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Dresdner Nachrichten : 04.06.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189906042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990604
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-06
- Tag 1899-06-04
-
Monat
1899-06
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.06.1899
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Dresdner Nachrichten. Nr. 153. Seite 8. MM Sonntag» 4. Juni 1899 Kernschieib- uud Aernsprech-Berichte rom 3. Juni. . Vcrli». Zu dem Stapellaus des aus der Werst des „Vulkan' für die Marine im Bau befindlichen Kreuzers, der am 24. d.^M. slattfindet, wird nach der ..Oslieezcitung" der König von Sachsen mit der Königin in Stettin emtreffen. Die Taufe des Kreuzers, der den Namen ..König Albert" erhält, wird der König vvllziehen. — Das Kaiser Wilhelm-Denkmal in Arolsen wird Mitte August enthüllt. Der Kaiser wird der Einladung des Fürsten von Waldeck Folge geben und der Feier beiwohnen. — Ein großer Kommers aller Berliner Hochschulen soll am 21. Juni im „OlNmpia-Theater" znm ehrenden Gedächtniß Bismarck's ver anstaltet werden. Am 24. Juni unternehme» die Vertreter der Studentenschaft eine Fahrt nach Friedrichsruh zur Kranznieder legung am Bismarck-Mausoleum. — Der „Köln. Volksztg." wird ans Berlin gemeldet, Reichskanzler Fürst Hohenlohe werde den Gesetzentwurs betr. den Schul, des gewerblichen Arbeitsvcrlialtnisses ooriönlich vor dem Reichstag vertreten. — Die deutsche Ent schädigungssumme für die Abtretung der Karolinen und Mariane» wird mit 22 Millionen Mark angegeben. Englische Blätter be ziffern die Summe auf Vas Dreifache. Die „Kreuzztg." bemerkt zu der Abtretung der Inseln: Bei aller Genugthuung soll man die unwcigerltche Folge erweiterter Kolouialpolitik nicht vergessen. Sie bedingt auch eine fortschreitende Vervollkommnung der Mittel zum Schutze unserer Kolonien: denn kann das Deutsche Reich einen solchen nicht gewähren, so ist ihr Besitz zum Mindeste» sehr vroblematisch. DaL Eine geht mit dem Anderen Hand in Hand und Die, welche jetzt lauten Jubel erklingen lassen über den neuesten deutschen Zuwachs, die sollen dann auch nicht murren, wenn das Reich von ihnen das verlangt, was es braucht, »in «einen überseeischen Besitz zu schützen. Die „Post" sagt: So haben denn dieses Mal die Leiter der deutschen Politik ganz im Stillen für die Interessen des Reiches gearbeitet und dem Vater lande einen Erfolg errungen, dessen volle Bedeutung jetzt kaum gebührend gewürdigt werden kann. Uud dies geschieht just zu der selben Zeit, da gewisse Blatter und Leute nicht müde werden, der deutschen Diplomatie Unthätigkeit, Unsähigkeit und noch andere derartige Untugenden vorzuwerfen. Die „Natioualzeitnng" schreibt: Tie Leitung unserer auswärtigen Politik hat sich aufmerksam und geschickt erwiese», indem sie den Entschluß Spaniens vorhersehend, rechtzeitig die Abtretung der Inseln an Deutschland gesichert hat. Ta sie den deutschen Besitzungen im Stillen Ozean, den Marschall- Jnseln, Deutsch-Neu-Guinea und dem Bismarck-Archipel benach bart sind, so wäre cs unerwünscht gewesen, wenn eine andere Macht sie erworben hätte. Sie für Deutschland gewonnen zu haben, ist daher ein Verdienst des Auswärtigen Amtes. Die „Voss. Ztg." führt aus. allzuhoch werde man die Erwerbung der Inselgruppe vom wirthschaftlicheu Standpunkte nicht anschlagen dürfen, habe doch Deutschland sogar 1880 aus die ihm bewilligte Schiffs- und Kvhlenjtalion