Volltext Seite (XML)
Ar. 37 Sette 2 — «Dresdner Nachrichten" — Sonntag. rr. Januar 1S2S vetrageS einig zu werden, hier mit Absicht eine Lücke tm Dawesplane ließen, um nicht das Risiko des SchisfdrucheS der ganzen Neuordnung der Reparativnsfrage aus sich nehmen zu müssen. Daß jetzt die Begrenzung der deutschen Schuld ans einen festen Umfang zu einer aktuellen Frag« geworden ist, deren Feuer nicht bloß dem deutschen Schuldner, sondern auch den Gläubigerstaaten täglich mehr aus die Fingernägel brennt, dafür ist ein eindrucksvoller Beweis der Umstand, daß auch der ReparationSagent sich in seinem letzten Be richt genttttgt gesehen bat, die Notwendigkeit dieser Maß nahme unumwunden «inzuräumen. Herr Parker Gilbert meint sogar, daß die Bestimmung einer Endsumme auch die Folge haben werde, ihn von der jetzigen Beipflichtung zum Schutze der deutschen Währung bei den Verwandlungen der deutschen Goldmarktribute in fremde Devisen zum Zwecke der Barzahlung an die Glüubigcrmächte zn befreien. Gegen diese Auffassung muß aber in ihrer Unbedingtheit Verwahrung ein gelegt werden. Der TranSserschntz ist unentbehrlich, solange unsere Zahlungsbilanz andauernd passiv ist und mir die Tawektribnte nicht ano den llebcrschüssen unserer Wirtschaft bestreite» können, sondern dazu in der Hauptsache Devisen benutzen müssen, die wir durch Anleihen hereinbekommen. Der Fortfall des WährnngsschntzeS könnte nur dann unbedenklich erscheinen, wenn unsere Gesamtschnld so bemessen würde, daß sie dem tatsächlichen deutschen Leistungsvermögen sich anpaßt und aus den Ueberschnsse» der Wirtschaft abgetragen werden kann. Um dieses Ziel, das allein gesunde Zustände herbei führen kann, zu erreichen, müssen Regierung, Parteien und Bevölkerung in Deutschland gemeinsam ihre ganze Kraft ein- setzen. Dadurch wird die größte Aufgabe der nächsten deutschen Zukunft vorgezeichnel. Wenn eS diesmal noch mit unsäglicher Mühe gelungen ist. den ReichShanohalt ohne neue Anspannung der schon biö aufs äußerste ausgepumpten Steuerkraft des Volkes zu balan- rieren. so wird das künftig unmöglich sein, wenn die Normal jahre ihre Zangen und Daumschranben mit ganzer Wucht «nketzen. Cs ist eine Flammenschrift an der Wand, die Dr. Köhler in die mahnenden Worte gefaßt hat daß enger als je zuvor unsere HanShaltSsührnng mit den RevarationSver- pflichtungen verbunden ist. Der sächsische Finanzminister Weber hat den Eindruck dieser Mahnung noch verstärkt durch den Anwet», daß sämtlich« deutschen Länder in diesem Jahre einen Desizithaudhalt aufstellen witrden. woraus dt« ttumöglichkeit hervorgeht. daß Deutschland die vollen DaweS- lasten werde ansdrtnge« können. Dies« Ueberzeugung muß Gemeingut des gesamten deutschen Volke» odne Unterschied der Partei werden. Auch in einsichtigen Arbeiterkretsrn beginnt die richtige Erkenntnis auszudümmern. Die sozial, demokratische »Chemnitzer VolkSstimme" veröffentlichte kürz lich den vrtrs eine» Arbeiters, der durch «inen bürgerlichen Vortrag über den DaweSplan zum eigen,« Nachdenken über die Wirkungen der Dawe»trtdutr aus Industrie, Landwirt schaft und Arbeiterschaft angeregt worden war. Der Arbeiter schrieb, er habe erst au» diesem Bortrage erfahren, welche »nerhörten Summen auch aus der deutsche» Arbeiterschaft heransgepreßt werden. Er stellte deshalb die Frage, ob eS nicht angebracht wäre, wenn auch die Arbeiter durch Vorträge »nd Leitartikel über diesen AuSbeutungüplan sach- und fach gemäß aufgeklärt würden. Solche