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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.05.1922
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1922-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19220506027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1922050602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1922050602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-05
- Tag 1922-05-06
-
Monat
1922-05
-
Jahr
1922
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.05.1922
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ß» der Snst nnd werben mit allen Amtriffen «md alten Mitteln gegen,eiliger llcbcrvvrtellung umkämpft. In dieser Situation tun wir gut. den bevorstehenden Ausgang der Konferenz »>>t weniger rosigem Optimismus zu bcirachie». als es der Präsident de Facta zu Beginn der «weilen Vollsitzung zu tun beliebte. Wir tun gut. den End- essekt. nin de» sich Mond George nun einmal nicht bringen Unsen wird, den ..neuen Frieden", nicht von dem Stand inuitte aus zu beiiachtei, wie er nach unserer Auffassung und noch den Forderungen der Bcrnunst sein müßte, sondern nach den Walnichctnlimkciten zu beurteilen, die die Er eignisse an die Hand geben. Und hier muß an erster Stelle »estgesteilt werden, das, Frankreich und mit ihm feine Vasallen gar nicht daran Lenken, dem Geist eines neuen Friedens den Einzug zu verstauen. Der europäische Friedens,e.kt, wie sie ihn oussasscn. must eine feierliche B" kräftig»,,,, der bestehenden Verträge darftellen. Dem .istecht aus Laniuenen". tm Falle Deutschland sich einer Richt ers»:.ang »einer Verpflichtungen schuldig macht, darf nicht Abbruch getan werden. .Die großen tniernationalen Ver- vfUchcuuge». durch die die Habsburger und Hvhenzollerii vom Throne cnnerul ivurden, müsse» erfüllt werden." DaS und lo einige PunUe aus dem Phrasenürusch, den der fran- .eiische stobuiettSrat dem „GotteSsriedci," zugrunde gelegt wihen will. Aus diesem Wege kann sich .kein Gcbilö ge- stallen'. Soviel steht fest und eS bedarf keiner Erörterung, warum ein Vertrag, der uuS mit den alten .steilen von Ver sailles von neuem belastet, siir Deutschland und die Welt einfach liiididkulierbar ist. Aber ebenso gewih wie diese Tat sache ist jene andere, das» Frankreich diese und ähnliche For derungen soior! in die Debatte werfen wird, wenn man in Genna in zwölfter Stunde über den Abschluß deS Frtcdens- pakieS beraten wird. Dann wird eS einzig ans die Hal tung Llonü Georges lins aus die Ehrlichkeit seiner FriedenS- viane aitkoniinen. die allein die französischen Anschläge zu- nichle machen können. Die Londoner Blätter meinen, dast der englische Premier diesmal standhaft bleiben wird, ja, sie gehen »o wett, zu behaupte». Llonü George trüge sich mit dem Gedanke» ciuer völligen Reuorieniterung seiner BünöiiiS- voiilik. wenn Pvinearö die cnglischeu FriedenSabsichlen zu »abolieren nicht aushdren sollte Aber inan kan» diele Stim men nicht vorsichtig genug ausiiehme»; denn leisten Endes wird eS Lloyd George doch daraus »»kommen, die Zu sammenhänge mit Paris zu wahren und daS Gespenst der französischen Rivalität im Orient nicht von neuem herauf- zubcschworen. GS