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Dresdner Nachrichten : 04.06.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189906042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990604
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-06
- Tag 1899-06-04
-
Monat
1899-06
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.06.1899
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Seite 4 »Dresdner Nachrichten- Seite 4 Sonntag. 4. Juni 18»S »» Nr. 15» sind. In diesen nregung des Obersten Die Vorstellungen beginnen halb vermittelst einer thcitkräftigm strengen Politik des Abwägenö. -ui diesem isinne ivird die Rrgienma schmerzliche Opfer von dem ^'nndr verlangen, die aber in gerechter Weise auf alle Klassen der Bevölkerung vertheilt werden sollen Die Negierung wird mit den Budgets mehrere Vorlagen cinbrinaen. welche die durch die Ver luste der Kolonien und die Kvlvnialfeldzüae erwachsenen Verpflicht ungen regeln, die Staatsschulden zum Theil reoraanisiren. die Stnntsrenten nmaestaltcn und andere neue Renten schaffen sollen, getreu all' den Ideen, welche die wesentliche Grundlage für die »Panische Politik und für tue Aufrichtigkeit des Budgets und der Zahlungsfähigkeit Spaniens bleiben werden. In der nächsten Zession sollen Vorlagen, welche eine Reorganisation des Lcmd- IiccrcS und der Marine ans Grundlage der allgemeinen Wehrpflicht bezwecken, eiugebracht werden, ferner Vorlagen, welche sich aus die Vervollständigung der Küslenvertbeidigung beziehen, und andere EntMürse, die hauptsächlich aus administrative Reformen abziele»." (Wirverholt.) England I» einem Artikel der „Times", der die Abtretung der Karolinen- und Palavs-Inseln und der Spanien ' "t es, von rwerbung . chtspunktc aus sei der Verkauf ein weiser politischer Akt. Andere Blätter sprechen gleich falls ihre Zustimmung zu dem Abkommen aus. Im Unterhause legte der Erste Lord des Schatzes Balfour eine Botschaft der Königin vor, in welcher diese den Wunsch aus spricht. in Anerkennung der hervorragenden Verdienste Lord Kitcheuer's bei der Vorbereitung und Durchführung der Sudan- Erpcditivn ihm einen ganz besonderen Beweis ihrer Gunst zu geben, und das Haus ersucht, ihr zu ermöglichen, Lord Kitcheuer ein Geschenk von :!0.000 Pfund Sterling zu machen. Die Be- rathuug über diese Angelegenheit wird am Montag stattfindcn. Tic „Times" und „Dailp Chrvnicle" veröffentlichten Interviews mit Eftcrhazh, die von ihm unterzeichnet bekennt Esterhazh, das, er das Bordereau auf A Sandherr geschrieben habe. Nnsiland. Wie die „Nowoje Wremja" berichtet, ist der Ge hilfe des Prokurators des Petersburger Gerichtshofes in Riga eingetrofsen, um die Ursachen des ArbeiterausstandeS festznstelleii. In Riga herrscht Ruhe; in allen Fabriken ist die Arbeit wieder ausgenommen worden. Egstpte». Bisher sind insgesauimt zehn Erkrankungen an der P e st in Alexandria vorackommen und zwei Todesfälle. An anderen Orten sind keine Pestfälle voigekommen. In den letzten 2t Stunden sind keine Erkrankungen bekannt geworden. Kunst und Wissenschaft. -s Im Köich schütz" zur Herr Hofburgschausvic ipeare's,. WaS ihrwoll 8 Uhr. j Wochen-Spiel plan der König!. Hofoper. Sonntag: „Der Freischütz": Montag: „Der Evangelimann"; Dienstag: „Oberon" ; Mittwoch: „Ter Waffenschmied" (Georg: Hr. Reichel a. G.): Donnerstag: „Eurtianlhe": Freitag: „Der Bajazzo", „Coppelia": Sonnabend: Neu einstudirt „Jessonda"; Sonntag: „Die Afrikanerin". — Koni gl. Hofschauspiel. „Sonntag: „Was ihr wollt" (Hr. Thimig