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«1 - «0 - «ES muh dem Gegner gerade jetzt alle» darauf ankommen, die Kühlung «it un» nicht zu verlieren. Ne« weih das auch ganz genau: deshalb sitzt «r un» so l,art aus den Lücken. Nur schwankt er noch, soll «r sich gevadeauS üoer die Oder nach Breslau wenden oder, woran ihm und seinem Kaiser besonder» liegt, sich nordwestlich halten, um Norddeutschland und das gefährdete Berlin ntcht ganz zu entblößen. Keinesfalls aber wird er damit rechnen, -ab die oerbündeten Armeen südöstlich Böhmen als strategisches Marschziel gewählt haben und von der Oder und der direkten östlichen Rückzuasltnie nach dem letzten KriegSrat im Haupt quartier zu Lauban abgekomme» sind. Zwar lautet unser Tagesbefehl klipp und klar: »GradcSwogS weiter auf Li-gnttz zurückgehenSo wollen wir wenigstens «ine stark« Nachhut für un» wir ken lassen. Das Gelände fordert ja heraus -um Handeln —" In knappen, überzeugenden Worten wie» Rühle nun an der Hand der Kart« nach. dass, wenn irgendwo, so hier das gegebene Terrain für «inen Reiterangriss zu f'nden sei. Da vielt sich Blücher nicht länger. „Denn man tau! Rühle hat wieder recht. Wozu haben wir den» unsere Rösser?" schrie er. Lt preuhische Schwadronen und drei Batterien rasselten lo». Hei, wie fun kelten die Augen -er preustischen Jungen. Bei BaudinannSdors. einem Dörfchen vor Haynau, links seitlich vom Rück- zugswcge gelegen, auf Sem die nachfolgenden Franzosen alsbald gezogen kommen mutzten, legten sie sich in den Hinterhalt. Bei Pohlsdors. dem letzten Flecken vor Hanna» au der eben passierten Strafte Haynau—Goldbcrg, machte die verstärkte Nachhut der Blücherschcn Kehrt und erwartete den Feind. Oben auf der BaudinannSdorser Höhe stand eine einsame, in dieser Zeit der KriegSnoi verlassene Windmühle. Die sollte in Brand gesteckt werden, wenn die Franzosen dicht genug heran waren, als Zeichen zur Attacke. Wenn sie nur schon in Flammen aufgegangen wäre! Kurz nachdem bi« Kirchglocke ans dein unfernen Haynau den Mittag geläutet hatte, war man in den Hinterhalt eingeriickt. Jetzt wieS die Baudmannsdorser Kirchuhr fast auf zwei, und noch war von den Franzosen nichts zu hören und zu sehen. Da endlich ilaekert'S in der Windmühle auf, leckt heraus mit gieriger Zunge und lodert alsbald empor. Die Mühle brennt! „Halt." denkt die französische Borhut. „da ist etwas nicht richtig." General Maison. der Führer der Nepschcn Avantgarde, stutzt. Er traut diesen Prussien» ohnehin nicht mehr. Sie haben schon erliche Male auf diesem verwünschten Rückzüge den Verfolgern die Zähne gezeigt. Eben will er den Befehl zum Halten und Karrecformieren geben, da braust es von rechtS heran, eine dunkle, rasselnde Lisenwolke. dah der Erdboden dröhnt! Bricht uni Hurrageschrei und jenem heiseren Wutgebrüll, das schon bei Halle, bet Groftgörsche» der Schrecken der armen jungen Milchbärte Napoleons war. über die verdutzte Vorhut herein und läht Pallasch und Säbel grimmig niedersausen. Dreitausend preuftische Reiter waren es. An ihrer Spitze der tollkühne, nimm?rmnöe Oberst von Dolsfs, der bei Groftgörschen am sinkenden