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irr. 1L3 r«ae< 1 - s 8 ^ 1'! ! V i !!. x i! U kfj 8-k z, s ! ,ä:,: 8 Die Fahrt in de« Abgrund. Roman von Reinhold Ortmann. «Nachdruck verboten.) >S. vortse«»»,». Eine bci'chmichtigrndc Handbewtgling des Professor» ver. kündeiie Marias Antwort. ..Vossen wir den Dingen ihren Lauf, Kinder! Sine» Tages wird sich die Mel« schon wieder darauf besinne», das, e» der ''»erst ist. der sie regiert, und das, dir Menschen nicht ohne Schönheit leben können, Es kommt schlirsilich nicht so sehr darauf an, ob wir eine Weile i», Schalten sichen. In lehrhaftem lind heiterem «Gespräch nahmen sie ihre Miliaremal>i?,eit ein, für die die alte Hanna besonders festliche Borbereitungen getroffen l>atte. Sie nuir die einzige, die kein -Hehl daraus machte, wie zuwider ihr diese Reise des Professor» war. Sie machte er» sehr unglückliches Gesicht, und ihre Augen uw re» verweint. Freundlich sprach Maria auf sie ein. „Trösten Sie »ich doch, Hanna! Wir gehen ja nicht au» s > Welt >,n einigen Wochen sind wir ja wieder da. Und meine»! Vater soll inzwischen ge uns kein Veid geschehen." „Ach. das sagen Sie so, Fräulein!" klagte die treue Tiencrin, indem sie schon wieder mit dem Schürzenzipfel an die Augen fuhr, „In Berlin soll es so entsetzlich viele Strasren- bahnen und Automobile geben. Und die Menschen gehen immer erst lange nach Mitternacht schlafen. Wie soll denn der Herr Professor das auslralten!" .„sch vel'l'rcarc dir. da« ich aus meiner Hut sein iverde.' versicherte der Blinde. .Sowohl vor den Straßenbahnen wie vor der veilehrten Ordnung der Dinge, die die Rächt zum Tage macht, .sch gehe ja nicht als iunger Sausewind in das Sündenbabel." Aber sie war leineswegs beruhigt, sondern schüttelte imnier wieder in ehrlicher Betrübnis den grauen Kops, Die letzte» Reiserwrbereitnngeu nahmen nicht niclir viel Zeit >» Au'pruch. und mit dem Einbruch der Dunkelheit be stiegen die drei das begucme, »wich gepolsterte Automobil, Egon Steltbrinei lieble die nächtliche» Fahrten. ans denen der Wagen srcie Bahn hatte, und die warmen Vob'piüche. die er 'einem Enau-senr gespendet, Hallen die anfänglichen Be>org uisic des aiteu He>,u überioundeii. So liebevoll halte Maria da'ür gesorgt, ihn in gissen und Decken einziipackc», und so angenehm wirtle der leichte, federnde Gang des Automobils, dan der Professor schon nach einer haIbcn Stunde ianft ilud iest eni'chlumineri war. Die beiden anderen aber sauden teineii Zchlai, Die schone Winicrlandichgsl. durch die iie im silbernen Vicht des Mondes dabinglitien, wirkte sau bezaubernd ans Maria ein. Sac konnte nch nicht ''an sehen an den bald lieblichen, bald großartigen Bildern, die in netei» Wechsel an ihrem Auge vorüberzogen. Und sie oerga« über den Bei reu dieser nächtlichen Fahrl. ivie iiiizerii iie nch eni-chloneu batte, sie anzntreien. und mi! »oelchem Bangen sie vor wenig Stunden den tonnneiide» ragen enigezeuiab, z'tniäiigiich Hallen sie »nd Rorben sich ziemlich schweigsam verbauen, um die Ruhe des Professors nicht zu stören: all >enmch aber lame» sie doch in eine flüsternde Unterhaltung, Und wieder waren es alle Erinnerungen, die darin anilebien. Die leichten ia iveit bis in ihre iriilie Engend znriick, und es war erstaunlich, ein wie gutes Gedächtnis sie beide dafür an zen Taa legte» Da war lein noch io kleines, lustiges oder ernstes Boi töinninis, das drm einen einiiel. aus das nch nicht >as andere bis in die geringfügigsten Einzelheiten besonnen baiie. Und aus leüer dieser Geschichten ging eigentlich hervor, da« sie immer