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Dresdner Nachrichten : 16.07.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188107161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-07
- Tag 1881-07-16
-
Monat
1881-07
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.07.1881
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Vrosävn 1881. «rickeiin ,«,»» srü»7Uhr I« der l»N«dftlo»: Marlcnstrahr >». »:t«nnemtnl«vrrll> »irrtcltthrlich L Mark bö PIge., durch dir Pv!l S Mark 7L Psae. »lumm. >0 Plae. °37000 «uflagr c Exempl. tzllr dirRückstabrriiiarsandlrrMa« »ulcrlplc macht sich dir »Irdaclto» nicht verbindlich. «„nonccii IUr uns »ct,mc„ an: Die Annoneen-Vurcaux d.chaal«»- P«t« » »««>«»! — «tn»»l« «»n«: — »au»« » «am».; — g«»oli»»>»»a«»; — «aller ln ÄörNh: - ck-d. «teft tn Maadeburg: — 2. U»«<k a- «». tn Halle: — Etrlner in Haindur» Unterhaltung,Geschäftsverkehr. Lör/enbericht,Fremdenliste. 2«. 6aUrMN8. Nnleraie werde» Marienstrate >7 kn- Nacht». !t Uly anaenammen, Lvnniag-r bib MittasdtLUHr. In Nensiadt nur an Wachenlagen: ar. iiluslergalie Nr. b bONachm.LNHr. — Dir kinjpailige Pclit.reilc kosler Id Psgc. Eingesandt na Psge. Eine Garantie tllr da» nächst- tägige Erlchcinen der Jnjcrate wird nicht gegeben. 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Vor-» st- ^iWeliliiM, Xsttstlo^u, Oüoitoii-^iiiuiltiiiu vlo. gratis. ^ ^Ixruvltvii, l'Urkinekv tzpeeiLUtiltvu O«N»K»»KI»Iv luNlt l llll '1'ulialc- UU(1 E'ij;arc.ttl!U-Padrilct:ii, Dreeckeu rli>s;ia I'rN8«rntr»gt«v Kt. «r. Li>7. Wifterniig vom lll. Juli: Barometer nach VStar Riisold, Wallstrabe >ä sAbdS.7 N.) 7t-7Mill.. seit gestern 4 Mill. gesallen. Ttierinometrogr. n. Rcainn.: Tcntv. nicdr. Temv. 12"W.. nächste Tcmv. 2:>/,"W. Lltd Wind. WottenioS. lAnSsichten für den 16. Juli: Znnächst Weiter dasselbe. Sonnabend, 16. Juli «eraniworiUcher Rcdacteur sllr Pylttlschks I>r. Emil Bieren in Ticodcn Vom Fels zum Meere! Während Kaiser Wilhelm von dem Schmerzenslager seiner erlauchten Gemahlin in Koblenz kommend und nach einem kurzen Aufentbalt auf der reizenden Bodensecinscl Mainau die gewohnte Straße über Lindau-Münchcn-Rosenhcim nach dein in den Salzburger Alpen idyllisch gelegenen, erfrischenden Gastein zieht, begrüßt Prinz Wilbclm an der Ostsee das zum Besuche eingetragene englische Panzcrgcschwader. Großvater und Enkel, Lindau und Kiel, schwäbisches Meer und Ostsee! Ten greisen deutschen Kaiser uinjubcltcn auf seiner Fahrt ins Hochland die allezeit reichstreucn, kernigen, echten deutschen Stämme der Allcmannen, Schwaben und Bayern; dem jugendlichen Prinzen, dem künftigen Träger der deutschen Kaiserkrone, riefen die nicht minder getreuen, mannhaften und nrdcutschcn Holseate», Friesen und Sachsen donncmde Hurrahs zu. Es ist für den Patrioten nur wohlthncnd, die verschiedenen Stämme Germaniens von gleichen Fmpulscn bewegt zu sehen. Fn der Eintracht der Söhne derselben Mutter, in ihrer Begeisterung für .Kaiser und Reich findet die Hoffnung auf eine gcdcibliche;sukunsl eine ihrer seftestenStichen. Halten wir Alles fern, was diese Eintracht zu stören vermöchte! Ter führende deutsche Staat, Preußen, verzichte, wie