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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 14.08.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030814028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903081402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903081402
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-08
- Tag 1903-08-14
-
Monat
1903-08
-
Jahr
1903
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-SM er —* DaS Direktorium des Vereins sächsischer Ge meinde beamten, der seine diesjährige Generatversammlung nächsten Sonntag in Dresden abhalle» wird, veröffentlichte so eben seinen Geschäftsberichl sür das abgelaufene Vereins- jahr >902/08. Danach ist der Verein zur stattlichen Höhe von ',>76 Mitgliedern angewachsen Die Tätigkeit des Direktoriums erstreckte sich in erster Linie auf die Förderung der LandeSpensionS- kassen-Ängeleaenheit. Dank der anwpffrungsvollen Verwendung des Herr» Bürgermeisters GareiS-Schwarzenberg ist tvenigstens be»n Gemeindetag erreicht worden, das, die 'Angelegenheit der Staatsregiernna zur Brüning unterbreitet wird Nächstdem be schäftigte daS Direktorium die Vc'ilicigsp'l'.ckt des Vereins zur V'iukommensleuer. Es hak unter genauer Darlegung der Ber- c iiszivecke das Rechtsininel der Nellamation erhoben und auf grund von H 6. Ziffer 10 des E»>koi»mensleuergese8es die Be- sreiung von der Einkommensteuer beantragt. Das Gesuch wurde aber in erster und zweiterInstanz abaelehnt. Berufung dagegen ein- z nie ge». hielt das Direktorium nicht für geboten. es will sich aber gemeinsam mit anderen Vereinen, die ebenfalls Wohltätig, keilszwecke im Interesse ihrer Mitglieder verfolgen, mit der Bitte an die Ständekainuier» wenden, die Bestimmung in 8 6. Ziffer 10 deS Einkommeusieuergcsepes iin Sinne des Direktoriums zu inter pretieren Auch zur Befreiung der Gemeindebeauiten von der Kailtionspsticht sind in einem Julie vom Direktorium Schritte getan worden, deren Eriolg noch abrnwarte» ist. Das Direktorium wird bei der nächsten Geueraloeriammlung im Interesse des Rechtsschutzes de» Antrag einbringe», das; dem Direktorium all- iäbrlich eine bestimmte Summe aus Vereinsmikteln zur Ver- 'iigung gestellt ioerde um Vereiiisuiilgliedern die aufgnind ihres dienstlichen Verhältnisses Anivriicke zu erheben oder sich gegen -vlcke z» verteidigen haben, Vorschüsse zur Wahrung ihrer Neckte gewähren zu könne». Die Hauvlkaise des Vereins scbliesit für das Rechnungsjahr 1902 08 bei rnud 18 865) Mk. Einnahiuen und 12 866 A'k. A»s>raben mit 999 Mk >iassenbes>a»d ab. während - ch der Vermögensbesiand au» rund ^8M '0'k beziffert. Der "tenerasversainmlung. d e iin städlisclze» '.'lusstellnngsvalaste abge- -cilten ivird. geben am Sonnabend »acbnnttag im Gewerbehause d>e Ighresversammlungeu der .Krankenkasse und der Mobiliar- Vraiidver'icherunaskaise des Vereins voraus. —* Die 82. Wcindcrveisainniluiig deS Deutschen Photo- g ra vb e n-'V e re i n s findet vom ,17. bis 21 Anaust in Dresden siatt Das Programm in ein sehr reichhaltiges und erstreckt nch ans einen Begrusiunasabend am Aconlag iin weinen Saale j der „Drei Naben", geschäftliche Angelegenheiten und Vorträge am Dienstag im Hanotrettaurank der Deutschen Städte-Ausstellung j -.lud eine Ei'enbaknfahrt nach Meißen am Akiltwoch mit Besuch > der 'Albrechlsburg und der Porzellan-Manu'aktnr. Für Donners- ! lag b.eleu die Dresdner Fabrikanten und Händler vhotogravhi'cher! 