verzichtet. Nichtsdestoweniger mache die Erwerbung der Inseln gerade im gegenwärtigen Augenblicke auf die Völker einen erheblichen moralischen Eindruck zu Gunsten Deutschlands, wie denn auch die öffentliche Meinung Englands, die vor vierzehn Jahren nicht wenig dazu beigetragen habe, den Erfolg der deutschen Absichten zu vereiteln, jetzt sich beeile, dem deutschen Volke ihre Glückwünsche darzubringcu uud die Entschlossenheit und Thatkraft der deutschen Diplomatie zu rühmen. Berlin. Offiziös wird der Annahme entgegen getreten, daß eine Vertagung des Landtages bcvvrstchc. Es wäre verkehrt, mit einen« Sejsionsschluß Ende Juni oder Anfang Juli zu rechnen. Ter Schwerpunkt der Verhandlungen im Abgeordnetenhause möchte für die zweite Hälfte des Juli zu erwarten sein, wo die ent scheidende» Beschlüsse über die Kaualvorlage. voraussichtlich auch die über die Gcmeindewahlrcchts-Vvrlage zu fasse» sein werden. — Die Kommission des Abgeordnetenhauses für das Einführungsgesetz des Bürgerlichen Gesetzbuches hat dasselbe in dritter Lesung ange nommen. - Ein Pistvlenducll hat vorgestern früh aus Westend zwischen einen« hiesigen jungen Arzt uud einen« Amerikaner, der hier Medizin stuöirt, stattgesunden. Der Amerikaner wurde durch eine Kugel in den Oberarm kampfunfähig gemacht. Kiel. Der Krupp'schen Gcrmaniawerst ist der Bau eines erst klassigen Linienschiffes und eines kleine» Kreuzers übertragen worden. Münster. Der Dortmund-Ems-Kaual erlitt bei Schmedc- hauscn einen Dammbruch. Die in der Nähe liegenden Wiesen wurden überschwemmt. Darmstadt. Die zweite Kammer nahm mit allen gegen 4 Stimmen die Regierungsvorlage betr. die Errichtung einer staat lichen Klasscnlotterie an. Baden-Baden. Reichskanzler Fürst Hohenlohe ist nach achttägigem Aufenthalt hiersclbst nach Schillingssürst abgereist. M ü ii ch e n. In der Kammer der Abgeordneten kam heute der lei zum Es handelt . . . ... „.. . ... .. ...... lichen Gesellschaften bezüglich der Annahme von Schenkungen und bezüglich Jmmobiliarcrwerbs aufzuerlegen sind. Da in der gestrigen Sitzung die Staatsregierung erklärt hatte, daß bei Annahme des Eentrumsantrages das ganze Gesetz scheitern würde, und da ferner das Centrum erklärte, daß es bei Annahme der liberalen Anträge gegen das Ausführungsgejctz stimmen würde, so kam heute ein Kompromiß zu Staude, demzufolge das Eentrnm und die Liberalen auf ihre Anträge verzichten und einhellig den Beschlüssen d-n Reichsrathskammcr zustliumcn. denen zufolge sowohl die Anuahme von Geschenken als auch der Jnimvhiliarerwerb von Seiten der geistlichen Gesellschaften der staatlichen Genehmigung bedürfen, sobald deren Werth 10,000 Mark übersteigt. Parchim. In Sukow sind 12 Gebäude niederaebrannt. Viele Kühe sind in den Flammen umgekommen. Zlvei Menschen erlitten schwere Brandwunden. Wien. Der Komponist Johann Strauß ist ge storben. Paris. Von 1 Uhr ab strömte eine ziemlich beträchtliche Menschenmenge zum Juslizpalast, doch herrschte vollständige Ruhe. Der Kassationshvf berieth bei geschlossenen Thüren. Paris. Das Nrtheil des Kassationühofcs lautet auf Revision besDretzsus-Prozesscs mit Verweisung vor ein Kriegsgericht in Rennes. Paris. Das Urthcil des Kassationshoscs wurde I Uhr >0 Min. gefällt. Es lautet dahin, das Drctffus bezüglich folgender Frage abacurtheilt werden soll: Ist DreystiS schuldig, im Jahre 1894 Machenschaften vollführt oder Beziehungen zu einer auswärtigen Macht oder deren Agenten unterhalten zu haben, um dieselbe zu bewegen, Feindseligkeiten gegen