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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.09.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130907016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913090701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913090701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-09
- Tag 1913-09-07
-
Monat
1913-09
-
Jahr
1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.09.1913
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A» der ,>«hrh»n7!eriseier der Schlacht bei Kulm «ot»n auch, mir »ns »och geschrieben mjrd, einr Abordnung von 2 2 preußischen Reserve und Landwehr- vssizieren. dte ihre» Wohnsitz in Dresden haben, teil. Geführt wnldc dir Tepulation von drin Kvmmandriir -es Bezirkskominandos rorgau Oberstleutnant 4t r c n s i z und drm Dresdner Siadibaiidircktvi Hauptman» d. 31 Hennin, ivivie begleitet von de» beiden Vorsitzende» des Vereins österrcichssch ungartscher inaktiver Offiziere in Dresden Hauptman» a. D, W ünichck »nd Lcutna»! d. 3i. Tr. Furthncr. Die prenstischen Offiziere wurde» in liebenswürdigster Weise von den österreichischen Kame raden ausgenommen und manch schönes Wort von guter und getreuer Waffenbrüderschaft wurde gewechselt. He stinf oder sechs Herren mar immer ei» österreichischer aktiver Dragvnervsftzier zugeteilt. Beim .KameradschastSabcnd mit den »ichtakttve» Offiziere» der Stadt Teplitz dankte Hanpt- man» Hennig aus die Vcgrüstiingsivortc des «Generals Roschatt, bei dem von der österreichischen Armee den Herren gegebenen Diner Hanvtmann Sprenger für die kameradschaftliche Ausnahme und die Begrüßung durch Major v. Kurz. Le. Kaiserliche Hol,eit Erzherzog Karl Franz Joseph sprach dem Bczirkskvmmnndciir -Brensig wiederholt seine Freude und Anerkenuuna über die zahl reiche Beteiligung der prcustischen inaktive» Lssizierc aus. Die kirchliche Hahrhundertseier der Völkerschlacht bei Leipzig. Das Evangelisch-lutlierischc Landeskonsisivrinm Hai Bestimmungen über diese Jahrhundertfeier getroffen. Danach ist am Svnntag, den lli. Oktober, in allen Gottes- dienslen eine kirchliche Dantscier zu veranstaltcu zum Gedächtnis der durch die Völkerschlacht bei Leipzig ge- wvnnenen Befreiung. «Für die Bvrlcjniigen dabei werde» besondere Schriftabschuirte vvrgeschricbcn, während die Wahl des PrcdigtteVes den Geistlichen überlassen ist. «Für die Eingangslitnrgie und das allgemeine Kirchengcbet sind besondere Einschaltungen vorgeschriebe». Der Besuch des Bölkerschlachtdenkmals war wah rend der Reisezeit der letzten Monate sehr erheblich. Es stellte sich die Zahl der Besucher, die das Denkmal auch im Innern, Krnpta »nd Ruhmcshallc besichtigten, im Juli aus 128 730, darunter zahlreiche Teilnehmer am Tnrnseste, ini Anglist auf 01805 und in der Beit vom l. Januar bis Kl. August insgesamt aus 305 0 01. Anmeldungen zur Elniveihungoseier am >8. Oktober sind in den lebten Tagen gegen 2000 erfolgt. Damit hat sich die Zahl der bisher an- gemeldeten Hestlcilnehiner aus 12 000 erhöht. Der «Festplatz bietet für 20 000 Personen reichlich Raum. Es sind 2800 Tribünrnplütze vorlianden, von denen lötill bereits ver geben sind. Anmeldungen nehmen der Deutsche P a t r j o t e n b n n d in Leipzig und alle Geschäfts stellen vn» H a a s c n st e i n u. Bögler entgegen. - Der