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Den schwäch sten Eindruck macht verhältnismässig die abermalige Wieder- ausroklung der „Affäre*, die sich in der Form abwickelt, das; der Berichterstatter vor dem Knssationshosc ein endloses Akten stück verliest, dessen Zweck und Ziel der Nachweis ist, das; der ehemalige Dreyfus überhaupt nichts begangen habe und des halb völlig freigesprochcn werden müsse. Die Zeit lindert nicht nur jede« Schmerz, sondern sic stumpft unweigerlich auch die Anteilnahme der Oefsentlichkeit für jeden, selbst den sensatio nellsten Vorgang ab, sobald sich ein solcher allzu lange hin- zieht. DaS läßt die Ausnahme der nunmehr „allerletzten" Revision des Dreyfus-Prozesfes durch das französische Publikum deutlich erkennen. Man muh schon tief in den Schatz der zeitgenössischen Erinnerungen greifen, wenn man die Namen der dunklen Ehrenmänner, die jetzt wieder im Gedächtnis hcr- ausbeschworen werden, zu hören bekommt, und Begrisfe, wie „Gcheimdossier" und das mit einer gefälschten Randbemerkung des Deutschen Kaisers versehene „Bordcrcau", die vor Jahren die ganze Welt in Atem setzten und in aller Herren Ländern eine leidenschaftliche Diskussion über die Schuld oder Unschuld des Gefangenen von der Teuselsiusel verursachten, wieder aus der Nacht der Vergessenheit emporsteigen. Jetzt sind die ge- nannten vergilbten Aktenstücke noch einmal aus ihrer Grabes ruhe in den Archiven des Kricgsministeriums gestört und unter militärischer Bel«chung auf den Richtcrtijch des Kassations Hofes niedergelegt worden, und das sicher vorauszusehendc Er gebnis dieser letzten Untersuchung wird sein, das; die 45 Räte, 3 Präsidenten und 1 Chefpräsident des Kassalionshofes, die insgesamt über den Fall zu urteilen haben, sich dahin einigen, die Anklage gegen Dreyfus sei in allen Punkten haltlos, die angeblich seine Schuld beweisenden Aktenstücke seien gefälscht und das verurteilende Erkenntnis müsse daher in einen glatten Freispruch verwandelt werden. Dieses Ende der „Affäre" vcr mag heute selbst rn Frankreich fast niemand mehr auszuregen. Nur ganz vereinzelt tritt in der französischen Presse noch der ehemals so heftige Gegensatz zwischen „Drepfusards" und „Anti Drehsusards" hervor. Die allgemeine Stimmung ist derartig, dah man die endliche völlige Beilegung der Sache mit einem Seufzer der Erleichterung begrüßt und froh ist, wenn Herr Dreyfus nach Erledigung der letzten juristischen Formalitäten für immer oushört, sich bemerkbar zu machen. Im Mittelpunkte der politischen Erörterung steht die groß mehrtägige Redeschlacht, die im Parlament zwischen dem Minister des Innern Clömcnceau und verschiedenen Sozialistenführern, darunter in erster Linie Jaurüs, ausgcsochtcn wurde mit dem Erfolge, dah Herr Clc'mencea» als unbestrittener Sieger das Kainpfcsseld verlieh. Die Sozialisten glaubten, von ihrem Standpunkte aus dem ehemaligen radikal-sozialistischen Freunde und Gesinnungsgenossen etwas am Zeuge flicken zu müssen, weil er sich unterfangen hatte, aus Aniah der jüngsten schweren Streikunruhcn energische Mahnahmen zum Schutze der öffentlichen Ordnung zu treffen, die Ausschreitungen mit militari scher Macht zu unterdrücken und Paris am l. Mai unter eine Art von Belagerungszustand zu stellen. Die sozialistischen