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Dresdner Nachrichten : 01.08.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188108011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-08
- Tag 1881-08-01
-
Monat
1881-08
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.08.1881
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vrosäon 1881. Sri« et»» ittz Uik tritt, 7 Uhr tt« Irr »u-edllinn: Mnlienstrnhe I». 7>>»»uk»!kul^re>« «ii-rtcljihrllch L Marl bSPIge., dnnl, die Volt 2 Mark "btz-j)«. «lunim. la Psg«. „S7V00 »ufla,e» tixempl. tztlr tieSIIilkaalkkinaetandterM»« milcrtxic nw»t sich die «edarli-a nicht verbindlich. «mroncen für un» nehmen an: Die Annonce».Burcaur v Hackl«». stein » vo«le«: — «u»»Is ««Ne: - Laude » «am».:- I,>>>«»»,„dank, — «ave» l>, iüorlih: — m«d. Mi«- in Mandedurg: — I. «arck ch <«. t» Halte: — Steiner in Hamburg. Tageblatt für MM, Unterhaltung,Geschäftsverkehr. Lür/enbericht, Fremdenliste. 26. .Inllrxanx. Anteratc Iverde» Marienllraße >3 d,s Rach»,. » Uhl anaenomme». Sonniago bi» MillagrlL llhr. I» Ncusiadi nur an Wochentagen: gr. ttiosiergaiie Nr. b dio Nachm. NUHr. — T:e cinivailigc Pemreilr koftct IS Psgc. lkingciandl M> Plge. Eine Garantie lür das nächst, tägige lirichkinen der Jnjerate wird «i cht gegeben. Anrwärlige Annoncen» Austräge von unbelannien chcn-ncn iniertren wir nur gegen Prannincra»»»- Zahluttgdurch Briesmarkr» oder Ponetnzahinng. Acht Liibcn losten IS Psg. Jttierälc iur die Montags, kiuntiucr oder »ach eincin gestlage die Petiljciie vv Ps. 25 Lnskbo§en unä 25 Louverts, vn^Itsolivs L'ornudt. mit ttonogrammsn <2 bvlivdlgo liuodstadon, vorsodlunkvn), vorpaekt i» oinom olonnntou Oarton, l Llarlc. — (Insor » Lortimcmt kostotit au» 312 vorscliiockonon hlonogvamman. « Lopliioiistr»»8o IjjU'KOU 88IINV» Lopkionstrasso « M Lolllia»» an Sei. «a pd l»olr Irel, «- V»pI«8vrIv-FU»nut»«tur ^ LartmsLü L Laam, 8«I»I«8ee-8«i'«ei8« L7, vis-ä-vis 60m Lüiiigl. Letiloss. LiLcuis l-nbrikation unsoinr Artikel j„> grössten blassstLbo unä ein in allen 8tüclcen volllccimmein^IIersv-IIuiigsverlaltton lassen uns hinsiedtlieti ^uscraick un»t billigen l'rviscm selbst ^ I>ei kleinsten INnküuten aussorgoseöknliok« Vortkell« bieten. ff! 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Gambetta l»nt wästrend der Wablpcriodc direkt die politische Leitung des Journals „Republiguc sraneaisc" überuom- »icn. — Der Tmstmü wütliet unter den srnuzösischen Truppen in Süd-Algier und Tunis. — Ter Admiral erachtet es für notluven dig, daß sich ein Geschwader vor Zarziü begebe, um von da aus die Situation der selir feindseligen Grcuzpuutte zu ersorschen. W a sl>i ngto n. ')!ach einem beute auSgcgebcnen Bulletin war das Befinden des Präsidenten Garsield am verflossenen Tage ein vorzügliches, derselbe liat kräftigere 'Nahrung zu sich genommen und wird seine Heilung von den Aerzten nunmehr als nahezu gesichert angesebcn. Now-?>ol k, M. Luit. Mcitl — D. — C. Mais (olli wiLStl) Li) (L. Fracht 4'/^. L. Nolher Aiuterweizcn 1 D. 26 (5. Dresden. 