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M*«, ! STH- vlL8VLLr0ll K zeäor ^rt »»8 ckon docloutonck8tc'» OlmckiMon «los In- unci ^m>Iun<lo8, oinplolilon in loicliluiltistor ^>i8cvitl>l K ^Vßlll. Itllil 8<»Im, X^'I. Il'^'IiklviiUltoii, !V«»i»m»»>ol4t II. ^ «NN»I»> 6« Id^tbli« HIN Julias Soutlor, »milen. Vullstr. IS, 89. Jahrgmig. cniplivdlt in -xrü88<or -x»8mcl,I: tllsviuv Ovtvi» unci IIv»«I«>, IInii^-, Kütlii n- «li tlix^Iiall»»-!^ > »Iliv. »iixo k»ri»ck k ttaillvsciuvt uuck Dresden, 1894. ^ zltmrlrkt.Sseiti'Lssel. ^ Oilisle: «»rien^tc»»»« 15 8trümple Lrszea ^8ksvls Lsväsedade ß8t. vattdunl. nrcan«tl8ol>or ^lptiiliriiutor- llls^onblttor vai» .^potlivlcor -V. linotLnrluuni' j» Oiiom- s mtr >8t <>' ! dc>8t« unck xo8>Inil»8lv Na^onUktzi' «Ivo >VvU. ^ t Vvnivlbo niiiebt.1 pi>oiit. «ttirlct «Ion N-,P»n. ckivVvrclnnun»- « > u. Iioilt vor<b>rl>. Kiizzc-n. 8t. ll'ättiunl i^t ,.n luckivn in oll (LWl^s Z i ^r.«'»Ioni»I«'.-».l>r'v>»I><II^...^pntl,c>Ii.,l)<->ie»1o8sxo8ci»..v»MUv Z ^ t'onäitoi-oii-n, >V'ejnl>nn,ttu»MU nmi I'o8t:»inittono»/'"<,„„.^ H I!itz8«I»tzi' Vtzi«icIieI»liK8-1»8tii>t VUo Lüttner, ^^«^i»r«r«^rrr«i».«rrr«rKr«Lrr^r«i«r«»«r«re^««r^^«SrV-r-rt»j»rr^ ^ lillütiN Ilitr^liol«!, lUmtWtlAM u. ^ r»i»«i«n. occa 1 SE" W «rnspr« vi»« i Süd L k). K,»e » lELß-E-. -My Nr. 3V7. k'pitttl: PoltttscheS. Mit der offiziösen Presse wird es nachgerade „immer doller". Sic schickt sr> possirffchc Böcke, dass »m» sich die Seiten halten möchte vor rachen über die unfreiwillige Komik, die bei der ossi ziöscn Jagd auf Hintcrtrcppentlaisch überall znm Tiirchbrnch kommt. 2ln allen Ecken »nd Enden sitzen „offiziöse" Schreib icdern und schmieren nach Herzenslust daraus los. Jeder für sich, iinbelümmcrt um die Dinge, die draukcn in der Welt vorgehcii. >a nicht kininal in intimer Fühlung mit dem leweiligcn leitenden Staatsmann, der „vcrthcidigt" lvcrdcn soll. Thatsächlich denkt nämlich die offiziöse Presse schon seit längerer Zeit nicht mehr daran, das; cs doch im Grunde ihre oberste Ausgabe ist, das von der Negierung vertretene Shstci» i» seinen sachlichen konseanenzcn klar,wiegen und zu unterstützen. Es mache nur einmal einer den Versuch, die ossiziösc Presse etwa seit dem Anfang dieses Jahres diirchzusludiren, um mit Hilfe dieses Pfadfinders Klarheit ilbcr das inzwischen befolgte „Programm" der Negierung zu be kommen ! Man braucht in dieser Arbeit, die freilich mit Rücksicht aus die eigenartige Natur der offiziösen Elaborate in ihrer moralisch-intellektuellen Wirkung etwa mit einer Verschärfung der Freiheitsstrafe auf gleicher Stufe stehen würde, noch nicht weit vorgeschritten zu sein, um in jenen geistreichen Zustand zu gc- rathcn. bei dem inan die Emvsindung hat, als ob einem ein Mühlrad im Kopse hcrunigilige. Diese Empfindling verstärkt sich beim weiteren Studium der offiziösen Prcsjleistungen im umgekehrten Verhältnis; der znrückgclegtcn Entfernungen und wenn man sich schließlich mit Todesverachtung ganz hindurchgebisscn hat, glaubt man schon, die Wirkung von nicht mehr einem