Lachsen-Berein zu Berlin, desien Protektor der sächsische Gesandte Freiherr v. Salza und Licluena» ist, hat bereits sein Programm für das kvinmcude Winterhalbjahr entworfen. Auster den gewöhnlichen Busainmeiikiinsteil und geschäftlichen Labungen, die zweimal im Monat ab- gchalteu werden, finden zivei Gesellichastsabende statt, und zwar ein „Vaterländischer Abend" am l8. oder 25. Oktober und ein Theaterabend am 15. November. Am 0. Dezember folgt eiu Herrenabend lEisbcinesseni. Die Weihnachtsfeier ist aus den l. Januar aiigcsetzt. Am 2l. Februar endlich wird ein .Kostüinfesi abgchalten. — Bor hundert Hahren. Hm September l8l.'> sah es im ganzen Sachsenlanüc recht traurig aus. Das ganze Land ivar non den ungel,cneren EinguartiernngSlastcn fast völlig erschöpft. Eine halbe Million Krieger war fast ein halbes Hahr lang zu beherbergen und zu ver pflege» gewesen. Das Elend hätte aber nicht die Höhe er reicht, wenn die fremden .Kriegsscharcn das Land nicht so schrecklich verwüstet hätte». Nicht unerwähnt soll aber bleiben, das, sich, wie ein Ehronisi berichtet, der alte Spruch „Wo die Not am gröstlen, da ist Gottes Hilfe am nächsten" in jenem Habre buchstäblich erfüllt hat. Die ansünglich für den Landbau so ungünstige naßkalte Witterung liest zu nächst eine Misternte erwarten. Glücklicherweise gingen (diese Befürchtungen nicht in Erfüllung. Das Korn in der Dresdner (Hegend und in anderen Gegenden des Landes gab einen ungewöhnlich reichen Ertrag: grüneS Hutter wuchs in seltener Ueppigteit. Tie .Kartoffelernte war ergiebig genug, dast die vom KrtegSunglttcl minder betroffenen Gegenden ihre Nachbar» noch mit Sainen- kartvsfeln für das nächste Hahr versorgen konnten. Tie überaus reichlich tragenden Kirschbäumc lieferten während des Waffenstillstandes Tausenden der an den Genus, von Baunisruchteii gewöhnten «Franzose» einen graste» Teil ihrer täglichen Nahrung. Die Obsternte war so reichlich «rnsgcfallen. dast im Spätberbsle aus der fruchtbare» Lom- mabscher (Hegend viele Transporte von 10 bis 50 Wagen den Freiberger und andere Gebirgsmärtte versorge» konnten. Das war ein sichtbarer Gottcssege» in schwerer Beit. Rennen zu Dresden. Der Dresdener Rcnnverein bätt beute, Sonntag, nachmittags 2fr: llhr seinen zehnten diesjährigen Renntag ab. um dann wieder bis 5. Oktober eine Panse eintrcten zu lassen. Obwohl die Reniistäkle infolge der gleichzeitig in Berlin-Hoppcgartcn, Dortmund, Breslau, Halle und Hannover stattfindenden Rennen stark in Anspruch genommen sind, werden säst alle Rennen die gewohnten gntbcsetzten Helder aufzuwciien baden. Hnsbesondere wird das bedentcndstc Rennen des Tages, das G r oste Dresdner Hagdrcnnen, durch die Teilnahme einer größeren Anzahl unserer besten Steepler einen seiner Bedeutung entsprechenden Verlaus nehmen. — Bicrstcucr uud Besteuerung alkoholfreier Getränke. Wie aus Beier seid iAmtshauptmannschast Schwarzen berg! berichtet wird, bat die dortige Aufsichtsbehörde die Genehmigung der Biersteuerordnung von der Besteuerung der alkoholfreien Getränke abhängig gemacht, da sie tn der Freilassung alkoholfreier Getränke eine ungerechte Bevorzugung erblicke. Der Gcmcindevorstand erlässt nun in der „Sachs. Gcincindebeanitcn-Ztg." eine Aufforderung, ihm Mitteilungen ühcr Besteuerung alkoholfreier Getränke in anderen Orten