Frankreich zu begehen oder Krieg gegen Frankreich zu unternehmen, oder ihr Mittel dazu zu ver schaffen t Stach Verkündigung des Urthcils brach das Publikum in die Rufe: „Es lebe die Gerechtigkeit!" »Es lebe das Gesetz!" aus Auf der Straße ereignete sich nach Beendigung der Sitzung kein weiterer Zwischenfall. Vor dem Justizpalast hatten sich vcrhältnißmäßig nur wenig Leute cingesundcii, die sich jeder Kundgebung enthielten Paris. Wie verlautet, wird Picguart am Dienstag nach dem Jallenlasscn aller Anklagen in Freiheit gesetzt. ^ Madri d. sich der Kansprci. . ans 25 Milk. Pesetas, gleich 16 Mill. Mark. Spanien behielt sich das Recht vor. ans jeder der drei Inselgruppen ein Kohlendepot zu errichten. Spanien bewilligt für die deutsche Einfuhr den Kon- ventionaltaris. falls Deutschland für die spanische Einfuhr die Meistbegünstigung gewährt. London. Die..TimcS" melden aus Sebastopol, Rußland habe unter der Bezeichnung als Emigranten in dem letzten Jahre etwa M.VOO militältsch-disziplinirie Kosaken nach Port Arthur geschickt. Konstaiitinopel. Die türkischen Tclcgirten bei der Friedenskonferenz im Haag erhielten bezüglich der Abrüstungs trage die Instruktion, darauf hinznweiscn. daß die große territoriale Ausdehnung der Türkei, ihre westen, vielfach offenen Landesgrenzcn und Küstengiiedcrungcn. ferner verschiedene Vevölkcrungsvcrhält- nisse und lokale Zustände, sowie die Grenznnsicherheit in einigen weit entserntcn Provinzen, eine Verringerung der gegenwärtigen Streitkräsle. oder ein Verzichten aus den vor Jahren für das .Heer wesen angenommenen und noch nicht vollständig ausgeführten Orgaittsatwiisvlon nicht gestatte. Somit könne ein eventueller, au» die BevolkeruiigSzahl oder andere Umstände markirender, den Friedens- und Kriegsstand fixirendcr Maßstab für die Türkei keine Geltung haben und nicht angenommen werden. Die Türkei sei bon den besten Friedensabsichten beseelt, da ein daucmdcr Friede ihrer,kulturellen Entwickelung und ihren materiellen Interessen am sie müsse aber vor Allem zu ihrer Sich ach Außen stets eine, entsprechende,militärisl u m-r JcmiimEi. m'l. Nim liEillc etzte Differenzpnnkt, welcher bezüglich des Ausfübrungsgesetzes Bürgerlichen Gesetzbuch geblieben war. zur Entscheidung, l"»!"!« sich dabei um die Beschränkungen, welche den geist- . Nach Erklärungen der hiesigen l s für die Karolinen. PalaoS-Jnsc zweckdienlichsten wäre, heit im Innern und nacl aber vor Allem zu ihrer Sicher- > Außen stets eine entsprechende militärische akeit besitzen, welche sich nicht nnt einer Vergleichung mit anderen Mächten festsetzen lasse. Kanea. Die Untersuchung über die Anstifter eines Atten tats aus den Prinzen Georg ergab, daß acht angesehene, hier und in Kandia domizilirende Muhamedaner die Entführung des Prinzen Dieselben wurden verbannt und die begnadigt. heute wieder fest. Zu Beginn . , .äst in Bergwerken, dann auch in Banken und Renten. Spanier aus Verkauf der Karolinen lebhaft umgesetzt und ca. 2 Prozent höher. Eisenbahnen ruhig, Transvaal-uud amerikanische Bahne» befestigt, schweizerische und italienische matt. Deutsche Anleihen höher. Die Börse schloß fest. Privatdistont 3V« Prozent. — Am Markt für Loco-Spiritus war anfangs die Haltung schwach, später leicht erholt. 