'Artikel den auswärtigen Teilnehmern am Kongreß einen AuSflua j uiii Donderdamvier nach der sächsischen Schiveiz lVasteil. Mil der Wanderveri'ammlung iil eine 'Ausstellung des Deutschen Photogravhen-Vereins im Sondervavillon der Deutschen Stäote- Ausiäellung verbunden, welche von Donnerstag, de» 20 August, mittags 1 lldr ab bis Ende September für das Publikum ge öffnet sein wird. —* In Vorstadt Strieffn ist am 10. d. M ini 98 Lebens- lakre der ieit 1976 im Ruhestand lebende ehemalige Pfarrer von Orwach bei Nenialza, Hermann Adolf Thomas, gestorben. '.Our eineil Tag jünger als der Verstorbene ist der nunmehr älteste Geistliche Sachffns. Pfarrer einer. Lohie in Adorf. — Anläßlich deS in Dresden statlaefundenen «. Deutsche» SamaritertageS wurde den Kongreßmitgliedern eine neue Er findung vorgefistirt, die bisher noch nickt dclorochen worden 01. die aber geeignet lein dürste, das allieittgste Interesse zu erwecken, umsomehr. a!S die Erfindung, eine Samaritertrage lNniocrlaltragaurtl. auf dem ! Samariterkongreß von den nanibastesten Kavacitsten mit Ancikennung zur Kenntnis genommen ist. fodaß die praktilchc Lliiführuug in Aussicht liebt. Die neue Samaritertrage — Eriinder Eurt Pekrun in Laubegail — dient dem Zwecke. Perunglückte und Verletzte niögllckn unter Vermeidung aller Schmerzen und Erschütterungen von der Unlallitelle soilzuschasfen. Der Verletzte kann damit auf dreierlei Weist getrogen werden i l. aus dem Rücken, 2 vorn und zwar i a> obne Hilfe eines Begleiters. 6> mit iolchem, welcher dann die eventuell keiondcrS zu ichienenden Beine wagereckt zu tragen und dabei vorauSiugebe» hat. Diele Tragwciie hilit namentlich dem dringenden Dedürlnisse nach einer Drage aus engen Drevven. z. B. Wendellrepven. den, ichwiengen Alpengelände u!w. ab. Tst Vyriezse »»nffS!>iKr!s"t>ke7vr,?wdr' stzon der' eigentlichen Dragarbeii. Er kann sie de- nutzen zinn L>ch!e!bililützen an Estländern, auf den Stock, oder um den! Kranken »ach ieweüigcm Bedarf in seiner Lage ,u sichern. Folgen .! Kräfte- und MnnnichaiiserstrrniS. danim schnellerer Erfolg der vorhandene» Mann'chast. 2. Die Dragiaü js> für den Tragenden lowie 8>ir den Ne-! nagenen in richtiger Weist verteilt. Letzterer sitzt bequem, sni, wie aus! einem Siubl. Estierer wird direkt belastet nur au den stisMugSsäbiglien Körverüellen. Den Reibungen, dem Druck wird an den emiifindlichsien! Stellen durch besondere Vornchiungen vorgcbengt Der Tragende emvfindei j die Lall an keiner Stelle in schwerer Weist. Das Eigengewichi der! Samaritertrage ist io gering, daß es gar nicht in Frage kommt. Die > An- und 'Ablegung deS Gurtes. iowie der Traglaii nimmt wenig Zeit in Anspruch. Mil dem Kurt kann jeder Mann der Kolonne oder der Kompagnie ausgerüstet werden, obne daß er der übrigen Ausrüstung im Weae wäre. Die Anwendung cistivricht den Anforderungen der Edirurgie in bobem Maße und genügt auch den Bedünnlistn des Samariterwe'enS gemäß den vom Estirergloberarü D Rüblcmann gestellten Ansprüchen ^ in vollkommenßer Weve. Besondere Anwendung »nd Anerkennung findet die nenc Eriindung. die demnächst in der SnniiäiSgbicilung der Dciniten! Siädle-AuSiiellung »ir allgemeinen Anschauung gebracht werden soll, namenl-! l'ch bei der Armee und Marine, in Fanrariierveremen. bei UnglückSiällen in ^ den Bergen, industriellen Etablissements. Anstalten aller Art. Tbeatern