zu machen. - Die Fraucnvercinigung der Dresdner Nationalen Ausschüsse »eranstaltcte am «Freitag mittelst Sondcrwagcn der Elektrische» Ltrastcnbah» einen AuSflug »ach Helle, an. Diele anfblühendc Sicdelung mit lwdcn- reformerische» Biele», in welcher seit dem Hahrc >000 -15» Einfamilienhäuser gebaut worden sind, ivurdc unter der liebenswürdigen Führung eines Beamten der Ge nossenschaft Gartenstadt Hellcräu durchwandert. Das Ent gegenkommen des Herrn Dr. Hagiirs-Dalcroze ermöglichte eine eingehende Besichtigung der Talcrozcschcn Bilöiings anstatt. Ein gemütliches Beisammensein der zahlreichen Teilnehmer in der Waldschänkc „Am grünen Zipfel" bc- schlast den an Eindrücken reiche» Ausflug. — Die Fraiien- vcreinigung der Dresdner Nationalen Ausschüsse ver anstaltet im kommenden Winterhalbjahr an jedem ersten Freitag im Monat nachmittags -1 Uhr tm „Palmciigartcn", Pirnaische Ltraste 20, eine Mitgliederversammlung, bet welcher Vorträge ernsten Inhalts mit Darbietungen ans musikalischem »nd deklamatorischem Gebiete abwechseln sollen. Am Freitag den 3. Oktober, spricht Herr Professor Heinrich Obcrwindcr über: „Ter Rcichsfrcllicrr vom Stein und die nationale Sache". Die Einsübrnng von Gästen ist erwünscht. Wettere Auskunft erteilt Iran Alma Schmarzkops, T-csdcn-A.. Räcknitzstraste 1k>, »nd die Geschäftsstelle der Dresdner Nationalen Ausschüsse, Galcriestraste 12. 2. — Waldfest des Blauen Krenzco. Am licntige» Tonn tage werden sicher viele Dresdner ihre Schrille nach Moritzbnrg lenken, um sich dvrt in der schöne» Naim ein Lonntagsvergniigen zu bereue». Sie alle möchten wir auf das Waldsest dcs Drcsdncr » n d Moritz burger Blaukreuzvereins aufmerksam machen, welche» mit Erlaubnis Sr. Malestal im Königlichen Tier ganen veranstaltet wird. Es werden Ansprachen gehalten und Deklamattonr,«. Gelänge und Posauneuvorträge ge. boten werden. Jeder kann teilnrhmen, ohne dast er irgendein Eintrittsgeld zu zahlen braucht, Kassee wird von 3 Uhr an i» der BrUderanstalt bereitgehalten: Gebäst aber wolle man sich mitbringcn. — ü. S. Armecsammluug Am 5. d. Mts. tun eine N e u a u s st c l l u n g von bildliche» Darstellungen tn der Armeesainmlung. Marien-Allee 3. stattgesunden. Burzeit »nd bis aus weiteres sind ausgestellt: Bildnisse sächsiicher Fürsten: Erncstinische Linie. Bildnisse sächsischer Generale des 17. und 18. Hahrdunderts. Uniformierung von 1733 bis l785. Gegenden und Baiiltchkeite» sächsischer Standorte. Ncucrwcrbungc». Ausfall der Ptaftmusik, Da die hier garnisoniereii- dcn Truppenteile mit ihren Musikkorps zurzeit sämtlich zu den Herbstübungeii ausgerüstt sind, must dir sonntägliche Platzmustk aus dem Altmarktc heute, sowie am l-t. »nd 21. September aussallcn. — Geschästodesuch. Frau Prinzcisi» Hohann «Keorg besuchte am Freitag das Spezialgeschäft für Wasche Aus stattungen der Firma E. W. Thiel, V i k t o r i a st r. 13, um einen gröstcrcn Auftrag zu erteilen. — In unseren Redaktionoschaukästen, Marienstrastc 38, stellte die Photographische Handlung von Oskar Bobr, neben Easst König, neue Bilder vom Tage aus, und zwar von dem am Ii. September erössncten Sächsische» Landcsmuseum für V o l k s k u n d e. — Sondcrbeilage. Ter heutige» Nummer liegt für die Gesamtauflage ein Prospekt über Haarpflege von Gösser u, B o ch n n e k, hier, bei. — Landgericht. Ter 