Volltext Seite (XML)
Nr. 445 Seite S — „Dresdner Nachrichten" — Donnerstag. 20. September 1S2S Nrfenderr Lustvelilimcken für die Amrik» saßrlr» des l^ r. irr Aus Anlnß der bevorstehenden Amertkafahrten de» Luft» schiffes »Graf Zeppelin" sl. r. 127) sind besondere Luftpost, marken zu zwei und vier Reichsmark herausgegeben worden. Die neuen Luftpostmarken haben die Form eines liegenden 'Rechtecks und dio gleiche Grüße wie die Kupferdruckmarken zu ein, zwei, drei und fünf Reichsmark f2g mal 86 Milli meter. einschließlich deS gezähnten Randes). Sie sind auf weißem gestrichenen Papier mit dem Wasserzeichen «Wasfel- muster" in Bogen zu 50 Stück im Kupfertiefdruck hergestellt. Das Markenbild zeigt ein im schnellsten Flugs über der Erdkugel zwischen Europa und Amerika dahiugleitendeS Zeppelinluftschiff. Rechts vom Markenbild steht aus dunklem Grunde in weißen lateinischen Großbuchstaben das Wort »Europa", links das Wort „Amerika". In der gleichen Schriftart ist oberhalb des Markenbildes die Beschriftung »Deutschs Luftpost" und unten das Wort „Reichsmark" zu lesen. In den beiden unteren Ecken befindet sich ebenfalls auf dunklem Grunde — von einer weißen Linienumraudung eingefaßt — die Wertziffer. Die Farben der Marken sind: Zwei Reichsmark blau, vier Reichsmark schwarzbrqun. Geschäftsfreundes nach Meißen fuhr. Etwa zwanzig Meter vor der Straßenkreuzung bemerkt« er den herankommenden stwagen, der noch ungefähr achtzig Meter ent- W Phot. Voller Die Marken sind von der Neichödruckerei nur an die Bezirkslieferstellen am Sitze der Oberpostdirektivnen oder an die sonstige einzige Bezirkslieferstelle versandt worden, sie können aber auch durch Bermittlung anderer Postämter ge kauft werden. Mit dein Verkauf wird am 20. September be gonnen. Die Postaustalten nehmen schon jetzt Bestellungen auf diese Marken entgegen. Die Gesamtgcbiihr für eine mit dem Luftschiff zu befördernde Postkarte ist auf zwei Reichs mark. für einen gewöhnlichen Brief bis 20 Gramm ans vier Reichsmark festgesetzt. Zum Freimachc» der Sendungen können auch andere Luftpostmarken verwendet werden. Der grundsätzliche Standpunkt der Deutschen Reichspost, keine Gelegenheitsmarkeu aus Anlaß besonderer Veranstaltungen oder zur Erinnerung an Personen und Ereignisse zu schaffen, wird durch die Ausgabe der Zeppelinmarken nicht berührt. Bei diesen handelt cs sich nicht lediglich um Erinnerungs marken, sonder» um Freimarken für die wirkliche Beförde rung von Luftpostsendungen mit der auf der Marke bezeich- neten Beförderungsgelegenheit. Gin schwerer Krastwasenzusammenftoß un- seine gerichtlichen Auswirkungen Am 11. August vorigen Jahres in der siebenten Nachmit tagsstunde ereignete sich an der Kreuzung der Hauptverkehrs straßen Berlin — Grobenhain — Dresden und Meißen — Radeburg in Flur Großdobritz ein ungemein schwerer Zu sammenstoß zweier Personenkraftwagen. Am genannten Nach mittag befanden sich der Bnchdruckercibesitzer Zander, der Faktor K r o h m a n n und der Kaufmann Heinrich Nebel- tha», sämtlich aus Berlin, «uf der Fahrt zur Papieraus- ftellirng in Dresden. Der Kraftwagen gehörte Zander, er wurde von Nebclthau gesteuert. Das Tempo betrug gegen 80 Kilometer Stundengcschwiudigkeit. doch will der Führer vor jener Kreuzung etwas abgebrcmst haben. Zu gleicher Zeit kam von Radeburg her der dort wohnhafte 37 Jahre alte Kaufmann Gustav Mar Hölzel, der für Rechnung eines Berliner Kra. ... fern» war, aber ein weit schnelleres Tempo angeschlagen hatte, während Hölzel höchstens dreißig Kilometer einhielt. Er glaubte