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- IM - derettet hatte, packte e» wie Reu« und gletchzettig wie Lor». -aß ft« set«er tze- hobcnen Stimmung ein« falsche Ursache zu Grunde legte. »Ich schwöre Dir. Elten. und Litte Dich, mir z» glaube«, -aß ich nicht: mehl als ein paar Gläser Rüdeshcimer in der Gesellschaft Wittgensteins und Berns- dviss getrunken habe!* sagte er mit feierlichem Ernst und führte vorsichtig ihre Hände an seine kippen, als fürchte er. sie durch diese Berührung von neuem zu Lelcidigen. „Wenn ich verauscht bin. so ist daran ntcht der Wein schuld, ü„ wir nur mäßig genossen haben, aber das Glück, das über Nacht sei» Füllhorn Über mich, nöer ans beide ausschüttete!" Mit leisem -tufseufzcn wandte Elsen den Kopf zur Seite. Ste verstand iürcn Bcnuiigam nicht. Wie eine Erlösung begrüßte sie es. -atz Maria mit dem Mittagessen zurttckkehrtc und sie einen Vorwand fand, nicht nur ihre Hand aus der seinen zu siehe», sondern auch diesem peinlichen Gespräch eine andere Wen dung zu geben. ..Gott sei Dank, daß Du endlich da bist. Marta!* rief Ne der Eintretenden lebhaft entgegen. „Ich bin hungrig wie rin Wolf und konnte Dein« Rückkehr kaum erwarten! Ist da» Essen sehr kalt geworden- Wärme schnell, damit ich etwas in den Magen bekomme. Setze Dich. Eugen! — Verzeih, daß ich keine ausmcrksame Wirtin bin und mehr an mich selbst in diesem Augenblick denke, als an meinen Gast. Aber Du kannst Dir nicht vorstcllen, wie hungrig ich bin!* ..Hungrig! Arme Maus!* sagte er bedauernd und verfolgte mit leuchten den Blicken jede ihrer graziösen Bewegungen, während sie leichtfüßig von dem Schrank an den Tisch trat, auf dem sic geschickt das nötige Geschirr ordnete. „Erst mit ungezogenen kleinen Schülerinnen sich müde gesprochen, dann auf rin er kaltetes, schlecht bereitetes Mittagessen gewartet und schließlich selbst den Tisch gcdecti, tagein. tagans! Arme kleine Ellen, Dein Los ist wahrlich nicht beneidens wert! Aber diese Misere wird, Gott sei Dank, ein Ende haben, »venu Du erst meine Iran geworden bist, und nichts macht mich glücklicher, als das Bewußt- sei», daß dieser Augenblick nicht mehr zu fern ist! — Was meinst Du, Liebste, wen» wir in drei Wochen Hochzeit feiern'? Oder scheint Dir das zu schnell? Be stimme den Tag selbst, ich füge mich Deinem Willen, nur schiebe unser Glück nicht allzuweit in die Zukunst hinaus! Ich bin des Wartens müde, Elsen, sehne mich nach einer Häuslichkeit, deren guter Geist Du sein wirst. Also sprich, wann willn Tu mein liebes Weib werden'?* Er hatte wieder den Arm um ihre Taille gelegt und ihre schlanke Gestalt an sich gezogen, aber diesmal wandte sie den Kopf nicht ab, sondern blickte ihm ruhig und fest in die -lugen. ..Tarauf werden wir noch etwas lange warten müssen, mein Freund!* erwiderte sie mit solcher Bestimmtheit, daß er sich eines glücklichen Lächelns über ihre gänzliche Unwissenheit nicht erwehren konnte. ..Wenn Du mehr Gage als augenblicklich erhalten wirst und ich mir so viel zurückgelegt hahcn werde, um mir eine anständige Aussteuer anschassen zu können, werden wir Mann und Iran, früher nicht! — Und nun gib mich frei, da kommt Maria mit der Suppe! Willst Du mein bescheidenes Mittagessen mit mir teilen? — Nein? — Nun, dann esse ich allein, denn mein Magen wird ungeduldig!