22 Hahrc alte Tischler Earl Wil helm Brauer und der 2 Hahre altere Arbeiter Mar- Martin Fuchs hatten sich in der Bcntralherbcrge kennen gelernt und Freundschaft geschlossen, um gemeinsam Dieb stähle aiisziisührcn. Beide bewegten sich schon seit einigen Jahre» auf abschüssiger Bahn, Fuchs, der noch einen jehr jugendlichen Eindruck machi, hal bereits 2'--: Hahrc Bucht Haus wegen RücksaUsdiebstahls vcrhüsti. Die Angeklagten brachen in die Wohnung eines Kaufmanns aus der Psolcn- hauerstrnste ein und erbeuteten dort für 30 Mart Münzen, sowie einige Lchmiicksachc». Mit Vorliebe iinlcriiahmen sie aber ihre Streifzüge in die Umgebung Dresdens, An fang Hiini lamcn sie aus einem Spaziergänge in Hosierwitz an der Villa einer Husiizraiswiiive vorüber und sahen von der Ltraste ans ein Fenster osscn sichen. Schnell ent schlossen versuchte Fuchs seinen Begleiter, seine Schuhe, die er auszog, zu halten und im nahen Hvllnndcrbnich auf ihn zu warten, dann stieg er über den Bann und durchs Fenster in die Wohnung, in der er niemanden aniraf. Hm Garten befanden sich wohl zwei Frauen, die jedoch den Dieb nicht bemertt hatten. Hn einem Schranke jand Fuchs 120 Mark bares Geld und ftir etwa 000 Mart Schmuck- scichen: alles raffte er ein und schlich sich unbemerkt iviedcr davon. Den Raub teilte er dann mit seinem Freunde. Wenige Tage danach betrat er in Niederponritz das Gnslav- hcim, klopfte an der Wvhiiungstür im Erdgcschost an und bemerkte, dast niemand zugegen war. Tic Bewohner be fanden sich ebenfalls im Garten. Fuchs ging aus die Kommode zu und fand im obersten Fach eine Kassette mit 53 Mark und einigen Schinuclsachcn. Er entkam auch hier wieder und trat die Hälfte des Ranbes seinem Freunde ab. Einige Tage jpätcr schlich sich Fuchs in die Wohnung eines Maschinenmeisters in Hosierwitz ein und inachie wiederum die Kassette ausfindig. Sie enthielt sechs Spar kassenbücher über 3000 Mark Einlage und >15 Mart Bar geld. Ans der Flucht wurde er bemerki und verfolgt. Hn der Ekle konnte er nur -15 Mart zu sich siecten, das übrige warf er in den Garten eines Nachbargriindilücks. Fuchs wurde ergriffen und unschädlich gemacht. Wie sich hcrans- stcllte, lebte er in Dresden, obwohl er hier ausgcmiesen ivar, unter dem Namen eines Hausdieners Schubert ans Allenberg, auf dessen Papiere er sich polizeilich gemeldet hatte. «Für die einstweilige lleberlassiing seiner Papiere erhielt Schubert 1 Marl. Erst in der Verhandlung sind die Angeklagten geständig. Bräucr, der schon zweimal im Verdacht des Mordes stand, bittet, „ihn nicht ins Gcsängnis, sondern ins Buchthaug zu schicken, da ihn nur eine strenge Strafe, nicht aber eine lange Strafe bessern könne". Fuchs wünscht dagegen Bnbilligiing mildernder Umstände. Das Urteil lautet gegen Fuchs ans 3 Hahrc l> Monate Zuchthaus und 2 Wochen Haft, gegen Brauer ans 2 Jahre 0 Monate Zuchthaus »nd je 5 Hahrc Ehrenrcchtsverlnsl. — Der 180« geborene Elektrotechniker Joses Hcnn verschaffte sich gegen Hingabe wertloser Akzepte ein Automobil, In drei wei teren Fällen hatte er keinen Erfolg, Es wird auf 0 Mo nate Gefängnis und 3 Jahre Ehrcnrechtsvcrlust er kannt. — Die Altwarenhändler Ernst Hvel Hohn und Paul Ernst Otto Hohn, sowie der Bum- lialter Otto Hermann S ch in i c d e r sollten die Tätigkeit eines Buchmachers ausgcübt haben. Der