uiw. ! Der Erssnder bat 'einem .Univerialiraggurl" für die Zwecke des Samarüer- westns eine solch besondere Gestaltung gegeben, daß damit m denkbar einfachster, dabei je nach besonderen verschiedenen Erfordernostn ver- ichiedener Weile ein, Perlon allein «inen Verletzten unter Freibleiben der Arme »nd Hände tragen kann. —* P »l I z e: b e ri cht, 18 Augnst. Eine bedeutende Ver- brii^kning des reckten Fußes zog nch am vergangenen Montag i.i Lresden-Golla ein mit dem Abbrühen eines Schweines be- —* Der wegen SittlichkeltSverbrechen in Untersuchung-Hast genommene DivisionSpsaner Scköncke ist iweck» Beobachtung seines Geisteszustandes in dle LaudeSirrenanstalt Sonnr »stein gebracht worden. Der Genannte befand sich »och nicht lange in leinoin diesigen Amte, da er der Nachfolger de- bekannten Pfarrer» Dr. Kühn ist. der vor etwa Jahresfrist infolge mehrfacher Differenzen mit dem OffizierkorvS — u. a. hatte er sich wegen einer in einer Predigt an das Ofstzlerkorp» geübten Kritik rme Beleidigungsklage zugezogen — seine Stellung als Milstürgeist« ltcher nledrrlegte. —* Der vor kurzem wogen Meineidsverdacht» veichnstete Ge- meindevorstand Kästner in tob ernaundors bei Rabenau ist am 11. August wieder aus der Uutcrsuchuugshast des LairdgerrchlS Freiberg entlassen worden. —* Gelegentlich eines Ausflugs nach Altenberg starb heute vormittag daselbst an einem Schlaga »fall der Besitzer der Tompf-Sirupsabrik und Gewürz»»! Gasse 45, Herr Richard Scheibenbauer. ' ' V.. 12. - ' Kleine Plauensche —* e n g e n s el d i V-. 12 August. Bel den überaus schwierigen Erd- »nd Fclienarveite» für de» Bau der Eisenbahn linie Mulau-Lengentelb >. B- fand beute nachmittag in der t. Stunde ans dem Baknibose Lengenseld ein schweres Unalürk stall Der IGährige Arbeiter ssilax wurde tot und der Arbeiter Kohot schwer verletzt von der Niiglücksstelle ge tragen Heibeigeslihrt wurde das Unglück dadurch, daß eine etwa 5 bis 6 Meier lange und ebenso hohe steinige Ledmwand. welche mittels Keilen abgetrieben werden sollte, unerwartet nachstürzte und den oben auf der Kante stellende» Aibeiter in die Tiefe riß und verschüttete. Der am Fuße befindliche Arbeiter, welcher durch Flucht dem Unglück entgehen wollte, wurde nur teilweise ver schüttet. trotzdem aber schwer verletzt. -* In Mnhlgr nn bei Anerbach zersprang gestern mittag in der Müllerschen Avvretnranstalt ein Dampssaß. Hierdurch erlitten funi 'Arbeiter Verbrühungen und Dlnelichungeii. Die Verletzten fanden im Krankenkanse Aufnahme. —* Militärgerj ch t. Vor dem Kriegsgericht der 32. Di vision Kat sich der 1681 zu Bachountz bei Nainslau geborene Fahrer Anglist Daleck von der 2. Batterie des 26. Feld-Artillerie- ReginientS in Pirna wegen militärisch ausgezeichneten Diebstahls zu verantworten. Der Angeklagte ist heichuldlgt. Ende Mai aus dem Schranke eines Kameiade» einen dieiem gehörigen Wassenrock im Werte von 4 Mk entwendet zu haben D. ist geständig »nd gibt zu. den Rock iväter verkauft und ihn zunächst nur deshalb weggenominen zu haben, um ihn vorübergehend zu tragen. Diese Angabe sieht das Gericht aber durch die Beweisaufnahme snr widerlegt an. um lo mehr gls der Genannte hinreichend Gelegen heit gehabt hätte, den 'Nock wieder zurnckzngehen. Der Verdacht, daß der Angeklagte den Schrank mittels faliche» Schlüssels geöff net habe, hat sich nicht hinreichlnd bestätigt. Das Gericht er kannte ans l8 Tage mittleren