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Dresdner Nachrichten : 08.12.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189612081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-12
- Tag 1896-12-08
-
Monat
1896-12
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.12.1896
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dasselbe waS er hier soeben auSgeführt Hai. nur stellte er dte Sache sc' dar. als ob er seine Mikthrftungen von einem AnonvmuS habe. Cr naimle den Namen v. Tausch nicht und sagte zu mir, er könne den Namen des Betreffenden nicht nennen, hieraus sagte ich ihn, aber: Ich kann Ihnen den Namen nennen. eS äst v. Tausch. Dr. Lrvyivbn antwortete daraus nicht, ab« ich hatte die Empfindung, als wenn da». was ich ihm gesagt hatte, nicht falsch sei. Tomch erklärte wiederholt, er habe nie zu Dr. Lebt, svh» gesagt, daß Meckert im Auswärtigen Amte empfangen wor den »et. Daraus erklärte Oberstaatsanwalt Drescher: Angesichts dirier Aussagen ist der Moment gekommen, den ich befürchtet, der Moment in weichem ich gezwungen bin. den folgenschweren An trag zu stellen. den Zeugen Tausch wegen bringenden Verdacht» dcS wissentlichen Meineid» zu verhaften. — Nachdem da» Gericht über den Antrag berathen. wurde n» Tausch nochmals die Krage gestellt, ob er bei seiner Aussaae bleiben könne, b. Tarffch hielt die'elbe aufiechi. woraus seine Verhaftung beschlossen wurde. Der Präsident sagte ihm. daß ihm gegen die'en Beschluß die Beschwerde beim Königs. Amtsgericht offen stehe v. Tauich vetheunt daraus noch einmal: Was ich gesagt I)ade. ist wahr. Darauf erfolgt seine Abführung. Berlin. In der heutigen Verhandlung des Leckert-Lützow- Prozesfes nannte v. Tou'ch a!S den Gewährsmann, der ihm den f'errn v. Hudn als den Versals« des Artikels in der „Köln Zta " hereichnete. de» Mrtarbeiker des »Beri. Tagebl.". Journalist Srürk. Stink wurde verhört r»rd gah an. er iri seinerzeil zum Kommissar v. Tau'ch geladen worden, um Auskrmst über seine Personalien zu gebnr. Dabei habe der Kommiffar ihm gesagt^: Horen Sie einmal. Sie scheinen gute Verbindungen zu haben. Sie könnten eigentlich der Polizei euren Dienst erweisen, indrm Sie Auskunft ertheilrn. Ich verlange durchaus nichts Unanständiges oder Ehrenrühriges von Ihnen. Sir Wifi» »ns nur den Namen des Verfasser» eine» Artikels iieriiirn, wenn wir es sür nöthig halten. Stärk hat das Anerbieten aeceptirr, weil er, wie er angab, fürchtete, Herr r Tausch würde fich für eine Ablehnung dadurch rächen, daß er ihn als Oesterreich« auSweiien würde, v. Tauich habe ihn dann wiederholt ansqeiordert. sich zn bemühen, i» Beziehungen zum Auswärtige» Amte zu gelangen. Er habe ihm wiederholt den Name» des Herrn v. Holstein genannt, an den er sich wenden solle. Als Verfasser des Artikels der .Köln Ztg." habe ec Herrn v. Tausch de» Herr» v. Huhn genannt, weil er wußte, daß dreier Korrefi ondcnk der .Köln. Zig." »ei. Irin. v. Mattchall und Geh. Nakh Tr. Hamann ichi.deitrn die Pergeblichen Veriuche. die Stärk gemachi Halle, bei dem Auswärtigen Amt an zu kommen, wo man ihn von vornherein in dem Verdacht hatte, ein Vertrauensmann des Herrn v. Tausch zu »ein. Dieicr Verdacht wurde noch durch MiNbeilungeii deS Direktors de» Woiff'sche» Bureaus verstärkt Das Wolfs sche Bureau balle sich über die Person des Herrn Stark, der sich um Beschäftigung bei dem Bureau beworben hakte, bei b. Tausch erkundigt, und dabei die glänzendste Auskunft erhalten, er »er cm konservativer Herr, der alles Vertrauen ver diene :c. In einer Fußnote war von Herrn b. Tausch sogar be merkt : Geeignet zu großen politischen Aktionen. (Das .Beil. Taget.'