einzigen, sondern von einem ganzen Dutzend Mühlräder im Kopse zu verspüre». Irgend einen sachlichen Gesichtspunkt hat Derjenige, der aus dem offiziösen Preßwiist heraus glücklich wieder am Gestade des gesunden Menschenverstandes gelandet ist, nicht mitgcbracht. Nur die drei Personennamen Eaprivi-Miauel-E'iilcubnrg und Enlenburg Miancl Eaprivi drehen sich wie ein feuriges Rad in der Erinnerung eines solchen Unglücklichen im Kreise herum und geben ihm einen »hwachen Schimmer, das; zwischen den genannten drei Personen irgend eine Dissonanz bestand, lieber alle näheren Umstände icncr persönlichen Differenzen erhält man aber auch kein irgend wie klares und zuverlässiges Bild. Nur soviel merkt man sicher heraus, das; es caprivi-ossiziöse, miguel offiziöse und eulcnbnrg- offiziösc Unter- und Oberorgane giebt oder vielmehr gab. wie cs ;eht heihcn muk- Diese ganze Rotte Korah befand sich in einem wltgesehten Widerstreit der Meinungen untereinander und jeder Purzelbaum, den der eine schlug, wurde von dem anderen alsbald nachgeschlagen, damit cs ja keiner dcni anderen „ziworthiic". Der Krug geht aber nur so lange zu Wasser, bis er bricht und so ist denn auch der Henkcltopf, mit dem bisher die caprivi- oisiziösen Organe aus dem Brunnen ihres verflossenen Herrn und Meisters zu schöpfen Pflegte», plötzlich von seinem Schicksal ereilt worden. Die „K. Z." hat ihm durch ein Ucbcrmas; blinden Eifers den Boden ausgcschlagcn und die klirrenden Scherben sind dem Grase» Eaprivi verhängnikvoll geworden. Das „Lcherbengcricht", das die „Köln. Ztg." nach der Wiederannäherung des Kaisers an den Grasen Eaprivi über den Grafen Eulenburg zu halten sich gcmüjsigt sah, hat in unvorhergesehener Welle auch die Person des Reichskanzlers ersaht und ihn um fein Amt gebracht. Man denke sich: dasselbe offiziöse Blatt, das sich die Vertretung der Person des verflossenen Reichskanzlers zur besonderen Aufgabe gemacht bat. hebt, ohne cs zu wollen und in zweifellos nachgewiescner Nichtübereinstimmung mit den Intentionen des „Geschichten" selbst, den Grafen Eaprivi aus dem Sattel heraus, in dem er sich eben erst wieder fest zurecht gesetzt hat! TaS Beste tonimt aber noch, kaum ist nämlich Graf Eaprivi durch die beispiellose Ungeschick lichkeit der „Kölnischen" den Weg aller Minister gegangen, da er scheint auch schon die Letztere wieder auf der Bildstäche und mvauirt sich mit der harmloseste» Miene von der Welt über — das Gcbahrcn der mittelparteilichen Presse, die infolge des „sommer lichen Umsturzgcschreies" in dem „berechtigten, aber nebelhaften Wunsch nach einem grossen Heilmittel gegen die sozialen Wirren unserer Zell sich dem klerikal-konservativen Pürschgang auf das edle W.ld Eaprivi nngeschlossen habe." Natürlich, die „Köln. Ztg." ' Das mittelparteilichc Karnickel Offiziöse Presse. Hviiiachrichten. Bontvtt und .Hilssausschns;, Laudesanstalten, Wetterkunde, I Stadtverordnete»^»»!». Gerichtsverhandlungen. TageSgeschichtc. „Tannhäuser". streifenden Schreibereien Frieden gestiftet werden tonne. Etwas Aehnliches