noch vorüberzukommen, doch war seine Annahme falsch gewesen, denn es erfolgte ein sehr schwerer Zusammen stoß. Der Berliner Kraftwagen erfaßte das Radtburger Auto, schleifte es ein Stück und schleuderte es auf die dortige Wiese. Es bildete einen regelrechten Trümmerhaufen. Hölzel erlitt dabei sieben verschiedenartige Knvchenbrüche und zahl reiche andere Verletzungen. Der Berliner Wagen entwurzelte »och einen an der Straße stehenden Baum und sauste dann die Böschung hinab auf die Wiese, wo er sich nach Berichten von Augenzeugen zweimal Uberschlug. Seine Insassen kamen mit verhältnismäßig leichten Verletzungen davon. Am 1. No vember vorigen Jahres verhandelte das Gemeinsame Schöffen- gericht Dresden gegen Hölzel. dem sselbst sehr schwer ver unglückt!) fahrlässige Körperverletzung und Uebertretung der Kraftvcrkehrsvorschriften zur Last gelegt wurde». Er hätte nach den geltende» Bestimmungen dem von rechts kommen den Kraftwagen das VorsahrtSrecht überlassen müssen. Zwecks restloser Klärung der Schuldfrage war ein Lokaltermin an der Unfallstelle abgehalten worden. Die Verhandlung endete mit der Verurteilung HölzelS im Sinne der Anklage zu 100 Reichsmark Geldstrafe. Die Beweiserhebung im Lokaltermin hatte nun ergeben, daß No belthau, der Führer des Berliner Kraftwagens, gleichfalls mitschuldig war. Deshalb wurde als weitere Aus- j Wirkung dieses Unfalles auch gegen ihn eingeschritten und ein Strafbefehl von 200 Reichsmark erlaßen, dem er sich auch j unterwarf. Hölzel dagegen und aus entgegengesetzten Grün den die Staatsanwaltschaft hatten Berufung eingelegt, mit i der sich am 19. Dezember vorigen Jahres die Dritte Straf kammer des Landgerichts Dresden befaßte. Nach erneuter umfangreicher Beweiserhebung wurde die Berufung der Staatsanwaltschaft verworfen, Hölzel aber frei- gesprochen. Hiergegen war von der Staatsanivaltschaft Revision eingelegt worden. Anfang Mai kam der Fall Hölzel vor dem 1. Strafsenat des Reichsgerichts zur Verhand lung und Entscheidung. Das freisprechende Urteil des Land- gerichts wurde aufgehoben und zur anderiveiten Ent scheidung an die Bcrufungskammer zurückverwicscn. In de» Gründen wurde u. a. ausgesührt, Hölzel hätte bei pflicht gemäßer Aufmerksamkeit sein Tempo derart hcrabmindern müssen, daß er beim Schnittpunkt auf der Stelle hätte halten können. Die Dritte Strafkammer des Landgerichts Dresden ver handelte jetzt unter Vorsitz des Landgerichtsdtrektors Dr. Lehmann nochmals gegen Hölzel. Nach vielstüudiger Ver- haudluiigsdauer wurde die Berufung der Staatsanwaltschaft verworfen und der Angeklagte wegen Uebertretung der Kraft verkehrsbestimmungen und fahrlässiger Körperverletzung zu 3 0 Reichsmark Geldstrafe verurteilt, er hat auch die Kosten des umfangreichen Verfahrens zu tragen und dem 'Nebenkläger Nebclthau die entstandenen notwendigen Aus lagen zu ersetzen. In der Begründung des jetzt ergangenen Urteils wurde betont, ein Verschulden HölzelS liege vor, doch sei die Strafe in Anbetracht der weit größeren Mitschuld des Nebenklägers entsprechend milder zu bemessen, zumal er auch selbst dabei am schwersten verletzt worden sei. Das Liedes und Diebesnest aus -en Slbwiesen Anfang September wurde gelegentlich einer in den frühen Morgenstunden aus den Loschwitzer Elbwiesen vorgenomme- neu Polizeistreife ein junges Liebespaar ertappt, das sich in einem Weidcngebüsch unter Verwendung verschiedener zusammengetragener Hilfsmittel ein regelrechtes Unter kommen zurecht gemacht hatte. Es waren dies der Bau arbeiter Georg Friedrich August Höhne