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* Der bedenklich» Ursprung der Erinoline. In der Schrift: ^Ludwig XIV.* von Capefigue fleht zu lesen: „Die Marquis« von MonteSpan glänzte noch am Hose, als fie schon schwanger war. Um die ersten Anzeichen ihrer «hebrech«, rischen Fruchtbarkeit zu verbergen, erfand man die Reifröck«, welche die Taille niedlicher machen und den Selb verhüllen soll- ten. Diese Mode kam vielen verliebten Schwachheiten zu Hilfe, (kour csctler I05 promibros msrques äo cettv sooon- 6ils aäullöre, ou inveols äes jupes larges et iiuniers, yui ä moias äresssient in tnille et äissimuiuient Iv vootro. Oelto moste vint en oiste ü dien »moureusos ssidlesses) ' Ein schlechter Stellvertreter. Der Corpora! des sranzöfischen 1. Garde-Grenadier-Regiment-, welcher zugleich Stell vertreter des bekanntlich bei demselben Regiment alö Eorporal eingeschriebenen kaiserlichen Prinzen ist, hat jüngst zur Degra dation und zu fünfjähriger Zwangsarbeit verurtheilt werden müssen, weil er eine Summe von 320 Francs, welche für seine und des Prinzen Corporalschaft bestimmt war, unterschla gen batte und damit durchgebrannt war. " Gummimundstücke für Säuglinge. Die Behör den in Hamburg und die preußische Regierung in Köln machen auf die Gefahr der sehr verbreiteten Gummimundslücke für Säuglinge warnend aufmerksam Sie sollen aus Kautschuk und Schwefel bestehen, find aber, da dieses Gemenge eine schwarze Farbe hat, zur Erlangung einer dem Auge gefälligen Färbung mit fast 30 Procent weißem Zink Oxyd (sogenann tem Zinkweiß) und kleinen Mengen Blei versetzt In Ham burg, wo mehrere gesunde, kräftige Kinder in Familien trotz aller angewandten Hilfe starben, ist man zuerst darauf auf merksam geworden. * Gott vertheilet gnädig seine Gaben, fingt Cor- rentin in Dinorah. In der Lotterie der bei Kroll in Berlin ausgestellten national-ökonomischen Gegenstände gewann der Kö nig eine Küchenwaage und ein halbes Dutzend Küchennusser, die Königin unter Anderem ein Paar Hübner, der Kronprinz «inen elsernen Bouillontopf, eine Schneidermamsell einen schwarz- braunen Zuchthengst (den fie sofort an einen Gutsbesitzer für 100 Friedrichsd'or verkaufte), ein Literat eine Wurststopfmaschine und ein Stutzer «inen mit Bienen dicht besetzten Bienenstock. * Ein ausgezeichnetes Mittel, ein fast auSgebrann- teS Steinkohlenfeuer augenblicklich wieder in Gluth zu bringen, besteht darin, die im Ofen befindlichen Kohlen zu zerschlagen und rasch ganz trockenes Sägemehl darüber zu streuen. E« ist daher ungemein praktisch, ein Kästchen mit Sägemehl, das in der Nähe des Ofens steht, zur Hand zu haben. * Papierfabrikation. Um Papier zu Documenten und Urkunden aller Art dauerhaft und vor Wurmfraß gesichert herzustellen, hat man folgende Mischung vorgeschlagen: Auf 3 Eentner Papierbrei mische man 4 Pfund Lhloreisen, 10 Pfund blausaures Kali, 42 Unzen Ammoniak in 10 Gallonen Was ser gelöst. Dieser Zusatz soll dem Papier nebenbei die Eigen- schaft geben, daß Tintenschrift und Druck nicht auSgelöicht wer den kann, ohne das Papier zugleich zu verderben. * Eine Familien-Strickmaschine. Auf der Mecha- nicS-Fair, welche im vorigen Herbste in Cincinnati abgkhaiten ! wurde, erregte eine Familien-Strickmaschine besondere Aufmerk-! samkeit. Ihr« Einrichtung ist etwa folgende: Di« Maschine ist äußerst einfach und kann mit der Hand vermittelst einer Kur- ^ bel mit dem Fuße vermittelst eines TreischemelS in Thätigkeit gesetzt wttden; fie ist in der Thai einfacher und die Kenntniß von ihrer Operation leichter zu