dürste wohl also in der europäischen FriedenSirage rin englisch-sranzosischeS Keinprvmist daS wahrscheinlichere sein. Enthält dieses Kompromiß die Sank- tionS- und UntcriochunaSklauseln deS Versailler Vertrag», dann braucht man tn London und Paris auf unsere Bctetli- guna daran nicht zu rechnen. Denn selbst der eingefleischteste deutsche Internationalist dürste in den letzten drei Jahren eingesehen haben, das, eS tm Geiste von Versailles nicht weiter acht, und keine denische Negierung würde d»S Vertrauen deS Volkes langer geniesten, die Deutschland zum zweiten Male an ein Versailles schmiedete. ES bliebe dann für nnS allein der Weg. den wir mil dem Ruhland-Verircig bcschritten habe», nämlich die Begründung eines engen Bündnissystems der »nlcrlegeiicn und auSgebeuletcn Mächte, die in ihrer Ge- famlheit wolil ein Gegengewicht gegen die westliche Entente darstellcn würden. DaS wäre eine Möglichkeit, an die man tn Genna nachdrürkltchst denken müsste, wenn eS dort doch noch zu Verhandlungen über einen allgemeinen curo- pälschcn FrlcüenSpakt kommen sollte. a, V 8- 8? - « 'S »» sübruug b«r Rcsoluttonen betreffend die Aolltartse, bi« und Ausfuhrverbote, soweit sie dafür tn Frage komme», -u erleichtern. Nachdem nunmehr die Unterkvmmisslo» ihr« »eiten beendet Hai, wird sie heute nachmittag eine« Be» rlcht der Gesamtkommlssion zu einer Vollsitzung vorlege». Deutschland und Ruhland gegen Enqueten de» Völker- Kunde». Genna. 8. Mai. Die Dritte Kommission für Wirtschaft«» und HandelSsragen bat in ihrer heutigen Nachmittag»» sitzung alle von der Ersten Unterkommission vorgelegten Be- fchlttste angenommen. Einige Staaten haben dl« Vorbehalte» die sie schon in der Unterkommission gemacht haben» «ieder- holt. von Bedeutung ist hierbei ein Bartzehalt Deutschland» und Rußlands dagegen, dass der Völkerbund mit gewissen Vnguete« beaustragt »erden soll. Zur Frage der Meistbegünstigung wurde ausdrücklich fest- gestellt, das, die entsprechenden Beschlüsse der Kommissionen iveitergelienden Zusammenschlüsse», insbesondere Zoll unionen, nicht vorgreisen sollen. Die Beschlüsse der Wirt- sckaslSlommission werden nunmehr in der nächsten Woche einer Vollsitzung der Konferenz zur endgültigen Ent- schliestung vorgelcgt werden. kW. T. B.) Der ilalienisch-lürkische Derlrag im Unterhaus. London, 1. Mai. Im Untcrhause kam gestern der italienisch-türkische Vertrag zur Sprache. Ehambcrlain erklärte aus eine Anfrage: Die italienische Negierung habe der brilstchen Negierung am 24. v. M. miigetcilt, bah sie rin Abkommen mit der Negierung von K o n st a n. ttnopel abgeschlossen habe, durch LaS sich diese verpflichte, italienische Bewerbungen um bestimmte Konzessionen für Eisenbahnen, Bergwerke und öffentliche Arbeite» tn Klciw- asicn in günstigem Sinne zu prüfen. Die italienische Ne gierung habe jedoch formelle Versicherungen abgegeben, dast daö Abkomme» keinerlei Zugeständnisse oder Zusagen ihrerseits enthalte, und habe versprochen, den Wortlaut deS Abkommens so bald wie möglich der britischen Negierung miizutcilcn. Diese habe durch den cnglischeu Botschafter tn Rom am 27. v. M bet der italienischen Negierung Vor stellungen erhoben — Lord Nvbert