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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.07.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260730013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926073001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926073001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-07
- Tag 1926-07-30
-
Monat
1926-07
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.07.1926
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Nr. Z5Z Seite 2 — »Dresdner Nachrichten" — Areilag. ZV. In» 1S2« «!. M habe. daft sic aber nichi die tatsächliche Vrge kennzeichne» soll! Das sius Sp'tzsindigkeiicn, die an Sie AnSlegii!»gsk>iiisie von Ltersailles erinnern. Sie aber Soch nur Sie widcn'prnchsooll« Haluing euicr englücheii Pvliiik k^inzcilluien. Sie sich nichl in Okgeiii.itz üi Paris setzen. keinesfalls aber -mch Sen io dringend eiwnnichren Elniritl T>eu:sch1gnds in Sen Völkerbund in Frage stellen ici.l. Zn allem Uebersluft wird aber icoi eine U>uerl>.niS- Erkiarnn,, v'hanibertains bekanu!. die iei» Seui cher Poltnker uderecken kann uns darf. doch Ehambcrlain nicht nur nnmiftoelsiandltch an l«iner Aeusserung über Sie nnbnrie- digende Eniwaksnung Tcntichiands stsigehalien. 'Vielinehr stai er es für möglich gefallen Sie feierliche Znnrge non Locarno rundweg abzustreiren. Saft Sie Bc'gtzun aeirnvpe» am hlhcin auf die Zahl der Seut'chen Frted-.ne'garn!''.'lien zurück- ge'iiart werden sollten! Und das. nachdem am Morgen des gleichen Tages Ser halbesfjziöse „Tuily Telegraph" ans Sie Schn'lcrigkciden hingeivie'eii l>u:e, Sie sich iiir D.nü'-chl nidS 2>ö!kerbnn>sbeitritt ergeben müftten. ivcnn »ich! bis zum Seviember eine brlrächiliche 'Verminderung Ser Besi'.vung ei», trete! Wir dürfen uns keiner Täuschung darüber hing'den: Mil seiner Abiengn una feierlich gegebener Zn'agcn Hai Ehamderlain Sem mii lllechr io siark umüriiieneii 'Z)erke von Locarno Sen Boten cnrzogen n::d ihm gerade in Ser Frage je-den Weri genommen. Sie fitr unS Sen einzigen Vorieii Sie'eS Venrages Sarnellen kann. 'Was 'oll es !-eu>e». wenn Eixrmserluin Sie r'lReugnnng Ser 2'erminternng-aokiich! aus dieselbe 'Bvischasternote vom ll. 2tov«mber 1025 ariindct. die für uns Sie Grundlage unserer Forderungen >n? sie r>er- iprickr Sie ..»«eientliche Herab''erring aus annäbernS normale Ziffern". Was heiftl normal? :>kach Sein'cher -lukkaisung, die in Locarno und bei Abkassnng der Noie Ser Gegenseite nicht nur bekannl mar, sondern auch unwiSeriproct>en geblieben iii. fj»S Sie noriiialen Zidern Sielenigen Ser deiu-che» Friedensbelegnng von L'. biS 50LX> 2'iann. Kann inan eine andere Auslegung geben? Und iroy.'em leugne! L''"mber- ist lain die Znsi: ge tie'er Bc-ayungSnernr: ndernng ! WaS Locarno, ivao gill das Ver'prcchen der Ruckwir kungen u loyaler ' Anc-lea nur der dorr cinaeaanaen en Ver: ."'licht" na, wenn -o e :r 'S n.c.i ü ci, n n ? W: S n-ft in ti -er ?! ii- wer! (r'h.n berlainc- ane-o rag!, in t.c Rückkehr zu de n M: rh."den r Vcr'aiilc S. die Anpginu !g an die Meura lila: Po incarSs, ! ihn den 2-erir agSbrnch tcr si'uhrb.'etznn a aus d .-!