!" »chrcibl, baß c^lärk das auskömmliche Gehalt von nahezu -Do Ml. von der ..Tageblatt" Redaktion bervgeu habe, iodaß eS also nicht Noch gewesen sein könne, was ihn in die Arme der politischen Polizei getrieben habe. Herr Stärk habe natürlich von diesem Augruhnck a» aiffgehöil im Tiensl der poliiffchen Polizei zu stehen.» Daran» wurde die Beweisausnahme geschlossen und es begannen die PlaidvyerS Oberstaaisanwait Trcichcr erllärl ». A- in Hinsicht aus Tauich, der Mann werde ieincm verdienten Schick sal nicht entgehen. Dre'er Prozeß habe eine eminent hohe poluiichc Bedeutung allerdings iei dieie Bedeutung nicht in der Persönlich keiten der Angeklagten begründet, höchstens die beiden angeklagte» Redakteure könnien auf e,was poiuischc Bedeuiung Aniprnch machen Die vier übrigen Angeklagten hätten nicht die geringste poimiche BcdcnknnH Meckert und v, Kutzow seien ganz gewöhn icbe Verleumder. Der Staatsanwalt fuhr fort : Da ist der erste An geklagte, Meckert sun. Ec ist ein irrnger. nnertalnener Man» von -g.' Jahren den vor drei Iahien nach die Schulbank drückte, darin ein halbes Jahr ergebirißlr'S die kaufmännische Lauibahn versoigte und dann plötzlich den Beruf in sich spürte, Schriftsteller »ud Journalist zu werden Taz» gehört am Ende dom mehr. Wecker! mag in »einer den Größenwahn träumenden Eiiciiei! mttkiich ge glaubt haben, er habe das Zeug zn eiium Ionrnaiislen in sich. Richtig ist eS ja, daß er als wich« unglaubliches und Nngchcuer- .liches aeiktstcl. Wie gei'agi. um Schriftstellcr zu sein. dazu gehör! mehr, dazu gehört gereiste Lehensersahning. Urthciislrast, vor Allem Liebe zur Wahrheit und Liebe zur Ehre. Das aber geäst -hm Alles ab. Ich komme nun zu dem zweiten Angeklagleii. Ec >isl ein Mann von alieni Adel, von hohen.. berühmten^ffameii. ein früherer Osffzi«. der jetzt aus der Anklagebank sitzt. Er steht cnff der gleichen Stufe wie lein Geichäftsgenoffc Lecker!. Er besitzt W i e n. Die Polizeibehörde verhaftete den vom Landgericht Könitz steckbrieflich wegen belrügerischrn Baulerr lis und Untere schlagung versvlgini Rechtsanwalt Tartura aus Srhlochau. Bet demselben wurde eine gröbere Geld ninme vorgesunden. Pari». In dem Befinden de» Herzogs von Aumale ist eine entschiedene Besserung elngetrrten. Washington. Tie Botschaft, weiche Präsident Elcbrland beute an den Konareß gerichtet hat. begllutt mit einem Hinweis auf Armenien und bemerkt, cs sei nichts unterlasskn. um eine prompte Erledigung der amerikariiichrn Forderungen an die Türket derbetzusühren. Präsident Elevctand glarrbt. cs dürste der gegen wärtig traurigen Bniassung der Türkei, welche einen Gegensatz zu der erleuchteten Etvilisotlo» am Ende des Ist. Jahrhunderts vtldr. nicht mehr länger gestattet werden, das Anae der El, istr»- beit zu beleidigen. Es sei unter den gegenwärrigen Umständen nicht möglich, die kubanischen Ausständffchen als kriegfiihrrnde Macht anzuerkennen Die Botschaft bespricht iobann in thetl- nehmender Wei,r die Schwierigkeiten, mit denen die Spanier zu kämpfen haben und zwar gegenüber dem Feinde, der einer offenen Feld,Macht aus dem Wege geht und gegenüber den Personen, die rn den Vereinigten Staaten ihren Wohnsitz haben und denen dir amerikanischen Gesetze nichts anbabrn können. Die Bviichast weist die Idee, daß die Vereinsgten Staate» Kuba kaufen wurden, zurück, bis Spanien selber «wendwelchr Wünsche, die Insel z» verkaufen, gcänßeck habe und fährt dann fort: Spanien dürfte Kuba Arno- „omie anvieken. Es besteht somit kein rechter Grund, weshalb sich die Beruhigung