1. August. — Nach einer sehr sorgfältigen Zusammenstellung der „Tranks. Zeitung" sind bei den letzten L n n d t n g S w a b I e n in Sachten für konservative Abgeordnete 21 ,:H!, für wrtschrittlichc 7>'!V, für nationalliberale t>Il»2, fiir sozialistische 340^, für einen Sorben- wcndcn 1157 und ü3l unl>estimmbare Stimmzettel abgegeben worden. Die .zlonservaiiven haben in der künftigen .stnmmer 47 Sitze innc <l7 städtische und 32 ländliche); die Nationnlliberalen tti, darunter 13 städtische; die Tortschrittspartei 17 <9 städtische und 3 tänoliche) ; die Sozialisten haben 4 ländliche Wahlkreise. Der Beruwstellung nach vertheilen sich die M 2lbgeorduete auf 4 Staatsbeamte, 7 Bürgermeister und Stadträtbc, 1 Professor und I Schuldircetor, i! Advokaten, 1 Schriftsteller, 1 (peiisionirterl Hauptmaiin, 1 Architekt, 2 Bnnkdircktore», je 2 .Handclökammersekretärc, .ztausleutc und Nenlierü, 17 Fabrikanten, 4 .Haudmrrler und 31 istutobcsitzer. Von Letzteren sind 24 konservativ; dasselbe sind auch alle Staatsbeamten und Lcbrer, sowie ii Tabriknnten. — In der nächsten Zeit begebt der lN'hcimerath v. Koerncr sein TOjährigeü Tienstjubiläum und Herr GciicralftantSaiiwatt 1)r. ».Schwarze das 25jährige Jubiläum seiner Beförderung als Gciieralstaatsamvalt. — Nach osficiöser Auslassung haben sich die Jinanz- ertrüge im sächsischen Staatshaushalt nicht günstig gestaltet, be sonders weil die Einnahmen auf den Staatsbahncu sich nicht in der Weise vermehrt haben, als man erwartet bat: der TOprocentigc Zuschlag zur Einkommensteuer kann daher leider nicht Wegfällen. — Wenn die Reichs-Justiz-Gesetzgebung nicht in alle» Punkten Das erschöpfend getroffen hat, was ilirc Schöpfer zum Wohle des Volkes redlich wollten, wenn bezüglich einzelner Prozesgormen, be züglich der Prozcstkostcn und bezüglich der und jener Einzelheiten im .striminalversahren sich Konsequenzen ergaben, die mehr oder minder beachtliche Bedenken wnchgeristen haben, so giebt cs doch eine Institution, die sich wie ein Lelzwcig über die starren Stein- tafcln des Gesetzes legt, in denen Schatten aus diesen kalten Stcin- taseln sogar die Blume der Versöhnung emporblübeu kann — wir meinen die Institution der TricdenSrichte r. Wie weitgreifend dieselbe ist, mag nur ein Beispiel, welches uns zufällig bekannt ward, belegen. Vor dem Friedensrichter in Löbtau wurden im letzt- vergangenen Halbjahre 8-7 Termine in Privatklagsachen abgehalten, von denen nur 18 nicht zu einer Vcrsölmung führten und !14 Vcr- gieichstcrminc (in der Mehrzahl Miethstreitigkeiten und Jorderuiigen), von denen nur 13 olmc Vergleich endeten. Das eine Beiipiel genügt; es wird sich aller Lrten ähnlich - bis aus andere Zahlen— ergeben. Welch ein schönes Resultat! In so vielen Fällen anstatt der ProzestfUhrung, die viel Geld kostet und nur zu bäufig Familicn- Feindschaften erzeugt, oder gar der strafrichterlicheu Aburtheiluug wegen einer Beleidigung, die wiederum Hast und Verbitterung in den meisten Fällen liervorliingen must — wird Eintracht, Friede erzielt! — Wenn man das Gute, waö da bewirkt und das Böse, was da vermieden wird, in Zahlen darzustcllcn vermöchte, man würde gnin sicher austerordentlich hohe erreichen. Weise und wohl meinende L-taatsanwälte oder Gerichts»orstände werden daher auch immer, was nur irgend nach dem Gcsetzcslaut zunächst vor den Friedensrichter verwiesen werden kann, dahin verweisen; wo es an ders sein sollte, da — ist es nicht gut. — Nachdem am Mittwoch Abend in Halle Herr Hofprcdiger Stöcker einen Vortrag gehalten, commersirte der dortige „Deutsch- Nationale Stiidcntcnvercin" (Antisemiten) und sandte dabei an Fürst Bismarck