> Ariike von Ve: -aillee hergnele' en lieft. Und Saun sollen wir in Sen Völkerbund? Tollen auf Locarno bauen, denen am klarsten formulierte Znstrge cib- gestri:ten ivirS. wllen als gle,chherechiig:e VölkerVunSsmacht gelrcn. wenn mir mu Sen Fellein der Svionagekomnn'sion belastet bleiben? Fünf Woül-en trennen uns noch von Sem Zu'ammentritt der Genfer Beriaenmlung. Fünf kur» Wochen, in denen e- gelten müßt«. die Voraussetzungen für de» Be- ginn jenes neuen Abschnittes für unsere weltpolitische Be langung sestzulegen, den unser Völkerbun-d-beitrtit bedeutet. Zum iniild'ste» doch dt« geringen Vorau-setzungr». die sich nufere offiziöse Politik gestellt l>at In dieser Zeit aber ist die deutsche Auftenpoltttk in den Kerlen, wird, während Ehamberlain die letzten Hoffnungen auf Locarno zerstört» bei »»S der Illusionismus und LocarniSuiuü in gefährlichster Weise gepflegt, wird mit übergroftem Elser der Bund für europäische Verständigung gegründet, gerade so. al» ob Ebamberlain nicht Locarno verleugnet, sondern alle bortign Verwrechnngen noch einmal feierlich bekräftigt hätte, als ob in Paris nicht mit Peincarö sener unheilvolle Mann wieder ans Ruder gekommen wäre, dem gegenüber argwöhnischste Au-merk'ai»keit oberste Pflicht lein mutz. Tie Aufregung. Sie 'ich SeS besetzten Gebietes bemächtigt hat, seit der Rame Poi». ear-'e wieder ausge»auchl ist. ist nur zu verständlich, und nie- manS kann Sic neue Verschärfung Sc- KurieS im bei-tzien Gebiete übersehen, die am Rhein eingetrelen ist. nachSer» nicht einmal Brian) Sen vom Geiste Poinrarös beseelten Mar- 'chällen und Generalen gegenüber Sie Verminderung der Be- myniigotruppcn dnrchzusetzen vermocht hat. Und heute hören wir eS vom „Temps", Ser unter Poincarö wieder hochossizrös lst daft von einer Erfüllung der deutschen Verpflichtungen nicht di« Rede lein könne, solange nicht die Forberu-nzKN wegen des Oberkommandos und der Polizeibestän-de erfüllt seien, daft keineswegs der Eindruck entstehe» dürfe, als ob Deutschland mit seinem Eintritt in den Völkerbund den Alliierten einen Gefallen täte. Tie Alliierten seien es, die Deutschland enigege»kommen, wenn sie sich, m» die Aufnahme zu ermögliche», dazu verständen, den Ausnahmer-aragraphen weitgehend zu interpretiere». Hier tritt n»8 die französische Auffassung klar entgegen: Wir sollen trotz Gens die Fesseln der Militärkonirvlle tragen, trotz Genf und trotz Locarno die 88000 Mann Besatzungstrupven dulden »nd die Ausnahme in den Völkerbund als ein Gnadengeschenk auS der Hand Poin- carSs cnigegenucstmen. Kann sich eine deutsche Regierung da mit ab'inden? Wir brauchen Klarheit. Restlose Klarheit vor allen Dingen von England. SaS der E^araiit von Locarno und Ser einzige politische Faktor ist. der uns bei cinwand- ''reier Haltung gegenüber den Vertragen wenigstens eine ge- wine Sicherheit gegen etwaige spätere Pläne PoincarSS geben könnie. Diele Klarheit und mit ihr die VorauSkestungen für den deutschen Völkerbundsbcitritl zu schaffen, ist heute die dringendste Aufgabe der deutschen Auftenpvlitik, der unsere Pazifisten setzt vormachen wollen, daft Frankreich ''eine Gegner nicht mehr jenseits des Rheins, sondern jenseits des Ozeans sehe. Wachsende Schwierigkeilen Poinearss. Gegen die Abdrosselung von Zusahanlrägen. Paris. 29. Juli. Dbwohl das Finanzgesctz der Negierung Poincaro heute im AuS'chuft angenommen wurde, ergaben die Verhandlungen doch, daft sich die Zitnation für das Kabi nett seit gestern weit schwieriger gestaltet hatte. ES waren von verschiedenen Abgeordneten Abänderungsvorschläge ge. macht worden. Tie Negierung Ratte jedoch, nachdem sie hier von Kenntnis erhalten hatte, sofort erklären lassen, daft sie sich mit keinerlei Aenderungen in ihren Projekten einver standen erklären könne. Daraufhin wurde die Vorlage zwar angenommen, die Widerstände gegen dis Finanzprojekte der Regierung aber sind im Wachsen begriffen. In parlamen tarischen Kreisen verlautet, daft aus seiten der Linken die Absicht besieht, die Regieruna bei der kommenden Finanz- debaiic zu stürzen. Der radikal-sozialistische Abgeordnete Baretti will ichvn bei Eröffnung der Freilagsitzung den An trag stellen, das Verbot der Einbringung von Zusatz- anträgen zu den Finan.zproiekten aufzuhebcn. ES liegen bereits über Rill Znsajz- und AbänderiingSanträge vor. die, falls sie behandelt werden müftten, die Verhandlungen der Kammer außerordentlich ausdchncn würden. » Paris. 