nicht aus dieser Grundlage bewirken lasse» Wille. Ein solches Abkommen würde dem verheerenden Krieg ein Ende machen und den Besitz Spaniens unangetastet lassen, ohne icinc Ehre zu verletzen. Vor einigen Monaren hätten die Ver einigten Staaten Spanien in vertraulicher Weile mitgeiheilt, wenn der Insel unter Garantie der Turchiührung rin genügendes Maß von Autonomie angeboren und von den Aufständischen an genommen werde, io würden die Vereinigten Staaten sich ernst lich bemühen. Mittel zu finden, um eine solche Garantie zu be schossen. Er glaube, dieser Vvrichlag sei freundlich ausgenommen worden, obwohl noch keine endgiilige Antwort eingeganaen »ei. Tie guten Dienste der Vereinigten Staaten ständen irder der beiden Parteien stets zur Beringung. Tie Polschaft spricht dann kurz von der Möglichkeit. eS könnte sich eine Sachlage herauS- biiden, durch die die Verpflichtung der Vereinigten Staaten gegen über der Souveränctäl Spaniens durch höhere Verpflichtung oiitgrhobrn weiden könnte, welche man unmöglich ignorneii könne. Er. Eleveland, habe die Zuversicht, daß der Streit mit Venezuela werde deigclegt werden. Er wünsche, daß der Kongreß frühzeitig Schritte time zum Schutze deS InierefseS der Regierung an den Panfic-Bahnen. beivnderS der Un>on-Parisie-Bahn. Wenn der Kongreß der Exekutive nicht eme andere Direktive gebe, werde die Regierung am l. Januar 1897 ciiiichreitcn. um de» Staat vor drohenden Verluste» zu bewahren. Bezüglich der Tarif-Frage de ichränkl sich die Voffchast daraus, das bestehende Gcietz zu ver- theidigen Elcveiand bcloni schließlich, die Regierung müffe das Banliergeschcist aufgeben und ihre Geldoperativiien daraus be schranken. das Geld zu erhöhen, weiches vom Volke beiaesteneck werde sür Staaisansaaben. Es wird hierbei aus dm Bericht deS SchatziekretärS verwiesen, wonach während des mit dem 30. Juni 1890 zu Ende gegangene» Finanzjahres die SlaatSeiunahmen ins gcfamml 409.475.-M. die Ausgaben 434,076.054 Dollars betragen haben. Die heutige Berliner Vörie verkehrte in unentschiedener, aber meist schwächerer Tendenz. Tie Neigung zu Realisationen, die bereits am Sonnabend hervorgetreten ivar. hielt sich auch herrkc und zwar wurde sie durch die 'Nachricht aus Griechenland verschärft. nach der der Körrig von Griechenland m einer Botichasl die Verstärkung »nd Erhöhung d« Sch!ag>crl>gkcil der griechischen Militärmacht, namentlich durch Errichtung eines permanenten Lagers, für nottiiveadig erklärt har. Weiler verstimmte der Rück gang der Montaiiakiien, den man mit dem Hamvurger Streik er klärte. Im weiteren Verlaine der Börse trat auf riwaS Deckungs- brgehc eine Erholung ein. svdaß schließlich die Kurie gegen Lonn- abend-Slhiuß »rn wenig verändert sind. Am Markte sür Bank aktien war der Verkehr still, Kreditaktien angeboren und niedriger, heimliche Banken iliigcsähr wie Sonnabend. Von Eisenbahnen konnten sich heimische Bahnen gut behaupte», nur Ostpreußen eine Kleinigkeit niedriger, fremde Bahnen mit Ausnahme von Schweizer Bahnen »nd italienischen schwächer. Am MonlMlaklieiiniackt war die Haltung rege, die Kutte mußten »achgeheu. Koliieuwelthe »pater erholt. Renten im Ganzen behauptet, recht lcbhast und ieft lagen Italiener. Tüikeiiloofe nachgebend, heimische Anleihen gleich falls nachgebcnd. PrwcudiSkoiil 4 -Prozent. — Am Getreide- markt blc bt der Verkehr lehr slill.die Hciltuna »ckwcich. Tie feste» Tendenzberichre von den nordanierikanifchen Märkten wurden kaum allerdings Lebenserfahrung und Gewandtheit, allzuviel Gewandt-> beachtet, dagegen schenkte man den Nachrichten über