reine Sachlichkeit paßt aber dem Linksradikalismus nicht in seine Schlagivortpolitik, und es ist daher nicht zu verwundern, daß das radikale Organ den wissenSdurstigen Arbeiter mit leeren Ausflüchte» abspeiste. Um so eifriger müssen e» sich die bürgerlichen Parteien an gelegen sein lassen, durch rastlose Anfklärungsarbeit es da hin zu bringen, daß auch die breite» arbeitenden Schickten begreifen lernen, wie sehr e» bei dem Kampfe für die Re vision de» DaweSplaneL um ihr eigenes Wohl, um die Behauptung ihrer kulturellen Lebenshaltung geht Jeder einzelne deutsche Staatsbürger, einerlei, wes Range» und Standes er isl, welchem Berufe oder welcher Partei er an- gebürt, ist gleichmäßig durch seine Wohlfahrt daran inter essiert, daß die jetzige völlig nnerträgltcke 2^-Milliarden- Vedincknng durch ein vernünftiges System ersetzt wird. daS der deutschen Gesaintwirtschast genügend Lust und Licht zun, Leben läßt. Und dieses Ziel wird um so eher und ui» so vollkommener erreicht werden, je lückenloser die Solidarität der ganzen denlsche» Nativ» In der NevisionSfrage nach a»Oen bin rn Erscheinung tritt »nd den Gläubigerstaaten die Er kenntnis beibringt. daß eS sich hier nicht um eine künstlich cntfachie Bewegung, sondern nm das elementare Anfb-nmen eines in wirklich unerträglicher Weise belasteten Volke» handelt. Rückgang des Einfuhrüberschusses im Dezember. Die Ausfuhr um 43 Millionen gestiegen. iD u r ch Iu n k s p r u ch.l Berlin, 21. Fan. Der deutsche Außenhandel zeigt im Dezember 1927 im reinen Warenverkehr einen Einfuhr- üb er schuß von S04 Milioncn Reichsmark gegen »81 Millionen Reichsmark im Vormonat. Die Einfuhr im reinen Warenverkehr ist im Dezember aegcnübcr dem Vor monat um LS Millionen Reichsmark zurückaegauge«. Während dl« Robstosseiusuhr noch eine weitere Steigerung um IS Mil lionen Reichsmark answcist. zeigt die Einfuhr au Lebens mitteln sum 22 Millionen ReiißSmaiks und fertigen Waren snm 20 Millionen ReichSmarki einen Rückgang. Bei ber Ausfuhr ist dageqen eine Zunahme «m 4» Millione« Reichsmark scsi,«stellen. Daran sind alle Gruppen beteiligt, vor allem die Robstosle lmit lii Mil lione« ReichSmarkj und die Fertigwaren mit 27 Millionen Reichsmark. Die Einfuhr an Gold und Si'ber ist gegenüber dem Vormonat um 4.2 Millionen znrückgegangcn, ebenso zeigt die Anssuhr eine leichte Adschwächung. tW. T. B.j Die Verteilungsschlüssel für d!e Induflrie- belaslung. Berlin. 21. Jan. Nachdem die Ergebnisse der Veran lagung der Vermögenssteuer 1927 jetzt vorliegen, sind von dem ReichSivirtschaitSminister und dem Reichsfinanz- minister die Berteilungöschiüsscl zur Ausbringung der Fn- dustriebelastung für die Kalenderjahre 1SLK bis 1928 end gültig festgestellt worden. In den Fahren 1926 und 1927 waren bisher nur Vorauszahlungen zu leisten. Mit Rück sicht auf die veränderte Bcmessungsgrunülage ist es möglich gewesen, die endgültigen Verteilungsschlüssel niedriger zu bemessen, als die vorläufigen, und zwar für 1026 ans 8.3 an statt 3,73 vom Tausend, und für 1927 auf 7,1 anstatt 7,3 v. T. des aufbringungöpslichtigen Betriebsvermögen». Zuvtel de zahlte Beträge werden auf die Leistungen für 1828 ange- rechnet. Für das Fahr 1928, in dem erstmalig auch ein Til gungsbetrag für die aus Grund des Fndustric- belastungsgcsctzes ausgestellten Jnduftrieodligatio- neu au,zubringen ist, haben die anshringnngüpslichtigen Be triebe 8,3 des Betriebsvermögens zu leisten. Der erste Teil- betrag ist am 5. März 1928 an