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vlücher sah ihm sein« traurtge» Gedanke» a«. »I. mein ltebrr Rühle," lacht« «r. »oo lass«« Sie sich man keine grauen Haare drüber wachsen. Ein« sieben Wochen Stube, und der Herr Generalsiabdmasor meldet sich blUend und Kisch wieder zur Stelle.- .Daß gerade mir da» passieren muß. Exzellenz!" wendete MHl« schwer», ltch ein. Der greise Venera! lachte »och stärker: »Go? Na. dann warte» Se erst man ab. mein Sohn, bi» der vlücher sein Reiben in die Beine urrd seine entzltirdeten Augen kriegt. Mir ahnt Ichon so wa». Nee, mein Bester, dasllr können wlr alle nicht. Der eine verträgt eben mehr, oder einer strapaziert sich mehr ab al» bl anderen. Versteht mich der Maior von Rühle? Und nun grüß' er mir dte Kran Liebste, die ihn nach Noten hegen und pslegen soll und wird. Wo soll » den« - hlngehen?" »Radebrrg. «in kleine» Dorf bei Dresden, hat eine gute Quelle gegen HalS- krankheit," entgegnete Rühle. »Dahin zu gelangen, dürste aber unter den arge«, wattigen Umständen unmöglich sein. So habe ich mich für Lalzbrunn im Nieder- schlesischen entschlossen und meiner Krau entsprechende Nachricht gegeben." „Sehen Se man an. Dann iS dat ia gar nicht so weit vom Schub/ sagt« Blücher und entlieh seinen Generalstabsmajor mit einem sreundlichen: »Lassen De mich man nich sitzen, wenn's soweit iS. 'S wird noch genug Arbeit für Sie geben." (Fortsetzung Dienstag.) Sonntags-Gedanken. Die ans den Herr» harre», kriege« neue Kraft. Es ist etwas Wundersames um einen Menschen, der fest auf seinen Gott vertraut. Wenn die Wogen der Trübsal, Not, Sorge hochgchen und ihn zu ver schlingen drohen, er steht unerschütterlich da wie ein Fels im Meer und sagt: Warum soll ich mich denn fürchten? Gott ist bei mir. Er ist meine Hilfe. Der Sturm wird sich legen, die Wvgen werden sich glätten, die trüben Wolken weichen» und bald wird wieder der Sonne goldener Schein alles ringsum Ubcrgteben. — Fast könnte man sie beneiden, dte also auf Gott vertrauen. Wenn sie gehabt, ge schmäht, verleumdet werden, sie bleiben ruhig und sicher und sagen: Gott kennt mein Herz. Ihm Hab' ich's gegeben. Er wird's doch noch ans Licht bringen, datz kein Falsch und keine Heuchelei driu ist, dah ich wenigstens gerungen habe danach. Gutes zu tun und Liebe zu üben. — Wenn die Spötter kommen und die kalten Berstandcömenschen. die hochgelehrten Herren und dte Ungläubigen, wenn sie nun draus Hinweisen, dah doch Gott unmöglich sich um sedcn einzelnen Menschen küm- mern könne, wenn sie fragen, warum denn Gott den kleinen, unversorgten Kindern die Mutter sterben lasse, warum er dte schöne Ernte durch fortwähren den Regen verderben lasse: sie lächeln nur und sagen: dah wir demütig und Hills- bereit werden und uns immer völliger und inniger Gott hingebcn. Denn nichts gibt eS, das nicht von Gott komme: was aber vvn Gott kommt, das ist gut, auch wenn ich's nicht cinsehe. Er ist mein Vater, auch wenn er nimmt und straft und leiden läßt. Denn meine Seele will er retten. Da muh wohl der Leib und das äußere Wohlergehen einmal leiden. — Dort liegt einer krank, krank mit vielen Schmerzen, krank seit Jahren. Manche kamen, ihn zu trösten, aber beschämt gingen sie weg: solche Freudigkeit und heilige Stille, solche Festigkeit in Gott und solche Gewißheit der Gotteskindichaft hatten sie bei Hunderten gesunder, starker Menschen nicht gesunden. Der Kranke harrte aus den Herrn, s o bekam er neue Kraft an jedem Morgen für den kommenden Tag, an jedem Abend für die kom mende. oft schlaflose Nacht. Das war das Geheimnis seiner Kraft. Und wo etwas Grobes geleistet worden ist für Gottes Reich auf Erden, für die Schwachen, Armen, Elenden — da ist's geschehen durch Gottvertranen. Sollten wir's noch nicht selbst erfahren haben in unserem Leben, datz Gottvertrauen eine Kraft ist wie keine zweite? Wir standen vor einem schweren Schritt: uns war so bange. Oder