Nachgievig- heit. Aber auch chm fehir die Liebe zur Wahrben und die L'ebc zur Ehre. Für eine weientstche Unwahrheit har er »ein Ehrcmvöi! eingesetzt, er Hai ferner eine Doppelrolle ge'picst, als Journalist und als Verirauensmann der polnischen Polizei Tas tcwcist .'genug. Man glaubt augenscheinlich vielfach im Publik»:!,, daß der Behörde durch die Anstellung von Vertrauensmännern ein gewisser Makel anbasrrt. Dagegen muß sich die Bchoidc schützen. Lecher llind wir gezwungen, solche Veilranensniänn« zu hasten, sic unentbehrlich im Sichelhciisiuiercffc. Auf eine Behende js, ein Vorwurf nicht zu richten. Eine andere Frage ist cs allerdings, in welcher Weise die Vertrauensmänner benutzt werden und weiche Perionen sich dazu heracben. Werden wiche Vertrauensmänner angenommen, dann muß cs auch mit großer Boisiclst und großer Taktik geschehen, und nun frage ich. welche Pcttonen geben sich dazu her. Vertrauensmänner zu werden: Es sind Lenke von verlorener Existenz. Weil» cs die Hauptautgobe dcS Prozesses sein sollte, Hinicl- niünokr zu ermitteln, welche hinter den beiden Artikeln in der „Welt a»> Montag" standen, so mag dieser Zweck als verfehl! bezeichnet werden, aber ich glaube gar nicht, daß Leckcrt einen Hmicrwanii gehabt hat. Ec hat die Information, die ec ieinem Kollegen v. Lützow gegeben hat. in seinem eigenen klugen Gehirn ansgcheckt. Ich meine aber, daß die Hauptaufgabe dieses Pro pstes geweien ist, den Beweis dafür zu erbringen, daß alle die Vorwürfe, weiche seit langer Zeit und shslemaliich gegen das Aus wärtige Amt geschleudert wurden, in nichts zerfalle,!, daß sie unwahr sind von Ä dis Z. und das ist nach meiner Ueberzeugung in vollstem Umfange erreicht. Der Staatsanwalt wendet sich "ann zu den einzeln.» Aiillagepniikten und verneint die Frage, ob ein Gewährsmann für Leckerk bestehe,, cs handele sich vielmehr um k cn großen Unbekannten, der w vil in Strafprozessen eine Rolle st iele. Rechisanwall Gennerich sucht seinen Klienten der Milde GerictstshvtS mit Rücksicht ans seine Jugend zu emviclsten lest in den P>ciswrdernngcn SilSrußlandS und über größeres A» gebot vom Inlands ziemliches Interesse. Weizen ca. i.',.- Ml.. Roggen etwa l r Ml. niedriger. He.'er unverändert. Spiritus still. Loeo ff) Pfennige höher. — Wetter: Thanwetier, Regen z Rordwestwind i'ptzi eenwart,, crelo Vmna isrV Trtsiwcr Una. ö!o d - . AroiUiul'l j -st-ml iec .ee ziiid i Avriucoc-c» :em>i. Pari--. ^ !!i,r v.'uck'!»,tta,;r > ?!cnl-' W3.LS. ttialuiier Lvoiiicr 5»-.',. Ponuer«»«» rk..o». Lürlc» 1V4'>. ^>akk»loo»c Litomanvan! Siv.üS. Ltaaisvabn 7k"). Lomdardm —Tcäae. Porie. Pwdnttz» i^Uliio'!'. Wl'stkn vc: Tcumber-Mai 21.7s, e«r öiun, SI/IS. feil. Lein«»' ver T«dr.-Ma! ar.so. per Auaxi« S4.rs. rulug. tziül'öl vcr Tczcinbcr S7.oe. r>«r tluouii ss.eo. »rli. Amllrrvom. «La-iu!!,. Nvaam rcr 'När-, ic-!. rcr Ma, nc. oondon. l'1-vot>uttrn - Brnättst G: Weuer: Ncaueri'ch. x» ver L>!är» IS4. Jul, ver Mai —. cmartl trüge. Dreiic unveränderl. OerNicheS nnd Sächsisches. — Se Maieslar der König empfing vorgestern im König!. Rcsidei'.zichloß: Sc. Excelle»; den herzogilch Sachfcn-Alteiivurgi- schcn Staatc-nilNlster v. Helldviss. den Präsidenten des Landes- medizinalkollegiimiS Geh. stiuth Dr. Günther, den ScuatSpräsiben- trn beim deuten Dr Oderlandesgericht Herdraht. den Müller, den Ged. Medizinalralb Landgerichis-Präw ^r. Lehmann, den llechrsonwait Lubrzinskn führte zu Gunsten Lützow S. dessen Ge 'ländniß nnd den unyeheulcn Einfinß des Kommistars p. Tausch am Lützow m's Treffen. Er »uchte bciondecs den Nachweis zu nbnngcn. daß Lützow ein