Schankivirt Franz Julius Gries, in dessen Lokal die Geschäfte teil weise betrieben wurden, must sich wegen Beihilfe zur Buch- machcrci verantworten. Bnr Aufklärung des Sachverhaltes sind 12 Beugen geladen. Die Verhandlung endet mit der Verurteilung der Brüder Hohn zu je 2 Monaten Gefäng nis und 300 Mark Geldstrafe, Schmieder wird srcigc- sprochen. Gries erhält 2 Wvchcn Gefängnis. Bom Kornblumenkag. — Pilluist. Der K o r n b l u m c n t a g in Pillnitz und Umgegend hatte ein recht erfreuliches Ergebnis. Tie Sammelbüchsen brachten rund 1300. der Verkauf von Blumen und Ranken zu Ausschmückiiiigszwecken -100, zu sammen also 1700 Mk, — Königsbrüik. Der Koinblumeiitag Kai hier einen Reingewinn von 17(iO Mk. ergeben, in Bischofswerda 2000 Mk., in E i s c n b c r g M o r i tz b ii r g 255 Mk. — Neuhauscn, Bez. Dresden, Der hiesige .Korn blume u t a g , der »origen Sonntag stattsand, ergab ein schönes Resultat. Die Brultv-Einiiahmc betrug etwa 1100 Mk., und es sieht zu erwarten, dast nach Abzug der Uiikvstcii sich ein Reingewinn von 850 Mk, ergibt. Histv risch kostümierte Gruppen, Platzinnsit, Schauturnen, Fes, z»g, eine aus Ortseiiiwvhnerii gebildete obcrbanrische Musikkapelle, ein Glücksrad, alles trug zum Gelingen des Festes bei, B» erwähnen ist scrucr, das, sich aus Einladung des hiesigen Turnvereins auch der Tiirnvcreni Obcr- lciitcnsdvrf in zicintich starker Bah! a» dem «Fest beteiligte. — Leisnig, Ein über alles Erwarten reiches Ergeb nis erbrachte der K o r n b l u in e n t a g in Leisnig. Trotz dem erst vor etwa l2 Wochen vom hiesigen Fraiicnncreiii ein Margcrittciitcig veranstaltet worden war, kann der stattliche Betrag von 1230 Mark als Reinertrag dein Fonds zur Unterstützung bedürftiger Veteranen Sachsens zugeführt werden. Ter Maigertttentag im Juni d. I. hatte auch 2200 Mark Reingewinn erbracht. Ne Jahrhundertfeier der Schlacht bei Jennewitz begann gestern, Sonnabend, mittag mit einer Feier ans dem Dentmalsberge bei Ni r d c r g ö r s d o i s im .Kreise Hüterbog. Trotz des trübe» Wetters hatte sich einr graste Menschenmenge in dem reich geschmück tcn Orte cingeftindcii. Gegen 12 Ubr laugte der Fcstzug a»s dem Festplatzc an. Ais Vertreter des Kaisers sah man ör« Gcncroladiutavien n L vmcvteId Als Verirrtes de" «Familie des Helsen von Tennrwiv Generals von Buloiv waren n a. Fürst und Fürstin n B u l o w erichu. neu Aiisterüein war eine Aboidnuiia de» Hnsanleric Regi iiients „Gras Blilvw v. Dennewitz" oi Westfälisches Nr > > zugegen, Fürst B ü l v w hielt au, dem «Festplatze eine halbstündige Rede, die mit einem begeistert alisgciioiiimcnen Hoch aus den Kaiser schloß. Gemeinsamer Gesang und das -Niederländische Tankgebcl, vvrgelragc» von einem Ebo- von 300 Säugern der Umgegend, schloß diesen Teil de> Frier. Dann ordnete sich der Festzug von etwa :>ooo Pc> sonen und zog an der Dennewitzer Gedenkstätte vorbei nach dem Hauptorte der Schlacht, dem Dorse Deiiiiewitz. Mit weißgekleideten Mädchen an der Spitze zog der Fcstzug in dg» Dorf Deiiiiewitz ei», das ebenfalls ein fest liches Gewand angelegl hatte. Infolge des u »gehen r c ii Pf e ii s ch e » a » d r a u g c s musste der zweite Teil des «Festes um eine Stunde verschoben werde» und konnte erst um 214 Uhr beginnen. Inzwischen ivar die Lonne durch- getvnilneii und brannte Heist. Auf