Redner erhoben gegen Clsmenccau den Vorwurf der Untreue gegen sich selbst, da er als Minister genau das Gegenteil von dem tue, was er früher in seiner parlamentarischen und publizistischen Kritik an der bestehenden Gesell s chaftsordnung verfochten habe, und benützten gleichzeitig die Gelegenheit, um sich in einer theoretischen Verherrlich ung des „Zukunstsstaates" zu ergehen. Bei der handgreif lichen Ungereimtheit der sozialistischen Anklagen hatte der Minister von vornherein leichtes Spiel, nnd er nützte seine moralische Ueberlegenheit in ebenso geschickter wie wirkungsvoller Weise aus. indem er die Revolutionsmänner mit feiner Ironie unbarmherzig zudeckte. Den größten Erfolg erzielte der Minister, als er sich mit Nachdruck zur Sache der Ordnung bekannte und für den Schutz der Arbeitswilligen eintrat. „Leider", so sagte Herr Clsmenceau «örtlich, „verwechseln die Arbeiter daS Recht auf den Streik mit dem Recht aus den Knüppel" und weiter: „Es wird mir der Vorwurf gemacht, daß ich ein Vorurteil für die Ordnung habe. Ich habe es i« der Tat, weil keine Gesellschaft ohne Orb nung möglich ist." Die Rechtfertigung seiner am 1. Mai ge troffenen Maßregeln begleitete der Redner mit einer sehr entschie denen Absage an die Arbeiterverbünde, die ausdrücklich erklärt hätten, man müsse den Staat erst desorganisieren, in seinen Grundfesten erschüttern, nm ihn kann desto sicherer zerstören zu können. Bon dieser Sette seien die Arbeiter anfgereizt worden, und dagegen einzuschreiten sei die unerläßliche Pflicht der Regie rung gewesen Im zweiten Teile seiner Ausführungen fügte der Minister zu seiner Kritik die positive» Aufgaben seines Programms, unter denen namentlich die Verstaatlichung der Eisenbahnen nnd der großen monopolisierten Industrien zu nennen ist. Der erhebliche Eindruck, den die Darlegungen El^menceaiis ans alle republikanischen Gruppen gemacht haben, tritt deutlich in dem Beschlüsse, die Rede anschlagrn zu lassen, und in dem Abstimmungsergebnis zu tage, bei dem sich zum erstenmal seit längerer Zeit wieder eine io starke und zweifellose republikanische Mehrheit zusammenfand, daß man dem „Bloc" notgedrungen das Zeugnis einer erneuten Lebenskraft ausstcllen muß. Die Machen- chasten des reaktionären Kartells haben augenscheinlich nichts gefruchtet. Die gewalttätigen Vorgänge bei den Kircheninventar- aufnahmen vermochte» die Oefsentlichkeit nur ganz vorübergehend zu errege», und ebenso sind die Hoffnungen, die seitens der Kleri kalen aus die Streikunruhen gesetzt wurden, im Sande verlaufen. Wenn in dieser Hinsicht die Lage nach den parlamentarischen Neuwahlen noch in irgend einem Punkte zweiielhast geblieben ein konnte, so ist sie durch den jetzigen Erfolg des Ministeriums Sarrien in der Kammer völlig geklärt worden. An sich war die klerikale Rechnung, die aus den stark entwickelten Ordnungssinn dcS kleinen französischen Kapitalistenpubliknins spekulierte und darauf die Erwartung baute, daß die Streikunruhcn unmittelbar vor den Wahlen einen Teil der genannten Wähler vor den Kopf stoßen und ihn inS Lager der Reaktion treiben würden, gar nicht so dumm. Die von der Negierung bei der Unterdrückung der Un ruhen gezeigte Energie machte aber durch die klerikalen Hoffnungen einen Strich, und die jetzige Abstimmung