willenlose» Werkzeug in der Hand des Tau'ch geweien sei und trug demzufolge das ganze Belastungs material herbei, das sich bisher gegen Herrn v Tausch ergeben -at. der darin entlastenden Momente für icinen Klienten, ebenso darin. Laß di.»er von der Glaubwürdigkeit seines Gewährsmanns Lecken vollständig überzeugt war. Oherstaaksanwoti Drescher be lichtet noch seine Anträge gegen Dr. Ploetz nnd Beiger. ES sei nicht angängig, auf Festung zu erkennen, er beantrage die eut- vrechendc Gcfüngnißslrafe. außerdem Publikation des Uriheils H ambu 5 g. Ter Betrieb im Hast» gestaltet reger. Der Z. stuß von Arbeitern von außerhalb dauert fort, auch aiclc alte Ardener beginnen wieder zu arbeiten. Ausständigen ist im AUg meinen ruhig, nur Die Haltung der rrusnonorgen rir im vrug meinen rumg. nur an zwei Stellen wurde je ein Arbeiter von den Ausständigen mißhandelt. Tie beiden Verletzten wurden in dos Hospital gebracht. Heute haben '7 Versammlungen srattgefiinve». In einer Versammlung der --Lchauerieutt thciste der Abg. Molkenvuhr mit. die lluierstlitzungs- gcidcr seien io reichlich cingegangen. daß die Unterstützung um 7 Mk. erhöht werde» könne. Unvcrbcimlhete deiiigemäß !' Mk. ivöchentltch, Veiheiraihete Ist Mk und sür die Kinder dem Verhält nisse cntiprechendc Unterstützung erhalten. Weimar. Ter Festakt zur Feier des Jubiläums der deut- ichcn Bühnotgenossenschos» im hiesigen Hostheater verlief glänzend. Der Großherzog, zahlreiche Ehrengäste und Telegirte wohnten dem- iclben bei. Nach der Festonverttire I,ielt Präsident Hennann Nissen die Festrede. Der Schriftsteller Paul Schlcniher hielt einen Vor trag über .Mime und Nachwelt". Elara Ziegler sprach eine Dichtung von Martin Greif aus die Grnossenichosl, Max Pohl eine solche von Ernst v. Wilbenbruch auf die dramatische Kunst. Nachmittags findet Festtafel, AbendS dir Ausführung von Bhron'S „Manfred" im Hosihealrr statt. Wien. Nack Meldung der Abendblätter aus Triest wurden dort in der vergangenen Nacht durch eine heilige Spriiigflulh mehrere Siadtlherle überichwemmt und die dort gelegenen Gewölbe und Kaufläden beschädigt. Landgett.chcsblreilr'r Tr. Wniseit, den Lbersorstnieister Klette und den Rcaiichllidicektor Pro! Tr. Srbeibncr. — Gestern Vormittag kam Se. Majestät der König von Villa Strehlen ui's Rcsibenz- ichloß und nahm die Vorträge der Herren Staalsminlsler »nd Devarteincnlschefs der König!. Hofstaaten, »vivic militärische Meld ungen entgegen. Nachmittags verfügte Se. Majestät sich wieder nach Strehlen. — Ibra Kais. n. König!. Hoheit die Fra» Groß Herzogin von ToSkana ist gestern Vormittag 9 Uhr >",5 Minuten z»m I Besuche des König!. HoieS hier cingetrofsen. Die Fra» Groß-! Herzogin wurde ai» dem Böbmijchen Bahnhöfe von Ihrer Majestät der Königin, iowic von Sr. König!. Hoheit dem Prinzen Friedrich j August und den beiden kleinen Punzen Georg unc> Friedrich! Ehristian. Königl. Hohcilen. begrüß! Ferner waren zum Empfange! crichienen der Kästest, nnd König!, österreichisch-ungarische außer- ordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister Gras von Lützow des UrtheilS. per prinzttchc Hrnmarschall Jrhr. v. Reitzcnslein. Im König!, sich allmählich Palais am Tnichcnberg. wo die Frau Grvßherzogin Wohnung gc- ' nominell hat. Ivurde dieselbe vom Königl. Hoimarichall von Earlowltz- Harlitzsch einvsangen. Im Gewlge Ihrer Kaffer!, »nd Königl Hoheit befinden sich: die Hofdame Frau G>üfin Türckheiin- Monlmariin und der Oberhosmeister Altgraszu Salm-Ncifferscheld- Raitz^E^ KultuSministerial-Kaisirer Rndl 0 sf. Ritter pp., ist zum Königl Komiiiiisionsrathc cinannt