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Dresdner Nachrichten : 10.06.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190706103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19070610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19070610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-06
- Tag 1907-06-10
-
Monat
1907-06
-
Jahr
1907
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.06.1907
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Seite L. 'AM Montag. 10. Juni 1007 unternehmen» mit genauester Arbeitsteilung un- gewissen» haster Instruktion aller Posten durchgesührt zu sein schien. Die Versammlung würbe vom RetchstagSadgeordneten Lchack eröffnet. Al» Erster sprach ReichSiagsabaeordneter Dr Strejemann. -er zuerst die Grüße de» «erbaude» Sächsischer Industrieller überbrachte, de» weiteren die Be deutung de» HandlungSgrhilsenslande» sür die «irischast. lichc Entwicklung Deutschlands schilderte, sein« Verech. tigung auswärtszustreben als «inen Jaktor Ser Kultur- entwicklung anerkannte und die politische Sage -e» Reiche» kurz charakterisierte. In reizvoll«» Darstellung -er Xn- iorderungen. die das Jahrhundert an un» stellen wird, erkannte er di« nationale Haltung der Handlungsgehilfen an Der Reisall. der dieser Ansprache solgtr, war ungemein lebhaft, lieber den An st ellungs vertrag sprach so- dann Friedrich F r a h m-Leivzig. AuS der angenom- meneu Entschließung ist folgendes hervorzuheben: Der io. Deutsche Handlungsgehilfentag richtet an die deutsche» HandlungSgehilsen das -ringende Ersuchen, alle Dienst- oertrage abzulehnen, in denen ihnen ein Verzicht aus die Wohltaten de» 8 68. Abi. 1 des H.-G-B. »ugemutet wird, oder in denen ihnen die Verwertung ihrer Arbeitskraft nach dem Austritt au» dem AustellungSvcrhältniS beschränkt oder unmöglich gemacht werden soll. — Der Vorsitzende teilte daraus unter stürmischem Beifall mit, daß die Zahl der auswärtigen Teilnehmer aus mehr als 2900 gestiegen ist. — Als nächster Redner sprach Paul Elberding-Köln über „L e h r l i n g s w e s e n". Der HandlungSaehilsentag schlägt dafür u. a. die Beachtung der folgenden Grundsätze und Forderungen vor: «Die in den KaiismannSstand eintrctenden jungen Leute müssen zum mindesten die oberste Klasse einer Volksschule oder die ent- ivrechende Klasse einer Mittel- oder höheren Schul« mit Erfolg besucht haben, oder aber eine gleichwertige Bildung Nachweisen. ES ist eine Lehrlinasskala zur Schaffung eines bestimmten Verhältnisses zwischen der Zahl der Gehilfen und der Zahl der Lehrlinge in den einzelnen kaufmänni schen Betrieben einzusnhren bis zur Höchstzahl von 13 Lehr linge!,. Hierbei werden Volontäre, Gehilfen und sonstige Angestellte und Arbeiter, die mit kausmännischen Arbeiten beschäftigt werden, bis zum vollendeten 18. Lebensjahre Lehrlingen gleich erachtet, Reisende dagegen nicht mitgezählt. Der Fortbild ungS schul zwang bis zum voll endeten 18. Lebensjahre für alle Handlungs gehilfen. Lehrlinge, Volontäre und mit kausmännischen Arbeiten beschäftigten jugendlichen Arbeiter ist durch Rcichs- gesetz auszusprechen. Am Schlüsse der Lehrzeit ist durch Ablegung eiuer pflichtgemäßen Prüfung (Gchilfenprüsung) der Nachweis kaufmännischer Bildung zu erbringen. Selbständige Kausleute und Handlungs- gehilfen, die nicht über eine kaufmännische Bildung ver» fügen oder das 24. Lebensjahr noch nicht zurückgelegt habe», -Ursen keine Lehrlinge auSbildc»." — DaS Haupt- rcseral der Tagung gab HanS B cch ly-Berlin über «Versicherungswesen — Pension-Ver sicherung". Aus den ausführlichen, von ihm zur An- nähme empfohlenen Leitsätzen sei folgendes ermähnt: «Der Handlungsgehilfe»!