n. G-): Montag: Zum ersten Male: „Advokat Patelin", „Eine Tasse Thee" (Hr. Thimig a. G); Dienstag: „Die Makkabäer": Mittwoch: „Jugendliebe", „Der Diener zweier Herren", „Der Präsident" (Hr. Thumg a. G.): Donnerstag: Außer Abonnement: „Ewige Liebe" (Hr. Thimig a. G->; Freitag: ,Advokat Patelin", „Eine Tasse Thee" >Hr. Thimig a. G.): Sounabcud: „Unsere Frauen"; Sonntag: „Rosenkranz und Güldenstem" (Hr. Thimig a. G-). f Mittheilunacn aus dem Bureau der Königl. Hosthcatcr. Im Königl. Schauspielhause geht Montag den 5. Juni der drciaktige Schwank „Advokat Patelin" von Bruchs und Palaprat. deutsch von Wilhelm WoltecS mit Herrn Hugo Thimig vom K. K. Hosburgthcatcr in Wien in der Titelrolle zum ersten Mal in Scene. Die übrigen Rollen des Schwankes sind folgendermaßen besetzt: Frau Patelin-Frau Wolfs, Henriettc-Fcl. Trommsdorss, Guillnume-Herr Wiene, Valöre-Hcrr Leicherl. Eolitte-Frl. Schcndler, Aguelct-Hcrr Gunz. Bartolin-Hcrr Müller, Bauer-Herr Olbrich. Beschlossen wird oie Montags-Vorslellung mit der Aufführung des einattigen Lustspiels. „Eine Tasse Thee" in nachstehender Besetzung: Henri-Herr Paul, Hcrniance-Frl. Diaeono, Camvnflet- Hcrr Hugo Thimig als Gast; Joseph-Herr Gebühr. — Der Spiclpian des Königl. Opernhauses hat dahin eine Abänderung erfahren, daß die beiden aiigekündigten Weber'schen Opern „Oberon" und „Eurvanthe" statt Montag den 5. und Dienstag den 6.. nunmehr am Dienstag bez. am Donnerstag in Scene gehen. Ani Montag den 5. ds. M. geht im Königl. Opernhause die zweiaktige Oper „Der Evangelimann" in Scene. s-Residenz theater. Das Gastspiel des Frl. Irene Triesch findet ani Montag seinen Abschluß, Frl. Tnesch wird heute und morgen Abend die Christine in Schnitzler'S „Liebelei" spielen. Heute Nachmittag gelangt bei ermäßigten Preisen der Schwank „Im Fegefeuer" zur Aufführung. Dienstag geht der neue Schwank „Die Einberufung" zum ersten Male in scene. -s Der Damenchor von Frau Gertrud von Kieler mar- kirte vorgestern das 14. Stiftungsfest des Vereins mit einem sehr gut besuchten Concert im Gesellschaftshause des Zoologischen Gartens. Für die stetige künstlerische Entwickelung des Chores und dessen numerische Vergrößerung sprach am besten die Reich haltigkeit des größtenthciis aus Kunstgesängen zusamiiiengestelltcn Programms, nicht minder die Zahl der anmuthigen Sängerinnen, ca. sechzig junge, stimmbegabteDamen, die, unter Leitung ihrer Lehrerin, durchgängig schone und ancrkcnneuswerthe Proben von Talent. Fleiß und guter musikalischer Bildung ablcgten. Nach dem Vortrage von Gesängen wie: Chor der Houri ans Schu- »lann's „Paradies und Pcri", von vierstimmigen Volksliedern , welken, ein Meister der Operette, ein Walzer-König, pflegte, in's Reich ewiger Harmonien ein . - . „ ' graziös. kri . und anziehend erfundene „Frühlingsguadrillc" von Cursch-Bühre». Tic Hauvtbcdtngnngcn des Ehorgesanges: zuverlässige Intvnirung, rhpthmische Sicherheit, deutliche und natürliche Terlbchandlnug waren bei allen Vorträgen aus das Gewissenhafteste gewahrt: zart und duftig erklangen die Chöre in künstlerisch gepflegter Schatlir- ung, intelligent erfaßt, ausbrucksvoll, im nugeklinsteltcii Mädchen- Ion gesungen. Es mag Frau von Kietcr nicht leicht geworden sein, das Ensemble von so hervorragender Einheitlichkeit und Präcision zu bilden, manche Schwierigkeit mag sich der treffliche» Diszipliuirnng des Chores — der sich unter den gegebenen Verhältnissen selbst redend nach eigener Wahl nicht formtreu läßt — entgegen gestellt haben, dafür aber