begreifen, als von einer Näh maschine. Die Maschen find dieselben, wie fie di« Damen ge wöhnlich mit ihren Stricknadeln machen, und können je nach Verhältniß durch den sogenannten Maschenregulator fester oder lockerer angefertigt werden. Ihre gewöhnlich« Geschwindigkeit be trägt 5000 Maschen in einer Minute, so daß «in Paar Her- rensocken in dem kurzen Zeitraum« von 16 Minuten fix und fertig gemacht werden können. Jedes Kind kann nach einem kurzen Unterricht auf dieser Zeit ersparenden Maschine, einem der jüngsten Kinder amerikanischen ErfindungSgeisteS, arbeiten. Während die Maschine in Bewegung ist, kann da- Garn durch eine eigen« Vorrichtung auf Spulen abgewunden werden. * Zweisilbiges Worträthsel für Kaufleute. Zwei Sylben rufen unumwunden Dir Zahlung zu in größter Sil', Doch hast Du fie in Eins verbunden, Bedeuten fie da« Gegentheil. * Die Manie, Handschriften zu sammeln, scheint schon vor 300 Jahren im Gang« gewesen zu sein, denn Luther wurde bereits von einem gewissen Georg Hirschfelder um seine Handschrift angegangen Der große Reformator ließ den Bitt steller nicht lange warten, er schrieb an ihn: „Mmim meum pvliisti, eoov! msnum dsbos. äsartm I.utker." — Zu deutsch: »Du hast mich um meine Hand gebeten, hier ist sie.* Dieser la teinische Biief bifindet sich auf der königlichen Bibliothek zu Berlin. * Abonnenten zu gewinnen, wenden amerikanische Zeitungen höchst komische Mittel an. Wir haben eine Subscrip- tionS-Einladung von Cieteville in Ohio vor uns liegen und da heißt es: Man abonnirt sich auf unsere Zeitung für zwei Dollar da« ganze Jahr. Derjenige, welcher sich auf ein Jahr abonnirt, und die erste Hälfte de« Abonnements-Betrage- im Voraus be zahlt, bekommt im Fall seines Todes eine unentgeldlichr Anzeige seines Ableben« zugefichert.' * Die Bleistiftfabrik von A W. Faber in ^Nürnberg feiert in diesem Jahre da« Fest ihres hundertjährigen Bestehen«. — Welche Gedanken könnte man hier nicht wach rufen, wenn man all der Millionen Bleistifte gedenkt, die von hier au« in die Welt gegangen Was ist nicht vielleicht Alle- mit diesen Bleistif ten niedergeschrieben und notirt worden. * Zur Ausstellung in Metz will Preußen ein Stück Steinkohle schicken, da« nicht weniger als 300 Centn» wiegt. Um es an Ort und Stelle zu schaffen, mußte von der Havre-Ei senbahn «in besonderer Wagen geliehen werden. * Unter großem Zulauf de« Publikum« fand neu lich im Berliner Dome die Trauung eine« Neger« mit einer hüb schen Berlinerin, Tochter einer anständigen Familie, statt. Die Heirath soll au« Neigung geschehen sein. * Ein Curiosum findet man in dem böhmischen Grenz- orte PeterSwalde, da« freilich nicht an Pitt in England erinnert, der bekanntlich die Fenster-Steuer einführte, wa- Veranlassung gab, daß so manche« Fenster zugemauert wurde. Hier liegt ein anderer Fall vor, dessen Grund sich au« der Inschrift ergiebt. Man liest nämlich: »Dieses Fenster wurde zugemauert, weil Diebe durch Zcrbrechung der eisernen Fenstergitter am 3. September 1823 ! einen Nachtraub in dem Handlungsgewölbe verübt, während der Zeit, als der Hau-rigenthümer auf dem Markte war zu Grätz." j — Hier wird man dock unwillkürlich an Schilda und Schöppen- städt erinnert. len-, Petunien- und andere Blumenpflanzen L Schock 5 Ngr., Verbenen, Fuchsien, Geor ginen, Ealceolarien. Pelargonien rc., L Du- tzend 15 und 20 Ngr.: Papiermühlengaff« Rr. 12. Mützen L Hüte empfiehlt billigst Hvrjxe, Sporrrgaffe Nr. 1». verkauft zu jeder Tageszeit WilSdr. Str. 34 Oart Conditor. 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