es war uns eine Last auferlcgt, datz wir meinten zusammcnbrechen zu müssen. Da ging's hinein ins Kämmerlein und hinab aus dte Knie: Herr, ich lasse Dich nicht. Du segnest mich denn! Und als wir aufstandcn? Mit festem Schritt und starkem Mut und froher Gewibhcit ging's hinaus: Gott ist mit unsk Und wenn die Welt voll Teufel war', es must uns doch gelingen! Nun vermag ich alles. — Sehnst Du Dich nicht nach solcher Kraft? Vertrau' auf Gott! —ä— Sonirtaa, den 7. September. IVLL Mühte. Novelle von Hans Schönseld. «2 gornetzung., 5. Kapitel. Haqnau. Zwar war jener am Tage darauf folgende heiße Kampf um die Pleißendörser — namentlich Großgörschen — kein Sieg für die Verbündeten, aber für den Fran- »osenkaiser trotzdem eine moralische Schlappe. In Siegerstimmung und musterhafter Ordnung zogen die preubischen und russischen Korps wieder auf Dresden und die böhmische Grenze zu. »Franzus pascholl kaputl" schrien übermütig die bärtigen Kosaken und knallten mit der Geibel. Papa Blücher aber fluchte. Er wollte nicht begreifen, daß ein Weiter- kämpsen am anderen Tage nur Schaden, wenn nicht gar eine Niederlage hätte bringen können, und hatte nur höchst widerwillig dem Drängen seines General stabes. zur Elbe sich zurückzuziehen, nachgegeben. In Meißen, der alten herrlichen Dom- und Porzellanstaüt, meldete sich «in hoher russischer Offizier, ein Adjutant des Zaren. Er überbrachte dem Feld marschall eine große Auszeichnung: den russischen St. Georgenorden zweiter Klasse. Dazu ein huldvolles Handschreiben des Kaisers, worin Blücher aufge fordert wurde, diejenigen Generäle und Offiziere zu nennen, die sich besonderer Auszeichnung würdig gemacht hätten. Blücher schmunzelte, als er das las, so wenig erfreut er vorher dreingsschaut hatte, denn er hielt nichts von Dekorationen. Ganz anders war es, wenn es galt, einen Untergebenen auszuzeichnen. Schelmisch glitt sein Falkcnauge über die Reihen seiner Getreuen, glitt auch über Rühle — und in Dresden erhielt der Major seinen russischen Orden. »Dann man wieder rin in unser Schlesien," sagte Blücher. Er war gar nicht schlechter Laune, trotz dieses erneuten Rückzuges nach der mörderischen, zwei tägigen Schlacht von Bautzen, deren Ausgang man zum guten Teil wiederum dem unbegreiflichen Hinzögern des russischen Oberkommandos aufs Schuldkonto schreiben durste. Die Blücherschen hatten aber danach wenigstens einen neuen Oberkomman- Lierenden erhalten, dies hatte König Friedrich Wilhelm von Preußen durchgesetzt. »Immer noch besser den Barclay de Tolly als den Wittgenstein," meinte Exzellenz. »Barclay ist wenigstens ein Draufgänger und steht seinen Mann. Hoffentlich wird's nun besser. Ich wünschte bloß, diese Franzosen kämen uns nach. Hier gibt's gute Gelegenheit, sie windelweich zu verdreschen." Diese Gelegenheit sollte sich rascher bieten, als der alte Haudegen ahnt«. Das Korps befand sich beim Städtchen Haynau. Man schrieb den 25. M«v. Barclay de Tolly hatte plötzlich nach Iauer ins kaiserliche Hauptauartier eilen müssen. Blücher als der im Range Nächsthöhere sah sich auf einmal im unange fochtenen Besitz des Oberkommandos. Gleich entbot er seinen Gencralstab zu sich. „Kinder, was meint Ihr? Schlagen wir los oder nicht? Dem Ney. der hinter uns herzieht, wollt' ich schon lange eins auswilchen. Bei Großgörschen ist die alte Rechnung noch ärger geworden." Blücher glühte schon vor Kampfeslust: aber sein Gcneralstab war geteilter Ansicht — nicht zuletzt, um Exzellenz nicht vor dem Marschall Barclay und -cm König von Preußen seines eigenmächtigen Handelns wegen in Ungelegenheiten zu bringen. Da meldete sich der Major Rühle von Lilienstern zum Worte: parlieposten Vovcklnen bring« ick ab Ilontae ru Preisen rum Verstaut, vie sie nock nickt geboten voröen sinä. Ls kanäelt sick um enorme Posten neuester Vavcktavn, vollständig keklertreie Ware. 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