war das Resultat ein so glückliches und all gemein zufriedenstellendes, daß Frau von Kieter init erhöhter Ge- iiugthuung auf den vorgestrigen Abend zurückblicken kann. Noch mehr als diese Chorvorträge sprachen zu den Erfolgen einer ratio nellen Lehrmethode die Darbietungen der von Kietcr'schen Solo- schiilcrinnen. Die vierfach besetzten a crrpsIIa-Quartcttc: „Wonne des Maien", „Im Wald möcht' ich ein Vöglcin sein" (Cursch- Bübrens und das stimmungsvolle Ritornell: „Nun der Tag ge schieden ist" (Rich. Wagner-Potpcschnigg) wurden von 12 der Soloschülcrinncn gleich stimmschön und technisch korrekt vorgctragcn, wie ein von den Damen Roch, Lconhardi und Schäfer gesnngenes Terzett: „Tie Libellen" v. Triest. Von den zum künstlerischen Berufe vorgebildetcn Damen entsprach höheren Ansprüchen am rneisteiiFrau de Mprranes, die Gattin des bekannten Teno risten MrrzwinSkh. Mit der in guter Auffassung und technischer Sicherheit gesungenen Romanze aus Thomas' „Mignon", den Liedern: „Das Veilchen" (Pretzsch), „Danza" (Durante) und .Dos porles ck'or" (Thome) ließ Frau de Mhrranes große Fort schritte gegen früher erkennen, namentlich reinere Tongebung, er weiterte Vortragsknnst und sorgfältigere Phrasiruna. Auch sdle Tragfähigkeit der an und für sich nicht großen Stimme scheint gewonnen zu haben und auf eine künstlerische Verwendung zurück- gcsiihrt, die den Mitteln besser entsprich^ als das von Frau de Mbrraiics früher gepflegte Genre. Gleich lebhaft ausgezeichnet, wie Frau de Mhrranes, wurden die stimmbegabteii jungen Damen Frl. Clara Roch, Fr. Aenne Roch, Frl. Margot Ulbricht für den Vortrag von Liedern und Mrs. Dittmann für die Ausführung deS Altsolo in dem Chorwerke „Die Seenixen". Frau von Kieter leitete fümmtllche Chöre mit großer Sicherheit und begleitete die Solostimmen vortrefflich am Klavier. L. 8t. t Johann Strauß ist gestern an den Folgen eines Bronchialkatarrhs in seinem Heim zu Wien gestorben. Am Pfingstmontag hatte er noch gelegentlich einer Wohlthätigkeits- ausfuhrung seiner „Fledermaus" im Wiener HofopernbauS die Ouvertüre des Wertes unter allgemeinem Jubel persönlich dlngirt. Mit ihm ist einer der berühmtesten Schöpfer vornehmer Tanz- wie man ihn > zu nennen pflegte, in's Reich ewiger Harmonien eingeganaen. Er! war, gleich seinem nicht minder berühmten Batcr (gleichfalls Johann Strauß) einer der Ersten und der Wenigen, die den Tanz , znm Kunstwerk erhoben. Bewußt oder unbewußt hatte er jede ' Saite der Gefühlswelt in seiner Macht, welche im Tanze Ausdruck i oder Unterstützung findet und obwohl — nach seinem eigenen Ge- ! ständniß — außer Staude, sich über frappante Einzelheiten seiner Werke Rechenschaft zu geben, verfehlte er doch nie, im Rhpthmus, Periodenbau, vorzüglich in der Hiirmonisirung und Instrumenta tion eine Fülle von Zügen niederzuleaeii, welche das bedächtige Ohr des Musikers schlürfte, währeiw der Tänzer in süßem Melodienrausche schwelgte. Die Werke dieses Genres, die Tänze und Märsche, zählen nach Hunderten und die meisten davon werden in allen Welttheilen gespielt. Seine sogenannten „Ge flügelten Walzer": „Nachtfalter". „Man lebt nnr einmal", „Iuristenballtänzc", „Wellen und Wogen", „Schallwellen". „Morgcnblättrr", „Wo die Eitroncn blül, n". „An der schönen blauen Donau", „Wiener Blut", „Wein, Weib und Gesang" und noch Dutzend andere sind längst Volkseigenthuin fast aller civilisir- ten Nationen geworden. Nicht weniger hervorragend war er als Opcrn-Kvmpvnlst. Von seinen Operette», 14 an der Zahl, sind