Arrest, iah aber mit Rücksicht auf die gute Beurteilung des Beschuldigten von Versetzung in die 2 Klasse des Soidatenstandes ab — Unter der 'Anklage der Miß handlung. vorichilsiewidrigen Behandlung „nd Beleidigung eines Untergebene», begangen während des Dienstes, stellt der 25 Jahre alte Untervssizier Arthur Friedrich Wilhelm L'tza» von der 5. BaNciie desjelbcn Regiments. Am 28. Avul. an welchem Tage Falstbesichtigung staltgeinnde» hatte, mußte» die Leute an de» Angeklagte», der als Keichntzinbrer fungierte, die Fahrpeitschen wieder ablieiern Da der Fahrer Prcibisch noch fehlte, ließ er die'en in den Stall rufen, nahm ihm hier die Peitsche ab und versetzte ilnn mit ihr einen Schlag über den Rücke». Bei dieser Gelegenheit bediente sich der Unteroffizier auch eines Schimvi- wortes. Kurze Zeit iväter iiagte der Angeklagte denselben Soldaten, ob er schon seine Pferde getränkt hätte Weil ^er sich dilich P s 'Aussagen belogen glaubte, gab er diesem zwei Schläge mit der Hand ins Gesicht und befahl ihm. da der Geschlagene ei» mnrcischeS und trotziges Gesicht gezeigt haben soll. Knlebruae- stellung einziinehmen lind eine in der Nähe siebende, halb gefüllte Diingcrmnlde i» die Hand zu nehmen, die P hin- und herslrec Sb hieizn der Unteroffizier den Befehl gegeben hat. konnte nicht mehr mit Sichciheit sestgeslellt weide». Obwohl der Soldat wohl kan», eine Minute in der hezeichneten Stellung verharrt habe» mag. war er so völlig erschöpft, daß er einen Ohnmacktsansall bekam Der Angeklagte will nun geglaubt haben, der Gemiß- kandelte verstelle sich nur und versetzte deshalb dem am Bode» Liegenden einen Fußtritt. Als dieser aber trotzdem nickt aufftand. holte er de» Wachimcisier herbei. L. ist nur znm Teil geständig Mc,-»",c.k"Ä,.die.U'M c>tt°M lnachiSmffall — Preihisch war ca. acht Tage revierkrank — ledig lich auf die Mißhandlung zurück,«führen ist. es ist vielmehr der Ansicht, daß der vorangegange»-' angestrengte Dienst und ein Brolichialkatarrh. an dem der Genannte gelitten, sowie der Umstand, daß letzterer an diesem Ta e fast gar nichts genossen batte, mitgewirkt haben. Von seinem Batteriechef wird der An geklagte. der infolge des Vorkommnisses zum Herbst seinen Dienst gnitlieren muß. da das Regiment eine weitere Kapitulation »b gelehnt hat, vorzüglich beuiteilk. Bezüglich des Falles mit der Kniebeuge nahm das Gericht keinen minder schweren Fall an. da insoweit der Angeklagte nicht im Affekt gehandelt hat. DaS Urteil lautete aus 7 Wochen Gefängnis und sich am rechten Beine verbrühte »ahme im Stadtkrankenhanse Beide landen Anf- Amtliche Bcknnntnmchunqen. Vom 17. August ad iverden die Earusstraße. zwischen der Borngasse und Büraerwicje. wegen Fernsvrechkabcllegnna. und vom 19. Ängnit ab die P o l i e r st r a ß e, zwijchen der Josevhinen- slraße und dem Grundstücke Nr 6. wegen Hauptschleiliennnibaues n,rd Umpslasterung. und die Kleine Kirchgasse. zwischen der König-Ioyannslraße und dem Nenmarkt, wegen Erneuerung der Aivbaltdecke auf die Dauer der Arbeiten sur den Fährverkehr gesperrt. Tar,eSgeschii1,te. x Deutsches Reich. Ter Kaiser traf um 7»', Uhr in Wildpark ein wurde vom Kronvrinzen emvfangen und begab sich mit dieiem nach dem Neuen Palais. x Wie der „Köln. Zig.' aus Buenos Aires gemeldet wird, sandte der Präsident der Republik ans LI »laß des Todes deS dcnlichen Geiandien v Wangenheim ein Telegramm an den Kaiser, in welchen! er