«!; will den Privatangeslellten die Vor teile des Reichsinvaliden-VersicherungSgeictzes, insbeson dere den Rcichszuschuß erhalten wissen und fordert dem gemäß die baldige Einsührnng einer besonderen Pcnsions- und Hinterbliebenen-Versichcrung für die Privatangcstellten durch ein besonderes Gesetz. Für das Gesetz empfiehlt der Handlungsgehilsentag die Berücksichtigung folgender Grundsätze: Tie P r i v a t a n g est e l l t e n bleiben dem Reichst n validen-Versichern n gsgesetz, sowi« der 1910 in Kraft tretenden Witwen- und Vaisenvcrsicherung in vollem Umfange unterstellt. Das Recht der Wciterversicherung bleibt bestehen. Für die besonderen Bedürfnisse Ser Privatange stellten wird daneben eine staatliche ZmangSpcn- sions- und Hinterbliebenen-Versicherung üer Privatan gestellten aller Gehalts klas- seu geschaffen. Der Beitrag wird aus 10 Prozent des jeweiligen Gehaltes bemessen und nach Ge halts- un» Beitragsklassen abgei'tnft. Arbeitgeber und Arbeitnehmer tragen je die Hälfte de» Beitrages. Die Stellenlosen werden nach den Grundsätzen des Rcichs- invaliden - BersicherungSgcsctzes weiterversichert. Die Altersrente ist gleich der Invalidenrente. Die Bezugs- bercchtigung für die Altersrente beginnt mit Vollendung des 0 5. Lebensjahres. Die Versicherten haben das Recht, sich durch Zuzahlung in jeder beliebig höheren Ge» haltsklass« zu versichern." Ter Beifall nach dem etwa eineinhalbstündigen Bortrage war außerordentlich. Zu der lebhaften Debatte sprach u. a. G r ü n d a h l - Wien, der die österreichischen Privataiigestcllten-FUrforge ein gehend kritisierte. Er ivarnte besonders eindringlich vor den Lockungen und Gegenminen der Sozialdemokratie. Der Versammlungsleiter Reichstagsabgeordneter Schack erläuterte nach Schluß Ser Debatte die Ansichten des HauptauSschuneS zur gesetzlichen Regelung der Prlvat- becunten-Bersicherung. di« denen des Referenten entsprechen. Die Leitsätze wurden einstimmig unter brau sendem Beifall angenommen. Damit vertagte »ich die Versammlung auf Montag vormittag. — Am Nach mittag fanden sich mehr als 1200 der Teilnehmer zu einem gemeinsamen Festmahle zusammen, das schon in der Quantität »er zu beschaffenden Verpflegung außerordent liche Anforderungen an die Leistungen -eS TraitcurS Hohl feld stellte, jedoch auch in der Qualität Vorzügliches bot. Alles ging glatt von statten. Don den Toasten seien nur folgende kurz genannt: WachSmuth-Teuben brachte ein Heil aus Kaiser Wilhelm un» König Friedrich August aus, Augst-DreSden aus die Gäste. Stadtverordneter Sack. alS Vertreter des Sdadtveroröneten-KollegiumS, auf die Orts gruppe, Stadtverordneter Christoph auf den Reichstags, abgeordneten Schack. Boß-Hamburg auf den Wirt Hohl selo. Bei der Tasel wurden auch ungezählte Telegramme von Freunden, Ortsgruppen und Gönnern des BerbandeS oerlesen. Die Tafelmusik spielte die Kapelle deS 2. Grena- Sier-RegiurentS Nr. 101 unter der Leitung des König!. Musikdirektors L- Schröder. Die Stimmung war vorzüg lich und bekundete die Einheitlichkeit deS Empfindens der aus allen Gauen zusommengeströmten Verbandsangehöri gen. — Die