die Finanzämter zu zahlen. Aussperrung in -er Magdeburger Metall industrie. Magdeburg, 21. Jan. Nachdem im Lohnstreik der mittel deutschen Metallindustrie der ReichSarbeilsminister dem An- trag der Arbeitgeber aus VerblndUchkeitVerklärung deö Schied», spruches abgelehnt hat. tagte heule mittag der Verband mittel deutscher Mctallindustrieller. um zu der neuen Lage Stellung zu nehmen. ES wurde einstimmig beschlossen, mit Wirkung vom Dienstag, dem 24. Januar, ab in sämtlichen Magdeburger Betrieben die Arbeiter auszusperren. E S i st a n z u n e h m e n, daßdieserBeschlußaus ganz Mitteldeutschland ausgedehnt wird. Die Reform bet der Post. Berlin, SO. Jan. In der heutigen Verwaltungsrats, si' ung teilte der Neichspostmlnister mit, daß die seil mehreren Monaten in Gang befindliche» Neformarbeiien nun mehr z n einem gewissen Abschluß gelangt seien mit dem Ergebnis einer möglichst weitgehenden Dezentralisation des Rrichspostministerinms und mit der Auswirkung des Abbaues von rund 22 Prozent der Referate und der übrigen Beamten des Neichspost- ministeriiimS. Ferner wird ,n Vollzug einer Entschließung des Reichstages aus Herabminderung der Zahl der Oberpostdirektionen vorgeschlagen werden, 14 Ober- postdircktionen aufznheben. Reichsmaßnahmen für die Landwirtschaft. Ankündigungen Schieles im Kauplausschliß. > m ° ir - r °, kr - dire sind «Durch Kunklvruch.i Berlin, 21. Jan. Der HauShaltaus schuß deö Reichstages erledigte zunächst Petitionen, die sich gegen die Zusammenlegung der Versorgungsbehörden richteten. Reichs- arbcitsminister Dr. Brauns wies daraus hin. daß er die Zahl der Hauptversorgungsämter bereits von 25 ans 14 vermindert und. wo es notwendig und zweckmäßig war, auch die Ber. sorgungSämter zusammengelegt habe. Bet ber folgenden Beratung des Landwirtichastsetats erwähnte der Bericht erstatter Abg. Dietrich Baden iTem.i die Wünsche der Fischer, der Winzer und der Bieiieuwirikchaft. Er verurteilte die Reklame für holländisches Gemüse »nd unterstützte alle Be strebungen zur Verbesserung der Milchwirtschaft. Hinter dem Kreditproblem müßten alle anderen Probleme der Landwirt schaft zurücktreten. Das Institut für Konjunkturforschung habe die Ver- schnldung Ende 1927 ans über 10 Milliarden berechnet. Das Gefahrenmvment der schwebenden Schuld habe sich trotz der Zunahme der Hypothekenschulden um 609 Millionen RM. weiter um 400 Millionen RM. erhöht. Die Zinsenlast sei brückender geworden. Tie Ncalkrcdile seien endlich wegen des großen Teiles der kurzfristigen Kredite bedrohlich ge worden. Zur Abhilfe sei die Gewährung einer zweiten Hypothek von öffentlicher Hand vorzuschlagcn. Aber neben ber Umwandlung der Schulden in Hypothekenschnlden müsse ein Teil der Schulden durch Auskauf der überschuldeten Güter erledigt werden. Er halte einen Großgrundbesitz in bescheidenem Umsange auch östlich der Elbe für durchaus not- wendig. Gleichwohl empfehle sich ein Ankauf eines Teiles des überschuldeten Grundbesitzes. In der allgemeinen Aussprache legte Abg. Thomsen sD.