Eecil fragte, welche Ur sachen Mustapha-Kemal zu solchen Versprechungen haben könnte. Warb fragte, ob Ehambcrlain nicht der Ansicht sei. dast in Anbetracht der geringen Rücksichtnahme der italienischen und der sranzösischen Negierung ans die Interessen ihres Hauptalliierten eS siir Großbritannien in dieser Frage jetzt an »er Zeit sei. das, die britische Ne gierung beginne. Vereinbarungen ohne Rücksicht aas ihre Alliierten zn treifen, von denen sie derart ignoriert werde. Ein Abgeordneter rief dazwischen: Ruhland: iW. T. B.) —— Amerikanische Schulüenmahnung an Frankreich. Pars». 8. Mai. Am Quai d Orsay <st, wie verlautet, Bne neue amerikanische Note eingctrvfken. die die Zurückzahluna der französischen Finanzschulden an Amerika in einem Zeitraum von 80 Jahren bei 4 Prozent Zinsen von 1022 ab verlangt. Paris, 5. Mat. HavaS verbreitet zu der Mahnung Amerikas wegen der französischen Schuld ein Telegramm der „Associated Preß". wonach der französischen Negierung der Text deS amerikanischen Schuldenkvnso- lidierungsgeketzeS amtlich übermittelt morden sei. Man alaubt. dast man die f r a n z v s i s ch e A n t w o r t wie folgt znsammcnsasien könne: Frankreich hat die Absicht, alle seine Schulden zu bezahlen. Um dies zu tun. ist aber nötig, dast eS sich selbst bezahlt machen kann, denn die Last deS Wiederaufbaues ist so grost, dast eS noch nicht möglich war. einen NeservcfondS zur Amortisier»«« der Kriegs schulden zu schaffen, um so mehr, als Frankreich graste Vor» schüsic auf daS WicdcrgulmachungSkonto machen musste, die Deutschland noch nicht zurückgezahlt habe. Vorläufiges Bleiben der amerikanischen Truppen am Rhein. Paris. 5. Mal. Der „Newyork Herald" bestätigt die Nach richt, dast ein Teil der amerikanischen Truppen später alS vorgesehen war, vom Nhein zurückgezogen werden soll. In N-gierungskreisen wird darauf hingewiesen, dast die Ver hältnisse tn Europa so rasch wechselten, dast eS un klug märe, heute schon eine Entscheidung zu treffen, deren Tragiveite über den i. Juli hinaus reiche. Paris. 5. Mai. Ter „Temps" meidet, Last verschiedene Länder, darunter auch Deutschland, tn Washington vorstellig geworden wären, um den Abtransport der letzten beiden amerikanischen Jnfanieriebataillone um mindestens einen -Monat, d. h. bis zum t. Juli, hinauszuschieben. Die fkimzösiseken Truppenverslärkunaen. Franksurt a. M.. S. Mai. Wie die «Franks. Ztg." «»S KSnigftcin im Tauiins erfährt, hat gestern vormittag der Bürgermeister die Vertreter der umliegende« Gemein den zniammenberuseu und sie angewiesen, sich zur Ein» quartiernng weiterer sraaztzsischer Dr»»» oea bereitzuhotteu. sW. T. V.i Verwundung c!ne» belgisch«»!» Leutnant» in Dann Brüssel. 8. Mai. iAgence Belge.i Der belgische Jäger- leutnant Bronne wurde gestern in Homburg von zwei be waffn e t e n d e u t s ch e n Z i v t l i st e n a n g e g r «ff e ns» «d durch ebnen Pistolenschuß am Bein verwundet. sWTB.» Bor dem Abschluß der Kommlsstonsarbeiten lu Senua. DleBeseili-ung-erAnlidnmplngmahnahmen Genua, 8. Mai. In der Vormittagssitzung deS Unter ausschusses deS Wirtschaftsausschüsse» lag der Erörterung ein deutscher Nntraa znr Veseitignng der Anti» d»«»t«-Maßnahmen