die meisten über alle deutschen Bühnen gegangen und einige davon sind auch mit große,» Erfolg im Ausland gegeben worden. Den ersten Platz unter diesen ninnnt die „Fledermaus" ein, die als Ganzes und in ihren Einzelstückeii einen Welterfolg batte. Glänzende Ausnahme fanden daneben: „Der Zigenncrbarvn", „Der lustige Krieg", „Karneval in Nom". „Das Spttzcntnch der Königin", „Eine Nacht in Venedig". Bis wciiiac Tage vor seinem Tode nrbeitcte er an dem neuen Ballet, dessen Textbuch, von der „Waage" aus der Kvnknrrenz von ca. 400 Libretti preisgekrönt, zur Aufführung in der Wiener Hvf- oper bestimmt war. Gelegentlich seines 50jährigen Künstler- Jubiläums im Oktober 1894 ersubr er die Huldigung fast aller großen und berühmten Tonsetzer des In- und Auslandes und zahl reiche fürstliche Auszeichnungen Strauß war am 25. Oktober 1825 zu Wie» geboren — er hat demnach ein Alter von nahe;» 74 Jahren erreicht. Er war cm Genie: Die Melodie war sein Liebchen und sie hat ihm den Trcnschwnr gehalten bis zu seinem letzten Athemznge Seine Muse wird ewig jung bleiben — sie haucht Frühlingsdnst in seine Weisen, unvergänglich schön wie der Frühling selbst. Aus seinen Grabstein sollte man die Strophen setzen, die ihm einst ei» berühmter Schriftsteller gewidmet: „Warum man Strauß wohl Walzerkönig nennt! Ich weiß, daß, wer den Titel ihm erdachte, Damit ein liebenswürdig Kompliment Statt unserem Strauß sämmtlichcn Königen machte. Glaubt mir: Wenn jeder König wär' wie er Verehrt vom Volk und ans der weiten Erden So freudig anerkannt und populär: Es wär' ein großes Glück regiert zu werden." -s Für die Königl. musikalische Kapelle wurde als erster Cellist Herr Georg Wille von Leipzig engagirt, dein kürzlich die Aus zeichnung zu Theil wurde, vor Sr. Maicstät dem König zu spiele». 1 Der Dresdner Le hrcrgesangvcrein veranstaltet sein diesjähriges Sommerconcert am 18. Juni im Garten des Lincke'jchci, Vades. Das Concert ist geplant als ein Dresdner Komponlstcuabcnd. -h Der vorliegende 6. Jahresbericht (Schuljahr >807 98) der Ehrlich scheu Musikschule (Direktor Paul Lehmann-Olle»), die nunmehr auf das zwanzigjährige Bestehen zurückblickt, wird «ingelcitet durch eine Studie: „Grundlage für ein naturgemäßes, systematisches Studium der Kunst dev ViolinspielS" aus der Feder des Biolinviriuose» Herrn Merrick B. Hildcbrandt. Dann folgen der Prospekt und als Beitrag zur Schulchronik allgemeine Mittheilungen; ferner ein Verzeicbniß der Lehrerschaft und der Unterrichts sücher, der Schüler und Schülerinnen, der Belobigte» und Prümiirlcn und der ini Schuljahr 1897 98 veranstalteten Vortragsabende: auch ein Ueber- dlick der im vergangenen Schuljahre öffentlich vorgelragenen Werke, sowie ein Spezialverzeickmiß der vom Jnktitutschor ausgesübrten Kompositionen. Aus den „Astgenieinen Mittbeilungen" geht hervor, daß sich die Schule im Jahre 1897 »8 vergrößert bot: 414 Schüler betuchten die Anstalt. Sie sch ien sich zusammen aus Damen, Herren und Kindern vornehmer hiesiger Kreise und der AnSländcrkolontc. Das Lehrerkollegium besteht zu Zeit aus 18 Dame» und 91 Herren. 