und das Haus mädchen Elisabeth Gertrud Martha Hrsina, beide 1SOS ge boren und ohne Beschäftigung. Bereits seit 12 Tagen hauste das Liebespaar in jenem Gebüsch. Vorgefundene Würste und ein Napfkuchen, sowie andere Lebensmittel stammten aus einer Loschwitzer Gastwirtschaft, in die das Paar zuvor unter er schwerenden Umständen eingcdrungen war. Weiter hatten die beiden zuvor von einem Dampfer «ine Decke für ihre luftige Behausung gestohlen. Wegen gemeinschaftlichen einfachen und schweren Diebstahl» stand das Paar jetzt vor dem Amis, gericht. Höhne wurde zu vier Monaten »wet Wochen, die Hrsina zu drei Monaten zwei Wochen Gefängnis verurteilt. * Verurteilter Stnstetveöteb Der 1908 geborene, bereits erheblich vorbestrafte Arbeiter Mar Walter Zfchernig wurde vom Schöffengericht Dresden ipegen zweier erneiU begangener Elnsteigedisbstähle und ivegen eines dergleichen Versuches zu zehn Monaten Ge. sängnts verurteilt. Z. war Anfang August tn zwei Fällen in die Kantincnräume auf Dresdner Tennisplätzen ein. gestiegen, wobet ihm Genußmtttel, eine Armbanduhr und andere Dinge tn die Hände gefallen sind. Am 14. gleiche» Monats stieg er durch ein Dachfenster in das Grundstück von Onkel Toms Hütte etn, um dort ebenfalls zu stehlen, wurde aber dabei ertappt und festgrnommen. Amtl. Bekanntmachungen Neue Gesetzblätter In der Etadthauptkanzlei, Neue« RaihanS, 3. Obergescheh, Zimmer 2-12, liegt das Reichsgesetzblatt Teil 2 Nr. 88 und 88 uu »neulgeltlichen Einsicht a»S. ES enthält: Gesetz vom 8. August > >:» über den FreundschastS-, Handels- und SchtssahrtSvcNrag zwtschcti dem Deutschen bleiche und dem Königreiche Siam: Strom- und Schiff. sahrtSpolizcivcrorbii-ung vom 8. August 1028 über Abänderung der Poltzetordnuiig sür die Schiffahrt und Flößerei auf dem Neckar: Bekanntmachung vom l. August 1928 zu der dem Internationalen Itebcreinkommcn über den Eisenbahnsrachtverkehr bcigefllgtcn Liste: Bekanntmachungen vom !>. und 17. August 1928 über den Schutz von Erfindungen, Mustern und Warenzeichen auf einer Ausstellung: Ae. kaniitmachung vom 18. August 1928 über die Ratifikation deS deutsch, schwcdischen Steuerabkommens: Bekanntmachung vom 8t. August 1928 über dl« Ratislkatlon der Internationalen lieber, etnkommen über den Eisenbahn - Personen - und Gepäck- verkehr sowie den Eisenbahnsrachtverkehr vom 33. Oktober 1921 durch die Republik Estland: Bekanntmachung vom 81. August 1938 über da« dcutsch-schwetzerische Ilbkommen über die Niedcrlcgung von Suchvermerkcn. Außerdem können die Gesetzblätter ln der städtischen Bücherei und Lesehalle jTheaterstraße ll> werktäglich in der Zeit von in bi» 2 Nhr und 1 bis Ilt Uhr gegen Entrichtung einer Gebühr von in Pf. und in der Stabtbibliothek, Neue» Rathaus, Zimmer ik>t ivon Ae. Nutzern, die eine «usweiskarte sür die Bibliothek -besitze«) eingcschcn werden. « Kein« Srhnttabladcplätze mehr Die unterm tv. Juli 1828 abgcdruckte Bekanntmachung über die In Dresden zum Ablader, von Schutt und Asche bestehenden Plätze wird letzt vom MohlfnhrtSpolizctamt dahin berichtig!. d„tz die unter Ziffer 2 und 8 aufgeltthrten Plätze «Abladeplatz im Stadl- teil Loschwitz. an der Albcrt-AIlee, und Abladeplatz im Stadtteil Obcrlolchwitz, Sonncnleite 3) wcgsallen, da die Grundstücke roll ansgefüllt sind. * Aufgehobene Straßensperre Der gesperrte Teil der Earusstraß« zwischen Vorngaffe und Bürgerwies« ist vom 2V. September ab für den Verkehr wieder srrd. gegeben. «»efchlLsr für -en MtNagSMck Hammelfleisch mit Welschkohl,- ReiSmehlflammeri mit Obstsaft. Hammelfleischgericht. Nachdem