er es in den lebten Fahren gcthan, darauf, seine Macht auf Kosten seiner Bundesgenossen zu vergrößern und er wird an diesen die begeistertsten Mitstreiter für die Größe des Gcsammtrcichcs besitzen! Ter Sohn der deutschen Alpen und der Sohn der deutschen Mcerestüstcn haben, ihrer Abstammung, Denkart und Gesinnung zufolge, soviel Ge meinsames, daß eine Verständigung darüber, was dem Ganzen noththut, um sich der Herrschaft der Fremdlinge zu erwehren, kein Ding der Unmöglichkeit ist. ES ist heutzutage beinahe Mode ge worden, über deutsche Kundgebungen zu spotten. Das Aftermelt- bürgcrthnm, der fratzenhafte Kosmopolitismus machten das Voll beinahe an sich irre. National zu denken, erschien fast lächerlich, „inter national" sollte Alles werden. Dem gegenüber sind Kundgebungen »nvcrmischtcr deutscher Stämme, zu Ehren des deutschen Reiches, eine erquickliche Erscheinung. FedensallS wohnt ihnen größerer Werth inne, als den Trinksprüchen, die jetzt unter .Kanvucndvuuer auf der Rbede von Kiel gewechselt werden. Großbritannien hat nämlich sein Nord und Oilseegeschwader und einen Theil seiner Mittelmccrflölte aus Reisen und zu Besuchen geschickt. Das Letztere ankert soeben in Triest; der englische Admiral Seymonr und der österreichische Vieeadmiral Paner wechseln dabei allerhand höfliche Begrüßungsreden. Aehnlich im Norden. Acht große englische Widderschisse, die unter dem Kommando des Herzogs von Edinburgb mit 4M7 Offizieren und Mannschaften eine Ucbungsfnhrt in die 'Nordsee unternommen baben, dampften, nachdem sie den Russen in .Kronstadt einen Besuch abgcstattet, nun in den Kieler Hasen ein. Dalün baben sich die preußischen Prinzen Wilhelm und Heinrich der „Scesabrer", sonne der Vieeadmiral Bätsch begeben und es finden nun große Festivitäten statt. . Schießübungen, Fllnminationeu, Eonecrte, Bälle, Volks belustigungen aller Art stehen auf dem Programm. Tie englischen und deutschen Schiffe und Strandbnttericn begrüßen sich mit der Donnerstimme ihrer Salutschlisse und Aushissen aller Falmcn, Flaggen und Wimpel. Beim Galadincr bringen die deutschen Prinzen und der englische Herzog Toaste auf die Häupter der beiden Staaten aus, man bewillkommnet sich in deutscher wie englischer Sprache als stammverwandte Nationen und wünscht den beider seitigen Flotten besten Erfolg und glückliche Fabrt. Kurz, cs wird Nichts verabsäumt, was in solchen Fällen die internationale Gast freundschaft und Etiqucttc gebietet. Darüber hinaus haben aber diese Festlichkeiten kaum eine Bedeutung. England giebt mit diesen Flottcnbesuchen an den Küsten Oesterreichs, Rußlands und Deutsch lands bei allen drei Nationen seine maritime Visitenkarte ab. Aul die äußere Politik und die Beziehungen der Reiche untereinander baben diese Dinge nur einen sehr bescheidenen Einfluß. Hatten sie einen solchen, so müßte man cs auffällig finden, daß in Kronstadt die wechselseitigen Reden der Flotteuosfiziere viel herzlicher klangen, als inTricst und.Kicl. England wirbt viel heißer uni die Gunst Rußlands als um die Freundschaft Oesterreichs und Deutschlands. DaS Fantom einer Theilung der Weltherrschaft zwischen den beiden