8 Schülern und 42 Schülerinnen konnten ans Grund ihrer tüchtige» Leistungen am Schlüsse des Schuljahres schrislliche und öffentliche Belvdigungcn zugesprochen werden: von diesen erhielten noch 5 Schüler und 14 Schülerinnen Bücher oder Noten als Prämie». Schließ lich wurden 7 ganze, Ist halbe Freistellen und 12 Honvrarcrmäßigungen ge währt Neben lö Schüleraufführungen veranstaltete der Direktor, Herr Paul Lehmann-Osten, einige große Eoncerte. Der Bericht ist durch das Sekreta riat der Anstalt (Walpurgisstraße 18) kostenlos zu beziehen. f Im ehemaligen Wohnhause des Meisters, Wien, Hcihdngasse, ist vorgestern das Joseph Hai> dn - M n I e u m eröffnet worden. Das Museum enthält neben Manuskripten von Beethoven und Bach als kostbarste Perlen der Sammlung die Original-Partituren von Hahdn's Schöpfungen, den Oratorien „Die Schöpfung" und ,Dic vier Jahreszeiten", außerdem seine letzten Quartette, n. A- m. Die Bildersammlung enthält manch' seltene Gabe, darunter zehn Originalportiäts Joseph Hapdn's, von seinen Jugendtagen bis zu der Zeit, wo er als alter Herr, von der Welt zurückgezogen, inner halb der schlichten Wände des Hauses seine letzten Lebensjahre verbrachte. Auf der Internationalen Rimstansslellnng zu Budapest er sich das Leben Gerade in Ernst O- Simonson- bereits am Eröffnungstag wurde das Bild des Dresdner Malers Castelli „Philologen an der Tiber" angekanft. chSächsisch er Kunst verein. Neu ausgestellt sind: Gustav Bucbwald (Dresden) „Studicnkops", Siegwald Dahl (Dresden) „Das Nordcav bei Mitternachisbeleuchtzing". Otto Fikenticher iGrötzingen) „26 Oelgemäide", M. Gärtner (BerA) „zwei Entwürfe zu einem Altar gemäldc", Max E. Giese (München) „München im Erstichnec", Bertha Hacker (Dresden) „Rosen", Elementine Hahn (Dresden) „Kindcrkops", M. Kopp (Stuttgart) „Primeln und Aurikcln", Bernhard Mühlig (Dresden) „SonntagSmorgen", Helene Noack (Dresden) „Hummer und Salat", Her mann Pamvel (Dresden) „Bildnis," und „Bilvnißstudie", A. M. Pctcrien (Lübeck) „Bauernhaus", „Am Müblcnwckr" und „Interieur aus Lübeck", E. Scherbring (München) „Fiscberhäuler ans der Fraueniniel im Chiemsee", Oskar Stark« (Dresden) „Herbst an der Ilm", B. Wegmann (Kopenhagen) „9 Oelgemäide", Richard Schlei» (Zittau) „Opaleücenlfenstrr". Vergangene Woche wurden verlaust: Bcrlha Hacker „Apfclblülhc und Goldlack". M. Müller-Hcndenrclch „Rosen" und Paula Kohliänittcr „Studimkops". Da« Bildniß des Herr» Pastor I). Dr. Sülze von Professor Leon Pohle verbleibt »ur bis Donnerstag den 8. Juni in der Ausstellung. 1 In Ernst A rn o l b ' s K u n st s a l o » (Wilsdruffcrstraßc I, I) sind neben den Kollektionen Lug», Dettmann, Luttcroth und Correggio eine gröbere Reibe von Gemälden und Skulpturen zur Neuauisiellung gelangt. Die Bronzen von C. Mcunier verbleiben nur noch kurze Zeit in der Aus stellung^ Tvort - Nachrichten. (Milgetheilt vom Dresdner Sport-Wett-DcrmIttclungSburcau OSkar Richter, Dresden Mnrtl» Lutherstratze 2.i In den gestrigen Rennen zu Hopp eg arten siegten folgende Pferde: I. Rennen. 1. Frohwaldt", 2. „Tengshausen". 3. „Stolz". (Tot. 42 :10 Sieg : 38, 316, 76 : 2» Platz.) II. Nennen. I. „Hage dorn", 2. „Querstrich". 3. „Belle Dame". (Tot. 66 :10 Sieg : 4«, 32 : 20 Platz.) III. Nennen. 1. „Hut ab", S. „Goldgrube", 3. „Liebelei". (Tot. 76:16 Sieg; 490, 31 :29 Platz.) IV. Renne». I. „Feuerstein", 2. „Mime". 3. „Neffus". (Tot. 29:16 Sieg: 28 . 29 : 26 Platz.) V. Rennen. 1. „Karl Mnrlcll", 2. „Adolar I", 3. „Mcdea". (Tot. 13S : 1» Sieg : 68, 38, :,6 : 26 Platz.) VI. Rennen. „Slnsohr" ging allein über dis Bahn. Vll. Nennen. 1. „Boncwista", 2. „LanbSmämiin", 3. „Nänic". (Tot. 88 : 16 Sieg : 34. 