zugrunde. Der de«tsche An trag »erlangt, daß «och Le« Eintritt einer gemlsse» StadUt, ßerung die gegen die deutsch« Ausfuhr aus Währung»» gründen errichtete» Beschränkungen «allen sollen. Sin« Be» wShruagssrist »o» v Monaten solle cingefkhrt werden. Gei dieie VewährnngSsrist abgelause», so Müsstet» di« Länder Nachweise«, daß sie dr» deutschen Güter» gleichberechtigte Konknrrknzbedingungcn gewähren. Der englische Ver treter schlug vor, diesem Gesichtspunkte des Ausgleiches wischen dem inneren und äußeren Preisniveau nach dem Vorschläge des deutschen Antrages Rechnung zu tragen. Der französische Delegierte sprach sich entschieden dagegen auS, dast die Währung eines Landes überhaupt litm Mastslabe irgendwelcher Zollsätze gemacht werden dürfe. Tchliestltch schlug der holländische Vertreter, der sich qrunb- äbltch für den deutschen Antrag aussprach, vor. die Formu lierung der gegenseitigen Meinungen nurlm Protokoll f e st z u st e l l e n. ohne tn eine Abstimmung einzntrrten. ker holländische Antrag wurde angenommen und dem- cntsprechend verfahren. kW. T. V.) Die ttommlssionsberalung über die Arbettslosenfrage. Genua, k>. Mai. Dem ersten UnierauSschust der Wirt- schaftSkommission lagen Vorschläge deS Ausschusses für die Fragen der Arbeit vor. insbesondere die deutschen An regung e n zur Bekämpfung der A r b e l t S l o s i g. k e t t. Im allgemeinen stellte sich dir Kommission aus den Boden der Vorschläge deS Ausschusses, schwächte sie aber tn einigen Punkten nicht unwesentlich ab. Insbesondere ge» ichah dteS bet Ziffer 3 deS Artikels »8. Dort hatte der AuS- schub für die Frage der Arbeit vorgesehen, datz den ein zelnen Staaten anempfohlcu werde» sollte, an der von der interiiationalen ArbeilSkonferenz >!12t beschlossenen Untersuchung Uber die Arbeitslosigkeit mit- zuwirken und dabci entsprechend den deutschen Vorschlägen den Rückwirkungen der Valuta-Entwicklung auf dem Arbeltsmarkt der einzelne» Länder besondere Aufmerk samkeit zu widmen. Die Mehrheit der Kommission stellte sich iedvch aus den Standpunkt. eS genüge eine allgemeine Untersuchung über die Arbeitslosigkeit der Welt anzu- empfehlen, da eine solche auch daS Valntavroblein berück sichtigen werde. ES wurde demgemäß beschlossen, den beson deren Hinweis auf die Rückwirkung der Valutasrage ans den ArbcltSmarkt zu streichen. Ebenfalls gestrichen wurde von dem Arbeitsausschuß der auf Vorschlag Italien» elngeführie Artikel 00. der den Staaten die Förderung der gcnosscnschastlichrn Bestrebungen an empfiehlt. sW. T. B.j Die Hebung der landwlrkschafkttchen produMon. Genua, 3. Mai. jEpezialbericht deS W. T. B.) Ein amt liches KommuntgnS besagt: Die erste >lntcrkom"Is'ion derl Wirtschaftskommission trat heute vormittag um 10 Uhr zu sammen. Zunächst wurden zwei von der belgischen und der sranzösischen Delegation vorgcschlagcnc Artikel angenommen, in denen die Staaten aufgcsordert werden, mit allen Mitteln die l a n d w i r t sch a f t l t ch e Produktion zn för dern. Ter Antrag, betreffend das Dumping und das PretSregime. wurde dem Völkerbund überwiesen mit der Bitte, ihn möglichst bald zu prüfen. Hierauf wurden die Artikel 50 und 51 deS Berichtes der Sachverständigen