größten Reichen der Erde schwebt den Staatsmänncrn Ruß lands und Englands gleichmäßig vor und sic betrachten im Grunde des .Herzens jede dritte Macht, nenne sie sich Frankreich, oder Deutschland oder Oesterreich, die auch ihren Antbeil an dem über seeischen Besitz begehrt, als unbequemen Konkurrenten, den man fern zu halten habe. Verständigen sich Rußland und England namentlich über den Besitz Asiens und die Theilung der europäischen Türkei, so meinen Beide, die Ansprüche jedes Tritten abweisen zu können. Bei diesem Ealcul bat noch immer England den Kürzeren gezogen. Die russische Schlauheit und Macht erwies sich allemal stärker als Englands Reicht!»»». England mußte Hals über Kopf sein Heer aus Afghanistan zurückzieben und ruhig zuschen, wie vor Kurzem Rußland das Gebiet der Tckkc - Turkmenen als „Trans- kaspien" seinem Staatsvcrbandc einverlcibtc. General Skobelcsf hatte es erobert, trotzdem die Turkmenen von englischen Offizieren kommandirt waren, der Zar hatte dem englischen Botschafter ver sprochen, er würde seine Truppen unvermeilt zurückzichcn und nach kurzer Zeit war trotzdem die Einverleibung der Tckkc-Oase voll zogen. Nachdem England sogar Kandahar aufgegcbc». trennen bloü noch geringe 190 engl. Meilen das russische Reich von der Grenze Afghanistans. Nun rücken auch schon die Russen gegen Mcrw vor, so daß sich die Engländer in ihrem indischen Besitzstand arg bedrängt sehen. Denn Rußland bat jetzt eine vorzügliche Po sition erworben, von der cS aus jederzeit Britisch-Jndicn beunruhi gen kann, falls cs dies in seinen Fnteressen liegend erachtet. Fn dieser Roth nun bublt England um die Jreuudscbast der Russen. Diese sind viel zu gerieben, als daß sic da nicht die freundlichsten Zusicherungen ertbeilen sollten. Daher trieften auch in Kronstadt die Rede» der russischen Admirale von Wohlwollen gegen England und dieses, nicht belehrt, daß in Rußland selbst das Wort von allerhöchster Stelle nicht davor schützt, daß die Thatsachen das Gegentheil der Verheißungen bringen, nimmt diese Betheuerungen für haare Münze. Vielleicht wollten die Engländer den Russen imponiren, indem sie ihnen in Kronstadt einen stattlichen Theil ihrer Scestreitnincht vorsührten. Man kann dahingestellt sein lasse», ob das ihnen gelang, jedenfalls wird Rußland sich dadurch in seinem Vordringen nach dcr indischen Grenze Englands nicht hindern lagen, lins Deutschen streuen die schönen Worte dcr englischen Admirale keinen Sand in die Augen. Wir wissen, daß England nur mit Neid und Ungunst das Wachstbum unserer Flotte verfolgt. So aufrichtig wir Freundschaft mit der stammverwandlcn Nation der Britten zu halten beabsichtigen, so tan» uns das nicht abhaltcn, nach Begründung eines ausgedehnte» Kolonialbesitzes zu trachten. Mögen die Engländer an deilt Anblick unserer Fiotte und unseres ersten KriegsbasenS erkennen, daß Deutschland auch über die mari- timenMittelzu einerKolonisationspolitikversügt! (>o>I bvo, lKzlorcls! Ilm die .Klagen der spanischen Regierung wegen Schadenersatz loS zu werden, bewilligte der französische Minislerrnlb 2 Millionen Francs zur Unterstützung derjenigen spanischen Kolonisten