* ..Laß es Dir schmecken. Liebste! Guten Appetit! — Also zu so langem Warten willst Du mich verurteilen'? Ich sürätte, darüber könnten wir beide alt und grau werden. Deshalb denke ich. machen wir lieber in drei Wochen Hochzeit, uttc ich Dir schon vorhin Vorschlag. Wcslmlb siehst Du mich so erschreckt an, Eljen, ,ch spreche nicht im Rausch, sondern bin nüchtern und bei Sinnen. In drei Wochen bist Tn meine Iran, denn wir brauchen weder aus Deine Ersparnisse, noch auf Erhöhung meiner Offiziersgage warten. Wie das möglich sein soll, fragst Du? Das Schicksal hat mich über Nacht zum reichen Manne gemacht. Du glaubst mir »och immer nicht? -- Da, lies dieses Telegramm! Ich erhielt cS gestern bei meiner Heimkehr aus dem Kasino." Mit glücklichem Lächeln legte er die Depesche neben EljenS Teller, und ungläubig erstaunt irrten ihre Augen über die wenigen Zeilen. Wieder und wieder las sic die inhaltsreichen LSorte, in ihr feines, blasses Gesicht stieg lang sam zarte Nöte, und als sie die Augen endlich von dem Papier hob, schimmerte auf ihrem Grunde ein freudevoller Glanz, der sic tiefer und dunkler er- scheinen ließ. „Ich fürchte, noch immer nicht recht zu verstehen!* sagte ste mit schwachem Lächeln. „Erkläre mir. woher kommt diese Erbschaft, aus die Dm bisher niemals rechnetest? — Ich kann kaum daran glauben, denn —* „Noch immer nicht? Ungläubiger Thomas in Frauengestalt!* scherzte Willmerö. „Da sieht es schwarz auf weiß, in klarer, leserlicher Schrift: Onkel - - »M - , GrUß «eftorbe»; teftamrntarifch wir seine Erben. -a» heißt, «ei« vrnder Herbert und ich! Herbert, -er Letter«, übernimmt ba» Majmsat. mir fällt et» später er worbene» Gut und et« Teil des Barvermbgen» zu. so «entasten» rechne ich. Wen» Du willst, kann ich mein«« Abschied nehmen und den «utSbesttzer spiele»; ai» Schloßsrau wirst Du Dich prächtig machen. Hättest Du dazu Lust, meine Einzige?* „Ist r» also wirklich und wahrhaftig wahr. Eugen?* „So wahr ich hier neben Dir sitz« und mit Bedauern beobachte, daß D» Dein« Suppe kalt werden läßt!* rntgegnete Wtümer». glücklich lächelnd. „Mir ging e» anfangs übrigen» nicht bester als Dir! Auch ich lernte nur allmählich mein Glück begretsen, und erst, seit ich t« Deiner Nähe bin. fühle ich ganz, welche Wohltat diese unerwartete Erbschaft für mich ist. Ste macht mich »um freien Mann«, den« Reichtum gibt Freiheit, gerade so. wie Armut sedem. den Ne kuechtet. bleierne Sklaveuketten anlegti — Berstehst Du nun. weshalb ich den Kameraden bei einem kleinen Frühstück Bescheid tun mußte, und kannst Du mir die Flasch« RübeSheimer verzeihen? Ach. Elsen, allen Menschen möchte ich was Siebe» sagen, jedem eine Freude bereiten, um mich aus diese Weise dem Schicksal für setrte Güte erkenntlich zu zeigen! Geht e» Dir ntcht ebenso?* Ellens blaue Auge» tauchten warm in die setue«. und über ihre Sippe», huschte ein schwache» Lächeln, als ste sich sanft au» seine« Arme» befreite und ein paar Strähnen ihre» volle», aschblonden Haares, die ihr bet seiner stürmische» Liebkosung in die Stirne gefallen waren, zur Seite strich. „Ich freu« mich aH- richtig für Dich, mein Freund!* erwiderte sie ausweichend, führte einen Löffel ihrer erkalteten Suppe an die Lippen und schob ihren Teller langsam zurück. „Dn hast recht, mein Mittagesten ist kalt geworden! Solche unerwarteten Nachrichten haben übrigens die Eigenschaft, hungrigen Menschen öen Appetit zu nehmen! — WillmerS beachtete ihre letzten, in scherzendem Tone hingeworsenen Worte nicht. „Nur sür mich, nicht auch für Dich. Elsen?