von London mit einigen formalen Aenderiingen angenommen. Endlich kam ein Artikel zur Annahme, der von der italieni schen Delegation beantragt morden war. und in dem der Gikerbnni» aufgefordert wird, im Zusammenwirken mit dem internationalen landwirtschaftlichen JnOitnt die AuS- Eine >ugo!lawi«che Erwiderung an Tickrifcherin. Genna, 8. Mat. sSpezialberlcht des W. T. v i Die snffv- slawtschc Delegation bat am 4. Mai an Tschttschcrin eine» Brief gerichtet, in dem es unter Bezugnahme auf den Brief LschltscherinS an Schanzer vom 2. Mat n. a. heißt: Die rus sische Behauptung, in Jugoslawien würde» die natio nalen Minderheiten » nterdrückt, entspricht nicht de» Tatsachen. Alle tm iuaoslaivlschen Reiche vereinigten slawischen Nationen sprachen ausdrücklich den Wnnsch auS, integrierende Teile ein und derselben Nation zu sein. Be sonders gelte dies von Montenegro, dessen NaNonal- versammiung die Vereinigung von Montenegro und Ser bien »nd damit mit Jugoslawien proklamierte. Ebenso wird die tn dem Briese enthaltene Behaupt»«,,, daß zwischen Jugoslawien und Rumänien einerseits nnd Gene ral Wränget anderseits ein Vertrag abgeschlossen wor den sei, der einen Angriff aus die Ukraine bezwecke, kate gorisch dementiert. Die Politik Jugoslawiens in der rus- -n-n Frage habe zur Richtlinie die Beobachtung einer strik ten Ncutraiitä:. polnisch-russische Besprechungen. Genna, 8. Mat. ISpczialbericht des Vertreters deS W. T. B > Gestern hatten T s ch t t s ch e r l n und Gktrmunt anläßlich eines gemeinsamen EiscnS eine politische Be sprechung. Wie verlautet, galt die Unterhaltung vor allem dem Vertrage von Riga. Frankreichs Pläne ln der Ukraine. Wien, 8. Mai. Wie die ..Dentschösterrclchlsch« DageS» izettung" von autnnterrichteter Seite auS Budapest meldet, bereitet Frankreich im Verein mit Polen und Rumänien ein« Aktion zur wirtschaftlichen Durchdringung der Ukraine vor. Hierzu lei bereit» ein französisch-belgisch"» Syndikat gebildet, das sich der Unterstützung der französischen Regie rung und des Generalstabes erfreue' Ein von französischer Seite unterhaltenes Wcrbcburcau in Wien habe bereit» mehrere hundert ukrainische und rumänische Offiziere nach Rumänien geschickt. Polen n n d N u m ä n i e n m o b t li ste rten trotz beö Dementi» zwei Jahrgänge, um Frank- reich militärisch zu untersti^en. Auch Pctliura stellte sich den französischen Plänen wieder zur Verfügung. Ter Bei tritt WrangelS wird erwartet. DaS nächste militärische Ziel ist Odessa. sW. T. V.) Eine neue Verordnung über den Lilfifahrzellgbim. Berlin, 8. Mai. Die NcichSregierung hat heule eine neue Verordnung über den Luftfahrzeug bau erlasse», wonach 8 > Abs. l deS Gesetzes über Beschränkung dcS Lust- fahrzengbaueS vom 20. Juni l!)2i aufgehoben wird. Wer Luftfahrzeuge verstellt, hat innerhalb 14 Tagen »ach Auf nahme des Betriebes dem ReichSverkchrSminisier Anzeige zu machen. Jedermann ist verpflichtet, auf Verlangen AuS- künste über daS von ibm hergcstellie oder ringcsührte! brcchung Lustfahrzeuggerät zu erteilen. Der ReichSverkehrSmlntster ' und seine Beauftragten sind befugt, zur Ermittelung wich tiger Angaben Geschäftsbriefe, Geschäftsbücher nnd sonstige Urkunden