recht gute Freunde gewesen sein mnnien, wenn auch der Unterschied der Jahre damals ziemlich bedeutend ins 'gewicht geialien war, „Ach. wenn wir doch noch einmal io jung und sroli iein tonineni" iazie Mar ii >e»'ze»d. „Bür iü zn-uwilen, als läge da» alles schon um Jahrzehnte hinter mir. als wäre ich bereits ein« alt« Frau." ».Und doch sind Sir noch so jung — doch soll Ihr Leben fetzt erst eigentlich beginnen." . „Ach nein, lieber Freund! Ich pass« gar nicht mehr zu den Menschen meine» Alters, und ich werbe sicherlich eine recht unglückliche Figur unter ihnen machen." „Vielleicht werden Sie eine gewisse Befangenheit über, winden müsse», die ja auch mich jedesmal überkmnmt. wenn ich gezwungen bin. eine dieser großstädtischen Geselligkeiten miiznmachen Aber dann wird Sie die allgemeine Fröhlichkeit schon mit svrtreisze». und Ihre einundzwanzig Jahre werden ihr Recht verlangen." „üücht es Ihnen so. SSalter?" „Ich kann nicht al» brauchbare» Beispiel diene». Dazu habe ich mich zu sehr in meine Zurückgezogenheit und in meine Kunst eingesponnen. Und außerdem bi» ich schon dreißig Jahre alt." .„Hing genug für einen Mann, um das Vebc» zu ge Hießen." „Ich genieße es ia auch ans meine Art. Sie ahnen nicht, welche stille Freuden mir mein Geigenspiel bereitet." .Sie müssen bei io viel Hingabe doch inzwischen ein Meister geworden sein ans Ihrem Instrument." Darüber habe ich kein Urteil. Es wird mir ja non musika lischen Freunden inancheS Ansmnntclnde gesagt. Aber ich be tiackue mich doch nur c»ls Dilettanten." „Sie müssen mir lnild et ums Vorspielen — recht bald. Ich bin io begierig daranf. Sie zu hören." „Wenn sich eine Gelegenheit dazu siudet, mit der größten Freude. Aber ich sürchtc, diese Gelegenheit wird nicht so bald kommen." ..Warum nicht? Die kommen doch häufig in das Ha»S meines Bruders?" ,Sck> war in den beiden letzten Jahren nur zweimal dort, als cs sich um Diners von halb geschäftlichem El-arakter handelte. Die gesellschaftlichen Kreise des Herrn Stellt» »ick sind nickt die meinigen," „Das in»« iedensalls anders werde», solange wir dort sind," erklärte Maria mit Entschiedenheit. „Der Batcr und ich. wir wollen etwa» von Ihnen habe». Sie sind ja unser einziger Freund i» diesem schrecklichen, sremdei, Berlin." „Es wird Ihne» sehr bald an Freunden nicht fehlen. Und ich glaube nicht, daß Ego» mich sehr gern des öfteren in seinem Hause sehen würde." „Run darüber werde ich schon mit ihm reden. Aber Sie dürfen auch Ihrerseits nicht den Stolzen und Zurückhaltenden spielen." „Ich weiß nicht, F-ränlei» Maria —" „Rein, »ein. mit Bedenklichkeiten dürfen Sie mir da inchl lommeii. Wir sind immer gute Kameraden gewesen, und wir wollen es auch jetzt sein. Geben Sie mir Ihre Hand darauf, Walter!" Und sie wechselten einen langen, warmen Händedruck » Die Aktiengesellschaft Deutsche Stahlindustrie hielt eine außerordentliche GeiieralVersammlung ab. Es handelte sich in der Hauptsache »in die Beschlußfassung über den nom Vor stände bcaiilnrgleii Anschluß der Firma an den großen Stell- bllNck-Konzcrn, der bereits eine stattliche Anzahl von.Häusern der Eisenbranche »iniaßte. Man wußte, daß Egon Slcllbrinck eine größere Menge von Aktien der Stahlindustrie an sich ge bracht harte, »m die Abstimmung in seinem Sinne zu be- einslusseli, aber es fehlte unter den alten Aktionären nicht a» Gegnern des Anschlusses, ko daß man in den beteiligten Kreise» dem Ergebnis der heutigen Geneialvcrsammlnng mit einiger Spannung entgegensah. Etwas mehr als ein Dutzend Herren waren es, die sich in dem Konferenzzimmer cingefunden