worden. — DaS sächsische VolkSinuieinn in der Ausstellung deS säch sischen Handwerks und KnnstgeiverbeS und das VostStrochtcnsest haben in Sachien eine Bewegung zur Erhaltung alles Dessen, was zu vem Gebiete des Vvlksthü 1» lichen gehört, hervor- yerufcn. Zunächst haben drc Herren, welche seinctteit bestimmt wurden, nelwri dmr Wendenmrueuiii auch ein sächsisches Volks- muieum zu schaffen,' die Herren Landbauinspektor Schmidt. Direk- lorialaisistcnt am Königl. Knvserslichkabinet Dr. Spoirjel nnd Lehrer an der Königl. Kiinstgewerbcschulc Maler Seifert, die Idee gefaßt, eine Ge'cllschast zu organisircn. die ähnlich w»e in Banem. Baden u. s. w. sich oamit besaßt. Eitlen und Gebräuche. Trachten und Bauten unserer Väter vor dem zrrstölendcn Einflüsse der rasch pulsirenden Zeit zu retten. Am Sonntag Mittag fano im Restau rant Kneitt eine Versammlung von etwa öll Herren aus verichie- denen Bürgeckreffen statt, die diese Angelegenheit weiter zu «ackern hatte. Unter den Anwcsknde» bemerkte man den Geh. RcaleruogS- rath Dr. Roscher, den Gell. Raih Dr. Hassel, den Professor Dr. Piogk-Lrtpzig. Hofrath Meyer. Jnsttzrath Dr. Schumann. Geh. kbnbaurath Wanckel. die Direktoren der Königs, öffentlichen Bibliothek, des Historischen Museums, des Grünen Gewölbes, de- Königl. Münzkabinett, und der Königl. Porzeüansammiung. Pros. Dr. Schnorr v. LarolSseid, M v. Ehrenchal und Ho statt, Ir. Erbsteln. die Könlgl. Kammnherren Major z. D. C v. Pokern und Maior z. D. Frhr. v. Kaltisch. Oliv Gras Vitzthum V. Eck- städt. Bibliothekar Dr. Ludw. Schmidt, Pro». Naumann. Archiv- räche De. Richter und Ermffch Dr. A. Linckr. Dr. Mücke-Areidem. Oderbaukonimtffär Grüner. Dr. G. Pllk-Bautzen. Maler O. v. Alvensleben. Architekt L. Kraft. Wohlsahrtskommiffar Bock v. Wülsingen, Direklvrialassisrent an der Königl. Kunstgewerdeschill« Dr Brckmg u. A. m. — Herr Landbauinspektor Schmidt führte и. A. auS : Wir find in Sachsen noch nicht >0 weit, wir andne Länder, in denen bereits Vereine bestehen, die sich mit der Erhalt ung von Volkstrachten. deS Bauernhauses, der Volksart und mit Volkskunde beichäiliarn: den» während i» Baden. Mecklenburg. Bauern und Schleswig, im Elsaß und anderen Landescheile» sich langst Organisationen bildeten, um aus den erwähnten Gebielen schöpferisch vorzugrhrn. blieb Sachsen noch zurück. Ter Zweck der heutigen Versammlung ist nun, den Aittana i» dieser Richtung zu machen. — Zunächst entwickelte Herr Pros. Dr. Moak seine Idee»: Was unS hier vereint, ist eine nationale Pflicht. Es ist die oller- höchstr Zeit, daß wir das sammeln, was noch in unserem Volke lebt. Vieles ist schon verschwunden, und vom Alten schwindet im Lause der Jahr« mehr und mehr. Es scheint mir sonach eine wissciischastliche Pflicht, eine Vereinigung in s Leben zu ruien. die alles VolkSthümliche zu bewahren sucht. Dieser neue Verein muß aus dem Boden der Wissenschaft begründet sein, damit die Be strebung und Ausführung nicht dem Dilettantismus in die Hände falle. Wenn »ichlS geschieht, werde» die letzten Neberreste schwin den. WaS soll nun zunächst geschehen? Die Sirbenbürger Sachien z. B begannen ihr Werk mit dem Erlassen von Frage bogen. die bezüglich deS äußeren und inneren Lebens Fragen stellen. Man verrkieilte sie und ließ die Fragen beantworten. Das äußere Leben betrifft Nahrung, Tracht und Wohnung, das innere Lebenssittcn in und außer dem Hause (Gebräuche bei Feste», bei Familienerelgnissen. bei der Feldarbeit, bei RechtSfonn-'n und Rechtsgewvlinlieitkn. Aberglauben. Sprache. Poesie. Volkslied, Hansiittchriiten. Friedboisteininschristen, Spruchreime. VoikSwitz