-N.s dar. daß die Not der Landwirtschaft sich ans alle Vesitzgrößen erstrecke. Die Kreditregelnng allein nütze nichts. Wie weit sei die Neichsregierung bereit. Maßnahmen von Verbänden und Organisationen zn unterstützen? lieber- schwemmt werde unser Markt mit ausländischen landwirt schaftlichen Erzeugnissen, die wir im eigenen Lande genügend erzeugen. Er denke z. B. an die Schweine, die kaum noch loszuschlagen leien: ebenso sei es mit Gemüse. Er bitte um eine Statistik für die Einfuhr von Vieh und landwirtschaft lichcn Erzeugnissen in diesem Jahre. Reichvminister für Ernährung und Landwirtschaft Schiele ergriff sodann da» Wort und führt« au»: Zum Kurato rium für Technik in der Landwirtschaft Parlamentarier heranznztehen, ist gewiß wünschenswert Regelmäßige dauernd« Mitarbeit der Parlamentarier in dem kleinen Gre mium des tägliche Arbeit leistenden Vorstand«» ist aber wohl nicht zweckmäßig. Ich hoffe, daß dieses Organ zur Rattonalt- leidcr notwendig. Diese Kredit, summen müssen bet hervortrctendcm Bedarf entsprechend, wahrscheinlich erheblich, erhöht werden. Von den Ländern sind mir zunächst 169 Millionen Kapital als crsorderlich bezeichnet worden. Tie Meliorationen müssen gleichfalls schärfer beschleunigt werden. Dazu können MeltorattonSvfgndbriefe auf der Basis des genossenschaftlichen Zusammenschlusses die Grundlage bieten. Der Minister gi-t dann eine Statistik über die starke Einfuhr von Fleisch «nd lebendem Vieh bekannt. Danach sind im Jahre 1924 an Bich »nd tierischen Stoffen ein- geführt worden 2 831 894 Doppelzentner. 1927 dagcge» 4 674 667 Doppelzentner, mit dem lebenden Bich zu sammen 4146 577 Doppelzentner, darunter 1200 069 Doppelzentner Gefrierslcisch. Die Schweine- und Rindviehzucht gewährt jetzt dem Landwirt keine Rente mehr. Beim Zentner Lebendgewicht etzt er beim Schweinefleisch 10 bis l3 Mk. zu. Wir haben gegenwärtig an Fletsch ein Ueberangebot am Markt. Erfreulicherweise ist der deutsche Konsum von 48,4 aus 52 Kg. der Bevölkerung gestiegen. Infolge des ausländischen Ueber- angcbotes sind die Preise außerordentlich gering. — Der Minister ging dann zu der im Ausschuß als Kernproblem be- zeichneten Frage der Ueberschuldung der Landwirtschaft über. Seit Anfang 1924 biS zum Herbst 1927 haben di« land- wirtschaftlichen Betriebe rund 7 Milliarden Rentenmark chulden ausgenommen. l2,67 Millionen Realschulden, 2.43 Millionen Persvnalschulden. 1H Millionen schwimmende Schulden.! Zum großen Teil in der für den landwirtschaft- lichen Betrieb völlig ungeeigneten Form, kurzsristige vielfach wechselmäßige Verpflichtungen. Die Zinsenlast der Landwirt schaft ist damit jährlich aus 800 bis 900 Millionen Mark an gewachsen. Die Ursachen zur rapiden Verschuldung liegen heute klar zutage. Für die überwiegende Mehrzahl der land- wirtschaftlichen Betriebe waren seit 1924 die wirtschastspoli tischen Grundbedingungen, aus denen sich daS Marktverhältnis ausbaut, so gestaltet, daß an» eine ordnungsmäßige Betriebs sührung zuBerlnsten führen mußte. Die Betriebe gingen aus der Zwangswirtschaft und der Scheinblüte der Inflation geschwächt und infolge drS Zusammenbruchs der Währung von Betriebskapital entblößt ln das Jahre 1924 hinein. Dl« Ernte 1928 ist großenteU» in Paptermark verwertet worden. Dl« Betriebsausgaben für 1921 und invbrsondere die schlagartig einsetzrnden Steuern mußten tn Gold entrichtet werden. Die Mittel hiersür konnten sich dt« Betrieb« großen teil» nur tm Kredttwea« beschaffen zu gewaltigen Zinssätzen In dem Wunsche, der Situation Herr zu werben, wurden von den Betrieben sehr große Aufwendungen gemacht, bi« insolg der ungünstigen Ernte 1924 meist verloren gingen. Die JntensivierungSbewühungen wurden trotzdem fortgesetzt. Die Gewinne und Dchuldenrückzahlungen auSschl-ssen. vtelwehr zu weitere« schweren Verlusten führten. Zinse«. Steuer, und ander« lausende Ausgaben wurden weiterhin au» Krediten entnommen. Die ungünstiae