hatten. Die beide» Diret toren der Gesellschaft. äse die Besuch,» euWfftMel, untz ft. grüßten, machten tzen Eindruck einer gewissen Aufgeregthät. Sie sprachen noch leise und eifrig mit «tellörlnck, brr «. befangen beiter ivar wie immer >md mit völlig unhvküi». inerter Miene seine riuvrrmrtdliche Zigarette rauchte. ^ .'iuletzt erschienen die vier Herren das «uftlchtsrat», die in einem Rebenztmmer noch eine letzt« Beratung abgohalien batten. Als der allerletzte trst Rudolf Hagen, einer d,r Gründer der Gesellschaft, di« bis dahin in enger BetzbinduHg mit der Firma Hagen « Hollwcg gestanhen batte, über die Schwelle. Sr sah ernst und verschlossen aas wie gewöhnlich und grüßte förmlich nach allen Seite». Siellbrinck ging a,s ihn zu. um ibn die -Hand zu schütteln, und richtete einige liebenswürdige Worte an ihn. Hagen» Antwort war kurz und konventionell. Ohne sich anszuhalten, trat er an seinen Stuhl. Die Versammlung begann, und nach Erledigung ftr nötigen Formalitälen nahm einer der Direktoren das Wort, um den Antrag de» Vorstandes kurz zu begründen. Er sprach trocken und sachlich. Schweigend hörte man ihn an. Dann er hob sich Egon LleUbrinck, und sehr bald befanden sich alle An- wcienden tm Bann seiner beredten Worte. Mit einer Wanne und einem Schwung, wie sie bei so nüchternen Anlässen wohl „nr selten zutage treten, setzte er sich für dte Annahme des Antrages ein. Er schilderte die bisherige Entwicklung der Gesellschaft und führte an», daß sie die glänzendste» Ent. falkungsmöglichkeile» wegen der Beschränktheit ihres Bc° triebsiapitals und wegen der Widerstände Id rer Konkurrenz hätte ungenützt lassen müssen. Er bemängelte die altmodischen Prinzipien, nach denen man bisher gearbeitet hatte, und ent rollte ei» verlockendes Bild der Zukunft, die das Unternehmen innerhalb des gewaltigen Ringens seiner bisherigen Mit bewerber und Widersacher erwartete. Imponierende Zahl«« kamen ans seinem Munde, und der ganze Vortrag war durch tränlt von einer Ersolgsicherheit und Siegeszuversicht, die auch aus die bedacht igslik'n unter den Hörern fortreißend wirken mußte. Es war unverkennbar, daß die Sltmmung «ine vor wiegend günstige ivar. Einen Schluß auf die Abstimmung aber ließ da» freilich nicht zu. den» für ihren Ausfall war jo die Größe des Aktienbesitzes maßgebend. Und es war all gemein bekannt, daß sich die vertretene Stimmenzahl unter den Freunden n»d den Gegnern des Antrages ungefähr die Wage hielt. Jetzt stand Hagen aus, Mit leiser Stimme und sehr ruhig begann er z» sprechen. Rach und nach erst gewann seine Rete an Klang und Fülle. Und er bekannte sich rückhaltlos als Gegner des Anschlusses, vor dem er die Aktionäre eindringlich warnte. Unumwunden gab er zu, daß die geschickten Zahlen- grup-pierungen seines Vorredners ihm scheinbar recht gäbst«, und daß die Gesellschaft viel bedeutender« Umsätze hätte er- zielen können, wenn sie sich über die Grundsätze einer solidin und vorsichtigen Geschastssührung lüuiveggofetzi hätte. Abjlr er Halle es mehr denn je für geböte», diese Grundsätze hoch znhalte», l?zortt«tzi>na tolat.t b> LeitSS^Ki-en tzutftmann» »M» Mim»Z«ke Äückrdhpß» chMvnesveu än 6üte unübertroffen! 6kL.6k5c«. KM- 25NI. 21777.L1736.M6. « «»»»-»»NXI«» c>.rr^'//rr-L >cr»Xkkkm«x5r uXk> i >r > c? IZ z- Vu<-§ <- v/(7o . //O / .5 ^ l> /_SSSF./)/S ,V it,^K«uiro /-x,l.!crLi>v.xKvi c so v , vvnilnrprklt si n-?> oic>-'-5i-vi-x i>> c>/>->, I" »«vlLon! «r,u» «^mlxlnor, -I, kUioinnit»! /ZIi-^,1 Miinti. I >. Mrv»! «»„«Ii, cin-i,n i.»fte >>. 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