66 : 26 Platz.) Oertliches nnv Sächsisches. — Polizcibericht, I. Juni. Bis jetzt ist es trotz der angestrengtesten und weitestverzweigten Erörterungen nicht möglich gewesen, eine bestimmte Spur des Mörders Ludwig aufzu- siiiden. Der Polizei sind zwar mehrfach von Privatpersonen, die Ludwig nach der That hier und auswärts gesehen habe» wollten, Mittbeilungen gemacht und von dieser >edes Mal verfolgt worden, doch habe» sich diese Nachrichten bis jetzt stets als nnrichtig berauö- gcstellt. Nur ein Bäckcrmädchcn hat ihn nach der That gegen 5 Uhr Morgens uns der Altenbergerstraße beobachtet, wie er scheuen Wesens dort umhergeint ist. Inzwischen ist es der Polizei auch möglich gewesen, eine Photographie des Ludwig zu beschaffen. Diese liegt nicht nur in der Krunlnalabtheilung und auf allen Be- zirkSwachcn Dresdens aus: sondern ist auch nach allen größeren Städten Sachsens und thcilweise nach auswärts geschickt worden. Es ist also dem Publikum Gelegenheit geboten, gegebenenfalls Einsicht von dem Bilde zu nehmen. Es ivird nochmals dringend ersucht, jHc Wahrnehmung, die auf die Spur des Mörders führe» könnte, hier oder der nächsten Polizeibehörde mitzutheilen. Da Ludwig ohne Mittel ist, so dürste er sich, falls er noch am Leben ist. bettelnd umbertrelden Er ist — wie schon in der früheren Mitthcilung crwäunt — 26 Jahre alt, etwa I.M Meter groß, hat kleinen dunkelblonden Schnurrbart, breites, aber mageres Ge sicht und scheuen Blick auf einem Auge. Er war, als er hier wea- lng. mit blauem, wenig karrlten, Jacket, daS durch, dle sonne stack aelitten bat, mit dunkler Hose, weichem eingedrückten. >ut und Filzpantoffeln beneidet. Die Veminthung, ' daß» genommen bat, bleibt nach wie vor bestehen, letzter Zeit hat er wiederholt Acußerungen gethan. „daß T - e. gestellt und andere nicht gebucht. Es Ist daher durchaus nicht aus geschlossen, daß Ludwig als Leiche aufgesunden wird. Auch nach dieser Richtung wird uni Nachforschung und Mittheilung gebeten. — Der um letzten Sonnabend aus einem Neubaue an der Ovpell- straße von einer Leiter gestürzte 20 Jahre alte Malergehtlfe ist am Doniierstag Abend verstorben. — In der Strehlenerstraße lies am Donnerstag ein 8 Jahre alter Knabe in eine vorübersabrende Droschke und wurde umgerissen. Das Kind erlitt eine Beschädig- — Jni Mai haben in den Voltsbädern für Männer und Frauen 26,689 Personen, seit Eröffnung des «rsten BolkSbades vom 17. Oktober lS8t bis ult. vorigen Monats 1,844,682 Perlone» gebadet. — Heute conccrtirt im Wiencr Garte,i die Kapelle des Königl. Sachs. 2. Grenadier-Regiments Nr 101 unter Leitung des Musikdirektors Herrn L- Schröder Dieselbe Kapelle führt auch morgen das große Festconccrt aus. welches zu Ehren der Theilnebiner des 2«! Deutschen Gastwirthstages daselbst stattsindct. Das beliebte Etablissement wird zu diesem Zwecke in allen seinen Theilen illuminirt werden. Der Concert-Garten ist nur theilweisc für die Fcsltheilnchmer rescrvirt, während wie sonst der Garten den Concertbesnchern geöffnet ist. — Bei der LcibamtS HauvtgcschSslsstell« in Neustadt, Hmiptstraß« 1, ist Dienstag den 6. Juni als letzter Tag festgesetzt, bis z» welchem die in v?» Monaten Februar unv März VS. I. sällia gewesenen Darlehen zurück- gezahlt oder die D a r l e l>c n s s r i st e n verlängert werden muffen. Eventuell werden dle betreffenden Pfänder versteigert. — Die Picknick-Partie des Vereins in « ger Drogisten zu Dresden findet Sonntag den 11. Juni statt. — Am Freitag Abend >/e9 Uhr stürzte das 7 Jahre alte Svhnchen eines Meisters der SiemeiiS'ichen Glasfabrik beim Spielen mit anderen Kinder» in die Weißeritz und wurde vom Strome vis an die Hohenzollcrnbrucke getrieben, wo es zwei Herren Namens Dictze und Hille gelang, das Kind den Finthen zu entreißen