scheint die „Norddeutsche" thatsächlich anpniehinen. da sie schreibt: „Am ,ede» Fall ist mil der Königsbergcr Kaiserredc und solche» Auiwortcn die Bahn eröffnet, ans der ohne trübe ist es wieder einmal »ich hat angesangcn. „Das Die gegenwärtige seiner selbst und weih Presse scheint in der nicht wie. langen Ge nug wird zur Gcwikhcit, wenn man den neuesten Artikel der „Nordd. All«. Ztg." liest, der das Verhältnis; der Regierung zu der konservativen Partei behandelt. Entkleidet man das dem Artikel zu Grunde liegende dürftige Gedankcngerippe seines Bei werkes von verschnörkelten offiziösen Redensarten, >o crgicbt sich die Forderung, das; die konservative Partei, um wieder zweifellos regierungsfähig zu werden, auf die Geltendmachung einer starken persönlichen lieberzcuaung verzichten und sich ganz im Hclldvrff- ichcn Sinne entwickeln solle. Einen erfreulichen Anfang vieler Entwickelung sicht die „Norddeutsche" In der Thatsachc. dak die vslprcukllchc Abordnung des Bundes der Landivrrchc vor dcnr Kaiser vorgckoiiiincnc Ausschreitungen „auf das Schmerzlichste bedauert" und die „Verzeihung des Kaisers dafür mit allernnter- thänigslcin Tanke" angcnoinmcn hat. Indes, das ossiziösc Obcr- vrgan ist immer noch von Misstrauen beseelt. ES glaubt, diese loyalen Versicherungen der ostprcnkischcn Landwirthc auf Grund anderweitiger Uniständc mit einigen Fragezeichen umgeben zu müssen und deutet somit an, das; die berührte Lvualitätsknndgcb- »ng aewissermakcn de» verdächtigen Geruch falschen Weihrauchs a» sich trage. Das ist nicht mehr und nicht weniger alö eine herausfordernde Dnnunhcit und eine dumme .Her^isfordernng von > Seilen des offiziösen Blattes, die nicht verfehlen wird, in nuab bängigen deutsch-konservativen Kreisen recht böses Blnt zn machen Es gehört die ganze Beschränkhcit des offiziöse» (Standpunktes dazu, um zu glaube», datz nnt solchen, nahe an Verunglinipsnng Wetter: Wollig. I i„>< i, i«l Soimavens, rk. November Beimischung des Eindrucks zum .Heile des Vaterlandes und wahr lich nicht minder zum Nutzen der konservative» Partei das Friedens wert zn Staude kommen kann." Tic „trübe Beiinischung des Ein drucks" wird anssihlieklich von der offiziösen Presse leibst erzeugt. Auf ihre alchimistische Tbätigkeit ist der trübe Niederschlag in unserem öffeullichen Leben znrückznsührcn, der eine gemeinsame Politik der OrdnungSparteicn nicht zur Klärung tommen lassen will. Darin liegt die ernste Seile der offiziösen Quertreibereien. Die heutige ossiziösc Presse nimmt thatsächlich einen „Hauskncchts- staiidpunkl" ein. bei dem cs sich blos um Leistung und Gegenleist ung Handel! Das Offiziösen»»»» dient nicht geichlvisen der Re gierung, sondern einzelnen Mitglieder» der Regierung je nach Ge fallen »ud bunt durch einander. Ans der Vogelperspektive macht das ictzige Offiziösen»»»» den Eindruck eines Jahrmarktes zn Plundcrswcilern. bei dem Derjenige, der am meisten bietet, sei cs an Einflnk. Neuigkeiten oder an „Banrein", den offiziösen Plunder für sich ersteht. Von welcher hohen Auffassung