20. Juli. In der Sitzung deS Finanzausschusses der Kammer, in der, wie bereiiö gemeldet, der Regierungs- entwurf angenommen wurde, wies Pvincarch der kurz vor der Abstimmung nochmals binzugezogen wurde, darauf hi», daß sein Finanzpian ein Ganzes darstelle, von dem er in nichts abgeste» könne »nd daft er daher die Abänderungs vorschläge, die im Fiiianzansschnft zur Sprache gekommen seien, nicht in Erwägung ziehe» könne. Der Berichterstatter der Kommission wurde beauftragt, unverzüglich den Bericht an das Kammerplennm fertig zerstechen. Tie'er Bericht wird morgen vormittag im „Journal Oniciellc" veröffentlicht werden. Im Anschliist an die Sitzung begab sich der Vorsitzende der Fincinzkoinminion. Simon, zum Klxnmcr- Präsidenten P6ret, um diesen von dem Beschluft der Kom mission in Kenntnis zu setzen. Ter Kammerpräsident erklärte, daft nach der eben angenomm-cnsn beschleunigten Geschäftsord nung zwilchen der Veröffentlichung des Kommiisionsberichtes und der Eröffnung der Aussprache im Plenum lediglich eine Frist von 21 Stunden liegen müsse. Tie Aussprache in der Kammer könne daher am Sonnabend begonnen werden. Es bestehe jedoch die Möglichkeit, die Kammer selbst noch einmal entscheiden zu lassen, ob sie mit einem früheren Termin dcr Debatte einverstanden sei. T-er Vorsitzende der Geschäftsordnungskommi>non wird, wie bei dte'er Gelegenheit keitgestellt wurde, sofort bei Beginn der entscheidenden Kammersttznng den NegierungSantrag vor- lcgen, nach dem keine Zusatz- und Abänderungsanträge im Plenum eingcbracht werden dürfen. Genehmigt sind lediglich der Zusatzgntrag über den 2V0-Millionen-Bctrag für Pensionen sowie dcr vorn Abg. Falton ciugcbrachtc Zusadantraa, der eine Spczialstcner für sämtliche Ausländer Vorsicht. Danach soll jeder Ausländer, unabhängig von der Tauer seines Aus-nt- haltes in Frankreich, verpflichtet sein, eine einmalige Steuer von 200 Franken zu entrichten. Tie Regierung hat ferner zu dem in der Kommission bereits vorgclegten Antrag auf Er höhung der Bezüge der Abgeordneten von 27 OM ans 65 000 Franken erklärt, daft sie seiner Behandlung im Plenum sich nicht widersetzeu werde. Zur Durchführung der Erhöhung der Bezüge der Abgeordneten müsste die Kammer einen Betrag von 6,0 Mllionen Franken bewilliaen. Tie Kammer wird sich morgen mit dem Anträge des Ab- geordneten Barctu befassen, der die Aushebung des Rechtes ans Einbringnng von Zusatz- und AbänderungSauträgcn ver langt. Zweifellos wird dieser Antrag auf heftige Oppo- litt on der verschiedensten Gruppen stoben. In parla mentarischen Kreisen wird angenommen, daft bet dcr kom menden Generaldebatte über die Ftnanzprosckte der Negie rung sich die Linke völlig der Stimme enthalten werde, um der Mehrheit die volle Verantwortung für die neuen drückenden Stenern zu belassen. Tie Führer dcr LiiikSgrupvcn werden diese Haltung ln längeren Neben in der Kammer be gründen. In unterrichteten Kreisen wird heute angenommen, dass die Finanzprojekte dcr Regierung eine ähnliche Mehrheit linden werden, wie sic die Negierung ln der TtenStag-Sttzung in dcr Kammer gesunden hat. Minislerral in Paris. Paris, 20. Juli. Heute vormittag wurde unter dem Vor sitze deS Präsidenten dcr Republik ein dreistündiger M i n i st e r r a t abgchalten, in