einzusehcn, die Räume zu besichtigen und sie zu untersuchen, tn denen Gegenstände oder Urkunden sich be finden oder zu vermuten sind. Berlin, 8. Mai. Die NeichSrcglerung bestellte als amt- ltche Stelle, welche die deutsche Negierung gegenüber dem in der Note der Botschasterkonsercnz vom 14. April bezcich- neten „Evmttö de Garantie EronauNgue" zu vertreten hat, einen Kommissar für Lnfisahrzeuaba» bei der Abteilung für Lust- und Krastfahrwcsen dcS VerkrhrömintsteriumS. Mit der Wahrnehmung der Geschäfte eine» Kommissars wurde vom NcichsvcrkehrSministcr Geh. RcgicrungSrat Fisch, Ministerialrat tm NeichSvcrkehrSmtntstertum, be auftragt. sW. T. B.» Abreise Bergmanns und Fischer» ans pari». Paris, 8. Mat. Staatssekretär Dr. Fischer, der Vor sitzende der KrlcgSlastenkommission, ist heute nach Berlin abgcrcist. Staatssekretär Bergmann verläßt heute abend Paris und begibt sich nach dem Haag. <W. T. B.i Die KomuiunislenausfiMe im Preutze«- oarlamenl. Berlin, 8. Mai. Der Landtag beendete heute die Be ratung der Anfragen und Anträge zn den Demonstra- t i o n e n v v r d c m B e r l i » e r N a t h a » s e. Abg. Krüger, Potsdam sSoz.s, wandte sich scharf gegen die Kommunisten. Das Soldalenland Belgien. l-lgner Drahlbekiiht der .Dresdn. Nachrichten".) Amsterdam, 8. Mat. Der holländische sozialistische Ab geordnete der Zweiten Kammer Klccrekopcr lwt eine Reise durch Belgien gemacht und schreibt darüber im ..Borwaard" w a.: ES mar noch viel schlimmer, al» wir c» unS vorgestellt lmben. Da» heutige Belgien ist viel militärischer. alS daü gewesene Preusten vor dem Kriege. Belgien ist ein Sol datenland geworden. Alles ist militärisch, die Siraßen. die Züge, dt« überfüllten Kasernen, die auSgebaute» Fort», und nicht nur Erwachsen«, auch Kinder. Man sicht kleine Knaben In schönen belgischen OssizierSuntsormen berumgehen. DaS ganze Volk ist militarisiert. Fragt man die Leute, wa» sie au» dem letzten großen Kriege gelernt haben, so sagen sie: Wir müssen aus der Hut sein, denn wenn wir nicht auf- passen, so greift Deulschland unS in zehn Jahren wieder an. Polen lehnt Ken AbriMungvoorlchlag -es DSlkerbur-es ab. Warschau. 8. Mat. Der polnische Generalstabschcs hielt ln der milltärwissenschastlichen Gesellschaft In Anwesenheit von Regierungsvertretern. Parlamentariern und Militärs einen Vortrag, in dem er aussührte, baß der Vorschlag der Abrüstungskommission dcS Völkerbundes. Polen solle biö zu einem aktiven Bestand von 120 V00 Mann abrüsicn, für Polen unannehmbar sei. Polen brauche gegen Rußland mindestens »75000 Mann, bkost zum defensiven Grenzschutz. Eine lebt veröffentlichte Regie ninaövcrordnung verschiebt die Entlastung der Jahrgänge ltzitz) und 1L0V um mehrere Monate. Vertreter von Slinnes und Kttrfch»Fti»pfer in Moskau. Paris, 5. Mai. Nach einer SavaSmeldung au» London hat die rnistlche Handelsdelegation in Enaland ein Mos kauer Telegramm mttgeteilt, tn dem e» heißt: Die Ver treter von Hugo Stinne-, Hirsch-Kupfer usw. Nnd im Augenblick in Moskau, um ei« besonüereS Abkommen «tt Rußland Zu tresse«. , die mit bewußten oder unbewußten Unwahrheiten arbeiteten. , Die Koinmnnistcn sännen ans einen Gemaltstrcich, dabei sei ihnen die Polizei