und zierlich aus geführt, innen schien's mit Federn gepolstert zu sein. Frau Schwalbe, die sich so dankbar für die Verpflegung gezeigt hatte, erschien fetzt nicht mehr, nur ihr Köpfchen guckte zu- iveilen aus dem Neste. Grete wunderte sich darüber, doch die Mutter belehrte sie, daß die Schwalbe nicht ausflicgcn könne, weil sic brüte. Und so war es! Rach kurzer Zeit sah Grete drei winzig kleine Schwalvch-n im Neste sitzen, die von den Mten gefüttert wur- den. Da Grete noch lange nicht auSgehen durfte, bot ihr die Schivalbenfamilie die liebste Unterhaltung. Reizend war's, wie sich die Jungen im Fliegen übten. Bald besuchten sie Greten gemeinsam mit dem Elternpaar und wurden ganz zutraulich. So ging es fort, bis der Herbst kam und die Schivalbenfamilie nach dem Süden zog. Die Trennung machte Greten traurig, doch sie dauerte nicht lange, denn der wiederkchrende Frühling brachte die Getreuen zurück. Nun bauten sich auch die Jungen am Forsthcms an, die Elternwobnung war ihnen zu eng geworden. Alle hielten dauernd gute Freundschaft mit Greten. Auch dieses Jahr stand Grete am Fenster ihres Giebelstübchens und schaute sehnsüchtig hinaus in den frühlingssonnigen Wald. Ob bas dankbare Schwälbchen ferne kleine Wohl täterin vergebens warten ließ? — Wir glcm- ben's nicht! tvandersehnsucht. Vorbei ist der Winter mit trotziger Macht, Der Frühling zog in die Lande. — Und wieder prangt in farbiger Pracht Die Welt, im Blumengewcmde. Im Walde, da singen im Lenz-Sonnenschein Die Vöglein jubelnde Lieder, Und über die Blöcke von Felsengestein, Da Plätschert der Vach hernieder. Auch mich trelbt'shinaus, in dieFeruezn flieh'«, Zu Bergen, Wäldern und Auen, Ich möcht' mit den luftigen Wolken zieh'«. Um Frühlmgswunder zu schauen! Sri, Slks«. NlckMc Niki« Gegründet 1850 W täglich Wo. I4VO Sonnabend, den 2. Mai. Im bösen Schein. Roman von L. Haidheim. (Fortsetzung.> (Nachdruck verdoten.i Inzwischen eilte, wie aus Windcsflügeln. das Gericht durch die Stadt, im Schlosse fei etwas Schreckliches passiert. Tie einen jagten, es hätte ein Attentat stattgeftuiden, andere sprachen von Mord, Diebstahl und sonstigen Ungeheuerlichkeiten. Das eine stand jedenfalls fest: ein hoher Beamter sei verhaftet worden. Der Oberkirchenrat hatte nach seinem steinen Diener geklingelt. Erst, als er zum zweitenmal auf den Knopf der Klingel drückte, kam derselbe mehr gestürzt als gelauscn und rief, wie entschuldigend, in höchster Aufregung: „Herr Oberkirchenrat. soeben hat man unsern jungen Herrn mit Gendarmen weggeholt! Thunsels' Lina hat» gesehen, wie sie ihre Schwester besuchte!" Der alte Herr faßte gutmütig lächelnd den Jüngling beim Ohr und zupfte ihn ein wenig. „Was sind das für Manieren, Bengel? Wie hast Du zu Deinem Herrn herein zukommen? Du sollst nicht mit Thunsels' Mädchen aus der Treppe hcrumstchcn und klatschen, das hat meine Frau Dir erst neulich verboten!" „Ja! ja! Aber unser Herr Re- gier—" „Ach, dummes Zeug! Nimm den Brief und trage ihn auf die Post, nicht in den Briefkasten, er soll noch mit dem Zuge sott — Du hast sieben Minuten Zeit. Den ängst lich fragenden Blick des Jungen beachtete er nicht weiter. Der konnte aber seiner Auf regung doch nicht gebieten und ries noch von der Tür zurück: „Er soll jemanden umgebracht haben, Herr Oberkirchenrat!" Die entsebensvollste Angst klang aus seiner Stimme. Rothhausen hatte dafür aber kein Ohr, denn soeben fuhr unten am Hause ein Wagen vor und er sah den Minister aus- steigen. „Der will zu Thunsels," dachte er. Zu ihm kam Vibell fast nie, öfter zu jenem. Ruhig hatte er sich wieder an seinen Tisch gesetzt, um zu arbeiten. Gleich darauf kam aber, wie er Hörle, ein Männerschritt die Treppe z» ihm heraus, es klingelte und Äibells Stimme fragte nach ihm. Nicht entfernt kam ihm der Gedanke, diesen Besuch und die Meldung feines Georg in irgend tvclchcn Zusammenhang zu dringen, doch während er ousstand und dem Minister mit freundlichem Gruß die Tür seiner Stube öffnete, denn die beiden Männer hatten sich gegenseitig gern, erschrak er über da» Aussehen seines Besuches und eine un bestimmte Sorge bemächtigte sich seiner. „Sie bringen nichts Gutes, Exzellenz? Es ist doch nichts an dem dummen Gerede? Mein Bursche redete da eben von einem Mord und brachte — mein Gott, Vibell, was ist passiert?" „Nichts Derartiges, Rothhausen — gar nichts! Ich komme persönlich'im Auf träge Sr. Durchlaucht!" „Mein Sohn? Was ist mit ihm?" „Ich bitte Sie inständigsi, seinen eigenen Wunsch! Es ist da irgend eine Indiskretion, sagen wir s offen, ein Ver- trauensbruch begangen worden. Der Fürst ist außer sich vor Verdruß. Es handelt sich um die Vernichtung eines seiner Lieblingspläne —" „Aber mein Sohn? Mein Werner? Was hat er damit zu schaffen?" ries der Vater, genau so zornig auflodernd, wie es dieser selbst getan. „Ohne Zweifel kann das festgestellt werden. An ihn mußte man sich halten, weil die Sache in sein Ressort gehört, weil er die Akten eben erst bearbeitet hatte —" e noch an ver- Es gehörte viel Fassung seitens des Ministers und noch mehr seitens Rothhauseus dazu, um sich in kürzester Frist Nnr zu verständigen. Mitten in diese Auseinandersetzung hinein stürmten Thunsels und Eveline, denen beim Spazierengehen ein junger Bekannter des Kabinettsrats die Verhaftung des Regierungsrats Rothhausen mittelste. Daß Vibell anwesend war, berücksichtigten beide in ihrem Schrecken nicht'im mindesten. Thunsels rief sofort sein Lieblingswort: „Olisrako-! 1a komme!" Aber obwohl Vibell heimlich zu- zanzen Sache cht um eine dahinter?" Samtvrs IN««?VNI»V Knabe«. Anzüge aus blau Nr hellfarbigem Cheviot und Kammgarn V. 4-16 M. «chnk. Anzüge aus Zwirn u. Cheviot, ge streift u. glatt. V. 6-18 M. 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