dessen Verlaufe Ministerpräsi dent Poincars über seine gestrigen Verhandlungen mit dem Finniizansschuft der Kammer Bericht erstattete, während Briand über de» Stand der auswärtigen Angelegenheiten Bortrna hielt. Landivirtschastsmlnister O.ncnillc unterbreitete dem Minisicrratc einen Gesetzentwurf zur Bewilligung, der zur Sicherung dcr Gctrcidcversorgung Frankreichs die Ein führung einer Kontrolle der Ernte, dcö Weiter verkaufes und der Lagcrbcständc, für die die Anmeldepflicht cingcführt wird, Vorsicht. sW. T. V.j Der Frank sS!N weiler. Berlin, 20. Juli. Ter damit gerechnet wird, daß daS Fincnrzprogramm Poincarös tu der Kammer auf stärkere Opposition flössen wird, ietzt sich, zumal bereits in der Fin-niz- komminion der Kammer gegen einzelne Punkte des Finanz- vrogramms Einspruch erhoben worden ist, die Abwärts bewegung des Franken fort. Paris geacn London senkte sich vorübergehend ans 2lü und wurde späterhin mit 207,S biS 269,5 gefragt. London-^Brüsscl lag etwas fester mit 108 bis 200. Tic Stimmung ist weiter nervös. Berlin, 20. Juli. In Warschau ist plötzlich der Chef der französischen Marincmission in Polen, Admiral Jollivet, ver» storbcu. Zurückweisung englischer Berleumöungen. Der Schuldanleil der Linkspresse. «u Berlin, 20. Juli. T-er diplomatische Berichterstatter des „Daily Telegraph" hatte die Behauptung ausgestellt, daft die letzte Note des Generals Walch über die Stellung deS Generals v. Seeckt aus eine Intrige des deutschen Berbin- dnngsossi.ziers zwischen dom Neichsivehrministcrium und dcr Interalliierten Militärkontrollkommission zurückzusithren lei. Amtlicherscits war hierzu bemerk! worden, daft die Behaup tung des „Daily Telegraph" von Anfang bis zu Ende auf freier Erfindung beruhe und daß die gegen den ge nannten Offizier erhobene schwere Beschuldigung von dcr Neichsregicrung auf das entschiedenste zurück gewiesen werde. lieber den tatsächlichen Sachverhalt erfährt das W. T. B. im übrigen folgendes: Die letzte Note des Generals Walch vom 2. Inli über die Stellung dcö Ehcfs der Heeresleitung geht zurück auf einen Beschluft dcr Botschastcrkonscrcnz vom 1<. April d. I. z» der Verordnung dcö Reichspräsidenten vom 28. Iannar d. I. über die „Bcsehlsbrsngnisse im Rcichshecr". Dieser Bcschlnft forderte die Ncbcrtragnng dcr Gencrallnspck- tion der Truppen an einen dcr beiden Trnppenkommandenre. l^r ist der deutschen Regiernng durch eine Note dcr Inter alliierten Militärkontrollkommission vom 27. Mai mitgetcilt «nd von der deutschen Regierung durch Note vom 22. Juni in ablehnendem Sinne beantwortet, vom General Walch in dcr Note vom 2. Inli wieder ansgerollt worden. Die „Tägliche Rundschau" betont, daß die weitere Auf. klärung, bte gegeben werde» mutz, nach einer aubereu Richtung geht, alS die Linkspresse es wünscht. Es mnh nämlich daraus hingewiesen werden, das, deutsche Linköblätter es gewesen sind, die bei Behandlung der Note deS Generals Walch zuerst von den Intrigen dentschcr Offiziere gesprochen haben. Sie haben damals ihre Hauptaufgabe nicht in der Zurückweisung der unerhörten Noten gesehen, sondern in der Ausstreuung von allerlei Verdächtigungen, die sich gegen Offiziere des NetchswehrministcrinmS richteten. Man braucht sich nicht zu wundern, wenn das Ausland dieses Stichwort aiisgrcsst »nd die Behauptung von der angeblichen Intrige deutscher Offiziere weitersptnnt. Jetzt nimmt natür lich dieses Ballspiel seinen Fortgang. Dt« Linkspresse fängt den Ball wieder auf. den ihr das Ausland znrtt^qtbt und fordert mit einer gewissen moralischen Entrüstung Auf klärung über die Meldung dcr Ailslandövresse. ES scheint