in Oran, die durch die Sorglosigkeit der französischen Generäle bei Saida dem Uebersalle Bu-Amemas prcisgegeben worden waren. Auch erklärte sich Frankreich zu noch weiteren Geldopfern an spanische Kolonisten bereit und ließ die Ansprüche falle», die es bisher gegen Spanien erhob, weil in dem Karlistcnkricge viele französische Staats angehörige an Leben und Vermögen beschädigt worden waren. Tie belgische Fortschrittspartei bat einen Beweis von ziem licher Einsicht gegeben. Sie batte die sofortige Einführung des allgemeinen Stimmrechts begehrt; die Klerikalen stimmten ihr augenblicklich zu, in der stillen Hoffnung, daß die Macht der Geistlichkeit über Beichtstuhl und Weiber unter dem künftigen allgemeinen Stimmrecht eine klerikale Mehrbeit in die Kammer führen würde. Diese Gefahr öffnete aber der Fortschrittspartei die Augen; sie sab den Mißbrauch dieies Stimmrechts voraus und stimmte dem Minister zu, daß einstweilen noch diele Frage vertagt werde. Tic Ultramontaneu sind wülbend über die Feigheit der „Freimnurerlogenbölle, welche — in dieiem Tone schreibt man über Mitbürger! — ihre ganze befrackte und Blomentanaille aus das beiße Pflaster von Brüssel, Gent u. s. iv. zu speien" sich nicht ent schließen wollte. Die Sullansmörder sollen also doch begnadigt weiden. Einst weilen zeigen zwei von ihnen, Midbat und dcr noch gar nicht ver- urlbeilte Mebemed Ruicbdi, bereits Spuren von „Geistesstörung". „Eiumülbig und begeistert" bat die bulgarische Nntionalver sammluug dem Fürsten Alerander die bulgarische Versagung ins Haus geschlachtet. Es mag nicht viel an dieser 'Versagung liegen, die ein setzr unglückUches Machwerk war, und die bulgarischen Ra dikalen — zum Tbeil Gesinnungsgenossen der russischen Nihilisten — find nicht Leute, für die nur schwärmen. 'Aber traurig bleibt das Ganze doch. Fn einem jungen, erst seit wenigen Fahren von der Barbarenherrschast befreiten Lande soll nicht der Same der Rechtsverachtung ausgestreut werden. Neueste Telegramme ver..TreSk»ner Naktir."voin 1.',. Juli. Berlin. Dcr Kaiser ist beute s >«> llbr in 'Wildbad Gastein eingctroffen. Gras Hatzseldt war am Dienstag aus Einladung des Fürsten Bismarck in Kiisnigen und bat mit demselben mehrfach eonferirt. Heute Abend kehrt der Gras nach hier zurück und geht dann in ein Bad, da seine Gesundli. il am Bosporus gelitten hat. Par i s. Oberst Brunelture erreichte die NachhutBu Amcma's, welcher nach Süden zu die Flucht ergriff, ohne seine Todlen und Verwundeten nuszubebeu. Die Verfolgung wird lebhaft fortge setzt. Die Streitkräfte Bu-Amema's werde» auf löOU Berittene und 1200 Mann Fnsanterie geschätzt. Washington. Die täglichen Fieberer>cbeinuugcn im Be finden Garfields werden immer kürzer und weniger heftig als an den vorhergehenden Tagen. Ei» Verhör mit Guiteau ergab, daß derselbe vorher einen Kursus im Pistolenschießen genommen und erst lange Zeit alle Bewegungen Garfields beobachlete, so daß das Verbrechen unter Umständen erfolgte, welche auf größten'Vorbedacht und Ueberleguug schließen lasten. Berliner Börse. Angesichts des knappen GcldstaudcS lag daS Geschäft ziclulich still, obgleich die Haltung fest war und die Emme anzogeu. Vor Ende der ersten Börscnhälste ermäßigten sich die Eourse der spekulativen Papiere etwas, blieben jedoch immer über gestrigem Niveau. Ereditaklien iU1G- 2lst->, l Mark besser, reckst scsi. Franzosen 626 2F.