in der Kammer hat vollends den Beweis dafür geliefert, daß die Regierung sich des vollen Vertrauens des Landes erfreut. Angesichts der konsequenten Entwicklung, die sich in dem modernen Frankreich in der Richtung einer radikal-republikanischen Negierung vollzogen hat, wird man nicht umhin können, zuzugeben, daß diese Form des politischen Regiments zu der von der überwiegenden Mchrheit des französischen Volkes bevorzugten geworden ist. Das fran zösische Bürgertum will die Republik, weil diese den äußeren Frieden verbürgt, und es will die radikale Republik, weil diese sich als erfolgreicher Gegner des Klcrikalismus erwiesen hat, der in den breiten Schichten der Bevölkerung tatsächlich keinerlei Sympathien besitzt. Trotzdem würde die radikale Republik auf die Dauer unmöglich sein, wollte sie die dritte Forderung der bürgerlichen Kreise, die Ordnung in der Freiheit, geflissentlich vernachlässigen. Herr Clümenceau hat das richtig erkannt und im entscheidenden Augenblicke nicht gezögert, die praktische Folge- rung daraus zu ziehen und sich dem Lande durch ein entschiede nes Austreten gegen den revolutionären Sozialismus als künftiger Ministerpräsident zu empfehlen. Wie aber nur selten einem Sterblichen des Lebens un gemischte Freude zu teil wird, so ist auch in den Freudenbecher Clämenceaus ein Tropfen Wermut gefallen, und zwar von der Hand des ehemaligen Kriegsministers Generals Andrö, der boshafter Weise, wohl nicht unbeeinflußt durch sozialistische Ränke, gerade im jetzigen Augenblicke seine Memoiren ver öffentlicht und darin mit verhängnisvoller Deutlichkeit eine Episode erzählt, die für das verbündete Rußland nichts weniger als angenehm ist. Es handelt sich dabei um einen schweren Uebergriff des ehemaligen russischen Botschafters in Paris Muraview, der unter klerikal-nationalistischem Einflüsse stand und, von dieser Seite angcstachelt, sich erdrcistcte, gegen die vom General Andrö verfügte Nepublikanisierung des Offiziers, stabcs des Kricgsministeriums, also eine rein inncrfranzösische Angelegenheit, in so allmählicher Weise Einspruch zu erheben, das; Herr Andrü sich genötigt sah, ihm die Tür zu weisen. Der Vorfall war schon seinerzeit nicht geheim geblieben, ist aber erst jetzt durch die Veröffentlichung des Generals Andrö in seinen Einzelheiten bekannt geworden. Die Andrüsche Indiskretion ist dem Kabinett Sarrien — Clümenccau mühte man eigent lich schon jetzt sagen, da dieser zweifellos das geistige Haupt der Regierung bildet — äußerst peinlich, wie sich bei dem gegen wärtigen guten Stande der französisch-russischen Beziehungen begreifen läßt. Man befürchtet, daß das Vorgehen Andres in Petersburg den Eindruck einer beabsichtigten Unfreundlichkeit erwecken könnte, und macht sich auf diplomatische Vorstellungen gefaht. In diesem Falle soll Herr Elümenccan entschlossen sein, den vorwitzigen Memoirenschreiber seinen ganzen Zorn un nachsichtig fühlen zu lassen, um ihn dafür zu strafen, dah er rück- sichtslos genug gewesen ist, die Wirkung der Clümcnccauschen parlamentarischen Aktion zu gunstcn der Ordnungssache durch die Schaffung einer auswärtigen Unannehmlichkeit ru be einträchtigen. als Toppslagge aus der „Preußen" wehen dürfe. Die Be satzung werde sich bemühen, sich der von ihrem Topp wehenden