des Prckdicnstcs diese offiziösen Jongleure getragen werden. vcnäth folgende Aus lassung der „Köln. Ztg.", deren indistrete Effenherzigleik schon bc denklich nabe an die Grenze des EnniSmnS hinanrückt: „Dw „Nordd. Allg. Ztg." hat, wie manche andere Blätter, die unzweck massige Einrichtung des Pflichtlcitartilels, den des Dienstes ewig gleichgestellte Uhr Tag für Tag verlangt, mögen die Ereignisse sich nun überstürzen oder mag die Langeweile ilire grauen Schwingen über alle Lande ansbrcitcu. Verkoppelt man das Drnckbedürfuik des Pslichtlcitartikcls mit einem arbcitSlnsligen. begabte», redegewandten Redakteur, der mit frischen Sinnen nach interessantem Stoff ansspäht und dabei zuweilen drc Rücksicht aus die Regierung aus den Augen verliert, w hat man eine wunder bare Gelegenheit geschaffen, um die Welt ab und zu durch An Achtung cmcS kleinen Unheils (!) zu erfreuen. Aber die unab hängigen Blätter sollten derartige erfrischende Episoden doch nicht tragischer nehmen, als sic es verdienen. Wenn es gilt, zur Re- gicrungsvolitik Stellung ru nehmen treten doch andere Erwäg ungen in den Vordergrund." Es sind recht nette „erfrischende" Episoden, die in ihren letzten Ausläufern zu einer Ministerkrisis mit allen ihren Folgen führen. Am bcmerkcuswerthesten ist aber der letzte Satz des obigen Eitats: „Wenn cS gilt, zur Rcgierungspvlitik Stellung zu nehmen, treten doch andekc Erwägungen in den Vordergrund." Nun, eben diese „anderen" Erwägungen soll die offiziöse Presse, wenn sie ihren Berus richtig erfasst, rechtzeitig und von vornherein zur Erörterung stellen und dadurch zu Gunsten der RegiernngSabsichtcn über zeugend auf die öffentliche Meinung wirken. Wenn sie statt dessen allerlei Privatmätzchen macht, die nicht zur Sache gehören und dabei sogar „die Rücksicht ans die Regierung aus den Augen per liert", io ist sie nicht werth, das; sie crislirt. Es ist daher auf richtig zu wünschen, das; sich die Nachricht bestätigen möge, der neue Reichskanzler wolle eine gründliche Umgestaltung des offiziösen PrekwesenS vornehmen, so, wie die Dinge auf diesem Gebiet letzt liegen, ist das Offiziösen»»»» nicht ein Hebel, sondern ein Hemmschuh für eine zielbewusste Regierung. wahre Friedensliebe des Tr ioiicsoienn na». -r.ie ,»aggen in oer Lwor »na ai» .'hisst. Im Mansion-House lprach der Lord-Major das ucrii der Bürgerschaft über den Tod des erhabene», -Herrschers aus. Die ganze Welt bedauere den Ver- F-crnichl'tib: und Acrnsprcch-Berlchtc vom N November. Berlin. Ter Kaiser, welcher gestern Abend ans Stettin in Potsdam wieder eingetrosseir war, kam heute Pormittag »ach Berlin und stattete dem russische» Boischafler, Grase» Schuwaloff einen einstündigeii kondoienzbesnch ab Später empfing derkaifcr im Schlosse den Reichskanzler Fürst Hohenlohe und den Staats sekretär Freihcrrn v. Marschall. — Mit dem Telegramm, welches dem dänischen Hose den Tod des Ezaren meldete, sandic Kaiser Nikolaus ll. gleichzeitig eine Depesche an den Kaiser Wilhelm — T ie Gerüchlc von einem beabsichtigte» Rücktritt des