genannte Kapelle spielte auch am Abend im große» Saale ein vortreffliches Konzert, zu »em Fräulein Fd« Hast i» ihrer bekannten synwathrschen und kraft vollen Art und unter völliger Beherrschung auch dieses riesigen Raumes einen schwungvollen Prolog von Hein rich Gutderlet sprach. Prächtige Männerchöre trug unter Max Stranßkys Leitung der Männergelang- verein „Tannhäuser" vor» dessen Stimmaterial sehr gut in Form war, so daß auch größere Nummern, wie DürrncrS „Sturmbeschwörung" und Griegs .Landerkennung" gut heranskamen. Für den erkrankten Opernsänger Häntzsch ivar in letzter Stunde Hvsopernsänger Emil Ptehlcr eingesprungen, Ser mit jelnem krästigen, umfangreichen und in allen Lagen sympathischen Organ den Liedern »Ge segnet seid mir, Wald und Au'" vvn Tichaikowsky und Pretzschs stimmungsvollem «Fricdrichsruh" unter sicherer Bealeitunq -eS Herrn Alfred Hürtgen zu voller Gel tung verhals. Sein Einspringen ermöglicht« auch di« Auf führung der interessanten Szene für Männerchor. Bariton- Glo und Orchester „.golumbuS' letzte Nacht" von Wilhelm Sturm, ln der er zusammen mit dem „Tanuhäuser" eine abgerundete Leistung bot. Unter stürmischem Beifall wur den ihm uud dem Dirigenten je ein riesiger Lorbeerkranz überreicht. Um Mitternacht erreichte das Konzert sein Ende. — N e u c> n s chlü s s e an bestehende Femsvrech'VermittlnngS- üellcn. die im Herdstbauablchnitte zur Ausführung komme» sollen, sind spätestens bis zum 1. August bei dem zuständigen Vermitt lungsamt anzumelden. — Das Hotelgumdstiick Stadt Coburg. Kaiserstraße 1. wuide zwangsweise, unter llebernahme von 220000 M. bestehen bleibend«, Hypotheken, für da« Meistgebvt von 10 SW M. dem Kausmaun Fr. G. Möciug in Gtetzich zugeschkagen. — Nicht unbedeutende« Schaden veeuriachie Gonntaa vor, mittag 8 Uhr ein In einem Trocken- und Lacktrrranin der Jad,ik sürCamera»Fad>ikation von Er»»«ia»n. Schavdaner Straße Nr 18. unter eigenartigen Verhältnissen entstanden», Brand. Gegen 2 Uhr stich war ein Wasserrohr im tzadrHtzbSud» geplatzt. Die auSgessossenrn Wassermengen hatte» sic gebreitet und in dem auaesuvrte» Raum« und Lack umgeivorlrn. Hierdurch 'ra-navi nano« von vnneviann. ««anvau, unter eigenartige» Verhältnisse» entstanden. Uh, stich war ein Wasserrohr sm tzadrikgebä .. essossenen Wassermengen hatten sich im Kellergeschoß ans» , Raum« Maschen «'» Spirit,,« _ . . tz waren die Verschluss« gelöst worden, sodaß die Flaschen ansiiesen. Bei der Beseitigung de-Wassers durch da- Fadrikperspnal Ist verrinrilich et» brennende« Strelchdolz weganvorfen worden, wodurch sich die ansgelanfene» Stoffe ent zündet haben. Der Brand konnte bi- zum Eintrrsse» der grnrr- wehr vom Fabrikpersonal gelöscht werden, sodaß dieser nur di« Austäili'ilina-arbkite» verbliebe». Am Gebäude sind ca 60 Fenster scheiben gesprungen, sowie Wände und Decke de- Raumes ge schwärzt «nd TÜre und Fensterrahmen beschädigt worden, während bon den Mobilien ca. 3000-4000 kleine Vlechtasselte». ei» Holz- regal und verschiedene Blechslasch,» Beschädigungen erlitte» haben. Eine Störung deS Betriebe» tritt nicht ein. — In Wurzen begann gestern die Tagung de« SO. Bezirk-, verba»d«tage« der sächsische» rurv reußische» Va»-I»»»ng»n. — Die Goldene Hochzeit feierten in Plaue» t. B. di« Ehe lente Heinz. «veltereS Oertlltbes Neste Seite 4. ««reln-kakenher kllr heute: Ge«er-e»verel«: Hauptversammlung, 8 Uhr. Julius