ichwarz-weihen Farben würdig zu erweisen, mit ihnen zu siegen, oder mil ihnen uuterzuachen, sie werde ihre Pflicht tun bis zum letzten Blutstropfen. Nunmehr wurde gleichzeitig die Kaiser- Siandaric am GroßtopP und die neue Flagge, die den preußi schen Adler im weihen Felde und das Eisern« Kreuz in der oberen Ecke zeigt, am Bortopp gehißt. Der Kommandant brachte drei Hurras au; den Kaiser aus, die Ehrenwache präsentierte, die Musik spielte die Nationalhpmne und das Schiff gab aus- nahiiiswcise einen Salut von 21 Schuh für die preußische Flagge ab. Es erfolgte eine Besichtigung des -Kriegsschiffes durch den Kaiser mit den versammelten Herren, dann ein Frühstück beim Kommandanten. Kiel. Gestern abend traf hier Fürst Dohna - Schlobitten ein und nahm als Gast des Kaisers auf der „Hamburg" Wohnung. Zur Lage iu Rustland. Petersburg. Reichsduma. In der Vormittags» sitzung wurde über die Anträge auf bürgerliche Gleichheit be raten. Verschiedene Redner traten für die Gleichberechtigung der Frauen und der Huden ein. Aladjin führte aus, man müsse der Frau die Freiheit geben, bevor sie selbst ihre Rechte sich mit Gewalt nehme. Besondere Aufmerksamkeit erfordere die Lage der zahlreichen mohammedanischen Frauen in Rußland. Redner sprach dann von den Vorrechten der hohen Würden träger und erzählte, eines Tages sei ein Generalleutnant in die Duma gekommen, habe sich den großen Kronleuchter an gesehen und gesagt, dieser eigne sich nicht übel dazu, daß an ihm Aladjin und einige andere Dumamitgliedcr von der Arbeitsgruppe auigebängt würden. Leider so fuhr Aladjin fort, könne dieser General nach dem in Rußland bestehenden Ge setze wegen seiner Aenßeruna nicht bestraft werden. Redner all« iS -7" ß Neiiefte Drahtmeirmigen vcm 2t. Juni. Kieler Woiste. Kiel. Auf die Ansprache des Grasen Eulenburg-Prassen beiUeberaabederToppslaage erwiderte der Komman dant der „Preußen", v. Brodow: Er nehme aus allerhöchsten Befehl die vo» den Provinzen gestiftete Toppslagge entgegen, indem er tiefgefühlten Dank für die außerordentliche Ehrung aussprcche. Die schlvarz-weiße Flagge am Topp möge die Be- satzung stets daran mahnen, was sie z» leisten habe, saß sie sich ebenbürtig zu zeigen habe denen, die seil Jgkrhn»derlen ihr Gut und Blut unter diesen Farben damngcgebc» IxiNen. Er danke für die außerordentliche Gnade des Kaisers, daß fortan bei feierlichen Gelegenheiten die alte preußisch« Kriegsflaggc verlangte die Abschaffung aller aus einer hohen gesellfchost lichen Stellung sich ergebenden Vorrechte und aller Privilegien des Adels. Die russische Nation achte nur zwei Klassen: die Bauern und die Arbeiter. Die äußerste Linke nahm die Rede mit großem Beifall aus. Gras Heyden wandte sich gegen An griffe, die im Laufe der Debatte gegen ihn gerichtet worden waren, und erklärte, er sei bereit, für die Verkündigung der bürgerlichen Freiheit einzntrete», es fei aber unmöglich, die Gesetzgebung Rußlands im Handumdrehen zu reformieren. M- aeordneter Lcwin erklärte, eine Judenfrage gebe es nur in Rumänien, es sei notwendig, daß Rußland in dieser Angelegen beit Frankreich, England und Deutschland ähnle und riichi K Rumänien. Redner schloß mit,den Worten: Ich bin Jude, ich habe nicht daS Recht, in der Hauptstadt zu weilen, ich werde sofort nach Schluß der Sitzunosveriode der Reichsduma davon- gejagt werden. Die Verhandlungen dauern fort. Petersburg. lPriv.