Ihm sein tiefes Bedauern über den Verlust ausspricht Der Präsident wird mit ieinem ganzen Gefolge dem Begräbnis v WangenheimS beiwohnen. X Der preußische Krön rat. der heute vormiltag unter Vor sitz des Kaisers siatigrsunden Hai. ist der vierte unter ivcgnvg mit Onalin erfüllen. Die Möglichkeit, daß Hunderte von Menschen m lvemgen Augenblicke» in einem solchen Tunnel er- ii'cken. ist also ledcsmal gegeben, sobald ein Zug darin in Bwnd gerät »nd aus der Strecke liegen bleiben muß. Mm, könnte darum fast jetzt schon den Rat geben, in solchem Falle sich die Frage vorzulegen: Nach welchem Tunncleude zieht der Oualm? äuche Sich »ach der entgegengesetzten zu rette»! Aber auch das ist noch ii'cht >o obne weiteres auszuffihren, denn neben den Glenen liegt noch die todbringende Stromichicne und an de» Seiten gibt es keine Gänge: die Fahrgast-- müssen in solchem Falle zwischen den Schienen den Weg zur Rettung nehmen. Es scheint uns darum unabweisbar zu sein, daß die llntergrundstrecken in bestimmten 'Abständen nach oben Oeffmmgen erhalten, durch die bei Bränden der Qualm entweichen und durch die die Feuerwehr in den Tunnel j hinein kann Auch wenn sich die Feuernckcrbeil der Wagen und des ganzen Betriebes in dem Ilmsange bewährt, wie die Leitung j der Berliner Hoch- und Untergrundbahn verheißt, würden sich diese Vorsichtsmaßregeln empfehlen! Kurzschluß, den ein vom Motorwagen abaetrenntes Metnllteilchen liervorrief. soll bekanntlich die Ursache der Kata strophe geweien sein. WaS der Techniker unter Kurzschluß versteht, wird ans folgenden der .Voff. Ztg." entnommenen kurzen Dar legungen hervorgehen: Durch Stromabnehmer lBürsten. Kontakt- stangen oder Bügel) erhält der Motorwagen von einer Schiene oder einem Trabt den hochgespannten elektrischen Strom, der de» im Wagen befindlichen Motoren durch isolierte Kabel zngesühlt wird. Gelingt es nun dem Strom, einen andere» kürzeren Weg zur Rück- oder Erdleitung ;n finden, sei es. daß er die Isolierung durchschlägt oder infolge irgend welcher fehlerhaften, Anlagen, lo spricht inan von einem Kurzschluß. Dieser Kurzichluß ist meist mit Feilererscheinnngen verbunden, denn die Wege, dieser Strom in diesem Fülle zurncklegt. entsprechen nicht seiner Spannung und Stärke: es liegen mich oft Nichtleiter dazwischen, die er über springen muß Bei der Katastrophe war daS abgesprungene Metalltrllchen offenbar z» einem unberufenen Stromabnehmer ge worden, der den Strom i» den Wagen leitete. Er letzte zuerst die in Guttapercha gehüllten elektrischen Leitungen des Wagens in Brand. Das Fener fand in dem Holz des Wagens weitere Nah rung. Tn die Leitung der Sindtbahn-Geiellschast versichert, die Wagen 'eien fenelsicher Imviäanierl gewesen, so muß, da Gutta percha wegen ihrer hohen Isolierfähigkeit bei elektrischen Leitungen nicht entbehit weiden kann, sür genügende Sicherung bei den ge fährdete» Stellen gesorgt werden. Inwiewetk man in Paris die in Beckm angewandten Sichrrheitsniaßlegeln. die die Verhütung derartiger Unglnckslälle säst unfehlbar verbürgen, außer Acht ge lassen hat. muß die eiiigeleilete ttinersiichang ergeben. In einer Zuschrift an die „Post" wird Isolierung des 2 t r o m z u le > t e r s an den Gleisen gefordert: Bekanntlich ist auch bei der Berliner Untergrundbahn das Betreten der Gleise sehr gefährlich wegen der an der Seile hinlausenden Strom- znleitung, die völlig frei liegt. Tiefe