Otto-Bund: Probe. »Kronprinz Rudolf". — Anv der Geschäfts«««. Da» Weinrestaurant zum Kaisergarten", Marienstraße 26. geht heute, den 10. d. M.. in andere Hände über. Der neue Besitzer, Herr Kurt Thiele, wird eS in 'dem Sinne des früheren Besitzers. Herr« Limbctcker. weitersühren. Wetterlage in Europa am v. Juni. Da« östlich« Minimum bat sich zwar etwa« adgeslacht, wirkt aber immer noch aus unsere W,Verlage «in. doch ist am Morgen unter leicht«, nordwestlichen Winden Aufklärung und Wärinezunahm« eingelretrn. Der hob« Druck, welcher sich etwa« ostwärts verlagert bat. vertiert an Intensität, da die Depression im Westen der britischen Inseln sich vertieft «nd nach der westlichen Nordsee au«geb,eitet bat. Dt» Besserung in d« Wetterlage dürste daher nur vorildergebrnd tein. Prognose für de« 10. Juni. Nach Ausbelterung de« Wetter« zunehmend« Bewölkung, nachher Argen. Mäßige West-Winde. kälter. Wasserftand der «lbe «nd Moldau. vudweie Pro« Barduditz Me>»N vcmn-n» Autstg Drettdev 8. Juni -t-2 -i- 28 — 2 — 28 — IS — 128 S. Junt -l2 — 4- « — « - 24 4-0— >34 Tagesgerichte. Deutsches Reich. Von schönstem Wetter begünstigt fand am Sonnabend nachmittag in der prächtig mit Gir landen, Fahnen und Mappen geschmückten russischen Kolo- nie AlexarivrowSka in Potsdam ein Blumen korso zrkm Besten -er Auguste Viktoria-Krippe statt, deren Pro tektorin hie Kaiserin ist. Die Kaiserin in lichter Toilette erschien um 2/g Uhr mit der Prinzessin Viktoria Luise und Gräfin Brockdvrfs in einem offenen Vierspänner L la Dammoni. der mit Maröchal Niel-Rose» dekoriert war. Dir Kaiserin wurde von dem Korsoleiier, General- major Graf Dohna-Sehlobttten, begrüßt. Die GardeS du Corps-Kapelle blieb den Königsruf auS „Lohengrtm". Kerner waren erschienen der Kronprinz unh die Krön- Prinzessin im Iucker-Biererzug, den der Kronprinz selbst lenkte. Der Wagen war mit Iris dekoriert. D»s Tan dem von Prinz und Prinzessin Eitel Friedrich, mit arwißen Nelken mild roten Rosen geschmückt, wurde vom Prinzen elbst gelenkt. Prinz Oskar folgte mit der Gräfin Soden in einöm mit lila Iris dekorierten Dogcart, sodann die Prinzessin Friedrich Leopold mit ihrer Tochter Viktoria Margarete. Der Korso bot ein farbenreiches Bild. Die Kapellen Ser Garnison konzertierten. Die Ossiziere mit ihren Damen hatten sich sehr zahlreich an dem Korso be teiligt. Die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften nah men an der Blumenschlacht sehr lebhaften Anteil. Das überaus zahlreiche Publikum begrüßte unter Hurra- Rufen die Ankunft sowie die Abfahrt der Kaiserin ünd der Mitglieder des Königlichen HanseS. Der Enlwnrs für ein ReichSgeseh zur Regeln na deS Vereins- und Versa m ml »ngsrechteS ist, wie die „Voss. Zta." erfährt, im Reicbsaml des Innern in de» Gr»»d- zügen feitiggeslrllt, sodaß die Beratungen mit den übrige» Reichs- ressorks beginne» können. Die Angelegenheit düiste so ln"' werde», daß der Enlwnrs noch vor dem Beginn der Ferien dem preußischen Staats,»tnistennm zur Begutachtung vorgrlegt werden kan». Jedenfalls ist mit Sicherheit a»z»»ebmen. daß der ReichS « tag bei seiner Zusammenkunft im Spätherbst den Gesetzentwurf zur Beratung vorfinden wird. Die Strafkammmer in Gotha bat auf Antrag deS Staats sekretärs Dern bürg gegen acht sozialistische Agitatoren wegen Beleidigung von Kolonialbeamten das Verfahren ein geleitet. Frankreich. Mit dem heutigen Tage soll die