telegraphisch „untertbänigen Gruh und den Schwur der Treue zu Kaiser und Reich." Der Fürst antwortete aus Kil- singcn: „Herzlichen Dank für den deutschen Grub und Ausdruck der Treue für Kaiser und Reich, welche ein festes Band zwischen uns und, so Gott will, immer weiteren Kreisen im Lande bildet. Die deutschen Universitäten haben in schweren Zeiten die Continuität des nationalen Gedankens erhalten. Sie werden auch die Träger seiner Zukunft sein, von Bisinar ck." — Bei den Preisconcerten der Militärkapellen in der Ausstellung in Halle erhielt den 1. Preis das Musikchor des 26., den 2. das dcö 96., den 3. das des 66., und den 4. das des 36. Regiments. — Drei langjährigen Beamten derSächsisch-Böhmischcn Dampf schi s f s a h r t s - G c > e l l s ch a s t, und zwar den Herren Schifss- haumcistcr Tobias, Obermaschincnnieister Stealich und Kapitain Tlneme wurde gestern Vormittag aus Anlast ihrer dreistigjährigen Dienstzeit bei genannter Gesellschaft eine ebenso unerwartete, als cbrcnde Auszeichnung. Atü die drei Männer auf Einladung ihres Direktoriums kurz vor ll Uhr ans dem au der Apparcille vor Anker liegenden Schiffe „Meisten" sich eingestellt hatten, fanden sic daselbst sämmtliche Mitglieder des Vcrwaltiinasrathcs, gegen 50 zufällig dienstfreie Beamte mit dem Direktor Röhrig an der Spitze versammelt, woraufHcrrAintühauptmann v. Metzsch mästen und ihnen im Aufträge Sr. Maj. des Königs unter feierlicher Ansprache das allgemeine Ehrenzeichen für langjährige, treue und erspricstliche ^ Dienste überreichte. Die drei Herren waren aufs Angenehmste ^ überrascht von der ehrenden Auszeichnung durch ihren geliebten: LandeShcrrn. — Polizeibericht. Am Terrasscnthorc wurde Donnerstag Abend ein in Plauen bei Dresden wohnhafter Maurer von einer Droschke überfahren. Der Mann erlitt eine bedeutende Luctsch- wundc am rechten Unterschenkel und mußte deshalb in daü Stadt- krankcnhauü gebracht werden. — In der Nähe der sogen. Schuster- Häuser wurde Sonnabend Nachmittag der Leichnam eines Mannes aus der Elbe gezogen. — Auch die in der Nacht zum Sonntag von Polizei-Exekutiv- Organen vorgenomme« Razzia auf in hiesiger Stadt sich lieder lich dcrumtrcibcndc Personen hat einen bedeutenden Erfolg gehabt. Es wurden 25 dergleichen nusgegrisfcii. — Rache üdcr's Grab. Ein Deutscher, welcher vor 36 Jahren nach Amerika ausqewandert war und daselbst ein Vermöaen von mehr als zwei Millionen Dollars erworben bat, ist kürzlich zu Blanmiustcr (Illinois) gestorben. Zu seinem Universalerben hat derselbe einen alten Freund in dcr Hcimath eingesetzt, der ihm seine Frau entführte und dadurch die Ursache der Auswanderung gewor den war; daS Testament knüpft an dieses Vermächtiiiß jedoch die Bedingung, daß der Legatar Zeit seines Lebens einen hochrotsten Lcibrock, himmelblaue Pantalons und ein zeisiggrüueS Gilet nach dem Schnitt 1820 tragen, sowie bei Spaziergängen eine gelbe Narrenkappe mit zwölf schellen nussetzcii müsse. Diese Rache ist in der Timt raffinirt. Nimmt der Legatar das Vermächtnis) an, jo ist er Zeit seines Lebens dem öffentlichen Spotte ausgcsetzt, wo nicht, hat er täglich Gardinenpredigten seiner Frau und seiner Kinder nuszusteheu und härmt sich wolil selbst darüber, dast er ein solches Vermögen verliert. In zwei Monaten must der arme Millioncu- erbe seinen schweren Entschluß dem amerikanischen