n. A. m ». Diele Fragebogen müssen auch hier geschaffen und in allen Gebieten Sachsens verlheill werden. — Herr Geh. Rail, Hassel empfiehlt, alle Vorarbeiten einem engeren AuSichuslr zu überlassen. DaS Programm ähnlicher Vereine in »nd außerhalb Sachsens sei so umfangreich in sprachlicher, wissenschaftlicher und poelffcher Hinsicht, daß es sich vielfach mit dem anderer Vereine kreuzt. Wenn daher ocr Verein bei der bestehenden Fluch von Vereinen existircn wolle, müßte er «st zeigen, daß ec Etwas leisten kann. Er muffe mit einzelnen wichtigen Punkten ansanaeil und au» zu Gebote stehende Kräfte und Geldmittel wohlweislich Rücksicht nehmen. Herr Geh RegicrungSiach Dr. Noich« giebt ein kurzes Programm einer zu bildenden Vereinigung. Ter Verein müsse sich besoffen >. mit der Feststellung des Vorhandenseins von benierkenSwerthen volkSthümlichen Gegenständen, die in die Volks kunde gehören und bis jetzt nur einem kleinen Kreise bekannt, wohl auch gar nicht bekannt sind 2. mit der Förderung des Verständ nisses. der Erläuterung dieier Sachen, was also mehr der wissen schaftliche Theil sein würde, und 8. mit der Erhaltung dieser Dinge. Diese Dinge möchten womöglich an Ock und Stelle erhalten wer den. Nicht unter dem Gesichtspunkte der Schaffung eines Museums möchte Redner den Verein sich bilden sehe». Ein Museum werde von selbst sich bilden: man dürfe aber nicht in der Art der Anti- gniiätenhändler »nd Sammler Alles forltühren, sondern müsse einen, ,eden Landcstheile das. worin sich seine Ergenari zeigt, be lassen. Es müsse au» natürlichen! Boden und in der Familie das Verständnis; sär diese T'nge erhallen und verlieft werben. Er habe vor Allem unsere Geistlichkeit, unsere Lehrecschatt und dieIarisicn- ivelt im Auge. Wenn der zu bildende Ausschuß das Programm geklärt habt, werde sich Weiteres thlin lassen. — Herr Landdau- iiffveklor Schmidt dankte sür die Vorschläge. Sodann schritt man zur Wahl des Ausschusses. »ES wurde der schon provisorisch be stehende und bis jetzt ihäiig gewesene Ausschuß (Herren Landbau- »ttpekwr Schmidt, Tr. Svoniel. Pro!. Dr. Moak. Oberlehrer Tr. Lmcke. Maler Seffert. Oberlehrer Tr. Mücke-Freibergs als wirk licher Ausschuß ernannt und ihm das Recht vertiehen, sich zu ergänzen. — Behufs Gründung eines Dresdner Lesevereins .M nseu m" hatte der vom Verein zur Förderung Dresdens und dcS Fremdenverkehrs eingesetzte vorbereitende Ausschuß eine Ver sammlung in den Saal der Stadtverordneten für Sonntag Mittag eiiigeladeii. Halb 12 Uhr «öffnete der Vorsitzende, Hecr Dr. med Ritter, die Berathungen. Ter Schriftführer des Ausschusses. Dr. Erich Ekiermann. machte eine Reihe von Mittheilungen aus der Geschichte der Vorarbeiten. Ter Ausschuß hat beschlossen, das Unternehmen zwar mit gewissen Beschränkungen, doch von vorn herein in möglichst großem Stile in s Werk zu setzen. Die eckte Hauptarbeit des Ausschusses bestand, neben der Schaffung eines EiuwursS der Satzungen, in der Aufstellung eines Budgets sür das erste Jahr- Für Wohnung iammt Heizung und Beleuchtung wurden ötzott Mark, sür Beamtengehalte. Drucksachen, Porto 5260 Mark, für das Mvviliar und dessen Unterhaltung 15M Mark ausgeworsen Tie Höhe des MikgiiedSbeitiages soll in jedem Jahre durch die Hniiviversammluiig bestimmt werde». Der Schatzmeister Bankier Aruhold machte bekannt, daß 25.500 Mark als Anleihe und 40.300 Mark als Garaniicjvnds gezeichnet worben seien. ES !ollen mr den ersten Betrag 255 Siück verzinsliche Obligationen zu lffO Mark ausgcgehen werden. Bis jetzt sind »ach den Mitiheil,ingen dieses Redners 247 