Iuslizministers von SchcUing werden offiziös als unbegründet bezeichnet. — Ter „Rcichsanzeigcr" schreibt: „Wie die „Berliner Neueste» Nachrichtcu" schreibe», ist der Neuen Zürcher Zeitung" von ihrem Berliner Korrespondenten die Mittheiluug gemacht worden, dak der Kaiser die Uebcrnalmic des Rcichskc»izlerpostc»s anfänglich einer iüngeren poliliichcu Persönlichkeit angebotcn habe, die zur Annahme der gedachten Stelle jedoch »ich! zu bewegen gewesen sei. Indem die „Berliner Neuesten Nachrichten" an diele der „Neue» Zürcher Zeitung" gemachte »nd von rhr weiter niisgest'oniicnc Mittheiluug die Veiiinlthimg knüpfen, das; die fragliche jüngere Persönlichkeit mir der Kricgsminislcr General p. Bronsart gewesen sein könnte, sind wir zn der Erklärung ermächtigt, dak diese Vermnttning der thntsächttcheii Begründung entbehrt. Dagegen erscheint die An nähme durchaus begründet, das; oie „Neue Zürcher Zeitung" das Opfer einer Mvstffikaiion gewesen ist." — Glcicbzcilig dcincntirt der „Rcichsanzeigcr" eine Anzahl durch die Tagespreise gegangene Mitlhcilnngcii militärischen Inhalis. darunter die, dak anläistich der 25. Wiederkehr des Scdantages säminttiche noch lebende Thcil- nehnier am Feldzüge 187071 eine Erinnerungsinedcnllc erhalten sollten. Berlin. Frau Tr. Kipper, die Wittwe des Leibarztes des abacdankten Kaffcrs von Brasilien, wird sich am 5. d. M. vor dem hiesigen Schwurgericht wegen eines Meineides zu verantworten haben, den ne in einer Klage wegen Ehclcheidung geleistet hat. — Eine gröbere Handwerkerversammluiig erklärte gestern Abend in einer Resolution die Beschränkung der Arbeitszeit in Bäckereien und Konditoreien, ohne die allerschwcrsten Schädigungen dieser Gewerbe, für undurchführbar. Jriedrichsruh. Wie der Hamburger Korrespondent anS sicherer Quelle erfährt, wird Fürst Bismarck am 6. d. M. Abends hier wieder eintreffcn. Pose». Aus Warschau wird gemeldet: Eine gestern Nach mittag hier cingegangcnc Depesche von dem Ableben des Ezaren hat cmen nicdcrschlagende» Eindruck hrrborgcbracht. Uebcrall sieht man Traiierflcigge». die Geschäfte wurden geschlossen, die Tages blättcr erscheinen mit Trauerrand * Paderborn. Heute Abend reist eine Abordnung von t Offizieren des Westfälischen Husaren Regiments Rr, 8, dessen Ehcf der Kaiser Nikolaus 11. von Rußland ist, zur Thcilnabmc an der Beisetzung des Kaisers Alexander »ach Rußland ab. München, Zu icincm gestrigen Namcusfestc hat derPrinz- rcgcnt Luitpold dem Maler Oberländer den Profcsiortitel und der Malerin Tina Blau die Ludwigsmedaille verliehe». — Dem Rcgirruugsvräsidentcu der Rheiupsalz v. Aubcr wurde der Titel Excrllciiz und dem Bäuerischen Gesandten am italieiiüchen .Hose Frcihrrrn v. PodcwilS das komthurlrcuz der Bayerischen Krone verliehen. Pest. -Hiesige Blättcr rühmen die verstorbenen Kaisers von Rußland. Die Tranrr des Haines Romanow läßt auch Ungarn nicht uuberührt. Tie uugariiche Nation habe ihn oft seines ReaicrimgStalc»tcS und seiner hervoc ragenden menschliche» Eigcufchastcn wegen hoch geschätzt und nehme an der