>--2G, I Mark höher, angeboteu. Lom barden 218—7G, 1',» Mark höher, sehr still. Banken meist höher, aber nur Diseouto etwas belebt. Von den per Eaffa ge bandelten notiren u. A. höher Lcipz. Tisconto kl ProeO, erächs. Bank, Leipz. Eredit und Dresdner. Montanwerthe günstig beein flußt durch höhere Glasgow-Notirungen und bessere Nachrichten aus Bergwerksdistriklen. Dortmunder und Laura wesentlich höher. Von Bahnen batten die Ultimo-Papiere große Abschlüsse. Eassa Bahnen dagegen still. Fndustrien ohne Leben, nur Pferdebahnen beachtet. Deutsche Fonds und Prioritäten recht fest, ebenso österreichische. Ausländische Fonds lustlos. Lokales mid Sächsisches. — Gestern Mittag besuchte F. Nt. die König! n die Kunst ausstellung auf der Brülilsche» Terrasse. — Der prakt. Arzt l)r. mvcl. Ebalybnus in Dresden er hielt das Ritterkreuz 1. Klasse vom Albrechtsorden. — Sc. Erc. dcr Herr Staalsministcr v. Gerber bat eine vier- wöchentliche Erholung s r eise nngetrctcn. — Die Oberaufsicht über die in der Ausführung begriffenen Bauten in den Königlichen Schlössern ist einstweilen dem Archi tekten R um p c lt übertragen worden; die Besetzung der durch Krüger's Tod erledigten Hosbaumeisierstelle crtolgt erst später. Fm wichsten Fahre soll ein Umbau rcsp. die Modernisirung einiger Säle im König!. Rcsidcirzschlosse vorqcnommcn werden. — Der Umbau des alten Galcriegcbändcs ln daö Museum Fobanncuin ist nicht, wie man uns ncnllch berickstete, das Werk dcö Herr» Eoibauratl) Krüger, finiter» des Obcriantbaumciitcr Hacnel gewesen »nt zwar kessen alleiniges und letztes Werk. — Beliiabc hätte dcr Landtag einen klerikalen Abgeordneten erhalten. Fm ländlichen Walstkrcile Reichenau Oklritz war dcr Rlttcrglitödciitzcr kir. Ptettter» Vicepräfidcut der 2. .Kammer, seitens der Liberalen, »nd wegen seiner maßrollen Haltung auch von de» .Kvnscrvaiibcn alifgeistcllk worden, ^n aller Ltlllc hallen jedoch die .Klerikalen ln der Perlon des Herrn Gntke einen Gegner auigeklellt. »nd da tür diesen die I» jenem Wahlkreise zahlreichen .Katholiken geschlossen stiminle», so erlgngle k)r. Ptciffcr »nr 24 Skimmcn mehr als dieser. — Von der Wahlagitation im Dresdner Landkreise geben uns mehrere Zuschrüste» ein anschauliches Büd. Der.Kandidat Bcbcl delried seine Wahl persönlich. Seit Sonntag Mittag war er i» Löbtau und seine Partei war äußerst rührig; nicht minder aber die Gegenpartei. Dle Ortsjolizei felgte Bebel'n ans Schritt und Tritt und nach allen Restaurationen, um die Improvisation bv» Volksversammlungen und Ansprachen zu Verbindern. Die in nächtlicher Stunde angcklcbten rothen Walst- antruie tür Bcbcl wurte» sämmtlich cntiernt oder überklebt und die gleichfalls in dcr Nacht tcansparentartig hoch an die Ebaussce- bciuinc auigehangenen rotbe» Plakate wurde» irüh ver nichtet, so daß am Morgen der Wahl nicht ei» einziges rotbcS Blatt zu sehen war. Die Orbnungspartel gab denn auch mehr