Obstruktion der Winzer beginne». Alle Gemcindecimtei in fünf Depar tements sollen geschlossen, jeder, der die Steuern weiter bezahlt, soll geächtet werde». In den Dörfern und Wellern wird aus- gelrommelt, daß Schloßbesrtzer, Advokaten und Notare sich der unaufhaltsam fortvflanzendei, Beweamrg anschließen, da die Regierung uud das Parlament dem huugerude» Volke nicht aus reichend beistehen. Der Ausruf zur» Beginn der aeseblosrn Aera wird die Negierung noch nicht zu direkten Polizeimaßiiahineu gegen die Führer veranlagen. Elemenca» hält e« vielmehr für angezeigt, noch genauer seslznstellcn. inwiefern die Beweatnig von republikseindlichcr Seite geschürt wird. Der Finanzminrstec wird den Steuerämteru äußerste Rücksichtnahme zur Pflicht machen. Kunst nnv Wissenschaft. ß Königl. Hoftheater. Im Opcriidause deute (7 Uhr) »Oberon, König der Elfe»"; nn Schanlpielbanse (»48 Uhr) .Heimat". — Rei idenztbester (»48 Uhr> .DieDoppel-Ehe". — Centraltheater (8 Uhr) .Haben Tie nichts zu verzollen?" s König!. Hokoper. .Fideliv". Frl. Zod « rh«t «un auch alSLronore in vollen Ehren bestanden und den Erwartungen entsprochen, die man nach ihrer Isolde, Donna Anna und Siegltnde hegen durfte. ES ist ihr mit dielen vier schwie rigen und verantwortungsreichen Rollen dt« Bewerbung um die Stellung einer ersten dramatischen Sängerin nicht leicht gemacht worden. Um so schöner un- größer der Er folg. denn, Sem Vernehmen nach, ist ein Vertrag mit Frl. Zoder bereits in Krast getreten» der die junge, hochbegabt« Künstlerin für längere Zeit der König!. Hosoper verpflich tet. Zur Darstellung der Leonore hat di« Kritik kaum etwas nachzutragen, was zu Frl. Zoders Gunsten nicht schon ge sagt worden wäre. Wie an ihren »orbergcgangeneu Gast abenden, bewtes sie auch vorgestern wieder, baß st« in volle« Anlaufe ist, «ine künstlerische Persönlichkeit zu »er den, -aß ihr die Mittel gegeben find, eine Ausnahme stellung in ihrem Kunstfache «tnznnehmen. Der Weg bi» dahin ist nicht mehr gar zu weit und allzu schwer. Ihre Leonore .ab dafür wieder genügende Bürgschaft. DaS tugendfrische» blühend«, leicht und sicher modulierende Or gan entsprach meist vollkommen den rtestgen Anford«, rungen der Aufgabe, und was Frl. Zoder der Darftcllung zu sein verstand, gehört mit zum Schätzenswertesten, was wir tn den Gastspielen angehender Künstlerinnen zu be- obachten Gelegenheit hatten. Fast immer deckte sich da» ge- sungene uud da« gesprochene Wort vollkommen mit de« Anstand« und der Hoheit, mit dem Ehaos der Empstn- düngen, die im schroffen Wechsel der Situationen die Seele einer helvenhasten, für alle Opfer bereiten Frau aufmüh. len. Groß und hinreißend in den dramMsttze« war Frl. Zoder nicht mind«, trefflich, von «Ehrend« A». mut und ergreifender »rauer, t» »ott« m»—. h>» ff« »1, ein beklommenes Flllhern zu Hallen wu-th »et h«n hf, Akzent« gleichsam nur ang^gutet find. Sie ist «in« Sänge, rtn. di, ebenso gro» und machtvoll zu packe« welß. Mt« ße, zwing«»» um«, Träne« », singen. Gehr sch-»« uud eise», artige Klltge hatte ss« auch tn der Darftelluna. Es tft Frl. Zoder die Gab« des «attlrNchen, der Pos« absolut sremdr« Spiel-gegeben uud dazu dte seltene Kunst, tu den «art«r- vollen Lagen, ty deue« Leonore sich mit keiner Miene oder Ölest« verrate« darf, still zu stehen und scheinbar teUnahms. lo« zuz,,jeden und zuzuhöre». wie dte Geschick« stch voll, ziehen. Sin ganz großartiger, tief berührender Moment ist u. a. auch der, in dem Frl. Zoder au» retn individuelle« Empsinden die Setten, dl« ss« Florestan abaenommen. lang und tnntg an stch drückt und dann unter Tränen küßt. de. vor sie diese Zeichen unendlicher Qualen tn di« Hände des Kerkermeister» zurücklegt: »Nach unnennbarem Sets«, so übergroß« Lust!