70er wurde mit 40 Mark gehandelt; Termine wenig gehandelt, Preis nominell behauptet. Im Getreide- Verkehr «var die Tendenz fest, das Geschäft verhältnißmäßig lebhaft. Nack, Ermittelung der CciitraliiotirungSstelle der Preußischen Land- wirthscbastskammern wurde» bezahlt in Berlin Weizen 163. Roggen 150, Hafer 157 Mark: in Stettin-Stadt: Weizen 161, Roggen 147 Mark. Wetter: Gewitterregen, dann schön. Südwestwind. ssrMlkfuN a. M. iLchtuß.I üredlt 22I.3V TlZcnnlo IL9.20. Dresdner Bank IKü.di). LlalUSdah» —Lombarde» —. Lauratzütte 27S.70. Ungar. Gold —, Portugiese» —, Fest. v,ri«l. «:> Uhr Sla-dinUtagS.I Rente Iv2,3c>. Italiener S8.50. Soamer «».La. Portuaiete» 27,7». Dilrken 23.30. Ttlrkenloole 132,—. Ottomanbank 595,00, Staats, bahn 771,00. Lombarde» —Malt. OertltcheS «uv Sächsisches. — Von Sibullenort wird geschrieben : An der Königli che » T a sel am 31 Mai nahmen Se. Eminenz der Kardinal-Fürst bischof Dr. Kopp ans Breslau und der Erzpriester Gebei aus Lnngewicie Tbeil. Vorgestern trafen Graf und Gräfin Praschma- Falkenbcm nebst zwei Komtessen-Töchtern zum Besuch bei Ihren König!. Maiestäten ein und reisten Nachmittags wieder ab. — Se. Königl. Hoheit Prinz Georg wohnte in Begleit ung des Hofmarschalls. Kammcrherrn von Hangt dein vorgestern Mittag anläßlich der Erhebung der Königl. Akademie der bildenden Künste zur Hochschule veranstalteten FestaktuS bei. — Ihre Hoheiten der Herzog Ernst Günther von Schles wig-Holstein und Gemahlin, sowie die Prinzessin Fcodora besuchten die Königl. Hvfkunsthandlung von Emst Richter (Prager- Straße) um mehrere Einkäufe zu bewirken. — Se. Exccllcnz der Herr Kriegsministcr General der Infanterie v. d. Planitz wohnte der gestern in Wien vor dem Kaiser Franz Josef stattgchabten Trnppenbesichtianng bei. Anwesend waren die Erzherzögc Otto und Rainer, der KriegS- ininistcr Edler v. Kricghammer, der Gcneral-Truvven-Jnsvckteur und die fremdherrlichcn MilitärattachLs. Kaiser Franz Josef, in dessen Begleitung sich Erzherzog Franz Ferdinand befand, be grüßte bei seiner Ankunst zunächst Se. Ezccllen; General der Infan terie v.d. Planitz, sodann die Erzhcrzöge und dre übrigen Offiziere. — Unter Vorsitz des Herrn Oberbürgermeister Geh. Finanz- ralh Beutler trat gestern Mittag 12 Uhr im Stadwerordneteniaale eine grötzere Anzahl von Oberbürgermeistern und Vertretern deut scher Großstädte zusammen, mir die Ordnung für die Aus stellung von Einrichtungcii und Anstalten deutscher Städte, die 1003 in Dresden stattsindet, im großen und Ganzen zu berathen. Von Dresden wvbnlen den interessanten Verhandlungen außer dem Stadtoberhaupt die Herren Bürger meister Leupold, Hetschcl, Stadtbaurüthe Klette uud Bräter uud der Vorsitzende der Stadtverordneten. Herr Rechtsanwalt Dr. Stöckel, bei. Von auswärts hatten sich in die Präsenzliste ein getragen die Spitzen der Städte Aachen. Altcnburg, Barmen, Breslau. Eharlvttenburg. Chemnitz, Dessau, Düsseldorf, Frank furt a. M.. Gera, Görlitz, Gotha, Greiz. Halle. Kiel. Köln. Leipzig, Magdeburg, Mannheim, Metz, Mönche», Plauen, Pvien, Stuttgart, Weimar uud Zwickau. Ter Herr Vorsitzende hieß die Versammlung auf das Herzlichste willkommen und dankte ihr für die Theilnahme an dem hochwichtigen Werke. Der Schwierig keiten dieser Ausstellung sei man sich wohl bewußt, doch hoffe man, sie zu überwinden und die Ausstellung znm Nutzen und Frommen der Gesammtbcit zu gestalten. Außer de» genannten Städten bat sich eine Anzahl anderer bereit erklärt, das epoche machende Unternehmen zu fordern, andere haben sich ihre Ent schließung noch Vorbehalten, bis die Angelegenheit weiter geklärt sei» wird. Wie bereits mitgethcilt, hatte am Freitag eine Vor besprechung im engeren Kreise stattgesunden. Ans der gestrigen Debatte