dem Kircholatze sammelte sich der «Festzug »in da» verhüllte Denkmal für den Sieger der Schlacht. Nach dem Ehvralacsang ergriff Pfarrer B v r ch in a ii n - Denncivitz das Wort z» einer Begrüßung» auspiciche und dankte dem Spender des Denkmals. Hm Anschluß hieran hielt Professor Dr. Scholz-Berlin die Wcihcredc, in der er die Persönlichkeit des Grasen Bülom von Dennewitz ivürdigte und dessen Gottvertrauen hcrvvr- hob. Aus Beseht des Gencraladiutantcn v. Löwenseld siel dann unter Gemchrseuersalven die Hülle. Das Tenl i» a l zeigt auf granitciiem Unlerba» zwei spähende Krieger von 1813 in Bronze. Die Vorderseite zeigt eine Tafel mit dein Bilde des Gefeierten. Landrai v. Evsiel übernahm ,o dann das Tcntiiial i» den Schutz des Kreises »nd legte >>n Namen des Kreises einen Kranz nieder. Weitere Kränze wurden niedergclegt von den Enkeln und Urenkeln des Grasen Bülow, in deren -Namen Dietrich Gras Bülom von Deiiiiewitz Grünhoss sprach. Weiter legten die Abordnun gen der Ncgimenler, die an der Schlacht teUgenoiiimen hatten, Kränze nieder. Als Vertreter des Kaisers stielt Gencraladjutant v, Löwenseld eine Ansprache, in der er sagte, der Kaiser habe mit öesonderer «Freude vcrnom men, dast so viele Mitglieder der Familie Bülow an dieser «Feier teilnähmen. Er danke für dieses Denkmal und für die heutige Feier. Tann legte General adjutant v. Löwenseld im Aufträge des Kaisers cnien Kranz nieder, der allen Braven von Denneioitz gelten solle. Mit dem Gesang „Nun danket alle Gott" schloß die cindrnets volle Feier. Sodann formierte» sich die Kricgervcreine zu einem Parademarsch vor dem Gcneraladjiitnnlen von Löwenseld. Freisinnige Steuerhinterziehungslünste. Wir lesen im „Reichsbotcn" folgende Bctrachtnnge», die die Ltciicrichen der sonst so viel über Stcuerhintcr ziehling der „Agrarier" 'tagenden freisinnigen Pvlititer rccht hübsch beleuchten. „Nach der fortschrittlichen und haniabündlerischen Presse sind es lediglich die bösen Agrarier, die sich um die ^ Steuern zu drücken suche», wahrend Liberale und Hansa bündlcr über solche menschlichen Schwächen sclbsiversländ- ' lich erhaben sind. Um so seltsamer iiilist es daher berühren, dast Dr. Heinz Pvtthoss in der „Franls. Big." seine» i^ Parteigenossen v o r r e ch n e t, wie sie durch höhere Bei »T mvgensbcivcrtilng um den Betrag des vvranssichtlich.-n Buwachses bis 1017 bei der Einschätzung zum Wehr beitrage an V e r m v g e n s z u w a ch s st e » e r sparen«, könnte». Er setzt ein Vermögen von 30 000 Mark, das § s- jährlich um 5000 Mark wächst. Bei richtiger Schätzung ^ waren bis 1017 30 000 Mart Vermögen für den Weh: » A beitrag anzusctzen und für drei Jahre »ach dem Latze 0,15^,^ Prozent mit 15 Mark zu verstcilern. Hm Hahrc 1017 mären - Z 15 000 Mart vorhanden, es »lüsten also 0,75 Prozeni in> (K.. die 15 000 Mark Buwachs gezahlt werden. Das sind 112,50^ -- Mark. Mit der obigen Wehrbeitragssumme ergibt das bis 1910 an Stenern 157,50 Marl. Wird dagegen schon 1011 « 7; ein Vermögen von 15 000 Mart angegeben, dann wären die ersten drei Hali re als Wehrbeitrag nach dein Satze von 0,15 Prozent zu zahlen 07,50 Mart, 1017 aber wäre kein s Vcriiiögcnszuivachs festzustellen, also sür die nächsten drei A Jahre wäre auch nichts zu zahlen. Es steht also in letz r« terciil «Falle eine Gesamtsumme von 07,50 Mark Steuern einer solchen von 157,50 Mark im ersten Falle gegenüber. Somit wurde bei der höheren Angabe ftir die Wcln- bcitragScinschätzung eine Ersparnis von 00 Mark eintrcten. 