Gericht be kannt gebe». — Am lO., 11. und 12. September soll in Lommatzsch eine laudwirthschastliche Ausstellung stattsiudcn. — In der Nacht zum Freitag wurde in Zwickau — aus nickt gemeldeten Gründen — ein Herr festgcnommen, der sic!, für einen ehemaligen österreichischen Dfficier nusgab und erzählte, in Ungarn habe man ihn wegen seiner offen ausgesprochenen Vor liebe für deutsche Verhältnisse in eine Irrenanstalt gesteckt. Es hat sich kerausgestellt, dast er wirklich ist, was er zu sein behauptet und wirklich vor 14 Tagen aus einer Militärheilaiistalt Ungarns ent wichen ist. Der Unglückliche, der mehrere Feldzüge mit Auszeich nung »litgcmacht, leidet an Verfolgungswahn. — In Frnnzcnübad, in einem Hause nahe der Talz- gnclleiipromeuavc, schost am Montag ein Kellner ein Stubenmäd chen — seine ebemalige Geliebte — aus der Treppe nieder. Er wurde zwar sofort von Leuten gefaßt, behielt aber noch Zeit, sich selbst einen Schuß bcizubringen, an welchem er nach kurzer Zeit verschied. — Ein I tjähriges Mädchen aus Gorbitz, welches schon Dicnst- magdü-Dicnst in O b erh ermLd o rf verrichtete, mußte vor eini gen Tagen diesen Dienst verlassen, weil cs demnächst — Mutter werden wird. — In M eisten wird in den nächsten Tagen der melir- crwälmte, aus Staatsmitteln unterhalb der Albrcchtsburg erbaute mittelalterliche Äurgkcller eröffnet. — Von der Gendarmerie wurde am 26. v. M. der 15 Jahre alte Ernst Hummel von Ni u tzschcn, weit er sich eines Verbrechens gegen die Sittlichkeit schuldig gemacht hat, verhaktet. — In Saubach bei Ktipphaujon wurde am 28. v. M. der Maurer Müller aus Klipphauscn ertrunken aufgcsuuvcii. Es soll Verunglückung liier vorliegcn. — In Reicheubraud wurde durch das Schcuwerden zweier Pferde vor einem leeren Sandwagcn auch das Pferd des einem Schieferdecker aus Meerane gehörenden Kutschwagens scheu. In letzterem saßen aber ganz allein drei Kinder. Zum Glück vermochten sic, während das Pferd dahin raste, nacheinander aus dem Wagen zu springen, wobei sich nur zwei leichte Beschädigungen zuzogeu. — Selbstmorde. Der in letzter Zeit von der Polizei wegen verübter Betrügereien gesuchte Architekt und Bnuuntcrnebmer Gustav Keil aus Plauen bat sich am Donnerstag in Schönau bei Treuen erhängt. Denselben Tod gaben sich m Augustusberg der 60jährige Auszügler Lippmann, und in Greifenhain der erst Ikijähr. Gutsbesttzersiohn Julius Schramm; Beide sollen in Schwermuth gehandelt haben. In einem Teiche in Burkhardtswaldc bei Wils druff ertränkte sich der 63jährigc Schafknccht Koch wegen körper licher Leiden und Eristenzsorgen. ElbvSbe i» Dresden. 31. Juli, Mittags: 108 Eent. unter 0. Briefkasten Armer Familienvater. „Vor etlichen Monaten war ich durch traurige Fälle in der Familie gezwungen, 2 Ringe bei einem hiesigen Pfandleiher zu versetzen für 9 Mk. Nach er folgter Aufforderung seiten des PsandvcrleiherS war cs mir ob meiner trüben Lage nicht möglich, die Ringe zu prolongircn oder einzulöscn. Must mir der Pfandleiher, welcher die Ringe frei händig für 22 Mk. verkaufte, den überschiestcndcn Betrag nach Ab zug seiner Zinsen zurückerstatteii? Darf dieser, wie ich vom Käufer der Ringe zufällig erfahren habe, meinen Namen neunen, zumal dieser, wie der Pfandleiher wußte, ein Untergebener von mir ist?" — Den Uebcrschuß, der sich nach Abzug des Pfandschillings und