Abend, als Blücher in heißem Unmut seine Kavallerie loslieb, beinahe den Franzosenkaiser und seine Suite gefangen genommen hätte. „Formiert das Karree — Marsch! Marsch!" schrien bi« französischen Offiziere ' wie besessen. General Maison selber tat sein möglichstes. Aber diese Riösen- woge preuftische: Reiter zerschmetterte alles. Nur «ine feindliche Kugel holte sich ihr Opfer: der tapfere Oberst von Dolsfs tat hier seinen TodeSritt. Wie eine Windsbraut kam und ging dieser plötzliche Uebcrsall. Als die französische Vorkut planlos aus Michelsdors zurückströmte, lagen drittüalbtausend der Ihren aus der Walstatt, und vierhundert hatten die flinken Blücherschcn Reiter gefangen weggeführt. Sechzehn Geschütze wurden erbeutet, davon elf mitgenommen: das war daS Ergebnis des Tages. „Nun soll er nur nur kommen," jubelte Blücher. „Dem Ney wird vorerst dir Lust vergehen, sich die Finger so wieder zu verbrennen. Wo ist denn -er Rühle?" »Hier. Exzellenz." „Das haben Sie ganz großartig auSgedacht. mein lieber Major Rühle." sagte Blücher laut und feierlich un- drückte dem Major in Gegenwart seiner übrige» GeneralftabSofstziere derb di« Hand: »Wert' ich Ihne» ntcht vergessen. Da» war mal «in Stück nach meinem Herzen. Welcher Esel bat denn aber di« Vaud» mann»dorser Mühle vvrzetttg angrfteckt? Der Dummkops hätte leicht den ganzen «patz verdorben. Eine Viertelstunde weiter, und wir hatten sie nicht nur in her Flanke gehabt, sondern ste auch tm Rücke» gepackt." Die Ereignisse gaben dem alten vlücher und Rühle» strategischer Annahme recht: Der Uebcrsall von Haynau. der Blücher» kurze BesrhlSfübrung io ruhmvoll gab dem Nachdringen de» Feinde» energische Hemmung und zwang selbst Napoleon» Unaebuld zum Verzicht. Durch den Uebersall der Neyschcn Bor hut verloren die Franzosen bet ihrer schwachen Kavallerie die Fühlung mit den Truppe» der Verbündeten und bemerkten jene zu Lauban beschlossene verärrdert« Richtung de» Rückzüge» -er preußisch-russischen Armeekorps nicht. Hierdurch er hielt der ganze Feldzug sür die nächsten Wochen «ine so nachdrückliche Wendung, daß Napoleon einige Tag« danach mit Schrecken entdecken mutzte, daß der Gegner in seiner rechten Flanke stand. — Auf der Baudmann»dorfer Höhe ragt jetzt an Stelle der abgebrannte» Wind mühle «tn Blüchrvdenkmal »um Gedächtnis an die« Haynaucr Reitertreffen. Und so oft Vater Blücher späterhin von dem großen Kriege 1618 erzählte — immer gestand «r mit leuchtendem Auge: Dieses Haynauer Retterstücklein. daS der Rühle ausgeheckt und der Dolfss durchgesührt habe, sei ihm die liebst« Erin nerung. Einmal, weil er da ganz nach feinem Herzen habe Handel» können, dann aber, weil damit der Napoleon endlich Respekt vor Blüchcrn und seiner Reiterei gekriegt habe. S. Kapitel. Im Bade. »Mein lieber Rühle, Sie sehen nicht gut au», Sie übernehmen sich," sagt« Gnetsenau. nach dem Tode des bet Groftgörschen verwundeten unersetzlichen Generals von Scharnhorst nunmehr BlürherS GencralstabSches. Major von Rühl« verwahrte sich eifrig: »Nur «Ine leichte Erkältung. Sie stört mich gar nicht und geht rasch vorüber." Aber es wurde von Tag zu Tag