unS, das, die Entrttsinng sich cher an die eigene Adresse richten müsste: denn hätte man in Deutschland das Märchen von der angeblichen Osflziersintrige nicht anfgebracht. so hätte das Ausland diesen willkommenen Stofs nicht anöbeuten können. Ueberfchwemmungskalaskrophe in Japan. London, 20. Juli. Die Provinz Nttgata in Japan ist von einer großen Urberschwemmiingskatastrophe heim- gesucht. DaS Land ist meilenweit in einen See verwandelt. BiS jetzt find 80 Personen ertrnnkeu, 128 Personen werbe« alS vermißt bezeichnet. Sine große Anzahl Häuser sind in der Stadt Nttgata eingestitrzt. Der Maq-eburger Kommissar als Zeuge. Zusammenbruch der Beschnldignnge» gegen ten Halt. Magdeburg. 20. Juli. Dir neuen Berliner Kriminal- beamten haben sich heute bet den zuständigen Stellen des Polizeipräsidiums und de« Gerichts vor gestellt. Sie haben von dem Polizeipräsidenten von Berlin als dem Ein! der Lanbeskrimtnalvolizri bte Weisung erhalten, tm Einver. nehmen mit dem Magdeburger Untersuchungsrichter, aber unabhängig von der Magdeburger Kriminal. Polizei zu arbeiten. Krimtnalkommlssar ten Holl is, heute vormittag vom Unterluchunglrtchter al» Zeuge eib lich vernommen worden. Wir weiter berichtet wird, hat der Untersuchung-richler Kölling den Kommissar ten Holt sofort nach dessen Ab. bcrufung, von der er offiziell verständigt worden war. neuerlich an gefordert. Sein Schreiben ist bisher un beantwortet geblieben. Seit gestern ist Landgerichtsrai Kölling mit dcr Vernehmung deS Kommissar» ten Holt als Zeuge In der Mordasfäre Helling beschäftigt. Wie verlautet, soll «S dem Unteriuchnngsrichtcr schon gclnngcu sein, die U» ltichhaltigkeit einer Reihe von Nachrichten seftznstellen, die Uber den Kommissar ten Holt ln Nmlans gebracht worden waren. So war behauptet worden, ten Holt hätte Schröder Gelegenheit gegeben, mtt Zeuginnen aus GroftrottmerSleben tm Korridor des GerichtSgebüudeS zu sprechen und diese zu beeinflussen. Ein anderes Gerücht lautete bekanntlich dahin, ten Holl hätte Schröder In die R ä u rn l i ch k c i t e n des tsche- chischen Konsulates gesührt und ihm damit Gelegenheit gegeben, dieses zu beschreibe». Alle diese Behauptungen stab nunmehr vollkommen widerlegt. Man geht simm fehl in der Annahme, daß das weitere Verhalte» deS Untersuchungsrichters dem Kommissar len Holt und den Koonmissaren Riemann und Braschwitz gegenüber oon Sen Ergebnissen dieser Zeugenvernehmungen abhängt. Der Bertei-dgcr -eS r>crhafleten Großindustriellen Rudolf Haas der Magdeburger Rechtsanwalt Dr. Braun, hatte vor einigen Tagen dcr Staatsanwaltschaft gegen die Festhaltung Haas eine neuerliche H a f t b e s ch w e r d e überreicht. Di« Staats. ann>altfchast die von der Strafkammer aufgefordert wurde, sich zu dcr eingebrachten Haftbeschwerde zu äußern, ha! sich gegen die Haftentlassung geäußert und ihre Stellung, nähme damit begründet, daß die in der Haftbeschwerde vor. gebrachten Enilastungsgründe nicht stichhaltig leien, auch daS Alibi, mit dem der Verteidiger versucht hat nachzuwetsen. daß lein Klient sich in der von den Zeuginnen aus Groftrotkn-rS- leben angegebenen Zeit nicht hat tm Hause Schröders aus. halten können, sei misslungen. Der Mordfall steht, so wird bei der Magdeburger Polizei behauptet, unmittelbar vor der end- gültigen Aufklärung. Eine österreichische Mahnung an -as Zentrum. Wie». 