der Zinsen ergeben hat, must Ihnen allerdings der betr, Pfand leiher aushändigen, denn er hat Ihnen seinerzeit nur soviel auf das Pfand gegeben, als cs ihm wcrtk war: Ihren Namen braucht er nicht zu verschweigen, wenn cs ihm das Zartgefühl nicht ge bietet. Sic brauchen sich durchaus nicht zu schämen; Unglück wächst auch auf anständigem Boden. F. Richter, H... bch. Infolge der mangelhaften Ein richtung auf dem Bahnhöfe Niedersedlitz, auf welchem zu beiden Seiten ein- und ausgcsticgcn wird, auch ein genügender Wagen- Halteplatz nicht vorhanden ist, kam cs vor, dast auf der nur ea. 5 Meter breiten Babnhofstrastc mitunter 5—6 Geschirre, außer dem Omnibus, oftmals vr Stunde lang aus die ankommenden Züge wartend, hielten und sich auf beiden Seiten vor dem Ucbergange aufstclltcn, wodurch der Verkehr auf diesem Trakte gänzlich gehemmt wurde und wiederholt darüber Beschwerde geführt worden ist. Ter Gemeinderath sah sich demnach veranlaßt, unter Zustimmung der König!. Amtshauptinannschaft dieses Halten ans dem Trakte bei 10 Mark Strafe zu verbieten. Es wird dadurch übrigens auch etwaigen Unglückssällcn vormbciHeii gesucht, denn wie leicht kann bei Herannahcn der Züge durch scheuen der Pferde nicht ein Un glück entstehe». Die Tafel anlangend: „Bei geschlagener Balm- Barriörc Halt!" befindet sich eine solche bei einem jeden Ueber- gangüwcg, sei cs Fahr- oder Fußweg, und wird wohl ein Jeder cinschen, daß diese Tafel auf Obiges keinen Bezug bat. Briefträger. „Eine ganze Anzahl seiner bricftragen- dcn Kollegen versichern Sic, daß die zugeknöpfte Uniform auch bei heißester Sommerzeit durchaus zweckmäßig ist. Leichte Lcinenröcke dürsten geradezu unsere Gesundheit gefährden, da der schroffe Tem- pcraturwcchsel, dem wir ausgcsetzt sind (aus der heißen straßen- luft in sehr kühle Souterrains, Hinterhäuser, zugige Hausfluren rc.), uns fortwährende Erkältungen brächte. Muffen also danken! Hundertmal lieber dagegen wäre gewiß jedem Briefträger der un beschränkte Genuß des angenehm prickelnden Sodawassers, wie wir es in den Reb'schcn und Bogeuhard'schcn Hallen trinken zu sehen im Vorübergchcn oft das 'Vergnügen haben." — Ist daü nicht zu kalt? Nicht lieber ein Schnittchen Einfaches? *** K. G. 100. „Wird, falls sich ein paar Kettenschlepper kreuzen, die Kette geöffnet und geschlossen und liegen auf der Strecke Hamburg-Prag 2 Ketten, damit die Schlepper auf der einen sich runter und auf der anderen raus bewegen?" — Von .Hamburg bis Aussig, nicht bis Prag, liegt nur eine beiläufig 90 Meilen tauge Kette. Die Dampfer bewegen lick an derselben bergwärts wie thatwärts. Bei der Bewegung übernimmt entweder der tbnlwärts gehende Dampfer den bergwärts kommenden Zug und ein Aus weichen der Dampfer ist dann nnnöthig, oder der thnlwärts gehende Danipfcr tritt an geeigneter Stelle aus der Kette, indem er eines der durchschnittlich aller 500 Meter angebrachten Kettenschlösser löst, die Kette abwickclt und wieder schließ!, so daß der bergwärts gehende Dampfer mit seinem Zuge ohne »«.gnenSwerthe» AiOcntliall durch fahren kann. Das Oestncn und Abwerscn der Keile, das Schließen derselben, die Wiederösjnung und Wiederaufnahme derselben von dem durchfahrenden Dampfer, das Auswickeln derselben mittelst der Maschine und die Wicderhefesligung des Kettenschlosses ergeben für den thalwärtS gehenden