daS Fleisch eine Stunde ln Daffn mit Salz gekocht und die in Viertel zerschnittenen Welschkohlköpf« abgebrüht und abgetropft worden sind, belegt man den Boden einer Kasserolle mit Speckscheiben und einer Schicht Kohl, ordnet aus diesen di- Fleischstücke, d. h. eine Lag« derselben, die man mit Kllmmek, einigen Zwlebelscheibcn. Pfeffer und Salz streut, legt wieder Kohl und Fleisch ein und bedeckt die zuoberst liegende Kohlschicht mit Speck, scheiben, übergteßt alles mit der Brühe, worin das Fleisch gelocht wurde, deckt d)e Kasserolle zu, setzt st« in einen Ofen mtt guter Ober hitze, läßt das Gericht noch eine Stunde schmoren und gibt es, aus eine hettz« Schüssel gestürzt, aus. Neismehlslammerl. Man läßt X Ltter Mtlch zu« Kochen kommen, quirlt in diese 18ä Gramm NeiSmehl, lvO Gramm Zucker und l2S Gramm süße, sein geriebene Mandeln, läßt es weknere Mal« anfkochen, tut «S in eine mit kaltem Master u-mspülte Schüssel, l.ffck es völlig erkalten, stürzt den Flammeri und reicht ihn mit Obstsast. kekl bs/r. Lisrslubs L-rnspr. l l»1 IHiUI» ^0nir8lr. 8 K-mapr. 1«S1 21. September jseisn Pr«l1»g >gM!> Mrisi-ktimiiM xuilMMl' netelieMll - —Slpkon-Vsi-ssnck. Parkett clsr kseuslsttt Solid«, iebr oretswerle WM-Nn« darunter gebraucht« von sso Mk. an ,u günstigen Zahlungsbeding, in der Fabrikniederl. Dtvvoldis» waldaer Gaffe 11, neden Viblbum-Gnmnaffum KSnigstr. 15. — Kut 5bvc4 ' tzquit. fknilno-Sqtrjqdeg«». m. b. tz. llonnersiags vornekmer lanr-^benci MWWWM Was ckss ickeal« Lestgescbenlt 7 Vas sott uns ist unck vvirck stets stzjn: cker eckte O-orio»ow«lr, l Vas eroöe nlle Mr ^un^e. ^Ile. 1 O«8onc1. für Kranke, I^rvttse. klutsrme. Krknlunßs-, 8lürkun^krer1ürf>lLen emp- kolilen. /. fl. «kl. 2.45. H k-'l. KM. l.40. j 6. Zpielksgen, vlllöen /knnsnslrsüs V 8tvul>« » Versanck vbeiaNbin. — Verbürgt erbt! nur ru bsben bei v. Sp>«N»»g«m t Wanzen! Rallen. Schwade». alles Unge,lese», das Sie haben, lotet schnell«! als man glaubt stamm«),z« wr. Kloftergasse 12, «vordh». Telephon sso»?. « -tn ctersroeisr-lbieeii» -22 -'t-ogse-Lcks Lictamisnstniod. W«t1-I.«,«tl»«v«, v«v»1«IIt». NNatsSntvNn«», »»U. aack »NinlI. »r»»Ir«i»»MtI»«I. »1»««« Ip»>»ckls> »«Ir« KI»». VlmW. Kleinen rnoüiZe Klei^elren, Xlntten kükzcke Zacken unci a/l Enne l^nterreu§ . . . alles ist gefälarclet clurcli falsche ^asclarnetliOclen «WWi"""' lim >' '' ' lt Miss!! !!! ttzitt-jii-Ujj »!:: b-- Izf.- Oie meisten Viscbmir«! kür ckie nrvs« Wl^be «ttbriten »cbarte Leimengungen. Kür 8ci«Ie unck Volle »ker Niere, nur ck»r rein»«, milckerm Vrucbminel volle 8icker- keib Lciiütren 8ie Iber keinen Xleicker. varckcn 8!e »ie mit Ou» 8eitenstoclren — ckem mUckeateo Vmclurütrel, ck»» man Ken«. psjceen 8ic 6ie molllgeo K^eiclullZr- srüc^e, Iie rum V^LirnkLlren so nonvenclig sio6, mit besoo6crei äor^fLk. Ikrc rarten ?sserO rmä empünZIick xc§en rauke LetiüncUmig uncl 6ie sckrirfcn LcimcnKimßca Acvüknlickcr V^Lsctunittcl. dclineU verlieren V^oUsackcn so itire lockere V^cickticir, LckmicßSLllilreir uoä ^liitriickkeit. Os, cioriK kictmxe ist, sie mit I-vr 8ei/en6oc!cen ru WLsctieo, als 6em E reinsten uncl sickersleo bekannten Weckmittel. In ikrem rcicken, allez erneuernden 8cküum ^cvinneoXVoll- ssclien rascl, ilire ursprüngliche irische wieüer. Drücken 8ie 6ea 8cküum einfLck sackt clurcü clrs 6e- vveke, ukne ru reiben. 80 bleiben sie rart, mollig uncl unversebrr—wie neu aucb nacb outrenclmrligew ^üsckeo. blur eckt im blormalpaket ru ;o?fg. vor) Ooppelpüker ru 90 ?kz. t.ux SLi^^if-bocKeki «u»».io«-r oesel.l.settzpi' a/o» d,/z»tdt«c>m