20. Juli. Bel -er vor drei Wochen hier ab- gehauenen Arbeiter-Olympiade war auch daS Reich», banner Schwarz-Rot-Gold mit etwa 4000 Mit- gliedern im Festzug vertreten. In dem offiziellen Parteiblatt der österreichischen Ehrtstltch-Soztalen. einer Bruder- parier des reichvdeutschen Zentrums, schreibt nun der frühe« Außenminister Dr. Heinrich Mataja dazu u. a.: „Und r»mi kommt das für uns unbegreifliche: Im Reichsbanner Schwarz» Rot-Gold ist daS Zentrum. Deutschlands größte katholische Partei vertreten. Parlamentarier de» Zentrum- sitzen in der Leitung deS Reichsbanner-, Zentrumspolitiker beteiligen sich an den Veranstaltungen. DaS Zentrum ist also mitverant wortlich für eine Organisattou. dt« an einer inter nationalen sozialistischen Milttärparad« teil, nimmt, die mit der österreichischen sozialdemokratischen Partctfarbe fraternisiert, dt« jene Leute unterstützt, di« in Oesterreich di« christlichen Arbeiter um ihrer Gesinnung willen terrorisieren und verfolgen." Politisierung -er Sochschulberufungen. Preußens schlechtes Beispiel. Frankfurt, 20. IE. Die philosophische Fakultät der Frankfurter Universität hak de» Vorschlag des preußischen Snl- tusministers, den durch den Tod deS Prof. Dr. Ziehen frei- gewordenen Lehrstuhl für Pädagogik und Erziehungswissen schaften mit Professor Dr. Hellpach lkdarlSruhrj zu besetzen, abgelehnt. Die -euisch-kschechischen Wirlschasls- verhandlungen. Berlin, 20. Juli. Dieser Tage haben hier Verhandlungen über die Grundlagen eines d e u t s ch - t s ch e ch o - slowa kischen Handelsvertrags stattgcfunben. Bon tschecho. slowakischer Seite wurde ein Provisorium vorgeschlagen, das sich auf Obst, billige Gcmüiesvrten, Malz und HohlglaS zu nächst beschränken soll. Man scheint in Prag zu hoffen, daß ei» solches Provisorium noch unter Dach und Fach gebracht werde» kann. Hier sind die Hoffnungen dafür gering. Die Verhandlungen werden voraussichtlich bet verschiedene» Punkten auf Schwierigkeiten stoßen. * Berlin, 20. Juli. Nach einer zwischen dem deutschen und dem polnischen Bevollmächtigten getroffenen Vereinbarung werden die deutsch-polnischen Verhandlungen über die Nieder» lassungSfrage am Montag beginnen. Unverän-erle Haltung Englands in -er Nalssihfrage. London, 20. Juli. In Beantwortung einer Anfrage st» Untcrhause, ob Deutschland eine neue Ansicht über die gcgcm wärtigc Zahl der ständigen Natssitze alS Bedingung selneß Beitritts zum Völkerbund ansgcdrückt habe, erklärte der Mi nister des Acufteren, Chambcrlain, daß dteS nicht der ^all lei. Auf die Frage, wie die Haltung Polens nn-d Chinas bezüglich ihrer Forderungen für einen ständigen NaiSsitz sei, erklärt« Eliambcrlain, daß cö für ihn nicht passend wäre. '-"»nacn über die Haltung fremder Negierungen über eine Angelegen heit zu machen, die noch beraten würde. Er fügte hinzu, daß die Haltung dcr englischen Regiernng gegenüber den Vor» schlagen, die ständigen NatSsltze zu erhöhen, fick» sei» *-n legten Erklärungen im Untcrhause nicht geändert habe. Man nehme an. daß die S t u d t e n k o m m i s st o n für die Zusammen setzung des Völkerbundsrates noch vor der nä^en Völker- bundSversammluug zusammentreten werde. Ein genauer Zeit punkt sei jedoch noch nicht festgesetzt. lW.T.B.j Spanien beskehl aus -em slän-igen Aalssih. Madrid, 20. Juli. Der spanische Außenminister UanguaS erklärte dem Vertreter des „Liberal", Spanien bleibe dabet, sein völliges Desinteressement an Genf zu proto kollieren, wenn es bet der September-Tagung deS Böl'er« freundschaftlichen Bczlehnngen aufs beste unterhalten. Die Sehnsucht aller geh! dahin, dem Mitmenschen in Figur und Umgang angenehm zu sein. Lin bewährtes Mittel, dieses Ziel zu erreichen, ist der Vasenol- Körper-Puder, der nervenberuhtaend wirbt, di« Laut zart und ge» schmeiüig macht, üblen Geruch deleiligt. S
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