ging hervor, daß man dem Unternehmen äußerst sympathisch gegenübcrstcht. Allgemein erkannte man den wiffen- schastiicheii uud praktischen Werth der Ausstellung an. Alan gehe mit Hoffnung und Freuden an die Arbeit, da cs sich um eine Ansstellung deutscher Städte handle, die aci ocoulos belehrend sei und ein Nachschlagewerk schaffen werde, wie es kein Kultnrstaat besitze. Die Ausstellung habe aber auch eine politische Bedeutung, insofern sic zeigen werde, was die Selbstverwaltungen aus sich heraus geleistet haben. Schon jetzt könne man getrost sagen, daß die Ausstellung interessant, klar, über sichtlich und schön werden wird. Herr Oberbürgermeister Beutler trug alsdann das Protokoll von der Sitzung des Vortrages vor mid gab mebrere erläuternde Bemerkungen hierzu. Hierbei ent wickelte sich ein reger Gcdaiikenaustauich, der in allen Punkten von großer Einmüthigkeit zeugte. Am Schluß der Verhandlungen resnnürt der Herr Vorsitzende das Ergebniß dahin, daß man per sönlich bereit sei, das Unternehmen zu fordern. Der 25glicdrige große Ausschuß, dem (außer Dresden) die Städte Berlin, Ham burg. München, Frankfurt a. M., Leipzig, Köln. Breslau, Magdeburg. Hannover, Stuttgart. Straßburg. Chemnitz, Mann heim, Düsseldorf. Königsberg, Posen, Nürnberg. Kiel, Dort mund. Mainz, Kassel, Danzig, Gera, Planen und Altona an geboren, wird des Weiteren berathen und einer Versammlung (vielleicht in Berliii) gegen Ende dieses Jahres definitive Vorschläge machen. Dieser Ausschuß wählt Stellvertreter und hat das Recht der Kooptation. Die Kosten sind allgemeine (nach der Kopf zahl) und örtliche. Der Garantiesonds wird in Dresden gesammelt. Gegen 2 Uhr schloß Herr Oberbürgermeister Beutler die Sitzung. Im Name» der Versammlung dankte Herr Oberbürgermeister P. Vvrscht-München dem Herrn Vorsitzende» für sein thatträftigeS Vorgehen in der Angelegenheit und für das von der Stadt Dresden cntgcgcngcbrachte Wohlwollen. Redner schloß unter Wunsche, daß das große Werk reiche Die Versammlung erhob sich zu Ehren des Dresdner Stadtoberhauptes von den Plätzen. — Nach Gruppen, nicht nach Städten, werden folgende Zweige und Thcile der städtischen Verwaltung ausgestellt werden: 1. Die innere «Registratur- oder Rurcau-jVerwaltuiig; 2. die Kassen- und Jinaiizvcrwaltung einschließlich der Stcuerverwaltung: 3. die Für sorge der Gemeinden sür die Verkehrsverhältniffe, einschließlich Be leuchtung. Straßen- und Schleusenbau uud des gelammten Tief bauwesen für die bauwcseus: 5. die Mrsorae der orenienwen lur die Gcvindhett und allgemeine Wohlfahrt (Wasserversorgung, öffentliche Gartenanlagen, Spielplätze. Straßenreinigung, Abfuhr, Schlacht- uud Viehhöse. Ausstellungsräume, Markt- und Meßeinrichtungen, städtische Be- crdiguiinsanstattcn, Mnrställe rc.); 6. das Schulwesen und zwar a> dre Volksschule, b> die höheren und die Gewerbeschulen, soweit sic ausschließlich städtische Anstalten sind, einschließlich Schnl- stiftungen und Stifttingsichnlen; 7. das Arnicnweicn, einschließlich dcrArmclistiftunnen, dcSZiehkinderwesensunddcr Waisciiversorgung; 8. die Krankenpflege: 9. die Fürsorge der Gemeinden sür arbeits unfähige und ältere Personen außerhalb der eigentlichen Armen- pslege: 10. die unter Verwaltung der Gemeinden stehenden — nicht eigentlichen hören: 11. Einrichtunger. „ ... Gewerbcpvlizei, des Feuerpolizei- und des Feuerlöschwesens; 13. die Einrichtungen der Gemeinden für Sparkasse und Leihwesen; 14. städtische Gewerbebetriebe und städtischer, zur Gemeinde