Stimme» ab als daS letzte Mal; leider wurte in der letzten Minute ein .Nonturrcnzkanditak, dcr gar keine Aussicht hatte, durchzndrinqcn, amgcsteltt, so baß nur eine unnöthige Ltimmen- zcrsplitlerung erzielt wurde. Doch hat die OrdnungStortet In Löbtau a» Selbstvertrauen gewonnen und wird bet der Reichs- tagöwahl entschlossen ans die Mcmnr treten. Rechts der Elbe betrieb Liebknecht aut's Eifiigstc die Wahl keincs Freundes Bebel; naincnllich hakte er sichKötzscheubrora alSHauptguarticr ausgesucht; doch hatte er nicht viel Erfolg. — Die Frage der Wahlsäbigteit des Hcnn Drechsler August Bebel bat dem Publikum unwillkürlich Einblick in die Geschäfts- Verhältnisse dieses bei seinen Gesinnungsgenossen in so hohem 'An sehen stehenden Agitators gewahrt. Herr Bebel hat, aus welchem Grunde - kau» mau uncrörtcrt lassen, eine nach Außen hin getrennte Geldwirthschast mit feiner Ehefrau eingerichtet. Dieselbe ist als Besitzerin des Grundstücks, worin die Firma Fsleib u. Bcbcl ihre Fabrik betreibt, eingetragen und zahlt als solche Grundsteuer. 'Außerdem ist Frau Bebel Mitinhaberin dieser Firma, bei dcr ihr Mann als Prokurist nngcsustlt ist — eine Stelle, von deren Gehalt die Eintoimnenstener in Höbe von 17 Mark zu zahlen ist. Als Grundstücksbesitzerin und Geschästsaitthcilsinhaherin zahlt aber Frau Bebel weit über Bi Nt. Slaatssteuer, die ibrcm Ehegatten bei dcr Wahl mit angcrechnct werden, so daß also der für das passive Wahlrecht geforderte Eenius von !/>M. erheblich überschritten wird. Hierbei sei erwähnt, daß die Firma Fsleib u. Bebel auf der Fn- dustrie Ausstellung zu Haste für ihre Horukliukeu die silberne Me daille erhalten bat. — Die Disiriktionsüöiiiercuz tcö Amtsbezirkes Löbau sortert tic gelammte sächsische Lchrcrichait ank, Stellung zu tcr Frage zu nehmen: Ist tas Enilassungszeiigiilsi eines FortblltungS- schülcrö eine öffentliche Urkunde oder nickst- Die Veran lassung zu ticier Frage ist die Aniangs Mai k. I. von der Strafkammer in Bautzen erkannte Freisprechung eines Dienst herr», der im Verein mit seinem Dienttinngeii ani dessen Ent- lassuugszcugnlß aus der Fortbildungsschule tas Datum weg» ratfist und verändert balle und deshalb kämmt diesem rer Ur kundenfälschung augekiagk war. Die Straikammer erblickte in dem Zcugmß weder eine öffentliche noch eine Pribaturkunde — und nun meint mau in den dortigen betreffenden.Krciic», dadurch werte dein Aniebcn der Fortbildungsschulen geschadet und die schon vorbandcne Gleichgültigkeit gegen dieselben nur gcmcbrt. — Morgen i Sonntaql Nachmittags 4 Ubr findet, wie schon erwähnt, das erste Begräbnis; ans dein F ohannessrredhof zu Tolkewitz, verbunden mit der Einweihung der Parentationsbatle statt. Zn diesem Bebufe ist bereits gestern früh die Leiche des 27 Fahre alten Scknimetzers Friedrich Theodor Dietze mit dem guten Rarhs-Säulenleickemvagen nach dem zukünftigen Hanplkirchbof dcr Residenz überführt worden. — Der gestern nnler Vorsitz des Herrn Amtsbanvanamr Ur. Schmidt slattgefimdene Bezirkstag der König!. 