Trauer des niffi'che» Volkes Aiilhett. Pari S. Die Biidgcttommissivn und die anderen zusammen berufenen Kommissionen der Kammer hoben ihre Sitzungen ziiui Zeichen der Trauer für den Ezaren ans. Ebenso haben der Kcö sationshof und der Appellhof ihre Verhandlungen heule fisti» Das Bureau des Gcncralrntbs der Seine, das zu diesem Zweck heule zusammen trat, sandte an die Kaiserin-Wittwe von Rußland eine kondvlcnzadreffe. Ter Miliiizipairath beschloß, ebcnsalls eine Adresse an die kaiserliche Familie und einen Kran; zn uberienden und hob sodann zum Zeichen der Trauer die Sitzung auf. N i z z a. Ans dem Bahnhof von Monte Carlo wollte sich ein „Elras" Triiienkuiig in dem Augenblicke, als er und feine Begleiterin, ein jilngcs Mädchen, verhaftet werden sollten, erschießen. Der an gebliche Gral war ein von der holländischen Behörde gesuchter Schwindler. Beide befinden sich in Hast und werden ausgeliefeit werden. P adna. In einem benachbarten Orte empörte sich die ganze Bevölkerung gegen die Gendarmen, die einen Ruhestörer verhaften wollten. Die Bauern erbrachen die Thürcn des Wirthshauies, in welchem sich die Gendarmen befanden. Ten Letzteren gelang es mir mit Mühe, sich i» Sicherheit zu bringen. Später wnrvcn viele Verhaftungen vorgenomiiien. L o i> d o n. In der nusiiche» Kapelle fand heute Nachmittag ein Dranergoilesdienst statt. Die Flaggen in der Stadt sind auf Halbmast gehisst. c? tiefste Bedauern aiisgettättcn -HerncherS ans. Tic ganze Inst des Sonveräns. dessen answäriige Politik weitreichend und allgewaltig gewesen sei. Ter Lord-Mciior erinnerte an den Besuch Kaiser Alexander s >ll. in der City von London vor seiner Thron besteigung, au die Verwaudtschasl mit der köliiglicheu Familie und sprach die Ueberzcligiuig ans, sie Kaiserin-Witlwc und die kaiser liche Familie würden in ihrer großen Bctrübniß Trost finden in der Bekimdima des Beileids, das nirgends aufrichtiger sei, alL str der City von London. Petersburg. Das „Journal de Petersbourg" schreibt an läßlich des Ablebens des Kaisers Alex-ander: „Das russische Volk verlor einen gi mit grciizeuloscr umgab. Ter M ^ I land auf eine hohe Stufe der nationalen Entwickelung, des Ge deihenS. des Ansehens und der Macht erhöhen. Das russische Volk wird Dank seiner Rcligiosstüt. Anhänglichkeit und Treue für die ruhmvolle Dimaslie mit ruhiger Energie in den Tagen der nationalen Prüfung Kraft finden, sich der Prüfung des Himmels zu untcrwerseii. Die Regierung des Kaisers Alexander ift mit goldenen Lettern i» der Geschichte verzeichnet. Der Schmerz Rußlands wird einen Wiederhall im Ausland finden, wo Alexander III. allgemein geachtet war als mächtiger Schützer dcS Weltfriedens" Pete r S b » r g. T ic Großfürsten Sergius und Alexis haben sich nach Algier begebe», wo der hochgradig liinaciitrankc ÄleriS Ansenthalt nehmen wird. Petersburg. Tic Nachricht von dem Hinscheiden des Ezaren wurde gestern Nachmittag gegen -l Uhr bei den höheren Slaatsinstitutcir und den Vankeii bekannt, verbreitete sich aber iinlcr der großen Brasse der