Ernte iv2ü konnte diel« Ent. Wicklung nicht aushalten. Nunmehr droht die unter de« Sin- sluß der WitterungSverhältnisse vielfach trostlos« Ernte 1927 dtt Katastrophe als natwentzige Folg« tzt«se» Entwicklung au»«ulvs,n. Di, Verschuldung trägt, «se schon ihr« Ent- ftehung»geschicht« beweist, durchweg den Charakter der Not. Dt« «arktvertztlltntffe »te ste fich t» »er deutschcn Wirtlchast gestaltet haben, müsse« »«« «nrmnlen laudwirt. schastliche» Betrieb zum Berlustbetrlet mache«. Dt« Ergeb nisse tze, Euanetenntersnchnng bringen den Bewet». In den W-rtschastSjahre« 1924» «nd 1928/2« waren »« «trtschasis. gebiete Deutschlands »o» den «ntcrsuchten Betriebe« über die Hallte aller größeren «nd wett mehr alS et« Drittel aller kleinen und kleineren Betriebe Verlustbetriebe. Der Anteil der Berlnstbctrtebe an der Gesamtzahl ist um so größer, je geringer die Bodcnbeschassenhcit, also besonders groß im Osten «nd Nordosten Dentschland«. Im Durchschnitt der meisten BetriebSgruppen reichte das Nohetnkommen der Betriebe nicht einmal aus, nm den Lebensunterhalt ber Betriebsleiter «nb die Stenern z« bestreiten. Ein Betrag für Zinsendienst und für die Verzinsung -cs eigenen Kapital» war nicht mehr verfügbar Dem Schulden- betrag von 7 Milliarden Reichsmark steht hiernach nicht eine verbesserte Ausrüstung der Betriebe gegenüber Die Kredite mußten vielmehr zur Erhaltung der Betriebe vcr- wendet werden, indem sie im wesentlichen dazu dienten, neben den Steuern, sozialen Abgaben und Lasten, die Zinsen und den Lebensunterhalt für die Betriebsleiter zu bestreiten. Eine Rationalisierung der Betriebe konnte also »ich! ein- tretcn. Die Landwirtschaft hat Fahre hindurch nicht einmal ihre Selbstkosten aus den Betrieben herauShvle» können. Ein Verlufttayr ist dem anderen gesvlgt. Die ausgebluleteii Be triebe haben jetzt nicht mehr die Kräfte zu voller Auftecht- erhaltung.ihrer Produktion. Die Retchsregieruiig sieht cs als ihre Ausgabe an, aus eine Ordnung der laudwirtsci,ält liche» SchulöverOältnisse hinzuwirken, die für die in der rationellen Fortführung bedrohten Betriebe eine Ueberführung der schwebenden Schulde« in lang« srtstigen Kredit hcrbcisührt und eine gleichzeitige Absenkung der Zinslasten mit sich bringt. Zur Veschasfting und Gewährung von zwei stellig zu sichernden Krediten an bedrängte landwirtschaftliche Schuldner »weck» Umschuldung drückender schwebender Schulden bedarf eS erheblicher Mittel, die, wie dir Verhält nisse zurzeit liegen, nur durch Ausnahme «ou AuSlaudS, anlcihen beschafft werden können. Die Kredite sind an Betriebe zu gewähren, die zn ihrer rationellen Fortführung diese» Kredits bedürfen und deren rationelle Fortführung bei Gewährung des Kredits zu er warten ist. Bet der Vergebung der Kredite soll eine Mit wirkung von Gutachtern, die von Selbstvcrwaltungs- körperschaften bestellt sind, vorgesehen werden. Die Retchs- regierung ist bereit, die Erlangung und Ausgabe derartiger Lefhgclder seitens öffentlicher Stellen zu unterstützen. Gis diese Gelder flüssig gemacht werden können und soweit aus ihren Eingang gerechnet werden kann, ist die Retchsreglerung bereit, im Rahmen deü Möglichen Vorschüsse zu ge währen. Sie erwartet, daß bei diesen Maßnahmen auch die Länder eine entsprechende Hilfe etntretcn lassen. Der Redner macht dann vertrauliche Mitteilungen über die Ankurbelung. Nach Fühlungnahme mit dem Rcichs- finanzmtnister bars ich insbesondere auf die Anregung des Abgeordneten Thomsen