'Amtshanpt- mannschasl Dresden Ailstodt genelunigke den bereils in den Ver handlungen des Bezirksausschusses der 'Amkshanptmannschast Dres den Neustadt gedachten Ankauf zweier in Saalhameuer Flur befind licher Güter zur Errichtung eiucr Bezirksaustatt, welche zunächst zu Koneltiouszwecken dieucu sollte, sowie den wegen Mitzbcnutzuug derselben Seitens der Amtshauptinauuschast Dresden-Neustadt ab- zuschließcudeu Vertrag. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Herr Vorsitzende des Ablebens des Herrn Bürgermeister Ruffini in Tharandt, dessen Andenken die 'Versammlung durch Erheben von den Plätzen ehrte. Weiler beschäftigte sich dcr Bezirkstag mit der Verwiltigung von anßerordenttichen Wegchaumtterslütznngcn an die durch Hochwasser geschädigten Gemeinden Tharandt, Niedcrhäslich, Teuben und Zaiikerodc. Dcr Schaden beträgt: in Niederbäslich siir die Gemeinde 10,878 M., für Private 60.642 M.; in Tharandt für die Gemeinde 26,000 M',, für Private ea. 69,000 M.: kür die Gemeinde Deuben ea. 6910 M., für dortige Private 27,200 Ac'.-. für die Gemeinde Zauterode 1120 M, für Private 2260 M. Seitens des Bezirksausschusses war s. Z. vorgeschlngcn worden, für gedachte vier Gemeinden zusammen 20M Mark aus Bczirksmitteln zu gewähren, und zwar: für Niedcrhäslich 1200 Nt., sür Tharandt 1200 M-, für Deuben 200 M-, sür Zauterode 200 M. Dcr Gemcindcvorstand von Deuben befürwortet auf das Wärmste eine Erhöhung des Bei trags sür Deuben, welches durch seine Kirchen- und Schnlverhältnisse schwere Lasten zu tragen habe und dessen Einwohnerschaft meist aus unbemittelten Leuten bestände. Ein von anderer Seite ge stellter Antrag, außer de» vorgescblagenen 2tz>00 M. noch 2000 M. zu bewilligen, fand keine Unterstützung, nachdem geltend gemacht worden war. daß man mit Rücksicht darauf, daß das Bczirks- vermöge» bei der Möglichkeit, das; jeder Tag ähnliche Kalamitäten bringen tonne, nicht zu sehr geschwächt werden möge. Schließlich einigle man sich dal,in, Tharandt, dcr bestsffuirten Ortschaft der in Rede stellenden Gemeinden, 1000 M., Niederbäslich 1200 M-, Deuben üoo M. und Zauterode 200 M. ;» gewähren. ES folgte noch die Wahl eines neuen Bürgermeisters für Tharandt und ent fielen 24 Stimmen auf den mit diesem Amte bereits rntcrimistisch betrauten Herrn I)r. mock. BuRaun in Tharandt; Herr Bürger» mcistcr vr. Keller in Rabenau erhielt 2 Stimme». „ — Der hiesige Schuhmacher Franz Samucl Fort bat das Prä dikat „Hofschuhmacher F. K. H. dcr Großherzig», von Mecklcnburg- Slrelitz". der Pianosoilesabrikalit Fuliuü Feurich i» Leipzig das eines „Kgl. Hofiuanofi'rfi Fabrikanten" erhalten. — Am 2. August e. iverdcu es 25 Fahre, daß Herr Pastor Alfred Krelschmar als Pfarrer der Loschwitzcr Kirchcngemcinde amtirt. Die allgemeine Hochachtung und Liebe, die sich dcr würdige Manu in diesem V i crt e I j a l, rh u u d c r t erworben, soll durch eine entsprechende Eluengabc zum Ausdruck kommen, während bei dem nuspruchSIoien Sinne des Herrn Pastors von einer öffentlichen Feierlichkeit abgesehen werden soll. - Bei der gestern Morgen 9 Ubr stattgcfundcncn Probe» fahrt der Pfcrdebahnliiiic Aibcrtplatz Bischossweg nahmen außer den Herren Ltadträthcn Grabowsty und Hendel, K. Polizcibaupt»
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