und dasselbe durch künstlich au ihm pvlge»o»»»eue Athembcweguugeii wieder znm Bewußtsein zu bringen. Schon beim Gasthofe zum grünen Baum hatte ein Fleischer oas Kind zu reiten versucht, aber wegen starker Strömung sei» Vorhaben aus- geben müssen. — Fubrmann's Kaiser-Panorama (Redlichhaus. Ein gang Ringstraße) bringt diese Woche die Reis«: Schweiz und St. Goit- Hardt-Batm zur Ausstellung. — Im Palast - Re staurant, Ferdlnändstraße. conceriirt seit 1. d. Ai. eine neue Kapelle unter Direktion des Herrn Kapell Meister Tr. Boris Bruck aus Posen. Herr Bruck verfügt über durchaus tüchtig geschulte Musiker und Solisten und bringt ein reichhaltiges Programm mit, so daß er jedem Geschmack und alle» Anforderungen gerecht werden dürste. Die gesanglichen Darbiet ungen deS aus 2 Damen und 8 Herren bestehenden Opern Quin tetts verleihen den Eoueerten im Palast-Restaurant erhöhten Reiz. Heute finden in dem schöne», angenehm kühlen Saale wieder 8Coneerte statt, Vormittags 11. Ncicl,mittags Ib-e und Abends 8 Nh, — Im Asyl für obdachlose Männer wurden im Mai 1876 Personen, vom 1. Oktober I88l bis ult. vorigen Monats 466,388 Per sonen ausgenommen. — Die Loschwitz-Blaiewitzer Elbbrücke passirlen vom 27. Mai bis mit 2. Juni 39,288 Personen ä 3 Psn., 8838 Personen L 2 Pfg. und 2982 Pferde ü 16 Psg. Die Gesammtenmabme betrug einschließlich 816 M. sei tcns der Straßcnbalmen 2466 M. 69 Psg. — In Len b cn. wo der Gasthof abgebrochen wird, zerrig vorgestern ein hcrabfatlender Stein den Lcituiigsdrabt des zum Betriebe der Laubegaster Straßenbahn dienenden Etekirizilcits- wcrkcs Kummer und Eie. Der Draht traf zwei Pferde des Fuhr- werksbesitzers Sperling und todiete die Thicre. — Bei seinem cscheidcii ans seiner langjährigen Thätigkcit als Vorsteher der Qssizierskasinoküche des Königs Husarenregiments in Groß cn ha in wurde Herrn Hostraiteur Hunger vom Osfizierscvrps gedachten Regiments ei» prachtvolles Bild Sr. Majestät des Königs in der Uniform des Köiiigs-Hnsarenregimcnls überreicht. Der kostbare Rahmen des BitdeS trägt eine Krone und ein mit Ketten befestigtes Silberschild mit der Widmung: Herrn Hostraiteur Hunger das Offizicrs-Evrvs des Königs-Husaren- Regiments in dankbarer Anerkennung seiner 24jährige» Thätigkcit als Vorsteher der Kasinoküche. 81. 5. 99. — Bei dem Fleischermeister Böhmer in Lübau fuhr ein auswärtiger Radfahrer direkt in's Schansenster hinein und blieb vor dem im Laden stehenden Fleischklvtze liegen, während das Rad an der äußeren Seile des Schaufensters stecken blieb. Merk würdiger Weise hat der Radfahrer nnr ganz geringe Verletzungen davon getragen. — Unterhalb Kleinschönau bei Zittau, am sog. Bcir- winkcl, wurde am Freitag Mittag eine männliche Leiche aus der Neiße gezogen Allem Anschein »ach ist es die Leiche des Schmieds Jvban» Schmäht ans Lvban, der seit dem ersten Psingstsciertag spurlos verschwunden war, nachdem er noch zuvor seine in Zittau lebende Mutter besucht hatte. — Vor einer Reihe von Jahren hielt sich Gencralfcldmarschall Graf von Mollke dienstlich fast eine Woche lang in Zwickau auf. Er wohnte in der damals Ebert'schcu Villa, jetzigen Dienst wohnung des Landgerichtspräsidenten. Seitens der Stadtverord nete» ist angeregt worden, dieses Gebäude durch eine würdige Gedenktafel misznzcichiic». — Im Geschäftsbereiche des Ministeriums des Inner n. Angestelit: Die Diütisten Schumann bei der AnttShauptinannschaft Dipooldtswalde, Wcndlcr bei der AmtShanpImannschast Dresden-Neustadt und Beimdors bet der Amtsbauptmannschcift