Mitglieder dem Unternehmen beigetretcii Es wurde jodann ein Verzeichnis, derjenigen TageS- hiäiter. Zeitschriften nnd Bücher vorgclegi, welche im Lesemuseum ausgelcgt werden tollen: vieles Verzeichniß weist :474 Nummern aus. Tic zu gründende Geselltzhaft soll den Namen sühre». Dresdner Lesegejellscyast „Museum". Als Geichäsisraum ist eine Wohnung von ach: Zimmern im ersten Obergeschoß des Hauses Georgplatz I iEcke der MaximilianS-Alleei gemiethet worden. Eines der Zimmer soll sür die Geschäftsstelle des „Vereins zur Förderung Dresdens und seines Fremdenverkehrs", ei» zweites als Koiiveckanonszinimer — in dem im Gegenintz z» den Leseränmen Gespräche gestattet sind — dienen. In v>-r Zimmern werden die Zeitungen anSgelegt. Zwei Zimmer ivllen ReflauralionSZwecken dienen. Als Tag der Eröffnung des Museums ist der 2. Januar 1897 in Aussicht genommen. Die vorgelegten Satzungen wurden von der Versammlung angenommen. Es wurden iodann gewählt: zum Vorsitzenden Tr. med. Ritter, zu dessen Stell Vertreter Oberst leutnant a. D. v Egid». nun Schriilsührer Dr. Erich Ehlermann und Rentier v. Jffcher-Trcnenseld. zu Schatzmeistern Bankt« Max Aruhold und Rentier Tr. Paul Vogel. Dreißig Mitglied« Hilden den Verwaitungsralh. — Wie nlliährlich. so veranstaltete auch am letzten Sonnabend in Meinhold's Sälen die M n > i kl eh rer i n Frl. Rosa Pilz. Holbeinstroße V7. eine Voripieiübung ihr« zahlreichen Schüler und Schülerinnen. Ein stattlicher Kreis von Zuhörern, unter denen sich hochgestellte Pcrionen unser« Stadt bctanden, verfolgte mit lebhaftem Interesse die Vorträge der lugcndiichrn Musikliebliaber. und konnten besonders die Eltern dericibc» ihre herzliche Freude haben an den Forffchritlen »nd Leistungen, die im Allgcmei»cn zn beobachten waren. Einige Vorträge der Kinder, wie z. V- „Gur»--»» ftilsriv" von Smith, Liebeslied ans der „Walküre". „Lied ohne Worte" von Mendelssohn und „Mabnrns" von Becker, waren recht benchtciiswerlh. und solche wie ..Növo oMi-liqua" von Rnbinsicin und ,.?o»ar «I<: i.r ltojnw' von Rass gingen bereits weit über das Niveau diiettantffchcn Könnens hinaus. Tie Vorspicl- übuna crhlcii eine werft,volle Nnieckiützniig durch den liebens würdigen Gesang des Frl. Waldcnberg«, einer talentvollen Schü lerin der Geiangichicrin Iran v. Kieler. — Ein inlercffaitt« Fund ist die!« Tage in Grün Hain gemacht worden. Als die Papiere, welche in ein« großen alte» Kiste aus dem obersten Boden der Ptarre liegen und zum Theil recht unlricrlich und gelb geworden sind, einer genaueren Durch sicht iliiterzogcn wurden, fanden sich unter ihnen nicht nur die Gebete, welche zur Zcii des I., 2. und 3. Schlesöchen Krieges in den Kirchen Sachsens uni Gottes Schutz sür vaS Land und um Segen und Sieg sür die sächsischen Waffen gethon wurden, son dern auch ein Brief, der dattrt ist: Eamentz, den kl. August 1742, und die Unterschrift trägt : dlax. Johann Gottfried Peking. к. Krim. Tics« Brief ist gerichtet an den Magister Johann Gottfried Hering, welcher 1727—I7t>1 Pfarrer in Grünhaln war. Der Schreiber dieses Briefes ersucht den genannten Pfarrer, ihm zur Erlangung der Grünhain« Freistelle auf der Jürstenichulr zu Meißen für leinen zehniährigen Sohn behilflich lein zn wollen, und erwähnt, daß er bereit- einen Sohn in Merken habe, nennt dtkien aber nicht mit Namen. Das Asraneraltmm führt nun 8 Brüder Lessing auf. welche im 5. und 0. Jahrzehnt des 18. Jahr hunderts die Furstenschuie Meißen besucht hoben und zwar fol gender 1. Gottvoll, Ephraim Lesfing. Aftan« vom 3k.H. 1?tk HE
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