schlimmer, so energisch der Geist dieses ausgezeichneten Offiziers sich auch gegen die körperliche Schwäche wehrte. Nacht» konnte er kaum noch schlafen. Der Hals schmerzte unerträglich. Fieber stellt« sich «in und reden konnte er tagsüber vor Heiserkeit fast nicht mehr. Dies siel auch General von Blücher schließlich auf. »Dem Rühle fehlt waS," meinte er »u seinen GeneralstabSoffizieren. »Er wir- un» doch ntcht umkippe»-. DaS wäre recht unerfreulich." »Er soll aus Urlaub gehen," sagte Gneisenau. »Tr wird nicht wanken und weichen, solange er noch auf den Füßen stehen kann " meinte Major von Müfjltug, -er Rühle und sein eisernes Pflichtgefühl ge- nau kannte. »Mir hat er gelegentlich erzählt," mischte sich Oberstleutnant von Elausewttz in» Gespräch, »daß er seit dem Rückzug von 1806, wo sie nachts oft geradezu tm Wasser biwakiert haben, mit dem Hals zu tun hat. Auch 180S gegen Oesterreich Hai ihn daS Leiden befallen. Es scheint sich prompt einstellen zu wollen." »Dann muß er eben inS Bad, basta!" entschied Blücher. »Vorerst scheint der Herr Franzose genug zu haben und seine Hauptsorge dem unentschlossenen kaiserlichen Herrn Schwiegervater tn Wien zu widmen. Aber wir sind auch noch da und sitzen dichter an der Haustür als der Napoleon. Inzwischen wird'S wohl auch ohne den Rühle gehen." Aber der Major von Rühle wollte nicht, wie Mllffling richtig vorausgesagt hatte. Alles Zureden von seiten der Vorgesetzten und Kameraden fruchtete nicht»: Der pslichtstrenge Offizier blieb — und quälte sich. Da kam plötzlich die Kunde vom Waffenstillstand, den Napoleon — höchst unklug, wie sich nachher zeigte — vorläufig bis zum 20. Juli in Soichwitz am <. Juni geschlossen hatte. — Nun sagte Rühle nicht mehr nein, als man ihm aber mals nahelegte. Urlaub zu nehmen. Er meldete sich, ein kranker und erschöpfter Mann, bei seinen Vorgesetzten ab und hatte nur ein müdes Lächeln siir die Worte aufrichtiger Teilnahme un guter Wünsche. Ihm war weh zumute. Alle hatten sie die nicht geringen Strapazen des bisherigen Feldzuges gut überstanden ^ nur «r mußte versage». Ach des schwachen Körpers! lieMlielilieiten kiiilsrdlze 8tM Gtele kkM-.IlMjiil»-«! I I Lleiäerstoüön I I I I I I I I I in Ksimiiiklll'iitz Velours-8t«lle Kostüm-8tolIe Alltel-8toIIe Kluse»-8toüe in Popeline, Lotele, Diagonal, Tuck, alle neuen parken kleter 4,75, 3,50 dir langgerippte Ltokke, ein- unci mehrfarbig, 110—130 cm breit . . . kleter 7,50, «.50 dir kariert uns gestreikt, mit passensem Dnistofs, 130 cm breit .... Sieter 8,00, «,00 bis farbig mit sckwarren Lkiekten, 130 cm breit, Kleter 8.50 bis englisch gemustert, in vornehmem Oescbmsck, 130-150 cm breit . Kieler 8.50. 0.00. 4.50, eintarb. in scirwarr u. marine kür sackenkleiser u. stocke, 130 cm dr., Klir. S.OO, 7,00, S,50 dis grosse Saison - Xeukeit, hockeiegantes, samt artiges Oewebe Kister 8,50, schwarr - weiss gestreift, sie grosse Klose, 130 cm breit.... kleter 8,00, «,50, 4,50, Xoppen-, Diagonal-, strimmer-Sioike. teits m.snge- webiem Kutter, 130-110 br., Kltr. V,50, 7,50, «,00 b. wollene in Planelt u. 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