Dampfer einen Ausenthalt von etwa einer halben Stunde. ^ Schulze. „Was wiegen wohl lOOO Sperlinge, wen« IM ,zlöhc Nun- Gramm wiegen ? Freund Ocrindur, erkläre dies Rätbscl der Natur". — Ter berühmte schucftcr Sperling wog 6 Monate nach seiner Hochzeit gerade 65 Pfund. Drei Nullen dazu und Tie haben das Gewicht von lOM solchen Sperlingen. . H c i n r. K rüger, Wilkau-Kirchberg. „Könnte der Post kutscher der Privat-Perionenposl Wilkau-Kircbbcrg nicht angeballen werden, da kaiserlich deutsche Postbeamte die Fahrscheine ausslellcu, die Route von einer Dreiviertelstunde ununterbrochen zurückzulegeu und nicht ein-, auch zweimal unterwegs wegen einiger immer Durst babcuden Seelen ')> stunden laug anzuhaiten?" Derartige Un regelmäßigkeiten, wenn sie begründet sino, müssen zur Kenulniß der zuständigen Ober-Postdirektiou gebracht werden, welche sofort Abhilfe schassen wird. Dasselbe gilt von berechtigten, entsprechend motivir- teu Anträgen über Abündening von Verkeluseiiirichrungen jeder Art. Wißbegierige r. „Ist cs verboten bcz. strafbar, sich in der 'Nacht mit einem Mädchen in der Bürgerwicic bez. Großen Garten auf eine Bank zu setzen, um nur auszuruhen? — Wie spricht man „Boccaccio" aus ?" Ter Nachtwächter hat zum mindesten das Recht, Ihren sowie des Mädchens 'Namen re. zu erfragen. Ob strafbar oder nicht, Vas kommt alles- ans die Prämisse an. — Boc caccio wird „Bokatschio" ausgesprochen. H., Schlettstadt i. E. „In Ihren Dresdner Nach richten finden sich beinahe täglich kleinere Mitlbcilungcn, welche weder für die größere Zahl Ihrer Alvnnenlen in Dresden, noch die, welche auswärts wolmcn, ein Jntcrc-ie haben können ; so beschreiben Sie ;. B. in Ihrer 'Nr. 179 die Erlebnisse eines Krebsmichels rc. Auch von Ihren sogen. „Speisenachrichten" und Modebriesen ist hinsichtlich ihres Weribes nicht viel zu ballen." — Was Sie nicht intcressirt, ist deshalb noch lange nicht uninteressant. Wer weiß, ob gerade das, was Ihrem Geschmack entspricht, auch nur zehn Ande ren erwünscht ist. Eine Redaktion wie die der „Dresdner 'Nach richten", die unaufhörlich mit dem Publikum im innigsten Verkehr steht, muß am bestem willen, was dasselbe fordert. Sic sind vielleicht ein alter widriger Junggeselle, und es ist Ihnen gar nicht zu ver denken, wenn sie keine besondere Schwärmerei für die Modcbricfe und die „Speisenachrichten" haben; dafür mögen Tausende junger liebenswürdiger Damen die Modebriesc und ebenso viel praktische -Hausfrauen die „speisenachrichten" nicht entbehren, während sic der Politik und dem Eourszettel wahrscheinlich gar keinen Geschmack nbgcivinnen könncii. Die französische Journalistik nimmt gewiß keinen niederen Standpunkt ei». Da ist die ..Patrie", ein großes, gut redigirtes Pariser Blatt (nicht Lokal-, sondern politisches Blatt), welches tagtäglich seine Rubrik „I'ablo ot (Niisino" bringt; das darunter enthaltene Menu ist freilich nur für den großen Geldbeutel berechnet. W. T. „Warum in aller Welt sieben Sie denn dem Pomuchelskopp in Mecklenburg Rede und 'Antwort in der dem. Referendar-Angelegenheit? Diese unverschämte 'Anfrage, die gewiß den gerechten Unwillen Tausender, welche die Nachrichten lesen, erregt hat, verdiente nicht die geringste Rücksichtnahme. Wenn die sem Wochen Päicl nicht bebagt, was hier in unseren Nachrichten geschrieben wird, soll er seine Näs