verwaltung nicht unmittelbar benutzier Grundbesitz. Die Art der Darstellung der Ausstellungsgegenstände bleibt meinden überlassen, doch ist selbstverständlich lichkeit erwünscht. — Am Schlüsse der Besprechung einer Anzahl deutscher Stadt- oberhaupter veranstaltete Herr Oberbürgermeister Beutler vor gestern in seiner Wohnnug eine gesellige Zusammenkunft seiner Kollegen aus ganz Deutschland. — Gestern Nachmittag vereinigten sich die Oberbürgermeister und Vertreter deutscher Städte zu einem Festmahle auf der Terrasse. — Die heutigen Rennen aus «Leidlicher Flur, welche um 2 Uhr beginnen, versprechen dem Dresdner Nennverem eine» vollen Erfolg zu bringen. Die Rennen werden äußerst anregend verlausen, da die für die einzelnen Rennen genannten Pferde fast sämmtlich laufen und sich demgemäß dem Starter in jedem Rennen ein Feld von 7 bis 8 Pferden stellen wird. Im ersten Rennen wird auf Oeszi rozsa Leut. Hanus-Vrag ini Sattel sein und somit den Besuchern wieder einmal die seltene Gelegenheit ge boten. einen österreichischen Offizier in Uniform retten zu sehen. vielem Beifall mit dem Früchte tragen möge. den einzelne» Ge möglichste Anschau- ennen stnv nach Angaben des Sekretariats folgende 1. Rennen: „Vertraut"—„Narew", 2. Rennen: „Jlorlda"- „Lola", 3. Nennen: „Ärafton Belle"—„Großfürst", 4- Rennen : „Lopcbird"—„Commandcur", 5. Rennen: „Purpur"—„Pilot" Z. Re 6. Nennen: «John wie gen !. - Dil Campbell"-,,S verkehren wie gewöhnlich von 1.15 bis 1.35 Uhr ab Haupt! strazüae . . „ . . .... . abnhof, Südhalle. — Die heutigen Rennen werden sich der Anwesenheit Jbrer Königl. Hoheiten Prinz und Prinzeß Friedrich August zu erfreuen haben. — Vorgestern Nachmittag 5 Uhr wurde die irdische Hülle des am M. Mai nach langem schweren Krankenlager verstorbenen Direktors der 13. Bezirksschule in Neustadt, Ernst Götbe. aus den, inneren Ncustädtcr Friedhof dem Schoos; der Erde übergebe». Unter den Theilnchmcrn gewahrte man die Herren Stadträthe Fischer und «chrötcr, Stadtschulrath Dr. Prietzcl, Stadtverordneter Kaufmann Stein, eine große Anzahl Direktoren und Lehrer der hiesigen Bürger- und Bezirksschulen, das Lehrerkollegium. Schüler und Schülerinnen der Schule, dessen Leiter der Entschlafene war. den Gesangverein „Dresdner Orpheus", dessen langjähriger Diri gent Göthc war. mit der umstorten Fahne Die Direktoren der Bürger- und Bezirksichnle». das Lehrerkollegium der 13 Bezirks» schule, sowie die Schüler und Schülerinnen hatten je eine präch tige Fächerpalmc gewidmet. Der Sarg war über und über »nt Blumen bedeckt. Der Schulchor stimmte „Wie wohl ist mir v Freund der Seelen" an, woraus Herr Diakonus Zillinger eine zu Herzen gehende ergreifende Gedächtnißrede hielt, nr welcher er die Worte der heiligen Schrift: „Der Tod ist verschlungen i» den Sieg" und „Fürchte Dich nicht. Du bist mein" zu Grunde legte. Der Gedächtnißrede schloß Herr Oberlehrer Glühmann von der 13. Bezirksschule Dankesworte im Namen der Lehrerschaft und der Schüler a». Herr Schuldirektor Kleinert, 1. Bürgerschule, rief im Namen der Direktoren der Burger- und Bezirksschulen Dresdens dem Entschlafenen einen ehrende» Scheidegruß nach. Nach einem kurzen Schlußgcbet bewegte sich der lange Trauerzug dem Grabe zu. Ivo der Gesangverein „Dresdner Orpheus" „Jesus ineine Zuversicht" sang. — Mit dem Eintritt der schönen Witterung tritt »u» der Verkehr der S ä ch - B ö h m. Dampfschifffahrt wieder in seine vollen Rechte niit all den Reizen und Vortheilen, die uniere Elbschissfahrten den