Vebölternng verhültnißmäßig langsam. Zwischen » und 7 Uhr waren die Gerüchte über den Eintritt der Katastrophe noch so dunkel, daß viele Leute in die kaiserlichen Theater fuhren und hier erst durch de» Schluß der Theater Kunde von dem Hinscheiden des Kaisers erhielten. Ans den Bahnhöfen wurden die Bulletins » Ulir Abends angeschlagen. Ans dem Newski Prospekt war bis 8 Uhr noch das gewöhnliche Gefthäsls leben. Da ring die Polizei an, die Bulletins vom Tode des Ezaren zu vcrtticilen. Viele Geschäfte schlossen ioforl aus freien Stücken. Die Straßen waren bald wie aiisgcstorbc». Ter Schmerz der Bevölkerung drückte sich durch tiefes schweigen ans. Nur dadurch, daß Petersburg daiicgt, wie eine Todtenstadt, merkt man, daß etwas Furchtbares geschehen ist. Die Berliner Börse verlies sehr fest. Die kimdgebung des neuen Ezaren wirkte infolge ihres friedlichen Tones günstig ans die Kursbewegung: cs sanden bedeutende Deckungen und Mciiiniigskänfe. iiainenttich in Banken, statt. Die leitenden Banken gewannen meist gegen 2 Prozent. Tebr feste Stimmung nnd leb haste kanflnst bestand vorwiegend für fremde Renken, namciitlich stiegen Italiener und -lprozeniige russische Staatsrcnien. In zweiter Stnnde entwickelte sich auch in Mexikanern eine rasch steigende hafte kanflnst. auch fremde Anleihen waren »ehr bc paniere batten vorwiegend Knrsanfbesseriiiw Privatdi-skont IN- Prozent. Nachtzöfte icst A heiter. Nachmittag bedeckt, Siid-Lüdwesl-Wi» str-nkturt «>. «. cLckiiM tzrctn« 315°. Li- Bank 153.80. öomdaOon SS . paura 132.00. Uno. GI »eihe leb- 'Uällff,lD > ''chiicn. V »tag ttvievcns ocs Kapers euexauoer: „Das ruftyche Volt i guten, gerechten und gnädigen Monarchen, den cs loser Liebe, tiefster Verehrung und ewiger Dankbarkeit :r Mouarch bat in seiner Istährigcn Regierung Nnß- Bant 153.80. vomdarOcn 88 . vaina 132.00. —. Oiaiiemr —. Rcitlisaoirilic —. Türtcolcolc —. eil ei» L,- - - '' des bom voiiibardcii LiZ.75. geil > >S- cs Pwtoillc». iLchluP- Wetten per Noi'cmUSZlpetze». ' ' und sto : ocW ^ w ei» R.- Bcdi, Pari--. <3 Ui>r Noilim» Ncnic 103.13 ötaiicnir PorUKiiclc» 35.87. Türlci, L.47. >34 w. claatsbalm 783 75. >mstcrbam. 124. Noaacn vcr Mär-, 83 Per Mai 8- London. Vroduttcn Vcriklil. gicinder Actzc» anstelle»!' Uebriac Gctreik>eoiirii niista. oder ne!». Anockomineiii 'L Lcliwnnmcndcs Gelleide seiiei. — De»«: xauder. vertlicheS >«»«v Sächsisches. — In Vertretung Sr. Majestät des Königs dürfte uck Se. König!. Hoheit Prinz Friedrich August zu den Bepetziings fcisrlichkeitcn nach Petersburg begeben. — Sc. königl. Hoheit Prinz Friedrich August fuhr gestern Vonniltag ll Uhr in Begleitung seines Persönlichen Adiu kanten Herrn Rittmeister Ke» bei Sr. Exeellcnz dem russischen Miiiistcrresideiitcii Baron v. Mciigdeu vor. Hin aus Anlaß des Ablebens des Ezaren H» condvlircn. - Bei Ihrcii Köuigl Hoheiie» Prinz und Prinzes; Friedrich Augnst fand gestern Nachmittag halb 5 Uhr Faniilientasel statt. — Im strengsten Ineognito langten am Mittwoch mit den. Mittags-Schnellzuge Ihre Königl. Hoheiten Prinzessin