hinznfügen: Was die Frage der Besteuerung anbetrifft, so richten sich die Klagen wohl in erster Linie gegen die Grund- und Gcbäiidestener, die GrundvermSgens- steuer und die dazu von den Gemeinden erhobenen Zuschläge. Bei der RcichSeinkommensteuer werden die DurchschnitlKätze ür die nichtbuchführenden Landwirte in manchen Gebiets teilen beanstandet. Es bleibt zu prüfen, ob nicht überall da, wo die Landwirtschaft sich in besonders mißlichen Bcrhäli- nissen bcsindct und die festgesetzten Beträge den Einkommcns- »erbSltnissen nicht mehr entsprechen, durch Ermäßigung und Stundung geholfen werden mnß. Der Herr Reichs minister der Finanzen hat mich ermächtigt, zu erklären, -aß er bereit ist. die ersorderlichen Maßnahmen zn treffen. Die Finanzämter sin- bereits mit Weisungen verleben. Die Weiterberatiing wird mit Rücksicht auf die Erklärung des ReichScrnährnngsministers vertagt Abg. Thomsen ID. N.s bemerkt, die Erklärung des Ministers habe ihn nicht befriedigt. Er bitte den Herrn Fiiianzmiiiister. am Montag hier im Aus schuß zu erscheinen und eine entsprechende Erklärung, wie sie am Schlüsse der Herr ReikbSernähruiigVministcr abgegeben habe, gleichfalls selbst abzugeben »nd zu erläutern. Ministerial direktor Dr. Sotholz sagt zu. diese Bitte dem ReichSsinanz- mtnister zu übermitteln. — Weiterberatung am Montag. Ende der Ausschuhdebatte über das Alriegsschüdenfchluhgesetz. Berlin, 21. Jan. Im NeichStagsausschnsi für Entschädi- gungssragen wurde heute die Generaldebatte Uber das K r t e g S sch ä d c n sch l u ß g c s e tz zu Ende geführt. Abg. Dr. AaierSdörser sB. Vp.i bezeichnet den Negierungsentwuis als durchaus unzureichend. Die vertriebenen Auslands- deutschen würden zum großen Teil geradezu enteignet werden. Immerhin sei der gute Wille der Negierung anzucrkcnnen, die von den früheren Negierungen übernommenen groben Verpflichtungen zu erfüllen. — Abg. Hokzammer sWirtlch. Vcrgg.j sprach sich ebenfalls gegen die Regierungsvorlage aus. Die Geschädigten müssten vor allem die Möglichkeit be halten, später einmal z« ihrem Recht zu kommen. Hierauf wurde die Generalaussprackc geschlossen. In der nächsten Sitzung am Dienstag wird sich voraussichtlich die Regierung zu den Fragen und Wünschen der Redner äußern. Die Auslösung -er preuhischen Sludenlen- schäften. Berlin. 21. Jan. Der preußische Kultusminister Dr. Becker erklärte dem »Amtlichen preuß. Pressedienst' zufolge in Beantwortung einer Zentrumsanfrage, baß dt« preußischen Dtnbciitcnschaften aufgelöst sind und nicht mehr existieren. Auch die Acmter, Ausschüsse »sw., die ihnen unter standen. sind ausgehobcn. Die Ltanidatton des Vermögen! ist tn di« Wege geleitet. Bestehen bleiben lediglich Wirtschaft- liche Einrichtungen, soweit ste eine selbständige Rechtspersön lichkeit barstellcn. Ehrengerichtsverfahren, wie setzt eins in einem Falle gegen einen früheren Vorsitzenden einer auf gelösten Studentenschaft cingelettet wurde, haben niemals die Anerkennung ber preußischen Unterrichtsverwaltung ge sunden. fternng der Technik tn der Landwirtschaft, da» sa «tn Selbst- Verwertung der an sich guten Ernte 1923 mußte aber,n Prellen Verwaltungsorgan werden soll, sich segensreich entwickelt. Die «erfolgen, die, im Zeichen des Steuerdrücke »nd der Preisschere, Uir« UneUannIno« , «llrel Nn»»n vl«l mokr ffr»us>S MS«k«u, VINN »I« »Ick «In«, NIUIN I,I-tuni-»It,>e«n I.»»t«p-ec>ii- Niro »n,c.Ii,Uea. p-ei« >r — di» np — «si wo,,»«»,« »r»6iv k-r-nNNir <Iim Niuin