2. Bei großen Vermögen ist der Unterschied nerhültiilsmästig geringer, cs tomint aber immer noch eine Vergünstigung heraus. dS Man deute nicht, dast diese rechnerischen Künste oral tisch ohne große Vedeiltung wären da ivoht niemand w genau seinen Vcrmögensziimachs voraus berechnen tönnc. Tatsächlich gibt es Leute genug, die jährlich mit einem ganz festen Vcrinvgcnszilwachs rechnen können, ganz ab gesehen von dein von Potthosf noch besonders berücksichtig kcn «Falle, daß jemand, der sich verheirate» will und eine bcstimmte Mitgift zu erwarten hat, ganz genau weist, dast er l017 mit einem ziffernmäßig feststehenden Vermögens ziimachs zur Steuer herangezogen werden würde. Das Ende vom Liede bet dem hier vorgcrcchnctcn Ver fahren würde sein, dast der Staat noch beträchtlich mehr zu kurz kommt als um die bloße Disscrenz, die sich nach Potthoss-Z Rechnung ergibt, denn nach 8 00 des Ge setze» bctr. den Wehrbeitrag tan» die dritte Rate des -Wcln beitragcs »och besonders ermäßigt werden, wenn die Ein künfte aus den erste» Raten die Ausgabe, ftir deren Deckung sic bestimmt sind, überschreiten. Ani erheblich höhere Einnahmen ans dem Wclirbeitrage wird daher unter keinen Umständen zu rechne» sein, während der Ans sall an Einnahmen ans der Wertziiwachsstener unter allen Umständen voll i» Erscheinung treten mnstte. Erhebend wirkt es jedenfalls nicht, dast stier ein freisinniger Poli titer Mittel »nd Wege weist, wie die Staatsbürger im Gegensätze z» dem vpfcrmntigen Beispiele der Vorfahren vor hundert Hahren dem Staate mit berechnender List einen Teil der z» erwartenden Stcucrcrträgc abzwacken können." lieber die Zukunft der Türkei führt K arl «Freiherr v. Richth 0 sc n in der „Deutsche» Revue" ». a. folgendes aus: „Ich weist wohl, das; die Resorm, die verbessernde Um gestaltiiiig der Türkei, in Politik, die Quadratur des Kreises ist. Generationen nv» Staatsmännern haben sich damit Karl nackig übgemnhi, haben sich abgenutzt als unbewustic oder manchmal freiwillige Phantasten. Trotzdem gibt das Bei spiel von wirklich erzielte» gute» Resultaten de» Mut, die nachstehende» Reformen anzilsirebc». Bei diesem Werte kann Deutschland eine nm so ersvricstlicherc Mitwirkung ausübc», als man sich überzeugen wird, dast sic unparteiisch und uneigennützig ist. Es wäre zu wünschen, dast unscle Diploinatie ihre Mithilfe hierzu mit möglichster Sichersten und Festigkeit und großem Verständnis bringen möchte. Diese wichtigen Resormc» sind: Die Türkei must von den europäische» Nationen, gchiiäst der Spezialität jedes der selbe», die Eiiirichiiiiigeii entnehme», die sich am besten ctg ne», um die verschiedenen Zweige der türkischen Verwaisung zu reorganisieren. Hede E > 11 m i s ch n » g i» die P 0 > > tik rilnf; sedeni Beamten und sedem Offizier streng ii n t e r s a g I sein. Die Befugnisse der Behörden der tür kischen Provinzen »nisscn erweitert werden. Der Schulinilei richt, Bildung »nd Wissen müssen ans die praktischste Art verbreitet werden. Die kommerzielle» »nd industriellen Unternehmungen müssen erleichtert und begünstigt und der
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