in ein Blatt stecke», wo bei jeder Gelegenheit Hiebe an die kleineren Bundesstaaten nusgetbeilt werden und wir dabei nie zu kurz wegkommen. Ich könnte ihm mehrere warm empfehlen. Er möchte wobt am liebsten preußische Eensnr bei unseren Zeitungen eingesübrt sehen ? Ter junge Mann soll lieber .Haselimßstaudcn züchten, damit er wenigstens seinem Vaterlandc etwas nützt. So!" — Na, Der bat seinen Batzen min aber ordentlich weg. *** G. D. „Als ich bei einem Spaziergänge im Beging war, mich zu baden, wird mir von in der Nübe arbeitenden Leuten gesagt, daß das Baden in dem Teiche bei 2 Mark Strafe verboten sei und der dasige Flurwächter einem Badenden die Sachen weg- gcnommcn habe, daß sich der Betreffende genötbigt sah, in das nächste Dorf im Hemd zu gehen und andere Sachen zu holen. 'Nun frage ich ergebenst an, ob ein solches Sicherheitsorgan oder sonst Jemand bcsngt ist, mir, wenn ich heim Baden in einem ver botenen Teiche betroffen werde, meine Sachen wegzunehmen, io daß ich gcnöthigt bin, mich der Schaitt>e auszusctzcn, auch wenn ich e und auch sonst Ter Mann kann entbehrliches Pfandstücl abnelnncn, er kann Sie arrclireu, aber Ihnen Jbre Kleider wcg- iiclmicii. so daß Sie im Hemde hcrumlaufcii müssen ... nein, so weit geht seine Befugnis) nicht. Stadtralh, Tharandt. Die Anfrage im Brief kasten Ihres Blattes vom Montag, 25. Juli, in Betreff des Ab- Hackens von Sträuchcrn und Bäumen, ist bereits von Jbnen selbst ganz richtig dahin beantwortet, daß die betreffende Wittwe an einen Rechtsanwalt sich zu wenden habe. Bis jetzt iü überbnuvt irgend ein Antrag der Wittwe an die hiesige Sladtgemcindevertrctiing nicht erfolgt — cS erledigen sich somit die völlig aus der Lust gegriffenen Schlußfolgerungen — selbst wenn aber ein solcher Antrag gestellt worden wäre, hätte aus denselben in keiner Weile verfügt werden können, weit dies Sache des Gerichts und nicht dcr Verwaltungsbehörde ist. *** B. 183. „Ich möchte gern wissen, ob cs auch „Stationen" i, an denen nicht gehalten wird ? Die Dresdner Pferdebahn scheint deren zu besitzen, denn an ihren Haltestellen findet man Tafeln mit dcr Aufschrift „Haltc-stationeii." — Es giebt AnsnugS- und End-Stationen; dazwischen liegen Halte Stationen, an denen nur vorübergehend gehalten wird, um Personen aufzunelmien oder ahzusctzcn. schlimm genug, daß sie das bisher noch nicht kapirt haben. *** Sta m mtisch, Frnnkcnstci». Obersticutnant von Bünau kommandirte im Jahre 1866 das II. Infanterie-Bataillon, Kampfe in der zum Oberst und und am I. April 1867 zum Kammandant des Leib-Grenadier Regiments ernannt. Am 8. Juli 1868 schied er nach naliout 40jäbriger aktiver Dienstzeit als Generalmajor aus der Armee und starb im vorigen Jahre aus seiner Besitzung Biscbbeim bei Kamenz in Sachsen. d** A b. I. K. Die große Meißncrstraßc dari seit nunmehr vielleicht 20 Jabreu und mehr nur in der Richtung vom Neustävter vag im gcnoiingr vm, nnm ver schände auszuictzcn, c mich zur Zahlung der angcdrohtcn strafe verstehe u über meine Person genügend Aufschluß gebe?" — De Ihnen Strafe absordern. er kann Ihnen ein cntbebrlic rinnan rommandnte im ,cn»re oas >r. ,cinai betliciligte sich am 3. Juli an dem hartnäckigen Fasanerie bei Prim, wurde am 11. Deecmber 1866 Kommandant dcr 4 Bataillone der Leib Brigade r
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