Gefahr bestand auch ln Paris und war den Passagieren bekannt, von denen die meisten ans Furcht vor der todbringenden Berührung es nicht gewagt haben, die Strecke zu betreten und den Weg zu der nächsten rück- wörts liegenden Station zu Fuß zurückzulegen. Bekanntlich sind fast alle, die sich dazu entschlösse» haben, gerettet worden. Tie Möglichkeit der Berührung mit der Stromznlcitiinq kann und muß beseitigt werden, und überdies stellt die Beseitigung dieser Gefahr an die Technik nickt einmal hohe Anforderungen. Es muß irgend eine Schutzvorrichtung an dieser Schiene angebracht werden, die ein direktes Berühren derselben verhindert, die Strom abnahme durch eine» Spalt aber trotzdem gestattet. Es ist uns bekannt, daß wegen Stromnnterbrechung ein Zug über eine Stunde a>» der Berliner Untergrundbahn hat kalten müssen; wegen der gefährlichen Schiene, die ia ieden Augenblick neuen Strom erhalten konnte, wurde den Paffagieren nicht gestattet, den Zug zu verlassen. Einige haben es ans eigene Gefahr dennoch getan. Wäre dabei ein Unglück geschehen, so hätte man es m» die mangelhaste Einrichtung der Berliner Untergrundbahn zurück- geführt — und zwar mit Recht. der Regier»» am 16. März vom Kultnsmint Hause vorgelegt worden ,, ratung ging dahin, daß dieser Entwu Kommlsslonsberatung befand^ von der gezogen wurde S , ' reichte der KultuSnuni zurück. Seine . urückgekouilncn. Reichskanzler Graf Caprivi zu. . . . ... sidium im preußischen StaatSmimsterium nieder. Gras Botho Eulendurg übernahm später die Leitung deS StaatSministerinm-. Nach dem Falle beider Staatsmänner wurden beide Aewlcr war. DaS Ergebnis der damaligen »e- rs? obgleich er sich Un in StaatSregleruna zurück- Situation trat «ch nicht wchr e dar Pia- ratuna befand, von der Slaatsregieru . Jirsolae dieser veränderten politischen iltusmlnister seine Entlassung ein und Amisnachfolger sind aus diese Vorlage N ins- fand .. . Septem ber 1896 aus Schloß Hubertnsstock, wo der Kaiser weilte, ab »'halten. Es handelte sich damals um die Herabsetzung des Zi ußes der Reichs- und Staatsanleihen. Am 33. August 1899 sr... der dritte Kronrat statt Die Ablehnung der Kanalvorlaae durch das Abgeordnetenhaus Mitte August hatte die politische Sttualioil sehr verschärft. Aus Betreiben des Fürsten Hohenlohe wurde der verhängnisvolle Beschluß gtsaßt. die konservativen Gegner der Kanalvorlage, welche zugleich Staatsbeamte waren, zu maß. regeln. Es wurden damals »tvei Regierungspräsidenten lo. Jagolv- Pvsen und v. Eolmar-Lünebura) und rin« Reihe von Landraten lu. a. v. Dallwitz, v. Brockhause», Lewald, Dr. Wolfs lMoailnvj. v. Bockelbergj zur Disposition gestellt. Diese Maßregel fand sehr geteilte Aufnahme, selbst ein Teil der liberalen Presse mißbilligte diesen verfehlten Schritt der Staatsregieruna. Nachdem Gras Bülow das Reichskanzlcramt und das Ministerpräsidium über- nommeu batte, wurde die Kanalvorlaae 1901 nochmals ein gebracht. Ten »nerguicklichcn Verhandlungen in der Kommission bereitete Gras Bülow ein jähes Ende durch einen frühzeitige» Schluß der Landtagssession. In der jetzt stattgehabtcn vierten Sitzung deS Kronrats. der ersten unter dem Regiment des Grasen Bülow. dürsten wichtige Beschlüsse zur Heilung und Vorbeugung der Wassersnot in Schlesien, Posen und Brandenburg gesaßt worden sein. )>( Die Großherj^ogin Karoline von Sachsen weilt seit einigen Wochen in cst. Moritz, wohin sie in