Döbeln als Expedienten beiderMinislcriatkcmzlet: Milktäranwärter Schank als Hilfsbureaiidicner bei der AnUsbauptniannschast Chemnitz. — Befördert: die Burcauassistente» Burkhardt bet der Amts- hauptmannschnst Pirna und Munckrlt bei der Anltsbauvtniannicbasl Bautzen zu Sclretären daselbst, Expedient Barth bei der AmtSlüiuvtmannschast Großenhain ;um Vurenuaisistcnten daselbst. — Verletzt: Sekretär Hannact bei der Amlshauptinannichast DrcSdcn-Altstadt zur Amtsbauvtmannschast Dresden-Neustadt. Expedient Fröhlich bet der Mmisterialkanzlci zur Amts- hauplmannschaft Dresden-Altstadt. — Im Geschäftsbereiche des evangelisch-lutherischen L a n d e S k o n s l st o r i u m s sind oder werden demnächst folgende Stellen erledigt: davon sind zu besetzen im regelmäßigen Besetzunasver- sabren : das Pfarramt zu Cainsdorf (Zwickau) — Kl. 3 — Kollator : Ritter gutsbesitzer Kammcrherr v. Arnim aus Schloß Planitz bei Zwickau; das Diakonat zu Olbernhau (Maricnberg) — Kl. 1 — Kollatpr: Konnncrzien- ratb Albert Lange in Auerbcnnmcr; das Pfarramt zu Schmölln (Ober- lcuisib), bisher dcutsch-wendische Stelle, — Kl. 3 —, Einrommensmmnerung bet der AuSpsarrnng van Demitz-Tbumitz mit Rittergut Thumttz Vorbehalte». Kollator : Rittergutsbesitzer Carl August Schmatz auf Schmölln; das Pfarr amt zu Struppen (Pirna) — Kl. 4 — Kollator: da« evaiiaclisch-lutherische LandcSkonsiNorium. — Dagegen wurden angestcllt bez. befördert: K. R. Merkel, Hilfsgeistlicher in Leipzig-Sellerhausen (Leipzig II), als DiakonuS daselbst. — Im Geschäftsbereiche des Ministeriums de- Kultus und össcuIlichen Unterrichts. Zu besetzen: die k>. ständige Lehrcr- slelle in Wolkenstein. Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen: 1396 M. Gehakt. 29,48 M. von der Kirche und 299 M. WoknungSgeld an einen verheitatbelen, 189 M. an einen unverheiratbetcn Lehrer. Vom 1. Januar I960 tritt eine GebaitSftaffcl in Kraft, derzusolge der Gebatt von 3 zu 3 Jahren bis 2806 M. steigt. Gesucv« mit allen «forderlichen Beilagen sind bi« zum 8. Juni bei dein Königl. BezirkSschulinivektor Dr. Bräutigam in Maricnberg cinzureichen. Wetterbericht des Kgl. Sächs. Meteorolog. Instituts t» Chemnitz vom 3. Juni, 8 Uhr Morgens (Tenrperatur nach Celsius). (Bar. 77» wind. (Weiter. 6 leicht wollcnl. keterv itta»»»deckt IV IcichlwoMa 8V leichhwolkig fM( heiter 80 (chioachwoltis, 80 leicht,walke»!. Tp. 4- 8 lö -I? - I» 17 4-is Ort. llbemnttz Wien Prag Peter«». sermstdt. Trtest Aberdeen Bar. Wind. füll «eich, fNll Minimum und Mederlchliigc werde» am Mittag adaeleien. Wetter. woltenl. walten!. woltenl. haldded. wolle»! haldded. rp. igeieie Eine leichte N.-O.-Strömung bedingte auch am S. Juni wieder in, ganzen Lande heiteres, trockenes und warmes Weller; die höchsten Mittags- lemperaturen schwankten zivischen 12,8 und 21,93 Grad (Fichtelberg-Leipzh). — Im N.-W. des ErdthellS zieht eine flache Devresnon vorüber, von welcher sich ein sackförmiger Auvläuf« über die Nordsee bis N.-W.-Deutsch land herein erstreckt. Ter übrige Continent wird fortdauernd von gleich mäßig hohem Druck bedeck», und mit ihm hält da» ruhige, wolkenlose Weller an. Die Temperaturen haben nunmehr die Normatwerthe übcr- schrittcn. Dresden. 3. Juni. Barometer von Optik« Wiegand (vorn,. Südwestwind. Ukallvvlkand dev Gtt» «erd Dvotd«»»». Bndweia Prag Pardubitz Meinl! Leltmerttz Dresden ».JUNI « 4-114 ^-47 4-104 « ».zun» -t« 4-S, ^7,4.70 4. » Wasserwilrme der «de am 3. Juni 1» Vrad 0.
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