-Tel.s Die Soldaten des in der Nähe von Rjäian im Lager befindlichen Bolkhofslkvschen Regi ments erhoben ökonomische Forderungen. Die Offiziere wurden gezwungen, das Lager zu verlassen. Dann wurde das Zeughaus niedergebrannt. Die Soldaten erschienen nicht zum Dienste. Moskau. lPriv.-Tel.s Ucber die Vorgänge der letzten beiden Tage in Sewastopol besagen Privatmeldungen von dort: Behufs Zerstreuung einer Menschenansammlung auf dem See-Boulsvard wurde von der Obrigkeit eine Kompagnie des 1. Bataillons der Festungsartillerie beordert. Die übrigen Kom pagnien des Bataillons verhinderten jedoch gewaltsam die Ent sendung ihrer Kameraden und veranstalteten ein Proiest- mecting. Nachts, als die Artilleristen in den Lagcrzcltcu schliefen, wurden sie vom Brestlchcn Infanterie-Regiment mit Maschinengewehren umzingelt und entwaffnet, woraus das ganze 1. Bataillon verhaftet und nach der Mikailow-Mtterie abae- sührt wurde. Hier schlossen sich den meuternden Truppe» mel>- rcrc Kompagnien des 2. Bataillons an, erbrachen die Pulver kammern, bemächtiaten sich der Geschütze, luden drei Kanonen und richteten sie aus die Stadt. Die Aufständischen versuchten, sich durch Signale mit der Schwarzen Meerfloltc in Vcrbin- duna zu setzen, erhielten aber keine Antwort. Die Meuternden wurden schließlich abermals vom Brestschen Regiment um zingelt und zur Ergebung gezwungen. Sämtliche Feuerwerker wurden zu Gemeinen degradiert. Moskau. lPriv.-Tel.s Die Lage im Kaukasus wird immer bedrohlicher. Der Statthalter bat um 50 OM Mann Truppcnvcrstcirkungcn acbelen. Warschau. lPriv.-Tel.s Das Kriegsgericht verurteilte drei Israeliten wegen Ermordung von Polizisten zum Tode. Kiew. lPriv.-Tel.s Ter reichste Grundbesitzer Ost- Nußlands Kraiinski in Belaiazcrkow hat wegen des drohen den Ausbruches von Aaraiun ruhen eine eigene Schutz- wacbe von mehreren hundert Mann gebildet und aus England II Maschinengewehre kommen lassen. Kattowitz, lPriv.-Tel.s Wegen der Bjelostoker Jude n- metzclcien haben die revolutionären Parteien des SoSnowiccr Grenzbezirks heute Proklamationen erlassen, wonach alle mil dem Tode bedroht werden, die den geringsten Vcrdachl erwecken, daß sie die Jndcnmetzeleien unterstützen. Ein Flug- blaltvcrteilcr mit solchen Prostamationen wurde von Kosaken am Sosnowicer Bahnhöfe verhaftet. Fortwährend treffen Bjclostoker Flüchtlinge in Kaitowitz ein. S S Berlin. <Priv.-Tcl.s Zur Abberufung des mecklcn - b u r g i j ch c n Gesandten am Berliner Hose schreibt die „Tägl. Rundjch.": An die Nachricht, daß der mecklenburgische Gesandie. Herr v. Oertzcn. vom Herbste dieses JahreS ab in ein anderes Amt in Schwerin vcr'eyi werden soll, nmrdc in der Presse kürzlich die Vermutung geknüpft, Herr v. Ocrtzen «»er- lasse -deshalb seinen kiesigen Pcsilcn, weil er die mecklenvurgiiche Vcriaisung zu sehr bevorzuge, jo daß die Negierung ihn durch eine jüngere Kraft ersetzen wolle, die moderner denke als er Hierzu erhallen wir von gut unterrichleler Seite die Mil- teiliina, daß Herr v. Ocrtzen persiftilich stets die Ansicht ver- trelsn und rücklmlllos betont bat, er kalte eine Revision der mecklcnburgiichcii Versasszing für dringend erwünscht. Wen»