* Was wollen gegen f» viel Vorzüge uvd reiche Begabung einig« Unsicherheiten lag,«, dte tm Sturm« der Empfindungen hier und da unterliefen, oder Unvoll» kommenhelten. von denen angevende Künstler und Künstle- rinnen naturgemäß nicht frei sein könne». Hauptsache ist und bleibt der Gesamteindruck. Dieser war, gleich wie an den srüheren Gastabenben Frl. Avder». so bedeut««», baß man ihre Berufung als «inen Gewinn für die Hofover be» zeichnen darf. 8. 8t. s An» Wien wird gemeldet: Frln. Julie Gerda, dir Tr^dner tzosschaiisplelerin. feierte vorgestern al- Rautendelein sm Hosbiirgtbeater durch prachtvolle Erscheinung, durchgreifendes Spiel »ud zarte Lieblichkeit einen wahren Triumvh und erzielte »„zählte ^ervorruse. DaS Gastspiel findet mit unterlegtem S-ort-Nachrlchten. Ditz Kads«r«Regatta ä» Griinau. Unter de« alävizend- sten älißeren Beblngungen ging am Sonntag ver erst« Tag der Ruder-Regatta in Grüuau vor stch. Gegen - Uhr. während de» dritten Rennen-, kam die kaiserliche Jacht Akexanbra" tn Gicht, an deren Bord -man das Kaiser, paar, Prinzessin Victoria Luise, Prinz Oskar. Minister: von Studt. Admiral von Tirpitz. Lcnrdrat von Stubckn- rauch uud Gefolge bemerkte. Nach der Begrüßung 'durch den Vorstand des Regatta-VeretnS begab stch da» Kaiser- paar, für die stürmischen Huldigungen der Menge vom Verdeck aus sreundNchst dankend, zum Start be» Kaiser- Vierers, um dann das Rennen bis -um Ziel »nrückzu- vegleiten. Der »HellaS"-Bierer hatte in dieser Lowkur- renz von Anfang an die Führung, dte er sich auch trotz aller Anstrengungen deS Berliner Ruder-Klub» nicht nehmen lieb. Auch den von Ivineta"»Potsdam ganz über- legen gewonnenen Zwrtten Achter begleitete di« »Alexan« drta". Während der akademische Bierer gerudert wurde, ließ sich das Kaiserpaar die „HellaS"-Mannfchaft «wrstellckn und überreichte mit anerkennenden Worten den Ehre«, preis. Dem siegreichen Vierer des Akademischen RKder» KlndS reichte der Kaiser den Ehrenpreis direkt ins Boot. Dann dampfte die »Alexandra" wieder nach Berlin zu» rück. Einen aufregenden Kamps gab es im Verband», achter. Der Königsberg«! Ruder-Klub siegte um V» Sek. gegen den im Endspurt mächtig aufkommenden Berliner Ruder-Klub, während der anfangs führende »Hellas" V» Sek. später als Dritter endete. Rennen zu Hoppegarten, 9. Juni. Uaschnl-s. Rennen. 1. ^Sonnenstrahl", 2. „Handkuß", 8. »Panzer- kettc". Tot.: 68 : 10. Platz 21. M. 70 : 10. — B o tschafter. Rennen. 1. „Herero", 2. „Kirschblüte", 8. „Mann t« Mond". Tot.: 98 : 10, Platz 27, 16 : 10. — Si erftorpfs. Memorial. Preis 18 000 Mark. Distanz 1000 Meter. 1. Frhrn. v. Oppenheim- „Sieger" fLewiS), 2. „Irene". 3. „Barrikade", 4. „Nr. Dreiundzwanztg". Tot.: 89 : 10. P'atz 1k», 43, 14 : 10. — RvchSburg-Renncn, 1. „Nero". 2. „RocaS". 8. „Horaz". Tot.: 26 : 10, Platz 20. 21 : 10. — Seahorse-Rennen. 1. „Laubfrosch", 2. „Leopard", „Inira". Tot.: 13 : 10, Platz 14. 20 : 10. — Ar«igeist« Rennen. 1. .LSinterkönig", 2. „Dora", 3. „Lizzi II". Tot.: 24 : 10, Platz 11, 11 : 10. — Neuen Hagener Handi cap. 1. „Verliebt", 2. „Ante PortaS", 3. „Monopol". Totu 87 : 10. Platz 28. 