da» große Hindernis. jLebhaste Unter- bei den Kommunistcn. Ter Kommunist Max Knoth wird zur Ordnung gerufen.i Sie brauchten von Zelt zu Zeit solche Zusammenstöße, darum rtefen sie solche künstlich hervor. — Abg. Dr. Faßbcnder (Zentr.) verurteilt namens seiner Fraktion, dast Massen auf die Straße ge bracht werden, um die Entscheidung öffentlicher Körper schaften zu beeinflussen. Ebenso scharf verurteilt er den Proteststreik. — Abg. Hartmann lTem.) schloß sich der Ver urteilung de» kommunistischen Vorgehen» unter dem Lärm der Kommunisten an. Ans der Linken wurde wiederholt gerufen: Lüge, schamlose Verleumdungen! Bier kommunistische Abgeordnete wurden wegen solcher Zurufe zur Ordnung gerufen. Schließlich wurde unter er neutem großen Lärm ein Antrag dcS greisen Abg. Herold sZentr.) auf Schluß der Besprechung angenommen. Daran schloß sich noch eine G c s ch ä s t S o r d n u n g S » Aussprache. Präsident Lcincrt: Mir ist mitgeleilt wor den, daß der Abgeordnete Katz den Mut gesunden bat. dem älteste» Mitglied deS Hauses, dem Abgeordneten Herold vom Zentrum, zu sagen: ..Wen» Sie nicht rin so alter Mann wären, bekämen Sie von mir ein paar Ohr feigen". sLebhafte EnlrUstungSrusc im ganzen Hause.) Die Art deS Abgeordneten Katz steht so niedrig, daß ein Ordnungsruf nur eine Ehre bedeuten würde. WVUer»Brande»burg wie-er an -er thüringische» Futterkrippe. Wie unS aus Weimar gemeldet wird, ist der sattsam bekannte ehemalige Gendarineric-Malor und Ehef der Thüringischen LandcSpolizc« Müller-Brandenburg wieder lm wclmarischen StaatSmlnistcrium angestcüt worden und zwar zunächst al» Hilfsarbeiter tm Statistischen Amt. um natürlich ln absehbarer Zelt mit dem Titel eines RegierungSratS ctatSmästig angcstcllt zu »erden. Da- -ege» Müller schwebende Hochverrcitovcrsalucn vor dem Reichs gericht ist immer noch tm Gange, denn erst tn den letzte» Tagen wurden Zeugen auS Weimar nach Leipzig gelade». Veamkenbesoldung und Tariferhöhung. Ein Bries 8 Mark? Berlin, 5. Mai. Nach den Erklärungen de» Mlnisterial» dlrektorS v. Schlicken im Beamtcnausschuß deS Reichstages wird die Negierung den Entwurf über die Erhöhung der ProzentualtrurrungSzulagen und deS KopfznschlageS In der Höhe zugehen lassen, wie sie in den Organisationen In de« zweitägig gescheiterten Verhandlungen festgesetzt worden sind. Rach den genannten Berechnungen werden die Mehr aufwendungen rund 5 l Milliarden betrage» nnd eS wird deshalb notwendig sein, sämtliche Tarife ent sprechend zu erhöhen. Besonders bei der Post bürste» abermalSsebrerhcblicheHeraussetzungender Gebühren vorgcnommen werden. Die Post wird wahrschein» «ich gezwungen sein, die Kosten für einen Fernbrlef auf 8 Mt. zu erhöhen. Ueber den Entwurf zur Erhebung einer ZwangBMlelh« der dem Reichsrate vorgeleg» wird, erfahren wir folgende Einzelheiten: Die ersten lOOOOO Mk. Vermögen sind steuer« fre>, bet höheren BermögcnSbeträgen sollen die Sähe der RetchSvermögenSstcuer mit Zuschlägen Anwendung ftn- deu. Diese neuen Anlelheznschläge betragen für die erste» 250 000 Mk. 4 Prozent, für die zweiten S Prozent, föüc dt» dritte« 8 Prozent, darüber hinan- 10 Prozent.
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