Begleitung ihres Gcniakls urplötzlich abreiste, ohne mit ihrem neuen Heimatland, abgesehen von Weunar und Jena. Bekanntschaft geschlossen zu habe» Großherzog Wilhelm Ernst kebrte von «st. Moritz alsbald nach Weimar zurück, hielt sich einige Wochen in Altstadt auf und wird jetzt in Wilhclmstal erwartet. Um den bestimmt und all gemein auftciuchenden Gerüchten entgegenzuwirken, daß emc Krankl,e>t der Frau Großherzogin, welche die plötzlich« Reise nach St. Moritz erkläre, gar nicht vorhanden sei. wird der „Eisenach. Tagest," von offenbar behördlicher Seile folgendes initgeteilt: Die Frau Großherzogin litt stark an Anämie und Appetitlosigkeit. Die behandelnde Aerztin, eine Frau Doktor, die se-t etwa zwei Jahren in Weimar praktiziert, verordnete eine besondere Kur in St. Moritz, wohin die Frau Doktor die Großherzogin begleitet hat. Auch die Aerzte, die zu Rate gezogen wurden, haben die Kur gebilligt, welche u. a. auch der Patientin die größte Ruhe allierlegte. 'Die Kur ist bis jetzt von bestem Erfolge begleitet ge- wesen und dürfte die Anämie wie auch die Appetitlosigkeit bei der Frau Großherzogin bald geschwunden sein. x Die „Germania". daS leitende Berliner ZentrnmSblalt. be stätigt. daß im ersten Wahlganae Rampollo 24. Gotti 17. Sarto 5 Stimmen erhielten. Die folgenden Wahlaänge ergaben: Rnmvolla 29. Got»> 16. Sarto 10. — Rampolla 29. Sarto 21. Gotti 9 —. Rampolla 80. Sarto 24. Gotti 3 Stimmen. Da trat infolge des Vetos, das »ach dieser Abstimmung im Namen Qcsterreich-Ungams gegen Namvolla eingelegt wurde, die KrtßS rin Am folgenden Tage erhielten Sarto 27. Ramvolln 21, Gotti 6. dann Sarto !85. Rampolla 16. Got» 7, »nd^dci der siebenten Abstimmung Sarto 50. Rampolla 10. Gotti 2 Stimmen. Die ..Germania" bestätigt weit»: „Kardinal Rampolla stand bis z»m Sonntag abend an der Spitze der Liste und würde aller Voraussicht nach die zur Zweidrittelmajorität »och fehlenden >2 Stimmen erlangt haben, wenn nicht seiten- Oesterreichs gegen seine Wulst ein enticheidendrr Schritt geschehen wäre. Die Zahl seiner Anhänger ging infolgedessen von Sonntag abend bis TienStag morgen von 30 aus ein Drittel dieser Ziffer zurück." x Dir Frage des Eintritts eines Sozialdemokraten in >c», «r.i4>sen<,az,r8sidtu»« hält die „Wochenschriit der deutschen Sozialdemokratie", die „Nene Zeit", tür erledigt. Nach den Knndgebunaen der Parteipresse sei kein Zweifel mehr daran gestattet, .daß die große Mnffe der Parteigenossen auch nicht ein Titelchen ihres republikanischen Prinzips opfern wird, um des ärmlichen, um nickt zu sagen erbärmlichen Vorteils willen, daß sie in einem so vtnimärbtigen Parlament, wie der deutsche Reichstag noch leider immer ist. einen wesentlich dekorativen Posten besetzen darf." Die 3 Millionen Wähler würden cs nach Ansicht der „Neuen Zeit" als einen Schlag ins Gesicht empfinden, „wenn die sojialdemokratische Relcdstagssraktion ihre Tätigkeit damit beginnen wurde, daß ein Vizepräsident aus ihren Reibe», eingekeilt zwischen einen ultrainonrane» und einen »ationaliiberalen V'vlwucheicr, beim .Hoiniarichallamt alleninlertänigst um eine Audienz bei Sr. Maieslät narhinchen würde". Wenn die Sozialdemokratie das Opfer ihres republikanischen PilnzipS brächte und sich zu dem so genannten Besuche beim Kaffer bereit erklärte und dann „von den bürgerlichen Mehiheiisparlelen um den Preis ihres Opfers geprellt würde, io würde sie nicht als gekränkte Unschuld vom Volke ge tröstet werden, sondern ein Sturzbad von Hohn und Spott wiffdc sich über sie ergießen wie noch nie über eine Arbeiterpartei, und zwar von Rechts wegen". X Bebel und Singer lehnten die ihnen ongebotene sozial demokratische Landtagskandidatur für BreSlau ab. x Wege» WablbetrugS wurde der Maurer Bause in Erfurt zu 1 Monat Getängnls verurteilt. Er hatte bei der letzten ReichstagSwahl nicht nur iür sich, sondern auch sür seinen ab wesenden Schwager gewätstt. x Irf-.'