18. 65 : 10. Renne« z« Frpnksnrt a. M., 9. Juni. Preis po» Niederrad. 1. „Hyazinthe", 2. „IS a so nix", 8. „Oxford". Tot.: 21 :10, Platz: 10, 10 :10. — A e n-I a g--R e u « ev. I. „Nathnlic". 2. „Mo". 8. „Wallone". Tot.: 20:10. Platz: II, 12:10. — R ü m c r-H ü rid e n-R« n nen. 1. „Ton- stanz", 2. „Frcya", 8. „Cigarette". Tot.: 120:10. Platz: 89, 18:10. — Main. Jagd-Ren neu. 1. „Lady Whisper". 2. „Jodler". 3. „Antipathie". Tot.: 22:10, Platz: 13. 18:10. — Diamant.Hürden-Revnen. 1. „Orfrevrterie", 2. „Fatry Gobmother", 8. „Lachteuf«l". Tot.: 24:10, Platz: 11. 11:10. — Präsidenten- Preis. 10 000 Mark. Distanz 80Y0 Meter. 1. Herrn ' ielLS „Le Caire" (Mr. Bulteel), 3. „WaS merS denN". „Coflack Post". Tot.: 47 : 10. Platz 24. 20 : 10. Rennen zu Paris, 9. Juni. Die Entscheidung der mit dem Riesenpreise von 125 000 Francs ausgestatteren gro ßen Steevlechase gestaltete stch zu einem gesellschast lichen und sportlichen Ereignis für die französische Haupt stadt. Trotz des drohenden Wetter» zeigte dte vornehme vachn zu Auteuil einen kolossale» Besuch. Präsident FallivreS wohnte mit Geniahlin de» Rennen bei. An der über 6500 Meter führenden Steevlechase nahmen 10 Pferde teU. „Große Mere", „Journaliste" »nd „Fragilitü" hatten di« Führung, doch kam dte letztere schon am -weiten Hindernis zu Fall. „Große Mere", „Journalist«" und „Biolon II" sonderten sich im Felde ab und zwischen ihnen allein lag dte Entscheidung. „Große Mere" gewann sehr leicht mit vier Längen gegen „Biolon II". während der Favorit „Journaliste" 2V? Längen zurück aw Dritter folgte. Tot.: 72 : 10. Platz 16. 17. 15 : 10. Radrennen z» Hall«. 9. Juni. Das Goldene Rad von Halle wurde von Przyrembel-Berlin gewonnen, der 61,600 Kilometer zurücklegte. NrenS-Kvln blieb 980 Meter, Contenet, der Rad- und Motordefvkte batte, 6200 Meter zurlick. DaS Klein« Goldene Rad, das tn zwei Läusen über 10 und 20 Kilometer auSgesahren wurde, ge wann der Berliner Theil«. DaS genaue Resultat war: 10 Kilometer: 1. Theile S : 87,2 (Bahnrekord), 2. Schenke 390 Meter, 8. Le Bruin 850 Meter zurück. 20 Kilometer: 1. Theile 19 : 51, 2. Schenk« 820 Meter, 3. -e Bruin 1980 Meter zurück. Radrennen z« Spandau. 9. Juni. DteNvaSrvnen, ein Rennen über 100 Kilometer, nahm leider einen recht unglücklichen Verlaus. Nachdem 90 Kilometer ge- fahren waren, stürzten di« Schrittmacher Peguy und «mertg», sowie der Fahrer «uignard, von denen Peguv schwer verletzt wurde. Der Franzose bog aus der Kurve tn die Ztelseite, als plötzlich ein Reifen seines von Peguy gesteuerten Motors platzte, wodurch der Motor um- geschlendert wurde. In den nmgrstümten Motor hinein fuhr der dichtauf folgende Motor vanberftuoft», von Amerigo gesteuert, und stürzte nach dem Jnnenraum, wo bei um ein Haar auch einige Zuschauer betroffen worden wären. Amerigo und Guignard konnten stch uiwerletzt erbeben, Peguy blieb dagegen schwer verletzt liegen. Quer ans die Bahn gefallen, war er von einem Fnßraster Amerigo» so schwer am Kopf getrossen worden, daß «r be- «vußtloS und stark blutend aus der Bahr« davongetvagen wurde. Nach Anlegung eines Notverbandes wurde er »ach dem Krankenhaus gebracht. Da Banderstngkt da- Revpktt ausgab. beendete Günther dem er die 100 Kilometer 9 Min. 43/5 Sek. zurücklegte. Dritter.
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