* fragte er enttäuscht. »Ist mein Glück denn nicht da» Deine, und gibt es überhaupt einen Unterschied zwischen „Dein* und „Mein* bet Menschen, die sich so nahe stehen, wie wir bette? Al» meine künftige Frau —* „Glaubst D» wirklich, daß ich mit gutem Gewissen Deine Frau werben kann. Eugen?* fiel sie ihm lebhafter als gewöhnlich in» Wort. „Nein, unterbrich mich nicht! Heute können wir noch überlegen. Du weißt, ich bin ein ganz arme» Mädchen! Bis gestern standen wir aus gleicher Stufe, über Nacht aber habe» sich Deine Verhältnisse geändert. Du bist rin reicher Monn geworden, dem in Zukunft alle Türen offen stehen, während ich die arme Lehrerin geblieben bi», die sich durch Stundengeben die Mittel zum Unterhalt erwerben muß. An Deine künftige Frau kannst Du andere Ansprüche stellen, und schwerlich werden Deine Verwandten mit Deiner Wahl einverstanden sein. Sie werden die fremde, heimatlose Waise wie einen Eindringling betrachten und behandeln: ich aber. Eugen, vertrüge keine Nichtachtung: ich besitze einen Stolz, der vielleicht größer ist. als Du Lenkst!* — WillmerS' bewölkte Stirn hellte sich immer mehr auf. und al» Else« setzt schwieg, um mit vom Eifer leise geröteten Wangen zu ihm auszufeheu, verschönt« ein glückliche» Lächeln sein Gesicht. „Bist Du zu Ende mit Deinen Argumenten, kleine Sittenpredigertn? Daun erlaube, daß ich Dir erwidere: vielleicht gelingt cS mir. Deine Zweifel zu zer streuen. Ich bin reich geworden, aber mein Herz und meine Liebe hat dieser unverhoffte Reichtum nicht berührt, denn beide gehören nach wie vor Dir. werden Dir gehören, io lange ein Atemzug meine Brust bewegt! Mißgünstige Verwandte brauchst Du nicht zu fürchten, denn meinen einzigen Bruder darfst Du nicht -u dieser Kategorie Menschen zählen: Herbert ist kein aufgeblasener Aristokrat und liebt mich viel zu zärtlich, um meinem Lebensglück ettoas in den Weg zu legen. Darum, wenn Du keine weiteren Bedenken hast, so erkläre Dich für besiegt, lieber Schatz, denn die Einwände, welche Du eben anführtest, sind zu nichtig, als daß unsere Liebe an ihnen Schiffbruch leiden könnte! Oder Haft Du noch etwas auf dem Herzen? Sprich. Deine Zweifel sind mir nicht schrecklich, so lange ste «>ur solche Aeußerlichkeiten berühren!* „Ja. Engen, mich drückt noch eine Sorge, und diese zweite ist fast noch größer als die erste, denn sie beruht nickt nur auf Aeußerlichkeiten. wie Du Dich eben ausürücktest! Du bist ein lieber Mensch, aber — ein schwacher Charakter, gerade so wie ich selbst: dem Leben aber muß man Widerstand leisten könnpn. Was soll aus uns werden, wenn, zieht einmal ein Gewitter an unserem LebenS- himmel auf, wir beide den Mut verlieren ?" „Was? — Vor allen Dingen ein glückliches Ehepaar, wenn Du mich nämlich liebst. Eljenl* (Fortsetzung solgtI WLSV»WLG»W»W»GMW»GLMMG stillst tu st. M SmüiSll ta L stitNt Lcklusslsge InvontarLnsvorknuts verreibe bietet infolge enorme«- ?reiserm258i'§un§ meiner rvie bekannt ergtkIssLigen Vikaren vorteilbatteste kUnkaufs^eleZenbeit kür Namov-, ALiIokvn- u. Kuabtzn-bonkektlon, ivlviilor- u. Mu8eii8lo1fv, I-vlnva- u vr»umnoI!w>»rvii, I^lb-, Vvtt-, kl80l»- u. Uall8ivL8vko, Hellürrsv,^olt-u edaut«8t«is»ivu, 1j«8iit,.v,l"uttvr8loAv,6»rt1iv6U,I'vpr>i6Uv,Vor1t»8vo,^luolvulu,Llodvlsto^v, Dvokvn,kvttstvUvu o. o. «MW«»»« «M« «M«M«M« llchsMtn AiMI. kvpLrLlurvll — vorÄLv. 1841. VNsilraSvi' 8tr»«v L7 — t*rr»Evr ^1r»88v 4L 4lwr»11vQ8Lrw«v 7 — d>v«?8lrr»88v L. NenI«I'8 Bleich Soda s! vn» A«,t« »um Ala>velct>en cker Vttiead« »ovel« rum putrrn, Lckeuern uns Lpülen. Altdevtttirt uock uoerrelcdN NLdlttkU. L La.. Vt1„-l-ior«^