-- vom Order am 30. Juli ve,hastet worden, weil er Schrtststücke, die bet der Turchsiichnng seines Klosters beschlagnahmt worden waren, ver nichtet haben sollte X England. Das Unterhaus stimmte mit 92 gegen 18 Stimmen dem mit der Cunardlinie und dem Morgan- trust abgeschlossenen Abkommen zu. Im Verlaufe der Debatte begründete Förster im Hinblicke auf die Hilfskreuzer der Nation die Notwendigkeit für England, gleichfalls solche schnellsahrende Schiffe zu besitzen, um die Fortdauer des englischen Uebergewichis im Atlantischen Ozean z» wahren. X Italien. Dem „Giornale d'Jtalia" zufolge soll Kardinal Satolli zum Kardinal st aatsse kretär ernannt werden; er zögere aber noch, den Posten anzunchmeii. Mcrrp bei Val werde als Nniitius nach Wien. Delta Chiesa nach Brüssel entsandt werden. X Holland. Einer Blättcrmeldung aus Batavia zufolge ist daS Dorf Poeloe Tengah im Innern von Sumatra von den niederländischen Trupven genommen worden. Der Feind hatte 300 Tote; ans seiten der Niederländer wurden ein Offizier und 6 Alaun gelötet und ein Offizier und 50 Mann verwundet. x Rußland. In AlezandrvwSk ist der Dampfer „Andrew Perwoswanniii" eingetroffen, der im EiSmeer hydrologische, meteorologische und zoologische Arbeiten in de» von der inter nationalen Konferenz seslgeilellten Richtungen ausgestihrk bat. x Türkei. Ter Sultan bat anläßlich der Ermordung des Konsuls RvslkowStp ein Telegramm an den russischen Kaiser gerichtet, in welchem er sein «leiste- Bedauern mit der Veisicke- Hing ansiprichk. daß alles aeichebc» werde, was ein derart veiab- stheiilliigswiiidiaes Verbrechen geboten erscheinen lasse. Ein ossi- zietles Eommnnigud besagt: Mit Bedauern erhielt dle ottomanlschi Regierung Kenntnis davon, daß der nffsiiche Konsul in Monastlr Rvtlkvwslp aus der Rückkehr ans der Umgebung i» die Stadt von einem Gendarmen getötet wurde. Gemäß den glücklicherweise zwilchen ihr und der rtiisffcheli Negierung bestehenden guten Be ziehungen brachte die ottonianisclie Rraieriiiia der letzteren ihr Bc- vauein über die an einem offizielle» Kominiffar verübte Gewalttat „in, Ausdruck »nd ordnete an. daß der Uiheber des Vecbrechkns einem besonderen Standgericht üoermittelt wird, und daß, wen» Mitschuldige existieren, auch diele zu de» durch das Gesetz vor gesehenen Straff» veriiiteilt werde». Ter Ball von Monastlr. Ali Riza Pascha, der Gendiniiierff-Kommandant. dessen Stell vertreter und ci» anderer Menvarmerlcofffzier wurden ihrer Posten enthoben. Die Piorte hat überdies beschlossen, der Familie bes Dahingeichirdenen eine enffprcchcnde Entschädigung z» überweisen. . Eine von der Pforte an die österrcichisw-unaarische und die russische Botschaft gerichtete Mitteilung gibt Einzelheiten über en Schwager gewählt. Frankreich. Das Znchtpolizeigericht bat den Pater Leben üben ver Mariani st e n sreigeivrochrn. Ter Pater war
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