Fremde» und den Anwohnern der Elb ufer biete». Nicht wenig zu der allgemeinen Benutzung dieser ebenso preiswertben als anziehenden Fahrgelegenheiten dürfte das Bestrebe» der Direktion beitrage», das in de» letzten Jahren »amentlich dahin ging, das ganze Unternehmen zeitgemäß um zugestalten und selbst hohen Anforderungen in jeder Hinsichl zu entsprechen. Mit dem nnvertennbaren Fortschritt indem technische» Ausbau der Betriebsmittel ist auch eine durchgreifende Erweiterung des Betriebes und die wesentliche Verbesserung des Tarifwestns dnrcbaefiihrt worden. Die Hanptausgabe, die das Unternehme» sich gestellt, ist: nntcr gleichzeitiger Heranziehung des großen, inter nationalen Touristenverkehrs möglichste Erleichterungen in der Be nutzung der Tainvsichisfe für die Elbanwvhncr — als dem natür lichen Stamm der Fahrgäste — zu schassen. So wird die Theil- strecke Anssig-Lobositz vom 27. Juli ab in den zusammcnstcllbaren Nnndreiseverkehr mit an'geiwminen und ebenso wird die wahlweise Berechtigung der Fahrt mit Bahn oder Schiff — dank dem Ent gegenkommen der Königl. Generaldirektio» der Sächi. Staats- bahncn — im Lause dieses SvmmcrS auch auf die von den Reisc- u. S ' biircaus Cook u. Sohn und Gaze and Sons in London hier aus- gcgebencn Rnndrcisceviipvns der Strecke Drcsdcn-Tetschcn-Bodcn- bnch ausgedehnt werden. Für das einheimische Publikum aber sind durch die Ncueinführnng der verschiedensten Abonnements be sonders günstige Vorbedingungen zur öfteren Benutzung der Dampfschifffahrten geschaffen worden. Besonders licrvorzuheben sind ferner die bereits im Vorjahre cingesührtcn Kilonicter- Abvnne in c n ts und die Monatskarte». Das Kilonieter- Aboinicmcnt gewährt ganz besondere Borthcile bei der Beniitznng langer Schiffsstrecken und der Eilfahrtc»; seine Verwendbarkeit wurde bisher durch den Umstand etwas gehemmt, daß das Kilo- meterheft nur auf eine bestimmte Person eingetragen werden konnte, ohne deren Beisein aber von den übrigen Familienmitglieder» nicht benutzt werden durste - die Ausdehnung des Inhaberrechts ans zwei erwachsene Personen einer Familie wird dieser Einrichtung geiviß viele neue Freunde zufnhren. Für Leute dagegen, welche in einem bestimmten Zeitabschnitt, z. B- in den Ferien, öfters hintcr- civnnder die Tampsichisfe benutze» wolle», ebenso sür Solche, welche in fortgesetztem Aufenthalt auf dem Wasser Stärkung sür die an gegriffenen Nerven :e. suchen, gewährt ein Mvuatsabouue - m eiit ganz besondere Vortheile: dasselbe gilt, wenn es nicht für einen vollen Kaleiidermvilat gelöst wird, für einen beliebig bc ginnenden Zeitraum von 30 Tagen uud berechtigt sür den überaus niedrigen Preis von lO Btt., — d. s. 33',a Pia. pro Tag (Kinder nur 6 Mk. — oder 20 Psg. täglich) zur unbeschränkten Benutzung der gelammten planmäßigen Personen- und Eilfahrten auf der ganzen, nahezu 200 Kilometer langen Elbstrcckc Leitmcritz-Dresdcu- Mühlberg, ein Vortheil wie er — auch nur annähernd — von keiner aiiocreii Vcrkehrsanstalt geboten werden dürfte. — Tie Innung der B n »meist er zu Dresden schreibt uns: „Wir halten cs für unsere Pilicbt. Ihnen in Nachstehende»! über den so frivol in Sccve gesetzten Streik der hiesigen Maurer Aus- klärnng zu geben. Beim Lesen der „Sächsischen Arbeiterzeitung" Nr. 08, 102, 103. 107, 112 und 121 kommt man zu der Ncverzeng- nng, daß die General-Streik-Koinmission, welche bekanntlich ilncn Sitz in Hamburg hat. für dieses Jahr einen Banarbeitcrstreik in Dresden und Umgegend geplant bat, was auch durch die Reden des Vorsitzenden des Maurcrverbandes Bömclbura-.vamburg in der Maurerversaiiimlniig am 30. Mai sich bestätigt. Seit 20. Juni 1898 bis jetzt erhielten Maurer- und Zimmergcsellm 43 bis 45 Psg Slundcnlohn. Am Montag den 29. Mai fand dcr Obermeister der Innung bei seiner Rückkehr von einer Reise ein Schreiben von der Lohnlommissioii der Maurer vor, worin die selben 50 Psg. als Mindcst-Stniidenlohn fordern und bis Dienstag den !Z0. Mai Antwort verlangten, dieses Schreiben datirt vom 27. Mai d. I. Ter Obermeister ist nun nicht berechtigt, ohne Anhörung und Beschluß der Jnnungsversaininlung eine Erklärung abzugeben, deshalb schrieb er sofort am Montag den 29 Mar dieser Kommission, daß ihr Ansuchen dem Vorstand und dcr Innung zur Beschlußfassung unterbreitet werden müsse, eine solche Versammlung aber nicht sofort einbemfen werden könne, weil am 31. Mai Scktionsvcrscunmlung der Sektion Dresden der Sächsi schen Baugcwerks-Bernfsgenossenschast, am I. Juni Vorstanvs- sitzung des Vorstandes dieser Berufsacnossenicbaft stattsinde u. A. m., es würde eine Antwort daher erst nächste Woche gegeben werden können. Darauf bekam die Innung am Dienstag den 30. Mai die Antwort, das Schreiben der Innung lasse erkennen, daß die Innung diese Sache nur verschleppen wolle und die Maurer würden am Dienstag Abend beschließen. Nun. sic haben ohne Grund den Streik beschlossen, und die Verantwortung hierfür trifft die sozialdemokratische Führerschaft. Im Vorstand der Innung und des Arbeitgeber-Verbandes für das Baugewerbe zu Dresden ist man dcr Ansicht, daß unter den gegenwärtigen Verhältnissen und mit Rücksicht. aus die frivole Handlungsweise dieser Leute dcr nächsten Montag anberanmten Generalversamm lung die Ablehnung der Lohnerhöhung vorznschlagen ist." — Nach Mitthcilung dcr Königl. Amtshanptmannschaft Dres den-Neustadt ist dcr am 12. v. M. im Thicrspital dcr Königlichen Thierärztlichcn Hochschule verendete Hund eines Einwohners in Gruna wnthkrank gewesen. Der Hund ist vor seiner Ausnahme in die thierärztliche Behandlung frei umheraelanfen. Die Königl. Amtshciilptmannschast Dresden-Neustadt hat daher die Hundesperrc verhängt. Da die Stadt Dresden zu oen bis 4 Kilometer von Gruna entfernten Orten gehört, so wird die unter dem 14. April verfügte Hundesperrc dis zum 12. Juli verlängert. — Deutsche Kunstausstellung Dresden 1899. Das anhaltend schöne Wetter hat einen überaus günstigen Einfluß aus den Besuch der Ausstellung ausgeübt. zumal jetzt täglich Concerte stattfinden. Heule findet wieder großes Mrlitär-Eoncert statt, und zwar beginnt dasselbe bereits um 5 Uhr und endet um 10 Uhr. — Im Laufe dieicr Woche wird die Ausstellung am eine Sehenswürdigkeit reicher sein, indem die deutsche Mutoskop- (BiogrciPh-)Gesellschast in der Ausstellung eine Reihe Mutostope, die der Volksnmnd bekanntlich kurzweg „lebende Photographien" nennt, aufftellen wird, — Das Kysshäilser»Denkmal wird am heutigen Sonntag besonders stark von Sachsen besucht werden. In zwei Sonderzügen werden etwa 1300 Personen dahin befördert. Ein Sonderzug. früh nach 5 Uhr von Coswig uild Meißen abaehend, führt Mitglieder und Angehörige des Königl. Sächsischen Muitär- vereins-Bundesbezirks Meißen über Döbeln-Leipzig-Halle-EiSleben noch Roßla. Ein anderer Sonderzug nach Bcraa-Kclbra befördert den Königl. Sächsischen Militärvcrein „König Albert" in Colditz und Mitglieder anderer Militärvereine der Umgebung Grimma-.
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